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Title:
SYSTEM FOR MONITORING THE OPERATION OF A SHIP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/007997
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system for monitoring the operation of a ship comprising a plurality of sensors (S), which are designed to monitor equipment of the ship and/or people and objects on board the ship, a central computer (Z) connected to the sensors (S) in a communicating manner, and a plurality of reporting units (M) connected to the central computer (Z) in a communicating manner, wherein the reporting units (M) are grouped in a plurality of reporting groups (N, T, H), corresponding to organisational units for operationally and nautically controlling the ship, and the central computer (Z) is designed for informing a reporting unit (M) associated with a predetermined reporting group (N, T, H) according to an event detected by at least one sensor (S), characterised in that at least one of the sensors (S) is a video camera, a LIDAR and/or a radar system, wherein at least one of the sensors (S) or the central computer (Z) is designed for face, gesture and/or facial expression recognition and the detected event is a face, gesture and/or a facial expression.

Inventors:
WESSEL MICHAEL (DE)
KAHL HINRICH (DE)
WERNER MARKUS (DE)
WELZEL OLIVER (DE)
WURM KARSTEN (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100565
Publication Date:
January 13, 2022
Filing Date:
July 01, 2021
Export Citation:
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Assignee:
RAYTHEON ANSCHUETZ GMBH (DE)
International Classes:
G06K9/00; B63B35/00
Domestic Patent References:
WO2004106153A12004-12-09
Foreign References:
DE19636853A11998-03-12
DE19636853A11998-03-12
DE4423233A11996-01-04
Attorney, Agent or Firm:
LOBEMEIER, Martin (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. System zur Überwachung des Betriebs eines Schiffs mit einer Mehrzahl von Sensoren (S), die zur Überwachung von Einrichtungen des Schiffs und/oder sich an Bord des Schiffs befindenden Personen und Objekten eingerichtet sind, einem mit den Sensoren (S) kommunizierend verbundenen Zentralrechner (Z), und einer Mehrzahl von mit dem Zentralrechner (Z) kommunizierend verbundenen Meldeeinheiten (M), wobei die Meldeeinheiten (M) in einer Mehrzahl von Meldegruppen (N, T, H) zusammengefasst sind, die Organisationseinheiten zur betrieblichen und nautischen Führung des Schiffs entsprechen, und der Zentralrechner (Z) zur Benachrichtigung einer einer vorbestimmten Meldegruppe (N, T, H) zugeordneten Meldeeinheit (M) in Abhängigkeit eines von wenigstens einem Sensor (S) erfassten Ereignisses eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Sensoren (S) eine Videokamera, ein Lidar- und/oder ein Radarsystem ist, wobei wenigstens einer der Sensoren (S) oder der Zentralrechner (Z) zur Gesichts-, Gesten- und/oder Mimikerfassung eingerichtet und das erfasste Ereignis ein Gesicht, eine Geste und/oder eine Mimik ist.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (S) auf und im Schiff angeordnet sind.

3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine

Einrichtung zur Lokalisierung der Meldeeinheiten (M), wobei der Zentralrechner (Z) zur Benachrichtigung derjenigen Meldeeinheit (M) der vorbestimmten Meldegruppe (N, T, H) eingerichtet ist, die dem das Ereignis erfassenden Sensor (S) am nächsten ist.

4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralrechner (Z) zur Benachrichtigung von wenigstens zwei der vorbestimmten Meldegruppe (N, T, H) zugeordneten Meldeeinheiten (M) in Abhängigkeit eines von wenigstens einem Sensor (S) erfassten Ereignisses eingerichtet ist.

5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralrechner (Z) nach Benachrichtigung der Meldeeinheit (M) bei Ausbleiben einer von wenigstens einer Meldeeinheit (M) an den Zentralrechner (Z) übersendeten Quittierung nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit zur Benachrichtigung einer Meldeeinheit (M) einer anderen Meldegruppe (N, T, H) eingerichtet ist.

6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralrechner (Z) eine Mehrzahl von Servern aufweist.

