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Patent Searching and Data


Title:
SYSTEM AND DENTAL IMPLANT FOR REDUCING LOSSES OF DENTAL IMPLANTS OR DENTAL PROSTHESES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/110419
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a system which comprises a dental implant (10) and a replacement ring (28). The dental implant (10) has an insertion portion for anchoring in a jaw bone. The replacement ring (28) serves for replacing a subtractively removable annular material region in a coronal region of the insertion portion, the shape of the replacement ring (28) being inscribable into the shape of the dental implant (10) in the coronal region at least to some extent such that an inner lateral surface (32) of the replacement ring (28) lies within the shape of the dental implant (10).

Inventors:
SCHERER JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/081201
Publication Date:
July 14, 2016
Filing Date:
December 23, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SCHERER JOHANNES (DE)
International Classes:
A61C8/00; A61C1/08
Domestic Patent References:
WO2003045268A12003-06-05
WO2015145450A12015-10-01
Foreign References:
US20120156645A12012-06-21
CN102240228A2011-11-16
DE102005032933A12007-01-18
JP2014033782A2014-02-24
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
LUCKE, ANDREAS (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. System, umfassend

- ein Zahnimplantat (10, 110, 210) mit einem Insertionsabschnitt (16) zur Verankerung in einem Kieferknochen, und

- einen Ersatzring (28, 328, 428) zum Ersetzen eines subtraktiv entfernbaren

ringförmigen Materialbereichs in einem koronalen Bereich (18) des

Insertionsabschnitts (16), wobei die Form des Ersatzrings (28, 328, 428) zumindest teilweise derart in die Form des Zahnimplantats (10, 110, 210) im koronalen Bereich (18) einbeschrieben werden kann, dass eine innere Mantelfläche (32) des Ersatzrings (28, 328, 428) innerhalb der Form des Zahnimplantats (10, 110, 210) liegt.

2. System nach Anspruch 1, bei dem die Beschaffenheit der Außenoberfläche des

Ersatzrings (28, 328, 428) der Beschaffenheit der Zahnimplantatoberfläche im koronalen Bereich (18) entspricht.

3. System nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Form des Ersatzrings (28, 328, 428)

zumindest teilweise derart in die Form des Zahnimplantats (10, 110, 210) im koronalen Bereich (18) einbeschrieben werden kann, dass die innere Mantelfläche (32) Ersatzrings (28, 328, 428) innerhalb der Form des Zahnimplantats (10, 110, 210) liegt und die äußere Mantelfläche (30) des Ersatzrings (28, 328, 428) auf oder außerhalb der

Mantelfläche (26) des Zahnimplantats (10, 110, 210) liegt.

4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die innere Mantelfläche (32) des Ersatzrings (28, 328, 428) abschnittsweise gegenüber einer Mittelachse (M) des Ersatzrings geneigt ist und in Richtung auf eine koronale Seite (34) des Ersatzrings auf die Mittelachse zuläuft.

5. System nach Anspruch 4, bei dem die abschnittsweise Neigung der inneren

Mantelfläche (32) des Ersatzrings (28, 328, 428) zur Mittelachse zwischen 0,5° und 2,5° beträgt, vorzugsweise 1,5° beträgt.

6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Mantelfläche (26) des Zahnimplantats (10, 110, 210) im koronalen Bereich (18) zumindest abschnittsweise gegenüber einer Implantatachse (I) geneigt ist und in Richtung auf ein koronales Ende des Insertionsabschnitts (16) auf die Implantatachse (I) zuläuft.

7. System nach Anspruch 6, bei dem die Neigung der Mantelfläche (26) des

Zahnimplantats (10, 110, 210) im koronalen Bereich (18) abschnittsweise zwischen 35° und 55°, vorzugsweise 45° beträgt.

8. System nach Anspruch 6 oder 7, bei dem die Neigung der Mantelfläche (26) des

Zahnimplantats (10, 110, 210) im koronalen Bereich (18) abschnittsweise zwischen 0° und 5°, vorzugsweise zwischen 0° und 3°, insbesondere 1,5° beträgt.

9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die äußere Mantelfläche (30) des Ersatzrings (28, 328, 428) zumindest abschnittsweise gegenüber einer

Mittelachse (M) des Ersatzrings geneigt ist und in Richtung auf eine koronale Seite (34) des Ersatzrings auf die Mittelachse zuläuft.

10. System nach Anspruch 9, bei dem die Neigung der äußeren Mantelfläche (30) des

Ersatzrings (28, 328, 428) abschnittsweise zwischen 35° und 55°, vorzugsweise 45° beträgt.

11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Zahnimplantat (10, 210) einen koronalen Vorsprung (24, 124) aufweist, der sich vom Insertionsabschnitt (16) in koronale Richtung erstreckt und der zur Aufnahme eines Abutments (12) und/oder zur Aufnahme einer Bearbeitungseinheit zur intraoralen subtraktiven

Bearbeitung des Zahnimplantats (10, 210) dient.

12. System, umfassend

- ein Zahnimplantat (10, 210) mit

• einem Insertionsabschnitt (16) zur Verankerung in einem Kieferknochen und

• einem koronalen Vorsprung (24, 124), der sich vom Insertionsabschnitt (16) in koronale Richtung erstreckt und der zur Aufnahme eines Abutments (12) und/oder zur Aufnahme einer Bearbeitungseinheit zur intraoralen subtraktiven Bearbeitung des Zahnimplantats (10, 210) dient, und

- ein Ersatzabutment das formschlüssig auf den koronalen Vorsprung (24, 124) aufsetzbar ist, nachdem dieser durch subtraktives Entfernen von

Zahnimplantatmaterial verlängert wurde, das jedoch nicht formschlüssig auf den unverlängerten koronalen Vorsprung (24, 124) aufsetzbar ist.

13. System nach Anspruch 11 oder 12, bei dem der koronale Vorsprung (124) in Richtung einer prothetischen Achse (P) verläuft, die zur Implantatachse des Insertionsabschnitts geneigt ist, vorzugsweise mit einem Winkel α im Bereich 0° < α < 45° geneigt ist.

14. System nach einem der Ansprüche 11 bis 13, bei dem der koronale Vorsprung (24, 124) und der Insertionsabschnitt einstückig verbunden sind.

15. System nach einem der Ansprüche 11 bis 14, bei dem der koronale Vorsprung (24, 124) konusförmig ist und einen Konuswinkel von weniger als 11°, vorzugsweise zwischen 6° und 10°, besonders vorzugsweise von 8° hat.

16. System nach einem der Ansprüche 11 bis 15, bei dem der koronale Vorsprung (24, 124) zumindest abschnittsweise einen kreis- oder ellipsenförmigen Querschnitt hat.

17. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Zahnimplantat (10,

110, 210) am koronalen Ende des Insertionsabschnitts (16) eine Schulter (22) aufweist.

18. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Ersatzring oder das Ersatzabutment ein Innengewinde aufweist, so dass der Ersatzring bzw. das

Ersatzabutment über ein entsprechendes am Zahnimplantat (10, 110, 210) hergestelltes Außengewinde auf das Zahnimplantat (10, 110, 210) geschraubt werden kann.

19. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das weiterhin eine Vorrichtung zur intraoralen subtraktiven Bearbeitung des inserierten Zahnimplantats (10, 110, 210) umfasst, wobei die Vorrichtung folgendes umfasst:

- einen Anschluss, mit dem die Vorrichtung innerhalb des Mundraums eines Patienten an das Implantat (10, 110, 210) angeschlossen werden kann, und - eine subtraktive Bearbeitungseinheit, insbesondere eine Fräse, mit der

Zahnimplantatmaterial an der Oberfläche des koronalen Bereichs (18) abgetragen werden kann.

Zahnimplantat (210) mit

einem Insertionsabschnitt (16) der entlang einer Implantatachse (I) verläuft und einem koronalen Vorsprung (124) zur Aufnahme eines Abutments (12) und/oder zur Aufnahme einer Bearbeitungseinheit zur intraoralen subtraktiven

Oberflächenbearbeitung des Insertionsabschnitts (16),

bei dem sich der koronale Vorsprung (124) vom Insertionsabschnitt (16) in koronale Richtung erstreckt und entlang einer prothetischen Achse (P) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass

die prothetische Achse (P) und die Implantatachse (I) zueinander geneigt sind, vorzugsweise mit einem Winkel α im Bereich 0° < α < 45° zueinander geneigt sind.

Description:
SYSTEM UND ZAHNIMPLANTAT ZUR VERRINGERUNG

VON ZAHNIMPLANTAT- UND ZAHNERSATZVERLUSTEN

GEBIET DER ERFINDUNG Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Zahntechnik und Zahnimplantattechnik und betrifft ein System mit einem Zahnimplantat sowie ein Zahnimplantat.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Bei der Versorgung von Patienten mit Implantaten zum Bereitstellen einer Prothetik bzw. eines Zahnersatzes kann es dazu kommen, dass bereits eingesetzte Implantate wieder aus dem Kieferknochen des Patienten entfernt werden müssen. Die Hauptursachen für solche Verluste sind Entzündungen um das Implantat herum (sogenannte Periimplantitis) sowie Frakturen des Implantats, des Abutments oder von Verbindungsschrauben.

Eine Periimplantitis ist gekennzeichnet durch eine Entzündung des Weichgewebes verbunden mit einem Knochenrückgang um das Implantat. Dies führt zu einem Freiliegen der Implantatoberfläche. Üblicherweise weist die Implantatoberfläche eine gewisse Rauigkeit auf, die mithilfe spezieller Behandlungsverfahren hergestellt wird, beispielsweise mit Sandstrahlen oder Säureätzen. Diese rauhe behandelte Implantatoberfläche dient der besseren Knochenanlagerung und Knochenintegration (Osseointegration). Infolge eines Freiliegens der Implantatoberfläche im Mundraum des Patienten steigt die Anfälligkeit für eine Bakterienbesiedlung der Implantatoberfläche. Dies kann letztendlich dazu fuhren, dass das eingesetzte Implantat wieder entfernt werden muss, da bisher kein Verfahren bekannt ist, eine einmal mit Bakterien infizierte Implantatoberfläche wieder sicher keim- bzw. bakterienfrei zu bekommen. Die Ursachen für die Entwicklung einer Periimplantitis sind vielfältig: Beim Befestigen von Zahnersatz auf Implantaten wird häufig eine Form von Zement zwischen der Zahnprothetik und dem Abutment verwendet. Eine vollständige Entfernung von Zementüberschüssen ist oft nicht möglich. Verbleibende Zementreste am Implantat und/oder Zahnersatz können Auslöser einer Periimplantitis sein.

Ferner kann es aufgrund eines Knochenrückgangs zu einer Periimplantitis kommen, da der Knochenrückgang zu einem Freiliegen der aufgerauten Implantatoberfläche führen kann. Diese kann dann von Bakterien besiedelt werden. Die Bakterienkontamination kann der Auslöser einer Periimplantitis sein.

Ursachen für einen Knochenrückgang an der Implantatoberfläche sind eine Überbelastung des Knochens bei der Operation bzw. der Implantatinsertion und/oder eine zu dünne Knochenüberdeckung, da der Knochen unter einer gewissen Knochenstärke mit Rückgang reagieren kann. Weitere Ursachen für einen Knochenrückgang und damit für eine Periimplantitis können Spannungen im Implantat sein, die auf den Knochen übertragen werden und zu einer Überbelastung des Knochens während der Einheilung des Implantats (Einheilphase) oder während der Anbringung des Zahnersatzes (prothetische Phase) führen können.

Nicht nur eine Bakterienbesiedlung der Knochenanlagerung dienenden Implantatoberfläche, sondern auch eine Bakterienbesiedlung der Implantat-Abutment- Verbindung kann eine Periimplantitis zur Folge haben.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System und ein Implantat zur Verfügung zu stellen, mit dem sowohl die Anzahl der Implantatverluste als auch die Anzahl der Verluste der vom Implantat getragenen Prothetik verringert werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein System nach Anspruch 1, durch ein System nach Anspruch 12 sowie durch ein Zahnimplantat nach Anspruch 18. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den unabhängigen Ansprüchen angegeben.

Eins der beiden erfindungsgemäßen Systeme umfasst ein Zahnimplantat mit einem Insertionsabschnitt zur Verankerung in einem Kieferknochen und einen Ersatzring zum Ersetzen eines subtraktiv entfernbaren ringförmigen Materialbereichs in einem koronalen Bereich des Insertionsabschnitts. Der Ersatzring hat eine Form, die zumindest teilweise derart in die Form des Zahnimplantats im koronalen Bereich einbeschrieben werden kann, dass eine innere Mantelfläche des Ersatzrings innerhalb der Form des Zahnimplantats liegt.

Die Form des Ersatzrings und des Zahnimplantats entspricht der jeweiligen Außenkontur Ersatzrings bzw. des Zahnimplantats und ist durch die jeweiligen Oberflächen oder Begrenzungsflächen definiert. Demnach wird durch die Form des Ersatzrings und des Zahnimplantats auch ein jeweiliges Volumen definiert, das dem Volumen des Ersatzrings bzw. des Zahnimplantats entspricht.

