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Title:
TIME MEASUREMENT APPARATUS, TIME MEASUREMENT METHOD AND METHOD FOR PRODUCING A TIME MEASUREMENT APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/185899
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a time measurement apparatus (100) having a transport means (120) for a liquid, at least one sensor and at least one display means which is at least communicatively connected to the sensor, is optically freely accessible and is intended to display a contact duration of the time measurement apparatus (100) with the liquid or an item of meta information derived from the contact duration. The transport means (120) comprises at least one reservoir region (121) for receiving liquid from an environment of the time measurement apparatus (100) through an entrance area (124), at least one detection region (122) for detecting the liquid and at least one time region (123) having a number of channels (125) for transporting the liquid from the reservoir region (121) to the detection region (122) in a defined transport duration. The sensor is designed to detect the liquid in the detection region (122) at an end of the time region (123) which is remote from the reservoir region (121). The transport means (120) comprises a combined system having an inner region (126) for transporting the liquid and a moisture-repellent outer region (140), wherein the outer region (140) encloses the inner region (126) on a front surface (130) of the transport means (120), on a rear surface (131) of the transport means (120) which is opposite the front surface (130), on a right-hand side edge (132) of the transport means (120) and on a left-hand side edge (133) of the transport means (120) which is opposite the right-hand side edge (132), in each case at least in a section adjoining a lower edge (135) for immersion in the liquid, and wherein the inner region (126) is freely accessible, at least in sections, on the lower edge (135) and on an upper edge (134) of the transport means (120) which is opposite the lower edge (135).

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Inventors:
LIEB CHRISTIAN (DE)
ENGEL MAXIMILIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/058063
Publication Date:
October 03, 2019
Filing Date:
March 29, 2019
Export Citation:
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Assignee:
T TIMR GMBH (DE)
International Classes:
G04F13/06; B65D85/808
Domestic Patent References:
WO2019007560A12019-01-10
Foreign References:
US20170319004A12017-11-09
DE10000046A12001-07-12
DE202014009078U12014-11-24
DE10151356A12003-04-30
DE102015108921A12016-12-08
Attorney, Agent or Firm:
PREUSCHE, Rainer (DE)
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Claims:
Ansprüche

[Anspruch 1] [Zeitmessvorrichtung (100) mit einem streifenförmigen Transportmittel (120) für eine Flüssigkeit, zumindest einem Sensor und zumindest einem mit dem Sensor zumindest kommunikativ verbundenen Anzeigemittel zur Anzeige einer Kontaktdauer der Zeitmessvorrichtung (100) mit der Flüssigkeit oder einer aus der Kontaktdauer abgeleiteten Metainformation, wobei das

Transportmittel (120)

a) zumindest einen Reservoirbereich (121 ) zur Aufnahme von Flüssigkeit aus einer Umgebung der Zeitmessvorrichtung (100) durch eine an einer Unterkante (135) des Transportmittels angeordnete Eintrittsfläche (124), b) zumindest einen Detektionsbereich (122) zur Detektion der Flüssigkeit und

c) zumindest einen Zeitbereich (123) mit einer Anzahl von Kanälen (125) zum Transport der Flüssigkeit in einer definierten Transportdauer von dem Reservoirbereich (121 ) zu dem Detektionsbereich (122) umfasst, und wobei der Sensor zur Detektion der Flüssigkeit in dem Detektionsbereich (122) an einem dem Reservoirbereich (121 ) abgewandten Ende des

Zeitbereichs (123) ausgelegt ist,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s

d) das Transportmittel (120) ein Verbundsystem mit einem Innenbereich (126) zum Transport der Flüssigkeit und einem feuchtigkeitsabweisenden Außenbereich (140) umfasst,

e) wobei der Außenbereich (140) den Innenbereich (126) an einer Vorderfläche (130) des Transportmittels (120), an einer der Vorderfläche (130) gegenüberliegenden Rückfläche (131 ) des Transportmittels (120), an einer rechten Seitenkante (132) des Transportmittels (120) und an einer der rechten Seitenkante (132) gegenüberliegenden linken Seitenkante (133) des Transportmittels (120) jeweils zumindest in einem an eine Unterkante (135) angrenzenden Abschnitt zum Eintauchen in die Flüssigkeit umhüllt, und g) wobei der Innenbereich (126) an der Unterkante (135) und an einer der Unterkante (135) gegenüberliegenden Oberkante (134) des Transportmittels (120) zumindest abschnittsweise frei zugänglich ist.

[Anspruch 2] Zeitmessvorrichtung (100) nach Anspruch 1 ,

g e k e n n z e i c h n e t d u r c h

zumindest ein Widerstandselement (160) zur Begrenzung eines Flusses der Flüssigkeit von dem Reservoirbereich (121) in den Zeitbereich (122), wobei das Widerstandselement (160) gegenüber dem Reservoirbereich (121) und/oder dem Zeitbereich (123)

a) eine verringerte Querschnittsfläche für den Durchtritt der Flüssigkeit umfasst,

b) ein Material mit einer verringerten Leitfähigkeit für die Flüssigkeit umfasst und/oder

c) eine erhöhte Materialdichte aufweist.

[Anspruch 3] Zeitmessvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Innenbereich (126) des Transportmittels (120)

a) den Sensor und das Anzeigemittel bildet;

b) eine durch Kontakt mit der Flüssigkeit veränderliche

Lichtdurchlässigkeit aufweist, bevorzugt in einem trockenen Zustand blickdicht und in einem nassen Zustand durchsichtig ist, und

c) aus zumindest einem für die Flüssigkeit saugfähigen Material, bevorzugt aus einem Papier und/oder einem Vliesstoff besteht.

[Anspruch 4] Zeitmessvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Außenbereich (120)

a) zumindest einen feuchtigkeitsabweisenden Träger (143), bevorzugt einen mit einem thermoplastischen Kunststoff beschichteten Karton, zur Versteifung des Transportmittels (120) umfasst und/oder

b) zumindest eine feuchtigkeitsabweisende und zumindest abschnittsweise transparente Folie (144), bevorzugt aus einem thermoplastischen Kunststoff, umfasst.

[Anspruch 5] Zeitmessvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

gekennzeichnet durch

zumindest eine Verschlussvorrichtung zum vorübergehenden Verschluss der Eintrittsfläche (124) gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit in den

Reservoirbereich (120), wobei die Verschlussvorrichtung in der Flüssigkeit, bevorzugt nur oberhalb einer Mindesttemperatur, löslich ist. [Anspruch 6] Zeitmessvorrichtung (100) nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Rückfläche (131) des T ransportmittels (120) von dem T räger (143) gebildet ist,

b) die Vorderfläche (130) des T ransportmittels (120) von der Folie (144) gebildet ist, und

c) zwischen dem Träger (143) und der Folie (144) der Innenbereich (126) des Transportmittels (120) angeordnet ist,

d) wobei der Träger (143) und die Folie (144) an den Seitenkanten (132,

133) des T ransportmittels (120) jeweils einen Überstand (145) über den Innenbereich bilden,

e) wobei zumindest der Träger (143) und die Folie (144) zumindest an den Seitenkanten (132, 133) stoffschlüssig miteinander verbunden sind, und f) wobei bevorzugt der Innenbereich (126) und der Träger (143) zumindest abschnittsweise stoffschlüssig miteinander verbunden sind.

[Anspruch 7] Zeitmessvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

a) das Anzeigemittel eine Markierung (300), bevorzugt eine Farbmarkierung, umfasst,

b) wobei die Markierung (300) an einer der Rückfläche (131 ) zugewandten Seite des Innenbereichs (126) an dem Innenbereich (126) und/oder an dem Außenbereich (140) angebracht ist,

c) sodass die Markierung (300) in einem nassen Zustand des Innenbereichs (126) von der Vorderfläche (130) her durch den Innenbereich (126) sichtbar ist,

d) wobei die Markierung (300) bevorzugt durch ein

feuchtigkeitsabweisendes Material, besonders bevorzugt eine feuchtigkeitsabweisende Folie (144) und/oder eine feuchtigkeitsabweisende Beschichtung eines Trägers (143), von dem Innenbereich (126) getrennt ist.

[Anspruch 8] Filterpapierbahn (419) zur Herstellung einer Mehrzahl von, insbesondere pyramidalen, Teebeuteln (420),

dadurch gekennzeichnet, dass

a) auf der Filterpapierbahn (419) für jeden Teebeutel (420) eine

Zeitmessvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 befestigt ist, b) wobei die Rückfläche (131) des Transportmittels (120) der Zeitmessvorrichtung (100) zumindest durch zumindest eine untere

Befestigung (418) nahe der Unterkante (135) des Transportmittels (120) an der Filterpapierbahn (419) befestigt ist.

[Anspruch 9] Filterpapierbahn (419) nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Rückfläche (131) des T ransportmittels (120) der

Zeitmessvorrichtung (100) durch zumindest eine obere Befestigung (417) nahe der Oberkante (134) des Transportmittels (120) an der Filterpapierbahn

(419) befestigt ist und/oder

b) die Filterpapierbahn (419) zur Herstellung der Teebeutel (420) in einem zentralen Faltbereich (415) der Filterpapierbahn (419) um eine Längsachse der Filterpapierbahn (419) faltbar ist, wobei das Transportmittel

(120) der Zeitmessvorrichtung (100) quer zu der Längsachse auf der Filterpapierbahn (419) angeordnet ist und durch eine mittlere Befestigung (416) zwischen der Unterkante (135) des Transportmittels (120) und dem zentralen Faltbereich an der Filterpapierbahn (419) befestigt ist.

[Anspruch 10] Zeitmesssystem (400) mit einem, insbesondere pyramidalen, Teebeutel

(420),

dadurch gekennzeichnet, dass

an dem Teebeutel (420) eine Zeitmessvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 befestigt ist, wobei die Rückfläche (131) des Transportmittels (120) der Zeitmessvorrichtung (100) zumindest durch eine untere Befestigung nahe der Unterkante (135) des Transportmittels (120) an dem Teebeutel (420) befestigt ist.

[Anspruch 11] Zeitmessverfahren mit einer Zeitmessvorrichtung (100) nach einem der

Ansprüche 1 bis 7,

gekennzeichnet durch folgende Schritte a) In-Kontakt-Bringen der Eintrittsfläche (124) des Reservoirbereichs

(121) des T ransportmediums (120) der Zeitmessvorrichtung (100) mit einer Flüssigkeit zu einem Kontaktanfangszeitpunkt,

b) Transportieren der Flüssigkeit durch den Zeitbereich (123) des Transportmediums (120) innerhalb einer Transportdauer in den Detektionsbereich (122) des Transportmediums (120),

c) Detektieren der Flüssigkeit in dem Detektionsbereich (122) zu einem Detektionszeitpunkt, der mit dem Kontaktanfangszeitpunkt korreliert ist, und d) Anzeigen der Kontaktdauer oder einer von der Kontaktzeit abgeleiteten Metainformation.

[Anspruch 12] Zeitmessverfahren nach Anspruch 11,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Detektieren ein optisches, bevorzugt visuelles, Detektieren einer

Änderung einer Lichtdurchlässigkeit des Innenbereichs (126) des

Transportmittels (120) der Zeitmessvorrichtung (100) durch die Flüssigkeit umfasst.

[Anspruch 13] Zeitmessverfahren nach Anspruch 11 oder 12,

dadurch gekennzeichnet, dass

das In-Kontakt-Bringen ein Öffnen einer Verschlussvorrichtung zum vorübergehenden Verschluss der Eintrittsfläche (124) gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Reservoirbereich (120) durch die Flüssigkeit umfasst.

[Anspruch 14] Herstellungsverfahren (600) für eine Zeitmessvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Bereitstellen (610) eines Rohlings (127) für einen Innenbereich (126) zum Transport der Flüssigkeit,

b) Aufbringen (620) je eines Abschnitts (142) eines

feuchtigkeitsabweisenden Außenbereichs (140) zumindest auf eine

Vorderfläche (130) und eine der Vorderfläche (130) gegenüberliegende Rückfläche (131) des Rohlings (127),

c) wobei die Abschnitte (142) an einer rechten Seitenkante (132) des Rohlings (127) und einer der rechten Seitenkante (132) gegenüberliegenden linken Seitenkante (133) des Rohlings (127) jeweils einen Überstand (145) über den Rohling (127) bilden, und

d) Zusammenpressen (630) zumindest der Überstände (145) zur feuchtigkeitsabweisenden Verbindung der Abschnitte (142) miteinander.