7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Meldeeinheiten (M) ein Funkgerät oder ein Mobiltelefon ist.

8. Schiff mit einem System nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

9. Schiff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiff ein Kreuzfahrtschiff oder eine Fähre ist.

10. Schiff nach einem der Ansprüche 8 und 9, gekennzeichnet durch in nautische

Schiffsführung (N), technische Betriebsführung (T) und Hotelbetrieb (H) unterteilte Organisationseinheiten.

Description:
SYSTEM ZUR ÜBERWACHUNG DES BETRIEBS EINES SCHIFFS

Die Erfindung betrifft ein System zur Überwachung des Betriebs eines Schiffs.

Die Überwachung des Betriebs eines Schiffs ist eine höchst komplexe Aufgabe, dessen Durchführung einen hohen apparativen Aufwand und vor allem einen hohen Personalbedarf erfordert.

Vorrichtungen und Verfahren, die den Betrieb eines Schiffs durch automatische Prozesse vereinfachen sind beispielsweise aus der US 2004 / 0243 859 A1, der DE 196 36 853 A1, der DE 44 23 233 A1, auch unter Anwendung der Norm IEEE Std 802.3bt-2018, bekannt.

Derzeit liegt das Problem in einer Kombination aus einer sehr großen Anzahl von bis zu 2.500 Sensoren pro Schiff und der nicht mehr gegebenen Leistungsfähigkeit sowohl des Datennetzes als auch des Menschen und der sich daraus ergebenden Problematik, die Fülle von Daten und Ereignissen hinreichend genau und zeitnah zu erfassen, zu verarbeiten und zu bewerten. Daher werden aktuelle Ereignisse übersehen oder zu spät erkannt. Auch ist es bei den bekannten Lösungen nicht möglich, Ereignisse zu singularisieren, zu bewerten und die Masse der Daten hinreichend genau zu speichern.

Dieser Umstand führt zu einem verpassten oder sehr stark zeitverzögerten Entdecken einer kritischen Situation bei dennoch hohem Personalaufwand oder zu einem späteren Zeitpunkt sogar zu einem Nichtauffinden von kritischen Daten. Je später die Entdeckung erfolgt, desto wahrscheinlicher ist es nämlich, dass ein Ereignis übersehen wird und die Gefahr für Mensch oder Schiff sehr hoch wird und letzten Endes nicht mehr vermieden werden kann.

Ebenso verhält es sich mit kommerziellen Opportunitäten, die zu spät oder gar nicht erkannt werden und dann für den kommerziellen Vorteil des Schiffsbetreibers nicht genutzt werden können. Wenngleich stets ein manuelles Erkennen und Melden von Ereignissen möglich ist, fehlt es häufig an einer effizienten Möglichkeit zur zeitnahen Kombination von Ereignissen und Daten und deren Verteilung und Weiterleitung, um adäquat auf das Ereignis zu reagieren.

So besteht derzeit grundsätzlich das Problem des zeitnahen Entdeckens eines eine Handlung erfordernden Ereignisses, verbunden mit der Weiterleitung an eine zentrale Stelle, nämlich die Schiffsführung, die eine Gefährdungseinschätzung vornehmen und Handlungen daraus ableiten kann. Insbesondere basieren die der Schiffsführung vorliegenden Informationen derzeit fast ausschließlich auf der direkten Beobachtung von Ereignissen unterschiedlicher Personen oder auf der indirekten Beobachtung von Ereignissen über die Bildschirme in der Überwachungszentrale durch das bordeigene Schiffspersonal, sodass die subjektive Wahrnehmung dieser Personen bzw. des Personals zu Fehleinschätzungen hinsichtlich erforderlicher Maßnahmen führen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein System zur Überwachung des Betriebs eines Schiffs insbesondere in Bezug auf sich an Bord des Schiffs befindende Personen zu schaffen, das ein situationsbedingtes und situationsadäquates schnelles Handeln ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfmdungsgemäß durch das System mit den Merkmalen von Anspruch 1 und das Schiff mit den Merkmalen von Anspruch 8 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.

