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Title:
STABLE SOLUTIONS OF CARBOXYLIC ACIDS AND CARBOXYLIC SALTS IN AQUEOUS ALKANEDIOLS AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/162326
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention encompasses stable and water-soluble solutions having antimicrobial action. These solutions are suitable as preservatives for cosmetic and dermatological products. A solvent and main constituent used in the solutions is at least one water-soluble dihydric alcohol (alkanediol). For stabilization, water is added to a limited degree. The solutions also contain at least one carboxylic acid and simultaneously at least one carboxylic salt. The ratio of carboxylic acid(s) and carboxylic salt(s) within the solutions of the invention is adjusted such that the pH of aqueous formulations changes only slightly on addition of the solutions of the invention.

Inventors:
KONATÉ NADIA (DE)
NAHRWOLD MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/057407
Publication Date:
October 13, 2016
Filing Date:
April 05, 2016
Export Citation:
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Assignee:
MINASOLVE GERMANY GMBH (DE)
International Classes:
A61K8/34; A61K8/368; A61K8/44; A61Q19/00; A61Q19/10
Domestic Patent References:
WO2009099419A22009-08-13
WO2006045743A12006-05-04
Foreign References:
US20080139672A12008-06-12
US20040096528A12004-05-20
US20070258936A12007-11-08
US20120201902A12012-08-09
EP1598064A12005-11-23
US20080139672A12008-06-12
KR20110139527A2011-12-29
US20060229291A12006-10-12
US20080311231A12008-12-18
Attorney, Agent or Firm:
WABLAT LANGE KARTHAUS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Stabile homogene Lösung, enthaltend folgende Komponenten: a) zu 40 - 95 Gew.-% mindestens eines C5-C6-Alkandiols, b) zu 0,1 - 35 Gew.-% mindestens einer Carbonsäure aus der Gruppe Benzoesäure, Salicylsäure und Capryloylglycin, c) zu 0,1 - 35 Gew.-% mindestens eines Salzes einer C6-C9-Carbonsäure, d) zu 0,1 - 25 Gew.-% Wasser, wobei sich die Anteile a, b, c und d zu 100 Gew.-% addieren.

2. Lösung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Alkandiol ein C5-Alkandiol ist.

3. Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Alkandiol 1 ,2-Pentandiol oder 1 ,2-Hexandiol ist.

4. Lösungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Carbonsäure Benzoesäure ist.

5. Lösungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Carbonsäure Salicylsäure ist.

6. Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Salz einer Carbonsäure ein Carboxylat einer Carbonsäure aus der Gruppe Benzoesäure, Salicylsäure und Capryloylglycin ist.

7. Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenion des Carboxylats der Carbonsäure ausgewählt ist unter Ammonium-, Triethanolammonium-, Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesium- Kation.

8. Verwendung einer Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Konservierung kosmetischer und dermatologischer Produkte.

9. Verwendung einer Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Hemmung des Wachstums und Abtötung von Mikroorganismen.

10. Verfahren zur Wachstumshemmung oder Abtötung von Mikroorganismen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 einem Produkt aus den Bereichen Kosmetik, Dermatologie, Körperpflege und Körperhygiene zugesetzt wird.

1 1 . Kosmetisches oder dermatologisches Produkt, enthaltend eine Lösung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei dieses Produkt 0,5-3 Gew.-% Alkandiol(e), 0,01 - 0,5 Gew.-% Carbonsäure(n) und 0,01 - 0,5 Gew.-% Carbonsäuresalz(e) enthält.

Description:
Stabile Lösungen von Carbonsäuren und Carbonsäuresalzen in wässrigen Alkandiolen und deren Verwendung

Körperpflegemittel und Kosmetika bieten als wässrige Gemische einen guten Nährboden für Mikroorganismen. Erst eine ausreichende Konservierung dieser Produkte verhindert das Wachstum pathogener Keime, ermöglicht die Lagerung der Produkte über längere Zeiträume und gewährleistet die Sicherheit der Verbraucher. Zum Erreichen dieser Ziele werden üblicherweise Konservierungsmittel eingesetzt. Die hierzu am häufigsten verwendeten Substanzen können jedoch neben ihrer erwünschten schützenden Eigenschaft auch unerwünschte Nebenwirkungen zeigen. So wurde bei einigen der als „Parabene" bekannten 4-Hydroxy- benzoesäureester eine schwache hormonelle Wirkung nachgewiesen. Isothiazolinon- Derivate erwiesen sich als sensibilisierend für signifikante Teile der Bevölkerung. Duftstoffe mit konservierenden Eigenschaften, wie Benzylalkohol oder Farnesol, wurden als allergieauslösend eingestuft. Die Verwendung Formaldehyd-abspaltender Substanzen wird aufgrund der bekannten krebserzeugenden Wirkung des Formaldehyds zunehmend als fragwürdig angesehen. Vor diesem Hintergrund ist die effektive und sichere Konservierung eine Herausforderung für alle Hersteller kosmetischer Produkte.

