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Title:
TOOL DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/004679
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tool device (10), in particular a saw device, having a tool (1) for machining a workpiece (4) located in a working region, the tool device comprising: a tool braking apparatus (5) for braking a tool rotational motion (9) of the tool (1); and a multi-bar linkage (6), by means of which the tool (1) can be pivoted selectively into the working region (3) in a feeding direction (7) or out of the working region in a lead-away direction (8). The multi-bar linkage (6) is designed to absorb and/or deflect forces occurring during braking of the tool rotational motion (9), while maintaining the pivotability of the tool (1), such that the tool (1) is not pivoted in the feeding direction (7) by the forces occurring during braking of the tool rotational motion (9) or is pivoted in the lead-away direction (8) by the forces occurring during braking of the tool rotational motion (9).

Inventors:
WILDERMUTH MARKUS (DE)
FRANK JOSUA (DE)
RUHLAND HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/063129
Publication Date:
January 14, 2021
Filing Date:
May 12, 2020
Export Citation:
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Assignee:
FESTOOL GMBH (DE)
International Classes:
B27G19/02; B23D45/02; B23D45/04; B23D45/06; B23D59/00; B27B5/18; B27B5/20; B27B5/38
Domestic Patent References:
WO2019020307A12019-01-31
Foreign References:
US20020056348A12002-05-16
US20050204885A12005-09-22
US20140260846A12014-09-18
US20020059855A12002-05-23
US20020017179A12002-02-14
US7373863B22008-05-20
EP1234285B12016-06-15
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE MAGENBAUER & KOLLEGEN PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Werkzeugvorrichtung (10, 20), insbesondere Sägevorrich tung, mit einem Werkzeug (1) zur Bearbeitung eines in einem Arbeitsbereich (33) befindlichen Werkstücks (4) , umfassend:

- eine Werkzeug-Bremseinrichtung (5) zum Bremsen einer Werk zeug-Drehbewegung (9) des Werkzeugs (1) , und

- eine Mehrgelenkanordnung (6) , mit der das Werkzeug (1) wahlweise in eine Zuführrichtung (7) in den Arbeitsbereich (33) oder in eine Wegführrichtung (8) aus dem Arbeitsbereich (33) geschwenkt werden kann, wobei

- die Mehrgelenkanordnung (6) ausgebildet ist, beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung (9) auftretende Kräfte unter Beibe haltung der Verschwenkbarkeit des Werkzeugs (1) aufzunehmen und/oder umzulenken, so dass das Werkzeug (1) durch die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung (9) auftretenden Kräfte nicht in Zuführrichtung (7) geschwenkt wird oder durch die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung (9) auftretenden Kräf te in Wegführrichtung (8) geschwenkt wird.

2. Werkzeugvorrichtung (10, 20) nach Anspruch 1, wobei die Mehrgelenkanordnung (6) derart ausgebildet und/oder angeord net ist, dass sich während dem Bremsen der Werkzeug- Drehbewegung (9) der Schwerpunkt der Werkzeugvorrichtung (10, 20) in eine von der Zuführrichtung (7) verschiedene Richtung bewegt .

3. Werkzeugvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Mehrgelenkanordnung (6) wenigstens vier Gelenke umfasst.

4. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden An sprüche, wobei die Mehrgelenkanordnung (6) einen Basisab schnitt (11) , eine über ein Basisabschnitts-Gelenk (12) an dem Basisabschnitt (11) verschwenkbar gelagerte Hauptschwinge

(14) , eine über ein Hauptschwingen-Gelenk (15) an der Haupt schwinge (14) verschwenkbar gelagerte Seitenschwinge (16) und eine über ein Seitenschwingen-Gelenk (17) an der Seiten schwinge (16) verschwenkbar gelagerte Nebenschwinge (18) um fasst, die über ein Nebenschwingen-Gelenk (19) verschwenkbar an dem Basisabschnitt (11) gelagert ist.

5. Werkzeugvorrichtung (10) nach Anspruch 4, wobei eine durch das Basisabschnitts-Gelenk (12) und das Hauptschwingen-Gelenk

(15) verlaufende gedachte Hauptschwingen-Achse (21) und eine durch das Nebenschwingen-Gelenk (19) und das Seitenschwingen- Gelenk (17) verlaufende gedachte Nebenschwingen-Achse (22) parallel zueinander verlaufen oder auf derjenigen Seite des Basisabschnitts (11) , auf der das Werkzeug (1) angeordnet ist, unter einem Achsenwinkel (23) zusammenlaufen.

6. Werkzeugvorrichtung (10) nach Anspruch 5, wobei der Ach senwinkel (23) zwischen 45 Grad und 0 Grad, insbesondere zwi schen 15 Grad und 5 Grad, beträgt.

7. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Hauptschwingen-Achse (21) und die Nebenschwingen- Achse (22) über wenigstens 80 % des Schwenkbereichs (24) der Mehrgelenkanordnung (6) , insbesondere über den gesamten

Schwenkbereich (24) der Mehrgelenkanordnung (6) , vorzugsweise über einen Schwenkbereich (24) von 55 Grad, parallel zueinan der verlaufen oder auf derjenigen Seite des Basisabschnitts (11), auf der das Werkzeug (1) angeordnet ist, unter einem Achsenwinkel (23) zusammenlaufen.

8. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei die Hauptschwingen-Achse (21) und die Nebenschwingen- Achse (22) über wenigstens 80 % des Schwenkbereichs (24) der Mehrgelenkanordnung (6) auf derjenigen Seite des Basisab schnitts (11), auf der das Werkzeug (1) angeordnet ist, unter einem Achsenwinkel (23) zusammenlaufen, wobei die Haupt schwingen-Achse (21) und die Nebenschwingen-Achse (22) zweck mäßigerweise über den restlichen Anteil des Schwenkbereichs (24) parallel zueinander verlaufen.

9. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei die Änderung des Achsenwinkels (23) über wenigstens 80 % des Schwenkbereichs (24) , insbesondere über den gesamten Schwenkbereich (24), weniger als 20 Grad beträgt.

10. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem Ansprüche 4 bis 9, wobei das Werkzeug (1) koaxial zu dem Hauptschwingen-Gelenk (15) angeordnet ist.

11. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis

10, wobei die Werkzeug-Bremseinrichtung (5) an der Seiten schwinge (16) , insbesondere an dem Hauptschwingen-Gelenk (15) oder an dem Seitenschwingen-Gelenk (17) angeordnet ist.

12. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis

11, wobei die Werkzeug-Bremseinrichtung (5) derart angeordnet ist, dass eine beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung (9) im Hauptschwingen-Gelenk (15) auftretende Kraft in einem Winkel bereich (25) von +- 95 Grad, vorzugsweise +- 45 Grad, um eine auf der Hauptschwingen-Achse (21) liegende, in Richtung zu dem Basisabschnitts-Gelenk (12) zeigende, Achsrichtung (26) liegt .

13. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Antriebseinheit (27) , um das Werkzeug (1) in die Werkzeug-Drehbewegung (9) zu versetzen, wobei die Antriebseinheit (27) an der Hauptschwinge (14) an geordnet ist.

14. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, ferner umfassend eine/die Antriebseinheit (27), um das Werkzeug (1) in die Werkzeug-Drehbewegung (9) zu verset zen, wobei die Werkzeugvorrichtung (10) ausgebildet ist, zwi schen einem Auslösen der Werkzeug-Bremseinrichtung (5) und einem Abschalten der Antriebseinheit (27) eine Verzögerungs zeit (28) zwischen 20 ms und 1 s einzuhalten und während der Verzögerungszeit (28) eine von der Antriebseinheit (27) be reitgestellte, auf das Werkzeug (1) wirkende Antriebskraft mittels der Mehrgelenkanordnung (6) umzulenken, so dass das Werkzeug (1) in Wegführrichtung (8) verschwenkt wird.

15. Werkzeugvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, ferner umfassend ein Linearlager (29) , das eine Linearbewegung (31) des Werkzeugs (1) relativ zur Werkstück- Auflagefläche (3) ermöglicht, ferner umfassend eine Linearla ger-Bremseinrichtung (32), die ausgebildet ist, beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung (9) die Linearbewegung (31) des Werkzeugs (1) relativ zur Werkstück-Auflagefläche (3) zu bremsen und/oder zu verhindern.