Erfmdungsgemäß wird also ein System zur Überwachung des Betriebs eines Schiffs vorgeschlagen, das eine Mehrzahl von Sensoren, die zur Überwachung von Einrichtungen des Schiffs und/oder sich an Bord des Schiffs befindenden Personen und Objekte eingerichtet sind, einen mit den Sensoren kommunizierend verbundenen Zentralrechner, und eine Mehrzahl von mit dem Zentralrechner kommunizierend verbundenen Meldeeinheiten aufweist, wobei die Meldeeinheiten in einer Mehrzahl von Meldegruppen zusammengefasst sind, die Organisationseinheiten zur betrieblichen und nautischen Führung des Schiffs entsprechen, und der Zentralrechner zur Benachrichtigung einer einer vorbestimmten Meldegruppe zugeordneten Meldeeinheit in Abhängigkeit eines von wenigstens einem Sensor erfassten Ereignisses eingerichtet ist, wobei wenigstens einer der Sensoren eine Videokamera, ein Lidar- und/oder ein Radarsystem ist und wenigstens einer der Sensoren oder der Zentralrechner zur Gesichts-, Gesten- und/oder Mimikerfassung eingerichtet und das erfasste Ereignis ein Gesicht, eine Geste und/oder eine Mimik ist.

Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass jedes von einem Sensor erfasste Ereignis einem Zentralrechner kommuniziert wird, der in Abhängigkeit des Ereignisses eine Meldung an eine hinsichtlich des Ereignisses spezialisierte Organisationseinheit übermittelt. Vor der Übermittlung kann das Ereignis auf Plausibilität überprüft und hinsichtlich seiner Priorität vom Zentralrechner kategorisiert werden, sodass die Organisationseinheit sich um gleichzeitig anfallende Ereignisse in der Reihenfolge der Dringlichkeit der Ereignisse kümmern kann. Durch diese Maßnahme erfolgen weniger Fehleinschätzungen, wobei zugleich sichergestellt ist, dass, dadurch dass sich nur das hinsichtlich des Ereignisses qualifizierte Personal um das Ereignis kümmert, schnell adäquate Maßnahmen eingeleitet und Ressourcen geschont werden.

Die Sensoren des Systems sind bevorzugt auf und im Schiff angeordnet.

Die Sensoren und/oder der Zentralrechner sind erfmdungsgemäß so eingerichtet, dass wenigstens einer der Sensoren oder der Zentralrechner zur Auswertung der von den Sensoren erfassten Ereignissen dient. Weisen die Sensoren selbst eine Logik zur Auswertung der von den Sensoren erfassten Ereignissen auf, kann die Rechenkapazität des Zentralrechners geschont und somit auch ansonsten bis zur Auswertung durch den Zentralrechner, der eine Fülle von Daten auszuwerten hat, und Meldung an die Meldeeinheiten verstreichende Zeit vermieden werden.

Speziell vorteilhaft ist es, das System mit einer Einrichtung zur Lokalisierung der Meldeeinheiten auszustatten, wobei der Zentralrechner zur Benachrichtigung derjenigen Meldeeinheit der vorbestimmten Meldegruppe eingerichtet ist, die dem das Ereignis erfassenden Sensor am nächsten ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass sich das die Meldeeinheit bedienende Personal umgehend dem in der Nähe der Meldeeinheit erfolgten Ereignis widmen kann.

Zur Redundanz des Systems ist weiter bevorzugt vorgesehen, dass der Zentralrechner zur Benachrichtigung von wenigstens zwei der vorbestimmten Meldegruppe zugeordneten Meldeeinheiten in Abhängigkeit eines von wenigstens einem Sensor erfassten Ereignisses eingerichtet ist.

Um die Sicherheit des Systems weiter zu verbessern, ist bevorzugt vorgesehen, dass der Zentralrechner nach Benachrichtigung der Meldeeinheit bei Ausbleiben einer von wenigstens einer Meldeeinheit an den Zentralrechner übersendeten Quittierung nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit zur Benachrichtigung einer Meldeeinheit einer anderen Meldegruppe eingerichtet ist.

