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Title:
SWITCHING DEVICES COMPRISING TWO INTERRUPTER UNITS CONNECTED IN SERIES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/028085
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a switching device comprising: two interrupter units (4) connected in series; at least one drive unit (6) for moving at least one contact; and two control capacitors, each of which is connected in parallel with the interrupter units (4). The invention is characterised in that at least one control capacitor (10) comprises mechanically movable components for changing the capacitance, and at least one of these components comprises a mechanical coupling to the drive unit (6).

Inventors:
GOEBELS TOBIAS ALEXANDER (DE)
KOSSE SYLVIO (DE)
NIKOLIC PAUL GREGOR (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/063754
Publication Date:
February 18, 2021
Filing Date:
May 18, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS ENERGY GLOBAL GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
H01H33/16; H01G5/00; H01H33/14; H01H33/66; H01H33/666
Domestic Patent References:
WO2003028789A12003-04-10
Foreign References:
US3541284A1970-11-17
DE2526942A11976-12-30
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Claims:
Patentansprüche

1. Schaltgerät mit zwei in Reihe geschalteten Unterbrecher einheiten (4) mit mindestens einer Antriebseinheit (6) zur Bewegung mindestens eines Kontaktes und mit zwei jeweils zu den Unterbrechereinheiten (4) parallel geschalteten Steuer kondensatoren dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Steuerkondensator (10) zur Veränderung der Kapazität mecha nisch bewegbare Komponenten aufweist und mindestens eine die ser Komponenten eine mechanische Kopplung mit der Antriebs einheit (6) aufweist.

2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Unterbrechereinheiten (4) eine Vakuum schaltröhre (12) ist

3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, dass die bewegbare Komponente mindestens eines Steuer kondensators (10) ein Dielektrikum (14), eine Elektrode (16) oder ein elektrischer Kontakt ist.

4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, dass ein übersetzendes Element (18) geeignet zur Steuerung einer Bewegungskinematik der Komponente vorge sehen ist.

5. Schaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Unterbrecher einheiten in ein nicht geerdetes Isoliergehäuse (20) einge bettet ist.

6. Schaltgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkondensator außerhalb des nicht geerdeten Isolier gehäuses (20) angeordnet ist.

7. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass zumindest eine Unterbrechereinheit (4) von einem geerdeten Gehäuse (22) umgeben ist. 8. Schaltgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dielektrikum (14) zylinderförmig ausgestaltet ist und entlang einer Schaltachse (24) zwischen der Vakuumschaltröhre (12) und dem Gehäuse (22) translatorisch verschiebbar ange ordnet ist.

Description:
Beschreibung

Schaltgeräte mit zwei in Reihe geschalteten Unterbrecherein heiten

Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät mit zwei in Reihe ge schalteten Unterbrechereinheiten nach dem Oberbegriff des Pa tentanspruchs 1.

Reihenschaltungen oder Serienschaltungen von Unterbrecherein heiten finden in der Energieversorgung vielfache Anwendung. Zum Beispiel besteht eine Anwendung darin, dass ein Schaltge rät mehrere Unterbrechereinheiten in Form von Vakuumschalt röhren umfasst, die in Serie (gleichbedeutend mit einer Rei henschaltung) geschaltet sind und bei Hochspannungsanwendun gen durch die Serienschaltung die Spannungsfestigkeit erhöht wird. Letztendlich dient die Serienschaltung von Unterbre chereinheiten jedoch im Wesentlichen dazu, die Spannungsfes tigkeit der Schaltung gegenüber einzelnen Röhren zu erhöhen. Dabei ist es eine technische Herausforderung, zu gewährleis ten, dass die Spannungsaufteilung auf die einzelnen in Reihe geschalteten Unterbrechereinheiten so gesteuert wird, dass keine der Unterbrechereinheiten über ihre Spannungsfestigkeit hinaus belastet wird.