Dadurch, dass sich die Formen des Ersatzrings und des Zahnimplantats bei einer entsprechenden Überlagerung im koronalen Bereich, bei der es sich um eine gedachte Überlagerung der abstrakten Formen, jedoch nicht um eine tatsächliche Überlagerung der körperlichen Gegenstände handelt, so überlagern, dass die innere Mantelfläche des Ersatzrings innerhalb des Zahnimplantats liegt, ist es möglich, das Material des Überlagerungsbereichs des Zahnimplantats subtraktiv zu entfernen und den Ersatzring formschlüssig auf den koronalen Bereich des Zahnimplantats aufzusetzen. Dadurch kann eine mit Bakterien infizierte und kontaminierte Implantatoberfläche subtraktiv entfernt werden und durch die unkontaminierte Außenfläche des Ersatzrings ersetzt werden, an die sich Knochen anlagern kann oder angelagert werden kann (sogenannte Knochenaugmentation). Das erfindungsgemäße System ermöglicht demnach die Behandlung einer Periimplantitis, die durch eine Bakterienkontamination der Implantatoberfläche verursacht wird, und kann auch bereits die Entstehung einer Periimplantitis verhindern.

Die genannte Materialentfernung kann intraoral am inserierten Implantat vorgenommen werden. Anders als im Stand der Technik, in dem inserierte und mit Bakterien infizierte Implantate nicht oder nicht zuverlässig von Bakterien befreit werden können, so dass eine Implantatentfernung erforderlich sein kann, kann das Implantat des erfindungsgemäßen Systems aufgrund des Austausche der subtraktiv entfernten infizierten Oberfläche gegen eine „frische" nicht infizierte Oberfläche des Ersatzrings im Kiefer des Patienten belassen werden. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit bzw. die Anzahl der Implantatverluste und der Verluste der Implantat-getragenen Prothetik verringert werden.

Vorzugsweise entspricht die Beschaffenheit der Außenoberfläche des Ersatzrings der Beschaffenheit der zu ersetzenden Zahnimplantatoberfläche im koronalen Bereich. Üblicherweise weisen Zahnimplantate in diesem Bereich eine aufgeraute Oberflächenbeschaffenheit oder Struktur auf, die eine bessere Osseointegration ermöglicht. Dazu werden spezielle Verfahren zur Oberflächenbehandlung eingesetzt, wie beispielsweise Sandstrahlen oder Säureätzen. Durch eine identische oder ähnliche Oberflächenbeschaffenheit des Ersatzrings ist es möglich, einen Zustand herzustellen, der dem ursprünglichen unkontaminierten Implantatzustand entspricht, ohne das Implantat dafür entfernen zu müssen. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform kann die Form des Ersatzrings zumindest teilweise derart in die Form des Zahnimplantats im koronalen Bereich einbeschrieben werden, dass die innere Mantelfläche des Ersatzrings innerhalb der Form des Zahnimplantats liegt und zugleich die äußere Mantelfläche des Ersatzrings auf oder außerhalb der Mantelfläche des Zahnimplantats liegt. Wenn die oben genannten Mantelflächen aufeinanderliegen, bleibt die Form des Zahnimplantats erhalten, nachdem ein dem Ersatzring entsprechender Materialanteil durch den Ersatzring ersetzt wurde. Weiterhin ist es auch möglich, die Form des Zahnimplantats bei Bedarf zu vergrößern. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Dimension des Ersatzrings so gewählt wird, dass die äußere Mantelfläche beim Einbeschreiben in die Form des Zahnimplantats außerhalb der Mantelfläche des Zahnimplantats liegt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die innere Mantelfläche des Ersatzrings abschnittsweise gegenüber einer Mittelachse des Ersatzrings geneigt und läuft in Richtung einer koronalen Seite des Ersatzrings auf die Mittelachse zu. Die koronale Seite des Ersatzrings ist diejenige Seite, die beim Aufstecken des Ersatzrings auf das bearbeitete Zahnimplantat dem Zahnersatz zugewandt ist. Die gegenüberliegende Seite des Ersatzrings, die dem Zahnersatz abgewandt ist und in Richtung der Zahnwurzel bzw. der ehemals vorhandenen Zahnwurzel weist, wird in der vorliegenden Beschreibung als apikale Seite des Ersatzrings bezeichnet. Aufgrund der oben genannten Neigung ist es möglich, den Ersatzring auf das entsprechend subtraktiv bearbeitete Zahnimplantat in apikale Richtung aufzusetzen und kraftschlüssig mit diesem zu verbinden. Beispielsweise kann der Ersatzring mittels eines mit dem Implantat verschraubten Hilfsteils, beispielsweise einer Gewindestange, aufgesetzt werden. Beispielsweise kann der Ersatzring mit Hilfe eines Werkzeugs mit Innengewinde, das durch Drehbewegungen an der Gewindestange in apikale Richtung bewegt wird, aufgepresst werden. Alternativ kann der Ersatzring auch aufgeklopft werden. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die oben genannte Neigung der inneren Mantelfläche des Ersatzrings zur Mittelachse zwischen 0,5° und 2,5°, vorzugsweise 1,5°. Bei einem Winkel von 1,5° ist eine besonders gute kraftschlüssige Verbindung zwischen dem entsprechend subtraktiv bearbeiteten Implantat und dem Ersatzring möglich, für die keine zusätzliche Verschraubung benötigt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems ist die Mantelfläche des Zahnimplantats im koronalen Bereich zumindest abschnittsweise gegenüber einer Implantatachse geneigt und läuft in Richtung auf ein koronales Ende des Insertionsabschnitts auf die Implantatachse zu. Die Implantatachse ist, ebenso wie die Mittelachse des Ersatzrings, eine gedachte Gerade. Die Implantatachse entspricht einer mittleren Längsachse des Insertionsabschnitts, der in den Kieferknochen des Patienten inseriert wird. Das koronale Ende des Insertionsabschnitts ist dasjenige Ende, das in Richtung des Zahnersatzes weist. Das gegenüberliegende Ende des Insertionsabschnitts wird als apikales Ende bezeichnet. Vorzugsweise wird die subtraktive Materialentfernung am Implantat nicht manuell, sondern maschinell, beispielsweise durch Fräsen, vorgenommen. Die oben genannte Neigung bzw. Verjüngung des Implantats in koronale Richtung ermöglicht eine gute Fräsbarkeit, da die infizierte Oberfläche des inserierten Implantats in Richtung von koronal nach apikal gut zugänglich ist. Weiterhin kann durch die Verjüngung des koronalen Bereichs des Zahnimplantats eine dickere Knochenschicht angelagert werden, da um das Implantat herum mehr Platz zur Verfügung steht. Wie eingangs beschrieben wurde, kann durch eine zu dünne Knochenüberlagerung eine Periimplantitis ausgelöst werden. Demnach kann durch die Verjüngung, welche die Anlagerung einer dickeren Knochenschicht ermöglicht, einer Periimplantitis vorgebeugt werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt die Neigung der Mantelfläche des Zahnimplantats im koronalen Bereich abschnittsweise zwischen 35° und 55°, vorzugsweise 45°. Diese Winkel ermöglichen eine besonders gute Knochenanlagerung und können somit einer Periimplantitis besonders gut vorbeugen und können das Risiko eines Implantat- und Prothetikverlustes dementsprechend reduzieren.