[Anspruch 15] Herstellungsverfahren (600) nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Zusammenpressen (630)

a) ein Verschweißen, bevorzugt ein Ultraschallverschweißen, und/oder ein Laminieren, bevorzugt ein Heißlaminieren, der Abschnitte (142) miteinander und bevorzugt zumindest eines Abschnitts (142) mit dem Rohling (127) umfasst.

Description:
Beschreibung

Bezeichnung der Erfindung: [ Zeitmessvorrichtung, Zeitmessverfahren und Herstellungsverfahren für eine

Zeitmessvorrichtung [

[Technisches Gebiet

[1] Die Erfindung betrifft eine Zeitmessvorrichtung mit einem Transportmittel für eine Flüssigkeit, zumindest einem Sensor und zumindest einem mit dem Sensor zumindest kommunikativ verbundenen Anzeigemittel zur Anzeige einer Kontaktdauer der Zeitmessvorrichtung mit der Flüssigkeit oder einer aus der Kontaktdauer abgeleiteten Metainformation. Das Transportmittel umfasst zumindest einen

Reservoirbereich zur Aufnahme von Flüssigkeit aus einer Umgebung der

Zeitmessvorrichtung durch eine Eintrittsfläche, zumindest einen Detektionsbereich zur Detektion der Flüssigkeit und zumindest einen Zeitbereich mit einer Anzahl von Kanälen zum Transport der Flüssigkeit in einer definierten Transportdauer von dem Reservoirbereich zu dem Detektionsbereich. Der Sensor ist zur Detektion der Flüssigkeit in dem Detektionsbereich an einem dem Reservoirbereich abgewandten Ende des Zeitbereichs ausgelegt.

[2] Die Erfindung betrifft ferner ein Zeitmessverfahren mit der Zeitmessvorrichtung und ein Herstellungsverfahren für die Zeitmessvorrichtung.

Stand der Technik

[3] Bei der Zubereitung von Tee kommt es entscheidend auf die Zeit an, in der der frisch aufgegossene Tee ziehen kann, bevor die Teeblätter oder anderer

Pflanzenbestandteile aus dem Wasser entfernt werden. Diese Zeit wird bislang üblicherweise mit einer Uhr, insbesondere mit einem Wecker, gemessen. Der Nachteil daran ist zum einen, dass bei der Tee-Zubereitung nicht immer eine Uhr zur Verfügung steht. Zum anderen muss der Benutzer die optimale Zeit kennen, die der ausgewählte Tee zum Ziehen braucht. Weiterhin ergibt sich das Problem, dass die von der Uhr gemessene Zeit nicht unbedingt mit der Ziehzeit des Tees synchronisiert ist, beispielsweise weil die Uhr erst eine gewisse Zeitspanne nach dem Aufgießen des Tees gestartet wurde. [4] Die Gebrauchsmusterschrift DE202014009078U1 beschreibt eine Tee- Zubereitungseinrichtung zur beutelbasierten, portionsweisen Zubereitung eines Teegetränks, bei der der Tee durch ein Verlängerungsstück des Teebeutels und eine Schicht aus Lebensmittelfarbe in ein verfärbbares Vlies geleitet wird. Dadurch wird das Vlies mit zunehmender Zeit in zunehmendem Abstand vom Teebeutel verfärbt, sodass sich daraus eine Ziehzeit ableiten lässt. Nachteilig an der Tee- Zubereitungseinrichtung ist, dass der Tee durch den Teebeutel relativ unkontrolliert eintritt und mit mehreren Richtungsänderungen weitergeleitet wird, wodurch sich eine schlecht reproduzierbare Transportzeit des Tees zu dem Vlies ergibt.

[5] Die Offenlegungsschrift DE10151356A1 beschreibt eine Vorrichtung und ein

Verfahren zur Zeitmessung, insbesondere bei der Teezubereitung. Auch hier wird der Tee durch den Teebeutel in ein Transportmittel, beispielsweise aus Löschpapier, gesogen. In dem Löschpapier wird der Tee über mehrere geknickte Wege auf der Rückseite des Löschpapiers angebrachten Farbmarkierungen zugeführt, die durch die Durchfeuchtung des Löschpapiers Sichtbar werden. Es ergeben sich wiederum die Nachteile, dass der Tee durch den Teebeutel relativ unkontrolliert eintritt und mit zumindest einer Richtungsänderung weitergeleitet wird, wodurch sich eine schlecht reproduzierbare Transportzeit des Tees zu den Farbmarkierungen ergibt.

[6] Die Patentanmeldung DE102015108921 A1 offenbart eine Zeitmessvorrichtung mit einem Streifen aus saugfähigem Material, der mit einem luftdichten Material ummantelt ist, wobei die Ummantelung in der unteren Hälfte ein Loch aufweist, und wobei auf dem Streifen ein Farbstoff aufgebracht ist. Wird der Streifen in Tee gesteckt, so wird der Tee durch das Loch von dem Streifen aufgesogen und der Tee wandert durch die Kapillarkräfte in dem Streifen hoch. Dabei nimmt er entweder einen beispielsweise in der Nähe des Loches aufgebrachten Farbstoff auf seinem Weg mit oder er färbt einen vorher an einer bestimmten Stelle aufgebrachten pH- Indikatorfarbstoff um. In jedem Fall kann der Benutzer die Steighöhe des Tees und somit die Ziehzeit anhand des Farbstoffes nachvollziehen. Es ergibt sich allerdings der Nachteil, dass der Tee nicht unbedingt gleichmäßig und in vorhersagbarer Menge in den Streifen eindringt, sodass die Zeitmessung ungenau wird.

Technische Aufgabe

[7] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine kostengünstige und einfach aufgebaute Zeitmessvorrichtung und ein einfaches Zeitmessverfahren zur präzisen und zuverlässigen Messung einer Ziehzeit eines Tees zu schaffen. Weiterhin ist es eine Aufgabe der Erfindung ein kostengünstiges und zuverlässiges Herstellungsverfahren für die Zeitmessvorrichtung zu schaffen.

Technische Lösung

[8] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt eine Zeitmessvorrichtung bereit, die die technische Aufgabe entsprechend den Merkmalen des Anspruches 1 löst. Ebenso wird die Aufgabe durch ein Zeitmessverfahren gemäß Anspruch 11 und ein Herstellungsverfahren gemäß Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Beschreibung der Ausführungsarten

[9] Eine erfindungsgemäße Zeitmessvorrichtung umfasst ein Transportmittel für eine Flüssigkeit, zumindest einen Sensor und zumindest ein mit dem Sensor zumindest kommunikativ verbundenes und, vorteilhafterweise optisch frei zugängliches, Anzeigemittel zur Anzeige einer Kontaktdauer der Zeitmessvorrichtung mit der Flüssigkeit oder einer aus der Kontaktdauer abgeleiteten Metainformation. Wird die Zeitmessvorrichtung beispielsweise gleichzeitig mit einem Teebeutel zur

Teezubereitung mit heißem Wasser in Kontakt gebracht, entspricht die Kontaktdauer der Ziehzeit des Tees. Wenn ein Nutzer die Kontaktdauer von dem Anzeigemittel abliest, kann er somit direkt die Ziehzeit des Tees erkennen.

[10] Das Transportmittel ist vorzugsweise streifenförmig, hat also eine Längserstreckung entlang einer Längsachse des Transportmittels, die wesentlich größer ist als eine Quererstreckung entlang einer zu der Längsachse orthogonalen Querachse des Transportmittels. Die Längserstreckung und die Quererstreckung sind jeweils wesentlich größer als eine Dicke des Transportmittels orthogonal zur Längsachse und zur Querachse. Ein streifenförmiges Transportmittel hat den Vorteil, dass bei geringem Materialbedarf entlang der Längsachse ein relativ langer Zeitbereich bereitgestellt werden kann, um eine präzise Zeitmessung zu ermöglichen. Ferner kann in der von der Längsachse und der Querachse aufgespannten Ebene ein relativ großflächiges Anzeigemittel bereitgestellt werden, um eine zuverlässige ablesbare zu ermöglichen.

[11] Ein streifenförmiges Transportmittel hat außerdem den Vorteil, dass es einfach

hergestellt und verarbeitet werden kann. Beispielsweise kann eine Vielzahl von streifenförmigen Transportmitteln gemeinsam als Band hergestellt und verarbeitet werden, aus dem erst am Ende eines Produktionsprozesses die Transportmittel ausgeschnitten werden.

[12] In einer besonders einfachen Ausgestaltung ist das streifenförmige Transportmittel im Wesentlichen rechteckförmig. Daraus ergibt sich insbesondere der Vorteil, dass ein eine Vielzahl von Transportmitteln umfassendes Band verschnittfrei zu den Transportmitteln geschnitten werden kann.

[13] Eine abgeleitete Metainformation ist beispielsweise das Erreichen einer

vorbestimmten Kontaktdauer. Wenn zum Beispiel das Erreichen einer optimalen Ziehzeit oder eines bestimmten Infusionsgrades, wie beispielsweise„mild“, „ausgewogen“ oder„stark“, angezeigt wird, wird die Teezubereitung dadurch noch einfacher, da der Nutzer nicht selbst wissen muss, welche Ziehzeit, einem

gewünschten Ziehergebnis entspricht, sodass Fehlbedienungen vermieden werden.

[14] Das Anzeigemittel ist vorteilhafterweise optisch frei zugänglich, sodass es von einem Nutzer leicht und eindeutig abgelesen werden kann. Optisch frei zugänglich ist das Anzeigemittel insbesondere dann, wenn bei einer Benutzung der

Zeitmessvorrichtung keine oder nur transparente Komponenten der

Zeitmessvorrichtung in einem optischen Weg von dem Anzeigemittel in eine

Umgebung der Zeitmessvorrichtung liegen. Dadurch kann ein Nutzer das

Anzeigemittel aus der Umgebung unbehindert betrachten.

[15] Im Sinne der Erfindung wird als„Tee“ ein Aufgussgetränk bezeichnet, das aus

unterschiedlichen Teilen verschiedener Pflanzen zubereitet wird. Neben Teesorten, die in der Hauptsache aus den Blättern und Blattknospen der Teepflanze zubereitet werden, gehören dazu insbesondere auch Kräutertees und Früchtetees.

[16] Das Transportmittel umfasst

a) zumindest einen Reservoirbereich zur Aufnahme von Flüssigkeit aus einer Umgebung der Zeitmessvorrichtung durch eine, vorzugsweise an einer Unterkante des Transportmittels angeordnete, Eintrittsfläche,

b) zumindest einen Detektionsbereich zur Detektion der Flüssigkeit und c) zumindest einen Zeitbereich mit einer Anzahl von einem, zwei, drei oder mehr Kanälen zum T ransport der Flüssigkeit in einer definierten T ransportdauer von dem Reservoirbereich zu dem Detektionsbereich.

[17] Der Reservoirbereich hat die vorteilhafte Wirkung, dass dort eine größere Menge Flüssigkeit vorgehalten werden kann, sodass eine gleichmäßige und

ununterbrochene Zuführung der Flüssigkeit in den Zeitbereich möglich ist. Die Eintrittsfläche ist vorteilhafterweise zum direkten Kontakt mit der Flüssigkeit ausgelegt. Dadurch kann die Flüssigkeit bei einem In-Kontakt-Bringen mit der Flüssigkeit sofort in den Reservoirbereich eindringen, sodass die Messung der Kontaktzeit mit einem wohldefinierten Anfangszeitpunkt beginnen kann. Die Messung wird also nicht ungenau oder schlecht reproduzierbar, weil die Flüssigkeit zunächst, beispielsweise über einen Teebeutel, an die Eintrittsfläche gelangen muss.

[18] Vorteilhafterweise ist der Zeitbereich so ausgelegt, dass die Transportdauer

wesentlich länger ist als eine Füllzeit des Reservoirbereichs und eine Detektionszeit, sodass diese gegenüber der Transportdauer vernachlässigbar sind. Dadurch wird die Kontaktdauer, in der die Flüssigkeit von der Eintrittsfläche bis zu dem

Detektionsbereich gelangt, im Wesentlichen von der Transportdauer bestimmt, sodass durch eine entsprechende Ausgestaltung des Zeitbereichs, insbesondere seiner Länge in der Transportrichtung, sichergestellt werden kann, dass die

Flüssigkeit den Detektionsbereich bei Ablauf einer genau vorherbestimmten

Kontaktdauer erreicht.