Zur Sicherung der Spannungsaufteilung zwischen den einzelnen Unterbrechereinheiten werden Steuerkondensatoren wiederum zu jeder Unterbrechereinheit parallelgeschaltet. In Abhängigkeit des sogenannten Nachstroms, der in der Unterbrechereinheit fließt, nachdem die Stromunterbrechung bereits stattgefunden hat, weicht die Spannungsverteilung zwischen den beiden oder zwischen mehreren Unterbrechereinheiten beim Einsatz von Steuerkondensatoren von dem errechneten oder statistischen Fall ab. Der erwähnte Nachstrom kann beispielsweise durch Me talldampf in der Vakuumröhre oder Restladungsträger in der Schaltstrecke hervorgerufen werden. Somit ist die Spannungs aufteilung zwischen den Unterbrechereinheiten während des Schaltvorgangs nicht stationär, sondern dynamisch. Diese Dynamik der Spannungsverteilung während des Schaltvor ganges führt jedoch dazu, dass durch die genannten Steuerkon densatoren nicht verhindert werden kann, dass eine der Unter brechereinheiten, wenn auch für kurze Zeit, eine höhere Span nung verkraften muss, als ihre Bemessungsspannung, also das, was ihre sogenannte Spannungsfestigkeit zulässt. Daher sind bei der Reihenschaltung von Unterbrechereinheiten, insbeson dere bei Vakuumröhren, diese so auszulegen, dass erhebliche Reserven bezüglich der Spannungsfestigkeit der einzelnen Un terbrechereinheiten gewährleistet sind. Wenn eine bestimmte Bemessungsspannung gefordert ist, kann es sein, dass entweder zwei Unterbrechereinheiten mit einer höheren Bemessungsspan nung als nominell erforderlich in Reihe geschaltet werden müssen oder es müssen mehr als zwei Unterbrechereinheiten mit einer niedrigeren Bemessungsspannung in Reihe geschaltet wer den. In beiden Fällen ist der Kostenaufwand für das Erreichen der geforderten gesamten Bemessungsspannung der Reihenschal tung aufgrund der dynamischen Spannungsverteilung während des Schaltvorganges höher, als wenn man die reinen Bemessungs spannungen der einzelnen Komponenten zusammensetzen würde. Dies erfordert ein höheres Investment an Unterbrechereinhei ten bei einer vorgegebenen Bemessungsspannung.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Schaltgerät mit zwei oder mehreren in Reihe geschalteten Unterbrechereinhei ten bereitzustellen, das gegenüber dem Stand der Technik bei Einsatz von gleichen Komponenten eine höhere Spannungsfestig keit aufweist.

Die Lösung der Aufgabe besteht in einem Schaltgerät mit zwei in Reihe geschalteten Unterbrechereinheiten mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Das Schaltgerät nach Patentanspruch 1 weist mindestens zwei in Reihe geschaltete Unterbrechereinheiten mit mindestens ei ner Antriebseinheit zur Bewegung mindestens eines Kontaktes und mit zwei jeweils zu den Unterbrechereinheiten parallelge schalteten Steuerkondensatoren auf. Das Schaltgerät zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Steuerkondensator zur Veränderung der Kapazität mechanisch bewegbare Komponenten aufweist und mindestens eine dieser Komponenten eine mechani sche Kopplung mit der Antriebseinheit aufweist.

Durch die Kopplung einer bewegbaren Komponente des Steuerkon densators mit der Antriebseinheit, die auch den Antrieb zu mindest einer Unterbrechereinheit vollzieht, kann während des eigentlichen Schaltvorganges, in dem die Spannungsverteilung zwischen den mindestens zwei in Reihe geschalteten Unterbre chereinheiten dynamisch variiert, so durch den Steuerkonden sator beeinflusst werden, dass sichergestellt ist, dass an beiden Unterbrechereinheiten während des Schaltvorganges zu jeder Zeit des Schaltvorgangs nahezu dieselbe Spannung an liegt. Auf diese Weise kann die Bemessungsspannung, also die Spannung, mit der die gewählte Unterbrechereinheit maximal sicher zu betreiben ist, bei der Reihenschaltung voll ausge nutzt werden. Sicherheitsreserven in der Spannungsfestigkeit, die zu einer mögliche dynamische Spannungsverteilung während des Schaltvorganges vorgehalten werden, können deutlich redu ziert werden. Dies hat den Vorteil, dass zum Erreichen einer geforderten maximalen Schaltspannung entweder weniger Unter brechereinheiten in Reihe geschaltet werden oder Unterbre chereinheiten mit geringerer Bemessungsspannung in Reihe ge schaltet werden müssen. Beides führt dazu, dass für das Ge währleisten einer entsprechenden geforderten Bemessungsspan nung ein niedrigeres Investment in Form von Unterbrecherein heiten notwendig ist.