Ein weiteres Problem in Bezug auf die Konservierung stellt der anhaltende Trend zur Vermarktung zertifizierter„natürlicher" Kosmetik dar. Damit einher geht ein freiwilliger weitgehender Verzicht auf den Einsatz chemischer Konservierungsmittel, sowie die Verwendung von Rohstoffen natürlichen Ursprungs, die vielfach gute Nährstoffe für Mikroorganismen darstellen. Zur Konservierung werden vermehrt auch botanische Extrakte mit antimikrobieller Wirkung verwendet, deren Zusammensetzungen jedoch variieren können und deren Inhaltsstoffe nicht immer vollständig charakterisiert sind.

Weiterhin sind viele der aktuell in Kosmetika eingesetzten Konservierungsmittel fettlösliche Substanzen. Dementsprechend begrenzt ist ihre effektive Konzentration in wässrigen Lösungen. In mehrphasigen Gemischen besteht zudem die Möglichkeit, dass die fettlöslichen Konservierungsstoffe von der Wasserphase in die Ölphase übergehen. Mikroorganismen vermehren sich jedoch bevorzugt in einem wässrigen Milieu oder an Grenzflächen zu wässrigen Phasen. Eine verminderte Verfügbarkeit der Konservierungsmittel in der wässrigen Phase reduziert daher ihre antimikrobielle Wirksamkeit. Eine Möglichkeit zur effektiven Konservierung von Kosmetika besteht in der Verwendung bestimmter Carbonsäuren, wie z.B. Sorbinsäure, Benzoesäure oder Salicylsäure. Diese Carbonsäuren sind weltweit als Konservierungsmittel für Kosmetika zugelassen, unter anderem auch in der EU-Kosmetikverordnung. Weiterhin sind die genannten Substanzen konform mit Richtlinien für Naturkosmetik, beispielsweise mit dem internationalen Standard „COS- MOS". Nachteilig ist jedoch die oftmals geringe Wasserlöslichkeit der freien Carbonsäuren, die zudem als Feststoffe schwer handhabbar sein können. Weiterhin wird durch Zugabe freier Carbonsäuren der pH-Wert entsprechender Formulierungen deutlich abgesenkt, was zu Stabilitätsproblemen führen und eine nachfolgende Neutralisation erforderlich machen kann. Zwar besteht die Möglichkeit, die Carbonsäuren in Form ihrer wasserlöslichen Alkalimetalloder Ammoniumsalze einzusetzen. Allerdings sind Carbonsäuren insbesondere in freier Form antimikrobiell aktiv, während die deprotonierte Form deutlich schwächer konservierend wirkt. Zur Protonierung der konservierenden Säuren ist daher ein nachfolgendes Ansäuern der Produkte erforderlich. Dadurch werden zusätzliche potentiell hautirritierende Säuren in die Formulierung eingebracht und die Zusammensetzung der Formulierung wird weiter verkompliziert.

Eine weitere Möglichkeit zum Schutz von Kosmetika vor mikrobiologischer Kontamination stellt der Einsatz von neutralen Polyolen mit antimikrobieller Wirkung dar. Dabei finden vor allem Alkandiole Verwendung. Insbesondere 1 ,2-Octandiol und 1 ,2-Decandiol zeigen eine eigenständige konservierende Wirkung. Aufgrund ihrer hautirritierenden Wirkung sind sie jedoch nur in begrenzter Konzentration einsetzbar. Außerdem sind diese beiden Substanzen lipophil und kaum wasserlöslich. Somit besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese beiden Substanzen nur begrenzt in wässrigen Phasen verfügbar sind. Darüber hinaus sind 1 ,2-Octandiol und 1 ,2-Decandiol nicht geruchlos. Sie zeigen weiterhin eine starke Tendenz zur Destabilisierung von O/W-Emulsionen. Demgegenüber weisen kürzerkettigen Diole wie z.B. 1 ,2-Pentandiol und 1 ,2-Hexandiol eine erhöhte Hautkompatibilität auf. Sie sind geruchlos, wasserlöslich und weitgehend kompatibel zu O/W-Emulsionen und anderen galenischen Formen. Allerdings ist ihre antimikrobielle Aktivität deutlich geringer ausgeprägt, als bei den längerkettigen Diolen. Für eine kosten effektive Konservierung kosmetischer Produkte werden die kürzerkettigen Diole daher in der Regel mit anderen Konservierungsmitteln kombiniert. Durch synergistische Effekte kann dabei die Gesamtmenge an Konservierungsmitteln geringer ausfallen, als es durch Addition der einzelnen antimikrobiellen Effekte zu erwarten gewesen wäre („preservative boosting"). In der Patentliteratur werden einige Kombinationen aus Alkandiolen und Carbonsäuren mit vorteilhafter antimikrobieller Wirkung beschrieben. Diese weisen jedoch jeweils auch Nachteile auf:

EP1598064A1 offenbart eine synergistische antimikrobielle Wirkung von alpha- und beta- Hydroxycarbonsäuren in Kombination mit 1 ,2-Alkandiolen gegen das Bakterium Propionibacterium acnes. Als bevorzugtes Beispiel wird die Kombination von Milchsäure mit 1 ,2- Decandiol beschrieben. In den aufgeführten Anwendungsbeispielen werden Alkandiole jedoch nicht als Lösemittel eingesetzt, sondern in geringeren Konzentrationen als die Carbonsäuren. Somit weisen die offenbarten Mischungen einen niedrigem pH-Wert auf. Die Eignung mittelkettiger 1 ,2-Alkandiole als gleichzeitig effektives Lösemittel für Carbonsäuren und Carbonsäuresalze, sowie die Stabilität und die vorteilhafte Anwendung von Lösungen bestehend aus Alkandiolen, Carbonsäuren und Carbonsäuresalzen wird nicht erwähnt. Ebenfalls nicht erwähnt wird die allgemeine konservierende Wirkung derartiger Mischungen.