Description:
Werkzeugvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Werkzeugvorrichtung, insbesondere eine Sägevorrichtung, mit einem Werkzeug zur Bearbeitung ei nes in einem Arbeitsbereich befindlichen Werkstücks. Die Werkzeugvorrichtung umfasst eine Werkzeug-Bremseinrichtung zum Bremsen einer Werkzeug-Drehbewegung des Werkzeugs. Die Werkzeugvorrichtung umfasst ferner eine Mehrgelenkanordnung, mit der das Werkzeug wahlweise in eine Zuführrichtung in den Arbeitsbereich oder in eine Wegführrichtung aus dem Arbeits bereich geschwenkt werden kann. Das Werkzeug ist beispielsweise ein rechtsdrehendes Säge blatt . Das Schwenken des Werkzeugs erfolgt exemplarisch um ein Basisabschnitts-Gelenk, das auch als Kippgelenk bezeich net werden kann. Wird bei einer konventionellen Werkzeugvor richtung das Werkzeug (beispielsweise zur Verletzungsredukti- on beim Anwender) mit Hilfe der Werkzeug-Bremseinrichtung in kurzer Zeit abgebremst, so wird das resultierende Bremsmoment im Kippgelenk abgestützt, wodurch eine Schwenkbewegung des Werkzeugs in Zuführrichtung - insbesondere ein Herabkippen des Werkzeugs in Richtung des Benutzers - bewirkt wird. Hier- durch können schwere Verletzungen entstehen.

Die US 2002/0017179 Al beschreibt eine Gehrungssäge mit zwei Schwingarmen, die jeweils mit einer Basis und einem Gehäuse verbunden sind. Die US7373863 B2 beschreibt eine Gehrungssäge mit einem

Sicherheitsmechanismus. Bei Detektion eines gefährlichen Zu stands wird das Sägeblatt mit einem Sägestopp gebremst. Das Trägheitsmoment des Sägeblatts wird in eine lineare Kraft um- gesetzt, die das Sägeblatt nach oben treibt.

Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Betriebssicher heit der eingangs genannten Werkzeugvorrichtung zu erhöhen.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Mehrgelenkanordnung gemäß Anspruch 1. Die Mehrgelenkanordnung ist ausgebildet, beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung auftretende Kräfte unter Beibehaltung der Verschwenkbarkeit des Werkzeugs aufzunehmen und/oder umzulenken, so dass das Werkzeug durch die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung auftretenden Kräfte nicht in Zuführrichtung geschwenkt wird oder durch die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung auftretenden Kräfte in

Wegführrichtung geschwenkt wird.

Durch die Mehrgelenkanordnung wird also insbesondere verhin dert, dass das Werkzeug beim Bremsen (weiter) in den Arbeits bereich geschwenkt wird. Hierdurch kann insbesondere vermie den werden, dass ein zum Zeitpunkt des Bremsens in den Ar beitsbereich greifender Benutzer durch das Sägeblatt verletzt wird. Sofern das Bremsen als Reaktion auf einen Kontakt des Sägeblatts mit dem Benutzer - also insbesondere als eine Re aktion auf eine Verletzung des Benutzers - erfolgt, kann durch die beschriebene Mehrgelenkanordnung insbesondere das Ausmaß der Verletzung minimiert werden, da vorzugsweise ver hindert wird, dass das Werkzeug durch das Bremsen weiter in Richtung hin zu dem Benutzer geschwenkt wird. Folglich kann die Betriebssicherheit erhöht werden. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprü che .

Weitere exemplarische Details sowie beispielhafte Ausfüh rungsformen werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Figu- ren erläutert . Dabei zeigt

Figur 1 eine schematische Ansicht einer Werkzeugvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform, wobei sich das Werkzeug außerhalb des Arbeitsbereichs befindet,

Figur 2 eine schematische Ansicht der Werkzeugvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform, wobei sich das Werkzeug in dem Arbeitsbereich befindet,

Figur 3 eine schematische Ansicht eines Werkzeugkopfs mit eingezeichneten Kräften, die beim Bremsen der Werk zeug-Drehbewegung auftreten, Figur 4 eine schematische Ansicht einer Mehrgelenkanordnung mit eingezeichnetem Schwenkbereich,

Figur 5 eine schematische Ansicht einer Mehrgelenkanordnung mit eingezeichnetem Achswinkel,

Figur 6 eine schematische Ansicht einer Mehrgelenkanordnung mit einem eingezeichneten Winkelbereich einer

Kraftrichtung,

Figur 7 eine schematische Ansicht einer Variante der Werk zeugvorrichtung,

Figur 8 ein Schaubild eines zeitlichen Positionsverlaufs des Werkzeugs, Figur 9 eine schematische Ansicht einer Werkzeugvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform und

Figur 10 eine schematische Ansicht einer weiteren Variante der Werkzeugvorrichtung gemäß der ersten Ausfüh- rungsform.

Bei der nachstehenden Erläuterung wird Bezug genommen auf die in den Figuren eingezeichnete y-Richtung und z -Richtung sowie die senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufende x-Richtung. Die x-Richtung, y-Richtung und z-Richtung sind orthogonal zuei- nander ausgerichtet .

Die Figur 1 zeigt eine Werkzeugvorrichtung 10 gemäß einer ersten Ausführungsform. Die Werkzeugvorrichtung 10 ist exemp larisch als Sägevorrichtung ausgebildet, insbesondere als Tischkreissäge oder Kappsäge, vorzugsweise als Kappzugsäge.

Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst ein Werkzeug 1, exempla risch ein Sägeblatt. Das Werkzeug 1 dient dazu, ein in einem Arbeitsbereich 33 befindliches Werkstück 4 zu bearbeiten.

Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst eine Werkzeug- Bremseinrichtung 5 zum Bremsen einer Werkzeug-Drehbewegung 9 des Werkzeugs 1.

Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst ferner eine Mehrgelenkan ordnung 6, mit der das Werkzeug 1 wahlweise in eine Zuführ richtung 7 in den Arbeitsbereich 33 oder in eine

Wegführrichtung 8 aus dem Arbeitsbereich 33 geschwenkt werden kann .

Die Mehrgelenkanordnung 6 ist ausgebildet, beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auftretende Kräfte unter Beibehaltung der Verschwenkbarkeit des Werkzeugs 1 aufzunehmen und/oder umzulenken, so dass das Werkzeug 1 durch die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auftretenden Kräfte nicht in Zuführ richtung 7 geschwenkt wird oder durch die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auftretenden Kräfte in

Wegführrichtung 8 geschwenkt wird.

Nachstehend sollen weitere exemplarische Details erläutert werden :

Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst exemplarisch eine Trage struktur 2, durch die zweckmäßigerweise der Arbeitsbereich 33 bereitgestellt wird. Das Werkzeug 1 ist über die Mehrgelenk anordnung 6 relativ zur Tragestruktur 2 verschwenkbar gela gert . Exemplarisch umfasst die Tragestruktur 2 eine Werk stück-Auflagefläche 3, auf die das Werkstück 4 bei der Bear beitung des Werkstücks 4 mit dem Werkzeug 1 aufgelegt werden kann. Die Werkstück-Auflagefläche 3 ist exemplarisch normal zur z-Richtung ausgerichtet. Der Arbeitsbereich 33 befindet sich zweckmäßigerweise auf und/oder in z-Richtung über der Werkstück-Auflagefläche 3. Der Arbeitsbereich 33 ist insbe sondere ein dreidimensionaler Bereich, der sich in x-, y- und z-Richtung erstreckt.

Die Tragestruktur 2 umfasst exemplarisch einen Horizontalab schnitt 36, beispielsweise einen Tischabschnitt, dessen Ober seite die Werkstück-Auflagefläche 3 darstellt. An der Unter seite der Tragestruktur 2, insbesondere des Horizontalab schnitts 36 sind zweckmäßigerweise Standelemente 38 angeord net, mit denen die Werkzeugvorrichtung 10 auf einer Unterlage abstellbar ist.