[19] Der Sensor ist zur Detektion der Flüssigkeit in dem Detektionsbereich an einem dem Reservoirbereich abgewandten Ende des Zeitbereichs ausgelegt. Das heißt, die Detektion erfolgt bei Ablauf einer Kontaktdauer, die der Summe aus Füllzeit, Transportdauer und Detektionszeit entspricht und beispielsweise auf die optimale Ziehzeit eines Tees eingestellt ist. Durch mehrere Sensoren oder einen Sensor mit mehreren Detektionsorten kann auf einfache Weise der Ablauf unterschiedlicher Kontaktdauern mit einer einzigen Zeitmessvorrichtung detektiert werden.

[20] Das Transportmittel umfasst vorzugsweise ein Verbundsystem mit einem

Innenbereich zum Transport der Flüssigkeit und einem feuchtigkeitsabweisenden Außenbereich, wobei der Außenbereich den Innenbereich an einer Vorderfläche des Transportmittels, an einer der Vorderfläche gegenüberliegenden Rückfläche des Transportmittels, an einer rechten Seitenkante des Transportmittels und an einer der rechten Seitenkante gegenüberliegenden linken Seitenkante des Transportmittels jeweils zumindest in einem an eine Unterkante angrenzenden Abschnitt zum

Eintauchen in die Flüssigkeit umhüllt.

[21] Durch die Umhüllung des Innenbereichs mit dem Außenbereich wird verhindert, dass Flüssigkeit bei einem Eintauchen des Transportmittels zur Zeitmessung in die Flüssigkeit durch die Flächen oder Seitenkanten des Transportmittels unkontrolliert in den Innenbereich eintritt und so die Zeitmessung verfälschen könnte. [22] Der Innenbereich ist vorzugsweise an den Flächen und Seitenkanten jeweils vollständig von dem Außenbereich umhüllt, sodass auch dann, wenn ein Nutzer das Transportmittel tiefer als vorgesehen in die Flüssigkeit eintaucht, keine Flüssigkeit durch die Flächen oder Seitenkanten in den Innenbereich eindringen kann.

[23] Der Innenbereich ist vorzugsweise an der Unterkante und an einer der Unterkante gegenüberliegenden Oberkante des Transportmittels zumindest abschnittsweise frei zugänglich. Insbesondere ist der Innenbereich an der Unterkante und der Oberkante nicht von dem Außenbereich umhüllt. Dadurch, dass der Innenbereich an der Unterkante zumindest abschnittsweise frei zugänglich ist, kann die Flüssigkeit durch die dort angeordnete Eintrittsfläche kontrolliert in den Innenbereich eindringen.

[24] Daraus, dass der Innenbereich an der Oberkante zumindest abschnittsweise frei zugänglich ist, wird sichergestellt, dass Luft, die von in den Innenbereich

eindringender Flüssigkeit verdrängt wird, aus dem Innenbereich entweichen kann und somit den Transport der Flüssigkeit in dem Innenbereich nicht behindert.

[25] Darüber hinaus ergibt sich der Vorteil, dass die Oberkante und die Unterkante

gleichartig ausgestaltet sein können. Dadurch lässt sich das Transportmittel besonders einfach hersteilen, beispielsweise indem ein Band mit einer Vielzahl von entlang ihrer Längsachse hintereinander angeordneten Transportmitteln so zu den Transportmitteln geschnitten wird, dass durch einen einzigen Schnitt gleichzeitig eine Unterkante eines ersten Transportmittels und eine Oberkante eines weiteren, sich entlang der Längsachse an das erste Transportmittel anschließenden

Transportmittels erzeugt wird.

[26] In einer Ausgestaltung kann der Innenbereich an der Oberkante

feuchtigkeitsabweisend versiegelt, beispielsweise von dem Außenbereich umhüllt sein.

[27] Die Zeitmessvorrichtung kann zumindest ein Widerstandselement zur Begrenzung eines Flusses der Flüssigkeit von dem Reservoirbereich in den Zeitbereich umfassen. Das Widerstandselement sorgt für einen definierten Fluss in den und folglich auch in dem Zeitbereich. Dadurch sind die Transportdauer der Flüssigkeit in dem Zeitbereich und somit auch die Zeitmessung besonders gut reproduzierbar und genau.

[28] Das Widerstandselement kann gegenüber dem Reservoirbereich und/oder dem

Zeitbereich eine verringerte Querschnittsfläche für den Durchtritt der Flüssigkeit und/oder ein Material mit einer verringerten Leitfähigkeit für die Flüssigkeit umfassen und/oder eine erhöhte Materialdichte aufweisen. Durch die genannten Ausgestaltungen ist das Widerstandselement auf besonders einfache Weise realisiert.

[29] Der Innenbereich des Transportmittels kann in einer besonders einfachen

Ausgestaltung den Sensor und das Anzeigemittel bilden. In dieser Ausgestaltung kann insbesondere das Transportmittel die vollständige Zeitmessvorrichtung bilden. Dazu kann der Innenbereich beispielsweise aus einem Material bestehen, das bei Kontakt mit der Flüssigkeit zumindest eine optische Eigenschaft, beispielsweise eine Farbe oder seine Transparenz ändert. Dadurch kann ein Nutzer den fortschreitenden Transport der Flüssigkeit in dem Transportmittel direkt beobachten und,

beispielsweise mit Hilfe zumindest einer Markierung, insbesondere einer Zeitskala, die Kontaktdauer ablesen.

[30] Der Innenbereich des Transportmittels weist vorzugsweise eine durch Kontakt mit der Flüssigkeit veränderliche Lichtdurchlässigkeit auf, und ist bevorzugt in einem trockenen Zustand blickdicht und in einem nassen Zustand durchsichtig. Blickdicht bedeutet, dass eine auf einer der Rückfläche zugewandten Seite des Innenbereichs angeordnete Markierung nicht durch den Innenbereich durchscheint, also für das menschliche Auge von der Vorderfläche aus weitgehend unsichtbar ist. Im nassen Zustand dagegen, ist der Innenbereich durchsichtig, sodass die dahinterliegende Markierung von der Vorderfläche aus deutlich wahrgenommen werden kann. Unter „blickdicht“ wird insbesondere nicht verstanden, dass der Innenbereich vollständig lichtundurchlässig ist oder die Markierung im Gegenlicht nicht durchschimmern könnte. Unter„durchsichtig“ ist nicht zu verstehen, dass der Innenbereich vollständig transparent ist. Es kommt vielmehr darauf an, dass die dahinterliegende Markierung deutlich durch den Innenbereich wahrnehmbar ist.

[31] Ein Transportmittel mit veränderlicher Lichtdurchlässigkeit kann insbesondere so ausgestaltet sein wie das in der Druckschrift DE10151356A1 beschriebene

Transportmittel. Die entsprechenden Absätze [0013] bis [0019] von DE10151356A1 sind hier durch Bezugnahme aufgenommen.

[32] Durch die veränderliche Lichtdurchlässigkeit kann der Innenbereich auf besonders einfache Weise als Sensor und Anzeigemittel dienen, beispielsweise indem der Innenbereich, wenn er durch Kontakt mit der Flüssigkeit nass wird, den Blick auf eine Markierung, die eine bestimmte Kontaktdauer symbolisiert, freigibt. [33] In einer Ausgestaltung mit veränderlicher Lichtdurchlässigkeit des Innenbereichs ist es nicht notwendig, dass wie in DE102015108921A1 ein Farbstoff von der Flüssigkeit transportiert wird, um die Kontaktdauer anzuzeigen. Durch den Verzicht auf einen transportablen Farbstoff wird, insbesondere bei einem an der Oberkante des

Transportmittels frei zugänglichen Innenbereich, die Gefahr einer Kontamination der Flüssigkeit außerhalb des Transportmittels durch den Farbstoff ausgeschlossen. Das ist insbesondere dann, wenn es sich bei der Flüssigkeit um ein Lebensmittel, beispielsweise Tee, handelt, vorteilhaft.

[34] Ferner lässt sich eine Transportgeschwindigkeit eines Farbstoffs durch die

Flüssigkeit nur schwer Vorhersagen, woraus sich eine unpräzise Zeitmessung ergeben kann. Außerdem kann der Farbstoff bei seinem Transport in dem

Transportmittel verschmieren, sodass die Zeitmessvorrichtung für einen Benutzer nicht eindeutig ablesbar ist.

[35] Das Transportmittel kann streifenförmig oder fadenförmig sein. Dadurch kann das Transportmittel auf einfache Weise an einem, insbesondere fachüblichen, Teebeutel angebracht werden. Insbesondere kann das Transportmittel den Faden eines Teebeutels ersetzen. Durch die Verwendung eines fadenförmigen Transportmittels, das beispielsweise mit einer wasserundurchlässigen Schicht überzogen sein kann, wird der Materialaufwand gegenüber einem streifenförmigen Transportmittel deutlich reduziert. In der Produktion ergeben sich weitere Vorteile, da sich ein Faden in Maschinen leichter verarbeiten lässt. Vor allem gegenüber Papierstreifen, die einzeln eingelegt werden müssen und einen erhöhten Handling-Aufwand haben. Durch den geringeren Materialaufwand und Handling-Aufwand ergibt sich eine deutliche

Kostenreduktion.

[36] Der Innenbereich des Transportmittels kann aus zumindest einem für die Flüssigkeit saugfähigen Material bestehen. Dadurch kann die Flüssigkeit durch Kapillarkräfte, insbesondere ohne weitere Antriebsmittel, wie beispielsweise eine Pumpe, in dem Transportmittel von der Eintrittsfläche bis zum Detektionsbereich transportiert werden. Das Transportmittel kann aus zumindest einem Papier und/oder zumindest einem Vliesstoff bestehen. Papier, beispielsweise aus der Biotechnologie bekanntes Blotting-Papier, bietet die Vorteile, dass es biologisch abbaubar und kostengünstig ist. Ein Vliesstoff bietet den Vorteil, dass er aus synthetischen Materialen bestehen kann, die präzise vorhersagbare Produkteigenschaften aufweisen, woraus eine besonders präzise und reproduzierbare Zeitmessung folgt. [37] Der Vliesstoff kann insbesondere heißsiegelfähig, beispielsweise durch einen ausreichend hohen Thermoplastanteil von zumindest 30 %, insbesondere zumindest 50 %, und/oder biologisch abbaubar, beispielsweise aus Polylactiden (PLA) bestehend, sein. Auch ein Papier kann heißsiegelfähig sein, beispielsweise durch einen darin enthaltenen oder darauf aufgebrachten Thermoplasten, beispielsweise aus Polylactiden. Heißsiegelfähige Materialien können durch Hitzeeinwirkung, beispielsweise durch Heißlaminieren oder Verschweißen, insbesondere

Ultraschallverschweißen, ohne einen zusätzlichen Klebstoff stoffschlüssig

miteinander verbunden werden.

[38] Wenn der Innenbereich heißsiegelfähig ist, ergibt sich daraus der Vorteil, dass der Innenbereich ohne einen zusätzlichen Klebstoff, der insbesondere für Anwendungen im Lebensmittelbereich problematisch sein könnte, stoffschlüssig mit dem

Außenbereich verbunden werden kann, um eine hohe Stabilität des Transportmittels und somit eine zuverlässige Zeitmessung zu gewährleisten. Ferner kann der

Innenbereich durch eine stoffschlüssige Verbindung großflächig, insbesondere vollflächig, an dem Außenbereich fixiert werden, sodass eine an dem Außenbereich angebrachte Markierung durch den Innenbereich, wenn dieser durch Kontakt mit der Flüssigkeit durchsichtig ist, hindurch besonders deutlich erkennbar ist.

[39] Vorteilhafterweise weisen der Reservoirbereich, der Transportbereich, der

Detektionsbereich und insbesondere auch das Widerstandselement die gleiche Materialzusammensetzung auf, und/oder das Transportmittel ist einstückig. Diese Ausgestaltungen erlauben einen besonders einfachen Aufbau der

Zeitmessvorrichtung.