US2008139672A1 offenbart die synergistischen antimikrobiellen Effekte fettlöslicher Glykole mit weiteren Konservierungsmitteln. Dabei werden 1 ,2-Pentandiol, sowie verschiedene Carbonsäuren und Carbonsäuresalze explizit als Komponenten genannt. Eine vereinfachte Anwendung derartiger Mischungen in Bezug auf den pH-Wert und die allgemeine Formulierung kosmetischer Zubereitungen wird erwähnt. Auf die konkrete Zusammensetzung entsprechender lagerstabiler Konzentrate, ggf. unter Zusatz geringer Mengen Wasser, wird jedoch nicht eingegangen. Nicht erwähnt wird weiterhin die mögliche Mischbarkeit derartiger Lösungen mit Wasser, sowie deren Lagerstabilität bei tiefen Temperaturen. Die aufgeführten Beispiele erwähnen als Diol-Komponente lediglich 1 ,2-Octandiol, welches kaum wasserlöslich ist und bei tiefen Temperaturen erstarrt. Die Eignung auch kürzerkettiger Diole als Konservierungsmittel ist auf Grundlage der aufgeführten Daten nicht offensichtlich. Weiterhin unerwähnt bleibt die Möglichkeit, den pH-Wert einer Carbonsäure-Lösung auf Diol-Basis durch gezielten Zusatz bestimmter Mengen an Carbonsäuresalzen einzustellen, wodurch eine gute Verfügbarkeit der Konservierungsmittel in wässriger Lösung gewährleistet werden kann.

KR102011139527A offenbart die kombinierte Anwendung von Carbonsäuren und hautbefeuchtenden Substanzen zur Herstellung selbstkonservierender Hautpflegemittel. Die Herstellung entsprechender stabiler Lösungen dieser Komponenten wird nicht beschrieben, und auch die Anwendung von Carbonsäuresalzen zur pH-Werteinstellung wird nicht erwähnt. In konkreten Anwendungsbeispielen werden ausschließlich 1 ,2-Octandiol und Glycerylmonocaprylat mit verschiedenen Carbonsäuren kombiniert. Die Eignung kürzerkettiger Diole als Konservierungsmittel ist aus den aufgeführten Daten nicht ersichtlich. Ebenfalls nicht erwähnt wird die vorteilhafte gleichzeitige Kombination von Carbonsäuren und Carbonsäuresalzen mit Diolen.

WO2009099419A2 offenbart die Anwendung verdünnter wässriger Lösungen von Säuren und Diolen als antimikrobielle Zubereitungen für Haushaltsprodukte, landwirtschaftliche Produkte und medizinische Anwendungen. In konkreten Anwendungsbeispielen wird Wasser als hauptsächliches Lösemittel für die antimikrobiellen Lösungen verwendet. Als Diol wird 1 ,2- Propandiol in einer Konzentration von maximal 3 % eingesetzt. Die Konzentration der organischen Säuren im Konzentrat ist zum Teil deutlich höher als die des Diols. Dies kann mutmaßlich zu Hautirritationen bei der Anwendung in Kosmetika führen. Die anti-mikrobielle Wirkung der beschriebenen wässrigen Lösungen wird hauptsächlich durch deren niedrigen pH-Wert erzielt, was im Zusammenhang mit kosmetischen Formulierungen wenig praktikabel ist. Durch die starke Verdünnung mit dem inaktiven Lösemittel Wasser müssen die Lösungen in entsprechend größerer Menge eingesetzt werden, was den Spielraum zum Einsatz weiterer kosmetischer Rohstoffe einengt.

US20060229291A1 offenbart wässrige Lösungen von Mischungen aus p- Methoxybenzoesäure (Anissäure) und dessen Salz Natriumanisat, die durch Zusatz mehrwertiger Alkohole (Polyole) stabilisiert werden. Die als Anwendungsbeispiele aufgeführten Lösungen enthalten jedoch > 25 % Wasser als physiologisch inaktives Lösemittel, welches lediglich der physikalischen Stabilisierung dient. Für die Neutralisation der p-Methoxybenzoesäure wird wässrige Natronlauge verwendet. Zur Erzielung neutraler Lösungen ist hierbei eine genaue Titration notwendig. Nicht beschrieben wird die Neutralisation von Carbonsäuren durch Vermischung mit festen Carboxylat-Salzen. Diese Art der Neutralisation würde durch Einwaage erfolgen, wodurch eine aufwändige Titration vermieden würde. Als Polyole werden insbesondere Glycerin und dessen Derivate eingesetzt, die auf Grund ihrer Hydrophilie lediglich ein eingeschränktes Lösevermögen gegenüber lipophilen Carbonsäuren aufweisen. Darüber hinaus weisen diese Diole nur eine vergleichsweise geringe eigenständige antimikrobielle Wirkung auf.