Der Zentralrechner kann aus einer Mehrzahl von Komponenten bestehen und weist bevorzugt eine Mehrzahl von Servern auf. Sind die Sensoren beispielsweise Videokameras besteht der Zentralrechner insbesondere aus einem Videoserver und einem die Videosignale verarbeitenden Eventserver.

Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass wenigstens eine der Meldeeinheiten ein Funkgerät oder ein Mobiltelefon ist.

Schließlich wird auch ein Schiff, insbesondere ein Kreuzfahrtschiff oder eine Fähre mit dem vorbeschriebenen System vorgeschlagen. Besonders bevorzugt weist das Kreuzfahrtschiff in nautische Schiffsführung, technische Betriebsführung und Hotelbetrieb unterteilte Organisationseinheiten auf.

Die erfindungsgemäße Lösung basiert insbesondere auf einer vollständigen Überwachung des öffentlichen und nichtprivaten Decksaußen- und Decksinnenbereiches des Schiffes inklusiv aller Treppen und Aufgänge.

Dabei werden Kameras im visuellen, im Infrarot- und im thermalen Spektrum neben lokalen Radarsensoren und gegebenenfalls zumindest teilweise auch Lidarsensoren eingesetzt. Die Daten der Sensoren werden bevorzugt dezentral prozessiert. Es erfolgt eine Objekterkennung, eine Mustererkennung zur Eventidentifikation und Klassifizierung. Es werden weiter bevorzugt anhand von Merkmalen Schlagworte erzeugt und mit den primären Sensordaten verbunden. Es werden bevorzugt dezentral Primär- und Sekundärdaten zwischengespeichert und gleichzeitig reduzierte Primär- und alle Sekundärdaten per Netz an den Videoserver und den Eventserver weitergeleitet. Es erfolgt bevorzugt eine Priorisierung, Bewertung und Verknüpfung von Events zur Meldung, wobei die Events besonders bevorzugt auf die drei Fakultäten „Nautische Schiffsführung“, „Technische Schiffsführung“ und „Führung des Hotelbereiches“ eines Kreuzfahrtschiffs aufgeteilt werden.

Aus den einzelnen, die Fakultäten betreffenden Meldungen in dem besonders bevorzugt vorgesehen zentralen Eventserver können separierte Weitermeldungen an die Personal Devices nach vor definierten Regeln erfolgen.

So können thermale Videographie, Daylight Videographie Infrarot Videographie Radarerkennung, Integrierte Videoanalyse innerhalb des Sensors, Sensoren, Analyse und vordefinierte und angelernte Intelligenz, Schnittstellenmanagement in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht, bevorzugte Schnittstelle Power over Ethernet als einzige Schnittstelle der Kameras nach draußen vorgesehen sein. Die Aufzeichnung der Daten erfolgt im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, wobei eine gezielte oder allgemeine Weitermeldung von Events an abgesetzte Personal Devices erfolgt.

Die Sensorik basiert in der Regel auf drei bis vier Sensoren: Thermal Videographie, visuelle Videographie, Kurzdistanz Radar-Sensoren zu Erkennung von anwesenden Personen in kleinen Räumen oder Raumbereichen und gegebenenfalls Lidarsensoren.

Die Anbindung an die IT-lnfrastruktur ist bevorzugt einfach ausgelegt, indem nur eine einzelne Ethernetverbindung als Schnittstelle nach Außen vorgesehen ist. Diese Ethernetverbindung ist speziell nach einem Standard, z.B. dem Standard IEEE 802.3bt, ausgelegt. Das ist die bevorzugte Spezifikation für Power over Ethernet (PoE) mit der maximalen Energieübertragung auf dem Ethernet selbst um die verschiedenen Sensoren mit Energie zu versorgen.

Bei diesen speziellen Ausgestaltungen benötigt der Kunde eine IT-Infrastruktur, z.B. die nach dem IEEE 802.3bt Standard ausgelegt ist. Es können zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein, wenn hochwertige Außen videos zum Verkaufen zu den Standardvideos hinzugefügt werden sollen.