[40] Vorteilhafterweise umfasst das Transportmittel einen Innenbereich zum Transport der Flüssigkeit und einen den Innenbereich zumindest im Zeitbereich und im

Detektionsbereich umhüllenden, feuchtigkeitsabweisenden Außenbereich.

Vorteilhafterweise umhüllt der Außenbereich den Innenbereich auch im

Reservoirbereich bis auf die Eintrittsfläche.„Feuchtigkeitsabweisend“ im Sinne der Erfindung bedeutet zum einen, dass während einer, insbesondere für Tee, typischen Lagerdauer unter, insbesondere für Tee, typischen Lagerbedingungen, keine so große Feuchtigkeitsmenge in das Transportmedium eindringt, dass eine

nachfolgende Zeitmessung verfälscht wird, beispielsweise weil der Sensor durch bereits bei der Lagerung in das Transportmedium aufgenommene Feuchtigkeit zu früh anschlägt.„Feuchtigkeitsabweisend“ im Sinne der Erfindung bedeutet zum anderen, dass während der Benutzung, innerhalb einer typischen Benutzungsdauer, insbesondere einer Ziehzeit eines Tees, außer durch die Eintrittsfläche keine Flüssigkeitsmenge, die die Zeitmessung verfälschen könnte, in das Transportmittel eindringt. Durch den Außenbereich wird somit eine besonders zuverlässige

Zeitmessung erreicht. Insbesondere kann durch den Außenbereich ein empfindlicher Sensor eingesetzt werden, ohne dass die Gefahr einer falsch-positiven Detektion besteht.

[41 ] Der Außenbereich umfasst vorzugsweise zumindest einen feuchtigkeitsabweisenden

Träger, bevorzugt einen mit einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem Polylactid, beschichteten Karton, zur Versteifung des Transportmittels. Der Träger kann dem Transportmittel auch bei einem sehr dünnen Innenbereich eine ausreichende mechanische Stabilität verleihen. Ein sehr dünner Innenbereich ist vorteilhaft, weil dabei der Transport der Flüssigkeit im Wesentlichen in einer Ebene stattfindet und daher besonders zuverlässig vorhersagbar ist. Außerdem kann ein dünner Innenbereich besonders einfach flüssigkeitsabweisend von dem

Außenbereich umhüllt werden, ohne dass es dabei beispielsweise zu

Lufteinschlüssen zwischen dem Innenbereich und dem Außenbereich kommt, die den Flüssigkeitstransport unkontrolliert beeinflussen könnten.

[42] Durch den Träger kann das Transportmittel beispielsweise aufrecht in eine

Getränketasse gestellt werden, sodass der Transport der Flüssigkeit darin gut ablesbar ist und die offene Oberkante des Transportmittels nicht mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt. Weiterhin kann ein ausreichend steifes Transportmittel auch zum Umrühren der Flüssigkeit genutzt werden.

[43] Das Transportmittel kann durch eine Verbindung zwischen Innenbereich und

Außenbereich, beispielsweise eine Schweißnaht und/oder eine Anzahl von

Schweißpunkten, versteift sein.

[44] Das Transportmittel kann durch zumindest eine Biegung oder Faltung im

Wesentlichen parallel zu den Seitenkanten versteift sein.

[45] Der Träger ist vorzugsweise elastisch biegsam, sodass er ohne Gefahr, ihn zu

beschädigen, maschinell verarbeitet werden kann und platzsparend, beispielsweise um einen Teebeutel herumgebogen, gelagert werden kann und sich

vorteilhafterweise zur Benutzung selbstständig in eine gerade Form zurückstellt.

[46] Der Träger kann zumindest einen definierten Biegebereich aufweisen, in dem er leichter biegsam ist, als außerhalb des Biegebereichs. Dadurch wird sichergestellt, dass sich der Träger, beispielsweise wenn er verpackt wird, in erster Linie in dem Biegebereich biegt, der beispielsweise außerhalb des Zeitbereichs liegen kann, damit die Zeitmessung nicht durch eine Biegung des Transportbereichs verfälscht wird.

[47] Durch einen zumindest einseitige, vorzugsweise beidseitige, Beschichtung mit einem thermoplastischen Kunststoff kann ein kostengünstiges, leicht zu verarbeitendes und biologisch abbaubares Material wie ein Karton feuchtigkeitsabweisend ausgestaltet werden. Darüber hinaus ist ein thermoplastischer Kunststoff heißsiegelfähig, sodass der entsprechend beschichtete Karton ohne einen zusätzlichen Klebstoff

stoffschlüssig mit weiteren Komponenten der Zeitmessvorrichtung oder

beispielsweise einem Teebeutel verbunden werden kann.

[48] Der Außenbereich kann zumindest einen feuchtigkeitsabweisenden Vliesstoff

umfassen. Der Innenbereich kann aus einem für die Flüssigkeit saugfähigen

Vliesstoff bestehen. Insbesondere kann das Transportmittel aus einem

mehrschichtigen Vliesstoff, beispielsweise mit zwei feuchtigkeitsabweisenden und einer dazwischen angeordneten saugfähigen Vliesstoffschicht bestehen.

[49] Der Außenbereich kann zumindest eine Oberflächenimprägnierung oder

Beschichtung des Innenbereichs umfassen. Eine Imprägnierung der Oberfläche zum Beispiel durch Besprühen kann die Oberfläche genauso wasserundurchlässig machen, wie der Einsatz einer Folie, ist aber wesentlich schneller und einfacher durchzuführen und erfordert weniger aufwändige Maschinen als ein Einschweißen in eine Folie. Vorteilhafterweise wird die Imprägnierung oder Beschichtung in flüssiger Form aufgebracht, beispielsweise durch Eintauchen in ein Bad oder Aufsprühen.

[50] Der Außenbereich kann zumindest eine feuchtigkeitsabweisende und zumindest abschnittsweise transparente Folie, bevorzugt aus einem thermoplastischen

Kunststoff, umfassen. Der Außenbereich kann insbesondere so ausgestaltet sein, wie die in DE102015108921A1 beschriebene Ummantelung. Die entsprechenden Absätze [0022] bis [0035] von DE102015108921A1 sind hier durch Bezugnahme aufgenommen.

[51] Der Außenbereich kann zumindest eine Luftaustrittsöffnung zum Austritt zumindest von Luft aus dem Innenbereich umfassen. Die Luftaustrittsöffnung ist

vorteilhafterweise am der Eintrittsfläche abgewandten Ende des Transportmittels angeordnet. Die Luftaustrittsöffnung verhindert, dass in dem Transportmittel eingeschlossene Luft einen gleichmäßigen Transport der Flüssigkeit von der

Eintrittsfläche zu dem Detektionsbereich behindert. Die Luftaustrittsöffnung kann mit einer Membran verschlossen sein, die selektiv Gase passieren lässt und Flüssigkeiten zurückhält. Dadurch wird verhindert, dass durch die Luftaustrittsöffnung Flüssigkeit ein oder austritt, was die Zeitmessung verfälschen oder die Handhabung der Zeitmessvorrichtung stören könnte, beispielsweise weil ein Nutzer, wenn er die Zeitmessvorrichtung im Bereich der Luftaustrittsöffnung anfasst, nasse Finger bekommt.

[52] Der Außenbereich kann gegenüber dem Innenbereich thermisch und/oder chemisch modifiziert sein. Beispielsweise kann ein aus einem saugfähigen Material bestehendes Transportmittel im Außenbereich durch eine Wärmebehandlung feuchtigkeitsabweisend versiegelt sein.

[53] Der Außenbereich kann zumindest abschnittsweise, insbesondere im Bereich des Anzeigemittels, transluzent, insbesondere transparent, sein. Durch einen zumindest abschnittsweise transluzenten Außenbereich kann sowohl das Transportmittel geschützt als auch das Anzeigemittel optisch frei zugänglich sein, sodass eine deutliche und somit zuverlässige Ablesbarkeit des Anzeigemittels gewährleistet ist.

[54] Die Zeitmessvorrichtung kann zumindest eine Verschlussvorrichtung zum

vorübergehenden Verschluss der Eintrittsfläche gegen ein Eindringen von

Feuchtigkeit in den Reservoirbereich umfassen.„Vorübergehend“ bedeutet hier insbesondere, dass die Eintrittsfläche während einer Lagerung der

Zeitmessvorrichtung verschlossen und während einer Benutzung der

Zeitmessvorrichtung geöffnet sein kann. Dadurch kann das Transportmittel bis zur Benutzung der Zeitmessvorrichtung vor Feuchtigkeit geschützt werden, wodurch auch nach längerer Lagerung eine zuverlässige Zeitmessung möglich ist. Die Verschlussvorrichtung kann beispielsweise eine die Eintrittsfläche überdeckende Folie umfassen, die vor Benutzung der Zeitmessvorrichtung von der Eintrittsfläche entfernt, beispielsweise abgerissen, werden kann.

[55] Die Verschlussvorrichtung ist vorteilhafterweise in der Flüssigkeit löslich. Dadurch wird die Anwendung der Zeitmessvorrichtung vereinfacht, da die

Verschlussvorrichtung nicht manuell geöffnet werden muss. Die

Verschlussvorrichtung kann beispielsweise aus einem Material bestehen, dass sich in der Flüssigkeit auflöst, beispielsweise aus einem Zucker.

[56] Insbesondere kann die Verschlussvorrichtung nur oberhalb einer Mindesttemperatur in der Flüssigkeit löslich sein. Die Mindesttemperatur kann beispielsweise einer Mindest-Ziehtemperatur eines Tees entsprechen. Somit kann ein Nutzer, zum Beispiel an der Verschlussvorrichtung, auf einfache Weise erkennen, dass das von ihm verwendete Wasser zum Aufgießen des Tees nicht heiß genug ist. Die

Verschlussvorrichtung kann beispielsweise einen kandierten Zucker umfassen, der sich nur oberhalb der Mindesttemperatur auf einer anwendungsrelevanten Zeitskala von beispielsweise einer oder wenigen Minuten, wenn eine Tee-Ziehzeit gemessen werden soll, löst.

[57] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Rückfläche des

Transportmittels von dem Träger gebildet und die Vorderfläche des Transportmittels von der Folie gebildet, und zwischen dem Träger und der Folie der Innenbereich des Transportmittels angeordnet. Durch diesen besonders einfachen Aufbau als dreischichtiges Verbundsystem wird einerseits eine gute mechanische Stabilität des Transportmittels durch den Träger und andererseits eine gute Sichtbarkeit des Innenbereichs und somit eine gute Ablesbarkeit der Kontaktzeit durch die Folie gewährleistet. Ferner kann der Innenbereich durch den Träger und die Folie feuchtigkeitsabweisend ummantelt sein.

[58] Der Träger und die Folie bilden vorzugsweise an den Seitenkanten des

Transportmittels jeweils einen Überstand über den Innenbereich, wobei zumindest der Träger und die Folie zumindest an den Seitenkanten feuchtigkeitsabweisend, insbesondere stoffschlüssig, miteinander verbunden sind. Mit Hilfe des Überstandes kann der Innenbereich an den Seitenkanten besonders einfach und zuverlässig feuchtigkeitsabweisend ummantelt werden.

[59] In einer Ausgestaltung können der Träger und die Folie an den Seitenkanten ohne Überstand bündig mit dem Innenbereich abschließen. Diese Ausgestaltung erlaubt eine besonders einfache Produktion, weil Träger, Folie und Innenbereich das gleiche Format aufweisen können und somit beispielsweise gemeinsam aus einem vorproduzierten Verbundsystem ausgeschnitten werden können. Nachteilig in dieser Ausgestaltung ist jedoch, dass eine feuchtigkeitsabweisende Versiegelung der Seitenkanten aufwendiger ist.

[60] Der Innenbereich und der Träger sind vorzugsweise zumindest abschnittsweise stoffschlüssig miteinander verbunden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Innenbereich zumindest im Detektionsbereich an dem Träger anliegt, sodass eine an dem Träger angebrachte Markierung durch den Innenbereich, wenn dieser durch Kontakt mit der Flüssigkeit durchsichtig wird, deutlich ablesbar ist. Insbesondere wird verhindert, dass sich zwischen dem Innenbereich und dem Träger Luft oder Flüssigkeit sammelt, die die Ablesbarkeit behindern könnte. [61] Das Anzeigemittel umfasst vorzugsweise eine Markierung, insbesondere eine Farbmarkierung, wobei die Markierung vorzugsweise an einer der Rückfläche zugewandten Seite des Innenbereichs an dem Innenbereich und/oder an dem Außenbereich angebracht ist, sodass die Markierung in einem nassen Zustand des Innenbereichs von der Vorderfläche her durch den Innenbereich sichtbar ist.