Besonders zweckmäßig ist diese Anordnung bei der Verwendung von Vakuumschaltröhren als Unterbrechereinheiten. Hierbei können zwei oder mehrere Vakuumschaltröhren, wie genannt, in Reihe bzw. in Serie geschaltet werden. Grundsätzlich kann je doch auch eine Vakuumschaltröhre mit einer Gasstrecke in Rei he geschaltet werden.

Der Steuerkondensator, der die dynamische Steuerung der Kapa zität gewährleistet, hat mindestens eine bewegbare Komponen- te, die mit der Antriebseinheit mechanisch gekoppelt ist. Da bei kann es sich grundsätzlich um das Dielektrikum handeln, das bezüglich einer bzw. zweier Elektroden verschoben wird, es kann jedoch auch ein elektrischer Kontakt entlang einer Elektrode bzw. eines Dielektrikums verschoben werden. Grund sätzlich können auch Elektroden bezüglich eines feststehenden Dielektrikums verschoben werden. Die beschriebenen möglichen Bewegungen der entsprechenden Komponenten des Steuerkondensa tors führen zu einer dynamischen Änderung der durch am Kon densator anliegenden Kapazität.

Dabei ist unter den Begriffen mechanische Kopplung verstan den, dass der Steuerkondensator mechanisch mit der Antriebs einheit in Verbindung steht, das bedeutet, dass zur Übertra gung einer Kraft, eines Impulses oder einer Aktion zwischen zwei Systemen eine mechanische Verbindung besteht. Diese wird beispielsweise über bewegliche Verbindungen wie Lager oder Gelenke, aber auch über feste Verbindungen wie stoffschlüssi ge oder kraftschlüssige Verbindungen oder aus Kombinationen als bewegliche und feste Verbindungen erfolgen.

Unter dieser mechanischen Verbindung wird auch das Einbringen eines übersetzenden Elementes beispielsweise eines Getriebes verstanden. Dieses übersetzende Element ist dazu geeignet, zur Steuerung einer Bewegungskinematik der entsprechenden Komponente des Steuerungskondensators beizutragen. Die An triebseinheit des Schaltgerätes oder einer einzelnen Unter brechereinheit ist so gestaltet, dass der Öffnungs- oder Schließvorgang eines Kontaktes oder eines Kontaktsystems ge nau hierfür optimiert ist. Verwendet man die genannte An triebseinheit, die die eine oder mehrere Unterbrechereinhei ten des Schaltgerätes antreibt, gleichzeitig dazu, entspre chende Komponenten des Steuerkondensators so zu bewegen, dass eine dynamisch veränderte Kapazität des Steuerkondensators vorliegt, die wiederum einen Ausgleich der Spannungsspitzen in der Unterbrechereinheit bewirkt, so kann es nötig sein, dass diese Kinematik einer anderen Gesetzmäßigkeit folgt, als dies für die optimierte Antriebseinheit der Schaltkontakte der Fall ist. Der notwendige Verlauf der Kapazität des Steu erkondensators zur Beeinflussung der Spannungsdifferenzen zwischen den Unterbrechereinheiten kann experimentell be stimmt werden. Aufgrund dieser experimentellen Daten kann wiederum eine notwendige Veränderung der Steuerkapazität und somit eine entsprechende Veränderung pro Zeit oder eine Ver änderungsgeschwindigkeit oder eine Veränderungskinematik der Steuerkapazität bestimmt werden.

Aus diesen Informationen heraus kann eine Getriebekinematik des übersetzenden Elementes berechnet werden, die dazu dient, die Komponenten des Steuerkondensators so während des Schalt vorgangs zueinander zu bewegen, dass jeweils die richtige Steuerkapazität anliegt.