Weitere bevorzugte Eigenschaft der Sensoren ist, dass die Videoanalyse auf verschiedene Muster innerhalb der Sensoren selbst erfolgt. Für die IT -Infrastruktur bedeutet dies, dass auf dem separaten Ethernet des Schiffes, auf dem diese Sensoren aufgeschaltet sind, für keine hohen Datenströme gesorgt werden muss (wie sie sonst von Videoüb ertragungen bekannt).

Mit der vorgeschlagenen Lösung werden bevorzugt nur reduzierte Daten in einem kontinuierlichen Videodatenstream in HD-Auflösung zum VideoServer übertragen. Nur im Falle eines Events wird ein voller HD-Videostream übertragen, der ein HD-Video von dem Zeitpunkt X (Konfigurierbare Zeit in Sekunden vor dem Ereignis) bis zu einer einstellbaren Zeit V (konfigurierbare Zeit in Sekunden nach dem Ereignis) des Video Sensors übertragen. Dieses Vorgehen verhindert einen kontinuierlichen großen Datenstrom von Videodaten durch das Netzwerk zu einem zentralen Aufzeichnungsrechner. Damit kann die Netzwerkstruktur des Kunden weniger aufwändig ausgelegt werden, der Videospeicher wird weniger belastet und das System behält auch bei gleichzeitigen Ereigni ssen seine Stabilität.

Da die Kameradaten bevorzugt verschlagwortet werden, kann zeitlich zurück und zeitlich vorwärts nach diesen Schlagworten im Video-Material aller Kameras gesucht werden. Dieses gibt erhebliche Möglichkeiten um Vor- und Nach-Verläufe von Events zu ergründen und zu untersuchen. Es führt zu erheblicher Personaleinsparung im Bereich des bedienenden Personals des Systems.

Bei den von den Sensoren erfassten Ereignissen kann es sich um folgende bevorzugte Ausgestaltungen handeln:

Angriffe auf Personen mitels Schlagen oder Stecken

Mit dem Kamerasystem werden unerwünschte oder verbotene Bewegungen von Personen automatisch detektiert. Dazu gehört zum Beispiel das Ausführen körperlicher Gewalt durch Schlagen oder Stechen von anderen Passagieren. Insbesondere das Schlagen mit der Hand.

Übergriffe auf Personen durch unsittliches Berühren oder Grapschen

Mit dem Kamerasystem werden unerwünschte oder verbotene Bewegungen von

Personen automatisch detektiert. Dazu gehört zum Beispiel das Ausführen sexueller Belästigung von anderen Passagieren. Insbesondere das unsitliche Berührung oder das sogenannte Grapschen ist dabei zu erwähnen.

Ungewöhnliche Bewegungen, z.B. Fallen von Personen auf Treppen oder Aufgängen Mit dem Kamerasystem werden unerwünschte Bewegungen von Personen automatisch detektiert. Dazu gehört zum Beispiel das Fallen von Personen auf Treppen oder Aufgängen.

Ungewöhnliche Bewegungen, z.B. Fallen von Personen in öffentlichen Bereichen Mit dem Kamerasystem werden unerwünschte Bewegungen von Personen automatisch detektiert. Dazu gehört zum Beispiel das Fallen von Personen in öffentlichen Bereichen. Kleinwüchsige Personen (= Kinder) können ausgenommen werden,

Personen in Rollstühlen oder mit Rollatoren auf Treppen/ Aufgänge

Mit dem Kamerasystem werden Rollstühle (besetzt mit Personen) und Personen mit

Rollatoren auf Treppen und in gefährlichen Bereichen automatisch detektiert.

Einzelne Personen mit Kinderwagen oder Kinderkarren auf Treppen/Aufgängen Mit dem Kamerasystem werden einzelne Personen mit Kinderwagen oder Kinderkarre auf Treppen und in gefährlichen Bereichen automatisch detektiert.

