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Patent Searching and Data


Title:
SOIL CULTIVATION ARRANGEMENT FOR PRODUCING A SEED FURROW
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/004616
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a soil cultivation arrangement (100) for agricultural processing of soil (500), in particular a field and/or farmland, having a carrier device for mounting on an agricultural tractor and having one or more soil cultivation units (200, 201, 202, 203) for preparing and/or generating a seed furrow (530), which soil cultivation units (200, 201, 202, 203) can be connected as required to the carrier device as modular components of the soil cultivation arrangement (100) and are arrangeable along the carrier device in the desired sequence.

Inventors:
DICHEVSKI MARIAN IVANOV (BG)
Application Number:
PCT/EP2019/068252
Publication Date:
January 14, 2021
Filing Date:
July 08, 2019
Export Citation:
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Assignee:
DICHEVSKI MARIAN IVANOV (BG)
International Classes:
A01C5/06
Foreign References:
US20160050837A12016-02-25
EP0916246A21999-05-19
US20140262371A12014-09-18
US20110162856A12011-07-07
EP0849426A11998-06-24
US7992651B22011-08-09
US20160050837A12016-02-25
Attorney, Agent or Firm:
GÖTZ, Georg Alois (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Bodenbearbeitungsanordung (100) zur landwirtschaftlichen Bearbeitung eines Bodens (500), insbesondere einer Feld- und/oder Ackerfläche, mit einer Trägervorrichtung zum Anhängen an eine landwirtschaftliche Zugmaschine und mit einer oder mehreren Bodenbearbeitungseinheiten (200, 201 , 202, 203) zur Vorbereitung und/oder zur Erzeugung einer Saatgutfurche (530), welche Bodenbearbeitungseinheiten (200, 201 , 202, 203) als modulare Bestandteile der Bodenbearbeitungsanordnung (100) bedarfsweise mit der Trägervorrichtung und/oder mit einer von der landwirtschaftlichen

Zugmaschine schleppbaren Säeinheit verbindbar und entlang der Trägervorrichtung in gewünschter Reihenfolge anordenbar sind.

2. Bodenbearbeitungsanordung (100) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest eine Bodenbearbeitungseinheit (200, 201 , 202, 203) eine oder mehrere Bodenbearbeitungsscheiben (210) umfasst, die zum Abrollen am Boden (500) um eine Rotationsachse (223) rotierbar gelagert und an mindestens einer, insbesondere einer Saatgutfurchenwand (531 ) zugewandten, Kreisfläche (220, 221 222) mit axialen Lockerungsstiften (300) versehen sind, welche Lockerungsstifte (300) zur Auflockerung des Bodens (500) im Bereich der jeweiligen Saatgutfurchenwand (531 ) ausgebildet sind.

3. Bodenbearbeitungsanordung (100) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die eine oder die mehreren Bodenbearbeitungsscheiben (210) an einer außenseitigen Kreisfläche (221 ) mittels einer Fügeverbindung mit den Lockerungsstiften (300) versehen sind und die Lockerungsstifte (300) zu der jeweiligen außenseitigen Kreisfläche (221 ) orthogonal ausgerichtet sind.

4. Bodenbearbeitungsanordung (100) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass

die eine oder die mehreren Bodenbearbeitungsscheiben (210) eine Schneidkante (231 ) aufweisen, die sich ausgehend vom äußeren Scheibenumfang der jeweiligen Bodenbearbeitungsscheibe (210), insbesondere einseitig, entlang der außenseitigen Kreisfläche (221 ) ausgebildet, in Richtung der Rotationsachse (223) der Bodenbearbeitungsscheibe (210) erstreckt.

5. Bodenbearbeitungsanordung (100) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit (200) als Furchenzieher (203) mit zwei rotierbar gelagerten Bodenbearbeitungsscheiben (210), insbesondere

Säscheiben, ausgebildet ist, wobei zumindest eine der Bodenbearbeitungsscheiben (210) zur Erzeugung der Saatgutfurche (530) schräg zu einer Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung (Z) der landschaftlichen Zugmaschine angestellt ist und deren jeweilige außenseitige Kreisfläche (221 ), vorzugsweise im Bereich am äußeren Scheibenumfang, mit den Lockerungsstiften (300) versehen ist.

6. Bodenbearbeitungsanordung (100) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit (200) als Bodenlockerungseinheit (202) mit einer einzigen rotierbar gelagerten Bodenbearbeitungsscheibe (210), insbesondere einer Bodenlockerungsscheibe, ausgebildet ist, wobei die Bodenbearbeitungsscheibe (210) zum Auflockern des Bodens (500) und zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche (530) an einer oder beiden, der Saatgutfurchenwand (531 ) zugewandten, außenseitigen Kreisflächen (221 ), mit den Lockerungsstiften (300) versehen ist, und wobei insbesondere die Lockerungsstifte (300) im Bereich des äußeren Umfangs der Bodenbearbeitungsscheibe (210) angeordnet sind.

7. Bodenbearbeitungsanordung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Bodenbearbeitungseinheit (200) eine kufenartig ausgestaltete Gleitvorrichtung (400) aufweist, deren unterseitige, dem Boden (500) zugewandte Gleitfläche (410) zum Abgleiten entlang einer Bodenoberfläche (510) ausgebildet ist.

8. Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine oder mehrere Bodenbearbeitungsscheiben (210) die Gleitfläche (410) der Gleitvorrichtung (400) um eine variabel einstellbare Arbeits- oder Eindringtiefe (x) überragen, insbesondere durchsetzen.

9. Bodenbearbeitungsanordung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit (200) als Vorschneider (201 ) mit einer einzigen rotierbar gelagerten Bodenbearbeitungsscheibe (210), insbesondere einer Messerscheibe, ausgebildet ist, wobei die Bodenbearbeitungsscheibe (210) zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten sowie zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche (530) entlang ihrer äußeren Umfangs- oder Lauffläche (230) mit einem sich radial erstreckenden Zahnprofil (232) versehen ist.

10. Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit (200) als Bodenlockerungseinheit (202) mit einem oder mehreren Messern (310) ausgebildet ist, die zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten, zum Auflockern des Bodens (500) und zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche (530) translatorisch, insbesondere transversal, zu der Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung (Z) der landschaftlichen Zugmaschine bewegbar sind.

11. Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach Anspruch 7 und 10,

dadurch gekennzeichnet, dass das eine oder die mehreren Messer (310) der Bodenlockerungseinheit (202) eine schlitzartige Ausnehmung (430) der Gleitvorrichtung (400) durchsetzend angeordnet sind, wobei vorzugsweise jedem Messer (310) eine jeweilige, schlitzartige Ausnehmung (430) zugeordnet ist.

12. Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit (200) als Bodenlockerungseinheit (202) mit einer umlaufenden Bodenlockerungskette (320) ausgebildet ist, die zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten, zum Auflockern des Bodens (500) und zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche (530) in der Art einer motorischen Kettensäge aktuatorisch angetrieben und mit einer Sägezahnprofilierung ausgebildet ist.

13. Furchenzieher (203) zur Verbindung mit einer Trägervorrichtung einer Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach Anspruch 1 und/oder zur Verbindung mit einer von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine schleppbaren Säeinheit,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Furchenzieher (203) mit zwei rotierbar gelagerten Bodenbearbeitungsscheiben (210), insbesondere Säscheiben, ausgebildet ist, wobei die Bodenbearbeitungsscheiben (210) zur Erzeugung einer Saatgutfurche (530) in einer Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung (Z) einer landwirtschaftlichen Zugmaschine einen spitzen Winkel miteinander einschließen und deren jeweilige außenseitige Kreisflächen (221 ), vorzugsweise im Bereich am äußeren Scheibenumfang, axial mit Lockerungsstiften (300) versehen sind, welche Lockerungsstifte (300) zur Auflockerung des Bodens (500) im Bereich der jeweiligen Saatgutfurchenwand (531 ) ausgebildet sind.

14. Bodenlockerungseinheit (202) zur Verbindung mit einer Trägervorrichtung einer Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach Anspruch 1 und/oder zur Verbindung mit einer von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine schleppbaren Säeinheit,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bodenlockerungseinheit (202) mit einem oder mehreren Messern (310) ausgebildet ist, die zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten, zum

Auflockern des Bodens (500) und zur Vorbereitung einer zu erzeugenden Saatgutfurche (530) translatorisch, insbesondere transversal, zu einer Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung (Z) einer landwirtschaftlichen Zugmaschine, bewegbar sind

15. Bodenlockerungseinheit (202) zur Verbindung mit einer Trägervorrichtung einer Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach Anspruch 1 und/oder zur Verbindung mit einer von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine schleppbaren Säeinheit,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bodenlockerungseinheit (202) mit einer umlaufenden Bodenlockerungskette (320) ausgebildet ist, die zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten, zum Auflockern des Bodens (500) und zur Vorbereitung einer zu erzeugenden Saatgutfurche (530) in der Art einer motorischen Kettensäge aktuatorisch angetrieben und mit einer Sägezahnprofilierung ausgebildet ist.

16. Vorschneider (201 ) zur Verbindung mit einer Trägervorrichtung einer Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach Anspruch 1 und/oder zur Verbindung mit einer von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine schleppbaren Säeinheit,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Vorschneider (201 ) eine kufenartig ausgestaltete Gleitvorrichtung (400), deren unterseitige, dem Boden zugewandte Gleitfläche (410) zum Abgleiten entlang einer Bodenoberfläche (510) ausgebildet ist und eine einzige, rotierbar gelagerte Bodenbearbeitungsscheibe (210), insbesondere eine Messerscheibe aufweist, wobei die Bodenbearbeitungsscheibe (210) zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten und zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche (530) entlang ihrer äußeren Umfangs- oder Lauffläche (230) mit einem sich radial erstreckenden Zahnprofil (232) versehen ist.

