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Title:
SPINNING UNIT AND AIR JET SPINNING MACHINE COMPRISING SUCH A SPINNING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/105382
Kind Code:
A1
Abstract:
In addition to a spinning unit for an air jet spinning machine and an air jet spinning machine for producing a thread from a fed sliver, the invention also relates to a method for detecting a thread strength, which falls below a target value, of a thread produced at a spinning unit of an air jet spinning machine. In order to provide a spinning unit and an air jet spinning machine as well as a method, which make it possible to reliably recognize threads which exit an air jet spinning machine and which have an insufficient thread strength, it is provided, for the spinning unit or the spinning units of the air jet spinning machine, that a thread manipulation unit is arranged in the region between the air jet spinning machine and the spooling device, which thread manipulation unit acts mechanically on the thread and exerts an adjustable thread tension influencing force, in particular an adjustable braking force, compression force and/or clamping force, onto the thread in order to variably increase the thread tension. In the method, by means of a thread manipulation unit which is arranged in the region between an air jet spinning machine and a spooling device and acts mechanically on the thread, an adjustable thread tension influencing force is exerted onto the thread, and a thread breakage and/or thread breakage rate are/is detected and compared with a specified target rate, and the thread breakage and/or deviations of the thread breakage rate beyond a predetermined limit value are displayed and/or evaluated.

Inventors:
RADEMACHER WOLFGANG (DE)
MOHR HANS-PETER (DE)
WERHEIT PATRICK (DE)
HÜLS JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/083665
Publication Date:
June 03, 2021
Filing Date:
November 27, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SAURER INTELLIGENT TECHNOLOGY AG (CH)
International Classes:
D01H1/115; D01H13/10; D01H13/32
Domestic Patent References:
WO2006048186A22006-05-11
WO2006097008A12006-09-21
Foreign References:
EP0289010B11991-10-09
EP2284300A12011-02-16
DE3900088A11990-07-05
EP2620533A22013-07-31
EP2468670A22012-06-27
Attorney, Agent or Firm:
MORGENTHUM-NEURODE, Mirko (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Spinnstelle für eine Luftspinnmaschine zum Herstellen eines Fadens aus einem zugeführ ten Faserband, mit einer Luftspinnvorrichtung (5) zur Bildung eines Fadens (15) aus wenigstens einem über ein Streckwerk (4) zugeführten Faserband (14) und einer Aufspuleinrichtung zur Aufnahme des Fadens auf einer Auflaufspule (9), dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich zwischen der Luftspinnvorrichtung (5) und der Aufspuleinrichtung eine mecha nisch auf den Faden (15) wirkende Fadenmanipulationseinheit (17) angeordnet ist, die zur variablen Erhöhung der Fadenspannung eine einstellbare Fadenspannungsbeeinflus sungskraft, insbesondere eine einstellbare Brems-, Druck- und/oder Klemmkraft, auf den Faden (15) ausübt.

2. Spinnstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenmanipulationsein heit (17) in Richtung auf den Faden (15) ein verstellbares Klemmmittel (23a, 23b) aufweist.

3. Spinnstelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmmittel (23a, 23b) durch einen Teller- und/oder Rechenspanner zum einstellbaren Verzug des Fadens ausge bildet ist.

4. Spinnstelle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass die Fadenmanipulationseinheit (17) ein verstellbares Umlenkmittel, insbe sondere eine verstellbare Öse zur variablen Veränderung des Fadenlaufs aufweist.

5. Spinnstelle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass die einstellbare Kraft elektrisch einstellbar ist.

6. Spinnstelle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Sensor zur Fadenzugkraftmessung des von der Fadenmanipulationseinheit (17) beeinflussbaren oder beeinflussten Fadenabschnitts.

7. Spinnstelle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Fadenmanipulationseinheit (17) im Bereich zwischen der Luftspinnvor richtung (5) und einer Fadenabzugseinheit (6a, 6b) angeordnet ist.

8. Luftspinnmaschine zur Herstellung eines Fadens aus einem zugeführten Faserband, ge kennzeichnet durch mindestens eine Spinnstelle (2) nach einem oder mehreren der An sprüche 1 bis 7.