Personen in gesperrten Bereichen (hier auch kletternde Leute)

Mit dem Kamerasystem werden kleternde oder kriechende in abgesperrten, definierten Bereichen (z.B. im Bereich der Rettungsboote, auf Vorsprüngen oder dekorativen Verbauungen) automatisch detektiert.

Liegende Personen auf dem Fußboden oder schlafende Personen im öffentlichen Bereich Mit dem Kamerasystem werden einzelne, liegende Personen im öffentlichen Bereich, (Fußböden, Bänken, Liegestühle zu bestimmten Zeiten) automatisch detektiert.

Personalisierte Reisevideos

Mit Hilfe des Kamerasystems ist es möglich für Reisende personalisierte Videos zu erstellen, die besondere Momente der Reise wiedergeben. Dies kann zum Beispiel ein Dinner beim Kapitän sein oder der Hochzeitsantrag oder ein Moment auf dem Schiffsdeck beim Einlaufen oder Auslaufen aus dem Hafen oder der Fahrt vorbei an Sehenswürdigkeiten (z.B. Golden Gate Bridge). Diese Videos sind aufgrund von definierten Personenmerkmalen, die sich auf die äußere Erscheinung des Passagiers bezieht personalisiert zu erstellen. Dabei werden Szenen aufgenommen er Videos, die die Passagiere bei entsprechenden Situationen zeigen, nachträglich zusammengestellt. Für den Schiffsbetreiber entsteht damit die Möglichkeit kommerzieller Geschäfte.

Erfassung einer definierten Anzahl an Personen oder Objekten Mit dem Kamerasystem werden Objekte und oder Personen in einem definierten Bereich automatisiert erfasst und gezählt. Wenn ein bestimmter Wert, z.B. Anzahl X an Personen bzw. Objekten erreicht ist, wird ein Alarm ausgelöst und bei einer zentralen Stelle im Schiff zur Anzeige gebracht. Dabei ist auch eine Anzahl von 0 zulässig. Durch diese Information kann z.B. die maximal oder minimal zulässige Anzahl an Personen und oder Objekten für einen Raum oder Bereich automatisch erkannt oder kommerzielle Prozesse z.B. bei Restaurants und Geschäften gesteuert werden.

Personen mit anormalen Körpertemperaturen (Infekte)

Mit dem Kamerasystem werden einzelne Personen im öffentlichen Bereich erkannt, die ungewöhnlich hohe Körpertemperaturen aufweisen und diese werden automatisch delektiert. Somit kann verhindert werden, dass kranke Personen sich z.B. im Restaurant aufhalten.

Diebstähle

Mit dem Kamerasystem werden einzelne Personen in bestimmten öffentlichen Bereichen automatisch detektiert, die unerlaubt in Kassen greifen, unbezahlte Dinge aus Geschäften entnehmen oder anderen Personen Dinge entwenden.

AItersdifferenzierte Zugangskontrolle

Mit dem Kamerasystem und dessen Personenerkennung anhand spezifischer Merkmale werden altersdifferenzierte Zugangskontrollen auf dem Schiff automatisiert durchgeführt. Bereiche, in denen nur Erwachsene Zutritt haben, wie zum Beispiel Casinos oder wo ein bestimmtes Mindestalter für den Zutritt nötig ist, z. B. der Fitness bzw. Wellnessbereich, Kinos, Veranstaltungen, Geschäfte mit Alkohol- und Tabakverkauf oder Restaurantbereiche, werden automatisiert überwacht und im Ereignisfall wird ein Alarm generiert und z. B in der Sicherheitszentrale des Schiffes angezeigt.

Erkennung von Eindringlingen von außerhalb des Schiffs

Mit dem Kamerasystem werden Personen und Objekte, die von außen auf definierten Zonen auf das Schiff kommen automatisch als Eindringlinge erkannt und an eine zentrale Stelle, zum Beispiel die Schiffsbrücke gemeldet. Das entsprechende Kamerabild wird dem wachhabenden Navigator auf der Brücke automatisch zur Anzeige gebracht. Dieser kann die Lage beurteilen und die G egenmaßnahm en gezielt einleiten. Ein Eintrag in ein elektronisches Logbuch erfolgt automatisch. Ein entsprechendes Video wird archiviert.