17. Verfahren zur Herstellung einer Bodenbearbeitungsscheibe (210) für eine Bodenbearbeitungseinheit (200), insbesondere nach Anspruch 13 oder 16 zur

Verbindung mit einer Trägervorrichtung einer Bodenbearbeitungsanordnung (100) nach Anspruch 1 ,

gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

- Bereitstellen einer Bodenbearbeitungsscheibe (210) mit zwei seitlichen Kreisflächen (220) und einer umlaufenden Umfangs- oder Lauffläche (230),

- Bereitstellen einer gewünschten Anzahl an, insbesondere zylindrischen, Lockerungsstiften (300),

- Erzeugen von, insbesondere zylindrischen, Aufnahmeausnehmungen (224) an einer oder beiden Kreisflächen (220) der Bodenbearbeitungsscheibe (210) durch Erosions- und/oder Bohrungsverfahren, wobei die Umfangsform der erzeugten Aufnahmeausnehmungen (224) der Umfangsform der bereitgestellten Lockerungsstifte (300) entspricht, und anschließend

- Fügen der Bodenbearbeitungsscheibe (210) mit den Lockerungsstiften (300), wobei die Lockerungsstifte (300) form- und kraft- und/oder reibschlüssig in die Aufnahmeausnehmungen (224) eingepasst, insbesondere eingepresst werden.

Description:
Bodenbearbeitungsanordnung zur Erzeugung einer Saatgutfurche

Die Erfindung betrifft eine Bodenbearbeitungsanordung zur landwirtschaftlichen Bearbeitung eines Bodens, insbesondere einer Feld- und/oder Ackerfläche, mit einer Trägervorrichtung zum Anhängen an eine landwirtschaftliche Zugmaschine, insbesondere einen Traktor oder Schlepper und mit einer oder mehreren Bodenbearbeitungseinheiten zur Vorbereitung und/oder zur Erzeugung einer Saatgutfurche, welche Bodenbearbeitungseinheiten als modulare Bestandteile der Bodenbearbeitungsanordnung bedarfsweise mit der T rägervorrichtung und/oder mit einer von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine schleppbaren Säeinheit verbindbar und entlang der Trägervorrichtung in gewünschter Reihenfolge anordenbar sind.

In der industriellen Landwirtschaft gehört die Bodenbearbeitung zu den kosten- und zeitintensivsten Arbeitsvorgängen im Feld- oder Ackerbau. Neben der intensiven, wendenden Bodenbearbeitung, dem Pflügen, bei der der Boden einer Feld- und/oder Ackerfläche im Bereich der obersten, ca. 40 cm dicken Bodenschicht gewendet und gelockert wird, haben sich mittlerweile auch im großindustriellen Maßstab schonendere Bodenbearbeitungsverfahren etabliert. Bei den sogenannten pfluglosen oder nicht-pflügenden (im Englischen auch als„no-tillage“ bezeichneten) Bodenbearbeitungsverfahren findet eine nur oberflächliche Bodenbearbeitung statt. Stroh- und Erntereste können nach der Ernte bis zur nächsten Aussaat auf der Bodenoberfläche verbleiben und den Boden so vor Erosion und Verdunstung schützen. Für solche konservierenden Bodenbearbeitungsverfahren sind jedoch grundsätzlich andere Anforderungen an die Technik zu stellen. Trotz der schützenden und konservierenden Eigenschaften können auf der Feld- oder Ackerfläche bzw. im Boden verbliebene Stroh-, Pflanzen- und Wurzelreste eine präzise Saatgutablage verhindern oder stellen einen mechanischen Widerstand für das Saatgut dar, woraus ein unzureichender Samen-Boden-Kontakt (im Englischen auch als„seed-to-soil contact“ bezeichnet) resultiert.

Gerade in Verbindung mit der sogenannten Einzelsaat oder Einzelkornablage, bei welcher das Saatgut nach vorheriger Vereinzelung (z.B. mittels mechanischer oder pneumatischer Kornvereinzelung) einzelkornweise entlang einer vorbereiteten Saatgutfurche abgelegt wird, kann ein unzureichender Samen-Boden-Kontakt zu einer erheblichen Minderung des Ernteertrags führen. Spezielle Bodenbearbeitungsgeräte für die nicht-pflügende Bodenbearbeitung im Zusammenhang mit der Einzelsaat bzw. Einzelkornablage sind darauf ausgerichtet, den Boden zu lockern sowie Stroh- und Erntereste zu zerkleinern und effektiv in den obersten Bodenhorizont einzumischen. Derlei Bodenbearbeitungsgeräte sind üblicherweise aus einer Aneinanderreihung verschiedener, zumeist scheibenförmig ausgebildeter, Werkzeugelemente mit unterschiedlichen Funktionen aufgebaut.

Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Zusammenstellungen solcher Werkzeugelemente bekannt. So offenbart die EP 0849426 B1 bspw. eine Säeinheit mit einem Arm, der an einem vorderen Endbereich an einen Werkzeugträger einer Zugmaschine angehangen wird und zur Aufnahme verschiedener

Werkzeugelemente ausgebildet ist. Den wesentlichen Bestandteil der Säeinheit bildet der so bezeichnete Furchenöffner, der als schräg angestellte und gefedert gelagerte Einzelscheibe zur Erzeugung einer Saatgutfurche in Vorwärtsfahrtrichtung von der Zugmaschine gezogen wird. Zur Festlegung der Eindringtiefe des Furchenöffners und der daraus resultierenden Furchentiefe ist ein Tiefenrad nahe der voreilenden Seite des Furchenöffners angeordnet. Das Tiefenrad dient gleichzeitig auch zur Verdichtung und Stabilisierung der

Furchenwand. Das Saatgut wird dann mittels eines Säschars in die geöffnete Furche abgegeben. Dem Furchenöffner läuft ein Furchenräumer (im Englischen auch„raw cleaner“) voraus um Pflanzen- und Ernterückstände auf dem Boden aus dem Bereich vor dem Furchenöffner zu räumen. Der Furchenräumer besteht im Wesentlichen aus zwei, schräg zueinander angestellten Scheiben, deren Umfang mit einem Zahnprofil versehen ist. Dem Furchenöffner nachlaufend angeordnet rollt ein Schließrad (im Englischen auch„closing wheel“) auf der Bodenoberfläche ab, das zum Verschließen der zuvor geöffneten Furche das Erdreich im Bereich der Furchenwand ablöst und gleichzeitig gegen das in der Furche liegende Saatgut drückt.

Während der in der EP 0849426 B1 beschriebene Furchenräumer im Wesentlichen oberirdisch arbeitet, d. h. Stroh- und Erntereste oberhalb der Bodenoberfläche räumt, kann mittels einer zumeist gewellten, einzelnen Bodenbearbeitungsscheibe (im Englischen auch als„coulter“ oder als„disc opener“ bezeichnet) in den oberen Bodenhorizont„eingeschnitten“ werden um auch unterirdisch, d. h. unterhalb der Bodenoberfläche, gewachsene Wurzelreste zu zerkleinern und so das Öffnen der Saatgutfurche zu erleichtern. Eine solcher Coulter kann bedarfsweise zusätzlich zu oder anstelle des Furchenräumers eingesetzt werden und ist zweckmäßig vorauslaufend zu dem Furchenöffner angeordnet. In der US 7,992,651 B2 ist ein Coulter mit einer wellenartig ausgebildeten Scheibenfläche offenbart. Der Coulter soll den Boden, bevor die eigentliche Saatgutfurche geöffnet wird, bis zu einer gewünschten Tiefe einschneiden bzw. einschlitzen um das Erdreich in diesem Bereich aufzulockern und etwaige Pflanzen- oder Wurzelreste zu zertrennen. Aufgrund der gewellt ausgebildeten Scheibenfläche ist der der effektiv eingeschnittene bzw. eingeschlitzte und gelockerte Bodenbereich breiter als die eigentliche Scheibenstärke. Gemäß unterschiedlicher Ausführungsformen kann der Coulter entlang seines Umfangs mit einer einseitig oder beidseitig ausgebildeten Schneidkante versehen sein.

Aus der US 2016/0050837 A1 ist ein Werkzeugarm für eine mehrreihige Pflanzeinheit bekannt, die von einem landschaftlichen Nutzfahrzeug, einem Traktor oder Schlepper gezogen wird, um eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten Saatgutreihen zu erzeugen und mit Saatgut zu bestücken. Der Werkzeugarm ist mit verschiedenen Werkzeugelementen zur Vorbereitung des Bodens, zur Erzeugung der Saatgutfurche, zur Ausbringung des Saatguts und zum Schließen der Saatgutfurche ausgestattet. In einer Ausführungsform sind sogenannte Schließräder („closing wheels“) gezeigt, die jeweils aus einer einzelnen Scheibe gebildet sind, an deren äußeren Umfang beidseitig schräg nach außen weisende Vorsprünge die Lauffläche des Schließrads vergrößern. Hierdurch wirkt das Schließrad auf das neben der Saatgutfurche lose angehäufte Erdreich ein und verschließt damit die Saatgutfurche.

Auch von der S.l. Distributing Inc. wird ein ähnliches Schließrad (https://sidist.com/index.cfm?fuseaction=cateqory.displav&am p;cateqO i v U * 1 I G/ HU =50302618&CFTOKEN=12808232&CFID=59384229&CFTOKEN =53824749. aufgerufen am 21.05.2019) unter der Bezeichnung „Finger-Till Closing Wheel“ angeboten. Das Schließrad ist als Scheibenpaar mit zwei schräg zueinander angestellten und jeweils einteilig gegossenen Scheiben ausgeführt. Jede Scheibe umfasst am äußeren Scheibenumfang zwei Reihen pyramidenförmiger Vorsprünge, wobei eine Reihe axial nach innen und die andere Reihe radial nach außen weist. Die axial nach innen weisenden Vorsprünge rollen im Bereich der Furchenwände ab um die Saatgutfurche zu verschließen, gleichzeitig sorgen die radial nach außen weisenden Vorsprünge für eine Lockerung des Bodens in diesem Bereich.

Die im Stand der Technik gezeigten Vorrichtungen zur konservierenden Bodenbearbeitung bringen allerdings auch Nachteile mit sich. So kommt es oftmals gerade im Bereich der Saatgutfurchenwände zu einer Verdichtung des dortigen Erdreichs bzw. Bodens (im Englischen auch als„side-wall-compaction“ bezeichnet). Eine solche Verdichtung des Bodens kann zu einer vorgegebenen Wuchsrichtung des Wurzelwerks der angesäten Pflanzen innerhalb der Saatgutfurche bzw. entlang der Saatgutfurchenwand und in der Folge zu einem geringeren Ernteertrag führen. Auch durch eine nachträgliche Auflockerung des Erdreichs oder Bodens in diesem Bereich, mittels entsprechend gestalteter Schließräder, lässt sich die durch vorauslaufende Werkzeugelemente, gerade bei feuchtem Boden oftmals verursachte Verdichtung nicht hinreichend beseitigen. Daher ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu eliminieren und eine verbesserte Bodenbearbeitungsanordnung zu schaffen, welche insbesondere die Vermeidung von Furchenwandverdichtung zusammen mit einem optimierten Samen-Boden-Kontakt aufgrund homogener Bodendichte im Bereich der Saatgutfurche ermöglicht. Gleichzeitig wird durch eine homogene Bodendichte eine zeitgleiche Keimung des Saatguts gefördert, wodurch der Ernteertrag weiter erhöht wird.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Bodenbearbeitungsanordnung gemäß Anspruch 1 .