9. Luftspinnmaschine nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine zugeordnete Auswertein heit zur Erfassung eines Fadenbruchs und/oder Fadenbruchrate an den Spinnstellen (2) und Abgleich der Fadenbruchrate mit vorgebbaren Soll-Raten.

10. Luftspinnmaschine nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine zugeordnete Re geleinheit zur Erfassung der Fadenzugkraft über an den Spinnstellen (2) angeordnete Fa denzugkraftsensoren und Einstellung der Fadenspannungsbeeinflussungskraft der Faden manipulationseinheit (17).

11. Verfahren zur Erfassung einer einen Soll-Wert unterschreitenden Fadenfestigkeit eines an einer Spinnstelle einer Luftspinnmaschine hergestellten Fadens, wobei über eine im Bereich zwischen einer Luftspinnvorrichtung (5) und einer Aufspulein richtung angeordnete, mechanisch auf den Faden wirkende Fadenmanipulationsein heit (17) eine einstellbare Fadenspannungsbeeinflussungskraft auf den Faden (15) aufgebracht wird, sowie ein Fadenbruch und/oder Fadenbruchrate erfasst und mit einer vorgegebenen Soll- Rate abgeglichen und der Fadenbruch und/oder Abweichungen der Fadenbruchrate über einen vorbestimmten Grenzwert hinaus angezeigt und/oder ausgewertet wer den.

Description:
Spinnstelle und Luftspinnmaschine umfassend eine solche Spinnstelle

Die Erfindung betrifft eine Spinnstelle sowie eine Luftspinnmaschine mit mindestens einer Spinn stelle zum Herstellen eines Fadens aus einem zugeführten Faserband, mit einer Luftspinnvorrichtung zur Bildung eines Fadens aus einem über ein Streckwerk zugeführten Faserband und einer Aufspuleinrichtung zur Aufnahme des Fadens auf einer Auflaufspule.

Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erfassung einer einen Sollwert unterschreitenden Fadenfestigkeit eines an einer Spinnstelle einer Luftspinnmaschine hergestellten Fadens.

Spinnstellen sowie Luftspinnmaschinen mit einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter Spinn stellen sind in vielfältigen Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik bekannt. Luftspinnma schinen stellen neben Rotor- und Ringspinnmaschinen die am häufigsten verwendeten Maschi nen zur Herstellung eines Fadens aus einem Fasermaterial dar. Beim Luftspinnen wird typischer weise ein Faserband entsprechend der zu erreichenden Garnfeinheit mittels eines Streckwerks verzogen und anschließend einer Luftspinnvorrichtung zugeführt. Innerhalb der Luftspinnvorrich tung werden die äußeren Fasern des Faserverbands mit Hilfe einer durch eine oder mehrere Spinnluftdüsen erzeugten Wirbelluftströmung um die innenliegenden Kernfasern des Faserbands gewunden und bilden hierdurch die für die gewünschte Fadenfestigkeit des Fadens ausschlag gebenden Umwindefasern. Der somit ausgebildete Faden wird schließlich über einen Abzugska nal der Luftspinnvorrichtung abgezogen und z.B. auf einer Hülse aufgewickelt.

Prozessbedingt kann es von Zeit zu Zeit während des Spinnvorgangs zu Verstopfungen oder Verschmutzungen oder zu Schwankungen des Luft-/Spinndrucks der Luftspinnvorrichtung, bspw. der Luftspinndüse bzw. eines Bereichs unmittelbar davor, kommen. Die Verstopfungen bzw. Ver schmutzungen resultieren dabei vorrangig aus Fasern des Faserverbands, die sich vor der Luft spinndüse ansammeln und dazu führen, dass die Umwindefasern nicht mehr in der vorgegebe nen Weise um die Kernfasern gewunden werden. Aufgrund der Bedeutung der Umwindefasern für die Fadenfestigkeit hat dies zur Folge, dass der aus der Luftspinnvorrichtung austretende Faden nicht mehr die geforderte Fadenfestigkeit aufweist. Der fehlerhafte Faden weist soge nannte weak places auf, welche jedoch mittels bekannter Verfahren, bspw. optischer Verfahren, nicht sicher erkannt werden können. Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Spinnstelle sowie eine Luft spinnmaschine bereitzustellen, welche es ermöglicht, aus der Luftspinnvorrichtung austretende Fäden mit einer zu geringen Fadenfestigkeit zuverlässig zu erkennen. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erfassung einer einen vorgegebenen Sollwert unter schreitenden Fadenfestigkeit eines an einer Spinnstelle einer Luftspinnmaschine hergestellten Fadens bereitzustellen.

Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Spinnstelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Luftspinnmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 7 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Vorteilhafte Weiterbildungen der Spinnstelle und der Luftspinnmaschine sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Spinnstelle ist, dass im Bereich zwischen der Luft spinnvorrichtung und der Aufspuleinrichtung eine mechanisch auf den Faden wirkende Faden manipulationseinheit angeordnet ist, die zur variablen Erhöhung der Fadenspannung eine ein stellbare Fadenspannungsbeeinflussungskraft auf den Faden ausübt.

Die Fadenmanipulationseinheit der erfindungsgemäßen Spinnstelle ermöglicht es, in einer defi nierten Weise die Fadenspannung des aus der Luftspinnvorrichtung austretenden Fadens im Be reich zwischen der Luftspinnvorrichtung und der Aufspuleinrichtung auf einen definierten Wert festzulegen. Die einstellbare Fadenspannung richtet sich dabei nach der zu erwartenden Faden festigkeit des gesponnenen Fadens und kann bspw. so gewählt werden, dass in einem akzep tablen Toleranzbereich liegende Schwankungen der Fadenfestigkeiten keinen Einfluss auf den Spinnprozess haben. Unterschreitet die Fadenfestigkeit jedoch einen maximal zulässigen Grenz wert, so resultiert aus der durch die Fadenmanipulationseinheit erzeugten höheren Fadenspan nung ein Fadenbruch, welcher bereits als Indiz für Störungen während des Spinnprozess gewer tet werden kann, welche ursächlich sind für eine reduzierte Fadenfestigkeit.

Die Fadenmanipulationseinheit wirkt dabei in mechanischer weise auf den Faden und ist derart ausgebildet, dass die Fadenspannung in Abhängigkeit von dem zu spinnenden Faden über eine einstellbare, auf den Faden wirkende Fadenspannungsbeeinflussungskraft variabel eingestellt werden kann. Die Fadenspannungsbeeinflussungskraft kann dabei in bevorzugter weise durch eine einstellbare Brems-, Druck- und/oder Klemmkraft realisiert sein. Über die Erhöhung der Fadenspannung durch die Fadenmanipulationseinheit können somit über provozierte Fadenbrüche Fäden mit weak places zuverlässig identifiziert werden, sodass umge hend Maßnahmen zur Beseitigung der die weak places hervorrufenden Ursachen an der Spinn stelle vorgenommen werden können. An der erfindungsgemäßen Spinnstelle kann somit zuver lässig die Herstellung und anschließende Aufwicklung von Fäden mit einer zu geringen Faden festigkeit verhindert werden, nachdem Störungen frühzeitig erkannt und beseitigt werden können.

Die Einstellung der die Fadenspannung erhöhenden Fadenspannungsbeeinflussungskraft über die mechanisch auf den Faden wirkende Fadenmanipulationseinheit kann grundsätzlich in belie biger Weise erfolgen. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Fadenmanipulationseinheit in Richtung auf den Faden wenigstens ein verstellbares Klemmmittel aufweist. Mit diesem Klemmmittel, welche bevorzugt quer zur Fadenlaufrichtung auf den Faden einwirkt, lässt sich in einfacher und zuverlässiger Weise die auf den Faden wirkende Klemmkraft und damit die Fadenspannung auf einen vorgegebenen Wert einstellen. Das Klemm mittel kann dabei derart ausgebildet sein, dass sie punktuell oder - in Richtung des Fadenlaufs betrachtet - über einen Abschnitt an dem Faden anliegt und so eine ausreichend hohe Faden spannungsbeeinflussungskraft bzw. Klemmkraft bewirkt.