WO2006045743A1 offenbart synergistische antimikrobielle Mischungen bestehend aus 1 ,2- Hexandiol, 1 ,2-Octandiol, sowie optional aus 1 ,2-Pentandiol und 1 ,2-Decandiol. Die Lösungen können ferner optional das Carbonsäuresalz Kaliumsorbat enthalten. In jedem Fall werden die fettlöslichen Alkandiole 1 ,2-Octandiol und 1 ,2-Decandiol eingesetzt, mit den sich daraus ergebenden Nachteilen bezüglich Geruchs, geringer Wasserlöslichkeit und möglicher Hautirritation. Über die Stabilität entsprechender Lösungen bestehend aus den genannten Komponenten wird nicht berichtet. US020080311231A1 offenbart Mischungen enthaltend und/oder bestehend aus den lipophilen Diolen 1 ,2-Octandiol und/oder Ethylhexylglycerin und alpha-Hydroxycarbonsäuren, optional unter Zusatz von Wasser oder 1 ,2-Hexandiol. Die Verwendung von Metallsalzen der Carbonsäuren wird explizit ausgeschlossen. Die entsprechenden Lösungen erzeugen allesamt einen deutlichen pH-Wertabfall bei Zugabe zu kosmetischen Produkten, mit den daraus resultierenden Nachteilen. Außerdem sind die beschriebenen Lösungen nur stark begrenzt mit Wasser mischbar, weshalb sie nicht uneingeschränkt für wasserbasierte Systeme einsetzbar sind.

Zielsetzung der Erfindung

In Anbetracht des oben beschriebenen Standes der Technik besteht ein Bedarf an Konservierungsmitteln für Kosmetika und dermatologische Produkte, die folgende Eigenschaften aufweisen:

Breitband-Konservierungseffekt in Kosmetika gegen Bakterien, Pilzen und Hefen wasserlöslich bis mindestens zur höchsten in Kosmetika zugelassenen Konzentration minimaler Anteil inaktiver Hilfsstoffe

kompatibel zu gängigen kosmetischen und dermatologischen Produkten

geringer Einfluss auf den pH-Wert gängiger kosmetischer Produkte

zu beliebigen Zeitpunkten innerhalb der Produktion von Fertigprodukten einsetzbar im kalten Zustand verwendbar („cold processing" kompatibel)

homogene, physikalisch und chemisch stabile Flüssigkeit

weitgehend geruchlos und farblos

wenn möglich konform zu Standards und Richtlinien für Naturkosmetika.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Die Aufgabe wurde überraschend gelöst durch eine Lösung, die insbesondere zur Verwendung zur Konservierung kosmetischer und dermatologischer Produkte geeignet ist, wobei die Lösung die folgenden Komponenten a) bis d) umfasst, vorzugsweise nur aus den Komponenten a) bis d) besteht: a) zu 40 - 95 Gew.-% mindestens ein Alkandiol und b) 35 Gew.-% mindestens eine Carbonsäure und c) zu 0,1 - 35 Gew.-% mindestens ein Carbonsäuresalz und d) zu 0,1 - 25 Gew.-% Wasser, wobei sich die Anteile a, b, c und d zu 100 Gew.-% addieren.

In anderen Worten werden Carbonsäuren und Carbonsäuresalze gemeinsam in einem Alkandiol gelöst, das wasserlöslich ist und einen log ow -Wert von -1 ,0 bis +1 ,0 aufweist. Dabei wurde gefunden, dass derartige Alkandiole gute Lösemittel sowohl für lipophile Carbonsäuren, als auch für hydrophile Carbonsäuresalze sind. Auch bei maximaler Nutzung der oben genannten Gew.-%-Angaben für die einzelnen Komponenten, z.B. 40 Gew.-% Alkandiol in Verbindung mit bis zu 35 Gew.-% Carbonsäure oder bis zu 35 Gew.-% Carbonsäuresalz liegt in bestimmten Fällen immer noch eine Lösung vor, d.h. das Alkandiol zusammen mit Wasser dient als Lösungsmittel für Carbonsäure und -salz (siehe Beispiel 4D).

Die erfindungsgemäßen Lösungen sind in einem weiten Temperaturbereich klar, stabil und homogen. Überraschenderweise sind Lösungen, die gleichzeitig Carbonsäuren und deren Salze enthalten, stabiler als Lösungen, die ausschließlich reine Carbonsäuren oder reine Carbonsäuresalze enthalten. Eine Auskristallisation der festen Komponenten bei niedriger Temperatur wird dadurch vermieden. Weiterhin unerwartet kann die Stabilität der Lösungen nochmals erhöht werden, wenn maximal 25 Gew.-% Wasser zu der Mischung zugesetzt werden. Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Lösungen liegt zwischen 4 und 8.