Eine erfindungsgemäße Bodenbearbeitungsanordnung der eingangs näher beschriebenen Art zeichnet sich durch eine modulare Bauweise aus, die eine flexible Verwendung verschiedener Bodenbearbeitungseinheiten mit unterschiedlicher Funktion ermöglicht. Die Bodenbearbeitungseinheiten können hierzu mit einer Trägervorrichtung verbunden werden und sind entlang der Trägervorrichtung bedarfsweise in gewünschter Reihenfolge flexibel anordenbar. Zusätzlich oder alternativ ist auch eine Verbindung mit einer Säeinheit möglich. Als Trägervorrichtung eignen sich aus dem Stand der Technik bekannte Werkzeugarme oder sonstige Vorrichtungen, die eine Aufhängung bzw. Befestigung der Bodenbearbeitungseinheiten ermöglichen. Die Bodenbearbeitungseinheiten sind entlang der Trägervorrichtung angereiht um den Boden im Bereich einer einzelnen Saatgutfurche vorzubereiten, aufzulockern und schließlich die Saatgutfurche zu erzeugen. Abhängig von der Größe der zu bearbeitenden Feld- und/oder

Ackerfläche können mehrere Bodenbearbeitungsanordnungen parallel zueinander an einem Werkzeugträger einer industriellen oder landwirtschaftlichen Zugmaschine, insbesondere einem Traktor oder Schlepper, befestigt sein um eine entsprechende Anzahl an Saatgutfurchen vorzubereiten und/oder zu erzeugen Vorteilhafterweise ist, in Zugrichtung der landwirtschaftlichen Zugmaschine, zunächst eine Bodenbearbeitungseinheit zum Schneiden von Pflanzen- und/oder Wurzelresten und zur Vorbereitung des Bodens angeordnet. Dieser nachfolgend kann eine weitere Bodenbearbeitungseinheit zur Vorbereitung der Saatgutfurche und zum Auflockern des Bodens bzw. Erdreichs im Bereich der zu erzeugenden Saatgutfurche angeordnet sein. Abschließend kann eine Bodenbearbeitungseinheit zum Erzeugen der Saatgutfurche und gleichzeitig zur Auflockerung des Bodens im Bereich der Saatgutfurchenwand vorgesehen sein.

Durch die flexible Bestückung der Trägervorrichtung lässt sich in je nach Beschaffenheit des zu bearbeitenden Bodens und abhängig vom Zustand der Feld- und/oder Ackerfläche, bspw. der Art und Menge verbliebener Pflanzen- und Ernte oder Wurzelreste oder des Feuchtigkeitsgehalts, modular eine gewünschte Kombination an Bodenbearbeitungseinheiten zusammenstellen. Beispielsweise kann die Bodenbearbeitungsanordung bedarfsweise mit einer oder mehreren der Bodenbearbeitungseinheiten ausgestattet werden. Je nach Art und Eigenschaft des Bodens ist bspw. auch denkbar, mehrere in Reihe angeordnete Bodenbearbeitungseinheiten, insbesondere Bodenbearbeitungsscheiben mit zueinander abweichender Eindringtiefe und/oder zueinander abweichendem Durchmesser und in der Folge auch mit zueinander abweichender Masse bedarfsweise, modular zusammenzustellen. Als vorteilhaft hat sich hierbei erwiesen, die bezüglich der Zugrichtung der landwirtschaftlichen Zugmaschine zuvorderst angeordneten Bodenbearbeitungseinheiten mit der geringsten Eindringtiefe und/oder dem kleinsten Durchmesser auszubilden, wobei Eindringtiefe und/oder Durchmesser weiterer Bodenbearbeitungseinheiten entgegen der Zugrichtung zunehmen. Bei parallel zueinander angeordneten Bodenbearbeitungsanordnungen zur Erzeugung mehrerer, paralleler Saatgutfurchen sind vorzugsweise jeweils an derselben Position, zueinander parallel angeordnete Bodenbearbeitungseinheiten mit identischer Eindringtiefe und/oder identischem Durchmesser ausgebildet. Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, durch geeignete, modulare Anordnung unterschiedlicher Bodenbearbeitungseinheiten einer Verdichtung der Saatgutfurche, insbesondere im Bereich der Saatgutfurchenwand unmittelbar vorzubeugen, noch bevor die Saatgutfurche selbst erzeugt wird, bzw. den Boden oder das Erdreich im Bereich der Saatgutfurchenwand gleichzeitig während der Erzeugung bzw. Ausbildung der Saatgutfurche aufzulockern.

Die erfindungsgemäße Anordnung kann zusätzlich um weitere aus dem Stand der Technik bekannte Werkzeugelemente, wie bspw. eine Vorrichtung zur Ablage des Saatguts, einen Furchenräumer oder ein Schließrad ergänzt werden oder gemeinsam mit diesen genutzt werden.

Besonders gut ist die erfindungsgemäße Bodenbearbeitungseinheit zur Erzeugung von Saatgutfurchen für die Einzelsaat geeignet, lässt sich aber auch vorteilhaft zur Erzeugung von Saatgutfurchen mit abweichenden Abmessungen, insbesondere zur Erzeugung von Saatgutfurchen für kleineres Saatgut, wie z.B. Weizen, Raps, Gerste usw..

Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.

So kann zumindest eine Bodenbearbeitungseinheit der Bodenbearbeitungsanordnung in vorteilhafter Ausgestaltung eine oder mehrere Bodenbearbeitungsscheiben umfassen, die zum Abrollen am Boden rotierbar um ihre jeweilige Rotationsachse gelagert und an mindestens einer, insbesondere einer Saatgutfurchenwand zugewandten, außenseitigen Kreisfläche mit axialen Lockerungsstiften versehen sind, welche Lockerungsstifte zur Auflockerung des Bodens im Bereich der jeweiligen Saatgutfurchenwand ausgebildet sind. Eine Bodenbearbeitungsscheibe ist vorzugsweise kreisrund ausgebildet und weist zwei einander gegenüberliegende Kreisflächen sowie eine Umfangs- oder Lauffläche auf. Im Betrieb, d. h. wenn die Bodenbearbeitungsanordnung von der landwirtschaftlichen Zugmaschine gezogen wird, rollt die Bodenbearbeitungsscheibe entlang ihrer Umfangs- oder Lauffläche am Boden, insbesondere auf der Bodenoberfläche und/oder teilweise unterhalb der Bodenoberfläche im oberen Bodenhorizont ab. D.h., die Bodenbearbeitungsscheibe dringt zur Bearbeitung des Bodens um eine Eindringtiefe oder Arbeitstiefe in die Bodenoberfläche bzw. den oberen Bodenhorizont ein. Je nach Anordnung und/oder Ausrichtung der Bodenbearbeitungsscheiben, z.B. einzeln oder paarweise, kann so entweder ein zur Vorbereitung der Saatgutfurche vorgesehener Bodeneinschnitt oder aber die, insbesondere V-förmige, Saatgutfurche im Boden erzeugt werden. Als außenseitige Kreisfläche wird jeweils eine dem Boden bzw. Erdreich oder der Saatgutfurchenwand zugewandte Kreisfläche, die in direktem Kontakt mit dem Boden oder Erdreich steht bezeichnet. Eine innenseitige Kreisfläche hingegen ist eine dem Boden bzw. Erdreich oder der Saatgutfurchenwand abgewandte Kreisfläche. Im Falle einer schräg angestellten Bodenbearbeitungsscheibe wird folglich die in Zugrichtung vorauseilende Kreisfläche als außenseitig bezeichnet, wohingegen die nacheilende Kreisfläche als innenseitig bezeichnet wird. Ist die Bodenbearbeitungsscheibe parallel zur Zugrichtung ausgerichtet, sind in der Regel beide Kreisflächen außenseitig.

An zumindest einer außenseitigen Kreisfläche ist die Bodenbearbeitungsscheibe gemäß vorteilhafter Ausgestaltung mit axialen Lockerungsstiften versehen. Die Lockerungsstifte sind vorzugsweise parallel entlang der Rotationsachse der Bodenbearbeitungsscheibe ausgerichtet oder schließen alternativ einen Winkel mit der Rotationsachse ein. Im Betrieb, d.h. wenn die Bodenbearbeitungsscheibe am Boden abrollt, werden die Lockerungsstifte entlang einer kreisbogenförmigen Kurve durch den seitlich angrenzenden Boden bzw. die Saatgutfurchenwand gezogen, wodurch das Erdreich in diesem Bereich des Bodens aufgelockert wird und so einer Saatgutfurchenwandverdichtung vorgebeugt werden kann.

Die Lockerungsstifte sind vorzugsweise mit einem Abstand in einem Bereich zwischen 5 mm und 15 mm, besonders bevorzugt mit einem Abstand von 10 mm zur Umfangs- oder Lauffläche angeordnet und weisen zueinander einen Abstand in einem Bereich von 1 cm bis 4 cm auf. Vorteilhafterweise sind die Lockerungsstifte zylindrisch mit einem Durchmesser in einem Bereich von 1 mm bis 5 mm und einer Länge in einem Bereich von 5 mm - 30 mm ausgebildet. Anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Coultern kann mittels der beabstandet zueinander angeordneten Lockerungsstifte eine Auflockerung des Bodens erzielt werden, ohne dass ein Transport von Erdreich in dem entsprechenden Bereich stattfindet.

Es ist auch von Vorteil, wenn die Bodenbearbeitungsscheibe an der außenseitigen Kreisfläche mittels einer Fügeverbindung mit den Lockerungsstiften verbunden ist und die Lockerungsstifte zu der außenseitigen Kreisfläche orthogonal ausgerichtet sind.