[62] Die Markierung ist vorzugsweise durch ein feuchtigkeitsabweisendes Material, insbesondere eine feuchtigkeitsabweisende Folie und/oder eine

feuchtigkeitsabweisende Beschichtung eines Trägers, von dem Innenbereich getrennt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Flüssigkeit nicht in direkten Kontakt mit der Markierung kommt, sodass eine Kontamination der Flüssigkeit,

beispielsweise durch einen Farbstoff aus der Markierung, ausgeschlossen ist.

Insbesondere dann, wenn es sich bei der Flüssigkeit um ein Lebensmittel, beispielsweise Tee, handelt, ist der Ausschluss von Kontaminationen besonders wichtig.

[63] Die Markierung kann beispielsweise auf den Träger aufgedruckt werden, bevor oder nachdem dieser mit einer feuchtigkeitsabweisenden Beschichtung versehen wird.

[64] Die Zeitmessvorrichtung kann eine Mehrzahl von Kanälen zum Transport der

Flüssigkeit in mehreren unterschiedlichen Transportdauern von dem

Reservoirbereich zu dem Detektionsbereich umfassen. Durch eine Mehrzahl von Kanälen kann mit einer einzigen Zeitmessvorrichtung, insbesondere mit einem einzigen Sensor, der Ablauf unterschiedlicher Kontaktzeiten detektiert werden. Dadurch kann beispielsweise die jeweils optimale Ziehzeit für unterschiedliche Tees und/oder für unterschiedliche Infusionsgrade detektiert werden.

[65] Die Kanäle können durch voneinander bezüglich eines Maximalflusses der

Flüssigkeit von dem Reservoirbereich in den jeweiligen Kanal unterschiedliche Widerstandselemente mit dem Reservoirbereich flüssigkeitsleitend verbunden sein. Dadurch können der Fluss durch die Kanäle und somit die jeweilige Transportdauer eingestellt werden.

[66] Die Kanäle können unterschiedlich lange Laufstrecken und/oder Flusswiderstände für die Flüssigkeit von dem Reservoirbereich zu dem Detektionsbereich aufweisen. Dadurch kann die jeweilige T ransportdauer durch die Kanäle eingestellt werden.

[67] Die Kanäle können eine Anzahl von Verschlussvorrichtungen zum vorübergehenden Verschluss jeweils eines Kanals gegen einen Transport der Flüssigkeit von dem Reservoirbereich zu dem Detektionsbereich aufweisen, wobei die Verschlussvorrichtungen insbesondere in der Flüssigkeit löslich sein können.

Insbesondere können die Verschlussvorrichtungen bei unterschiedlichen

Temperaturen löslich sein, sodass je nach Temperatur Kanäle mit unterschiedlicher Transportdauer freigegeben werden. Dadurch kann beispielsweise je nach

Temperatur der Flüssigkeit der Ablauf unterschiedlich langer Kontaktzeiten detektiert werden, beispielsweise um den Ablauf einer je nach Temperatur des

Aufgusswassers unterschiedlich langen optimalen Ziehzeit eines Tees zu

detektieren.

[68] Die Kanäle können mit einer Mehrzahl von Reservoirbereichen flüssigkeitsleitend verbunden sind, die besonders bevorzugt jeweils eine Verschlussvorrichtung zum vorübergehenden Verschluss der Eintrittsfläche des jeweiligen Reservoirbereichs gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit umfassen. Durch die Verbindung mit

Reservoirbereichen mit unterschiedlichen Verschlussvorrichtungen kann der gleiche Effekt erzielt werden, wie im vorherigen Absatz für unterschiedliche

Verschlussvorrichtungen an den Kanälen beschrieben.

[69] Der zumindest eine Sensor und das zumindest eine Anzeigemittel können von

zumindest einem auf und/oder in dem Transportmittel angeordneten Farbstoff gebildet sein. Der Farbstoff kann beispielsweise in dem Zeitbereich angeordnet und von der Flüssigkeit in den Detektionsbereich transportierbar sein. Der Farbstoff kann beispielsweise durch Kontakt mit der Flüssigkeit farbveränderlich sein. Die

Flüssigkeit kann somit, wenn sie durch das Transportmittel transportiert wird, den Farbstoff auf ihrem Weg mitnehmen und/oder den Farbstoff, beispielsweise durch den pH-Wert der Flüssigkeit umfärben. In jedem Fall kann der Nutzer die Laufstrecke der Flüssigkeit in dem Transportmittel anhand des Farbstoffes gut beobachten. Der Farbstoff kann insbesondere so wie in DE102015108921A1 beschrieben ausgestaltet sein. Die entsprechenden Absätze [0036] bis [0052] von DE102015108921 A1 sind hier durch Bezugnahme aufgenommen.

[70] Es ist denkbar, Farbstoffe zu verwenden, die erst nach einer gewissen Kontaktzeit durch Kontakt mit der Flüssigkeit ihre Farbe ändern oder Sichtbar werden. Diese Farbstoffe werden beispielsweise aktiviert, wenn der Farbstoff mit einer festgelegten Temperatur (z.B. ab 80 °C) oder der Flüssigkeit (z.B. dem Teewasser) in Berührung kommt. Mit solchen Farbstoffen könnten Schriftmarkierungen (z.B.„mild“,„OK“ und „stark“) angebracht werden, nur dann Sichtbar werden, wenn der Farbstoff an dem Ort der jeweiligen Schriftmarkierung, z.B. nach einer Kontaktzeit von 3 min, 4 min oder 5 min, mit der Flüssigkeit in Berührung kommt. Hierdurch ist es für den Nutzer einfacher nachzuvollziehen, ob die gewünschte Ziehzeit bereits erreicht wurde.

[71] Es ist denkbar, den Farbstoff nur dann sichtbar zu machen, wenn eine gewisse

Kontaktzeit (z.B. bei grünem Tee 2 Minuten) erreicht ist. Dies kann erreicht werden, indem das Transportmittel teilweise, insbesondere im Zeitbereich, mit einem undurchsichtigen Material überzogen oder überdeckt ist. Das undurchsichtige Material kann beispielsweise eine Folie umfassen, die nur an den Stellen, die die Flüssigkeit nach einer vorbestimmten Zeit erreicht (z.B. nach 2 Minuten bei grünem Tee), durchsichtig ist. Der Vorteil für den Nutzer ist, dass er visuell erst dann benachrichtigt wird, wenn die Ziehzeit erreicht ist. Davor gibt es keine Ablenkung.

[72] Das Anzeigemittel kann zumindest eine Markierung, insbesondere mehrere

Markierungen, beispielsweise in Form einer Zeitskala, umfassen. Alternativ oder ergänzend zu einer Zeitskala ist vorteilhafterweise auch eine auf einen Infusionsgrad eines Tees bezogene Skala, beispielsweise„mild“ -„ausgewogen“ -„stark“ denkbar. Durch die zumindest eine Markierung kann der Nutzer aus der Laufstrecke direkt und einfach die Kontaktzeit oder den Ablauf einer bestimmten Kontaktzeit ablesen.

[73] Die zumindest eine Markierung kann an dem Transportmittel, insbesondere an einem Außenbereich des Transportmittels, angebracht sein. Ist die Markierung direkt an dem Transportmittel angebracht, kann ein Nutzer die von der Flüssigkeit in dem Transportmittel zurückgelegte Laufstrecke besonders einfach und genau zur

Ablesung der Kontaktzeit mit der Position der Markierung vergleichen.

[74] Die Zeitmessvorrichtung kann zumindest ein Rückhaltemittel zum Zurückhalten des Farbstoffs in der Zeitmessvorrichtung umfassen. Durch das Rückhaltemittel kann ein, beispielsweise lebensmittelrechtlich bedenklicher, Austritt des Farbstoffs in die Flüssigkeit verhindert werden. Das Rückhaltemittel kann beispielsweise ein

Saugreservoir umfassen, das dem Detektionsbereich in Transportrichtung der Flüssigkeit in dem Transportmittel nachgeordnet ist. Durch das Saugreservoir wird sichergestellt, dass, zumindest über eine typische Benutzungsdauer der

Zeitmessvorrichtung, jederzeit ein Flüssigkeitstransport von der Eintrittsfläche durch das Transportmittel in das Saugreservoir stattfindet, und keine Flüssigkeit mit eventuell darin gelöstem Farbstoff aus der Zeitmessvorrichtung austritt. Das

Rückhaltemittel kann eine chemische Bindung des Farbstoffs an das Transportmittel und/oder eine für den Farbstoff undurchlässige Membran an der Eintrittsfläche, und insbesondere auch an einer Luftaustrittsöffnung, umfassen. [75] Vorteilhafterweise ist das Transportmittel, insbesondere die gesamte Zeitmessvorrichtung, biologisch abbaubar, bevorzugt kompostierbar. Im Sinne der Erfindung bedeutet„biologisch abbaubar“ zumindest eine eingeschränkte biologische Abbaubarkeit gemäß den Tests der OECD-Testserie 302 (A-C), vorzugsweise einen raschen und vollständigen biologischen Abbau unter aeroben Bedingungen gemäß der OECD-Testserie 301 (A-F).„Kompostierbar“ bedeutet zumindest eine

Abbaubarkeit von 60 % innerhalb von 180 Tagen gemäß der amerikanischen Norm ASTM D-6400, insbesondere eine Umwandlung zu mindestens 90 % in CO2 in 6 Monaten gemäß der europäischen Norm EN 13432.

[76] Durch die biologische Abbaubarkeit kann das Transportmittel beispielsweise

gemeinsam mit einem daran befestigten Teebeutel biologisch abgebaut werden. Die biologische Abbaubarkeit kann beispielsweise durch eine Herstellung des

Transportmittels, insbesondere der gesamten Zeitmessvorrichtung, aus Papier und biologisch abbaubaren Kunststoffen, beispielsweise Polylactiden, erreicht werden.

[77] Der zumindest eine Sensor kann einen elektronischen Sensor, insbesondere

zumindest einen Feuchtigkeitssensor, besonders bevorzugt mit einer Anzahl von Elektroden zum Kontakt mit der Flüssigkeit, und/oder zumindest einen optischen Sensor zur optischen Detektion der Flüssigkeit, eines Farbstoffs und/oder einer Farbveränderung des Farbstoffs umfassen. Die Elektroden können beispielsweise für eine möglichst einfache Herstellung der Zeitmessvorrichtung auf dem Transportmittel aufgedruckt sein. Der optische Sensor kann beispielsweise eine Kamera,

insbesondere eine in ein Computergerät, beispielsweise ein Smartphone integrierte, Kamera sein.

[78] Durch einen elektronischen Sensor kann die Flüssigkeit besonders präzise detektiert werden und ein Ausgangssignal eines elektronischen Sensors kann auf vielfältige Art weiterverarbeitet werden. Insbesondere kann eine Zeitmessvorrichtung mit einem elektronischen Sensor auch ohne Transportmittel ausgebildet sein, beispielsweise wenn der elektronische Sensor dazu ausgelegt ist, bei Kontakt mit der Flüssigkeit eine elektronische Kontaktzeitmessung zu starten.

[79] Das zumindest eine Anzeigemittel kann zumindest eine elektronische

Signalausgabevorrichtung zur Ausgabe zumindest eines Signals, bevorzugt eines Vibrationssignals, akustischen Signals und/oder optischen Signals, umfassen. Durch die elektronische Signalausgabevorrichtung kann dem Nutzer der

Zeitmessvorrichtung besonders deutlich, insbesondere über mehrere Sinne, die gemessene Kontaktzeit oder der Ablauf einer vorbestimmten Kontaktzeit mitgeteilt werden. Das Anzeigemittel und der Sensor können räumlich voneinander getrennt und insbesondere nur kommunikativ, beispielsweise über eine Funkverbindung, insbesondere über Nahfeldkommunikation (NFC) oder Bluetooth, miteinander verbunden sein. Das Anzeigemittel kann beispielsweise in ein Computergerät, insbesondere ein Smartphone integriert sein.