Die Tragestruktur 2 umfasst exemplarisch ferner einen Verti kalabschnitt 37, über den der Werkzeugkopf 39 relativ zur Werkstück-Auflagefläche 3, insbesondere relativ zum Horizon talabschnitt 36, in z-Richtung versetzt, exemplarisch nach oben versetzt, gehalten wird.

Exemplarisch umfasst die Mehrgelenkanordnung 6 wenigstens vier Gelenke. Die Mehrgelenkanordnung 6 kann zweckmäßigerwei se auch als 4 -Gelenk-Kinematik bezeichnet werden. Vorzugswei se umfasst die Mehrgelenkanordnung 6 genau vier Gelenke. Al ternativ dazu kann die Mehrgelenkanordnung 6 mehr als vier Gelenke umfassen, beispielsweise genau fünf oder genau sechs Gelenke .

Exemplarisch umfasst die Mehrgelenkanordnung 6 einen Basisab schnitt 11. Über den Basisabschnitt 11 ist die Mehrgelenkan ordnung 6 mit der Tragestruktur 2, insbesondere dem Vertikal abschnitt 37, gekoppelt. Exemplarisch umfasst der Basisab schnitt 11 ein Basisabschnitts-Gelenk 12 und ein Nebenschwin- gen-Gelenk 19, das zweckmäßigerweise in z-Richtung versetzt zu dem Basisabschnitts-Gelenk 12 angeordnet ist. Der Basisab schnitt 11 ist mit seiner Längsachse zweckmäßigerweise im We sentlichen parallel zur z-Richtung ausgerichtet. Das Basisab schnitts-Gelenk 12 kann auch als Kippgelenk bezeichnet wer den .

Exemplarisch umfasst die Mehrgelenkanordnung 6 ferner eine Hauptschwinge 14, die über das Basisabschnitts-Gelenk 12 an dem Basisabschnitt 11 verschwenkbar gelagert ist, sowie eine Nebenschwinge 18, die über das Nebenschwingen-Gelenk 19 verschwenkbar an dem Basisabschnitt 11 gelagert ist . Exempla risch sind die Hauptschwinge 14 und die Nebenschwinge 18 länglich ausgeführt und mit ihren Längsachsen im Wesentlichen parallel zu einander ausgerichtet. Die Hauptschwinge 14 und die Nebenschwinge 18 sind exemplarisch in positiver y- Richtung neben dem Basisabschnitt 11 angeordnet. Die Haupt- schwinge 14 ist exemplarisch näher an dem Arbeitsbereich 33 angeordnet als die Nebenschwinge 18. Exemplarisch ist die Hauptschwinge 14 in z -Richtung unter der Nebenschwinge 18 an geordnet .

Die Mehrgelenkanordnung 6 umfasst ferner eine Seitenschwinge 16, die über ein Hauptschwingen-Gelenk 15 verschwenkbar an der Hauptschwinge 14 gelagert ist. Die Seitenschwinge 16 ist ferner über ein Seitenschwingen-Gelenk 17 verschwenkbar an der Nebenschwinge 18 gelagert . Die Seitenschwinge 16 ist exemplarisch länglich ausgeführt und mit ihrer Längsachse zweckmäßigerweise im Wesentlichen parallel zum Basisabschnitt

1 ausgerichtet. Die Seitenschwinge 16 verbindet die Haupt - schwinge 14 und die Nebenschwinge 18. Die Seitenschwinge 16 ist in positiver y-Richtung versetzt zum Basisabschnitt 11 angeordnet .

Der Basisabschnitt 11, die Hauptschwinge 14, die Seiten schwinge 16 und die Nebenschwinge 18 bilden zusammen exempla risch eine rahmenförmige Struktur. In der Stellung der Figur

2 (nachstehend auch als Arbeitsstellung bezeichnet) weist die Mehrgelenkanordnung 6 exemplarisch eine im Wesentlichen rechteckige Form auf, wobei zweckmäßigerweise die Haupt - schwinge 14 und die Nebenschwinge 18 mit ihren Längsachsen im Wesentlichen parallel, insbesondere im Wesentlichen horizon tal, exemplarisch in y-Richtung, ausgerichtet sind und/oder der Basisabschnitt 11 und die Seitenschwinge 16 mit ihren Längsachsen im Wesentlichen parallel, insbesondere im Wesent lichen vertikal, exemplarisch in z-Richtung, ausgerichtet sind. In der Stellung der Figur 1 (nachstehend auch als Sicherheitsstellung bezeichnet) weist die Mehrgelenkanordnung 6 exemplarisch im Wesentlichen die Form einer Raute auf, wo bei zweckmäßigerweise die Hauptschwinge 14 und die Neben schwinge 18 mit ihren Längsachsen im Wesentlichen parallel ausgerichtet sind und/oder der Basisabschnitt 11 und die Sei tenschwinge 16 mit ihren Längsachsen im Wesentlichen parallel ausgerichtet sind.

Die vier Gelenke der Mehrgelenkanordnung 6 - also das Basis- abschnitts-Gelenk 12, das Hauptschwingen-Gelenk 15, das Sei tenschwingen-Gelenk 17 und das Nebenschwingen-Gelenk 19 - sind zweckmäßigerweise jeweils als Schwenkgelenke ausgebildet und mit ihren Schwenkachsen parallel zueinander, insbesondere parallel zur x-Richtung, ausgerichtet.

Mittels der Mehrgelenkanordnung 6 ist das Werkzeug 1 um das Basisabschnitts-Gelenk 12 herum verschwenkbar . Die

Verschwenkung in Zuführrichtung 7 erfolgt in eine erste Dreh richtung um die Schwenkachse des Basisabschnitts-Gelenks 12 - exemplarisch im Uhrzeigersinn - und die Verschwenkung in Wegführrichtung 8 erfolgt in eine zur ersten Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung um die Schwenkachse des Basisabschnitts-Gelenks 12 - exemplarisch in Richtung ge gen den Uhrzeigersinn.

Über die Mehrgelenkanordnung 10 kann das Werkzeug 1 wahlweise in die Sicherheitsstellung geschwenkt werden, in der es, wie in der Figur 1 gezeigt, außerhalb des Arbeitsbereichs 33, insbesondere in z -Richtung oberhalb des Arbeitsbereichs 33, angeordnet ist, oder in die Arbeitsstellung, in der es, wie in der Figur 2 gezeigt, in den Arbeitsbereich 33 hineinragt und ein in dem Arbeitsbereich 33 befindliches Werkstück 4 be arbeiten, insbesondere sägen, kann.

Die Verschwenkung des Werkzeugs 1 von der Sicherheitsstellung in die Arbeitsstellung erfolgt in die Zuführrichtung 7 und die Verschwenkung des Werkzeugs 1 von der Arbeitsstellung in die Sicherheitsstellung erfolgt in die Wegführrichtung 8. Exemplarisch wird das Werkzeug 1 bei dem Verschwenken in Zu führrichtung 7 hin zu der Werkstück-Auflagefläche 3 ge schwenkt und bei dem Verschwenken in Wegführrichtung 8 weg von der Werkstück-Auflagefläche 3 geschwenkt.

Die Verschwenkung des Werkzeugs 1 mittels der Mehrgelenkan ordnung 10 wird (im Normalbetrieb, also wenn die Werkzeug- Bremseinrichtung 5 die Werkzeug-Drehbewegung 9 nicht bremst) vorzugsweise durch manuelle Betätigung durch den Benutzer be wirkt, beispielsweise über einen an der Mehrgelenkanordnung 6, exemplarisch an der Hauptschwinge 14, angeordneten Griff 59.

Wie vorstehend bereits erwähnt, ist die Mehrgelenkanordnung 6 ausgebildet, beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auftre tende Kräfte unter Beibehaltung der Verschwenkbarkeit des Werkzeugs 1 aufzunehmen und/oder umzulenken, so dass das Werkzeug 1 durch die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auftretenden Kräfte nicht in Zuführrichtung 7 geschwenkt wird oder durch die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auf- tretenden Kräfte in Wegführrichtung 8 geschwenkt wird.