Nach dieser vorteilhaften Ausführungsform werden die Lockerungsstifte jeweils als separate Bauteile, die mittels eines Fügeverfahrens mit der Bodenbearbeitungsscheibe gefügt werden, bereitgestellt. Insbesondere können die Lockerungsstifte mit der Bodenbearbeitungsscheibe verschweißt werden oder in entsprechende Ausnehmungen der Bodenbearbeitungsscheibe eingepasst und/oder eingepresst und/oder eingehämmert werden.

Grundsätzlich ist es denkbar, eine Schneidkante an beiden Kreisflächen der einen oder mehreren Bodenbearbeitungsscheiben auszubilden. Einfacher in der Herstellung und vorteilhaft für die Stabilität weist die eine oder die mehreren Bodenbearbeitungsscheiben eine einseitige Schneidkante auf, die sich ausgehend vom äußeren Scheibenumfang der jeweiligen Bodenbearbeitungsscheibe, entlang der außenseitigen Kreisfläche, hin in Richtung der Rotationsachse der Bodenbearbeitungsscheibe erstreckt. Die Schneidkante erleichtert das Eindringen in den Boden und ermöglicht insbesondere größere Eindring- oder Arbeitstiefen. Zudem lassen sich mit der Schneidkante Pflanzen- oder Ernterückstände an der Bodenoberfläche und/oder Wurzelreste im oberen Bodenhorizont schneiden, wodurch eine noch bessere Auflockerung und Homogenisierung des Bodens ermöglicht wird, was zusätzlich zur Vermeidung von Bodenverdichtungen im Bereich der Saatgutfurchenwand beiträgt. Als zweckmäßig hat sich die Ausgestaltung einer Schneidkante mit einer Breite von 5 mm - 15 mm, besonders bevorzugt mit einer Breite von 10 mm erwiesen. Ferner sieht ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung vor, dass mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit als Furchenzieher mit zwei rotierbar gelagerten Bodenbearbeitungsscheiben, insbesondere Säscheiben, ausgebildet ist, wobei zumindest eine der Bodenbearbeitungsscheiben zur Erzeugung der Saatgutfurche schräg zur Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung der landschaftlichen Zugmaschine angestellt ist und deren jeweilige, vorauseilende außenseitige Kreisfläche, vorzugsweise im Bereich am äußeren Scheibenumfang, mit den Lockerungsstiften versehen ist.

Zur Erzeugung der Saatgutfurche ist es zweckmäßig, zwei Bodenbearbeitungsscheiben paarweise als Furchenzieher anzuordnen, wobei zumindest eine Bodenbearbeitungsscheibe schräg zur Zugrichtung angestellt ist. In Weiterbildung ist es besonders vorteilhaft, wenn beide Bodenbearbeitungsscheiben schräg zur Zugrichtung angestellt sind, wobei die Bodenbearbeitungsscheiben an ihren vorauseilenden Enden, entlang eines Umfangbereichs von 4 cm bis 5 cm einander berührend und an ihren nacheilenden Enden voneinander beanstandet ausgerichtet sind. Vorzugsweise liegt der von den Bodenbearbeitungsscheiben eingeschlossene Winkel in einem Bereich von 7,5° bis 15°, besonders bevorzugt in einem Bereich von 10,5° bis 11 ,5°. Aufgrund dieser Ausrichtung der Bodenbearbeitungsscheiben zueinander lässt sich mittels des Furchenziehers eine achsensymmetrische, V-förmige Saatgutfurche erzeugen. Die Saatgutfurchenbreite wird durch Einstellung des eingeschlossenen Winkels variiert, die Saatgutfurchentiefe ist abhängig von der eingestellten Eindring- bzw. Arbeitstiefe des Furchenziehers. Die Eindring- oder Arbeitstiefe des Furchenziehers kann durch aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtungen, wie bspw. Tiefenräder oder auch sogenannte„chicken feet“ festgelegt und bedarfsweise angepasst werden.

Um gleichzeitig während der Erzeugung der Saatgutfurche einer Verdichtung der Saatgutfurchenwände vorzubeugen, sind die Bodenbearbeitungsscheiben an ihren jeweiligen außenseitigen, der benachbarten Saatgutfurchenwand zugeordneten Kreisflächen mit den Lockerungsstiften versehen. Vorzugsweise ist der Furchenzieher in Bezug auf die Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung der landschaftlichen Zugmaschine zu den weiteren Bodenbearbeitungseinheiten nachlaufend angeordnet. Um in der erzeugten Saatgutfurche direkt das Saatgut abzulegen ist der Furchenzieher zweckmäßig mit einer Säeinheit, vorzugsweise eine Vorrichtung zur Einzelkornablage, ausgestattet oder als Bestandteil einer solchen Säeinheit ausgeführt, und wird daher im Englischen auch als„seeding disc“ (Säscheibe) bezeichnet. Optional kann dem Furchenzieher ein Schließrad nachlaufen, um die erzeugte Saatgutfurche zu schließen und das darin abgelegte Saatgut mit Erdreich zu bedecken.

Es ist gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung auch möglich, dass mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit als Bodenlockerungseinheit mit einer einzigen rotierbar gelagerten Bodenbearbeitungsscheibe ausgebildet ist, wobei die Bodenbearbeitungsscheibe zum Auflockern des Bodens und zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche mindestens an einer oder beiden, der Saatgutfurchenwand zugewandten, außenseitigen Kreisfläche, mit den Lockerungsstiften versehen ist. Insbesondere sind die Lockerungsstifte im Bereich des äußeren Umfangs der Bodenbearbeitungsscheibe und/oder im Bereich der zu erzeugenden Saatgutfurche angeordnet. Eine solche, einzeln angeordnete Bodenbearbeitungsscheibe kann die Funktion des eingangs beschriebenen Coulters übernehmen und den Boden vor der Erzeugung der Saatgutfurche im oberen Bodenhorizont bis zur gewünschten Eindring- oder Arbeitstiefe einschlitzen oder einschneiden. Gleichzeitig können gegebenenfalls im Erdreich vorhandene Wurzel- oder Pflanzenreste zerteilt und zerkleinert werden. Über die Funktion eines bekannten Coulters hinaus, ist die Bodenbearbeitungsscheibe, an beiden äußeren Kreisflächen, d. h. beidseitig mit Lockerungsstiften versehen, wodurch das Erdreich bzw. der Boden gleichzeitig benachbart zu dem erzeugten Schlitz oder Einschnitt aufgelockert wird. Ein Transport des Erdreichs findet durch die Lockerungsstifte nicht statt Die Arbeits- oder Eindringtiefe der Bodenbearbeitungsscheibe entspricht entweder der Arbeits oder Eindringtiefe eines nachlaufenden Furchenziehers und liegt insbesondere in einem Bereich von bis zu 4 cm - 6 cm oder übersteigt diese und liegt insbesondere in einem Bereich von bis zu 7 cm - 10 cm.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Erfindungsvariante weist zumindest eine Bodenbearbeitungseinheit eine kufenartig ausgestaltete Gleitvorrichtung auf, deren unterseitige, dem Boden zugewandte Gleitfläche zum Abgleiten entlang der Bodenoberfläche ausgebildet ist. In Weiterbildung dieser Erfindungsvariante überragen, insbesondere durchsetzen, eine oder mehrere Bodenbearbeitungsscheiben die Gleitfläche der Gleitvorrichtung um eine variabel einstellbare Eindring- oder Arbeitstiefe.

Vorzugsweise ist die Gleitvorrichtung mit einer parallel zur Bodenoberfläche ausgerichteten, unterseitigen Gleitfläche versehen, die von der

Bodenbearbeitungsscheibe durchsetzt wird. Die Gleitvorrichtung ist hierzu mit einer entsprechenden Ausnehmung ausgestaltet. Alternativ ist es auch denkbar eine oder zwei Gleitvorrichtungen (jeweils) benachbart zur Bodenbearbeitungsscheibe anzuordnen. Der Abstand zwischen der unterseitigen Gleitfläche der Gleitvorrichtung und dem in den Boden eindringenden Bereich der

Bodenbearbeitungsscheibe entspricht der Eindring- oder Arbeitstiefe, innerhalb der der Boden aufgelockert wird und/oder der Saatgutfurchentiefe der zu erzeugenden Saatgutfurche. Wie die aus dem Stand der Technik bekannten Tiefenräder oder „chicken feet“ kann die Gleitvorrichtung somit zur Tiefenkontrolle eingesetzt werden, die Eindring- oder Arbeitstiefe ist variabel einstellbar.

In besonders vorteilhafter Weiterbildung ist die zuvor beschriebene

Erfindungsvariante als Vorschneider mit einer einzigen rotierbar gelagerten Bodenbearbeitungsscheibe, insbesondere einer Messerscheibe, ausgebildet, wobei die Bodenbearbeitungsscheibe zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten sowie zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche entlang ihrer äußeren Umfangs- oder Lauffläche mit einem radial gerichteten Zahnprofil versehen ist.

In dieser Weiterbildung erfüllt die an der Bodenoberfläche abgleitende Gleitvorrichtung den zusätzlichen Zweck, dort befindliche Pflanzen- oder Erntereste nieder zu halten und/oder flach zur Bodenoberfläche auszurichten, wodurch ein Abscheren mittels der als Messerscheibe ausgebildeten Bodenbearbeitungsscheibe erleichtert wird. Gleichzeitig wird verhindert, dass die rotierende Messerscheibe im Boden, d.h. unterhalb der Bodenoberfläche befindliche Pflanzen- oder Wurzelreste aus dem Boden herauszieht, wodurch eine homogene Durchmischung des Erdreichs mit darin befindlichen Pflanzen- und/oder Wurzelresten erzielt wird. Optional ist gemäß einer Erfindungsausführung mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit als Bodenlockerungseinheit mit einem oder mehreren Messern ausgebildet ist, die zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten, zum Auflockern des Bodens und zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche translatorisch, insbesondere transversal, zur Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung der landwirtschaftlichen Zugmaschine, bewegbar sind.