Insbesondere eine flächige Anlage des wenigstens einen Klemmmittels über einen Abschnitt des Fadens ermöglicht es aufgrund der Kontaktlänge mit dem Klemmmittel die Klemmkraft in der Weise einzustellen, dass keine Beschädigungen des Fadens aufgrund des Zusammenwirkens mit dem Klemmmittel zu befürchten sind.

Neben der vorteilhafterweise vorgesehenen Verwendung wenigstens eines Klemmmittels zur Er höhung der Fadenspannung besteht ferner die Möglichkeit, die Fadenspannung alternativ oder ergänzend durch eine Veränderung des Fadenlaufs zur erhöhen, wobei hierzu die Fadenmani pulationseinheit entsprechend geeignete Umlenkmittel aufweist, mittels derer der Fadenlauf vari abel einstellbar ist. In Abhängigkeit von der Auslenkung des Fadens durch die Umlenkmittel kann so die Fadenspannung besonders zuverlässig festgelegt werden, wobei die Umlenkmittel in Ab hängigkeit von ihrer Position auf den Faden eine Druckkraft ausüben. Die Ausgestaltung der Um lenkmittel ist dabei grundsätzlich frei wählbar, wobei nach einer besonders vorteilhaften Ausge staltung der Erfindung vorgesehen ist, dass die Fadenmanipulationseinheit eine verstellbare Öse zur variablen Veränderung des Fadenlaufs aufweist. Gemäß dieser bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durchläuft der Faden die verstellbare Öse der Fadenmanipulationseinheit, wobei durch die Positionierung der mit dem Faden in Eingriff befindlichen Öse der Fadenlauf verändert und eine Druckkraft auf den Faden ausgeübt wird. Die Druckkraft bestimmt sich dabei über die Position der Öse gegenüber der Position, in der der Fadenlauf nicht durch die Fadenmanipulati onseinheit beeinflusst ist. Die verstellbare Öse gewährleistet somit in besonders zuverlässiger Weise ein Zusammenwirken der Fadenmanipulationseinheit mit dem Faden. Gleichzeitig können über die Ausgestaltung der Öse, bspw. die Oberflächenbeschaffenheit Beschädigungen des Fa dens im Zusammenwirken mit der Öse zuverlässig vermieden werden.

Auch die Ausgestaltung des vorteilhafterweise vorgesehenen wenigstens einen Klemmmittels ist grundsätzlich frei wählbar, was grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet, auch für diese eine den Faden schonende Ausgestaltung vorzusehen. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Klemmmittel durch einen Teller- und/oder Rechenspan ner ausgebildet ist. Die Verwendung derartiger Spanner weist den Vorteil auf, dass diese eine besonders genaue Einstellung der Klemmung und damit der Klemmkraft ermöglichen. Beispiel weise können bei der Verwendung von Tellerspannern diese über eine einstellbare Federspan nung auf den Faden wirken, wobei über die Kontaktlänge der Teller mit dem Faden in zuverläs siger Weise eine Klemmkraft auf den Faden ausgeübt wird und gleichzeitig aufgrund der Kon taktlänge Beschädigungen des Fadens besonders zuverlässig vermieden werden.

Weiterhin kann die Fadenmanipulationseinheit nach einer bevorzugten Ausführungsform ein Fa denbremsmittel aufweisen, welches einen Fadenkontaktabschnitt zum Kontaktieren des laufen den Fadens umfasst, das ausgebildet ist, den laufenden Faden mittels einer auf den Faden ein wirkenden Bremskraft definiert abzubremsen. Beispielsweise kann das Fadenbremsmittel durch das Umlenkmittel ausgebildet sein. Üblicherweise weisen fadenberührende Mittel solche Ober flächen auf, welche den laufenden Faden so gering wie möglich beeinflussen. Zur reinen variab len Umlenkung des Fadenlaufes kann das Umlenkmittel nach einer bevorzugten Ausführungs form mit einer solchen den Faden berührenden Oberflächenbeschichtung ausgebildet sein, so dass der Faden im Wesentlichen nur eine durch die Umlenkung bewirkte Druckkraft zur Beein flussung der Fadenspannung erfährt. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Umlenkung mit einer den Faden berührenden, die Reibung erhöhenden Oberflächenbe schichtung versehen sein, welche neben der Druckkraft auch eine Bremskraft auf den Faden ausübt. Nach einer alternativ bevorzugten Ausführungsform kann das Fadenbremsmittel durch ein der Spinnstelle zugeordnetes oder zuordbares Bauteil ausgebildet sein, welches einen Ober flächenabschnitt aufweist, der zum Kontaktieren des laufenden Fadens ohne Umlenken dessel- bigen vorgesehen ist.

