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Patent Searching and Data


Title:
TEETH-CLEANING TOOL AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/003681
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a mass-produced teeth-cleaning tool for cleaning all the teeth in an individual set of teeth at the same time by chewing and grinding with the teeth, the teeth being surrounded by a dense field of bristles and/or alternative cleaning means with a similar cleaning effect. According to the invention, the teeth-cleaning tool is characterised in that, in a basic position of a set of teeth open by approximately 20 degrees, all the tooth surfaces are covered by a dense field of bristles and/or similar cleaning means, in such a manner that even with slight chewing and grinding movements of the teeth, the bristle ends pass in a cleaning manner over all the tooth surfaces and tooth interspaces within a range of approx. +/- 1-3 mm, move in a cleaning manner into all the gingival sulci, and loosen and remove dirt. To this end, in the basic position, when the set of teeth has bitten into the bristle fields and is open by approx. 20 degrees, the bristles lie obliquely and with a surface pressure of approx. 150 g on the tooth surfaces and tooth interspaces, such that slight chewing and grinding movements are still possible owing to the flexibility of the bristles, the bristle ends passing over the locations to be cleaned in a cleaning manner as a result of the chewing and grinding movements. The surface pressure of approx. 150 g ensures that sufficient cleaning force is exerted without damaging tooth surfaces or gums. Alternatively, cleaning can also take place additionally or exclusively by high-frequency vibrations of the bristle ends on the tooth surfaces. The jaw opening in the basic position is as small as possible and the device in which the bristle ends are anchored is as thin and smooth as possible to allow the teeth-cleaning tool to be placed into the mouth and used as intended.

Inventors:
LEISTRITZ CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2014/000346
Publication Date:
January 15, 2015
Filing Date:
July 10, 2014
Export Citation:
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Assignee:
LEISTRITZ CHRISTIAN (DE)
International Classes:
A46B9/04; A46B11/00; A61C15/04; A61C9/00
Domestic Patent References:
WO2012085799A12012-06-28
WO2007121760A12007-11-01
Foreign References:
US20090208898A12009-08-20
GB2376631A2002-12-24
US4237574A1980-12-09
US5175901A1993-01-05
Attorney, Agent or Firm:
KAISER, RALF (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Reinigungsvorrichtung (21), insbesondere für einen mehrere oder alle Zähne umfassenden Kiefer eines Gebisses (16, 17), umfassend: einen U-förmigen Grundkörper (1 , 2) mit einem zu zumindest einer Zahnoberfläche eines Kiefers gerichteten Besatz mit/aus Besatzelementen (5, 6), der derart ausgebildet ist, die Zähne des Kiefers darin aufzunehmen, wobei der Kiefer aus einer ersten Position,

bei der die Besatzelemente in einem vordefinierten Abstand von 0-1 mm unterhalb von/vor einem Zahnfleischsaum der Zähne des Kiefers mit der Zahnoberfläche in Kontakt bringbar sind und

in eine zweite Position bewegbar ist,

bei der die Besatzelemente (5, 6) in einem vordefinierten Abstand von 1-3 mm über/oberhalb des Zahnfleischsaumes - diesen überdeckend - in Kontakt mit der Zahnoberfläche und/oder dem Zahnfleischsaum haltbar sind und der Kiefer wieder zurück in die erste Position bewegbar ist und der Kiefer

in eine dritte Position bewegbar ist,

bei der die Besatzelemente (5, 6) in einem vordefinierten Abstand von 1-3 mm unterhalb des Zahnfleischsaumes - von diesem entfernt - in Kontakt mit der Zahnoberfläche haltbar sind

2. Reinigungsvorrichtung (21) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Besatz (5, 6) des U-förmigen Grundkörpers (1 , 2) derart ausgebildet ist, dass er auf einer Seite davon die Zähne eines Oberkiefers (16) und/oder auf der davon abgewandten Seite die Zähne eines Unterkiefers (17) aufnimmt.

3. Reinigungsvorrichtung (21) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

der U-förmige Grundkörper (1 , 2) in seinem Inneren Kanäle (27) aufweist, über die an die Oberfläche des Grundkörpers und/oder zum Besatz Fluida (28) leitbar sind.

4. Reinigungsvorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass

der U-förmige Grundkörper (1 , 2) in seinem Inneren Kanäle (27) aufweist, über die an die Oberfläche des Grundkörpers (1 , 2) und/oder zum Besatz (5, 6) zumindest ein Fluid (28) leitbar ist.

5. Reinigungsvorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass

das Fluid (28) Reinigungsflüssigkeit und/oder Druckluft ist/sind.

Patentanmeldung Gebissreinigungswerkzeug, Anmelder: Christian Leistritz, Seite 24/38

6. Reinigungsvorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass

die Besatzelemente (5, 6) Borsten und/oder Noppen und/oder Schwämme sind.

7. Reinigungsvorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

die Besatzelemente (5, 6) jeweils in einer zur Zahnoberfläche senkrecht und zugleich zur translatorischen Bewegungsrichtung der Zahnoberfläche parallel stehenden Ebene angeordnet sind und im Wesentlichen in einem Winkel von 45° zu einer Schnittlinie ausgerichtet sind,

die durch den Schnitt der Zahnoberfläche mit der zur translatorischen Bewegungsrichtung der Zahnoberfläche senkrecht und zugleich zur translatorischen Bewegungsrichtung der Zahnoberfläche parallel stehenden Ebene gebildet wird.

8. Reinigungsvorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass

im Besatz Zahnseide (15) der Art anordenbar ist, dass die Zahnseide in die

Zahnzwischenräume der Zähne des Kiefers gleitet, wenn der Kiefer auf und zu bewegt wird.

9. Verfahren zur Herstellung einer Reinigungsvorrichtung (21) nach einem der

vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, die Schritte umfassend:

• Erstellen eines Abdrucks oder direktes Scannen eines Ober- und/oder Unterkiefers eines Gebisses;

• Scannen und Erstellen eines digitalen 3D-Modells (16, 17) vom Abdruck oder Scan des Ober- und/oder Unterkiefers des Gebisses;

• Ausrichten des digitalen 3D-Modells (16, 17) zur Simulation eines geöffneten Kiefers des Gebisses;

• Anordnen eines dichten Feldes von Borsten (5, 6) auf allen individuellen

Zahnoberflächen, Zahnzwischenräumen und entlang von Zahnfleischrändern des digitalen 3D-Modells des Gebisses (16, 17) mit Hilfe einer CAD-Software

und/oder zusätzlichen Softwareprogrammen.

10. Reinigungsvorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass

im Besatz Zahnseide (15) der Art anordenbar ist, dass die Zahnseide in die

Zahnzwischenräume der Zähne des Kiefers gleitet, wenn der Kiefer auf und zu bewegt wird.

Description:
GEBISSREINIGUNGSWERKZEUG UND VERFAHREN ZU DESSEN HERSTELLUNG

Technisches Anwendungsgebiet

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gebissreinigungswerkzeug.

Der Stand der Technik

[0002] Um Zähne zu reinigen, werden diese hauptsächlich manuell mit Zahnbürsten geputzt. Von der zahnärztlichen Wissenschaft werden bestimmte Methoden empfohlen, wie die Borsten der Zahnbürste über die Zahnoberflächen zu führen sind, um maximale

Reinigungswirkung ohne schädliche Nebeneffekte zu erzielen. Der Zahnbürstenkopf kann zusätzlich elektrisch rotieren und/oder oszillieren, wobei sich die Putztechnik von der mit rein manuellen Zahnbürsten angewendeten unterscheidet. Eine zusätzlich empfohlene

Reinigungstechnik ist die Verwendung von Zahnseide, um die Zahnzwischenräume zu reinigen. Nachteile des Standes der Technik

[0003] Zur korrekten, den Empfehlungen der zahnärztlichen Wissenschaft folgenden

Zahnreinigung sind spezielle Bewegungstechniken erforderlich, die motorisches Geschick, Disziplin und erheblichen Zeitaufwand erfordern. Für die rein manuelle Zahnbürste wird hauptsächlich die "Modifizierte Bass-Technik" empfohlen: jeder Zahn hat 2-3 zu reinigende Oberflächen: Außenseite, Innenseite und Kaufläche. Auf Außen- und Innenseite soll die Zahnbürste im Winkel von 45 Grad zum Zahnfleischrand hin angesetzt werden und dann mit vibrierenden/schüttelnden Auf- und Abbewegungen der Schmutz aus den Zahnfleischrändern entfernt und mit einer Auswischbewegung (vom Zahnfleisch weg hin zum Zahn) ganz entfernt werden. Nebenbei soll dadurch auch die umgebende Zahnoberfläche von Plaque (Zahnbelag) befreit werden. Die Kauflächen werden durch Fegebewegungen vom Schmutz befreit.

[0004] Bei Kleinkindern wird als einfachere Alternative die "Fönes" -Technik empfohlen: hier wird auf allen Oberflächen mit rein horizontalen Fegebewegungen geputzt, an den Außen- und Innenseiten bei geschlossenem Gebiss. Die Reinigungsleistung dieser Technik unter den Zahnfleischrändern ist viel schlechter als bei der Basstechnik. Zudem wird das

Zahnfleisch eher verletzt.

[0005] Die empfohlene Putzzeit für eine komplette manuelle Reinigung beträgt 3 Minuten. Für jeden einzelnen Zahn ist also ein Zeitaufwand von ca. 6 Sekunden nötig. Aktuelle

wissenschaftliche Studien zeigen jedoch, dass erheblich längere Putzzeiten (6-8 Minuten) auch zu nochmals entscheidend besseren Ergebnissen führen.

[0006] Bei im Durchschnitt 12 Schneidezähnen und 18 Backenzähnen müssen 12 * 2 + 18 * 3, also 78 Oberflächen gereinigt werden. Mit einer Handzahnbürste können meist 2 Zähne gleichzeitig geputzt werden, sodass 39 Stellen individuell zu reinigen sind. Bei jedem

Zähneputzen muss man sich also auf 39 verschiedene Putzstellen und die jeweils korrekte Anwendung der Technik konzentrieren. An jede dieser Stellen muss die Zahnbürste korrekt angesetzt (an den Seiten im 45-Grad Winkel zum Zahnfleischrand) und bewegt werden (am Zahnfleischrand vibrierend auf und ab, und dann eine Auswischbewegung). Bei einer Gesamtputzzeit von 180 Sekunden wird jede Putzstelle 180 / 39 = 4.6 Sekunden lang geputzt.