Sowohl die bislang beschriebenen in der Art von Bodenbearbeitungsscheiben ausgebildeten Bodenbearbeitungseinheiten, als auch die mit einem oder mehreren Messern ausgebildete Bodenbearbeitungseinheit können mit einer eigenen Antriebseinheit versehen sein, bzw. fremd angetrieben werden. Die Antriebseinheit ist vorzugsweise als elektrisch, pneumatisch, mechanisch oder hydraulisch angetriebener Drehaktor oder Linearaktuator ausgebildet, um eine jeweilige Bodenbearbeitungsscheibe in oder entgegen der Zugrichtung zu rotieren bzw. das eine oder die mehreren Messer transversal zur Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung der landschaftlichen Zugmaschine, oszillierend„auf und ab“ zu bewegen. Hierzu kann die Trägervorrichtung der Bodenbearbeitungsanordnung eine Halterung oder Befestigungsmöglichkeit für einen entsprechenden Linearaktuator aufweisen oder der Linearaktuator wird entsprechend an einer Säeinheit befestigt. Vorteilhaft ist es, eine oder mehrere Bodenbearbeitungsscheiben in Zugrichtung des Schleppers, vorzugsweise mit hoher Geschwindigkeit, zu rotieren um den Bodenversatz, d.h. die zu bewegende Masse an Erdreich möglichst gering zu halten. Über eine zugeordnete Steuerung lassen sich Geschwindigkeit und Drehsinn der aktuatorisch angetriebenen Drehbewegung der einen oder mehreren Bodenbearbeitungsscheiben, unabhängig von der Fahrtgeschwindigkeit und Fahrtrichtung der landwirtschaftlichen Zugmaschine, bedarfsweise einstellen. Vorteilhaft ist die Verwendung einer optionalen Gleitvorrichtung zusammen mit der Antriebseinheit, wodurch z.B. die Einstellung der gewünschten Geschwindigkeit und des Drehsinn der aktuatorisch angetriebenen Drehbewegung erleichtert und präzisiert werden, indem der Abrolleffekt am Boden vermindert wird. Wahlweise ist es aber auch denkbar auf zu verzichten Um im Boden vorhandene Pflanzen- und/oder Wurzelreste effektiv zu schneiden bzw. abzuscheren, bewegen sich das eine oder die mehreren Messer mit hoher Geschwindigkeit. Das eine oder die mehreren Messer sind hierzu in aus dem Stand der Technik bekannte Art und Weise mit dem Linearaktuator verbunden und linear beweglich gelagert. Vorzugsweise ist die Lagerung entlang der Zugrichtung und/oder entlang der zu dieser transversalen Bewegungsrichtung der Messer mit Spiel ausgebildet bzw. sind die Messer gefedert gelagert, um im Boden befindliche Steine oder sonstige Inhomogenitäten ausgleichen zu können.

Optional kann die mit einem oder mehreren Messern ausgebildete Bodenlockerungseinheit zusätzlich mit einer Gleitvorrichtung versehen sein, wobei das eine oder die mehreren Messer der Bodenlockerungseinheit eine, insbesondere schlitzartige, Ausnehmung der Gleitvorrichtung durchsetzend angeordnet sind und vorzugsweise jedem Messer eine jeweilige, insbesondere schlitzartige, Ausnehmung innerhalb der Gleitvorrichtung zugeordnet ist. Die Gleitvorrichtung ist zum Niederhalten von Pflanzenresten, zur Verbesserung der Abscherleistung und um zu verhindern, dass Wurzel- oder Pflanzenreste während der Aufwärtsbewegung des einen oder der mehreren Messer aus dem Boden herausgezogen werden, vorgesehen.

Zusätzlich oder alternativ kann nach einer weiteren Erfindungsvariante mindestens eine Bodenbearbeitungseinheit als Bodenlockerungseinheit mit einer umlaufenden Kette ausgebildet sein, die zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten, zum Auflockern des Bodens und zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche in der Art einer Motorsäge aktuatorisch angetrieben und mit einem Sägezahnprofil ausgebildet ist. Die zuvor beschriebenen Bodenbearbeitungseinheiten können jeweils modular und in gewünschter Reihenfolge mit einer erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsanordnung verbunden werden. Die

Bodenbearbeitungseinheiten sind hierbei jeweils, wie aus dem Stand der Technik bekannt, gefedert oder über entsprechende Arme mit der Trägervorrichtung der Bodenbearbeitungsanordnung verbunden und beweglich gelagert, um z.B. Steine oder sonstige Bodenunebenheiten ausgleichen zu können. Zusätzlich zum Eigengewicht kann ebenfalls in aus dem Stand der Technik bekannter Weise über die Einstellung einer Vorspannung ein durchgängiger Kontakt der jeweiligen Lauf oder Gleitflächen zum Boden sichergestellt werden.

Die jeweiligen Bodenbearbeitungseinheiten sind auch zum Nachrüsten von aus dem Stand der Technik bekannten Bodenbearbeitungsanordnungen und/oder Säeinheiten geeignet.

Die Erfindung betrifft daher außerdem einen Furchenzieher gemäß Anspruch 13, eine Bodenlockerungseinheit mit einem oder mehreren Messern gemäß Anspruch 14, eine Bodenlockerungseinheit mit einer umlaufenden Kette gemäß Anspruch 15 sowie einen Vorschneider gemäß Anspruch 16, jeweils geeignet zur Verbindung mit einer Trägervorrichtung einer Bodenbearbeitungsanordnung.

Schließlich ist die Erfindung auch auf ein Verfahren zur Herstellung einer Bodenbearbeitungsscheibe für eine Bodenbearbeitungseinheit zur Verbindung mit einer Trägervorrichtung einer Bodenbearbeitungsanordnung gerichtet. Erfindungsgemäß weist das Herstellungsverfahren die nachfolgenden Schritte auf:

Bereitstellen einer Bodenbearbeitungsscheibe mit zwei seitlichen Kreisflächen und einer umlaufenden Umfangs- oder Lauffläche,

Bereitstellen einer gewünschten Anzahl an, insbesondere zylindrischen, Lockerungsstiften,

- Erzeugen von, insbesondere zylindrischen, Aufnahmeausnehmungen durch

Erosions- und/oder Bohrungsverfahren an einer oder beiden Kreisflächen der Bodenbearbeitungsscheibe, wobei die Umfangsform der erzeugten Aufnahmeausnehmungen der Umfangsform der bereitgestellten Lockerungsstifte entspricht, und anschließend

- Fügen der Bodenbearbeitungsscheibe mit den Stiften, wobei die Stifte form- und kraft- und/oder reibschlüssig in die Aufnahmeausnehmungen eingepasst, insbesondere eingepresst werden.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Bodenbearbeitungsscheibe und die Lockerungsstifte als jeweils einzelne, separate Bauteile bereitgestellt. Die Bodenbearbeitungsscheibe kann bspw. ein Stahl- oder Eisengussteil mit einer sehr hohen, in einem Bereich von über 60 HR liegenden Rockwell Härte sein. Durch die hohe Härte lässt sich die Lebensdauer der Bodenbearbeitungsscheibe aufgrund eines geringeren Verschleißes erhöhen. Die bereitgestellten Lockerungsstifte können aus einem ähnlichen technischen Werkstoff mit in etwa gleicher oder geringerer Härte hergestellt sein und sind insbesondere zylindrisch oder kegelförmig ausgebildet. Als besonders vorteilhafter technischer Werkstoff hat sich das Hartmetall Wolframcarbid erwiesen. Um die bereitgestellten Lockerungsstifte mit der Bodenbearbeitungsscheibe zu fügen, wird die Bodenbearbeitungsscheibe zunächst an einer oder beiden seitlichen Kreisflächen mit Aufnahmeausnehmungen in Form eines Sacklochs versehen. Aufgrund der hohen Härte des Materials der Bodenbearbeitungsscheibe werden die Aufnahmeausnehmungen vorzugsweise mittels eines sogenannten Elektro-Erosion Bohrverfahrens (EDM-Verfahren) ausgebildet. Alternativ können die Aufnahmeausnehmungen auch in Form von die Bodenbearbeitungsscheibe vollständig durchsetzenden Öffnungen ausgebildet werden.

Die Aufnahmeausnehmungen und die Lockerungsstifte sind mit derselben, kreisförmigen Umfangsform und vorzugsweise mit identischem Durchmesser ausgebildet, sodass die Lockerungsstifte in die Aufnahmeausnehmungen eingepresst und/oder eingehämmert werden können. Sofern die

Aufnahmeausnehmungen durchgängig, d. h. die Bodenbearbeitungsscheibe vollständig durchsetzend ausgebildet sind, können die Lockerungsstifte zusätzlich mit dem Bodenbearbeitungsscheiben durch Setzen eines Argon-Schweißpunktes verschweißt oder, je nach Material falls erforderlich verlötet werden. Alternativ können die Lockerungsstifte mittels eines sogenannten

Hochtemperaturlötverfahrens unter Verwendung von Silber-, Bronze-, Messing-, oder Kupferlot und eines entsprechenden Flussmittels, welche besonders für Hochtemperaturlötverfahren in Verbindung mit Hartmetallen, insbesondere Wolframcarbid geeignet sind. Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmals(unter)kombinationen, Vorteile und

Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung und den Zeichnungen. Diese zeigen in

Fig. 1 a eine schematisch perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsanordnung mit drei aufeinanderfolgend angeordneten, jeweils als Bodenbearbeitungsscheibe ausgeführten Bodenbearbeitungseinheiten,

Fig. 1 b eine schematische Schnittdarstellung einer zu erzeugenden

Saatgutfurche in Vorderansicht,

Fig. 1 c die Bodenbearbeitungsanordnung aus Figur 1 a in einer schematischen Seitenansicht,

Fig. 2a eine schematisch perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Furchenziehers mit zwei Bodenbearbeitungsscheiben, zusammen mit einer schematischen Schnittdarstellung einer damit erzeugten Saatgutfurche in Vorderansicht, Fig. 2b eine schematische Draufsicht des Furchenziehers gemäß Figur

2a,

Fig. 3a eine schematisch perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit mit einer Bodenbearbeitungsscheibe, Fig. 3b eine schematisch perspektivische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform eine erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit mit einer Bodenbearbeitungsscheibe mit Schneidkante,

Fig. 3c eine schematische Vorderansicht der Bodenlockerungseinheit gemäß Figur 3a, zusammen mit einer schematischen Schnittdarstellung einer Saatgutfurche, Fig. 4 eine schematisch perspektivische Darstellung einer alternativen beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit mit drei Messern, zusammen mit einer schematischen Schnittdarstellung einer zu erzeugenden Saatgutfurche, Fig. 5 eine schematisch perspektivische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit mit einer umlaufenden Sägekette und zusammen mit einem Furchenzieher,

Fig. 6 eine schematisch perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorschneiders mit einer rotierbar gelagerten Messerscheibe und einer Gleitvorrichtung,

Fig. 7 eine schematische Seitenansicht einer weiteren beispielhaften

Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsanordnung mit drei aufeinanderfolgend angeordneten Bodenbearbeitungseinheiten,

Fig. 8 eine schematisch perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit mit einer Bodenbearbeitungsscheibe mit konischen Lockerungsstiften,

Fig. 9 zwei schematisch perspektivische Ansichten einer beispielhaften

Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit mit zwei nebeneinander und parallel angeordneten Fräsköpfen, Fig. 10 zwei schematisch perspektivische Ansichten einer beispielhaften

Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit mit einem einzelnen Fräskopf und

Fig. 11 drei schematisch perspektivische Ansichten einer beispielhaften

Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit mit zwei hintereinander bzw. in Reihe angeordneten Fräsköpfen. Die Figuren sind lediglich beispielhafter Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen, weshalb diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.