Kälte- und wärmestabile flüssige Mischungen wie die erfindungsgemäßen Lösungen sind vorteilhaft, da sie auch bei Lagerung in kalter oder warmer Umgebung ihre Zusammensetzung beibehalten. Sie müssen daher während eines Transports nicht beheizt oder gekühlt werden. Auch unmittelbar vor ihrer Anwendung müssen die Lösungen nicht homogenisiert werden, wodurch Zeit, Energie und Produktionskapazität eingespart werden. Flüssige Mischungen erlauben generell eine einfache und genaue Dosierung, z.B. durch Zupumpen, Eingießen oder Einsaugen. Die Einarbeitung in flüssige Produkte ist schneller, effektiver und gleichmäßiger als die Einarbeitung als Feststoff. Beispielsweise wird eine Klumpenbildung vermieden. Flüssige Konzentrate ermöglichen außerdem durch Vermeidung von Stäuben eine sicherere Handhabung von ansonsten haut-, Schleimhaut- oder augenreizenden Substanzen.

Überraschenderweise bleibt die antimikrobielle Aktivität der Lösungen vollständig erhalten, wenn neutrale Carbonsäuren teilweise durch ihre theoretisch weniger antimikrobiell aktiven Carbonsäuresalze ersetzt werden. Eine mögliche Erklärung ist die in beiden Fällen ver- gleichbar hohe Verfügbarkeit der Carbonsäuren in der wässrigen Phase der konservierten Produkte.

Nicht vorhersehbar war weiterhin, dass die eingesetzten wasserlöslichen und kurzkettigen Alkandiole in Kosmetika bereits in geringen Einsatz-Konzentrationen von < 2 Gew.- % als Breitband-Konservierungsmittel wirken, wenn sie zusammen mit insgesamt < 0,2 Gew.- % Carbonsäure(n)- und/oder Carbonsäuresalz(en) - eingesetzt werden (Gew.-%-Angaben hier bezogen auf die Gesamtmenge inklusive Kosmetikum). Keine der einzelnen Komponenten allein wäre in den genannten Konzentrationen dazu in der Lage, die entsprechenden Produkte effektiv zu konservieren. Dabei sind die erfindungsgemäßen Lösungen in der Lage, diverse Mikroorganismen abzutöten. Generell umfasst der Ausdruck„Mikroorganismus" Bakterien und Pilze, insbesondere gram-positive und gram-negative Bakterien, sowie Hefen und Schimmelpilze. Beispiele für Zielorganismen (ohne ausschließenden Charakter) sind: Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Enterococcus hirae, Pseudomonas aeruginosa, Burkholderia cepacia, Candida albicans und/oder Aspergillus brasiliensis.

Als wasserlösliche Alkandiol-Komponente wird ein C5-C6-Alkandiol verwendet, besonders bevorzugt ein vicinales C5-C6-Alkandiol. Besonders bevorzugt sind 1 ,2-Pentandiol und 1 ,2- Hexandiol. Insbesondere bevorzugt ist 1 ,2-Pentandiol, das aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt wurde und somit den Maßstäben für naturkosmetische Rohstoffe entspricht. Die Einsatzkonzentration des mindestens einen Alkandiols (a) liegt bei 40 - 95 Gew.„Mindestens ein Alkandiol" bedeutet einzelne Alkandiole (a), aber auch Mischungen aus mehreren, voneinander unterschiedlichen Alkandiolen (a). Bevorzugt wird ein einzelnes Alkandiol (a) eingesetzt.

Das im Produkt enthaltene mindestens eine Alkandiol kann zusätzliche Funktionen innerhalb des Fertigproduktes haben, z.B. als Feuchthaltemittel, als penetrationsförderndes Reagenz oder als Mittel zur Beeinflussung des Hautgefühls.

Als mindestens eine Carbonsäure (b) werden Carbonsäuren eingesetzt, die für kosmetische Anwendungen geeignet sind. Vorzugsweise ist die mindestens eine Carbonsäure (b) eine C6-C9-Carbonsäure. Diese mindestens eine C6-C9-Carbonsäure kann neben Wasserstoff als C-Substituent weitere funktionelle Gruppen als Substituenten aufweisen, vorzugsweise ausgewählt aus weiteren Carboxyl-, Hydroxy-, Keto- und/oder Aminogruppen. Weiterhin kann die mindestens eine C6-C9-Carbonsäure Heteroatome, vorzugsweise Stickstoff und/oder Sauerstoff innerhalb des Kohlenstoffgerüsts, beispielsweise in Form einer Amidgruppe oder einer Estergruppe, aufweisen. Das Kohlenstoffgerüst der mindestens einen Carbonsäure (b) kann aliphatische und aromatische Strukturen ggf. in Kombination enthal- ten, wobei die aliphatischen Strukturen gesättigte und ungesättigte C-C-Bindungen aufweisen können. Bevorzugt eingesetzt werden Benzoesäure, 4-Hydroxybenzoesäure, Salicylsäure, Gallussäure, p-Methoxybenzoesäure (Anissäure), Sorbinsäure, Lävulinsäure, Azelainsäure, Capryloylglycin, Milchsäure, Glycolsäure, Citronensäure, Äpfelsäure, Glucon- säure, Mandelsäure, Rosmarinsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Ascorbinsäure, Ethylascorbinsäure, Panthothensäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, sowie Adipinsäure. Besonders bevorzugt eingesetzt werden Benzoesäure, Salicylsäure und Capryloylglycin. Die Einsatzkonzentration der mindestens einen Carbonsäure liegt bei 0,1 - 35 Gew.-%. „Mindestens eine Carbonsäure bedeutet, dass einzelne Carbonsäuren, aber auch Mischungen mehrerer verschiedener Carbonsäuren umfasst sind.