Dabei sind bei der Darstellung des variablen Steuerkondensa tors mehrerer Anordnungen bezüglich des Kondensators zur Un terbrechereinheit möglich. Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Unterbrechereinheit mit einem Isola torgehäuse versehen ist, wobei das Gehäuse nicht geerdet ist. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Live-Tank-Bau- weise. In diesem Fall ist der Steuerkondensator außerhalb des nicht geerdeten Isoliergehäuses angeordnet und zu den Kontak tierungen der Unterbrechereinheit parallelgeschaltet.

In einer weiteren Ausgestaltungsform beispielsweise bei einer gasisolierten Schaltung oder einer sogenannten Dead-Tank-Bau- weise für Unterbrechereinheiten ist das Gehäuse dieser Unter brechereinheiten geerdet. In diesem Fall kann es auch zweck mäßig sein, den Steuerkondensator als Teil der gesamten Un terbrechereinheit in der Art zu gestalten, dass ein zylinder förmiges Dielektrikum zwischen einem Gehäuse der Unterbre chereinheit und der darin liegenden Vakuumschaltröhre entlang einer Schaltachse beweglich gelagert ist.

Weitere Ausgestaltungsformen der Erfindung und weiterer Merk male werden anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Da- bei handelt es sich um rein schematische Ausgestaltungsfor men, die keine Einschränkung des Schutzbereichs darstellen.

Dabei zeigen:

Figur 1: Ein Schaltbild eines Schaltgerätes in diesem Fall mit zwei Unterbrechereinheiten, die in Reihe ge schaltet sind und zu jeder Unterbrechereinheit ein parallelgeschalteter variabler Steuerkondensator besteht.

Figur 2: Eine Unterbrechereinheit in einer Live-Tank-Aus- führung, mit einem parallelgeschalteten Steuerkon densator und

Figur 3: Eine Unterbrechereinheit in einer Dead-Tank-Ausge- staltung, wobei eine Vakuumröhre in einem geerdeten Gehäuse angeordnet ist und ein Dielektrikum inner halb des Gehäuses bewegbar gelagert ist.

In Figur 1 ist eine schematische Darstellung eines Schaltbil des gegeben, das veranschaulicht, wie das Schaltgerät grund sätzlich elektrisch verschaltet ist. Hierzu sind zwei Unter brechereinheiten 4 in Reihe bzw. in Serie geschaltet, zu je der Unterbrechereinheit 4 ist wiederum ein variabler Steuer kondensator 10 parallelgeschaltet. Die Gesamtschaltung zwi schen den Unterbrechereinheiten 4 und den Steuerkondensatoren 10 stellt das Schaltgerät 2 dar. Die Unterbrechereinheiten 4 sind bevorzugt in Form von Vakuumschaltröhren 12 ausgestal tet, wie dies in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Grund sätzlich kann jedoch auch eine Vakuumschaltröhre 12 mit einer Unterbrechereinheit in Form einer Gasstrecke in Reihe ge schaltet sein.

In den Figuren 2 und 3 ist jeweils nur ein Teil des Schaltge rätes 2 dargestellt, nämlich jeweils nur eine Unterbrecher einheit 4 mit dem zu ihr parallel geschalteten Steuerkonden sator. Bei der Unterbrechereinheit 4 gemäß Figur 2 handelt es sich um eine Vakuumschaltröhre 12 in einer sogenannten Live- Tank-Ausgestaltung . Hierbei ist die Vakuumröhre 12 in ein Isoliergehäuse 20 eingebettet, wobei das Isoliergehäuse 20 den Strompfad gegenüber der Umgebung isoliert und somit auch nicht geerdet ist. Die Darstellung der Komponenten der Vaku- umschaltröhre 12 sind in Figur 2 sehr schematisch darge stellt, die Vakuumschaltröhre weist einen Kontakt 8 auf, der bewegbar gelagert ist und entlang einer Schaltachse 24 trans latorisch zu seinem hier nicht näher benannten Gegenkontakt bewegbar ist. Hierzu ist eine Antriebseinheit 6 vorgesehen, durch die eine translatorische Bewegung 27 entlang der Schaltachse 24 resultiert. Die Antriebseinheit 6 ist ferner über ein übersetzendes Element 18 in Form eines Getriebes mit dem Steuerkondensator 10 mechanisch gekoppelt. Der Steuerkon densator 10 ist in der Ausgestaltungsform gemäß Figur 2 zy linderförmig aufgebaut, wobei eine äußere Zylinderwand eine Elektrode 16 darstellt und eine weitere Elektrode 16' eben falls zylinderförmig im Zentrum des genannten Zylinders ange ordnet ist. Ferner ist ein Dielektrikum 14 vorgesehen, das in einem zylindrischen Zwischenraum zwischen der ersten Elektro de 16 und der zweiten Elektrode 16' ebenfalls entlang einer Zylinderlängsachse translatorisch bewegbar gelagert ist. Die Elektroden 16, 16' und das Dielektrikum 14 stellen Komponen ten des Steuerkondensators 10 dar, wobei in diesem Fall das Dielektrikum 14 über das übersetzende Element 18 mit der An triebseinheit mechanisch in Verbindung steht und somit mit dieser mechanisch gekoppelt ist. Beim Schließen des Kontaktes 8 durch die Bewegung der Antriebseinheit 6 wird gleichzeitig eine Bewegung des Dielektrikums 14 entlang des Pfeiles 28 be wirkt.