Alternativ oder zusätzlich kann die Neigung der Mantelfläche des Zahnimplantats im koronalen Bereich abschnittsweise zwischen 0° und 5°, vorzugsweise zwischen 0° und 3°, insbesondere 1,5° betragen. Dadurch ist es möglich, in diesem Bereich eine infizierte Oberfläche in Richtung der Implantatachse gleichmäßig subtraktiv zu entfernen bzw. in diesem Bereich eine Materialschicht mit konstanter Dicke zu entfernen. Gleichzeitig kann der zugehörige Ersatzring mit seiner entsprechend geneigten inneren Mantelfläche kraft- und formschlüssig aufgesetzt werden, ohne dass eine Verschraubung erforderlich wäre. Ebenso wie die Mantelfläche des Zahnimplantats kann auch die äußere Mantelfläche des Ersatzrings zumindest abschnittsweise gegenüber der Mittelachse des Ersatzrings geneigt sein und in Richtung auf die koronale Seite des Ersatzrings auf die Mittelachse zulaufen. Dadurch bleibt der oben genannte Vorteil einer verbesserten Knochenanlagerung mit einer dickeren Knochenschicht bei der Verwendung des Ersatzrings erhalten. Weiterhin ist auch ein erneutes subtraktives Entfernen oder Fräsen gut möglich, wenn dieses erforderlich sein sollte.

Entsprechend der Neigung der Mantelfläche des Zahnimplantats kann auch die Neigung der äußeren Mantelfläche des Ersatzrings abschnittsweise zwischen 35° und 55°, vorzugsweise 45° betragen, was denselben oben genannten Vorteil bietet. In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung besitzt das Zahnimplantat einen koronalen Vorsprung, der sich vom Insertionsabschnitt in koronale Richtung erstreckt und der zur Aufnahme eines Abutments und/oder zur Aufnahme einer Bearbeitungseinheit zur intraoralen subtraktiven Bearbeitung des Zahnimplantats dient. Im Unterschied zu einer Einbuchtung oder einem inneren Konus, über die bzw. über den der Anschluss des Zahnersatzes erfolgt, kann durch den koronalen Vorsprung die Stabilität des Zahnimplantats erhöht werden, da das Zahnimplantat im Bereich des Insertionsabschnitts, insbesondere im koronalen Bereich des Insertionsabschnitts, massiv ausgebildet sein kann. Dadurch können Spannungen des Implantats vermieden werden, die beispielsweise bei einer Verschraubung mit einem nicht massiven Zahnimplantat auftreten können und die durch eine Übertragung auf den umliegenden Knochen das Periimplantitisrisiko erhöhen können. Durch den koronalen Vorsprung können demnach Spannungen verringert werden und das Risiko einer Periimplantitis als auch einer Fraktur des Implantats reduziert werden. Beides führt zu weniger Zahnimplantat- und Protetikverlusten.

Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein System, das ähnlich zu einem der vorgenannten erfindungsgemäßen Systeme ist, jedoch anstatt des Ersatzrings ein Ersatzabutment umfasst. Neben dem Ersatzabutment umfasst dieses System ein Zahnimplantat mit einem Insertionsabschnitt zur Verankerung in einem Kieferknochen und einem koronalen Vorsprung, der sich vom Insertionsabschnitt in koronale Richtung erstreckt und der zur Aufnahme eines Abutments und/oder zur Aufnahme einer Verarbeitungseinheit zur intraoralen subtraktiven Bearbeitung des Zahnimplantats dient. Im Falle einer Kontamination der Zahnimplantatoberfläche im koronalen Bereich des Insertionsabschnitts kann ein Materialbereich des Zahnimplantats subtraktiv entfernt werden, wodurch der koronale Vorsprung in apikale Richtung verlängert werden kann. Das Ersatzabutment, das nicht formschlüssig auf den unverlängerten koronalen Vorsprung des Zahnimplantats im ursprünglich inserierten Zustand aufgesetzt werden kann, kann nun, nachdem Zahnimplantatmaterial subtraktiv entfernt und damit der Vorsprung verlängert wurde, formschlüssig auf den verlängerten koronalen Vorsprung aufgesetzt werden. Dieses System kann vorteilhaft zur Behebung ästhetischer Probleme bei leichten Periimplantitisformen oder bei einem Rückgang des Weichgewebes eingesetzt werden, wenn keine Knochenaugmentation erfolgt und ein Teil des Zahnimplantats freiliegt. Ein Freiliegen des Zahnimplantats, beispielsweise bei einem Rückgang des Weichgewebes und die dadurch bedingte Sichtbarkeit des metallischen Zahnimplantats unterhalb der Zahnprothetik führt zu ästhetischen Problemen. Indem diese freiliegende sichtbare Implantatfläche nach einer subtraktiven Materialentfernung mit Hilfe des Ersatzabutments verdeckt wird, können diese ästhetischen Probleme behoben werden.

In einem oder beiden der vorgenannten erfindungsgemäßen Systeme (mit Ersatzring bzw. mit Ersatzabutment) kann der koronale Vorsprung in Richtung einer prothetischen Achse verlaufen, die zur Implantatachse des Insertionsabschnitts geneigt ist, vorzugsweise mit einem Winkel im Bereich 0° < α < 45° geneigt ist. Bei der Versorgung von Zahnimplantaten unterscheidet man zwischen einer Implantatachse und einer prothetischen Achse, die durch das Zentrum der Zahnkrone verläuft. Diese beiden Achsen weisen häufig einen Winkel von 0° bis 45° zueinander auf. Diese Neigung zwischen den Achsen wird standardmäßig durch abgewinkelte Abutments ausgeglichen. Da verschraubter Zahnersatz üblicherweise in Richtung der prothetischen Achse verschraubt wird, führt dies bei einer abgewinkelten Implantatachse zu einer doppelten Ver schraubung: Nämlich einer ersten Verschraubung in Richtung der Implantatachse, bei der das Abutment am Implantat befestigt wird, und einer zweiten Verschraubung in Richtung der prothetischen Achse, bei welcher der Zahnersatz am Abutment befestigt wird. Durch die oben genannte Abwinklung zwischen dem koronalen Vorsprung und dem Insertionsabschnitt ist es möglich, den Winkel α so zu wählen und das Implantat so zu fertigen, dass der koronale Vorsprung nach der Implantatinsertion in Richtung der prothetischen Achse des zu fertigenden Zahnersatzes weist. Dadurch kann auf die erste oben genannte Verschraubung verzichtet werden und der Zahnersatz mit Hilfe nur einer Verschraubung am Implantat angebracht werden. Anders als bei der Verschraubung von gewinkelten Abutments mit einer implantatinternen Verbindung (das heißt nicht massives Implantat mit Einbuchtung ohne koronalen Vorsprung) können sich bei der externen Implantatverbindung (das heißt mit einem koronalen Vorsprung) keine Bakterien oder andere Kontaminationsursachen innerhalb einer ersten Schraubverbindung ansiedeln. Durch die Vermeidung der ersten Schraubverbindung kann ein diesbezügliches Kontaminationsrisiko, das Risiko der Entstehung einer Periimplantitis und dementsprechend auch das Risiko des Implantat- und Prothetikverlustes verringert werden.