Als mindestens ein Carbonsäuresalz (c) werden Carboxylate einer C6-C9-Carbonsäure eingesetzt, insbesondere solche, die für einen Einsatz in kosmetischen Produkten geeignet sind. Hinsichtlich weiterer Substituenten, sowie der Struktur des Kohlenstoffgerüsts gilt das gleiche, wie im vorherigen Absatz für die Carbonsäure (b) ausgeführt. „Mindestens ein Carbonsäuresalz" bedeutet, dass einzelne Carbonsäuresalze, aber auch Mischungen mehrerer verschiedener Carbonsäuresalze umfasst sind.

Vorzugsweise werden Salze der oben aufgeführten Carbonsäuren eingesetzt, die für einen Einsatz in kosmetischen Produkten geeignet sind. In anderen Worten wird als das mindestens eine Carbonsäuresalz (c) vorzugsweise ein Carboxylat der Carbonsäure (b) eingesetzt.

Das Gegenion des Carboxylats im Carbonsäuresalz (c) ist ausgewählt aus Ammonium-, Triethanolammonium-, Natrium-, Kalium-, Calcium-, und Magnesiumsalze. Besonders bevorzugt werden Natrium- und Kaliumsalze verwendet. Die Einsatzkonzentration des mindestens einen Carbonsäuresalzes liegt bei 0,1 - 35 Gew.-%.

Carbonsäure und korrespondierendes Carboxylat bzw. Carbonsäuresalz werden vorzugsweise in einem molaren Verhältnis zueinander von 1 :10 bis 10:1 , mehr bevorzugt von 1 :5 bis 5:1 , noch mehr bevorzugt von 1 :2 bis 2:1 eingesetzt.

Zur Stabilisierung der erfindungsgemäßen Lösungen wird Wasser in einer Konzentration von 0,1 - 25 Gew.-% eingesetzt, bevorzugt in einer Konzentration von 5 - 20 Gew.-%.

Unabhängig von ihren konservierenden und pH-regulierenden Eigenschaften können die in den erfindungsgemäßen Lösungen enthaltenen Carbonsäuren und Carbonsäuresalze auch andere Aufgaben erfüllen. Beispiele ohne ausschließenden Charakter sind Anwendungen als Feuchthaltemittel, Konditionierer, Hautaufheller, Peeling-Mittel, Enzyminhibitor, Antioxidans, Licht- und UV-Schutz, zur Regulierung der Talgproduktion, zur Beeinflussung der Rheologie bzw. der Viskosität, sowie zur positiven Beeinflussung altersbedingter oder umweltbedingter Hautveränderungen.

Ebenso erfindungsgemäß ist ein Produkt, insbesondere ein kosmetisches und/oder pharmazeutisches und/oder dermatologisches und/oder hygienisches Produkt, enthaltend eine Lösung wie oben erläutert. In anderen Worten wird die erfindungsgemäße Lösung zur Konservierung kosmetischer und/oder pharmazeutisches und/oder dermatologischer und/oder hygienischer Produkte, insbesondere kosmetischer und dermatologischer Produkte, insbesondere zur Wachstumshemmung oder Abtötung von Mikroorganismen verwendet. Als„hygienische Zubereitung" bzw.„hygienisches Produkt" werden insbesondere Haushalts- oder Reinigungsprodukte, sowie Riechstoffzubereitungen verstanden.

Die Zugabe der erfindungsgemäßen Lösungen zu dem kosmetischen und/oder pharmazeutischen und/oder dermatologischen und/oder hygienischen Produkt kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt während der Produktion erfolgen, z.B. während der Herstellung einer wässrigen Phase oder am Ende des Produktionsablaufs.

Im Umfang der Erfindung ist ebenfalls ein Verfahren zur Wachstumshemmung oder Abtötung von Mikroorganismen enthalten, bei welchem die erfindungsgemäßen Lösungen zu Produkten aus den Anwendungsbereichen Kosmetik, Dermatologie, Körperpflege und Körperhygiene zugesetzt werden.

Erfindungsgemäß ist auch ein Produkt, insbesondere ein kosmetisches oder dermatologisches Produkt, enthaltend die erfindungsgemäßen Lösungen, wobei das Produkt 0,5 - 3 Gew.-% Alkandiol(e), 0,01 - 0,5 Gew.-% Carbonsäure(n) und 0,01 - 0,5 Gew.-% Carbonsäuresalz(e) enthält.

Das jeweilige Produkt kann in beliebiger Form vorliegen, insbesondere als:

a. Lösung,

b. Suspension,

c. Emulsion,

d. Gel,

e. Salbe,

f. Paste,

g- Pulver,

h. in Stücken oder als Block vorliegender Feststoff, i. Schaum,

j. auf Mikroverkapselung, Liposomen oder ähnlichen mikroskopischen Strukturen basierendes Formulierungssystem,

k. Kombinationen der Formen a - j

Beispiele / experimenteller Teil

Beispiel 1 - Herstellung erfindungsgemäßer Lösungen a) 1 ,2-Pentandiol (153 g) wird vorgelegt. Benzoesäure (7 g) und Natriumbenzoat (13 g) werden zugegeben, gefolgt von Wasser (27 g). Die Mischung wird so lange gerührt, bis eine klare Lösung entstanden ist. Der pH-Wert der Lösung beträgt 6,0. b) 1 ,2-Pentandiol (136 g) wird vorgelegt. Capryloylglycin (30 g) und Natriumsalicylat (100 g) werden zugegeben, gefolgt von Wasser (34 g). Die Mischung wird so lange gerührt, bis eine klare Lösung entstanden ist. Der pH-Wert der Lösung beträgt 5,0. c) 1 ,2-Pentandiol (204 g) wird vorgelegt. Salicylsäure (21 g) und Natriumsalicylat (45 g) werden zugegeben, gefolgt von Wasser (30 g). Die Mischung wird so lange gerührt, bis eine klare Lösung entstanden ist. Der pH-Wert der Lösung beträgt 4,5.