Hierbei handelt es sich in Figur 2 um eine beispielhafte Dar stellung, in der das Dielektrikum 14 entlang des Pfeiles 28 bewegt wird. Grundsätzlich wäre es auch möglich beispielswei se die Elektrode 16' oder die Elektrode 16 über das überset zende Element 18 durch die Antriebseinheit 6 bewegbar zu la gern. Durch die translatorische Bewegung des Dielektrikums 14 (oder einer anderen Komponente des Steuerkondensators 10) verändert sich während des Schaltvorganges die Kapazität, die zwischen den Elektroden 16, 16' bzw. zwischen Kontakten 30 des Steuerkondensators 10 anliegt. Das heißt, die Kapazität, die bezüglich der Unterbrechereinheit 4 bzw. der Vakuum- schaltröhre 12 während des Schaltvorganges parallel zu dieser Unterbrechereinheit 4 anliegt, ist während des Schaltvorgan ges zeitlich variabel.

In Figur 2 ist der Steuerkondensator 10 zylinderförmig ausge staltet. Dabei ist die Konstruktion des Steuerkondensators grundsätzlich veränderbar. Auch die Bauweise in Form von Plattenkondensatoren mit plattenförmigen Kondensatoren und Dielektrika ist dabei zweckmäßig.

Gemäß des Standes der Technik sind die Steuerkondensatoren gemäß Figur 1 mit einer festen Kapazität behaftet. Typische Kapazitäten, die hierfür in einer Leistungsklasse der Vakuum schaltröhre von bis 245 kV anliegen, liegen zwischen 300 pF und 2000 pF. Kennt man das Schaltverhalten der Vakuumschalt röhre 12 bzw. der Unterbrechereinheit 4 im Allgemeinen, so kann man die jeweils anliegende Spannung während des Schalt vorganges messen. Dabei handelt es sich um die Spannung, die zu jedem Zeitpunkt t während des Schaltverhaltens bei Anwen dung eines Steuerkondensators mit einer festen Kapazität auf- tritt. Durch die Veränderung der Kapazität des Steuerkonden sators 10, wie hier in den Figuren 1 bis 3 beschrieben ist, kann auf die anliegende Spannung an der Unterbrechereinheit 4 in Abhängigkeit von der Zeit während des Schaltvorganges Ein fluss genommen werden. Dazu kann es nötig sein, dass sich die Kapazität des Steuerkondensators nicht linear während des Schaltvorganges ändert, was wiederum dazu führt, dass das übersetzende Element 18 in der Art ausgestaltet sein muss, dass die gewünschte Bewegungskinematik für die Bewegung des Dielektrikums 14 eingestellt ist. Dies kann mit geeigneten Maßnahmen, die aus dem Getriebebau bekannt sind, erzielt wer den. Es ist damit möglich, eine exakte Kapazitätsänderung so einzustellen, dass während des Schaltvorganges an den Unter- brechereinheiten 4 gemäß Figur 1 stets eine nahezu konstante und gleich hohe Spannung anliegt.