[80] Die Zeitmessvorrichtung kann zumindest eine Energieversorgung, im einfachsten Fall mit einem Anschluss für eine externe Energiequelle, zur Versorgung des zumindest einen Sensors und/oder des zumindest einen Anzeigemittels mit Energie umfassen. Die Energieversorgung kann zumindest einen Energiespeicher, beispielsweise eine, insbesondere auf das Transportmittel aufgedruckte, Batterie oder einen Akkumulator, und/oder eine Energiegewinnungsvorrichtung,

beispielsweise ein Peltier-Element oder ein Photovoltaikmodul, umfassen. Durch einen Energiespeicher, insbesondere in Verbindung mit einer

Energiegewinnungsvorrichtung ist die Energieversorgung vorteilhafterweise unabhängig von einer externen Energiequelle, sodass die Zeitmessvorrichtung an beliebigen Orten benutzt werden kann.

[81] Die Zeitmessvorrichtung kann zumindest eine mit dem zumindest einen Sensor

kommunikativ verbundene Kommunikationsvorrichtung zur, insbesondere drahtlosen, Kommunikation mit einem Computergerät, beispielsweise einem Smartphone, umfassen. Die Kommunikationsvorrichtung kann beispielsweise einen

Nahfeldkommunikations- und/oder Bluetooth-Sendeempfänger umfassen. Durch die Kommunikationsvorrichtung können vorteilhafterweise Messdaten des Sensors, beispielsweise zur Auswertung, Speicherung und/oder Anzeige, an das

Computergerät übertragen werden.

[82] Die Zeitmessvorrichtung kann zumindest einen Datenspeicher zur Speicherung von durch den Sensor ermittelten Messdaten, davon abgeleiteten Metainformationen und/oder Referenzdaten umfassen.

[83] Die Zeitmessvorrichtung kann zumindest ein Identifikationsmittel zur Identifizierung der Zeitmessvorrichtung umfassen, wobei das Identifikationsmerkmal bevorzugt einen alphanumerischen Code, einen Barcode, einen QR-Code und/oder einen RFID-Transponder umfasst.

[84] Die Zeitmessvorrichtung kann zumindest eine Temperaturanzeige zur Anzeige einer Temperatur der Flüssigkeit, wobei die Temperaturanzeige bevorzugt eine

Flüssigkristallthermometer umfasst. Durch eine Temperaturanzeige kann ein Nutzer der Zeitmessvorrichtung beispielsweise überprüfen, dass das verwendete

Aufgusswasser die richtige Temperatur zur Zubereitung eines Tees hat. Ein

Flüssigkristallthermometer hat die Vorteile, dass es biegsam, besonders flach und ohne bewegliche Teile aufgebaut ist, sodass es sich einfach und kostengünstig in die Zeitmessvorrichtung integrieren lässt.

[85] Durch die vorgenannten elektronischen Komponenten können neben der visuellen Wahrnehmung weitere Sinnesorgane angesprochen werden. Unter anderem können bei einer erreichten und/oder gewünschten Ziehzeit andere Sinnesorgane durch Töne, Vibration und/oder Licht angesprochen werden. Die elektronischen

Komponenten können insbesondere das Transportmittel komplett ersetzen oder nur ergänzen. Es ist beispielsweise möglich Leiterbahnen in verschiedenen

Druckvarianten auf Papier, insbesondere auf das Transportmittel, aufzubringen.

Dazu gibt es Batterien, LED, Mikrokontroller, Funk-Chips, Sensoren (u.a.

Feuchtesensoren) und Lautsprecher, die auf Papier aufgebracht werden können. Es ist zum Beispiel möglich die aufsteigende Flüssigkeit im Transportmittel an verschieden Laufstrecken mit einem Feuchtesensor zu messen und dann beispielsweise je nach Laufstrecke einen anderen Ton auszugeben.

[86] Durch die genannten elektronischen Erweiterungen ergeben sich einige neue

Möglichkeiten. Es ist somit u.a. möglich einen Ton abzuspielen, ein Lichtsignal zu geben und/oder ein Funksignal (z.B. per Bluetooth) an ein Computergerät, insbesondere ein Mobiltelefon, zu geben. Dieses Signal kann dann z.B. von einer App entgegengenommen werden, um verschiedenste Funktionen ausführen.

Insgesamt erhöht sich durch den Einbau elektronischer Komponenten die

Wahrscheinlichkeit, dass die Ziehzeit eingehalten wird.

[87] Weitere elektronische Komponenten könnten auch RFID-Chips sein. Dadurch kann eine Individualisierung der Zeitmessvorrichtung möglich werden. Es können auch eindeutige Identifikationsmittel (z.B. als Seriennummer), beispielsweise für eine Rückverfolgbarkeit und eine Kundenbindung (z.B. Verwaltung der bereits

konsumierten Produkte, die mit Zeitmessvorrichtung zubereitet wurden), vorgesehen sein.

[88] Eine erfindungsgemäße Filterpapierbahn zur Herstellung einer Mehrzahl von,

insbesondere pyramidalen, Teebeuteln zeichnet sich dadurch aus, dass auf der Filterpapierbahn für jeden Teebeutel eine erfindungsgemäße Zeitmessvorrichtung befestigt ist. Indem die Zeitmessvorrichtung auf der Filterpapierbahn angebracht ist, kann auf besonders einfache Weise ein Teebeutel mit daran angebrachter Zeitmessvorrichtung hergestellt werden, insbesondere ohne dafür den Herstellungsprozess des Teebeutels aus der Filterpapierbahn zu modifizieren.

[89] Besonders vorteilhaft ist die Filterpapierbahn zur Herstellung von pyramidalen

Teebeuteln, weil solche Teebeutel fachüblich bereits aus einer Filterpapierbahn mit daran angebrachten Teebeutel-Schnüren hergestellt werden. Es müssen also nur die Schüre durch die Zeitmessvorrichtungen ersetzt werden, ohne den

Produktionsprozess weiter zu modifizieren.

[90] Die Rückfläche des Transportmittels der Zeitmessvorrichtung ist vorzugsweise

zumindest durch zumindest eine untere Befestigung nahe der Unterkante des Transportmittels an der Filterpapierbahn befestigt. Eine Befestigung an der

Rückfläche hat den Vorteil, dass eine Ablesung der Kontaktzeit an der Vorderfläche nicht durch den Teebeutel behindert wird.

[91] Die Befestigung kann beispielsweise eine stoffschlüssige Verbindung, insbesondere eine Heißsiegel-Verbindung, umfassen. Fachüblich zur Teebeutelherstellung verwendete Filterpapierbahnen sind in der Regel heißsiegelfähig, beispielsweise weil sie aus Polylactiden gefertigt sind. Erfindungsgemäß kann auch die Rückfläche des Transportmittels heißsiegelfähig sein, beispielsweise indem sie von einer

thermoplastischen Beschichtung eines Trägers des Transportmittels gebildet ist.

[92] Vorzugsweise ist zumindest eine Befestigung nahe der Unterkante des

Transportmittels, an der sich die Eintrittsfläche für die Flüssigkeit befinden kann, vorgesehen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Eintrittsfläche gemeinsam mit dem Teebeutel in die Flüssigkeit eintaucht, sodass die Eintrittsfläche gleichzeitig mit dem Teebeutel mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt und somit die Startzeitpunkte der Kontaktdauer von Zeitmessvorrichtung und Teebeutel mit der Flüssigkeit

synchronisiert sind.

[93] Die Rückfläche des Transportmittels der Zeitmessvorrichtung ist vorzugsweise durch zumindest eine obere Befestigung nahe der Oberkante des Transportmittels an der Filterpapierbahn befestigt. Durch die zusätzliche obere Befestigung wird

sichergestellt, dass sich das Transportmittel bei der Verarbeitung der

Filterpapierbahn zu Teebeuteln oder bei der Weiterverarbeitung oder dem Transport der Teebeutel nicht von dem Teebeutel löst. Ferner kann das Transportmittel durch zumindest zwei Befestigungen bei der Herstellung des Teebeutel platzsparend um den Teebeutel herum gebogen werden. [94] Vorzugsweise ist die obere Befestigung weniger stark ausgelegt als die untere Befestigung, beispielsweise perforiert und/oder mit einer geringeren Kontaktfläche, sodass die obere Befestigung von einem Nutzer des Teebeutels von diesem gelöst werden kann. Dadurch kann sich beispielsweise ein durch obere und untere

Befestigung um den Teebeutel herumgebogenes Transportmittel zur Benutzung des Teebeutels und Messung der Ziehzeit einseitig von dem Teebeutel gelöst werden und, vorzugsweise durch elastische Rückstellung des Transportmittels,

geradegebogen werden. Im geraden Zustand des Transportmittels lässt sich die Ziehzeit zuverlässig messen und ablesen. Darüber hinaus kann das Transportmittel auch zum Halten des Teebeutels verwendet werden, wozu üblicherweise der Teebeutel-Faden verwendet wird. Dementsprechend kann das Transportmittel den Teebeutel-Faden ersetzen, wodurch die Produktion des Teebeutels vereinfacht wird.

[95] Die Filterpapierbahn kann zur Herstellung der Teebeutel in einem zentralen

Faltbereich der Filterpapierbahn um eine Längsachse der Filterpapierbahn faltbar sein, wobei das Transportmittel der Zeitmessvorrichtung vorzugsweise quer zu der Längsachse auf der Filterpapierbahn angeordnet ist und durch eine mittlere

Befestigung, insbesondere zwischen der Unterkante des Transportmittels und dem zentralen Faltbereich, an der Filterpapierbahn befestigt ist.

[96] Durch eine zusätzliche mittlere Befestigung wird das Transportmittel besonders zuverlässig an dem Teebeutel gehalten. Die mittlere Befestigung ist vorzugsweise stärker ausgelegt als die obere Befestigung, sodass nur die obere Befestigung von einem Nutzer des Teebeutels gelöst wird. Durch die verbleibende mittlere und untere Befestigung kann dann das Transportmittel zusammen mit dem daran befestigten Teebeutel beispielsweise dazu genutzt werden, den Tee umzurühren.

[97] Die mittlere Befestigung ist vorzugsweise zwischen der Unterkante des

Transportmittels und dem zentralen Faltbereich angeordnet, damit sich die untere und mittlere Befestigung an einer gleichen Seitenfläche des fertig produzierten Teebeutels befinden, sodass das Transportmittel durch die untere und mittlere Befestigung nicht verdreht oder verbogen wird.

[98] Ein erfindungsgemäßes Zeitmesssystem mit einem, insbesondere pyramidalen, Teebeutel zeichnet sich dadurch aus, dass an dem Teebeutel eine

erfindungsgemäße Zeitmessvorrichtung befestigt ist. Die Rückfläche des

Transportmittels der Zeitmessvorrichtung ist vorzugsweise zumindest durch eine untere Befestigung nahe der Unterkante des Transportmittels an dem Teebeutel befestigt. Daraus ergeben sich die bereits zur erfindungsgemäßen Filterpapierbahn beschriebenen Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten. Weiterhin kann das Transportmittel wie zur Filterpapierbahn beschrieben durch eine oder mehrere zusätzliche Befestigungen an den Teebeutel befestigt sein, woraus sich die vorbeschriebenen Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben.

[99] Ein erfindungsgemäßes Zeitmesssystem umfasst zumindest eine erfindungsgemäße Zeitmessvorrichtung. Die Zeitmessvorrichtung ist dabei zumindest teilweise in ein Gefäß, bevorzugt ein Trinkgefäß, und/oder ein Rührwerkzeug, bevorzugt einen Löffel, für die Flüssigkeit und/oder einen Teebehälter, bevorzugt einen Teebeutel, einen Teefilter oder einen Tee-Stick integriert.

[100] Vorteilhafterweise können beispielsweise relativ teure und mehrfach verwendbare Komponenten der Zeitmessvorrichtung, wie beispielsweise ein elektronischer Sensor oder eine elektronische Anzeigevorrichtung in einem mehrfach verwendbaren Gefäß, beispielsweise einer Teekanne oder einer Teetasse, oder einem mehrfach verwendbaren Rührwerkzeug integriert sein. Dadurch können die Kosten für die Nutzung des Zeitmesssystems verringert und Ressourcen für die Herstellung eingespart werden.