[0007] Laut wissenschaftlichen Studien beträgt die durchschnittliche Putzdauer in der Bevölkerung nur 47 Sekunden. Nach dieser Putzdauer kann nur ein Bruchteil des Gebisses sauber sein, aber nur unter der Voraussetzung, dass überhaupt eine korrekte Putztechnik angewendet wurde.

[0008] Studien zeigen, dass die meisten Erwachsenen bei der als Kleinkind angelernten "Fones'-Technik bleiben, die viel weniger gut reinigt und das Zahnfleisch eher verletzt. Sie wissen oft nicht von der viel besseren Bass-Methode, haben diese nie erlernt, oder sie ist ihnen zu kompliziert motorisch anwendbar. [0009] Ein zusätzliches Problem der Handzahnbürsten ist die Erfordernis, einen korrekten Anpressdruck einzuhalten. Wird zu stark angepresst und das Borstenfeld grob und großflächig über das Zahnfleisch geführt, dann sind Zahnfleischverletzungen und

Beschädigungen der Zahnoberflächen die Folge. Wird zu wenig stark angedrückt, so wird nicht genügend Zahnbelag entfernt. In der zahnärztlichen Fachliteratur wird ein Anpressdruck von ca. 1.5 N / 150 g von im 45-Gradwinkel an die Zahnoberfläche angelegten Borsten empfohlen.

[0010] Für die Reinigung mittels elektrischer Zahnbürste (mit rotierendem und/oder oszillierendem Bürstenkopf) muss jeder Zahn und dessen 2 - 3 Oberflächen einzeln geputzt werden, bei einer empfohlenen Putzdauer von 2 Minuten, und einem für jede Oberfläche korrekt eingestellten Anstellwinkel des Borstenfeldes (45 Grad zum Zahnfleischrand). Die Technik unterscheidet sich von der mit der manuellen Zahnbürste angewendeten. Sobald der korrekte Anstellwinkel und Anpressdruck angewendet wird, putzt die elektrische Zahnbürste durch rotierende, oszillierende und/oder vibrierende Bewegungen des Bürstenkopfes selbsttätig.

Ein Backenzahn hat 3 zu reinigende Flächen: Frontfläche, Innenfläche und Kaufläche. Ein Schneidezahn hat 2 Flächen: Frontfläche und Innenfläche. Bei im Durchschnitt 12

Schneidezähnen und 18 Backenzähnen müssen 12 * 2 + 18 * 3, also 78 Oberflächen einzeln mit der elektrischen Zahnbürste geputzt werden. Das ergibt bei 2 Minuten Gesamtputzdauer eine Putzdauer von 1.5 Sekunden pro Oberfläche.

[0011] Elektrische Zahnbürsten senden vermehrt akustische Signale, um bei der Einhaltung der erforderlichen Putzzeiten zu helfen. Jedoch ist für das Abarbeiten von 78 verschiedenen Putzstellen Disziplin und Geschick notwendig. Und mit den im Vergleich zu

Handzahnbürsten kürzeren Borsten werden die Zahnzwischenräume nicht so gut erreicht. Viele Zahnzwischenräume sind so angeordnet, dass sie besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, zusätzlich zu den 78 Zahnoberflächen.

[0012] Zusätzliche Nachteile sind der durch die Elektrifizierung nötige Stromanschluss, Stromverbrauch, Defektanfälligkeit und Geräuschentwicklung.

[0013] Zusätzlich zum Putzen mit Bürsten wird die Verwendung von Zahnseide

empfohlen. Zwischen den Zähnen und unter den Zahnfleischrändern (den

Zahnfleischfurchen) zwischen den Zähnen sammeln sich Speisereste, die mit

Handzahnbürsten nicht entfernt werden können, da sie diese Stellen kaum erreichen. Für die Entfernung derselben wird die Verwendung von Zahnseide empfohlen. Ein durchschnittliches Gebiss hat 28 - 32 Zähne und damit etwa 30 Zahnzwischenräume, die alle einzeln mit Zahnseide bearbeitet werden müssen. Hierzu soll immer wieder ein neues sauberes Stück Zahnseide um zwei Finger gewickelt und zwischen zwei Zähnen angesetzt, dann - bei eng anliegenden Zähnen - mit viel Druck zwischen den Zähnen hindurch bis unter die

Zahnfleischränder des jeweils linken und rechten Zahnes gezogen werden. Durch Hin- und Her- und Auf- und Abbewegen der Zahnseide wird nun Schmutz aus dem Raum zwischen Zahnfleisch und Zahn entfernt. Bei zu starker Druckausübung auf das Zahnfleisch besteht die Gefahr der Verletzung. Wird nicht für jeden neuen Zahnzwischenraum ein neues sauberes Zahnseidenstück verwendet, so wird - zuvor entfernter - Schmutz von Zahnzwischenraum zu Zahnzwischenraum getragen.

[0014] Die Reinigung mittels Zahnseide ist sehr wichtig, da sich ausgerechnet in den nur mit Zahnseide erreichbaren Zahnfleischfurchen viele Nahrungsreste (z.B. Fleischfasern) sammeln. Da die korrekte Reinigung mittels Zahnseide technisch und zeitlich jedoch sehr aufwändig ist (ca. 5 Minuten Zeitaufwand), wird sie noch seltener angewendet als korrektes Zähneputzen mit der Zahnbürste.

[0015] Auch die Reinigung der Zunge ist für eine gute Mundhygiene sehr wichtig. Die sich in der Zunge festsetzenden Speisereste und Bakterien führen zu Mundgeruch und lösen sogar Zahnkaries aus. Für eine gute Reinigung muss ein zusätzliches Werkzeug in die Hand genommen werden: ein Zungenschaber. Mittels Schaber kann vorher mittels Bürste gelockerter Zungenbelag abgeschabt werden. Da ein zusätzliches Werkzeug und Handgriff nötig sind, wird die Zungenhygiene im Alltag oft vernachlässigt.

Selbst bei korrekter Zahnputztechnik und Putzzeit mit manuellen oder elektrischen Bürsten werden laut wissenschaftlichen Studien nur maximal 60 - 70% des Gebisses geputzt, weil viele Zahnoberflächen und Zahnzwischenräume mit einer Handzahnbürste gar nicht erreicht werden können.

[0016] Zur Behebung der Probleme wurde im Laufe der Zeit ein großes Angebot an

Handzahnbürsten mit den verschiedensten Borstenanordnungen entwickelt, die die

Putzleistung jedoch kaum verbessern. Denn diese ist in hohem Masse nur von der

Putztechnik und Geduld - Zahnputzzeit - des Benutzers abhängig. Die aufgeführten

Probleme bewirken eine schlechte Mundhygiene, und daraus resultierend Mundgeruch, verfärbte Zähne und Zahnschäden. Das führt zu einer verminderten Lebensqualität über lange Lebenszeiträume und zu hohen Gesundheitskosten. Häufig müssen schon in jungem Alter Zähne repariert, gezogen und ersetzt werden.

[0017] Zwar beschreibt "Kelly" (United States Patent 4,237,574) ein U-förmiges, das heißt den Gebissbogen des Unter- oder Oberkiefers grob aufnehmendes, mit Borsten bestücktes Gehäuse, das alle Zähne eines Kiefers gleichzeitig durch Kauen reinigen soll. Jedoch ist es nur allgemein an verschiedene Gebissradien angepasst und nicht an einzelne Zähne und es stehen die Borsten alle senkrecht vom Gehäuse ab und senkrecht oder in sehr spitzem Winkel auf den Zahnoberflächen, was zu mangelhafter Reinigung und Beschädigung des Zahnschmelzes führt. Dies hat denselben Effekt, wie wenn man mit der Oberfläche des Borstenfeldes einer Zahnbürste auf die Zahnoberfläche klopft. Die Kaubewegung, die zum Putzen verlangt wird, führt dazu, dass alle Borsten die Kieferbewegung abrupt abbremsen, weil sie spitz auf den Kauflächen stehen und so nur durch äußerst große Kraftanstrengung zum Biegen gebracht werden können. So wird ein komplettes Überstreichen aller

Zahnoberflächen und Zahnfleischränder selbst mit den weichsten verfügbaren Borsten verhindert. Außerdem führt dies zu Verletzungen des Zahnschmelzes und verhindert das Vordringen der Borsten unter die Zahnfleischränder, wobei das zusätzlich auch wegen des nicht vorhandenen 45 Gradwinkels nicht funktioniert.

Auch die Notwendigkeit von "Stoppelementen", auf die die Zähne auftreffen, um nicht zu weit in das Borstenfeld einzutauchen führt zu Beschädigungen der Zähne und einem Schmerz beim Auftreffen.

Zwar beschreibt "Kelly" auch ein Anbringen der Borsten an einem individuellen

Gebissabdruck durch einen Zahnarzt, bei dem dieser Position, Dichte und Härte der Borsten an die Zähne eines Kiefers anpassen soll, jedoch löst das nicht die durch die senkrecht auf den Zahnoberflächen stehenden Borsten entstehenden Probleme. Darüber hinaus ist dieses von "Kelly" beschriebene Verfahren zur Maßfertigung per Hand exorbitant arbeitsintensiv, und müsste zudem jedes Mal von Neuem durchgeführt werden, wenn ein neues

Reinigungswerkzeug benötigt wird.

Darüber hinaus sind auch keine die Zahnzwischenräume reinigenden Borsten vorgesehen, und es gibt auch keine Lösung, die beide Gebissbögen gleichzeitig reinigen würde.

[0018] "Rabinowitz" (United States Patent 5,175,901) beschreibt ein U-förmiges Gehäuse ähnlich "Kelly". Im Gegensatz zu diesem stehen die Borsten am Zahnfleischrand im 45 Gradwinkel zur Zahnoberfläche. Alle anderen Borsten stehen mehrheitlich rechtwinklig auf den Zahnoberflächen. Es sind alle Borsten immer senkrecht zur Gehäuseoberfläche befestigt, wodurch das Gehäuse viel Platz im Mundraum einnimmt, um einen 45-Gradwinkel der untersten Borsten zum Zahnfleischrand zu erzielen.