Wenn man diese Spannung bestimmen kann und auch beeinflussen kann, wie das mit der Vorrichtung gemäß Figur 2 beschrieben ist, kann für eine vorgegebene Bemessungsspannung der Reihen schaltung gemäß Figur 1 jeweils eine Unterbrechereinheit 4 so gewählt werden, dass sie sehr nahe an ihre Nennspannung, die die Spannungsfestigkeit der Unterbrechereinheit 4 bestimmt, liegt. Somit erreicht bei vorgegebener Bemessungsspannung der einzelnen Unterbrechereinheit 4, also beispielsweise einer bestimmten Vakuumschaltröhre 12 in einer bestimmten Span nungsklasse, die Reihenschaltung eine höheren Spannungsfes tigkeit als dies ohne die variablen Steuerkondensatoren 10 der Fall wäre. Das heißt wiederum, dass zur Bereitstellung einer bestimmten Spannungsfestigkeit eines Schaltgerätes ins gesamt Unterbrechereinheiten 4 bzw. Vakuumschaltröhren 12 mit einer jeweils niedrigeren Spannungsfestigkeit zum Einsatz kommen können, was die Gesamtinvestitionskosten für das Schaltgerät 2 erheblich verringern kann.

In Figur 3 ist eine alternative Ausgestaltung der Parallel schaltung aus Figur 1, nämlich aus der Unterbrechereinheit und dem Steuerkondensator 10 dargestellt. Im Unterschied zu der Parallelschaltung von Unterbrechereinheit 4 und Steuer kondensator 10 aus Figur 2 handelt es sich bei der Darstel lung in Figur 3 um eine Unterbrechereinheit nach der soge nannten Dead-Tank-Bauweise, bei der eine Vakuumschaltröhre 12 in einem Gehäuse 22 angeordnet ist. Der Unterschied zu dem Isoliergehäuse 20 in Figur 2 besteht darin, dass das Gehäuse 22 in Figur 3 geerdet ist. Das heißt also, es besteht während des Schaltvorganges ein elektrisches Feld zwischen einer Au ßenseite der Vakuumröhre 12 und dem Gehäuse 22. Dieses elekt rische Feld kann beeinflusst werden, wenn zwischen die Vaku umröhre 12 und dem Gehäuse 22 ein Dielektrikum 14 eingebracht wird. In diesem Fall wirkt sowohl das Gehäuse 16 als auch ein Gehäuse 31 der Vakuumröhre 12 als Elektroden 16. Wenn das Dielektrikum in analoger Weise, wie dies bereits zu Figur 2 beschrieben ist, über ein übersetzendes Element 18, also mit einem Getriebe während des Schaltvorganges zwischen das Ge häuse 31 und das Gehäuse 22 bewegt wird, hat dies eine kapa- zitätsverändernde Wirkung.

Der Steuerkondensator 10 wird in der Darstellung gemäß Figur 3 somit durch das Gehäuse 20, das Gehäuse 31 der Vakuum schaltröhre 12 und durch Dielektrikum 14 gebildet. Auch hier bei gilt wieder, dass das Dielektrikum 14 durch die Antriebs- einheit 6 während des Schaltvorganges gemeinsam mit dem Kon takt 8 angetrieben wird. Eine Kopplung der Bewegungskinematik zwischen der Bewegung des Kontaktes 8 und des Dielektrikums 14 wird dabei, wie bereits in Figur 2 beschrieben, durch das übersetzende Element 18 gewährleistet. Auf diese Weise kann auch hier die Kapazitätsänderung während des Schaltvorganges zwar mechanisch mit dem Antrieb des Kontaktes 8 gekoppelt, aber von diesem dynamisch gesehen unabhängig vollzogen wer den.

Bezugszeichenliste

2 Schaltgerät

4 Unterbrechereinheit 6 Antriebseinheit

8 Kontakt

10 Steuerkondensator

12 Vakuumschaltröhre

14 Dielektrikum 16 Elektrode 18 übersetzendes Element 20 Isoliergehäuse 22 Gehäuse (geerdet) 24 Schaltachse 26 Kontaktierung

27 translatorische Bewegung

28 Bewegung Dielektrikum

30 Kontakte

31 Gehäuse Vakuumschaltröhre