[101] Vorteilhafterweise kann die Zeitmessvorrichtung an einem Teebehälter,

insbesondere einem Standard-Teebeutel, befestigt sein. Dadurch wird sichergestellt, dass die Zeitmessvorrichtung gleichzeitig mit dem Teebehälter in das Aufgusswasser eingetaucht wird, sodass die gemessene Kontaktzeit der Ziehzeit des Tees entspricht. Insbesondere kann die Zeitmessvorrichtung den Faden eines Teebeutels ersetzen. Dadurch kann die Anbringung der Zeitmessvorrichtung besonders einfach in die Produktion des Teebeutels integriert werden.

[102] Eine an einem Teebehälter befestigte Zeitmessvorrichtung kann eine gegenüber einem Teebeutel-Faden erhöhte Steifigkeit und/oder, insbesondere nahe der Eintrittsöffnung, ein Ballastgewicht aufweisen. Durch eine erhöhte Steifigkeit kann die Zeitmessvorrichtung vorteilhafterweise zum Umrühren des Tees genutzt werden. Durch ein Ballastgewicht wird sichergestellt, dass der die Eintrittsfläche vollständig in das Aufgusswasser eintaucht, sodass das Aufgusswasser durch die Eintrittsfläche in das Transportmittel gelangen kann.

[103] Der Teebehälter kann eine Ausdrückvorrichtung und/oder eine Haltevorrichtung für den Teebehälter umfassen. Durch eine Ausdrückvorrichtung, beispielsweise eine umklappbare Lasche an der Zeitmessvorrichtung, kann der Teebehälter am Ende der Ziehzeit ausgedrückt werden, um ihn ohne unkontrolliertes Tropfen leeren oder entsorgen zu können. Durch eine Haltevorrichtung, beispielsweise mit einer Anzahl von Laschen und/oder Haken an der Zeitmessvorrichtung, kann der Teebehälter sicher in einem Gefäß zur Teezubereitung gehalten werden.

[104] Ein erfindungsgemäßes Zeitmessverfahren wird mit einer erfindungsgemäßen

Zeitmessvorrichtung durchgeführt und umfasst zumindest die folgenden Schritte: a) In-Kontakt-Bringen der Eintrittsfläche des Reservoirbereichs des

Transportmediums der Zeitmessvorrichtung mit einer Flüssigkeit zu einem

Kontaktanfangszeitpunkt,

b) Transportieren der Flüssigkeit durch den Zeitbereich des Transportmediums innerhalb einer Transportdauer in den Detektionsbereich des Transportmediums, c) Detektieren der Flüssigkeit in dem Detektionsbereich zu einem

Detektionszeitpunkt, der mit dem Kontaktanfangszeitpunkt korreliert ist, und d) Anzeigen der Kontaktdauer oder einer von der Kontaktzeit abgeleiteten Metainformation.

[105] Vorteilhafterweise werden die Schritte in der genannten Reihenfolge ausgeführt.

[106] Das In-Kontakt-Bringen erfolgt vorteilhafterweise direkt, das heißt insbesondere nicht über ein weiteres Medium, beispielsweise einen Teebeutel, zwischen Eintrittsfläche und Flüssigkeit, sodass keine schlecht kontrollierbare Verzögerung durch einen Transport der Flüssigkeit durch das weitere Medium auftritt.

[107] In einer alternativen Ausgestaltung kann auf das Transportieren verzichtet werden, wenn durch das Detektieren, beispielsweise durch den Kontakt eines elektronischen Sensors am Kontaktanfangszeitpunkt, eine elektronische Kontaktzeitmessung gestartet wird.

[108] Vorteilhafterweise folgt der Detektionszeitpunkt bis auf vernachlässigbare

Abweichungen um die Transportdauer versetzt auf den Kontaktanfangszeitpunkt.

[109] Eine Metainformation ist beispielsweise der Ablauf einer vorbestimmten

Kontaktdauer, beispielsweise einer optimalen Ziehzeit eines Tees. Neben der Kontaktdauer können auch weitere Informationen, beispielsweise eine

Flüssigkeitstemperatur in die Metainformation eingehen. So kann beispielsweise je nach Temperatur des Aufgusswassers der Ablauf einer anderen optimalen Ziehzeit eines Tees angezeigt werden.

[1 10] Das Detektieren kann ein optisches, bevorzugt visuelles, Detektieren einer Änderung einer Lichtdurchlässigkeit des Innenbereichs des Transportmittels der

Zeitmessvorrichtung durch die Flüssigkeit umfassen. Insbesondere kann der Innenbereich durch Kontakt mit der Flüssigkeit durchsichtig werden, sodass eine an der der Rückfläche des Transportmittels zugewandten Seite des Innenbereichs angebrachte Markierung von der Vorderfläche des Transportmittels aus durch den Innenbereich hindurch sichtbar wird.

[1 11] Das Detektieren kann ein optisches, bevorzugt visuelles, Detektieren der Flüssigkeit, insbesondere eines von der Flüssigkeit in den Detektionsbereich transportierten Farbstoffs und/oder einer Farbänderung eines in dem Detektionsbereich

angebrachten Farbstoffs durch die Flüssigkeit umfassen. Ein visuelles Detektieren kann besonders einfach und insbesondere ohne weitere Hilfsmittel mit einer besonders einfach aufgebauten Zeitmessvorrichtung erfolgen. Ein visuelles

Detektieren kann insbesondere so, wie in den Absätzen [0061] bis [0066] von DE

102015108921 A1 , die hier durch Bezugnahme aufgenommen sind, beschrieben erfolgen.

[1 12] Das Detektieren kann ein elektronisches Detektieren der Flüssigkeit, bevorzugt mit einem Feuchtigkeitssensor, umfassen. Ein elektronisches Detektieren bietet die Vorteile hoher Präzision und Zuverlässigkeit und eröffnet außerdem vielfältige Möglichkeiten, das Detektionssignal weiterzuverarbeiten.

[1 13] Das In-Kontakt-Bringen kann ein Öffnen einer Verschlussvorrichtung zum

vorübergehenden Verschluss der Eintrittsfläche gegen ein Eindringen von

Feuchtigkeit in den Reservoirbereich durch die Flüssigkeit umfassen. Insbesondere kann das Öffnen nur oberhalb einer bestimmten Temperatur, beispielsweise einer Mindest-Aufgusstemperatur eines Tees erfolgen.

[1 14] Das Anzeigen kann ein Ausgeben zumindest eines Signals, bevorzugt eines

Vibrationssignals, Funksignals, akustischen Signals und/oder optischen Signals, umfassen. Das Funksignal kann beispielsweise an ein Computergerät, insbesondere ein Smartphone, beispielsweise um die Kontaktdauer auf dem Computergerät anzuzeigen.

[1 15] Ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren dient der Herstellung einer

erfindungsgemäßen Zeitmessvorrichtung und insbesondere eines

erfindungsgemäßen Zeitmesssystems und umfasst zumindest die folgenden

Schritte:,

a) Bereitstellen eines Rohlings für einen Innenbereich zum Transport der Flüssigkeit,

b) Aufbringen je eines Abschnitts eines feuchtigkeitsabweisenden Außenbereichs zumindest auf eine Vorderfläche und eine der Vorderfläche gegenüberliegende Rückfläche des Rohlings

c) wobei die Abschnitte vorzugsweise an einer rechten Seitenkante des Rohlings und einer der rechten Seitenkante gegenüberliegenden linken Seitenkante des Rohlings jeweils einen Überstand über den Rohling bilden, und

c) Zusammenpressen vorzugsweise zumindest der Überstände zur

feuchtigkeitsabweisenden Verbindung der Abschnitte miteinander.

[1 16] Die Schritte werden vorteilhafterweise in der genannten Reihenfolge ausgeführt.

[1 17] Der Rohling ist vorteilhafterweise streifenförmig und kann in seiner Fläche eine

homogene Materialzusammensetzung oder eine strukturierte

Materialzusammensetzung aufweisen. Beispielsweise kann der Rohling für die Flüssigkeit saugfähige Bereiche, insbesondere Streifen, zur Bildung jeweils eines Innenbereichs und feuchtigkeitsabweisende Bereiche, insbesondere Streifen, zur Bildung eines Teils des Außenbereichs umfassen. Durch eine strukturierte

Materialzusammensetzung kann im weiteren Herstellungsverfahren besonders einfach ein den Innenbereich umschließender, feuchtigkeitsabweisender

Außenbereich gebildet werden. Der Rohling besteht beispielsweise aus zumindest einem Vliesstoff.

[1 18] Die aufgebrachten Abschnitte können gleichartig oder bezüglich ihrer

Materialeigenschaften voneinander verschieden sein. Beispielsweise kann ein Abschnitt zumindest teilweise transparent und der andere Abschnitt opak sein. Die Abschnitte können zumindest einen Vliesstoff umfassen. Ein zumindest teilweise transparenter Abschnitt kann eine Folie umfassen.

[1 19] Insbesondere kann der auf die Vorderfläche aufgebrachte Abschnitt eine

feuchtigkeitsabweisende und zumindest abschnittsweise transparente Folie umfassen, und der auf die Rückfläche aufgebrachte Abschnitt kann einen feuchtigkeitsabweisenden Träger zur Versteifung des Transportmittels umfassen.

[120] In einer Ausgestaltung des Verfahrens, in der die Abschnitte keinen Überstand über den Innenbereich bilden, umfasst das Verfahren vorzugsweis ein Zusammenpressen der Abschnitte zumindest an einer rechten und linken Seitenkante des Rohlings.

[121] Durch das Zusammenpressen werden die Abschnitte vorteilhafterweise so eng

zusammengebracht, dass dazwischen innerhalb einer normalen Nutzungsdauer der Zeitmessvorrichtung keine Flüssigkeitsmenge, die die Zeitmessung beeinflussen könnte, in den Innenbereich eindringt. Besonders vorteilhaft ist es dafür, wenn der Rohling dort, wo die Abschnitte zusammengepresst werden, feuchtigkeitsabweisend ist.

[122] Das Zusammenpressen kann ein Verschweißen, insbesondere ein

Ultraschallverschweißen, und/oder ein Laminieren, insbesondere ein Heißlaminieren oder Heißsiegeln, der Abschnitte miteinander und vorzugsweise zumindest eines Abschnitts mit dem Rohling umfassen. Durch ein Verschweißen oder Laminieren kann mit etablierten Verfahren und ohne zusätzliche Komponenten, wie

beispielsweise einen Klebstoff, eine feuchtigkeitsabweisende und dauerhafte Verbindung erreicht werden. Ein Ultraschallverschweißen bietet den besonderen Vorteil, dass nur eine geringe thermische Belastung im Umfeld der Verschweißung auftritt und auch relativ dicke Verbundsysteme über ihre gesamte Dicke verschweißt werden können.

[123] Durch ein Ultraschallverschweißen kann ein Muster aus Fixierpunkten der Abschnitte an dem Innenbereich erzeugt werden. Durch die Dichte und Anordnung der

Fixierpunkte kann beispielsweise ein Fluss der Flüssigkeit in dem Innenbereich, die Sichtbarkeit einer Markierung durch den Innenbereich und/oder die mechanische Steifheit des Transportmittels lokal gesteuert werden. Ferner kann eine solches Muster ein Merkmal zur Fälschungssicherheit des Transportmittels darstellen.

[124] Beispielsweise kann in einem Reservoirbereich und einem Biegebereich des

Transportmittels eine geringe Dichte von Fixierpunkte vorgesehen sein, um einen hohen Fluss und eine hohe Biegsamkeit zu erreichen. In einem Detektionsbereich kann dagegen eine hohe Dichte von Fixierpunkten vorgesehen sein, um einerseits einen langsamen Flüssigkeitstransport und somit eine präzise Ablesbarkeit zu gewährleisten und andererseits ein enges Anliegen des Innenbereichs an dem Außenbereich und somit eine gute Erkennbarkeit einer Markierung an dem

Außenbereich durch den Innenbereich hindurch zu erreichen.

[125] Ein Heißsiegeln oder Heißlaminieren bietet den Vorteil, dass damit große Flächen schnell und kostengünstig vollflächig verbunden werden können.