Erkennung von kletternden Personen im Außenbereich

Mit dem Kamerasystem werden Personen, die im Außenbereich an Vorsprüngen und vorspringenden Objekten klettern oder sich bewegen automatisch erkannt. Die nicht zu erkletternden Bereiche können pro Kamera definiert werden Die Personen werden automatisch als Gefahr erkannt und an die entsprechende Organisationsstruktur gemeldet. Das entsprechende Kamerabild wird beispielsweise dem wachhabenden Navigator auf der Brücke automatisch zur Anzeige gebracht. Dieser kann die Lage beurteilen und die Gegenmaßnahmen gezielt einleiten. Ein Eintrag in ein elektronisches Logbuch erfolgt automatisch. Ein Video wird archiviert.

Präventives Erkennen von möglicher Suizidgefahr

Die Mustererkennung der Kameraintelligenz erkennt ein unentschlossenes hin- und hergehen eines Menschen als auffälliges Muster und wird darauf eine Höhengrenze (überklettern der Reling) in der Kamera scharf schalten, welche bei Verletzung dieser Grenze einen Alarm im Kamerasystem auslöst. Das entsprechende Kamerabild wird dem wachhabenden Navigator auf der Brücke automatisch zur Anzeige gebracht.

Dieser Alarm und zusätzliche Informationen werden dem elektronischen Logbuch zur Dokumentation zur Verfügung gestellt. Ein Video kann bei Bedarf archiviert werden.

Da die Funktion auf einem Passagierschiff im normalen täglichen Fährbetrieb leicht zu Fehlalarmen fuhren könnte, ist eine die Funktion nur scharf, wenn sich weniger als eine wählbare Anzahl von Menschen im überwachtem Bereich aufhalten (z.B. <= 2) oder nur während eines bestimmbaren Zeitrahmens (z. B. 24:00 - 5:00) in dem sich erfahrungsgemäß solche Situationen ergeben könnten.

Unterstützung der initialen Feuerbekämpfung

Ist das Kamerasystem mit dem Feueralarm sy stem des Schiffes mittels einer Schnittstelle verbunden, wird/werden bei Auslösung eines Feueralarms die Kamera(s), welche dem Ort am nächsten ist (sind) dem auf der Brücke dem Wachhabenden automatisch zur Anzeige gebracht. Es kann in dem entsprechenden Bereich jede Person im öffentlichen Bereich detektiert werden. Dieses dient zum einen dem Auffmden von Personen als auch der Überwachung der Feuerbekämpfungsmaßnahmen. Wenn gewünscht, startet eine Videoarchivierung mit dieser Aktion automatisch. Dieser kann die Lage beurteilen und die Gegenmaßnahmen gezielt einleiten. Ein Eintrag in ein elektronisches Logbuch erfolgt automatisch.

Personen auf dem gesperrten Autodeck einer Fähre und anderen gesperrten Bereichen

Mit dem Kamerasystem werden Personen in abgesperrten, definierten Bereichen (z, B. im Bereich des/der Autodeck(s) sowie im Decksaußenbereich bei Sturm) automatisch detektiert.

Panik-Situation

Mit dem Kamerasystem werden Personenansammlungen (auch ohne erkennbare Auslösung) in definierten öffentlichen Bereichen (z. B. im Decksaußenbereich oder in anderen Decksinnenbereichen), z.B. durch Panik oder Zusammenrottungen, automatisch detektiert.

Erkennen von Rauch oder Nebel im Innenbereich

Mit dem Kamerasystem werden Rauch und Nebel im Innendecksbereich automatisch detektiert.