Als Borstenlänge wird "die bei Handzahnbürsten übliche" (12mm und mehr) verwendet. In Kombination mit der rechtwinkligen Befestigung wird das Gehäuse dadurch sehr voluminös. Geht man von einer Gehäusewanddicke von 4mm aus, dann ist auf der äußeren und inneren Seite der Zähne der Platzbedarf je ca. (12mm+4mm) * cos45 = 11 mm. Oberhalb einer Zahnreihe - über den Molaren - beträgt der Platzbedarf 12+4 = 16mm.

So wird das Gerät in der von Rabinowitz auch vorgeschlagenen Ausführung für beide Zahnreihen gleichzeitig etwa 32mm dick zwischen den hinteren oberen und unteren

Zahnreihen, und ist dadurch praktisch nicht mehr im Mundraum unterzubringen oder erfindungsgemäß zu verwenden. Auf der inneren (Zungen-) seite befindet sich somit auch kein Raum für die Zunge mehr.

Bei "Rabinowitz" werden die Zahnzwischenräume von den Borsten nicht erreicht (hierzu müssten an den entsprechenden Orten längere Borsten eingesetzt oder das Gehäuse angepasst werden). Die hintersten Zahnfleischränder der hintersten Backenzähne werden ebenso nicht erreicht. Alle Borsten auf den Kauflächen stehen senkrecht oder in sehr spitzem Winkel auf diesen.

Der Kanal in dem die Borsten befestigt sind soll biegbar sein und sich so auch aufbiegen, wenn er über die Zähne gestülpt wird. Wohingegen bei uns der Kanal rigide ist, und sämtliche Flexibilität nur über die schräg stehenden Borsten erzielt wird.

Im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung soll der Putzvorgang bei "Rabinowitz" durch ein kreisförmiges Hin- und Herbewegen der U-förmigen Schiene entlang des Gebissbogens mittels Handgriffen erfolgen. Dies führt dazu, dass der Benutzer eine komplizierte Technik erlernen und einhalten muss, und dazu, dass die Zähne nicht alle immer gleichmässig mit den Borsten in Kontakt sind. Zusätzlich lehnt die moderne Zahnmedizin stark kreisförmige Bewegungen ab, da sie das Zahnfleisch verletzen.

Das Rabinowitz-Gerät soll in Standard-Gebissradien für verschiedene Gebisse verfügbar sein, und eine U-förmige Schiene soll sowohl die Unterkiefer- als auch hernach - umgedreht - die Oberkiefer-Zähne putzen. Da keine Maßfertigung stattfindet, bleiben hier sehr viele Zahnbereiche, die durch Borsten nicht erreicht werden, ungeputzt. In vielen anderen

Bereichen stehen die Borstenenden zu nah und senkrecht an den Zahnoberflächen und üben dadurch zu großen Druck aus, wodurch eine Verletzungsgefahr besteht. Zudem besteht auch Verletzungsgefahr für die Mundhöhle, weil das Gerät nicht auf die individuelle Form der gesamten Zahnreihe angepasst ist. Darüberhinaus ist dadurch das Einführen in den

Mundraum und die erfindungsgemäße Benutzung dort erschwert.

"Rabinowitz" beschreibt auch eine Variante, bei der die U-förmige Schiene für einen Kiefer einfach gespiegelt angefertigt wird, und die 2 Teile Rücken an Rücken aneinander gefügt werden. So sollen alle Zähne des Ober- und Unterkiefers gleichzeitig geputzt werden können. Ein korrektes Anliegen von Borsten für beide Kiefer gleichzeitig auf diese Art ist jedoch nicht möglich, da die Kiefer in geöffnetem Zustand in einem individuellen spezifischen Winkel und Position zueinander stehen, und nie parallel.

Aufgabe der Erfindung

[0019] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein massgefertigtes

Gebissreinigungswerkzeug bereitzustellen, das es erlaubt durch einfaches Kauen und Mahlen mit den Zähnen des Ober- und Unterkiefers gleichzeitig innert weniger Sekunden alle Zahnoberflächen, Zahnzwischenräume und Zahnfleischfurchen ("Gingivaler Sulkus") perfekt zu reinigen.

Lösung der Aufgabe

[0020] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.

[0021] Um perfektes Zähneputzen in kürzester Zeit zu ermöglichen wird ein individuelles Gebissreinigungswerkzeug konstruiert und hergestellt, das dafür sorgt, dass bei einer Grundposition der Kiefer zueinander, bei der der Unterkiefer um etwa 20 Grad aus der zugebissenen Position heraus geöffnet ist, auf sämtlichen Zahnoberflächen und

Zahnzwischenräumen und Zahnfleischfurchen gleichzeitig ein dichtes Feld von Borsten so ausgerichtet ist, dass die Borsten schon bei kleineren, nur wenige Sekunden andauernden Kau- und Mahlbewegungen, also bei horizontalen und vertikalen translatorischen und drehenden Kieferbewegungen etwa im Bereich von +/- 3mm alle Zahnoberflächen und Zahnzwischenräume und Zahnfleischfurchen mühelos, lückenlos, und das Zahnfleisch und den Zahnschmelz schonend, reinigend überstreichen.

[0022] Die Borsten sind auf den Zahnoberflächen so positioniert, dass sie in einer

Grundposition der Kiefer, bei der der Unterkiefer etwa 20 Grad weit geöffnet ist, schräg, etwa in einem Winkel von 10 bis 80 Grad auf den Zahnoberflächen stehen, und mit den Enden so stark an die Oberflächen angepresst sind, dass ein Anpressdruck von ca. 1.5 N / 150 g entsteht. Insbesondere die Borsten am Zahnfleischrand sind in einem Winkel von etwa 10 - 60 Grad zur Zahnoberfläche, und gleichzeitig möglichst etwa rechtwinklig zum

Zahnfleischrand positioniert. In der Grundposition sind diese Borstenenden direkt auf dem Zahnfleischrand positioniert. Dies gewährleistet das zuverlässige Eindringen der Fasern der Borstenenden in die Zahnfleischfurche schon in der Grundposition. Die Abstände der Borstenenden voneinander auf den Zahnoberflächen liegen bei etwa 0 - 2 mm, so dass sie in ihrer Gesamtheit schon bei kleineren Kau- und Mahlbewegungen der Kiefer die gesamten Zahnoberflächen und Zahnzwischenräume und Zahnfleischränder lückenlos reinigend überstreichen. Grössere Bewegungen (über ca. +/- 3 mm) würden die Borsten aufgrund der sphärischen und konkaven Zahnoberflächenkrümmungen schon zu weit weg von der ihnen zugedachten Putzregion führen, und die Anpressdrücke zu stark verändern. Zu schwacher Anpressdruck reduziert die Reinigungsleistung drastisch und zu grosser Anpressdruck beschädigt Zahnoberflächen und Zahnfleisch. Durch kleinere Kau- und Mahlbewegungen des Gebisses werden die Borsten nur geringfügig in Ihrer Biegung und damit dem Anpressdruck verändert, sodass die Anpressdrücke immer im empfohlenen Bereich bleiben. Dadurch, dass alle Borsten in der Grundposition der Kiefer schon gekrümmt an den Zahnoberflächen anliegen, ist gewährleistet, dass diese bei allseitigen kleineren Bewegungen der Kiefer aus der Grundposition heraus stets weitestgehend anliegen und alle Oberflächen putzend überstreichen. Zusätzlich ist gewährleistet, dass nie Borsten rechtwinklig/stumpf auf den Zahnoberflächen stehen, was bei den Kau- und Mahlbewegungen zu großen

Kiefer-Bewegungswiderstand und Beschädigungen des Zahnschmelzes und/oder

Zahnfleischverletzungen durch die Borstenenden verursachen würde. Durch das schräge Anliegen der Borsten und Anpressdrücke im Bereich von etwa 150g ist gewährleistet, dass sich die Zahnreihen in den Borstenfeldern ohne zu grossen Widerstand in alle Richtungen bewegen können, wobei die Borstenenden weitestgehend immer auf den Zahnoberflächen anliegen und diese reinigend überstreichen. Die Borstenfelder bieten auf diese Art und Weise nach einer gewissen Wegstrecke der Zahnreihen auch einen natürlichen und sanften Bewegungsstop, indem der Gegendruck der gebogenen Borsten auf den Zahnoberflächen so gross wird, dass er nicht mehr überwunden werden kann.

[0023] Die Borstenträger umgeben jeweils einen Gebissbogen und fixieren sämtliche verankerten Borstenenden sicher in Ihrer Position, sodass die allseitige Beweglichkeit des Gebisses in den Borstenfeldern allein durch die Biegbarkeit der Borsten selbst gewährleistet ist. Die Verankerungstiefe der Borsten im Träger beträgt ca. 0-3 mm. Der Borstenträger ist möglichst dünnwandig (maximal ca. 1-2 mm zusätzliche Wandstärke zur Verankerungstiefe auf der der jeweiligen Zahnreihe abgewandten Seite), aber trotzdem stabil. Um eine genügende Stabilität des Borstenträgers zu gewährleisten, muss je nach verwendetem Trägermaterial zusätzlich ein gewisser Mindestabstand von ca. 1.5 mm der Oberflächen der zu verankernden Borstenenden voneinander eingehalten werden. Die möglichst dünne Wandstärke trägt dazu bei, dass das Putzwerkzeug überhaupt in den Mundraum aufgenommen und dort erfindungsgemäß, komfortabel und verletzungsfrei benutzt werden kann. Schon geringfügig grössere Abmessungen würden dies verunmöglichen. Die Form des Borsten-Trägers leitet sich besonders auf der Innenseite (der Borstenseite) von der Platzierung der Borsten auf den Zahnoberflächen, und damit indirekt von der individuellen Zahn- und Gebissform ab. Dadurch ist gewährleistet, dass die gleichlang eingebrachten Borsten mit ihrer unbefestigten Länge innerhalb eines eng tolerierten Längenbereiches bleiben und damit korrekte Anpressdrücke ausüben. Möglichst glatte Trägeroberflächen sorgen dafür, dass Schmutzansammlungen im Werkzeug und Verletzungen der Mundhöhle vermieden werden. Gleichzeitig lässt sich das Werkzeug dadurch auch besser reinigen. Der Träger ist formstabil, und wird auch durch die üblichen Kau- und Mahlbewegungen der Zähne nicht wesentlich in seiner Form verändert. Einzig die Borsten passen sich durch Ihre

Biegbarkeit und den schrägen Anstellwinkel den sich beim Kauen und Mahlen verändernden Zahnoberflächenpositionen an.