Die Einstellung der Fadenspannungsbeeinflussungskraft über die Fadenmanipulationseinheit, bspw. die Verstellung der vorzugsweise vorgesehenen Umlenkmittel und/oder der vorzugsweise vorgesehenen, auf den Faden wirkenden Klemmmittel, und/oder der vorzugsweise auf den Faden wirkenden Fadenbremsmittel kann manuell erfolgen, wobei hierzu bspw. ein Maschinenbediener eine entsprechende Einstellung der Fadenmanipulationseinheit vornimmt. Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Fadenspannungsbe einflussungskraft elektrisch einstellbar ist. Eine elektrische Einstellung der Fadenspannungsbe einflussungskraft steigert zum einen den Komfort der Einstellung der Fadenmanipulationseinheit und ermöglicht zum anderen eine besonders exakte Einstellung der Fadenspannungsbeeinflus sungskraft. Zur elektrischen Einstellung der Fadenspannungsbeeinflussungskraft können bspw. geeignete Stellmotoren verwendet werden, mittels derer die vorteilhafterweise vorgesehenen Umlenkmittel oder Klemmmittel oder Fadenbremsmittel in ihrer Position relativ zum Faden exakt verstellt werden können.

Eine Einstellung der Fadenspannung kann bspw. über die Ausrichtungen an einer geeigneten Skalierung an den vorteilhafterweise vorgesehenen Umlenk- und/oder Klemmmitteln und/oder Fadenbremsmitteln erfolgen.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Sensor zur Fadenzugkraftmessung des von der Fadenmanipulationseinheit beeinflussbaren oder beeinflussten Fadenabschnitts vor gesehen.

Die Verwendung eines solchen Sensors, welcher zudem die optische Anzeige der durch die Fa denmanipulationseinheit eingestellten Fadenspannung über eine geeignete, mit dem Sensor ka bellos oder kabelgebunden koppelbare oder gekoppelte Anzeigeneinheit ermöglicht, erlaubt es, die Fadenspannung in besonders exakterWeise einzustellen. Darüber hinaus bietet die Verwen dung eines solchen Sensors in Kombination mit der vorteilhafterweise vorgesehenen elektrischen Einsteilbarkeit der Fadenspannungsbeeinflussungskraft die Möglichkeit, die Fadenspannung au tomatisiert über geeignete Steuer- und Regelungseinheiten über eine Zentraleinheit einzustellen und zu kontrollieren, ohne dass es hierfür einer manuellen Verstellung durch einen Maschinen bediener bedarf. Die Verwendung eines solchen Sensors ermöglicht es somit, dauerhaft eine gleichbleibende Fadenspannung aufrecht zu erhalten.

Die Fadenmanipulationseinheit kann grundsätzlich an beliebiger Stelle zwischen der Luftspinn vorrichtung und der Aufspuleinrichtung an der Spinnstelle angeordnet sein. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Fadenmanipulations einheit im Bereich zwischen der Luftspinnvorrichtung und einer sich an die Luftspinnvorrichtung anschließenden Fadenabzugseinheit angeordnet ist. Bei der Fadenabzugseinheit handelt es sich bspw. um ein angetriebenes Abzugswalzenpaar, mittels dem der Faden von der Luftspinnvorrich tung abgezogen wird. Nachdem in diesem Bereich die Fadenspannung ohne ein Einwirken der Fadenmanipulationseinheit in der Regel konstant ist, eignet sich dieser Bereich in besonders vor teilhafter Weise dazu, über die Fadenmanipulationseinheit eine Veränderung der Fadenspan nung herbeizuführen. Zudem weist dieser Bereich der Spinnstelle üblicherweise einen ausrei chend großen zur Verfügung stehenden Bauraum zur einfachen Anordnung der Fadenmanipula tionseinheit auf.