Bei allen vorgenannten Ausfuhrungsformen ist der koronale Vorsprung vorzugsweise einstückig mit dem Insertionsabschnitt verbunden.

Weiterhin ist in allen vorgenannten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Systeme der koronale Vorsprung vorzugsweise konusförmig und hat vorzugsweise einen Konuswinkel von weniger als 11°, besonders vorzugsweise einen Konuswinkel zwischen 6° und 10° und insbesondere einen Konuswinkel von 8°. Ein derart geformter koronaler Vorsprung ermöglicht beim formschlüssigen Aufsetzen eines entsprechend geformten Abutments eine sogenannte selbsthemmende Konusverbindung, die stabil ist, bakteriendicht ist und ohne eine Zementierung auskommt. Durch den Verzicht auf Zement und durch die Vermeidung einer Bakterienbesiedlung der Implantat-Abutment- Verbindung kann das Risiko von Implantat- und Prothetikverlusten verringert werden. In einer vorteilhaften Ausfiihrungsform ist der koronale Vorsprung zumindest abschnittsweise kreis- oder ellipsenförmig im Querschnitt. Im Unterschied zu einem sechs- oder vielkantformigen Querschnitt ist mit einem solchen Querschnitt eine Implantat-Abutment- Verbindung ohne Spiel möglich, sodass eine Schraubenlockerung verhindert werden kann und die Bakteriendichtheit der Verbindung sichergestellt werden kann, was zur Verminderung von Implantat- und Prothetikverlusten beitragen kann.

In einer vorteilhaften Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Systeme weist das Zahnimplantat am koronalen Ende des Insertionsabschnitts eine Schulter auf. Dadurch besteht ein Abstand zwischen der seitlichen Mantelfläche des Implantats im koronalen Bereich, an der Knochen anliegt, und dem Implantatanschluss für die Zahnprothetik, beispielsweise dem vorgenannten koronalen Vorsprung. Durch das Einführen dieses Abstands (sogenanntes Plattformswitching) zwischen der Implantatanschlussstelle und dem umliegenden Gewebe kann verhindert werden, dass eine Bakterienbesiedlung an der Implantatanschlussstelle zu einer Periimplantitis führt. Weiterhin kann durch die Schulter sichergestellt werden, dass genug Platz für eine Materialentfernung zur Verfügung steht. Bei den vorgenannten erfindungsgemäßen Systemen kann der Ersatzring oder das Ersatzabutment ein Innengewinde aufweisen. Dadurch ist es möglich den Ersatzring bzw. das Ersatzabutment über ein entsprechendes am inserierten Zahnimplantat hergestelltes Außengewinde auf das Zahnimplantat zu schrauben. Das Außengewinde kann beispielsweise durch ein Gewindeschneiden im koronalen Bereich hergestellt werden. Vor einem solchen Gewindeschneiden kann das Zahnimplantat subtraktiv bearbeitet worden sein, beispielsweise mittels eines Fräs Verfahrens.

Schließlich kann das erfindungsgemäße System zusätzlich auch eine Vorrichtung zur intraoralen subtraktiven Bearbeitung des inserierten Zahnimplantats umfassen, wobei die Vorrichtung Folgendes umfasst: einen Anschluss, mit dem die Vorrichtung innerhalb des Mundraums eines Patienten an das Implantat angeschlossen werden kann, und eine subtraktive Bearbeitungseinheit, insbesondere eine Fräse, mit der

Zahnimplantatmaterial an der Oberfläche des koronalen Bereichs abgetragen werden kann.

Durch die subtraktive Bearbeitungseinheit kann ein manuelles Abschleifen oder Polieren der infizierten Implantatoberfläche vermieden werden, was auch nur schwer möglich und wenig zuverlässig ist. Beispielsweise kann die Vorrichtung eine Fräse umfassen, die in ein zahnärztliches Winkelstück einspannbar ist, wozu auf das Abutment beispielsweise ein Führungsteil aufgesteckt werden kann. Passend zu einem solchen Führungsteil kann die Fräse eine innere Aussparung aufweisen. Vorzugsweise kann die Form der Fräse der Geometrie des später aufgesteckten Ersatzrings oder einer Geometrie entsprechen, die für ein formschlüssiges Aufsetzen des Ersatzabutments erforderlich ist. Durch die Entfernung des Zahnimplantatmaterials kann genau die Form erzeugt werden, auf die der Ersatzring oder das Ersatzabutment formschlüssig aufgesteckt werden kann.

Neben den zuvor genannten erfindungsgemäßen Systemen umfasst die vorliegende Erfindung auch ein Zahnimplantat mit einem Insertionsabschnitt der entlang einer Implantatachse verläuft und einen koronalen Vorsprung zur Aufnahme eines Abutments und/oder zur Aufnahme einer Bearbeitungseinheit zur intraoralen subtraktiven Oberflächenbearbeitung des Insertionsabschnitts. Der koronale Vorsprung erstreckt sich vom Insertionsabschnitt in koronale Richtung entlang einer prothetischen Achse, wobei die prothetische Achse und die Implantatachse zueinander geneigt sind, vorzugsweise mit einem Winkel α im Bereich 0° < α < 45° zueinander geneigt sind. Wie zuvor beschrieben wurde, kann bei der Implantatversorgung ein Implantat mit dem für den speziellen Einzelfall erforderlichen Winkel verwendet werden, sodass der Zahnersatz mit nur einer Verschraubung in Richtung der prothetischen Achse am Implantat befestigt werden kann. Weil mit einem solchen Implantat auf die Verwendung eines abgewinkelten Abutments, das vor der Befestigung des Zahnersatzes in Richtung der genannten Implantatachse mit dem Implantat verschraubt wird, verzichtet werden kann, ist es möglich, den Zahnersatz auf dem Abutment vorzufertigen und zu einem späteren Zeitpunkt mit nur einer Verschraubung am Implantat zu befestigen. Weil die Befestigung des Zahnersatzes am Abutment außerhalb des Mundraums des Patienten und zeitlich unabhängig von der Behandlungssitzung mit dem Patienten gefertigt werden kann, können Zementüberschüsse und/oder andere Verunreinigungen beim Einsetzen des Zahnersatzes vermieden werden.