Die Verschwenkbarkeit des Werkzeugs 1 mittels der Mehrgelenk anordnung 6 bleibt beim Bremsen und/oder nach dem Bremsen er halten, insbesondere in Zuführrichtung 7 und/oder

Wegführrichtung 8. Die Verschwenkbarkeit des Werkzeugs 1 ist insbesondere auch in einem Bremszustand gegeben, in dem die Werkzeug-Bremseinrichtung 5, insbesondere der Bremskörper 41 in Eingriff mit dem Werkzeug 1 steht und so die Werkzeug- Drehbewegung 9 blockiert . Das Werkzeug 1 kann also auch beim Bremsen und/oder nach dem Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 grundsätzlich noch mittels der Mehrgelenkanordnung 6 insbe sondere um das Basisabschnitts-Gelenk 12 herum verschwenkt werden, beispielsweise durch manuelle Betätigung durch den Benutzer. Die Mehrgelenkanordnung 6, insbesondere das Basis- abschnitts-Gelenk 12, wird also beim Bremsen und/oder nach dem Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 zweckmäßigerweise nicht gesperrt. Insbesondere ist es durch die im Bremszustand gegebene Verschwenkbarkeit möglich, in einem Fall, in dem ein Körperteil eines Benutzers, beispielsweise ein Finger, auf grund der aktuellen Position des Werkzeugs 1 eingeklemmt ist, das Körperteil durch (insbesondere manuelles) Verschwenken des (sich vorzugsweise weiterhin im Bremszustand befindli chen) Werkzeugs 1 freizugeben und aus der Einklemmung zu lö sen. Insbesondere ist für die Freigabe des Körperteils keine Demontage von Komponenten der Werkzeugvorrichtung erforder lich.

Vorzugsweise ist die Mehrgelenkanordnung 10 derart ausgebil det und/oder angeordnet, dass sich während dem Bremsen der Schwerpunkt der Werkzeugvorrichtung 10 in eine von der Zu führrichtung 7 verschiedene Richtung bewegt . Die von der Zu führrichtung 7 verschiedene Richtung ist insbesondere eine im Wesentlichen zur Zuführrichtung 7 entgegengesetzte Richtung.

Unter Bezugnahme auf die Figur 3 soll nachstehend näher er läutert werden, wie die Mehrgelenkanordnung 6 die beim Brem sen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auftretende Kräfte aufnimmt und/oder umlenkt.

In diesem Zusammenhang soll auf die in der Figur 5 gezeigten, (gedachten) Achsen Bezug genommen werden: eine (gedachte) Hauptschwingen-Achse 21, die durch das Basisabschnitts-Gelenk 12 und das Hauptschwingen-Gelenk 15 verläuft, eine (gedachte) Nebenschwingen-Achse 22, die durch das Nebenschwingen-Gelenk 19 und das Seitenschwingen-Gelenk 17 verläuft, eine (gedach te) Basisabschnitts-Achse 44, die durch das Basisabschnitts- Gelenk 12 und das Nebenschwingen-Gelenk 19 verläuft und eine (gedachte) Seitenschwingen-Achse 43, die durch das Haupt - schwingen-Gelenk 15 und das Seitenschwingen-Gelenk 17 ver läuft. Die Hauptschwingen-Achse 21, die Nebenschwingen-Achse 22, die Basisabschnitts-Achse 44 und/oder die Seitenschwin- gen-Achse 43 liegen zweckmäßigerweise in einer y-z -Ebene.

Unter Bezugnahme auf die Figur 3 soll nachstehend näher auf die beim Bremsen wirkenden Kräfte eingegangen werden. Die beim Bremsen auftretenden Kräfte umfassen insbesondere eine erste zweitstufige Kraft 53 mit einer ersten Kraftkomponente 56 und eine dritte zweitstufige Kraft 55 mit einer zweiten Kraftkomponente 58.

Die Mehrgelenkanordnung 6 ist insbesondere ausgebildet, die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auftretenden Kräfte, insbesondere die erste zweitstufige Kraft 53 und/oder die dritte zweitstufige Kraft 55 mit der Hauptschwinge 14

und/oder der Nebenschwinge 18 (und/oder der Seitenschwinge 16) aufzunehmen und/oder umzulenken, so dass die erste und zweite Kraftkomponente 56, 58, die orthogonal zu der Neben schwingen-Achse 21 und/oder der Hauptschwingen-Achse 22 wir ken, sich gegenseitig aufheben oder dass die in Richtung weg von dem Arbeitsbereich 33 wirkende erste Kraftkomponente 56 überwiegt - also insbesondere betragsmäßig größer ist als die in Richtung hin zu dem Arbeitsbereich 33 wirkende zweite Kraftkomponente 58.

Wie in der Figur 3 gezeigt, ist durch die Verzögerung der Werkzeug-Drehbewegung 9 beim Bremsen ein Trägheitsmoment 74 des Werkzeugs 1 um die Drehachse des Werkzeugs 1 gegeben.

Beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9, exemplarisch durch Kontakt des Bremskörpers 41 mit dem Werkzeug 1, treten exemp larisch eine erste erststufige Kraft 51 und eine zweite erst stufige Kraft 52 auf. Die erststufigen Kräfte 51, 52 wirken auf die Mehrgelenkanordnung 6 und treten als Reaktion der durch den Bremskörper 41 auf das Werkzeug 1 ausgeübten Brems kraft auf. Die erststufigen Kräfte 51, 52 können auch als Reaktionskräfte bezeichnet werden, wobei die erste erststufi ge Kraft 51 eine Reaktionskraft der auf das Werkzeug 1 ausge übten Bremskraft ist und die zweite erststufige Kraft 52 eine Reaktionskraft der ersten erststufigen Kraft 51 ist. Die ers te erststufige Kraft 51 zeigt, ausgehend von dem Kontaktpunkt 73 zwischen dem Bremskörper 41 und dem Werkzeug 1, exempla risch in Tangentialrichtung bezogen auf das Werkzeug 1 oder die Werkzeug-Drehbewegung 9. Die zweite erststufige Kraft 52 wirkt auf ein Werkzeuglager, das das Werkzeug 1 und/oder eine mit dem Werkzeug 1 gekoppelte Welle lagert, und/oder auf das Hauptschwingen-Gelenk 15. Die zweite erststufige Kraft 52 zeigt, ausgehend von dem Hauptschwingen-Gelenk 15, exempla risch in entgegengesetzte Richtung zu der ersten erststufigen Kraft 51.

Die erste erststufige Kraft 51 teilt sich auf in eine erste zweitstufige Kraft 53 und eine zweite zweitstufige Kraft 54, zweckmäßigerweise gemäß der Aufhängung des Bremskörpers 41 und/oder des Werkzeugs 1. Die erste zweitstufige Kraft 53 wirkt exemplarisch in dem Seitenschwingen-Gelenk 17 und zeigt, ausgehend von dem Seitenschwingen-Gelenk 17, in die gleiche Richtung wie eine (gedachte) Verbindungslinie zwi schen dem Kontaktpunkt 73 und dem Seitenschwingen-Gelenk 17. Die zweite zweitstufige Kraft 54 wirkt exemplarisch in dem Hauptschwingen-Gelenk 15 und/oder auf das Werkzeuglager und zeigt, ausgehend von dem Hauptschwingen-Gelenk 15, in die gleiche Richtung wie eine (gedachte) Verbindungslinie zwi schen dem Kontaktpunkt 73 und dem Hauptschwingen-Gelenk 15.

Die erste zweitstufige Kraft 53 umfasst die erste Kraftkompo nente 56. Die erste Kraftkomponente 56 wirkt in dem Seiten- schwingen-Gelenk 17 und zeigt, ausgehend von dem Seiten- schwingen-Gelenk 17, in eine Richtung orthogonal zur Neben- schwingen-Achse 22 (und vorzugsweise orthogonal zu der durch das Nebenschwingen-Gelenk 19 definierten Schwenkachse) , und zwar in Richtung weg von dem Hauptschwingen-Gelenk 15, insbe sondere in Richtung weg von dem Arbeitsbereich 33 oder der Werkstück-Auflagefläche 3. Exemplarisch zeigt die zweite Kraftkomponente 56 nach oben. Die erste Kraftkomponente 56 führt zweckmäßigerweise zu einem Verschwenken des Werkzeugs 1 in Wegführrichtung 8.