Die Erfindung löst die Aufgabe ferner durch eine Luftspinnmaschine zur Herstellung eines Fadens aus einem zugeführten Faserband mit mindestens einer vorstehend dargestellten erfindungsge mäßen oder weitergebildeten Spinnstelle. Die Luftspinnmaschine weist in der Regel eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinnstellen auf, an denen gleichzeitig Fäden aus zugeführten Fa serbändern gesponnen werden. Die erfindungsgemäße Luftspinnmaschine weist den Vorteil auf, dass Fäden mit zu geringen Fadenfestigkeitswerten frühzeitig erkannt und folglich umgehend Maßnahmen zur Beseitigung eventueller Störungen, welche zur Reduzierung der Fadenfestigkeit führen, beseitigt werden können.

Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Luftspinnmaschine da bei eine Auswerteinheit zur Erfassung eines Fadenbruchs und/oder einer Fadenbruchrate an den Spinnstellen auf, welche ferner einen Abgleich der Fadenbruchrate mit vorgebbaren Sollraten durchführt. Eine gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung ausgebildeten Luftspinnmaschine überwacht über eine Auswerteeinheit in automatisierter Weise die einzelnen Spinnstellen und erkennt Fadenbrüche und/oder erfasst die Fadenbruchrate an den einzelnen Spinnstellen. In Ab hängigkeit von den auswählbaren Indikatoren besteht somit die Möglichkeit, dies dem Bedien- personal anzuzeigen, welches dann Ursachenforschung und ggf. geeignete Maßnahmen zur Stö rungsbeseitigung durchführen kann. So kann bspw. bereits ein Fadenbruch über die Auswertein heit angezeigt werden und zur Überprüfung durch das Bedienpersonal führen. Alternativ kann eine Anzeige in Abhängigkeit von der über die Auswerteinheit, bspw. einen Informator der Luft spinnmaschine, erfassten Fadenbruchrate erfolgen, nämlich dann, wenn die Fadenbruchrate in vorgegebener Weise von einem Erwartungswert abweicht.

Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Luftspinnmaschine fer ner eine Regeleinheit auf, die zur Erfassung der Fadenzugkraft über an den Spinnstellen ange ordnete Fadenzugkraftsensoren sowie zur Einstellung der Fadenspannungsbeeinflussungskraft der Fadenmanipulationseinheit dient. Die Verwendung einer Regeleinheit ermöglicht es in auto matisierter Weise an den einzelnen Spinnstellen eine fadenspezifische Fadenspannung einzu stellen, welche im Fall einer zu geringen Fadenfestigkeit des gesponnenen Fadens zu einem Fadenbruch führt. Die Verwendung einer Regeleinheit ermöglicht eine automatisierte und beson ders komfortable Einstellung und Überwachung der Spinnprozesse der einzelnen Spinnstellen.