Ausfall/Wegfall von Beleuchtung

Mit dem Kamerasystem wird der Ausfall von einzelnen Lampen im öffentlichen Bereich automatisch detektiert. Blockierungen von Schwenkbereichen von Türen und Schott-Abtrennungen Mit dem Abstellen von Gegenständen oder dem Aufenthalt von Personen im Schwenkbereich von Türen und Schott-Abtrennungen können Gefahrensituationen entstehen, die mit vorhandenen Mitteln nicht automatisch erkannt werden können. Diese Situationen können erkannt und angezeigt werden.

Erkennen von Rauchen, starker Hitze oder offenem Feuer in kritischen Bereichen Über den Einsatz von Thermal-Kameras kann Rauchen, starke Hitze oder offenes Feuer in kritischen Bereichen (Autodeck, Maschinenraum aber auch Küche) erkannt und angezeigt werden.

Die Priorisierung eines Ereignisses und die Meldung an eine bevorzugte Meldegruppe sind beispielsweise gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der beigefügten Zeichnung dargestellten, besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau eines besonders bevorzugt ausgestalteten Systems zur Überwachung des Betriebs eines Schiffs anhand eines Kreuzfahrtschiffs.

Das Kreuzfahrtschiff weist zu dessen regulärem Betrieb Organisationseinheiten in Form der nautischen Schiffsführung, der technischen Betriebsführung und eines Hotelbetriebs auf.

Das System zur Überwachung des Betriebs eines Schiffs weist im dargestellten Beispiel eine Mehrzahl von auf Deck und unter Deck angeordneten Sensoren S auf, die zur Überwachung von Einrichtungen des Schiffs und/oder sich an Bord des Schiffs befindenden Personen eingerichtet sind. Die Sensoren S sind insbesondere als Videokamera, Lidar- und/oder Radarsystem ausgebildet und jeweils mit einem Zentralrechner Z kommunizierend verbunden, wobei der Zentralrechner Z wiederum mit einer Mehrzahl von Meldeeinheiten M verbunden ist. Die Sensoren S oder der Zentralrechner Z sind zur Auswertung der von den Sensoren S erfassten Ereignissen ausgebildet und insbesondere zur Gesichts-, Gesten- und/oder Mimikerfassung eingerichtet.

Die Meldeeinheiten M, insbesondere Funkgeräte oder Mobiltelefone, sind in einer Mehrzahl von Meldegruppen N, T, H zusammengefasst, die den Organisationseinheiten zur betrieblichen und nautischen Führung des Schiffs entsprechen, nämlich der nautischen Schiffsführung, der technischen Betriebsführung und dem Hotelbetrieb.

Der Zentralrechner Z, der aus einer Mehrzahl von Servern bestehen kann, ist zur Benachrichtigung wenigstens einer Meldeeinheit M einer vorbestimmten Meldegruppe N, T, H in Abhängigkeit eines von wenigstens einem Sensor S erfassten Ereignisses eingerichtet.

So wird bei einer Suizidgefahr andeutenden Ereignis beispielsweise eine Meldeeinheit des Hotelbetriebs H benachrichtigt, wohingegen bei einem Ausfall der Beleuchtung die technische Schiffsführung und bei Auftreten eines auf einen Brand hindeutenden Ereignisses die nautische Schiffsführung benachrichtigt wird.

Speziell ist das System mit Hilfe einer Einrichtung zur Lokalisierung der Meldeeinheiten M ausgestattet, wobei der Zentralrechner Z zur Benachrichtigung derjenigen Meldeeinheit M der vorbestimmten Meldegruppe N, T, H eingerichtet ist, die dem das Ereignis erfassenden Sensor S am nächsten ist, sodass nur eine sehr kurze Zeit zwischen der Meldung des Ereignisses und der unmittelbar zu ergreifenden Maßnahme vergeht.

Sollte eine Quittierung der Meldung durch die Meldeeinheit M ausbleiben, wird der Zentralrechner Z nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit die Benachrichtigung einer Meldeeinheit M einer anderen Meldegruppe N, T, H, die bevorzugt der nächst höheren Hierarchiestufe der entsprechenden Organisationsstruktur entspricht, vornehmen, damit das Ereignis adäquat behandelt werden kann.