[0024] Es sind auch andere Ausführungen der Trägergeometrie denkbar, solange die Borstenenden sicher an den vorgesehenen Positionen fixiert werden und die freien

Borstenenden eine wohldefinierte Länge und damit korrekten Anpressdruck besitzen.

[0025] Wird nun diese Bürste im Mund platziert und so weit in die Borstenfelder eingebissen, dass sich die Kiefer in der Grundposition befinden und werden nun mit den Zähnen schnelle kurze Kaubewegungen von etwa 1-3 mm abwärts und aufwärts ausgeführt, so entspricht das den von der Bass-Methode geforderten rüttelnden Auf- und Abbewegungen bei im 45-Grad-Winkel auf die Zahnfleischfurche (Gingivaler Sulkus) ausgerichteten und mit ihren Fasern auch in diese eindringenden Borsten. Dadurch, dass es in der Praxis kaum gelingt, die Kiefer präzise vertikal zu bewegen, entstehen zusätzlich leichte Kreisbahnen der

Borstenenden, wie sie teilweise für die Basstechnik in der zahnärztlichen Fachliteratur mit vorgeschlagen werden. Für stärkere Kreisbewegungen können die Kiefer gleichzeitig zur Auf- und Abbewegung auch nach links und rechts (für Kreisbewegungen auf den Frontzähnen) und vorne und hinten (für Kreisbewegungen auf den Seiten der Backenzähne) bewegt werden. Zusätzlich werden hier auch schon die Kauflächen durch das Anpressen der schräg auf ihnen stehenden Borsten teilweise mitgereinigt, da die Borstenenden durch das zunehmende Niederdrücken Teile der Oberflächen reinigend überstreichen.

[0026] Gleichzeitig werden auch die Zahnzwischenräume durch speziell auf diese

ausgerichtete Borsten und deren vertikale Auf- und Abbewegung entlang des

Zahnzwischenraumes, mitgereinigt.

[0027] Das zusätzliche, z.B. nachfolgende, allseitige Bewegen der Kiefer beim Mahlen aus der Grundposition heraus reinigt nach Art der Fones-Technik, die ein horizontales Hin- und Herbewegen der Borsten auf den Kauflächen und entlang der Zahnaussenseiten vorschreibt. Hier allerdings besser als mit der Handzahnbürste, da die Borsten schräg angedrückt auf den Zahnoberflächen stehen, wohingegen sie bei der Fonestechnik mit der Handzahnbürste rechtwinklig auf den Zahnoberflächen stehen, und diese sowie das Zahnfleisch leicht verletzen und nicht in die Zahnfleischfurche eindringen. [0028] Für eine perfekte, alle Oberflächen umfassende Reinigung wird vorgeschlagen, etwa 5 Sekunden lang zu kauen, wobei die Kiefer gleichzeitig auch leicht vor und zurück und nach links und rechts bewegt werden, und etwa 2 Sekunden lang in der Grundposition im

Gebissreinigungswerkzeug vor und zurück und nach links und rechts zu mahlen. Die allseitig und jederzeit mehrheitlich auf den Zahnoberflächen anliegenden Borsten sorgen automatisch dafür, dass die Kieferbewegungen nur in einem wohldefinierten abgegrenzten Bereich stattfinden, der für die Reinigungsleistung und gesundheitlich optimal ist. Weitergehende Bewegungen werden durch die schräg anliegenden und zu weit niedergedrückten Borsten weich und ohne Zahnschmelzbeschädigungen abgebremst.

[0029] Für die Abdeckung eines gesamten Erwachsenen-Gebisses mit durchschnittlich 28-32 Zähnen sind je nach individueller Gebissgeometrie und Zahnanzahl etwa 800

Zahnbürsten-Borsten im jeweiligen Durchmesser von ca. 1.5 mm notwendig. Insbesondere an den hintersten Backenzähnen sind die Borsten so positioniert, dass nicht nur gute Reinigung sondern auch eine kompakte Gesamtgeometrie (geringstmöglicher Winkel zwischen Ober- und Unterkiefer-Borstenfeldern) gewährleistet ist, damit das Werkzeug noch genügend bequem in den Mundraum eingeführt und dort benutzt werden kann.

[0030] Der Borstenträger ist vorzugsweise möglichst kompakt, glatt und mit dünnen

Wandstärken geformt und liegt nur so weit entfernt von den Zahnoberflächen wie nötig, damit er sich gut in den Mundraum einfügt. Der Mindestabstand zwischen Träger und

Zahnoberflächen ergibt sich aus dem Umstand, dass die Borsten in der korrekten Länge, Durchmesser und Lage gehalten werden müssen, um ihre Reinigungswirkung bei korrektem Anpressdruck entfalten zu können. In der zahnärztlichen Literatur wird ein Anpressdruck von ca. 1.5 N / 150 g als optimal erachtet. Die Borstenbeschaffenheit wird so gewählt, dass bei möglichst kurzer Länge (für eine kompakte Bauweise des Gebissreinigungswerkzeugs) immer noch ein optimaler Anpressdruck erzielt wird. Die Borsten können auch aus anderem Material als den üblicherweise verwendeten Nylonfasern bestehen. Das Schrägstellen aller Borsten auf den Zahnoberflächen bringt den zusätzlichen Vorteil mit sich, dass sich der Platzbedarf für das Gebissreinigungswerkzeug auf den Zahnaussen- und Zahninnenseiten im Mundraum weiter verringert.

[0031] Im Wesentlichen besteht das Gebissreinigungswerkzeug aus zwei Borstenfeldern, die jeweils die Zähne des Oberkiefers und des Unterkiefers umgeben, wobei die einzelnen Borsten schräg auf die Zahnoberflächen ausgerichtet sind, und in einem kompakten

Borstenträger verankert sind. Auf der Mundaußenseite des im Mundraum verwendeten Gebissreinigungswerkzeugs kann sich ein Haltegriff befinden.

Das Borstenfeld ist zwischen den hinteren Backenzähnen des Ober- und Unterkiefers so auf diese ausgerichtet, dass zusätzlich der Raumbedarf zwischen hintersten oberen und unteren Backenzähnen möglichst gering ist, um erfindungsgemäßes Reinigen durch komfortables Kauen und Mahlen zu ermöglichen. Dies ermöglicht auch überhaupt erst das Einführen des Gebissreinigungswerkzeuges in den Mundraum, da dafür ein möglichst kleiner Öffnungswinkel des Unterkiefers nötig ist. Auch kürzere oder dünnere Borsten, bei gleichbleibenden Anpressdrücken von 150 g, sind zu diesem Zweck denkbar. Es sind auch alternative Putzmaterialien zu Borsten denkbar, die dazu führen können, dass der Winkel zwischen Ober- und Unterkiefer in Beiß-/Putzposition möglichst klein gehalten werden kann.

Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt der vertikale Abstand zwischen den hintersten oberen und unteren Backenzähnen nur etwa (2*9)*cos45 = 12.6mm (da die Borsten auch über den Molaren etwa im 45-Gradwinkel geneigt sind, und die Borsten für Ober- und Unterkiefer aneinander vorbeigeschwenkt und ineinander verschachtelt sind, und da die Borstenträger für Ober- und Unterkiefer in diesem Bereich miteinander verschmolzen sein können, womit weitgehend nur ein einziger Träger sowohl die oberen als auch unteren Borsten hält, und dadurch im hinteren Backenzahnbereich nur eine einzige Wandstärke benötigt wird). Nur wenige zusätzliche Millimeter Platzbedarf (zusätzlich zu den 12.6 mm) zwischen den hintersten oberen und unteren Backenzähnen können einen Gebrauch des Gerätes im Mundraum völlig verunmöglichen, weil diese zu einem um mehrere Grad vergrösserten Öffnungswinkel der 2 Borstenträger führen, und so der Öffnungswinkel im Gebrauch (beim Kauen und Mahlen) dann zu groß ist. Gleichzeitig erschwert oder verhindert ein zu großer Öffnungswinkel auch das Einführen des Werkzeugs in den Mundraum. Um ein Einbeißen der Frontzähne in das Werkzeug zu ermöglichen, darf der maximale Abstand der Frontzahnspitzen von Ober- und Unterkiefer voneinander beim Einbeißen nicht mehr als etwa 40 mm betragen. Für maximale Kompaktheit im hinteren Backenzahnbereich können die die hintersten Zahnfleischfurchen reinigenden Borsten aus einer normalerweise rechtwinklig zur Zahnfleischlinie stehenden Position zur Seite geneigt und bis auf etwa 0 Grad an die Zahnoberfläche angelegt werden. So ist Bewegungsfreiheit der Zahnreihen auch in der Richtung Vor/Zurück und ein Eindringen der Borsten in die hinterste Zahnfleischfurche immer noch gewährleistet.

In der Position mit dem kleinstmöglichen Winkel zwischen Ober- und Unterkiefer, in

"Bissposition / Grundstellung", werden nun die 2 Borstenträger und der Haltegriff konstruktiv miteinander verbunden. In dieser Position können Borsten im hinteren Backenzahnbereich gleichzeitig sowohl vom ursprünglichen Oberkiefer- als auch Unterkiefer-Borstenträger gehalten sein. Auf diese Weise ist eine möglichst kompakte und korrekte Grundposition für das Putzen gewährleistet.

[0032] Durch diese Konstruktionsmethodik entsteht eine sehr komplexe Geometrie, die mittels herkömmlicher Verfahren wie Spritzguss, mechanischer Abtrag und dergleichen, kaum wirtschaftlich herstellbar ist. Vorteilhafterweise wird diese Geometrie mittels 3D-Druck- / Stereolithografie-Verfahren hergestellt, die überhaupt erst die wirtschaftliche Herstellung von solchen komplexeren Geometrien in kleinen Stückzahlen erlaubt. Es sind aber auch andere Fertigungsmethoden denkbar.

Vorteile der Erfindung

[0033] Es werden alle Zahnoberflächen gleichzeitig gereinigt. Dadurch ist der Putzvorgang schon nach wenigen Sekunden abgeschlossen. 6 Sekunden entsprechen etwa 3-minütigem Putzen mit der konventionellen Handzahnbürste. Wenige Sekunden längeres Putzen entspricht minutenlangem längerem Putzen mit der Handzahnbürste. 10 Sekunden entsprechen etwa 6-minütigem konventionellem Putzen (aber viel besser, da ausnahmslos alle Bereiche optimal geputzt werden). Studien zeigen, dass bis zu 8 Minuten langes Putzen mit der Handzahnbürste messbar mehr Plaque entfernt.