Die Erfindung löst die Aufgabe ferner durch ein Verfahren zur Erfassung einer einen Sollwert unterschreitenden Fadenfestigkeit eines an einer Spinnstelle einer Luftspinnmaschine hergestell ten Fadens, wobei gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen ist, dass über eine im Bereich zwischen einer Luftspinnvorrichtung und einer Aufspuleinrichtung angeordnete, mecha nisch auf den Faden wirkende Fadenmanipulationseinheit eine einstellbare Fadenspannungsbe einflussungskraft auf den Faden aufgebracht wird, ein Fadenbruch und/odereine Fadenbruchrate erfasst und mit einer vorgegebenen Sollrate abgeglichen wird und der Fadenbruch und/oder Ab weichungen der Fadenbruchrate über einen vorbestimmten Grenzwert hinaus angezeigt und/o der, insbesondere zur Initialisierung von Maßnahmen, ausgewertet werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren macht sich den Umstand zu Nutze, dass Störungen im Spinn prozess der Luftspinnvorrichtung zu einer Reduzierung der Fadenfestigkeit des gesponnenen Fadens führen. Über die Fadenmanipulationseinheit besteht die Möglichkeit, die Fadenspannung auf einen Wert festzulegen, welcher der zu erwartenden Fadenfestigkeit entspricht. Unterschrei tet die Fadenfestigkeit aufgrund von Fehlern im Spinnprozess die zu erwartende Fadenfestigkeit, dann kommt es aufgrund der durch die Fadenmanipulationseinheit bewirkten erhöhten Faden spannung zu einem Fadenbruch, welcher als Indiz für eine Störung des Spinnprozesses gewertet werden kann, bspw. aufgrund von Verschmutzungen an der Luftspinnvorrichtung. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Fadenbruch und/oder die Fadenbruchrate an den einzelnen Spinnstellen erfasst. In Abhängigkeit von den einzustellenden Prozessparame tern kann bereits ein Fadenbruch als Indiz dafür gewertet werden, dass Störungen im Spinnpro zess vorliegen, so dass bereits ein Fadenbruch dem Bedienpersonal angezeigt wird, welches dann geeignete Maßnahmen ergreift. Ergänzend oder alternativ kann auch erst bei Überschreiten einer zu erwartenden Fadenbruchrate dem Bedienpersonal eine mögliche Störung des Spinnpro zesses signalisiert werden, welches dann in analoger Weise einer Überprüfung oder ggf. Besei tigung einer Störung vornimmt.

Bei der Spinnstelle bzw. der Luftspinnmaschine kann es sich insbesondere um eine wie vorste hend beschriebene Spinnstelle oder Luftspinnmaschine nach einer der bevorzugten Ausfüh rungsformen handeln.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen erläu tert. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine vereinfachte Ansicht einer mehrere Spinnstellen aufweisenden Luftspinnmaschine nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 eine Spinnstelle der Luftspinnmaschine von Fig. 1 im regulären Spinnbetrieb und

Fig. 3 eine Klemmmittel aufweisende Fadenmanipulationseinheit der Spinnstelle von Fig. 2.

In Figur 1 ist eine eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinnenstellen 2 aufweisende Luft spinnmaschine 1 nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in einer vereinfachten Darstel lung wiedergegeben. Jede Spinnstelle 2 umfasst eine Faserbandquelle 3, welche bspw. als Spinnkanne ausgebildet sein kann, ein Streckwerk 4, eine Luftspinnvorrichtung 5, ein Abzugs walzenpaar 6a, 6b, einen Fadenreiniger 7, eine Fadenverlegeeinrichtung 8, eine Fadenmanipu lationseinheit 17 sowie eine Kreuzspule 9 einer Aufspuleinrichtung. Ein Bedienwagen 10 ist an sich entlang der Luftspinnmaschine 1 erstreckender Schienen 11 , 12 verfahrbar gelagert. An ei nem längsseitigen Ende der Luftspinnmaschine 1 ist ein Maschinenendgehäuse 13 zur Anord nung von für den Betrieb der Luftspinnmaschine 1 benötigen Zentraleinrichtungen vorgesehen. Figur 2 zeigt eine Spinnstelle 2 nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im regulären Spinn betrieb. Ein durch eine Faserbandquelle 3 bereitgestelltes Faserband 14 durchläuft ein Streck werk 4, in dem es verzogen wird. Das verstreckte Faserband 14 wird anschließend über ein Aus gangswalzenpaar 16a, 16b des Streckwerks 4 der Luftspinnvorrichtung 5 zugeführt. In der Luft spinnvorrichtung 5 werden die äußeren Fasern des Faserbands 14 aufgrund der innerhalb der Luftspinnvorrichtung 5 erzeugten Luftströmung um die innenliegenden Kernfasern des Faser bands 14 gewunden und bilden hierdurch die für die gewünschte Festigkeit des Fadens 15 aus schlaggebenden Umwindefasern. Der gesponnene Faden 15 wird über ein Abzugswalzenpaar 6a, 6b aus der Luftspinnvorrichtung 5 abgezogen und nach Durchlaufen des Fadenreinigers 7 sowie der Fadenverlegeeinrichtung 8 auf der Kreuzspule 9 der Aufspulvorrichtung aufgewickelt.