Die Figur 1 a zeigt eine erste beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsanordnung 100. Die

Bodenbearbeitungsanordnung 100 weist drei Bodenbearbeitungseinheiten 200 auf, die modular mit einer hier nicht gezeigten Trägervorrichtung der Bodenbearbeitungsanordnung 100 in aus dem Stand der Technik bekannte Art und Weise verbunden sind. Die Trägervorrichtung der Bodenbearbeitungsanordnung 100 ist zur Verbindung mit einem Werkzeugträger einer hier ebenfalls nicht dargestellten landwirtschaftlichen Zugmaschine, insbesondere eines Traktors oder Schleppers, ausgebildet. Die Bodenbearbeitungseinheiten 200 wiederum sind entlang einer Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung Z der landwirtschaftlichen Zugmaschine aufeinanderfolgend angeordnet. Die in Zugrichtung Z zuvorderst angeordnete Bodenbearbeitungseinheit 200 ist als Vorschneider 201 ausgebildet. Ebenfalls bezüglich der Zugrichtung Z läuft dem Vorschneider 201 eine als Bodenlockerungseinheit 202 ausgebildete Bodenbearbeitungseinheit 200 nach. Der Vorschneider 201 und Bodenlockerungseinheit 202 sind jeweils als einzelne Bodenbearbeitungsscheibe 210 ausgebildet. Als hinterstes Modul der Bodenbearbeitungsanordnung 100 läuft eine als Furchenzieher 203 ausgebildete Bodenbearbeitungseinheit 200 der Bodenlockerungseinheit 202 nach. Der Furchenzieher 203 umfasst zwei, einander gegenüberliegend angeordnete Bodenbearbeitungsscheiben 210. Die Bodenbearbeitungsscheiben 210 der Bodenbearbeitungseinheiten 200 weisen jeweils zwei seitliche Kreisflächen 220 sowie eine umlaufende Umfangs- oder Lauffläche 230 und sind um ihre jeweilige Rotationsachse 223 drehbar gelagert.

Eine schematische Schnittdarstellung einer üblichen, beispielhaften Saatgutfurche 530, die mit der Bodenbearbeitungsanordnung 100 vorbereitet und erzeugt werden kann, ist der Figur 1 b zu entnehmen. Die Saatgutfurche 530 ist mit einer in etwa V- förmigen Querschnittsfläche innerhalb des Bodens 500, genauer im obersten Bodenhorizont 520 ausgebildet, und umfasst zwei schräg verlaufende Saatgutfurchenwände 531. Als Saatgutfurchentiefe a wird der Abstand von der Bodenoberfläche 510 bis zum tiefsten Punkt der Saatgutfurche 530, auch als Furchengrund bezeichnet, definiert. Die Saatgutfurchenbreite b wird üblicherweise im Bereich der Bodenoberfläche 510 gemessen und ist als der Abstand der beiden Saatgutfurchenwände 531 in diesem Bereich zueinander definiert. Üblicherweise liegt die Saatgutfurchenbreite b in einem Bereich zwischen 3,75 cm bis 4 cm und die Saatgutfurchentiefe a in einem Bereich zwischen 3 cm bis 10 cm. Zur Vorbereitung und Erzeugung der Saatgutfurche 530 wird die Bodenbearbeitungsanordnung 100 gemäß der Figur 1 a entlang der Zugrichtung Z von der landwirtschaftlichen Zugmaschine gezogen, wobei die drehbar gelagerten Bodenbearbeitungsscheiben 210 entlang ihrer jeweiligen Umfangs- oder Lauffläche 230 am Boden 500 abrollen. Der Vorschneider 201 und die Bodenlockerungseinheit 202 sind jeweils zum Vorbereiten der Saatgutfurche 530 und zur Auflockerung des Erdreichs im obersten Bodenhorizont 520, entlang einer Querschnittsfläche, innerhalb der die Saatgutfurche 530 erzeugt werden soll, vorgesehen. Das Öffnen oder Ziehen der eigentlichen Saatgutfurche 530 erfolgt mittels des nachlaufenden Furchenziehers 203.

In der Figur 1 c ist die Bodenbearbeitungsanordnung 100 aus der Figur 1 a in einer schematischen Seitenansicht dargestellt. In dieser Darstellung sind ferner der Boden 500 und dessen Bodenoberfläche 510 schematisch angedeutet. Bei der konservierenden Bodenbearbeitung erfolgt eine Bearbeitung des Bodens 500 ausschließlich innerhalb des obersten Bodenhorizonts 520. Die jeweils eine oder zwei Bodenbearbeitungsscheiben 210 aufweisenden Bodenbearbeitungseinheiten 200 rollen entlang des Bodens 500 bzw. an dessen Oberfläche 510 in Abrollrichtung R ab und dringen, vorzugsweise jeweils um dieselbe Arbeits- oder Eindringtiefe x, die in etwa auch der Saatgutfurchentiefe a entspricht, in den Boden 500 ein. Alternativ und hier nicht dargestellt kann es auch zweckmäßig sein, dass der Vorschneider 201 und/oder die Bodenlockerungseinheit 202 tiefer in den Boden 500 eindringen, d.h. eine größere Arbeits- oder Eindringtiefe x aufweisen, als der Furchenzieher 203, wodurch auch das Erdreich im Bereich unterhalb der Saatgutfurche 530 aufgelockert werden kann. Die Arbeits- oder Eindringtiefe x bzw. Saatgutfurchentiefe a lässt sich abhängig von der optimalen Pflanztiefe des Saatguts bedarfsweise auf den gewünschten Betrag einstellen.

Unter anderem zur Einstellung der Arbeits- oder Eindringtiefe x weist, in der Figur 1 c beispielhaft, der Vorschneider 201 eine Gleitvorrichtung 400 auf, deren unterseitige Gleitfläche 410 entlang der Bodenoberfläche 510 abgleitet, auf. Durch Versetzen der Bodenbearbeitungsscheibe 210 und der Gleitvorrichtung 400 des Vorschneiders 201 relativ zueinander, lässt sich der Abstand, um den die Bodenbearbeitungsscheibe 210 die unterseitige Gleitfläche 410 überragt, insbesondere durchsetzt, und somit deren Arbeits- oder Eindringtiefe x festlegen. Die Gleitvorrichtung 400 erfüllt folglich die Funktion der aus dem Stand der Technik bekannten und optional auch für die Erfindung anwendbaren Vorrichtungen zur Einstellung der Arbeits- oder Eindringtiefe x, wie bspw. Tiefenräder oder sogenannte„chicken feet“ und wird in ähnlicher Art und Weise an einer hier nicht dargestellten Trägervorrichtung der Bodenbearbeitungsanordnung 100 befestigt.

Eine schematisch perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Furchenziehers 201 zusammen mit einer schematischen, frontalen Schnittdarstellung einer damit erzeugten Saatgutfurche 530 ist in der Figur 2a dargestellt. Der Furchenzieher 201 weist zwei Bodenbearbeitungsscheiben 210, insbesondere Säscheiben auf, die einander gegenüberliegend angeordnet und jeweils schräg zur Zugrichtung Z angestellt sind, wobei die Bodenbearbeitungsscheiben 210 miteinander einen Winkel in einem Bereich zwischen 10,5° und 11 ,5° einschließen. Jede Bodenbearbeitungsscheibe 210 wiederum umfasst eine außenseitige, in Zugrichtung Z vorauseilende Kreisfläche 221 , die dem Boden 500 bzw. der jeweiligen, zu erzeugenden Saatgutfurchenwand 531 zugewandt ist; sowie eine gegenüberliegende innenseitige, in Zugrichtung Z nacheilende Kreisfläche 222 die dem Boden 500 bzw. der entsprechenden Saatgutfurchenwand 531 abgewandt ist. Ausgehend von ihrer Umfangs- oder Lauffläche 230 sind die Bodenbearbeitungsscheiben 210 in radialer Richtung mit einer hier einseitig, entlang der jeweils äußeren Kreisfläche 221 ausgebildeten Schneidkante 231 versehen. Die Breite der Schneidkante 231 beträgt bspw. 10 mm. Ebenfalls im Bereich des äußeren Umfangs der jeweiligen Bodenbearbeitungsscheibe 210 und an die Schneidkante 231 angrenzend sind Lockerungsstifte 300 mit der jeweiligen außenseitigen Kreisfläche 221 der entsprechenden Bodenbearbeitungsscheibe 210 verbunden. Die Lockerungsstifte 300 sind in dieser Ausführungsform zylindrisch ausgebildet und entlang zweier Umfangs- oder Kreisbahnen zueinander alternierend angeordnet. Der Abstand zwischen je zwei benachbarten Lockerungsstiften 300 liegt in einem Bereich zwischen 1 cm und 4 cm. Die Lockerungsstifte 300 sind über eine Fügeverbindung mit der außenseitigen Kreisfläche 221 verbunden, insbesondere in eine dort ausgebildete Aufnahmeausnehmung 224 eingepresst, und orthogonal zu der außenseitigen Kreisfläche 221 , vorzugsweise einen Winkel von 90° mit dieser einschließend, ausgerichtet.