[0034] Es müssen keine komplizierten Putztechniken erlernt werden: blosses Kauen und Mahlen mit den Zähnen/Kiefern genügt, und sorgt für Putzen gemäß Bass- und/oder Fonestechnik.

[0035] Alle Zahnoberflächen werden immer perfekt gereinigt, genau nach Art der modifizierten Bass-Technik (Borsten auf- und ab-rüttelnd, im 45 Gradwinkel auf die Zahnfleischränder ausgerichtet, in vertikalen, auch leicht kreisenden Bewegungen (durch gleichzeitige links/rechts und vor/zurück-Bewegung der Kiefer), und mit einer

"Auswischbewegung" zum Schluss (sobald das Gebiss ganz geöffnet wird). Der

45-Grad-Zahnbürsten-Anstellwinkel wird von der Bass-Methode für konventionelle

Zahnbürsten empfohlen, um möglichst gutes Eindringen der Borsten in die

Zahnfleischfurchen zu gewährleisten.

[0036] Durch die Maßanfertigung wird immer mit dem gleichbleibend optimalen Druck gebürstet: nicht zu fest und nicht zu schwach. Zu fester Anpressdruck mit der

Handzahnbürste ist ein weit verbreitetes Problem und schädigt Zahnfleisch und

Zahnoberflächen.

[0037] Es werden nur präzise die Zahnfleischränder / Zahnfleischfurchen von den Borsten berührt, aber kaum weitere Bereiche des Zahnfleisches, wodurch Zahnfleisch-Verletzungen vermieden werden.

[0038] Auch mit Handzahnbürsten kaum zugängliche Flächen werden geputzt.

[0039] Alle Borsten, insbesondere die die Zahnfleischfurchen reinigenden, liegen immer weitestgehend im optimalen Winkel von ca. 30-70 Grad an, und gewährleisten so optimales Eindringen in die Zahnfleischfurche.

[0040] Borsten werden speziell entlang aller Zahnfleischränder positioniert, wodurch alle Zahnfleischfurchen optimal gereinigt werden.

[0041] Die Zahnzwischenräume werden durch eigens darauf ausgerichtete Borsten mitgereinigt.

[0042] Es wird beim Reinigen kaum Schmutz von einem Zahn zum anderen geschleppt. [0043] Gleichzeitiges Reinigen mit Zahnseide ist möglich. [0044] Gleichzeitige Zungenreinigung ist möglich.

[0045] Noch viel wichtiger als die Zeitersparnis ist, dass ausnahmslos alle Zähne,

Zahnzwischenräume und Zahnfleischfurchen immer und optimal gereinigt werden - mit extrem kleinem Aufwand, ohne dass eine besondere, schwierige Technik erlernt und konsistent angewendet werden muss. [0046] Beim erfindungsgemäßen Gebissreinigungswerkzeug sind die Borsten so präzise auf die Zahnfleischränder ausgerichtet und das Bürsten erfolgt in einem so eng begrenzten, wohl definierten Bereich, dass Zahnfleischverletzungen, wie sie mit Handzahnbürsten

vorkommen, praktisch ausgeschlossen sind. Zahnfleischbereiche abseits der

Zahnfleischränder können gar nicht berührt, und damit auch nicht verletzt werden, da die schräg aufliegenden Borsten durch ihr zunehmendes Verbiegen zunehmenden Widerstand leisten und so die Bewegung sanft abbremsen und dann gänzlich stoppen. Die Länge und Härte der Borsten sind genau so gewählt, dass sie bei den bei Kieferbewegungen

auftretenden Kräften optimale Reinigungswirkung ohne Verletzungsgefahr entfalten.

[0047] Da die Putzzeit etwa 10 mal kürzer ist, als mit herkömmlichen Zahnbürsten, wird die einzelne Borste etwa 10 mal weniger beansprucht. Das führt dazu, dass das

Gebissreinigungswerkzeug etwa 10 mal länger benutzt werden kann.

Beschreibung von Ausführungsbeispielen

[0048] In einer Variante kann gleichzeitig oder ausschließlich eine Reinigung mit Zahnseide durchgeführt werden. Eine Variante des Gebissreinigungswerkzeugs ist nicht oder nicht nur mit Borsten ausgestattet, sondern kann ausschließlich oder zusätzlich vom Benutzer mit einem dünnen Faden ausgestattet werden, beispielsweise Zahnseide. Der Faden wird durch speziell dafür konstruierte Aussparungen in den Borstenträgern gespannt, sodass er immer genau über den Zahnzwischenräumen, etwa rechtwinklig zu der Verbindungsachse zwischen zwei Zähnen, liegt, und in eingebissener Grundposition des Gebisses etwa auf dem Zahnfleisch zwischen den angrenzenden Zähnen aufliegt. Wenn nun in die Vorrichtung "gebissen" wird, dann wird dadurch die Zahnseide wie beim herkömmlichen "Einfädeln" mit den Fingern durch die Zahnzwischenräume geführt, hier nun aber durch sämtliche

Zahnzwischenräume zur gleichen Zeit. Durch Zubeissen aus der Grundposition heraus wird die Zahnseide etwa 1-3 mm in die Zahnfleischfurchen hinein geführt, wodurch diese gereinigt werden. Durch Kauen und durch Mahlen der Kiefer nach links und rechts und vor und zurück wird die Zahnseide nun genauso oder ähnlich unter die Zahnfleischränder geführt und etwa rechtwinklig zu den Zahnzwischenräumen hin- und her-bewegt, wie beim manuellen

Reinigen mit Zahnseide. Kauen und Mahlen führt auch dazu, dass die Zahnseide wechselnd einmal in die Zahnfleischfurche des linken und dann wiederum in diejenige des rechten angrenzenden Zahnes geführt wird. Dadurch ist der Putzvorgang mittels Zahnseide, der auf herkömmliche Weise 3-6 Minuten erfordert und handwerkliches Geschick erfordert, auf einfachste Weise in ca. 6 Sekunden erledigt. Dies erfolgt gleichzeitig mit dem

Zahnputzvorgang. Die Zahnseide kann auch nicht zu weit unter die Zahnfleischränder geführt werden, da die Kau- und Mahlbewegung durch die schräg an den Zahnoberflächen anliegenden Borsten weich abgebremst wird. Anstatt Zahnseide können auch andere Materialien mit vergleichbarer Putzwirkung verwendet werden. Die Aussparungen können als zylindrische Bohrungen in den Borstenträgern ausgeführt sein. Die Zentren zweier gegenüberliegender Bohrungen halten die Zahnseide in korrekter Position über dem

Zahnzwischenraum. Diese können zusätzlich mit zueinander gegenläufig verdrehten, sich zum oberen Gehäuserand hin erweiternden Schlitzen ausgestattet sein, um ein schnelles, unkompliziertes Einlegen der Zahnseide zu ermöglichen. Dabei ist zu beachten, dass die Begrenzungsflächen der Schlitze nach oben und nach aussen hin abgerundet sind, da sonst die Gefahr von Schnittverletzungen im Mundraum besteht.

In einer Variante kann die Zahnseide auch aus permanent verwendbarem, wieder abwaschbarem Zahnseidematerial bestehen, sodass diese nicht mehr ausgetauscht und neu eingefädelt werden muss.

[0049] Zusätzlich kann ein Zungenreiniger über der Zunge platziert sein. Hierzu befindet sich ein Brückenelement in der Mitte des Gebissreinigungswerkzeugs zwischen linker und rechter Kieferseite, das eine Kante für die Schaberfunktion und/oder Borsten enthält, die nach unten Richtung Zungenoberfläche gerichtet sind. Die Zunge kann angehoben und an den Borsten und der Kante reinigend gerieben werden. Somit kann die wichtige Zungenreinigung fast automatisch gleichzeitig mit oder vor oder nach dem Zähneputzen durch Kauen und Mahlen erfolgen. Das Brückenelement zur Zungenreinigung kann so gestaltet sein, dass es entweder fest verbunden oder auch auf- und absteckbar ist. In abgenommenem Zustand ist es auch einzeln als Zungenreiniger verwendbar. Der Zungenreiniger muss sich im vorderen Bereich der Zunge (in der Nähe der Zungenspitze) befinden, da im hinteren Bereich die Gefahr des Auslösens des Würgereflexes besteht. Der Zungenreiniger kann so ausgeführt werden, dass er mit der Gehäuseinnenseite eine Aufsteckaussparung bildet, mittels derer das

Gebissreinigungswerkzeug auf die Kante eines Objektes, z.B. eines Zahnputzglases aufgesteckt werden kann. So ist gewährleistet, dass das Gebissreinigungswerkzeug bei NichtVerwendung immer in für schnelles Abtrocknen und Ablaufen von Flüssigkeit optimaler Position ruht, bei der die offenen Enden der Borstenträger nach unten zeigen, und alle Bereiche für Luftzirkulation zugänglich sind..

[0050] Der Haltegriff des Gebissreinigungswerkzeuges kann so ausgeformt sein, dass er auch mit einer Zahnseidenrolle bestückt werden kann. Zusätzlich kann er mit einem Schlitz, durch den die Zahnseide geführt wird, ausgestattet sein. Darüber hinaus kann er eine Aufsteckmöglichkeit für handelsübliche Zahnseiden-Abreiß-Metallplättchen beinhalten, die handelsüblichen Zahnseidenverpackungen entnommen werden können. Diese kann als kombinierter Schlitz und Steckfläche ausgeführt sein. So können ebene Metallplättchen in den Schlitz eingesteckt oder U-förmig gebogene Metallplättchen auf eine Fläche aufgesteckt werden. Dies hat den Vorteil, dass Zahnseide jederzeit bequem zur Verfügung steht und eingesetzt werden kann.