Zudem können aufgrund der nicht vorhandenen ersten Verbindung auch diesbezügliche Verunreinigungen zwischen dem Implantat und einem nicht nichterforderlichen abgewinkelten Abutment vermieden werden. Aufgrund des koronalen Vorsprungs, durch den eine externe Implantat- Abutment- Verbindung hergestellt werden kann, kann das Implantat im koronalen Bereich massiv und damit stabil ausgebildet sein, sodass eine spannungsinduzierte Periimplantitis und Implantatfrakturen vermieden werden können.

Dementsprechend löst auch dieses erfindungsgemäße Zahnimplantat die Aufgabe, das Risiko von Implantat- und Prothetikverlusten zu verringern.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das zuletzt genannte erfindungsgemäße Zahnimplantat auch alle Merkmale und Eigenschaften derjenigen Zahnimplantate umfassen kann, die im Zusammenhang mit den vorgenannten erfindungsgemäßen Systemen beschrieben wurden. Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren, das eine subtraktive Bearbeitung eines inserierten Zahnimplantats und ein Befestigen eines Ersatzrings oder eines Ersatzabutments am inserierten subtraktiv bearbeiteten Zahnimplantat umfasst.

Bei jedem der Teile des Ersatzrings, des Ersatzabutments und des Zahnimplantats kann es sich um solche Teile handeln, wie im Zusammenhang mit den vorgenannten erfindungsgemäßen Systemen beschrieben wurden. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst die subtraktive Bearbeitung ein Fräsen.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann zudem auch ein Herstellen eines Gewindes am Zahnimplantat umfassen, beispielsweise mittels eines Gewindeschneidens. Das Gewinde kann im koronalen Bereich hergestellt werden.

Das Befestigen des Ersatzrings oder des Ersatzabutments am inserierten, subtraktiv bearbeiteten Zahnimplantat kann mithilfe eines oder mehrerer der folgenden Schritte vorgenommen werden:

- Aufklopfen des Ersatzrings oder des Ersatzabutments auf das Zahnimplantat, - Verschrauben über ein Innengewinde des Ersatzrings oder des Ersatzabutments und über ein Außengewinde des Zahnimplantats,

- Verkleben, beispielsweise mit Zement oder Knochenzement,

- intraorales Verschweißen.

KURZBEZEICHNUNG DER FIGUREN

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung der folgenden Figuren, in denen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind.

In den folgenden Zeichnungen zeigt

Figur 1 ein Zahnimplantat, das Bestandteil eines erfindungsgemäßen Systems ist, Figur 2 ein erfindungsgemäßes System gemäß einer ersten Ausführungsform,

Figur 3 einen Ersatzring, der im erfindungsgemäßen System der Figur 2 verwendet wird, in Schnittansicht (oben) und in Draufsicht (unten),

Figur 4 einen Schnitt durch einen Ersatzring eines erfindungsgemäßen Systems

einer zweiten Ausfuhrungsform, Figur 5 einen Schnitt durch einen Ersatzring eines erfindungsgemäßen Systems gemäß einer dritten Ausführungsform, Figur 6 jeweils ein Implantat für eine externe Implantat- Abutment- Verbindung (Figur 6a) und ein Implantat für eine interne Implantat- Abutment- Verbindung (Figur 6b), und

Figur 7 ein erfindungsgemäßes Zahnimplantat, bei dem die prothetische Achse und die

Implantatachse zueinander geneigt sind.

AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG BEISPIELHAFTER AUSFÜHRUNGSFORMEN

Figur 1 zeigt ein Zahnimplantat 10, das sich für die Verwendung in einem erfindungsgemäßen System eignet und auf dem ein Abutment 12 mithilfe einer Schraube 14 befestigt ist. Das Zahnimplantat 10 umfasst einen Insertionsabschnitt 16, der wiederum einen koronalen Bereich 18 und einen apikalen Bereich 20 aufweist. Am koronalen Ende des Insertionsabschnitts 16 befindet sich eine Schulter 22, von der aus sich ein externer Konus 24 in koronale Richtung entlang einer prothetischen Achse P erstreckt. Beim Implantat 10 der Figur 1 fallt die prothetische Achse P mit einer Implantatachse I zusammen, die längs des Insertionsabschnitts 16 durch dessen Zentrum verläuft. Seitlich am externen Konus 24 sind Aussparungen 26 vorgesehen, die zur Sicherung einer Rotationslage des Abutments 12 dienen.

Bei einer Versorgung eines Patienten mit dem Implantat 10 wird der Insertionsabschnitt 16 in den Kieferknochen des Patienten eingesetzt, wobei der Insertionsabschnitt 16 mithilfe seines Gewindes (nicht gezeigt) in den Knochen eingeschraubt wird. Wie in Figur 1 gezeigt ist, kann sich der apikale Bereich 20 in apikale Richtung (in Figur 1„nach unten") verjüngen. Wie in Figur 1 zu erkennen ist, ist die äußere Mantelfläche 26 des Zahnimplantats 10 im koronalen Bereich 18 gegenüber der Implantatachse I um den Winkel γ geneigt, sodass sich der koronale Bereich 18 in koronale Richtung (in Figur 1„nach oben") verjüngt. Diese Verjüngung in koronale Richtung ermöglicht die Anlagerung einer dickeren Knochenschicht an das Implantat am koronalen Ende des Insertionsabschnitts 16, wodurch der Entstehung einer Periimplantitis entgegengewirkt werden kann. Abweichend von der nicht maßstabsgetreuen Abbildung der Figur 1 kann der Winkel γ einen Wert von 45° haben, wodurch eine besonders gute Knochenaugmentation ermöglicht wird. Weiter unten wird erläutert, dass abschnittsweise auch ein Winkel von γ = 1 ,5° vorteilhaft sein kann. Der Konuswinkel ß beträgt in einer bevorzugten Ausführungsform 8°. Dadurch ist die Konusverbindung zwischen dem entsprechend geformten Abutment 12 und dem externen Konus 24 selbsthemmend, das heißt aufgrund eines Reibschlusses gegen ein Verdrehen und in gewissem Maße gegen ein Auseinanderziehen gesichert. Eine solche Konusverbindung mit einem Konuswinkel ß von weniger als 11° ist selbsthemmend und zudem bakteriendicht, sodass die Gefahr einer Bakterieneinnistung zwischen dem Abutment 12 und dem Implantat 10 gering ist.