Beispiel 2 - pH-Wert-Einstellung mit Hilfe des Carbonsäure/Carbonsäuresalz-Verhältnisses:

Zur Einstellung des pH-Wertes der erfindungsgemäßen Lösungen können Carbonsäure und Carbonsäuresalz in unterschiedlichen Mengenverhältnissen eingesetzt werden, wie nachfolgend am Beispiel von Benzoesäure und Natriumbenzoat gezeigt:

Die Lösungen A-G sind klar und farblos bei 20 °C, unabhängig von dem jeweils eingestellten pH-Wert. Die Lösungen B (pH 6.94) und G (pH 5.31 ) wurden auf ihre Langzeitstabilität hin untersucht. Beide Lösungen erwiesen sich als lagerstabil bei 42 °C, 20 °C und 8 °C über einen Zeitraum von 3 Monaten.

Beispiel 3 - Löslichkeit von Salzen in 1 ,2-Pentandiol mit/ohne Wasser

Um den positiven Einfluss einer geringen Wassermenge (< 25 %) auf die Löslichkeit von Carbonsäuren und Carbonsäuresalzen in Alkandiolen zu veranschaulichen, wurde exemplarisch die Löslichkeit von Natriumbenzoat in 1 ,2-Pentandiol nach Zusatz unterschiedlicher Mengen Wasser ermittelt. Dazu wurden jeweils gesättigte Lösung in den unterschiedlichen Lösemittelgemischen hergestellt. Nach Lagerung über Nacht bei 20-25 °C wurde der Feststoff jeweils abzentrifugiert. Der Massengehalt von Natriumbenzoat in den klaren flüssigen Überständen wurde mittels HPLC/UV ermittelt:

Es zeigte sich, dass die Löslichkeit von Natriumbenzoat in 1 ,2-Pentandiol/Wasser- Gemischen ein Maximum bei einem Wassergehalt von ca. 15 % erreicht.

Beispiel 4 - Temperaturstabilität erfindungsgemäßer Lösungen

Die Lösungen wurden während 16-20 h auf -20 °C temperiert. Anschließend wurden sie innerhalb von 10 h in 2 0 C-Schritten auf +20 °C erwärmt. Die niedrigste Temperatur, bei der eine klare homogene Lösung vorlag, wurde als Schmelzpunkt betrachtet. Anschließend wurden die Mischungen innerhalb von 10 h in 2 0 C-Schritten wieder auf -20 °C abgekühlt. Die höchste Temperatur, bei der eine heterogene Mischung mit Feststoffanteil vorliegt, wurde als Kristallisationspunkt betrachtet.

Beispiel 5 - Wasserlöslichkeit erfindungsgemäßer Lösungen

Jeweils 1 g der in Beispiel 4A-H aufgeführten Lösungen wurde bei 20-25 °C in jeweils 19 g entionisiertes Wasser gegossen und im Reagenzglas vermischt. Dabei wurden jeweils klare wässrige Lösungen erhalten.

Beispiel 6 - Konservierung einer O/W-Creme

Xanthan-Gummi wird in Wasser aufgenommen. Die Mischung wird unter Rühren auf 75- 80 °C erhitzt. Phase B wird auf 75-80 °C erhitzt und unter Rühren zu Phase A gegeben. Die Mischung wird 10 min bei 2000 U/min gerührt und anschließend unter langsamerem Rühren abgekühlt. Bei 40 °C werden die Komponenten der Phase C nacheinander unter Rühren in der beschriebenen Reihenfolge zugesetzt. Der pH-Wert der erhaltenen Creme beträgt 5-6.

Das Produkt wurde einem Konservierungsmittelbelastungstest gemäß ISO 1 1930 unterzogen. Die Prüfung besteht aus der Kontamination des Prüfproduktes mit einem durch die Norm vorgeschriebenen Inokulum von fünf unterschiedlichen Arten von Mikroorganismen, der Entnahme von Proben aus dem Prüfprodukt nach 7, 14 und 28 Tagen und der Bestimmung der Anzahl von Testkeimen in den entnommenen Proben. Die konservierenden Eigenschaften sind ausreichend, wenn sich unter den Bedingungen der Prüfung eine eindeutige Verminderung oder ggf. keine Vermehrung der Keimzahl in dem beimpften Prüfprodukt nach den vorgeschriebenen Zeiten ergibt. Zur Beurteilung der konservierenden Wirkung der erfindungsgemäßen Lösung wurde das Produkt zum Vergleich auch ohne Zusatz der erfindungsgemäßen Lösung einem Konservierungsmittelbelastungstest unterzogen. Die Änderungen der Keimbelastung beider Prüfprodukte sowie die durch die Norm vorgegebenen Sollwerte sind in der nachfolgenden Tabelle protokolliert. Die angegebenen Werte entsprechen jeweils dem dekadischen Logarithmus der Anzahl der koloniebildenden Einheiten (KBE). Positive Zahlen repräsentieren eine Reduktion der Keimzahl, negative Zahlen einen Anstieg.