[0051] Das Gebissreinigungswerkzeug kann auch mit einer (Ultra-) Schallzahnbürste kombiniert werden. Hierzu wird es auf einen (Ultra-) Schallzahnbürstengriff aufgesteckt oder -geschraubt, der auch ein handelsüblicher sein kann. Es kann hierzu mit denselben oder ähnlichen technischen Merkmalen wie handelsübliche (Ultra-) Schallzahnbürstenköpfe ausgestattet sein, z.B. Magnet zur Übertragung hochfrequenter Schwingungen. Die

Borstenpositionen und -dimensionen können für den Zweck der Ultraschallreinigung und die Übertragung der hochfrequenten Schwingungen auf die Borstenenden zusätzlich angepasst sein. So kann nach dem Einbeissen des Gebisses in die Grundposition eine Reinigung zusätzlich oder ausschließlich mittels hochfrequenter Borstenschwingungen ermöglicht werden. Hierzu muss nur die Schwingungsanregung für einige Sekunden lang aktiviert werden. Alle Zahnoberflächen werden durch die hochfrequent schwingenden Borsten automatisch gereinigt.

[0052] Das Gebissreinigungswerkzeug kann auch mit Kanälen ausgestattet sein, die

Reinigungsflüssigkeit und/oder Druckluft an zu reinigende Stellen des Gebisses führen. Hierzu kann es an Flüssigkeits - und/oder luftbasierte Mund/Zahnreinigungsgeräte, z.B. Munddusche, "Airfloss" u.ä. oder an Flüssigkeits- und/oder Luftdruckpumpen angeschlossen werden. Das Reinigungsmittel wird dann über Kanäle im Inneren des

Gebissreinigungswerkzeugs z.B. direkt an die Zahnzwischenräume geführt und tritt dort mit spezifischem Druck aus und trifft auf die Zahnoberflächen und -Zwischenräume. So kann zusätzlich zum Putzen mittels Borsten eine Reinigung ähnlich wie mit der Munddusche ermöglicht werden.

[0053] Die Borstenfunktion kann auch von anderen Materialien als den traditionellerweise bei Zahnbürsten verwendeten (Kunststoff-) Fäden/Borsten übernommen werden. Alle

Materialien, die zum Putzen von Zahn-Oberflächen und Zahnfleischfurchen und

Zahnzwischenräumen geeignet und ähnlich wie die Borsten elastisch verformbar sind, z.B. Putz-Schwämme oder Gumminoppen, sind dafür geeignet.

[0054] Um die Produktionskosten zu senken, kann die Putzoberfläche auch integraler Bestandteil des Putzwerkzeugs oder des Trägers sein, indem das komplette Teil in einem Vorgang im 3D-Druck-Verfahren hergestellt wird. 3D-Druck erlaubt auch das Drucken von Mehrkomponenten-Teilen mit unterschiedlichen Materialien, sodass der Träger aus hartem, weitgehend formbeständigem Material und die gedruckten Putzoberflächen aus weicherem oder generell andersartigem Kunststoff hergestellt sein können, z.B. in der Form von

Gumminoppen.

[0055] In einer zusätzlichen Ausführung sind die Borstenträger für Ober- und Unterkiefer nicht permanent zueinander fixiert und können ihren Winkel zueinander verändern und mittels eines Federelementes miteinander verbunden sein. So kann durch Druckausübung mit den Fingern der Winkel verkleinert werden, um die Aufnahme in den Mundraum zu erleichtern. Durch Loslassen stellt sich der korrekte Ober-/ Unterkieferwinkel für die Putz-Grundposition wieder ein, wodurch ein korrektes Anliegen der Borsten an alle Zähne beim Putzen gewährleistet wird. Die Federhärte ist so eingestellt, dass die Positionen der Borstenträger zueinander durch die üblichen Kau- und Mahlbewegungen nicht verändert wird. Ähnlich können die Borstenträger zusätzlich oder ausschließlich vertikal mittig geteilt und mittels Federelement verbunden sein. Ein temporäres Zusammendrücken und dadurch

Verringerung der horizontalen Ausdehnung der die seitlichen Zähne umgebenden Schenkel erleichtert dann das Einführen in den Mundraum.

[0056] In einer zusätzlichen Ausführung können die Borstenträger von Ober- und Unterkiefer auch komplett voneinander getrennt und einzeln verwendet werden, um nur die Zähne des Unterkiefers oder die des Oberkiefers separat zu reinigen.

[0057] Borsten werden in Zahnbürstenköpfen üblicherweise in zylindrischen Bohrungen mittels Metallplättchen verankert. Durch das entstehende Materialgemisch aus Kunststoff und Metall können Zahnbürsten nur sehr schlecht recycelt werden. Eine weitere Methode ist Verkleben, wobei bezüglich einer Gesundheitsverträglichkeit eine geeignete Materialwahl zu Bedenken ist. Eine Variante des Borstenträgers der vorliegenden Erfindung enthält U-förmige Kanäle für die Verankerung der Borsten. Die Borsten werden durch diese Kanäle gefädelt und gekrümmt und allein durch die Rückstellkraft des Kunststoffs, ohne den Einsatz von Metall oder Klebstoff, sicher am Platz gehalten. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass durch das Einfädeln eines einzigen Kunststofffadenstrangs so gleich zwei putzende Borstenenden entstehen.

[0058] Zur Konstruktion des Gebissreinigungswerkzeugs wird wie folgt verfahren: zunächst wird ein Abdruck des Gebisses erstellt. Dieses Negativmodell wird mit aushärtendem

Material ausgefüllt, sodass ein Positivmodell entsteht. Dieses kann mittels Scanner digitalisiert werden, sodass im CAD-System ein digitales 3D-Modell zur Verfügung steht. Alternativ können die Zähne auch direkt im Mundraum gescannt und digitalisiert und somit ein 3D-Modell erstellt werden.

[0059] Sodann erfolgt eine Positionierung der zwei Zahnreihen für Ober- und Unterkiefer im CAD-Programm bei etwa um 20 Grad geöffnetem Unterkiefer, wobei sich der Unterkiefer beim öffnen und Schließen nicht nur rotatorisch sondern gleichzeitig auch nicht-linear translatorisch bewegt. Zur Bestimmung der realen Position wird möglichst genau die Position der Kiefergelenke relativ zum Gebiss ermittelt. Zum Beispiel durch Zusatzangaben, wie z.B. Alter und Geschlecht, und unter zu Hilfenahme von Erfahrungswerten und Messreihen, und/oder durch zusätzliches Vermessen. Es kann auch zusätzlich die reale Zahnstellung bei geöffnetem Mund und in Bissposition vermessen werden. Dadurch kann z.B. unter

Zuhilfenahme einer Datenbank von Vergleichswerten die kombinierte

Rotations/Translations-Bewegung des Unterkiefers und damit die reale Position der Zähne bei geöffnetem Kiefer möglichst genau festgestellt und simuliert werden.

[0060] An den Zahnreihen in realer geöffneter Position erfolgt nun das Anordnen eines dichten Feldes von Borsten auf allen individuellen Zahnoberflächen, Zahnzwischenräumen und entlang der Zahnfleischränder mit Hilfe einer CAD-Software und/oder zusätzlichen Computerprogrammen, wobei der Abstand zwischen zwei Borstenenden auf der

Zahnoberfläche nur etwa 0 - 2 mm beträgt, und alle Borsten schräg, etwa im Winkel zwischen 10 und 80 Grad, auf allen Oberflächen stehen, und insbesondere die Borsten an den Zahnfleischrändern etwa im 45-Grad-Winkel zur dortigen Zahnoberfläche und etwa rechtwinklig zum Zahnfleischrand stehen.

[0061] Die Positionierung der Borsten zwischen den hintersten Backenzähnen erfolgt so, dass der Öffnungswinkel zwischen Ober- und Unterkiefer-Borstenträger möglichst klein gehalten werden kann. Hierzu werden die Borsten von Ober- und Unterkiefer-Borstenträger aneinander vorbeigeschwenkt und ineinander gefächert. Die Borsten an den hinteren Zahnfleischrändern der hintersten Backenzähne werden so flach und niedrig wie möglich an die Zahnoberflächen angelegt. Alternativ können zu diesem Zweck auch kürzere Borsten oder alternative Materialien verwendet werden, solange diese denselben Anpressdruck von ca. 150g ausüben und dieselbe Reinigungswirkung entfalten. In der Praxis kann so ein Öffnungswinkel von etwa 20 Grad eingehalten werden, der noch ein komfortables in den Mund Nehmen und Gebrauchen des Werkzeuges erlaubt. Die Gebissstellung in dieser Position definiert die Grundposition des Gebisses im Gebissreinigungswerkzeug.

[0062] Beim CAD-Konstruieren werden die typischen Kau- und Mahlbewegungen des Gebisses und die resultierende Reinigungswirkung der Borsten simuliert. Borstenanzahl und -Position und -läge und -abstände werden am Bildschirm so lange modifiziert, bis das Gebiss durch wenige typische Kau- und Mahlbewegungen optimal und flächendeckend gereinigt wird.

[0063] Nun erfolgt die Konstruktion und Produktion eines glattflächigen, dünnwandigen, kompakten Borstenträgers mit Haltegriff, in dem sich alle Borstenenden sicher verankern lassen. Bevorzugt wird das Teil im 3D-Druck Verfahren hergestellt. Hernach wird es mit Borsten und/oder anderen Zahnreinigungsmitteln ausgestattet.

[0064] Die Borstenträger können auch an ihren Rändern und deren oberen Kanten mit Beiss-Schutzvorrichtungen ausgestattet sein, vorzugsweise in Form von kleinen Abweisern. Diese sollen verhindern, dass in falscher Position in die Borstenfelder eingebissen wird. Dadurch bestünde nämlich die Gefahr, dass Borsten permanent umgeknickt werden, und dadurch keine Reinigungskraft am vorgesehenen Ort mehr entfalten können. Sind diese Beiss-Schutzvorrichtungen hart ausgeführt - z.B. weil diese direkt in die Borstenträger integriert sind - , dann muss bei allen Beiss-und Kaubewegungen nach wie vor ein genügender Mindestabstand der Schutzvorrichtungen von ca. 3mm zu Gebiss und

Zahnfleisch vorhanden sein. Sind diese weich ausgeführt - z.B. als aufsteckbare oder aufdruckbare Weichgummi-Abweiser, oder als Borsten - dann kann dieser Abstand geringer ausfallen oder sogar bis auf 0 reduziert werden. Dadurch wird falsches Einbeissen noch zuverlässiger vermieden.