[126] Das Zusammenpressen kann ein Einprägen einer Information, insbesondere einer Markierung oder eines Identifikationsmittels, insbesondere zur Erhöhung der Fälschungssicherheit, in das Transportmittel umfassen. Durch das Einprägen ergeben sich die Vorteile, dass zum Anbringen der Information weder ein

zusätzlicher Verfahrensschritt noch ein zusätzlicher Farbstoff benötigt werden. [127] Das Herstellungsverfahren kann ein Verbinden des Transportmittels mit einem Teebehälter, insbesondere durch ein Verschweißen, beispielsweise ein

Ultraschallverschweißen, umfassen. Der Teebehälter ist vorteilhafterweise ein Teebeutel, insbesondere ein pyramidaler Teebeutel.

[128] Das Herstellungsverfahren kann ein Anbringen eines Farbstoffs an dem Rohling, bevorzugt vor dem Aufbringen des zweiten Abschnitts, umfassen.

[129] Das Herstellungsverfahren kann ein Zuschneiden des Transportmittels, insbesondere nach dem Zusammenpressen, umfassen. Indem das Transportmittel erst nach dem Zusammenpressen zugeschnitten wird, kann in den vorhergehenden Schritten eine Vielzahl von Transportmitteln parallel vorbereitet werden, sodass eine besonders schnelle und kostengünstige Herstellung möglich ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

[130] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der Erfindung werden anhand

nachfolgender Beschreibung und anliegender Zeichnungen erläutert, in welchen beispielhaft erfindungsgemäße Gegenstände dargestellt sind. Merkmale, welche in den Figuren wenigstens im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet sein, wobei diese

Merkmale nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.

[131 ] Es zeigen:

[Fig.1 ] eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Zeitmesssystems; [Fig.2] eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen

Zeitmesssystems;

[Fig.3] eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen

Zeitmessvorrichtung;

[Fig.4] eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen

Zeitmesssystems;

[Fig. 5] eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen

Herstellungsverfahrens;

[Fig. 6] eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen

Herstellungsverfahrens und

[Fig.7] eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Filterpapierbahn.

Fig.1 [132] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Zeitmesssystems 400. Das dargestellte Zeitmesssystem 400 umfasst einen

Teebeutel 420 und eine daran befestigte, beispielsweise angeschweißte,

erfindungsgemäße Zeitmessvorrichtung 100. Die Zeitmessvorrichtung 100 umfasst ein Transportmittel 120 für eine Flüssigkeit, das einen Reservoirbereich 121 mit zumindest einer Eintrittsfläche 124 für die Flüssigkeit, einen Zeitbereich 123 und einen Detektionsbereich 122 umfasst. Das Transportmittel 120 umfasst einen Innenbereich 126, beispielsweise einen Streifen aus einem saugfähigen Papier oder Vlies, zum Transport der Flüssigkeit und einen feuchtigkeitsabweisenden

Außenbereich (nicht dargestellt), beispielsweise eine Folie oder ein

feuchtigkeitsabweisendes Vlies. Der Außenbereich kann an der Eintrittsfläche 124 zumindest eine Öffnung für die Flüssigkeit umfassen. Auf dem Innenbereich 126 ist beispielsweise ein Farbstoff 181 angebracht, der einen Sensor und ein Anzeigemittel bildet.

[133] Wenn das Zeitmesssystem 400 zumindest mit der Eintrittsfläche 124 in eine

Flüssigkeit, beispielsweise heißes Wasser zum Aufgießen des Tees, eingetaucht wird, kann die Flüssigkeit durch die Eintrittsfläche 124 in den Innenbereich 126 eindringen und wird durch Kapillarkräfte in dem Innenbereich 126 von dem

Reservoirbereich 121 durch den Zeitbereich 123 in den Detektionsbereich 122 transportiert werden. Dabei kann der Farbstoff 181 von der Flüssigkeit mitgeführt werden. Der Detektionsbereich 122 umfasst eine Anzahl von, beispielsweise drei, Markierungen 300 („MILD“,„BALANCED“,„STRONG“). Wenn die Flüssigkeit mit dem Farbstoff 181 die Markierungen 300 erreicht, kann ein Nutzer daran erkennen, dass eine Kontaktzeit mit der Flüssigkeit, die beispielsweise einem durch die jeweilige Markierung 300 repräsentierten Infusionsgrad des Tees entspricht, abgelaufen ist.

[134] In dem Laufweg der Flüssigkeit von dem Reservoirbereich 121 in den Zeitbereich 123 kann ein Widerstandselement 160, beispielsweise ein verringerter

Strömungsquerschnitt, zur Flussbegrenzung angeordnet sein.

[135] Ein Abschnitt des Außenbereichs des Transportmittels 120 kann einen Träger 143, beispielsweise aus einem, insbesondere flüssigkeitsbeständigen, Karton, umfassen und insbesondere darüber mit dem Teebehälter 420 verbunden sein. Das

Zeitmesssystem kann eine, insbesondere als faltbare Lasche des Trägers 143 ausgebildete, Ausdrückvorrichtung 421 für den Teebeutel 420 umfassen.

Fig.2 [136] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Zeitmesssystems 400. In diesem Fall ist eine erfindungsgemäße Zeitmessvorrichtung 100 an einer Mantelfläche eines Gefäßes 410, insbesondere eine Tee-Bechers, angebracht. Das Gefäß 410 kann weiterhin einen Teebeutel 420 enthalten.

Fig.3

[137] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen

Zeitmessvorrichtung 100, die zur Nutzung zusammen mit einer Anzahl von, beispielsweise zwei Teebeuteln 420 in eine Flüssigkeit (nicht dargestellt), beispielsweise heißes Aufgusswasser, in einem Gefäß 410, beispielsweise einer Teekanne, eingetaucht ist.

Fig.4

[138] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Zeitmesssystems 400 mit einem, insbesondere an seiner Oberseite offenen, Teebeutel 420 und einer daran angebrachten erfindungsgemäßen

Zeitmessvorrichtung (nicht dargestellt). Der Teebeutel 420 umfasst eine Anzahl von, beispielsweise zwei, Haltevorrichtungen 422, beispielsweise ausfaltbaren

Kartonlaschen, zur Befestigung des Teebeutels 420 beispielsweise an einer

Teetasse (nicht dargestellt).

Fig.5

[139] Figur 5zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen

Herstellungsverfahrens 600 für eine erfindungsgemäße Zeitmessvorrichtung 100.

Das Herstellungsverfahren 600 umfasst ein Bereitstellen 610 eines Rohlings 127, beispielsweise eines flächenartigen, saugfähigen Vlieses, für einen Innenbereich zum Transport der Flüssigkeit.

[140] Nach dem Bereitstellen 620 erfolgt ein Aufbringen 620 je eines Abschnitts 142 eines feuchtigkeitsabweisenden Außenbereichs 140, beispielsweise eines

feuchtigkeitsabweisenden Vlieses, zumindest auf eine Vorderfläche 130und eine der Vorderseite gegenüberliegende Rückfläche 131 des Rohlings 127.

[141] Nach dem Aufbringen 620 erfolgt ein Zusammenpressen 630 (durch Pfeile

repräsentiert), beispielsweise ein Ultraschallverschweißen, der Abschnitte 142 an einer zwischen der Vorderfläche 130 und der Rückfläche 131 liegenden rechten Seitenkante 132 des Innenbereichs 126 und einer der rechten Seitenkante 132 gegenüberliegenden linken Seitenkante 133 des Innenbereichs 126. Fig.6

[142] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens 600 für erfindungsgemäße Zeitmessvorrichtungen 100. Das Herstellungsverfahren 600 umfasst ein Bedrucken 601 eines Trägers 143, beispielsweise einer Bahn eines mit einem Thermoplasten, insbesondere mit Pollactiden, beschichteten Kartons, insbesondere mit einer Dicke von 1 mm bis

2 mm, mit einer Anzahl von Markierungen 300, beispielsweise Zeitskalen, wobei vorzugsweise eine Mehrzahl von Markierungen parallel nebeneinander auf den Träger 143 aufgedruckt werden.

[143] Nach dem Bedrucken 601 erfolgt ein Aufbringen 620 je eines Rohlings 127 für einen Innenbereich 126 des Transportmittels 100, beispielsweise eines Streifens aus einem saugfähigen Papier, insbesondere mit einer Dicke von 25 pm bis 50 pm, auf jede der Markierungen 300. Ferner erfolgt ein Aufbringen 620 einer feuchtigkeitsabweisenden und zumindest abschnittsweise transparenten Folie 144, beispielsweise aus

Polylactiden, insbesondere mit einer Dicke von 50 pm bis 100 pm, auf den Rohlingen 127.

[144] Das Aufbringen 620 der Rohlinge 127 und der Folie 144 erfolgt vorzugsweise so, dass die Folie 144 und der Träger 143 zumindest an der rechten Seitenkante 132 und der linken Seitenkante 133 der Rohlinge 127 jeweils einen Überstand 145 über die Rohlinge 127 bilden.

[145] Nach dem Aufbringen 620 umfasst das Verfahren 600 ein Zusammenpressen 630 zumindest der Überstände 145 zur feuchtigkeitsabweisenden Verbindung des Trägers 143 mit der Folie 144. Das Zusammenpressen 630 kann beispielsweise ein Ultraschallverschweißen umfassen.

[146] Nach dem Zusammenpressen 630 erfolgt ein Vereinzeln 640 des Verbundsystems aus Träger 143, Innenbereichen 126 und Folie 144, beispielsweise durch ein Zerschneiden des Verbundsystems, zu einzelnen Transportmitteln 120, die insbesondere jeweils eine vollständige Zeitmessvorrichtung 100 bilden können.

[147] Insbesondere kann das Vereinzeln 640 derart erfolgen, dass die Innenbereiche 126 zumindest an einer Unterkante 135 und insbesondere auch an einer Oberkante 134 des jeweiligen Transportmittels 120 zumindest abschnittsweise frei zugänglich sind.

Fig.7 [148] Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Filterpapierbahn 419, beispielsweise aus Polylactiden, zur Herstellung einer

Mehrzahl von Teebeuteln 420. Auf der Filterpapierbahn 419 ist für jeden Teebeutel 420 eine Zeitmessvorrichtung 100 befestigt ist, wobei die Rückfläche des

Transportmittels 120 der Zeitmessvorrichtung 100, die beispielsweise mit einem Thermoplasten beschichtet sein kann, zumindest durch zumindest eine untere Befestigung 418, beispielsweise eine Ultraschallverschweißung, nahe der Unterkante 135 des Transportmittels 120 an der Filterpapierbahn 419 befestigt ist.

[149] Die Rückfläche 131 des Transportmittels 120 der Zeitmessvorrichtung 100 ist

vorzugsweise durch zumindest eine obere Befestigung 417, beispielsweise eine Ultraschallverschweißung, nahe der Oberkante 134 des Transportmittels 120 an der Filterpapierbahn 419 befestigt.

[150] Die Filterpapierbahn 419 kann zur Herstellung der Teebeutel 420 in einem zentralen Faltbereich 415 der Filterpapierbahn 419 um eine Längsachse der Filterpapierbahn 419 faltbar sein, wobei das Transportmittel 120 der Zeitmessvorrichtung 100 vorzugsweise quer zu der Längsachse auf der Filterpapierbahn 419 angeordnet ist und durch eine mittlere Befestigung 416, beispielsweise eine

Ultraschallverschweißung, zwischen der Unterkante 135 des Transportmittels 120 und dem zentralen Faltbereich an der Filterpapierbahn 419 befestigt ist.

Liste der Bezugszeichen

[151] 100 Zeitmessvorrichtung

120 Transportmittel

121 Reservoirbereich

122 Detektionsbereich

123 Zeitbereich

124 Eintrittsfläche

126 Innenbereich

127 Rohling

130 Vorderfläche

131 Rückfläche

132 rechte Seitenkante

133 linke Seitenkante

134 Oberkante

135 Unterkante Außenbereich

Abschnitt

Träger

Folie

Überstand

Widerstandselement

Farbstoff

Markierung

Zeitmesssystem

Gefäß

Faltbereich mittlere Befestigung obere Befestigung untere Befestigung

Filterpapierbahn

Teebeutel

Ausdrückvorrichtung

Haltevorrichtung

Herstellungsverfahren

Bedrucken

Bereitstellen

Aufbringen

Zusammenpressen

Vereinzeln