In der Figur 2b ist eine schematische Draufsicht des Furchenziehers 201 dargestellt. Zu erkennen ist, dass die Bodenbearbeitungsscheiben 210 einander gegenüberliegend angeordnet und symmetrisch bezüglich der Zugrichtung Z ausgerichtet sind. Die in Zugrichtung Z vorauseilenden Enden 211 der Bodenbearbeitungsscheiben 210 berühren einander in einem Umfangsbereich von etwa 4 cm bis 5 cm, wohingegen die nacheilenden Enden 212 mit einem Abstand zueinander angeordnet sind, der in etwa der Saatgutfurchenbreite b entspricht. In dieser Darstellung ebenfalls gut zu erkennen ist die jeweils umlaufend am äußeren Scheibenumfang ausgebildete Schneidkante 231 , die hier einseitig, an der jeweils äußeren Kreisfläche 221 ausgebildet ist.

Im Betrieb, wenn also der Furchenzieher 201 von der landwirtschaftlichen Zugmaschine entlang der Zugrichtung Z gezogen wird, rollen die Bodenbearbeitungsscheiben 210 am Boden 500 ab, wodurch einerseits das Erdreich bis zur Eindringtiefe x von den außenseitigen Kreisflächen 221 zur Erzeugung der Saatgutfurche 530 mit einer der Eindringtiefe x entsprechenden Saatgutfurchentiefe a verdrängt wird. Gleichzeitig werden die in dieser Ausführungsform zweireihig alternierend angeordneten Lockerungsstifte 300 entlang einer jeweiligen Zykloide, insbesondere einer epizykloiden Bahn durch die benachbarte Saatgutfurchenwand 531 gezogen. Aufgrund der Zykloide, insbesondere einer epizykloiden Bahn erfolgt eine Lockerung des Erdreichs im Bereich der kompletten Saatgutfurchenwand 531 , wodurch eine Saatgutfurchenwandverdichtung effektiv vermieden werden kann.

Eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit 202 kann der Figur 3a in einer schematisch perspektivischen Darstellung entnommen werden. Die Bodenlockerungseinheit 202 weist eine einzelne Bodenbearbeitungsscheibe 210 auf, die im Betrieb der Bodenbearbeitungsanordnung 100 (siehe Figur 1 a) parallel zur Zugrichtung Z ausgerichtet ist und entlang dieser gezogen wird. Die Bodenbearbeitungsscheibe 210 der Bodenlockerungseinheit 202 rollt dabei, wie zuvor beschrieben, am Boden 500 ab. Ein durch die Arbeits- oder Eindringtiefe x festgelegter Umfangsbereich der Bodenbearbeitungsscheibe 210 dringt hierbei in den Boden 500 ein, wodurch ein entlang der Zugrichtung Z ausgerichteter, nutartiger Schlitz oder Einschnitt im Boden 500 gezogen wird. Dadurch, dass die Bodenlockerungseinheit 202 dem Furchenzieher 203 vorläuft (s. Figur 1 a), wird so die Erzeugung der eigentlichen Saatgutfurche 530 vorbereitet und wesentlich erleichtert. Aufgrund ihrer parallelen Ausrichtung weist die Bodenbearbeitungsscheibe 210 zwei außenseitige Kreisflächen 221 auf. An beiden außenseitigen Kreisflächen 221 sind orthogonal ausgerichtete Lockerungsstifte 300 angeordnet, die in dieser Ausführungsform beispielhaft auf den durch die Arbeits- oder Eindringtiefe x festgelegten Umfangsbereich der Bodenbearbeitungsscheibe 210 begrenzt sind. Alternativ könnten die Lockerungsstifte 300 aber auch vollständig über eine oder beide außenseitigen Kreisflächen 221 der Bodenbearbeitungsscheibe 210 verteilt angeordnet sein. Die Lockerungsstifte 300 sind hier beispielhaft dreireihig, entlang dreier Umfangs- oder Kreisbahnen angeordnet, wobei jeweils drei Lockerungsstifte 300 auf einem gemeinsamen Radius der Bodenbearbeitungsscheibe 210 liegen. Im Betrieb wird mittels der Lockerungsstifte 300, die durch das jeweils benachbarte Erdreich entlang jeweiliger Zykloide, insbesondere epizykloiden Bahnen gezogen werden, ähnlich wie zuvor beim Furchenzieher 201 beschrieben, der Boden 500 aufgelockert. Hierdurch wird einerseits die Erzeugung der Saatgutfurche 530 erleichtert, andererseits einer Saatgutfurchenwandverdichtung vorgebeugt.

In der Figur 3b ist eine alternative beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit 202 mit entlang von insgesamt vier Umfangs- oder Kreisbahnen angeordneten Lockerungsstiften 300 gezeigt. Die Bodenlockerungseinheit weist ferner eine umlaufende Schneidkante 231 auf, die hier insbesondere beidseitig, auf beiden außenseitigen Kreisflächen 221 ausgebildet ist. Die Figur 3c zeigt eine entlang der Zugrichtung Z dargestellte Vorderansicht der Bodenlockerungseinheit 202 gemäß der Figur 3a, zusammen mit einer schematischen, frontalen Schnittdarstellung einer zu erzeugenden Saatgutfurche 530. Gut zu erkennen sind hier die beidseitig angeordneten Lockerungsstifte 300, die zu der jeweils außenseitigen Kreisfläche 221 orthogonal angeordnet und mit verbunden sind. Alternativ wäre auch eine (nicht dargestellte) Ausführungsvariante denkbar, bei der jeweils Lockerungsstifte 300 die Bodenbearbeitungsscheibe 210 der Bodenlockerungseinheit 202 durchsetzen und auf beiden außenseitigen Kreisflächen 221 aus der Bodenbearbeitungsscheibe 210 herausragen. Zudem ist in dieser Ausführungsvariante dargestellt, dass die Arbeits- oder Eindringtiefe x die Saatgutfurchentiefe a, der mit dem nachlaufenden Furchenzieher 203 auszubildenden Saatgutfurche 530 übersteigt, wodurch auch eine Lockerung des Erdreichs unterhalb der Saatgutfurche 530 erfolgt bzw. einer Bodenverdichtung im Bereich des Furchengrunds vorgebeugt wird.

Eine schematisch perspektivische Darstellung einer alternativen beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit 202 kann der Figur 4 gemeinsam mit einem schematischen Schnitt einer zu erzeugenden Saatgutfurche 530 entnommen werden. Die hier gezeigte Ausführungsform der Bodenlockerungseinheit 202 ist mit insgesamt drei Messern 310 ausgebildet, die in Zugrichtung Z mit einem Sägeprofil 311 versehen sind sowie linear translatorisch entlang einer orthogonal zur Zugrichtung Z verlaufenden Schneidrichtung S auf und ab bewegbar sind. Die Bodenlockerungseinheit 202 weist ferner eine Gleitvorrichtung 400 auf, deren unterseitige Gleitfläche 410 zum Abgleiten auf der Bodenoberfläche 510 vorgesehen ist. Ein in Zugrichtung Z vorderer Abschnitt 420 der Gleitvorrichtung 400 ist in der Art einer Kufe gegenüber der Bodenoberfläche 510 angehoben um ein Abgleiten auch auf unebenem Grund zu erleichtern. Drei parallel zueinander angeordnete, schlitzartige Ausnehmungen 430 der Gleitvorrichtung 400 sind jeweils von einem der Messer 310 durchsetzt und fungieren gleichzeitig als eine Art Führung in Schneidrichtung S. Mittels der Gleitvorrichtung 400 kann die Arbeits- oder Eindringtiefe x der Messer 310 variabel eingestellt werden. Zusätzlich verhindert die Gleitvorrichtung 400, dass Pflanzen oder Wurzelreste durch eine Aufwärtsbewegung der Messer 310 aus dem Boden 500 herausgezogen werden. Vorzugsweise entspricht die eingestellte Arbeits- oder Eindringtiefe x der Saatgutfurchentiefe a, und der Abstand zwischen den beiden äußeren Messern 310 der Saatgutfurchenbreite b der zu erzeugenden Saatgutfurche 530. Wie anhand der schematischen Schnittdarstellung der Saatgutfurche 530 zu erkennen ist, wird durch die hier gezeigte Ausführungsform der Bodenlockerungseinheit 202 der Boden 500 transversal zur Zugrichtung Z entlang einer rechteckigen Querschnittsfläche aufgelockert, welche die V-förmige Querschnittsfläche der Saatgutfurche 530, insbesondere im Bereich der Saatgutfurchenwände 531 überragt, wodurch eine Bodenverdichtung hier effektiv vermieden wird. Die Messer 310 können über einen üblichen Linearaktuator elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch angetrieben werden und sind, vorzugsweise gefedert und/oder mit Spiel, entlang der Schneidrichtung S auf- und abwärts beweglich gelagert.

In der Figur 5 ist eine schematisch perspektivische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Bodenbearbeitungsanordnung 100 mit zwei Bodenbearbeitungseinheiten 200 dargestellt. Die Bodenbearbeitungsanordnung 100 weist die als Furchenzieher 203 ausgebildete Bodenbearbeitungseinheit 200 und eine als Bodenlockerungseinheit 202, mit einer umlaufenden Bodenlockerungskette 320 ausgebildete Bodenbearbeitungseinheit 200 auf. Der Furchenzieher 203 entspricht der gemäß den Figuren 2a, b dargestellten Ausführungsform und wird im Folgenden daher nicht nochmals erläutert. Die Bodenlockerungskette 320 der Bodenlockerungseinheit 202 wird vorzugsweise über einen Aktuator, der an der Trägervorrichtung der Bodenbearbeitungsanordnung 100 befestigt ist, elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch angetrieben und kann bedarfsweise„vorwärts“, in Abrollrichtung R der Bodenbearbeitungsscheiben 210 des Furchenziehers 203 oder „rückwärts“, entgegen der Abrollrichtung R umlaufen. Vorzugsweise ist die Bodenlockerungskette 320, zumindest abschnittsweise, mit einem hier nicht dargestellten Sägezahnprofil versehen, dessen Zähne sich gerade oder schräg, insbesondere radial, nach außen, in Richtung des Bodens 500 erstrecken. Optional kann die die Bodenlockerungskette 320 aufweisende Bodenlockerungseinheit 202 zur Einstellung der Arbeits- oder Eindringtiefe x mit einer Gleitvorrichtung 400 gemäß den Figuren 1 a, c versehen sein.