[0065] Die Borstenträger können an allen Stellen, an denen keine Borstenenden befestigt sind, Belüftungsschlitze aufweisen, die für bessere Belüftung und Ablaufen von Wasser sorgen. Dadurch trocknet das Gebissreinigungswerkzeug schneller nach dem Gebrauch und die Gefahr von Schimmelbildung wird reduziert. Zusätzlich sind die Borstenträger dadurch besser zugänglich für die Reinigung, beispielsweise auch mittels Druckluft, Wasserstrahlen oder keimabtötender UV-Bestrahlung. Um beispielsweise über den Zähnen Platz für Belüftungsschlitze zu schaffen, werden die Borstenverankerungen seitlich über den Zähnen positioniert.

Die in den Zeichnungen nummerierten Details im Einzelnen: 1 Borstenträger Oberkiefer

2 Borstenträger Unterkiefer

3 Haltegriff

4 Zungenreiniger

5 Borsten Oberkiefer

6 Borsten Unterkiefer

7 Aussparungen Zahnseide Oberkiefer

8 Aussparungen Zahnseide Unterkiefer

9 Schlitz für Zahnseide im Haltegriff

10 Zylinder für das Aufstecken von Zahnseidenrollen

1 1 Zahnseidenrolle

12 Kombinierter Schlitz und Platte für das Anstecken von Zahnseide-Abreiß-Metallplättchen 13 Borsten zur Zungenreinigung

14 Kante/Schaber für Zungenreinigung

15 Zahnseide

16 Zähne Oberkiefer

17 Zähne Unterkiefer

18 Borsten Backenzahn/Prämolar Unterkiefer

19 Interdentalborsten

20 Borste, bestehend aus Nylonfäden

21 Gebissreinigungswerkzeug

22 Die Zahnfleischfurchen ("Gingivaler Sulkus") reinigende Borsten

23 Zahnfleischfurche ("Gingivaler Sulkus")

24 Schlitze für das Einlegen der Zahnseide in die Zahnseide-Aussparungen

25 Handgriff einer Ultraschallzahnbürste

26 Steckverbindung für Handgriff einer Ultraschallzahnbürste

27 Kanäle zur Heranleitung von Fluiden und/oder Druckluft an die Zahnoberflächen 28 Fluidum oder Druckluft zur Zahnreinigung

29 Anschluss für Fluid oder Druckluft führenden Schlauch

30 Aneinander vorbeigeschwenkte, ineinander verschachtelte Borsten

31 Borstenträgerinnenwand

32 Borstenträgeraussenwand

33 Belüftungsschlitze / -aussparungen

34 Beiss-Schutzvorrichtungen

35 Aufsteck-Schlitz

36 Borstenbefestigungskanal In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 : Eine Ansicht des Gebissreinigungswerkzeugs 21 von schräg oben, in der die einzelnen Bestandteile Borstenträger Oberkiefer 1 und Borstenträger Unterkiefer 2 und Haltegriff 3 zu sehen sind. Ausserdem sieht man die Borsten für die Oberkieferzähne 5, die im Borstenträger Oberkiefer 1 verankert sind. Zwischen den Schenkeln der Borstenträger befindet sich der Zungenreiniger 4.

Fig. 2: Eine Ansicht des Gebissreinigungswerkzeugs 21 von schräg oben, die auch die Zähne des Oberkiefers 16 zeigt, kurz bevor sie in die Oberkieferborsten 5 einbeißen.

Fig. 3: Eine Ansicht des Gebissreinigungswerkzeugs 21 von schräg unten, die auch die Zähne des Unterkiefers 17 zeigt, kurz bevor sie in die Unterkieferborsten 6 einbeißen.

Fig. 4: Eine Seitenansicht von rechts, die die Position der Zähne Oberkiefer 16 und der Zähne Unterkiefer 17 kurz vor dem Einbeißen in die Borsten der Borstenträger für den Oberkiefer 1 und für den Unterkiefer 2 zeigt

Fig. 5: Eine Seitenansicht von links. Bei dieser Variante des Haltegriffs 3 kann in seine linke Seite eine Zahnseidenrolle 11 auf einen sich in dem Haltegriff befindenden Zylinder für das Aufstecken von Zahnseidenrollen 10 gesteckt werden. Der Zahnseide-Faden kann durch den sich auf der Aussenseite befindenden Schlitz 9 geführt werden. Der kombinierte Schlitz und Platte 12 dient für das Anstecken von gebogenen und ungebogenen

Zahnseide-Abreiß-Metallplättchen, die den handelsüblichen Zahnseide-Behältern entnommen werden können. Ersichtlich ist auch der Öffnungswinkel von etwa 20 Grad von Borstenträger Oberkiefer 1 und Borstenträger Unterkiefer 2 zueinander.

Fig. 6: Ansicht des Gebissreinigungswerkzeugs 21 von vorne. Der Haltegriff 3 befindet sich während des Zähneputzens auf der Mundaussenseite.

Fig. 7: Zeigt eine Ansicht des Gebissreinigungswerkzeugs und des Haltegriffs 3 von oben, wobei dieser mit einem Schlitz 9 ausgestattet ist, durch den die Zahnseide 15 geführt werden kann. Zusätzlich ist eine Aufsteckmöglichkeit für handelsübliche

Zahnseiden-Abreiß-Metallplättchen 12 beinhaltet. Diese ist als kombinierter Schlitz und Steckfläche ausgeführt.

Fig. 8: Ansicht auf das Gebissreinigungswerkzeug 21 von unten. Hier kann man die

Reinigungsmittel des Zungenreinigers 4 erkennen, der sich zwischen den Schenkeln der Borstenträger befindet. Im Zungenreiniger 4 befinden sich Zungenreinigungsborsten 13 und ein Zungenreinigungsschaber 14, die auf die Zungenoberseite ausgerichtet sind.

Fig. 9: Ansicht des Gebissreinigungswerkzeugs von hinten (von der Zungenseite her).

Fig. 10: Diese Ansicht zeigt nur die Borsten Oberkiefer 5 und Unterkiefer 6 (die Träger selbst sind ausgeblendet), kurz vor dem Einbeißen der Zähne des Oberkiefers 16 und Unterkiefers 17.

Fig. 11 : Zeigt Gebiss und Borstenfeld bei etwa in die Grundposition eingebissenem Zustand, sodass die Borsten etwa am Zahnfleischrand anliegen.

Fig. 12: Ansicht von schräg oben, die zeigt, wie zusätzlich Zahnseide 15 verwendet wird. Die Zahnseide ist hier durch Löcher oder Aussparungen 7 des Oberkiefer-Borstenträgers 1 im Bereich der Zahnzwischenräume hindurchgefädelt worden. Die dazu dienenden

Aussparungen liegen jeweils auf der Aussen- und Innenseite eines jeden

Zahnzwischenraumes, und in der Grundposition der eingebissenen Zahnreihe etwa auf dem Zahnfleischrand, sodass die Zahnseide beim weiteren Einbeissen etwa 1-3 mm reinigend unter die Zahnfleischränder der angrenzenden Zähne geführt wird.

Fig. 13: Eine Variante ohne Borsten, nur zur Reinigung mittels Zahnseide

Fig. 14: Zeigt nur die Zahnseide 15, bei eingebissenem Zustand, in der Grundposition, bei der sie etwa auf den Zahnfleischrändern aufliegt.

Fig. 15: Wie Fig. 14, aber in der Draufsicht

Fig. 16: Zeigt eine Borstenverteilung exemplarisch an einem Zahn, in der Draufsicht

Fig. 17: Wie Fig. 16, aber in der Seitenansicht von innen (von der Zungenseite her)

Fig. 18: Dieselbe Seitenansicht wie Fig. 17, aber hier nur Interdentalborsten 19 zeigend, die auf die Zahnzwischenräume ausgerichtet sind

Fig. 19: Wie Fig. 18, aber in einer zusätzlichen Ansicht von außen

Fig. 20: Zeigt einen Querschnitt durch die Borstenverteilung von Fig. 16. Insbesondere die die Zahnfleischfurche reinigenden Borsten 22 stehen etwa im 45-Gradwinkel zur Zahnoberfläche am Zahnfleischrand, und etwa rechtwinklig zu diesem. Die Borstenträger 1 , 2 sind nur so dick wie gerade notwendig, um die Borsten sicher zu verankern und genügend Stabilität zu gewährleisten, und folgen der Position der Borstenenden insbesondere auf der

lnnen-/Borstenseite so gut wie möglich. Die Einstecktiefe der Borsten beträgt etwa 3mm und die gesamte Wandstärke des Borstenträgers beträgt etwa 4mm.

Fig. 21 : Zeigt eine alternative Verankerungsmethode für die Borsten. Zu sehen ist der Querschnitt durch einen Borstenträger. Eine Borste, bestehend aus Nylonfäden, ist durch einen U-förmigen Kanal gefädelt.

Fig. 22: Zeigt eine nähere Ansicht der Aussparungen für die Zahnseide 7 am

Oberkiefer-Borstenträger 1 , der hier ohne Borsten dargestellt ist. Die Aussparungen 7 sind hier zylindrisch ausgeführt, und die Zahnseide kann durch Schlitze 24 von oben eingelegt werden. Die Schlitze 24 können auch breiter, oder auch nicht wie hier vertikal, sondern schräg geneigt auf die zylindrische Aussparung zuführend ausgeführt sein, um leichteres Einfädeln der Zahnseide in die Aussparungen zu ermöglichen. Die Zähne des Oberkiefers 16 sind hier in der Grundposition zu sehen, bei der die Zahnseide etwa auf dem Zahnfleisch zwischen den Zähnen aufliegt.