Vorzugsweise hat der externe Konus 24 einen kreisförmigen Querschnitt, der sich bei einem Schnitt quer zur prothetischen Achse P ergibt. Im Unterschied zu einem Querschnitt mit Sechskantprofil oder Vielkantprofil kann durch den kreisförmigen Querschnitt ein Spiel, beispielsweise bei einer Rotationskrafteinwirkung auf das Abutment 12, vermieden werden. Dadurch kann die Bakteriendichtheit der Implantat-Abutment- Verbindung weiter verbessert und zudem verhindert werden, dass sich die Schraube 14 über längere Zeit löst.

Die Schulter 22 bietet einerseits den Vorteil, dass seitlich, das heißt quer zur Implantatachse I, genug Platz zur Verfügung steht, um Material des Implantats 10 im koronalen Bereich 18 zu entfernen und somit zugleich eine kontaminierte Oberfläche im koronalen Bereich 18 zu entfernen. Andererseits besteht aufgrund der Schulter 22 ein Abstand zwischen dem apikalen Ende des Abutments 12 und dem umliegenden Knochen, der seitlich an der Mantelfläche 26 des Implantats angelagert ist. Durch diesen Versatz (sogenanntes Plattformswitching) kann das Risiko einer Periimplantitis weiter verringert werden, weil bei einer Bakterienbesiedlung in der Implantat-Abutment- Verbindung diese aufgrund der Schulter 22 nicht unmittelbar an das umliegende Knochengewebe und die für die Knochenanlagerung behandelte Implantatoberfläche angrenzt.

In einer bevorzugten Ausführungsform hat der externe Konus 24 eine Länge zwischen 1,5 mm und 3,5 mm, beispielsweise von 2,5 mm, der koronale Bereich 18 eine Ausdehnung zwischen 2 mm und 4 mm, beispielsweise von 3 mm, in Richtung der Implantatachse I und der externe Konus 24 einen Durchmesser zwischen 1,7 mm und 3,7 mm, beispielsweise von 2,7 mm, am apikalen Ende auf der Höhe der Schulter 22. Die Breite B der Schulter 22 beträgt in einer bevorzugten Ausführungsform zwischen 0,2 mm und 2 mm, beispielsweise 1 ,5 mm. In allen erfindungsgemäßen Ausführungsformen können das Implantat 10 und/oder der Ersatzring 28 aus Titan bestehen. Figur 2 zeigt ein erfindungsgemäßes System gemäß einer ersten Ausfuhrungsform mit dem Implantat 10 der Figur 1 und einem Ersatzring 28. In Figur 2 ist ein Längsschnitt durch den Ersatzring 28 entlang einer Mittelachse M des Ersatzrings dargestellt. In Figur 2 ist zu erkennen, dass sowohl die äußere Mantelfläche 30 des Ersatzrings 28 als auch die innere Mantelfläche 32 des Ersatzrings 28 gegenüber der Mittelachse M geneigt sind, und zwar mit einem Winkel δ bzw. p. Dadurch verkleinert sich sowohl der äußere als auch der innere Durchmesser des Ersatzrings 28 in Richtung auf eine koronale Seite 34 des Ersatzrings 28, die einer apikalen Seite 36 des Ersatzrings 28 gegenüberliegt.

Bei der Ausführungsform der Figur 2 ist der zu ersetzende Materialbereich des Implantats 10 schraffiert dargestellt. Es ist zu beachten, dass es sich wie bei der Figur 1 bei der Darstellung des Implantats 10 in der Figur 2 um einen Längsschnitt entlang der Implantatachse I durch das Implantat handelt. Das Implantat 10 kann bezüglich der Implantatachse I und der prothetischen Achse P rotationssymmetrisch oder im Wesentlichen rotationssymmetrisch sein. Ein koronaler Bereich 18, der zur prothetischen Achse P rotationssymmetrisch ist, bietet den Vorteil, dass dieser gut mithilfe einer Fräse, die um die prothetische Achse P rotiert, gefräst werden kann.

Nach der subtraktiven Bearbeitung des Zahnimplantats 10 besitzt die Mantelfläche 38 des Zahnimplantats 10 im koronalen Bereich 18 vorzugsweise eine Form oder Kontur, die derjenigen der inneren Mantelfläche 32 des zugehörigen Ersatzrings 38 entspricht. Dadurch ist es möglich, bei der bevorzugten Neigung der Mantelflächen 38 und 32 gegenüber der Implantatachse I bzw. gegenüber der Mittelachse M den Ersatzring 28 auf das subtraktiv verarbeitete Implantat 10 in Richtung von koronal nach apikal formschlüssig aufzusetzen. Bei einer Neigung von 1,5° zwischen den Mantelflächen 38, 32 und den jeweiligen Achsen I, M, kann die Verbindung zwischen dem subtraktiv verarbeiteten Implantat und dem aufgesetzten Ersatzring 28 derart kraftschlüssig oder reibschlüssig sein, dass eine zusätzliche Verschraubung nicht erforderlich ist.

Die Form und die Kontur der äußeren Mantelfläche 30 des Ersatzrings kann der Form und der Kontur der Mantelfläche 26 des unbearbeiteten Implantats 10 entsprechen, was jedoch nicht unbedingt erforderlich ist. Um den Zustand des keimfreien, unbearbeiteten Implantats 10 nach der Insertion wiederherzustellen, hat der Ersatzring 28 vorzugsweise eine äußere Oberfläche, deren Struktur und Beschaffenheit derjenigen der ursprünglichen Implantatoberfläche entspricht. Oben in Figur 3 ist der Ersatzring 28 des Systems der Figur 2 nochmals als Längsschnitt entlang der Mittelachse M dargestellt. Unten in Figur 3 ist eine Draufsicht auf den Ersatzring 28 entlang der Mittelachse M dargestellt. Auch wenn bei der Ausführungsform der Figur 3 die Querschnitte durch die Mantellinien 32 und 30 des Ersatzrings 28 kreisförmig sind, ist zu beachten, dass die Querschnittslinien durch die Mantelflächen 32 und 30 auch andere geschlossene Verläufe aufweisen können, beispielsweise die eines Viel- oder Sechskantprofils oder andere nicht symmetrische Verläufe. Entsprechendes gilt für das Implantat, das nicht notwendigerweise rotationssymmetrisch sein muss.