Die Summe aus der zweiten zweitstufigen Kraft 54 und der zweiten erststufigen Kraft 52 ergibt die dritte zweitstufige Kraft 55. Die dritte zweitstufige Kraft 55 umfasst die zweite Kraftkomponente 58, die in dem Hauptschwingen-Gelenk 15 und/oder dem Werkzeuglager wirkt und, ausgehend von dem

Hauptschwingen-Gelenk 15, in eine Richtung orthogonal zu der Hauptschwingen-Achse 21 (und vorzugsweise orthogonal zu der durch das Basisabschnitts-Gelenk 12 definierten Schwenkach se) , und zwar in Richtung weg von dem Seitenschwingen-Gelenk 17, insbesondere in Richtung hin zu dem Arbeitsbereich 33 oder hin zu der Werkstück-Auflagefläche 3. Exemplarisch zeigt die zweite Kraftkomponente 58 nach unten. Die zweite Kraft - komponente 58 führt zweckmäßigerweise zu einem Verschwenken des Werkzeugs 1 in Zuführrichtung 7.

Die Mehrgelenkanordnung 6 ist zweckmäßigerweise derart ausge bildet, dass die erste Kraftkomponente 56 und die zweite Kraftkomponente 58 den gleichen Betrag aufweisen oder dass die erste Kraftkomponente 56 (insbesondere betragsmäßig) grö ßer ist als die zweite Kraftkomponente 58.

Wenn die erste Kraftkomponente 56 und die zweite Kraftkompo nente 58 den gleichen Betrag aufweisen, wird das Werkzeug 1 durch die vom Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 verursach ten Kräfte überhaupt nicht verschwenkt - insbesondere nicht in Zuführrichtung 7. Wenn die erste Kraftkomponente 56 be tragsmäßig größer ist als die zweite Kraftkomponente 58, wird das Werkzeug 1 durch die beim Bremsen der Werkzeug- Drehbewegung 9 verursachten Kräfte in Wegführrichtung 8 ge schwenkt .

Wie sich die erste Kraftkomponente 56 und die zweite Kraft komponente 58 zueinander verhalten, hängt von dem in der Fi gur 5 gezeigten Achswinkel 23 zwischen der Hauptschwingen- Achse 21 und der Nebenschwingen-Achse 22 ab.

Der Achswinkel 23 ist zweckmäßigerweise null Grad oder größer als null Grad. Der Achswinkel 23 ist vorzugsweise nicht klei ner als null Grad. Der Achsenwinkel 23 beträgt vorzugsweise zwischen 45 Grad und null Grad, insbesondere zwischen 15 Grad und 5 Grad. Bei einem Achswinkel 23 von null Grad verlaufen die Hauptschwingen-Achse 21 und die Nebenschwingen-Achse 22 parallel zueinander. Bei einem Achswinkel 23 von größer als null Grad kreuzen sich die Hauptschwingen-Achse 21 und die Nebenschwingen-Achse 22 auf derjenigen Seite des Basisab schnitts 11, auf der das Werkzeug 1 angeordnet ist. Bei einem Achswinkel 23 von größer als null Grad kreuzen sich die

Hauptschwingen-Achse 21 und die Nebenschwingen-Achse 22 exemplarisch auf der in positiver y-Richtung gelegenen Seite des Basisabschnitts 11 (in der Figur 5 exemplarisch rechts von dem Basisabschnitt 11) . Ausgehend von dem Basisab- schnitts-Gelenk 12 nähert sich in diesem Fall die Haupt schwingen-Achse 21 in Richtung hin zu dem Hauptschwingen- Gelenk 15 immer weiter der Nebenschwingen-Achse 22.

Bei einem Achswinkel 23 von kleiner als null Grad würden sich die Hauptschwingen-Achse 21 und die Nebenschwingen-Achse 22 auf der in negativer y-Richtung gelegenen Seite des Basisab schnitts 11 treffen (in der Figur 5 exemplarisch links von dem Basisabschnitt 11) .

Mit dem beschriebenen Achswinkel von größer gleich null Grad kann gewährleistet werden, dass beim Bremsen der Werkzeug- Drehbewegung 9 die erste Kraftkomponente 56 (betragsmäßig) gleich (bei einem Achswinkel 23 von null Grad) oder größer (bei einem Achswinkel 23 von größer null Grad) als die zweite Kraftkomponente 58 ist.

Die Figur 4 zeigt den Schwenkbereich 24 der Mehrgelenkanord nung 10. Der Schwenkbereich 24 ist hier exemplarisch als der jenige Winkel definiert, um den die (gedachte) Hauptschwin- gen-Achse 21 maximal um die Schwenkachse des Basisabschnitts- Gelenks 12 verschwenkbar ist . Der Schwenkbereich 24 bezeich net insbesondere den maximalen Winkel, um den das Werkzeug 1 mit der Mehrgelenkanordnung 6 verschwenkbar ist, insbesondere relativ zur Tragestruktur 2 und/oder dem Arbeitsbereich 33. Exemplarisch liegt der Schwenkbereich 24 in einer y-z -Ebene. Die Ebene des Schwenkbereichs 24 kann auch als Schwenkebene bezeichnet werden. Vorzugsweise ist die Schwenkebene um eine y-Achse verschwenkbar.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Achswinkel 23 über wenigstens 80 % des Schwenkbereichs 24 der Mehrgelenkan ordnung 6, insbesondere über den gesamten Schwenkbereich 24 der Mehrgelenkanordnung 6, vorzugsweise über einen Schwenkbe reich von wenigstens 55 Grad, null Grad oder größer als null Grad. Zweckmäßigerweise verlaufen also die Hauptschwingen- Achse 21 und die Nebenschwingen-Achse 22 über wenigstens 80 % des Schwenkbereichs 24 der Mehrgelenkanordnung 6, insbesonde re über den gesamten Schwenkbereich 24 der Mehrgelenkanord nung 6, vorzugsweise über einen Schwenkbereich 24 von 55 Grad, parallel zueinander oder kreuzen sich auf derjenigen Seite des Basisabschnitts 11, auf der das Werkzeug 1 angeord net ist, unter dem Achsenwinkel 23.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Achswinkel 23 über wenigstens 80 % des Schwenkbereichs 24 der Mehrgelenkan ordnung 6, insbesondere über den gesamten Schwenkbereich 24 der Mehrgelenkanordnung 6, vorzugsweise über einen Schwenkbe reich von wenigstens 55 Grad, größer als null Grad und vor zugsweise über den restlichen Anteil des Schwenkbereichs 24, insbesondere den gesamten restlichen Anteil des Schwenkbe reichs 24, gleich null. Zweckmäßigerweise kreuzen sich also die Hauptschwingen-Achse 21 und die Nebenschwingen-Achse 22 über wenigstens 80 % des Schwenkbereichs 24 der Mehrgelenkan ordnung 6, insbesondere über den gesamten Schwenkbereich 24 der Mehrgelenkanordnung 6, vorzugsweise über einen Schwenkbe reich 24 von 55 Grad, auf derjenigen Seite des Basisab schnitts 11, auf der das Werkzeug 1 angeordnet ist, unter dem Achsenwinkel 23 und verlaufen zweckmäßigerweise über den restlichen Anteil des Schwenkbereichs 24, insbesondere über den gesamten restlichen Anteil des Schwenkbereichs 24, paral lel zueinander.

Durch die beschriebene Ausgestaltung kann gewährleistet wer den, dass das Werkzeug 1 in verschiedenen, vorzugsweise sämt lichen, Schwenkstellungen durch die beim Bremsen der Werk zeug-Drehbewegung 9 auftretenden Kräfte nicht in Zuführrich tung 7 verschwenkt wird oder in Wegführrichtung 8 verschwenkt wird .