Im Bereich zwischen der Luftspinnvorrichtung 5 und dem Abzugswalzenpaar 6a, 6b durchläuft der Faden 15 die Fadenmanipulationseinheit 17, mittels der mechanisch eine Fadenspannungs beeinflussungskraft auf den Faden 15 ausgeübt wird, welche eine Erhöhung der Fadenspannung zur Folge hat. Die über die Fadenspannungsbeeinflussungskraft einstellbare Fadenspannung richtet sich dabei nach der zu erwartenden Fadenfestigkeit und ist derart bemessen, dass bei einem Unterschreiten der Fadenfestigkeit unter einen zu erwartenden Wert ein Fadenbruch auf grund der erhöhten Fadenspannung auftritt.

Ein Ausführungsbeispiel einer Fadenmanipulationseinheit 17 zur Aufbringung einer Fadenspan nungsbeeinflussungskraft auf den Faden 15 ist in Figur 3 dargestellt. Die Fadenmanipulations einheit 17 weist zwei im Abstand zueinander verstellbare Klemmscheiben 23a, 23b auf, zwischen denen der Faden 15 hindurchgeführt wird. Die auf den Faden 15 wirkende Klemm kraft bestimmt sich dabei über die durch eine Schraubendruckfeder 21 aufgebrachte Federspannung, welche wiederum aus dem Abstand zwischen der Klemmscheibe 23a und einem entlang einer Welle 20 verstellbaren Anschlag 22 resultiert, an welchen die Schraubendruckfeder 21 mit ihren gegen überliegenden Enden anliegt. Eine Verstellung des Anschlags 22 und damit die Einstellung des Abstands zwischen der Klemmscheibe 23a und dem Anschlag 22 erfolgt dabei über einen an einem Träger 19 angeordneten, die Welle 20 verdrehenden Stellmotor 18, welcher mit einer hier nicht dargestellten Steuer- und Regelungseinheit der Luftspinnmaschine verbunden ist.

Gemäß einem hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Fadenmanipulationseinheit 17 eine von dem Faden 15 durchdrungene Öse auf, welche quer zur Fadenlaufrichtung verstell- bar ist. Durch eine Verlagerung der Öse erfolgt eine Umlenkung des Fadenlaufs, wobei in Ab hängigkeit von der Position der Öse die auf den Faden wirkende Fadenspannungsbeeinflus sungskraft in Form einer Druckkraft, und insbesondere zusätzlich einer Bremskraft, und damit die Fadenspannung einstellbar ist. Die bevorzugt vorgesehene zusätzliche Bremskraft kann nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel durch eine entsprechende Oberflächenbeschichtung des den Faden berührenden bzw. umlenkenden Oberflächenabschnitts der Öse realisiert sein.

Nach einem ebenfalls nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist zum Erzeugen einer solchen Bremskraft ein Fadenbremsmittel vorgesehen, welches einen Fadenkontaktabschnitt zum Kon taktieren des laufenden Fadens umfasst, das ausgebildet ist, den laufenden Faden mittels einer auf den Faden einwirkenden Bremskraft definiert abzubremsen.

Bezugszeichenliste

Luftspinnmaschine

Spinnstelle

Faserbandquelle

Streckwerk

Luftspinnvorrichtung a, 6b Abzugswalzenpaar

Fadenreiniger

Fadenverlegeeinrichtung

Kreuzspule 0 Bedienwagen 1 Schiene 2 Schiene 3 Maschinenendgehäuse 4 Faserband 5 Faden 6a, 16b Ausgangswalzenpaar 7 Fadenmanipulationseinheit 8 Stellmotor 9 Träger 0 Welle 1 Schraubendruckfeder 2 Anschlag 3a, 23b Klemmscheibe