Eine als Vorschneider 201 ausgebildete Bodenbearbeitungseinheit 200 für eine Bodenbearbeitungsanordnung 100 kann der Figur 6 beispielhaft in schematisch perspektivischer Darstellung entnommen werden. Der Vorschneider 201 umfasst eine einzige, um ihre Rotationsachse 223 rotierbar gelagerte und parallel zur Zugrichtung Z ausgerichtete Bodenbearbeitungsscheibe 210, die hier als Messerscheibe zum Schneiden von Pflanzen- und Wurzelresten sowie zur Vorbereitung der zu erzeugenden Saatgutfurche 530 ausgebildet ist. Entlang ihrer Umfangs- oder Lauffläche 230 ist die Bodenbearbeitungsscheibe 210 mit einem radial nach außen weisenden Zahnprofil 232 versehen, das beim Abrollen der Bodenbearbeitungsscheibe 210 etwaige, an der Bodenoberfläche 510 oder im Boden 500 vorhandene Pflanzen- oder Wurzelreste schneiden. Um ein Abscheren von Pflanzen- oder Wurzelresten zu erleichtern, ist der Vorschneider 201 zusätzlich mit einer Gleitvorrichtung 400 ausgebildet, deren vorderer Abschnitt 420 kufenartig gegenüber der Bodenoberfläche 510 angehoben ist. Eine mittig angeordnete und länglich ausgebildete schlitzartige Ausnehmung 430 der Gleitvorrichtung 400 wird von der Bodenbearbeitungsscheibe 210 durchsetzt. Im Betrieb der Bodenbearbeitungsanordnung 100, wird der Vorschneider 201 entlang der Zugrichtung Z bewegt, wobei die Gleitvorrichtung 400 mit ihrer unterseitigen Gleitfläche 410 entlang der Bodenoberfläche 510 abgleitet und etwaige Pflanzenreste niederhält. Gleichzeitig verhindert die Gleitvorrichtung 400, dass etwaige im Boden 500 befindliche Wurzelreste von der rotierenden Bodenbearbeitungsscheibe 210 aus dem Boden 500 gezogen werden. Darüber hinaus dient die Gleitvorrichtung 400 der Einstellung der Arbeits- oder Eindringtiefe x. Schließlich ist in der Figur 7 in schematisch perspektivischer Darstellung eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsanordnung 100 gezeigt. Die Bodenbearbeitungsanordnung 100 umfasst drei Bodenbearbeitungseinheiten 200, die als Vorschneider 201 , Bodenlockerungseinheit 202 und Furchenzieher 203 ausgebildet sind. Der Vorschneider 201 weist eine einzelne Bodenbearbeitungsscheibe 210 sowie eine Gleitvorrichtung 400 auf. Bezüglich der Zugrichtung Z ist die

Bodenlockerungseinheit 202 nachlaufend zu dem Vorschneider 201 angeordnet und umfasst ebenfalls eine Gleitvorrichtung 400, die jedoch von drei transversal zur Zugrichtung Z auf und ab beweglichen Messern 310 durchsetzt ist. In Zugrichtung Z abschließend bzw. der Bodenlockerungseinheit 202 nachlaufend ist der Furchenzieher 203 mit zwei, jeweils schräg zur Zugrichtung Z ausgerichteten Bodenbearbeitungsscheiben 210 angeordnet. Im Betrieb, d.h. wenn die Bodenbearbeitungsanordnung 100 von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine in Zugrichtung Z gezogen wird, können mittels des Vorschneiders 201 zunächst Pflanzen- und Wurzelreste ober- und unterirdisch geschnitten werden, wobei gleichzeitig ein der zu erzeugenden Saatgutfurche 530 vorauslaufender Einschnitt im Boden 500 erzeugt wird. Mittels der mit drei Messern 310 versehenen Bodenlockerungseinheit 202 wird der Boden 500 anschließend im Bereich der zu erzeugenden Saatgutfurche 530 aufgelockert, wobei in dieser Ausführungsform die rechteckige Querschnittsfläche des mit der

Bodenlockerungseinheit aufgelockerten Bodens 500 die V-förmige Querschnittsfläche der Saatgutfurche 530, insbesondere im Bereich der Saatgutfurchenwände 531 überragt. Hierdurch wird das Erdreich weitläufig um die zu erzeugenden Saatgutfurche 530 herum aufgelockert, sodass einer Verdichtung des Bodens 500 im Bereich der Saatgutfurchenwände 531 effektiv vorgebeugt wird. Abschließend wird die eigentliche Saatgutfurche 530 von dem Furchenzieher 203 gezogen, wobei das umgebende Erdreich pflugartig durch die schräg angestellten Bodenbearbeitungsscheiben 210 seitlich verdrängt wird. Um der bei diesem Arbeitsschritt unvermeidlich auftretenden Verdichtung im Bereich der Saatgutfurchenwände 531 vorzubeugen sind die Bodenbearbeitungsscheiben 210 jeweils an ihrer außenseitigen Kreisfläche 221 mit den Lockerungsstiften 300 versehen, die während der Erzeugung der Saatgutfurche 530 entlang einer jeweiligen Zykloide, insbesondere einer epizykloiden Bahn durch das Erdreich der benachbarten Saatgutfurchenwände 531 gezogen werden und diese auflockern.

In der Figur 8 ist eine alternative, beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit 202 in schematisch perspektivischer Darstellung gezeigt. Die Bodenlockerungseinheit 202 umfasst eine

Bodenbearbeitungsscheibe 210, die beidseitig mit hier konisch ausgebildeten Lockerungsstiften 300 versehen ist. Beispielhaft sind in der Darstellung lediglich zwei Lockerungsstifte 300 gezeigt, wobei einer der Lockerungsstifte 300 innerhalb einer die Bodenbearbeitungsscheibe 210 durchsetzend ausgebildeten Aufnahmeausnehmung 224 gebrauchsfertig angeordnet ist, sodass die konisch zulaufenden Spitzen des Lockerungsstifts 300 die beiden Kreisflächen 220 der Bodenbearbeitungsscheibe 210 jeweils überragen. Ein zweiter Lockerungsstift 300 ist in Explosionsdarstellung zur Bodenbearbeitungsscheibe 210 gezeigt, sodass dessen mittlerer, zylindrischer Abschnitt sowie die beiden konisch zulaufenden Spitzen zu erkennen sind. Zur Befestigung der Lockerungsstifte 300 innerhalb der Bodenbearbeitungsscheiben 210 bzw. innerhalb der jeweils zugeordneten Aufnahmeausnehmung 224 werden die Lockerungsstifte 300 zunächst bis zur gewünschten Stellung in die entsprechenden Aufnahmeausnehmungen 224 eingeführt und mittels Löten unter Verwendung eines Hartlots an beiden Kreisflächen 220 der Bodenbearbeitungsscheibe 210 befestigt.

Zwei schematisch perspektivische Ansichten einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit 202 umfassend zwei in Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung Z nebeneinander angeordnete Fräsköpfe 340 mit zueinander parallel ausgerichteten Rotationsachsen 341 kann der Figur 9 entnommen werden. Abhängig von der Tiefe der zu erzeugenden Saatgutfurche können aber auch mehr als zwei Fräsköpfe 340 nebeneinander angeordnet sein. Zur Tiefenkontrolle ist die in der Figur 9 dargestellte Bodenlockerungseinheit 202 mit einer Gleitvorrichtung 400 versehen, die mit einer oder mehreren Ausnehmungen 430 ausgebildet ist, welche von den Fräsköpfen 340 durchsetzt ist. Wahlweise kann auf die Gleitvorrichtung 400 aber auch verzichtet werden.

Der Figur 10 können zwei schematisch perspektivische Ansichten einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bodenlockerungseinheit 202 mit einem einzelnen Fräskopf 340 entnommen werden. Der Fräskopf 340 bzw. dessen Rotationsachse 341 ist hier mittig innerhalb einer optionalen Gleitvorrichtung 400 und eine darin vorgesehene Ausnehmung 430 durchsetzend angeordnet. Alternativ können gemäß der Figur 11 auch zwei oder mehr Fräsköpfe 340 bezüglich der Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung Z hintereinander bzw. in Reihe angeordnet sein. Bei der Verwendung mehrerer, hintereinander angeordneter Fräsköpfe 340 hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, diese mit unterschiedlichem Durchmesser auszubilden, wobei der in Vorwärtsfahrtrichtung Z zuvorderst angeordnete Fräskopf 340 zweckmäßigerweise den kleinsten und der zuhinterst angeordnete Fräskopf 340 den größten Durchmesser aufweist. Die jeweiligen Fräsköpfe 340 der zuvor beschriebenen Ausführungsformen gemäß der Figuren 9, 10 und 11 werden von einer oder mehreren hier nicht dargestellten Antriebseinheiten, die vorzugsweise als elektrisch, pneumatisch, mechanisch oder hydraulisch angetriebener Drehaktor ausgebildet ist, angetrieben. Mittels der Antriebseinheit und ggf. zwischengeschalteten Getriebeelementen lassen sich die Fräsköpfe 340 bedarfsweise in der gewünschten Geschwindigkeit im selben oder entgegengesetzten Drehsinn um ihre jeweilige Rotationsachse 341 rotieren. Die gewählte Anordnung der Fräsköpfe 340, d. h. ein einzelner Fräskopf 340, zwei oder mehr Fräsköpfe 340 nebeneinander und/oder zwei oder mehr Fräsköpfe 340 hintereinander kann bedarfsweise an die vorliegenden Bodenverhältnisse angepasst werden.

Bezugszeichenliste 100 Bodenbearbeitungsanordnung

200 Bodenbearbeitungseinheit

201 Vorschneider

202 Bodenlockerungseinheit

203 Furchenzieher

210 Bodenbearbeitungsscheibe

211 vorauseilendes Ende

212 nacheilendes Ende

220 Kreisfläche

221 außenseitige Kreisfläche

222 innenseitige Kreisfläche

223 Rotationsachse

224 Aufnahmeausnehmungen

230 Umfangs- oder Lauffläche

231 Schneidkante

232 Zahnprofil

300 Lockerungsstifte

310 Messer

320 Bodenlockerungskette

330 Zähne

340 Fräskopf

341 Rotationsachse

400 Gleitvorrichtung

410 Gleitfläche

420 vorderer Abschnitt

430 Ausnehmung

500 Boden

510 Bodenoberfläche

520 oberster Bodenhorizont

530 Saatgutfurche

531 Saatgutfurchenwand X Arbeits- oder Eindringtiefe

a Saatgutfurchentiefe

b Saatgutfurchenbreite

Z Zugrichtung oder Vorwärtsfahrtrichtung

R Abrollrichtung

S Schneidrichtung