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung beträgt die Änderung des Achswinkels 23 über wenigstens 80 % des Schwenkbereichs 24, insbesondere über den gesamten Schwenkbereich 24, weniger als 20 Grad, insbesondere weniger als 10 Grad. Vorzugsweise ist der innerhalb des Schwenkbereichs 24 auftretende maximale Achswinkel 23 höchstens um 20 Grad größer als der innerhalb des Schwenkbereichs auftretende minimale Achswinkel 23. Hier durch kann insbesondere erzielt werden, dass die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 auftretende, in Wegführrichtung 8 wirkende Kraft sich über den gesamten Schwenkbereich 24 nicht zu stark ändert .

Das Werkzeug 1 ist, wie vorstehend bereits erwähnt, insbeson dere als Sägeblatt ausgebildet. Exemplarisch ist das Werkzeug 1 koaxial zu dem Hauptschwingen-Gelenk 15 angeordnet. Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst exemplarisch die Antriebsein heit 27, um das Werkzeug 1 in die Werkzeug-Drehbewegung 9 zu versetzen. Die Antriebseinheit 27 ist exemplarisch an der Hauptschwinge 14 angeordnet. Vorzugsweise umfasst die An triebseinheit 27 einen Elektromotor, um das Werkzeug 1 in die Werkzeug-Drehbewegung 9 zu versetzen. Die Werkzeug- Drehbewegung 9 erfolgt um eine andere Drehachse als die

Verschwenkung in Zuführrichtung 7 und/oder Wegführrichtung 8. Exemplarisch erfolgt die Werkzeug-Drehbewegung 9 um eine Drehachse, die koaxial zu der Schwenkachse des Hauptschwin- gen-Gelenks 15 ausgerichtet ist, insbesondere über den gesam ten Schwenkbereich 24. Der Drehsinn der Werkzeug-Drehbewegung 9 ist vorzugsweise gleich dem Drehsinn der Verschwenkung des Werkzeugs 1 in Zuführrichtung 7.

Die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 ist exemplarisch an dem Sei tenschwingen-Gelenk 17 angeordnet . Die Werkzeug- Bremseinrichtung 5 kann alternativ auch an der Seitenschwinge 16 angeordnet sein. Die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 dient da zu, die Werkzeug-Drehbewegung 9 zu bremsen, insbesondere bis zum Stillstand. Die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 verfügt exemplarisch über den Bremskörper 41, der zweckmäßigerweise mit dem Werkzeug 1 in Kontakt gebracht werden kann, um die Werkzeug-Drehbewegung 9 zu bremsen. Exemplarisch wird der Bremskörper 41 mit der Schneide des als Sägeblatt ausgeführten Werkzeugs 1 in Kon takt gebracht, um die Werkzeug-Drehbewegung zu bremsen. Der Bremskörper 41 ist exemplarisch beweglich, insbesondere schwenkbeweglich, an dem Seitenschwingen-Gelenk 17 gelagert und kann zweckmäßigerweise durch ein Verschwenken um eine insbesondere parallel zur x-Richtung verlaufende Schwenkachse mit dem Werkzeug 1 in Kontakt gebracht werden, um dieses zu bremsen. Vorzugsweise ist die Schwenkachse, um die der Brems- körper 41 verschwenkbar ist, koaxial zur Schwenkachse des Seitenschwingen-Gelenks 17. Die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 umfasst zweckmäßigerweise eine Aktoreinheit, um den Bremskör per 41 in Kontakt mit dem Werkzeug 1 zu bringen.

Alternativ zu der gezeigten Ausgestaltung kann die Werkzeug- Bremseinrichtung 5 auch ausgebildet sein, das Werkzeug 1 in direkt, insbesondere durch Bremsen eines mit dem Werkzeug 1 drehfest verbundenen Elements, beispielsweise einer Welle, zu bremsen .

Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst exemplarisch einen Werk zeugkopf 39, der das Werkzeug 1, die Mehrgelenkanordnung 6 und zweckmäßigerweise Werkzeug-Bremseinrichtung 5 umfasst . Exemplarisch befindet sich der Arbeitsbereich 33 in z- Richtung zwischen dem Werkzeugkopf 39 und der Werkstück- Auflagefläche 3.

Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst exemplarisch ferner ein Linearlager 29, das eine Linearbewegung 31 des Werkzeugs 1, insbesondere des Werkzeugkopfs 39, relativ zum Arbeitsbereich 33, insbesondere relativ zur Tragestruktur 2, vorzugsweise zur Werkstück-Auflagefläche 3, ermöglicht. Exemplarisch er folgt die Linearbewegung 31 in y-Richtung.

Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst exemplarisch ferner eine Linearlager-Bremseinrichtung 32, die ausgebildet ist, beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 durch die Werkzeug- Bremseinrichtung 5 die Linearbewegung 31 des Werkzeugs 1, insbesondere des Werkzeugkopfs 39, relativ zur Werkstück- Auflagefläche 3 zu bremsen und/oder zu verhindern. Insbeson dere ist die Linearlager-Bremseinrichtung 32 ausgebildet, in Ansprechen auf das Auslösen der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 die Linearbewegung 31 des Werkzeugs 1, insbesondere des Werk zeugkopfs 39, relativ zur Werkstück-Auflagefläche 3 zu brem sen und/oder zu verhindern.

Exemplarisch ist die Linearlager-Bremseinrichtung 32 ausge bildet, vor, während, oder nach dem Bremsvorgang der Werk zeug-Bremseinrichtung 5 das Linearlager 29 zu sperren, um so zu verhindern, dass das Werkzeug 1 durch den Bremsvorgang der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 in die Linearbewegung 31 versetzt wird. Die Linearlager-Bremseinrichtung 32 ist beispielsweise ausgebildet, zum Bremsen/Verhindern der Linearbewegung 31 ei ne erhöhte Reibung bereitzustellen. Ferner kann die Linearla ger-Bremseinrichtung 32 ausgebildet sein, ab einer bestimmten Geschwindigkeit zu bremsen und/oder bei einer schlagartigen Beschleunigung zu blockieren oder zu bremsen. Die Linearla ger-Bremseinrichtung 32 umfasst beispielsweise einen Fluid dämpfer und/oder einen Klemmkörper.

Vorzugsweise umfasst die Linearlager-Bremseinrichtung 32 und/oder die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 einen piezoelektri schen Aktor, einen elektromagnetischen Aktor, einen Formge- dächtnislegierungs-Aktor (FGL-Aktor) , einen Elektroaktive- Polymere-Aktor (EAP-Aktor) , einen Magnetic-Shape-Memory-Aktor (MSN-Aktor) , einen pneumatischen Aktor, einen hydraulischen Aktor, einen Pyroaktor, einen mechanischen Aktor, einen elektrostriktiven Aktor und/oder einen thermischen Aktor.

Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst zweckmäßigerweise eine Steuereinheit 61, beispielsweise einen Mikrocontroller. Die Steuereinheit 61 ist ausgebildet, der Antriebseinheit 27 ein Antriebseinheit-Steuersignal bereitzustellen, um zu bewirken, dass die Antriebseinheit 27 das Werkzeug 1 in die Werkzeug- Drehbewegung 9 versetzt. Die Steuereinheit 61 ist zweckmäßi gerweise ausgebildet, der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 ein Bremseinrichtungs-Steuersignal bereitzustellen, um zu bewir ken, dass die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 die Werkzeug- Drehbewegung 9 bremst .

Die Steuereinheit 61 ist zweckmäßigerweise ferner ausgebil det, einen Betriebszustand zu erfassen und auf Basis des er fassten Betriebszustands das Bremsen der Werkzeug- Drehbewegung 9 durch die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 auszulö- sen, insbesondere durch Bereitstellung des Bremseinrichtungs- Steuersignals .

Der von der Steuereinheit 61 erfasste Betriebszustand ist insbesondere ein Notzustand. Bei dem Notzustand handelt es sich insbesondere um eine für einen Benutzer potentiell ge- fährliche Situation, bei der der Benutzer beispielsweise durch das Werkzeug 1 und/oder das Werkstück 4 verletzt werden kann .