Die mit 2 % der erfindungsgemäßen Lösung nach Beispiel 4B konservierte Creme erfüllt die A-Kriterien für ausreichende Konservierung kosmetischer Produkte gemäß ISO 1 1930, während die unkonservierte Creme die Kriterien der Norm für 4 der 5 Testkeime nicht erfüllt.

Beispiel 7 - Konservierung einer O/W-Creme

Xanthan Gummi wird in Wasser dispergiert und die wässrige Mischung wird auf 75-80°C erhitzt (Phase A). Die Inhaltsstoffe der Phase B werden unter Erwärmen auf 80 °C miteinander vermischt. Phase B wird unter Rühren bei 75-80°C zur Phase A gegeben. Die Mischung wird 3 min mittels Ultra Turrax dispergiert und anschließend unter Rühren auf < 40 °C abgekühlt. Die erfindungsgemäße Lösung 4E (Phase C) wird unter Rühren zugegeben, gefolgt von Tocopherol (Phase D). Abschließend wird der pH-Wert nach Bedarf auf 5,5 eingestellt. Zur Beurteilung der konservierenden Wirkung der erfindungsgemäßen Lösung wurde das Produkt mit und ohne die erfindungsgemäße Lösung 4E jeweils einem Konservierungsmittelbelastungstest unterzogen:

Die mit 3 % der erfindungsgemäßen Lösung nach Beispiel 4E konservierte Creme erfüllt die A-Kriterien für ausreichende Konservierung kosmetischer Produkte gemäß ISO 1 1930, während die unkonservierte Creme die Kriterien der Norm für 4 der 5 Keime nicht erfüllt (Toleranz: ± 0,5 log KBE).

Beispiel 8 - Konservierung eines Duschgels

Xanthan-Gummi und Wasser werden bei 700-800 U/min bis zur vollständigen Hydratisierung des Geliermittels gerührt. Die übrigen Komponenten der Phase A werden bei 400 U/min in der angegebenen Reihenfolge zugegeben. Die erfindungsgemäße Lösung wird unter Rühren zugegeben. Anschließend wird der pH-Wert nach Bedarf auf 5,5 abgesenkt (qs = quantum satis, nach Bedarf). Zur Beurteilung der konservierenden Wirkung der erfindungsgemäßen Lösung wurde das Produkt mit und ohne die erfindungsgemäße Lösung 4C jeweils einem Konservierungsmittelbelastungstest unterzogen:

Das mit 2 % der erfindungsgemäßen Lösung nach Beispiel 4C konservierte Duschgel erfüllt die A-Kriterien für ausreichende Konservierung kosmetischer Produkte gemäß ISO 1 1930, während das unkonservierte Gel die Kriterien der Norm für 4 der 5 Testkeime nicht erfüllt.

Beispiel 9 - Konservierung eines Duschgels

Die Zubereitung erfolgt analog zu Beispiel 8. Das Duschgel wurde mit und ohne die erfindungsgemäße Lösung 4H jeweils einem Konservierungsmittelbelastungstest unterzogen:

Gel nach Beispiel 9, mit Gel nach Be spiel 9, ISO 11930, Kriterien A 2,5 % der Lösung 4H jedoch ohne Lösung für ausreichende Konkonserviert (Δ log KBE) 4H (Δ log KBE] servierung (Δ log KBE)

Testkeim T7 T14 T28 T7 T14 T28 T7 T14 T28 Gel nach Beispiel 9, mit Gel nach Be spiel 9, ISO 11930, Kriterien A 2,5 % der Lösung 4H jedoch ohne Lösung für ausreichende Konkonserviert (Δ log KBE) 4H (Δ log KBE] servierung (Δ log KBE)

Testkeim T7 T14 T28 T7 T14 T28 T7 T14 T28

Aspergillus 3,4 > 5 > 5 -0,2 -0, 1 -1 ,0 - > 0 > 1 brasiliensis

Candida 2, 1 2,3 > 6 >3,3 >3,3 >3,3 > 1 > 1 > 1 albicans

Pseudomonas > 6 > 6 > 6 2,3 >4,8 >4,8 > 3 > 3 > 3 aeruginosa

Staphylococcus > 6 > 6 > 6 -0,7 2,2 -0,8 > 3 > 3 > 3 areus

Escherichia coli > 6 > 6 > 6 0,8 1 ,2 >4,7 > 3 > 3 > 3

Das mit 2,5 % der erfindungsgemäßen Lösung nach Beispiel 4H konservierte Duschgel erfüllt die A-Kriterien für ausreichende Konservierung kosmetischer Produkte gemäß ISO 1 1930, während das unkonservierte Gel die Kriterien der Norm für 4 der 5 Testkeime nicht erfüllt.