Fig. 23: Zeigt eine noch nähere Ansicht der Aussparungen für die Zahnseide 7 am

Oberkiefer-Borstenträger 1. Die Zähne 16 sind hier ausgeblendet. Der Borstenträger 1 ist hier ohne Borsten dargestellt. Es ist ersichtlich, wie die Zahnseide durch die Aussparungen 7 geführt wird. Die Zahnseide wird auf diese Art und Weise sowohl durch die Aussparungen 7 am Oberkiefer-Borstenträger 1 , als auch durch die Aussparungen 8 am

Unterkiefer-Borstenträger 2 geführt. Die Schlitze 24 sind hier trapezförmig, vertikal nach oben hin öffnend ausgeführt. Die trapezförmige Öffnung der Schlitze 24 erleichtert das Einfädeln der Zahnseide 15 in die Schlitze 24 und damit das Positionieren in den Aussparungen 7, 8. Fig. 24: Zeigt eine Seitenansicht auf einen Teil des Oberkiefer-Borstenträgers 1 in einer Ausführungsvariante, bei der die Schlitze 24 für die Zahnseide 15 nicht vertikal auf die Aussparungen 7 hinführen, sondern schräg geneigt sind, und trapezförmig geöffnet sind. Jeweils zwei benachbarte Schlitze 24 sind gegenläufig zueinander geneigt, wodurch das Einfädeln der Zahnseide 15 erleichtert und diese auch bei Vertikalbewegungen der Zähne noch sicherer am Platz gehalten wird. Auch gegenüberliegende Schlitze (auf der Front- und Hinterseite der Zähne) sind zu diesem Zweck gegenläufig geneigt. Nach oben hin sind die Schlitze abgerundet, um Verletzungen durch scharfe Kanten in der Mundhöhle zu vermeiden. Fig. 25: Zeigt eine Frontansicht des Gebissreinigungswerkzeuges 21 in einer Variante, bei der die Reinigung der Zahnoberflächen zusätzlich oder ausschliesslich mittels Ultraschallanregung der Borsten erfolgt. Die Kopplung mit einem handelsüblichen oder speziell angefertigten Ultraschallzahnbürstengriff 25, der einen elektromagnetischen

Schallwandler beinhaltet, kann beispielsweise über eine Schraub- und/oder Steckverbindung 26 erfolgen, die in den Haltegriff 3 integriert ist. Zusätzlich befindet sich am Haltegriff 3 ein Anschluss 29 für einen flüssigkeitsführenden Schlauch.

Fig. 26: Zeigt einen Querschnitt eines Borstenträgers, der in seinem Inneren zusätzlich mit Flüssigkeiten oder Druckluft transportierenden Kanälen 27 ausgestattet ist, die

zahnreinigende Flüssigkeit und/oder Druckluft 28 an die Zahnoberflächen transportieren. Fig. 27: Zeigt eine schräge Ansicht auf das Innere des Borstenträgers Oberkiefer 1 , mit gegenläufig angewinkelten trapezförmig sich öffnenden Schlitzen 24, um das Einfädeln der Zahnseide 15 zu erleichtern.

Fig. 28: Zeigt eine Ansicht der rechten Seite des Gebissreinigungswerkzeugs 21 von hinten (von der Zungenseite her). Es ist zu sehen, wie im hinteren Backenzahnbereich zu verankernde Borstenenden 30 von Borstenträger Oberkiefer 1 und Borstenträger Unterkiefer 2 so aneinander vorbeigeschwenkt und ineinander verschachtelt werden (gestrichelt dargestellt), dass ein möglichst kleinen Winkel von Borstenträger Oberkiefer 1 und

Borstenträger Unterkiefer 2 zueinander erzielt werden kann, unter Beibehaltung eines schrägen Anstellwinkels der reinigenden Borstenenden auf die hintersten

Backenzahnoberflächen. Alternativ können zu diesem Zweck auch kürzere Borsten verwendet werden, die in ihrer Härte so angepasst werden, dass sie weiterhin einen optimalen Anpressdruck und Reinigungswirkung ausüben. Auf diese Art und Weise kann ein maximaler Winkel der Borstenträger zueinander von etwa 20 Grad und damit eine maximale Distanz der Ober- und Unterkiefer-Schneidezahnkanten von ca. 40mm zueinander beim in den Mund Nehmen des Gebissreinigungswerkzeuges erzielt werden. Somit kann der Kiefer auch nach wie vor bequem aus der Grundposition des Gebisses im

Gebissreinigungswerkzeug heraus kauend bewegt werden. So bleibt eine komfortable und erfindungsgemässe Benutzung gewährleistet. Ausserdem ist zu sehen, wie in einer bevorzugten Ausführung die zwei Borstenträger 1 , 2 konstruktiv miteinander vereinigt sind und auch in einem einzigen Stück hergestellt und untrennbar miteinander verbunden sind. Fig. 29: Zeigt einen Querschnitt durch den Borstenträger Unterkiefer 2 im

Backenzahnbereich der Zähne des Unterkiefers 17. Ersichtlich ist, wie alle Borsten etwa gleich tief im Borstenträger verankert sind und so ungefähr alle dieselbe putzende freie Länge haben. Zusätzlich ist ersichtlich, wie die Borstenträgerinnenwand 31 den Positionen der zu verankernden Borstenenden folgt, um korrekte Verankerungstiefen und damit korrekte Längen der putzenden Borstenenden zu gewährleisten. Die Borstenträgeraussenwand 32 kann, wie in diesem Ausführungsbeispiel gezeigt, der Kontur der Innenwand 31 ungefähr folgen, um bei der Produktion möglichst wenig 3D-Druckmaterial zu verbrauchen, und um eine kompakte Bauform zu erzielen.

Fig. 30: Zeigt eine Ansicht auf das Gebissreinigungswerkzeug von oben. Der Borstenträger für den Oberkiefer 1 ist hier ohne Borsten dargestellt. In dieser Variante befinden sich Belüftungsschlitze 33 im Borstenträger in Bereichen, wo keine Borsten verankert sind.

Zusätzlich sind Beissschutzvorrichtungen 34 an den oberen Kanten des Borstenträgers dargestellt. Der Zungenreiniger 4 ist hier ohne Zungenreinigungsborsten ausgeführt. Er bildet mit der Borstenträgerinnenseite einen Aufsteck-Schlitz 35 mittels dessen das

Gebissreinigungswerkzeug von oben auf eine Kante, beispielsweise eines Zahnputzglases, aufgesteckt werden kann. In einer Variante befindet sich hier nur ein Aufsteckschlitz, ohne Zungenreiniger.

Fig. 31: Zeigt eine Beissschutzvorrichtung 34 im Querschnitt durch Borstenträger 2 und Zahn 17. Hier ist die diese so kurz gehalten, dass eine Bewegungsfreiheit für Kauen und Mahlen des Gebisses nach dem Einbeissen in die Grundposition nach wie vor gewährleistet ist. Die Borste 18 wird vor falsch positioniertem Einbeissen geschützt.

Fig. 32: Zeigt eine Beissschutzvorrichtung 34 im Querschnitt durch Borstenträger 2 und Zahn 17. Hier ist die diese länger gehalten, so dass der Schutz vor falsch positioniertem Einbeissen noch besser ist. Allerdings ist dann der Bewegungsspielraum der Zähne in den Borstenfeldern potenziell eingeschränkt, weshalb diese Beissschutzvorrichtung aus weichem Material ausgeführt sein muss..

Fig. 33: Zeigt wie das Gebissreinigungswerkzeug mittels des Aufsteck-Schlitzes 35 auf eine Wasserglas-Kante aufgesteckt wird.

Fig. 34: Zeigt eine herkömmliche Verteilung der Borstenverankerungen 36 in den

Borstenträgern 1 ,2. Dadurch entsteht eine geschlossene Form der Träger, ähnlich der einer

Beisschiene. Die geschlossene Form wirkt einer schnellen Abtrocknung entgegen und begünstigt Schimmelbildung und die Einlagerung von Schmutzrückständen.

Fig. 35: Zeigt eine Variante bei der die Borstenverankerungskanäle 36 so auf die Seite geschwenkt wurden, dass z.B. in der Mitte, oberhalb der Zähne, Platz für Belüftungsschlitze

33 geschaffen wird. Dadurch kann sich gleichzeitig weniger Schmutz ablagern und das

Gebissreinigungswerkzeug ist leichter zugänglich für die Reinigung.

Fig. 36: Zeigt eine extreme Weiterentwicklung der Belüftungsschlitze 33, bei der die Borsten nur noch in einer Netzstruktur verankert sind.

[0064] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen Seitenansichten des Gebissreinigungswerkzeuges. Die zwei Borstenträger für Ober- und Unterkiefer stehen in einem Winkel von etwa 20 Grad zueinander, wobei immer der kleinste individuell noch mögliche Winkel, resultierend aus Ort und Lage der Borsten im hinteren Backenzahnbereich, gewählt wird. Die Borsten des Ober- und Unterkiefers werden zu diesem Zweck in diesem Bereich so aneinander

vorbeigeschwenkt, dass ein möglichst kleiner Winkel resultiert. Mögliche Winkel und Lagen der zwei Borstenträger resultieren aus der jeweiligen simulierten wahren Position von Ober- und Unterkiefer beim Kauen zueinander.

[0065] Fig. 5 zeigt die Aussparungen für einen Zahnreinigungsfaden, die sich auf einer Achse rechtwinklig zum jeweiligen Zahnzwischenraum und etwa auf dem Zahnfleischrand in der Grundposition, wenn der Zahn von einem dichten Borstenfeld umgeben ist, befinden. Die Fig. 15 zeigt die resultierend rechtwinklig zu den Zahnzwischenräumen verlaufenden Zahnseide-Fäden.

[0066] In den Figuren 7, 8 und 9 wird der Zungenreiniger gezeigt, der zwischen den Schenkeln der Borstenträger und in der Seitenansicht etwa auf mittlerer Höhe des

Gebissreinigungswerkzeugs und damit im Gebrauch knapp über der Zunge platziert ist. Er enthält eine nach hinten und unten gerichtete Kante für die Schaberfunktion und/oder Borsten, die mit ihren reinigenden Enden nach unten auf die Zungenoberfläche ausgerichtet sind. Beim Darüberstreichem mit der Zungenoberfläche über diese wird diese gereinigt. [0067] Fig. 11 zeigt Gebiss und Borstenfeld bei etwa um 2 mm aus der Grundposition heraus zugebissenem Zustand, sodass die untersten Borsten sich etwas unter dem Zahnfleischrand befinden. In maximaler Bissposition sind die dem Zahnfleischrand am nächsten stehenden Borsten mit Ihren Fäden dann etwa 1-3 Millimeter in die

Zahnfleischfurche eingedrungen oder darüber hinweggestrichen, wodurch auch dort Plaque gelöst wird. Gleichzeitig wurden auch sämtliche andere Zahnoberflächen mit den

Borstenenden reinigend überstrichen. Auch auf die Kauflächen der Backenzähne trifft dies zu, da die Borsten schräg auf diese angestellt sind und durch das Zubeißen deren Enden weiter niedergedrückt werden, wodurch sie die Zahnoberflächen reinigend überstreichen.