Die Steuereinheit 61 ist zweckmäßigerweise ausgebildet, den Notzustand auf Basis eines detektierten Kontakts und/oder ei- nes detektierten Unterschreitens eines vorbestimmten minima len Sicherheitsabstands zwischen dem Werkzeug 1 und dem menschlichen Körper, beispielsweise einem Finger, zu erfas sen .

Vorzugsweise ist die Werkzeugvorrichtung 10, insbesondere die Steuereinheit 61, ausgebildet, dem Werkzeug 1 ein elektri- sches Detektionssignal zuzuführen und auf Basis einer Ände rung des Detektionssignals den Notzustand zu erfassen. Zweck mäßigerweise ist die Werkzeugvorrichtung 10, insbesondere die Steuereinheit 61 ausgebildet, dem Werkzeug 1 das elektrische Detektionssignal durch kapazitive Einkopplung zuzuführen Zweckmäßigerweise ist die Werkzeugvorrichtung 10, insbesonde re die Steuereinheit 61 ausgebildet, den Notzustand, insbe sondere den Kontakt zwischen dem Werkzeug 1 und dem menschli chen Körper, auf Basis einer kapazitiven Änderung zu erfas sen. Weitere Details dazu, wie die Erfassung des Notzustands exemplarisch realisiert werden kann, sind in der EP 1 234 285 Bl beschrieben.

Die Steuereinheit 61 ist zweckmäßigerweise ferner ausgebil det, als den Notzustand einen Kickback zu erfassen. Mit dem Begriff „Kickback" ist insbesondere ein Zustand gemeint, bei dem während der Bearbeitung des Werkstücks 4 durch die Werk zeugvorrichtung 10 eine plötzliche und unerwartete Kraft zwi schen der Werkzeugvorrichtung 10 und dem Werkstück 4 auf- tritt, durch die die Werkzeugvorrichtung 10 und/oder das Werkstück 4 in Bewegung versetzt wird. Die Werkzeugvorrichtung 10 umfasst zweckmäßigerweise eine

Sensoreinrichtung, beispielsweise einen Beschleunigungssensor und/oder einen Kraftsensor, insbesondere eine Dehnungsmess streifen-Anordnung, zur Erfassung des Kickbacks. Eine derar tige Sensoreinrichtung ist beispielsweise in der

WO 2019/020307 Al beschrieben. Die Steuereinheit 61 ist zweckmäßigerweise ferner ausgebil det, als den Notzustand eine Fehlbedienung der Werkzeugvor richtung 10 zu erfassen. Eine Fehlbedienung kann beispiels weise dann vorliegen, wenn ein Benutzer das Werkzeug 1 zu schnell bewegt, beispielsweise zu schnell um das Basisab schnitt-Gelenk 12 schwenkt. Exemplarisch ist die Steuerein heit 61 ausgebildet, zu erfassen, dass der Benutzer das Werk zeug 1 zu schnell bewegt und auf Basis dieser Erfassung das Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 mit der Werkzeug- Bremseinrichtung 5 auszulösen.

Die Figur 6 zeigt einen Winkelbereich 25 der Kraftrichtung einer beim Bremsen im Hauptschwingen-Gelenk 15 auftretenden Kraft. Exemplarisch handelt es sich bei dieser Kraft um die Summe aus der vorstehend erläuterten zweiten erststufigen Kraft 52 und der zweiten zweitstufigen Kraft 54. Die Kraft richtung dieser Kraft hängt zweckmäßigerweise von der Anord nung der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 relativ zur Schwenkachse des Hauptschwingen-Gelenks 15 ab, insbesondere von der Aus richtung der (gedachten) Verbindungslinie zwischen dem Kon taktpunkt 73 (siehe Figur 3) und dem Hauptschwingen-Gelenk 15.

Bevorzugt ist die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 derart angeord net, dass die beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 im Hauptschwingen-Gelenk 15 auftretende Kraft in einem Winkelbe reich 25 von +- 95 Grad, vorzugsweise +- 45 Grad, um eine auf der Hauptschwingen-Achse 21 liegende, in Richtung zu dem Ba- sisabschnitts-Gelenk 12 zeigende, Achsrichtung 26 liegt.

Zweckmäßigerweise wirkt diese Kraft auf das Werkzeuglager, insbesondere ein Sägeblattlager. Exemplarisch wird diese Kraft über das Werkzeuglager in die Hauptschwinge 14 einge bracht . Durch den beschriebenen Winkelbereich 25 dieser Kraft kann verhindert werden, dass die beim Bremsen der Werkzeug- Drehbewegung 9 im Hauptschwingen-Gelenk 15, insbesondere im Werkzeuglager, auftretende Kraft in eine kritische Richtung des Werkzeuglagers wirkt, so dass darauf verzichtet werden kann, das Werkzeuglager in dieser kritischen Richtung dick wandig auszugestalten. Das Werkzeuglager kann daher mit einem schmalen Lagersitz ausgeführt werden, wodurch eine höhere Schnittkapazität der Säge erzielt werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Werkzeug- Bremseinrichtung 5 an der Seitenschwinge 16 angeordnet. Ins besondere ist die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 strukturell mit der Seitenschwinge 16 verbunden, und zwar insbesondere der art, dass im Bremszustand, wenn die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 die Werkzeug-Drehbewegung 9 blockiert, das Werkzeug 1 (über die Werkzeug-Bremseinrichtung 5) relativ zur Seitenschwinge 16 festgelagert ist, so dass keine relative Bewegung zwischen dem Werkzeug 1 und der Seitenschwinge 16 möglich ist .

Die Figur 7 zeigt eine erste exemplarische Variante der Werk zeugvorrichtung 10, bei der die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 an der Seitenschwinge 16 und exemplarisch an dem Hauptschwin- gen-Gelenk 15 und zwar insbesondere um die Schwenkachse des Hauptschwingen-Gelenks 15 angeordnet ist.

Die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 ist vorzugsweise reversibel ausgeführt, so dass die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 nach ei nem Bremsvorgang zweckmäßigerweise ohne Austausch einer Kom ponente der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 wieder zurück in ei nen Ausgangszustand versetzt werden kann, von dem aus ein weiterer Bremsvorgang durchführbar ist . Exemplarisch umfasst die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 einen oder mehrere Bremskör per, die zum Bremsen des Werkzeugs 1 mit einer mit dem Werk- zeug 1 gekoppelten Welle in Kontakt gebracht werden. Exempla risch sind mehrere Bremskörper vorhanden, die in Umfangsrich tung um die mit dem Werkzeug 1 gekoppelte Welle herum ver teilt angeordnet sind.

Die Figur 10 zeigt eine zweite exemplarische Variante der Werkzeugvorrichtung 10, bei der die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 an der Seitenschwinge 16 und exemplarisch (in Bezug auf den Verlauf der Seitenschwinge 16) zwischen dem Hauptschwingen- Gelenk 15 und dem Seitenschwinge-Gelenk 17 angeordnet ist. Exemplarisch hat die Seitenschwinge 16 einen L-förmigen Ver lauf und die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 ist zweckmäßigerwei se an der Beuge der Seitenschwinge 16 angeordnet . Gemäß einer (nicht in den Figuren gezeigten) alternativen Ausgestaltung hat die Seitenschwinge 16 einen anderen Verlauf, also insbe sondere keinen L-förmigen Verlauf.

Zweckmäßigerweise ist die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 derart angeordnet, dass der Abstand der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 zum Außendurchmesser des Werkzeugs 1, beispielsweise des Sä geblatts, beim Schwenken des Werkzeugs 1 (mittels der Mehrge lenkanordnung 6) konstant bleibt. Zweckmäßigerweise ist die Bremseinrichtung 5 derart angeordnet, dass sie sich in gleichbleibendem Abstand um das Werkzeug 1, insbesondere das Sägeblatt, bewegt, wenn das Werkzeug 1 mittels der Mehrge lenkanordnung 6 verschwenkt wird.