Die Figuren 4 und 5 zeigen Ersatzringe 328 und 428, die jeweils einem erfindungsgemäßen System einer zweiten Ausfuhrungsform und einer dritten Ausführungsform angehören. Beim Ersatzring 328 der Figur 4 ist die äußere Mantelfläche 30 um 45° gegenüber der Mittelachse M geneigt, um eine gute Knochenanlagerung zu ermöglichen und eine Periimplantitis zu vermeiden. Die innere Mantelfläche 32 ist in einem koronalen und in einem apikalen Bereich (jeweils oberhalb und unterhalb der gestrichelten Linien) ebenfalls um 45° geneigt und damit parallel zur äußeren Mantelfläche 30. In einem dazwischenliegenden Bereich ist die innere Mantelfläche 32 um 1,5° gegenüber der Mittelachse M geneigt, um eine kraftschlüssige Verbindung, die ohne eine Verschraubung auskommt, zwischen dem entsprechend subtraktiv bearbeiteten Implantat 10 und dem Ersatzring 328 zu ermöglichen.

Beim Ersatzring 428 der Figur 5 entspricht der Verlauf der inneren Mantelfläche 32 dem Verlauf der inneren Mantelfläche 32 des Ersatzrings 328 der Figur 4. Der Verlauf der äußeren Mantelfläche 30 des Ersatzrings 428 aus Figur 5 ist parallel zum Verlauf der inneren Mantelfläche 32 desselben Ersatzrings. Dadurch ist die Dicke D des Ersatzrings 428 in Richtung der Mittelachse M konstant. Wenn der Verlauf der Mantelfläche 26 des Implantats 10 dem Verlauf der Mantelfläche 30 des Ersatzrings 428 entspricht, dann kann die Materialentfernung entlang der Implantatachse I gleichmäßig erfolgen, das heißt die Dicke des entfernten Materialbereichs ist in Richtung der Implantatachse I konstant.

In Figur 6 ist das Implantat 10 der Figuren 1 und 2, das einen externen Konus 24 aufweist, einem Implantat 110 gegenübergestellt, das einen internen Konus 40 für eine interne Konusverbindung aufweist. Gegenüber einer internen Konusverbindung bietet eine externe Konus Verbindung mit dem Konus 24 den Vorteil, dass das Implantat 10 massiver und stabiler als das Implantat 110 ausgebildet sein kann. Aufgrund der massiven Ausgestaltung des Implantats 10 können Spannungen bei der Versorgung mit einem Zahnersatz, insbesondere im koronalen Bereich 18 des Insertionsabschnitts 16, vermieden werden, wodurch die Belastung des umliegenden Gewebes reduziert werden kann. Die Gefahr einer Periimplantitis und eines dadurch bedingten Implantatverlustes kann somit durch den externen Konus 24 reduziert werden. Weiterhin ist bei dem massiveren Implantat 10 auch das Risiko einer Implantatfraktur geringer. Zudem steht mehr Material für eine subtraktive Entfernung zur Verfügung, bei der nicht befürchtet werden muss, dass eine kritische Wandstärke des Implantats unterschritten wird.

Auch wenn das Implantat 10 der Figur 6a für die Verwendung innerhalb eines erfindungsgemäßen Systems gegenüber dem Implantat 110 der Figur 6b bevorzugt ist, wird darauf hingewiesen, dass auch das Implantat 110 Bestandteil eines erfindungsgemäßen Systems sein kann.

Figur 7 zeigt ein erfindungsgemäßes Zahnimplantat 210, das einen externen Konus 124 aufweist, der sich entlang einer prothetischen Achse P erstreckt, die um einen Winkel α gegenüber der Implantatachse I geneigt ist. Der Winkel α hat einen Wert, der im Bereich 0° < α < 5° liegt. Bei der Versorgung mit Zahnersatz kommt es oft vor, dass die prothetische Achse P, die sich durch das Zentrum des Zahnersatzes erstreckt und entlang der die Verschraubung des Zahnersatzes erfolgt, nicht mit der Implantatachse I zusammenfällt.

Im Stand der Technik werden daher üblicherweise gewinkelte Abutments oder Adapterstücke verwendet, beispielsweise bei der Versorgung mit einem Implantat 110, wie es in Figur 6b gezeigt ist. Dabei wird in einem ersten Schritt das Abutment oder das Adapterstück mit dem inserierten Implantat in Richtung der Implantatachse I verschraubt. In einem zweiten Schritt wird der Zahnersatz entlang der zur Implantatachse I geneigten prothetischen Achse P verschraubt.

Das Implantat 210 der Figur 7 bietet den Vorteil, dass nur eine Verschraubung, nämlich entlang der prothetischen Achse P, erforderlich ist und auf die zweite Verbindung zwischen dem Implantat und dem Abutment oder dem Anschlussteil auch bei einem Auseinanderfallen der prothetischen Achse P und der Implantatachse I verzichtet werden kann. Dadurch ist es möglich, den Zahnersatz direkt auf dem Abutment zu fertigen und bereits im Vorfeld der Behandlungssitzung auf das Abutment zu zementieren. Diese Einheit aus Zahnersatz und Abutment kann dann mit nur einer Verschraubung an dem inserierten Implantat 210 angebracht werden, ohne dass eine Zementierung oder weitere Verbindung im Mundraum des Patienten vorgenommen werden muss, wodurch das Risiko einer Periimplantitis und eines Implantat- und Zahnersatzverlustes reduziert werden kann. Da das Zahnimplantat 210 der Figur 7 ebenso wie das Zahnimplantat 10 massiv ausgebildet ist, besitzt es dieselben entsprechenden Vorteile, wie sie zuvor in Bezug auf Figur 6a beschrieben wurden, wodurch die Anzahl der Implantatverluste und der Verluste des vom Implantat getragenen Zahnersatzes weiter reduziert werden kann. Das Zahnimplantat 210 kann ebenso wie das Zahnimplantat 10 aus Titan bestehen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die zuvor beschriebenen Ausfuhrungsformen rein beispielhaft für die vorliegende Erfindung sind und diese nicht einschränken. Die zuvor beschriebenen Merkmale können in beliebiger Kombination von Bedeutung sein. Der Umfang der vorliegenden Erfindung ergibt sich allein aus den Ansprüchen.

Bezugszeichenliste

10, 110, 210 Zahnimplantat

12 Abutment

14 Schraube

16 Insertionsabschnitt

18 Koronaler Bereich

20 Apikaler Bereich

22 Schulter

24, 124 Externer Konus

26 Mantelfläche des Implantats

28, 328, 428 Ersatzring

30 Äußere Mantelfläche des Ersatzrings

32 Innere Mantelfläche des Ersatzrings

34 Koronale Seite

36 Apikale Seite

38 Mantelfläche des Implantats nach subtraktiver Bearbeitung

40 Interner Konus

P Prothetische Achse

I Implantatachse

M Mittelachse