Die Werkzeugvorrichtung 10, insbesondere die Steuereinheit 61, ist zweckmäßigerweise ausgebildet, im Zusammenhang mit dem Auslösen der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 die Antriebsein heit 27 zu deaktivieren. Zweckmäßigerweise ist die Werkzeug vorrichtung 10, insbesondere die Steuereinheit 61, ausgebil det, die Deaktivierung der Antriebseinheit 27 zeitverzögert zu dem Auslösen der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 durchzufüh- ren. Wie nachstehend unter Bezugnahme auf die Figur 8 erläu tert, kann hierdurch die Antriebseinheit 27 in vorteilhafter Weise genutzt werden, um die in Wegführrichtung 8 wirkende Kraft zu vergrößern und/oder länger wirken zu lassen, so dass das Werkzeug 1 beispielsweise weiter und/oder länger in

Wegführrichtung 8 verschwenkt wird.

Die Figur 8 zeigt ein Schaubild eines zeitlichen Verlaufs der z-Position des Werkzeugs 1 während eines Bremsvorgangs der Werkzeug-Bremseinrichtung 5. Die durchgezogene Linie 34 zeigt den zeitlichen Verlauf der z-Position bei Bereitstellung der nachstehend erläuterten Verzögerungszeit 28 und die gestri chelte Linie 35 zeigt den zeitlichen Verlauf der z-Position ohne Bereitstellung der Verzögerungszeit. Die Nulllinie der z-Achse soll hier eine Grenze zu einem gefährlichen z-Bereich kennzeichnen, beispielsweise einem z-Bereich, in dem eine Verletzung des Benutzers erfolgen kann, und/oder den Arbeits bereich 33.

Die Werkzeugvorrichtung 10, insbesondere die Steuereinheit 61, ist vorzugsweise ausgebildet, zwischen einem Auslösen der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 und einem Abschalten der An triebseinheit 27 eine Verzögerungszeit 28 einzuhalten. Die Verzögerungszeit 28 beträgt exemplarisch zwischen 20 ms und 1 s. Die Werkzeugvorrichtung 10 ist ausgebildet, während der Verzögerungszeit 28 eine von der Antriebseinheit 27 bereitge stellte, auf das Werkzeug 1 wirkende Antriebskraft mittels der Mehrgelenkanordnung 6 umzulenken, so dass das Werkzeug 1 in Wegführrichtung 8 verschwenkt wird. Insbesondere setzt die Mehrgelenkanordnung 6 die aus dem Drehantrieb des Werkzeugs 1 resultierenden erststufigen Kräfte 51 und 52 in die Kraftkom ponenten 56, 58 um, die zweckmäßigerweise in eine in

Wegführrichtung 8 wirkende Kraft resultieren. Exemplarisch wird das Werkzeug 1 zunächst in z -Richtung nach unten bewegt (beispielsweise durch einen Benutzer, der das Werkzeug 1 über den Griff 59 manuell in eine Schwenkbewegung nach unten versetzt) . Zu einem Auslöse-Zeitpunkt 71 löst die Werkzeugvorrichtung 10 die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 aus, beispielsweise in Reaktion darauf, dass sich das Werkzeug 1 in Kontakt mit dem Benutzer befindet. Exemplarisch tritt das Werkzeug 1 zum Auslöse-Zeitpunkt 71 (oder kurz davor) in den gefährlichen z-Bereich ein. Durch das Auslösen der Werkzeug- Bremseinrichtung 5 wird die Werkzeug-Drehbewegung 9 zweckmä ßigerweise zum Stillstand gebremst. Die Antriebseinheit 27 bleibt weiterhin aktiv und übt ein in die Richtung der Werk zeug-Drehbewegung 9 wirkendes Drehmoment auf das abgebremste Werkzeug 1 aus. Durch den Bremsvorgang und die weiterhin ak tive Antriebseinheit 27 wird eine Kraft in Richtung der

Wegführrichtung 8 bereitgestellt, so dass das Werkzeug 1 in die Wegführrichtung 8 verschwenkt wird, wie in der Figur 8 durch den Anstieg in z-Richtung gezeigt. Zum Abschalt- Zeitpunkt 72 deaktiviert die Werkzeugvorrichtung 10 schließ lich die Antriebseinheit 27.

Die gestrichelte Linie 35 zeigt einen konventionellen Ver lauf, bei dem die Deaktivierung der Antriebseinheit 27 zeit gleich mit dem Auslösen der Werkzeug-Bremseinrichtung 5 er folgt . In diesem Fall wird eine weniger lang wirkende

und/oder schwächere Kraft in Wegführrichtung 8 bereitge stellt. Oftmals wird die Mehrgelenkanordnung 6 zu dem Zeit punkt, zu dem die Werkzeug-Bremseinrichtung 5 ausgelöst wird, von dem Benutzer manuell geführt, beispielsweise mittels des Griffs 59. Tritt in diesem Zustand eine Kraft in die

Wegführrichtung 8 auf, so tendiert der Benutzer typischerwei se dazu, dieser Kraft entgegenzuwirken und durch eine Kraft in Zuführrichtung 7 auszuüben, also exemplarisch über den Griff 59 das Werkzeug 1 nach unten zu drücken. Wird die in Wegführrichtung 8 wirkende Kraft nur kurz bereitgestellt, so besteht das Risiko, dass der Benutzer durch seine Kraftauf bringung das Werkzeug 1 in Zuführrichtung 7 bewegt, was eine schwere Verletzung des Benutzers zur Folge haben kann.

Durch die Bereitstellung der Verzögerungszeit 28 und der da durch bewirkten größeren und/oder längeren Kraft in

Wegführrichtung 8 kann erzielt werden, dass der Benutzer die gefährliche Situation rechtzeitig realisiert und mit der ma nuellen, in Zuführrichtung 7 wirkenden Betätigung der Mehrge lenkanordnung 6 aufhört, bevor er eine Verschwenkung in Zu führrichtung 7 bewirkt .

Die Figur 9 zeigt eine Werkzeugvorrichtung 20 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Bis auf die nachstehend erläuterten Unterschiede ist die Werkzeugvorrichtung 20 vorzugsweise in Entsprechung zu der vorstehend erläuterten Werkzeugvorrich tung 10 gemäß der ersten Ausführungsform ausgebildet, so dass die vorstehend erläuterten Merkmale zweckmäßigerweise auch bei der Werkzeugvorrichtung 20 vorhanden sind.

Die Werkzeugvorrichtung 20 ist exemplarisch als Tischsäge, insbesondere als Tischzugsäge, ausgeführt. Bei der Werkzeug vorrichtung 20 gemäß der zweiten Ausführungsform befindet sich die Mehrgelenkanordnung 6 zweckmäßigerweise in z- Richtung unter dem Arbeitsbereich 33, insbesondere unter der Werkstück-Auflagefläche 3. Das Werkzeug 1 ragt (in der ge zeigten Arbeitsstellung) zumindest teilweise in z-Richtung über die Werkstück-Auflagefläche 3 hinaus. In der Sicher heitsstellung befindet sich das Werkzeug 1 vorzugsweise voll ständig unterhalb der Werkstück-Auflagefläche 3. Mittels der Mehrgelenkanordnung 6 ist das Werkzeug 1 wahlweise in

Wegführrichtung 8 (von der Arbeitsstellung in die Sicher- heitsstellung) oder in Zuführrichtung 7 (von der Sicherheits stellung in die Arbeitsstellung) schwenkbar.

Gegenüber der ersten Ausführungsform ist bei der zweiten Aus führungsform die Mehrgelenkanordnung 6 zweckmäßigerweise um eine x-y-Ebene gespiegelt, so dass die Hauptschwinge 14 in z- Richtung über der Nebenschwinge 18 liegt .

Beim Bremsen der Werkzeug-Drehbewegung 9 bewirkt die Mehrge lenkanordnung 6, dass das Werkzeug 1 nicht in Zuführrichtung 7, sondern zweckmäßigerweise in Wegführrichtung 8 geschwenkt wird - also exemplarisch nach unten.

Der Drehvektor der Verschwenkung in Zuführrichtung 7 zeigt exemplarisch in die gleiche Richtung wie der Drehvektor der Werkzeug-Drehbewegung 9 und in entgegengesetzte Richtung wie der Drehvektor der Verschwenkung in Wegführrichtung 8.