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Title:
TRANSPORT DEVICE FOR BIOMASS, FOR USE IN A FERMENTER FOR GENERATING BIOGAS AND LARGE-SCALE FERMENTER FOR GENERATING BIOGAS FROM BIOMASS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/085411
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a transport device for biomass (22), in particular for sustainable vegetable products, said device being used in a fermenter (2) for generating biogas, whereby the latter is used to continuously operate the large-scale fermenter (2), according to the principles of the methanation of solid matter. The transport device (20) comprises a plurality of adjacent transport cushions (24-i), which are successively filled with liquid and then emptied. This generates a wave motion that transports the biomass (22) from a charging zone (10) through the fermenter (2) to a discharging zone (14). The invention also relates to a large-scale fermenter comprising a transport device (20) of this type.

Inventors:
LUTZ PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/002326
Publication Date:
September 15, 2005
Filing Date:
March 04, 2005
Export Citation:
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Assignee:
BEKON ENERGY TECHNOLOGIES GMBH (DE)
LUTZ PETER (DE)
International Classes:
C12M1/107; C12M1/113; C12M1/26; (IPC1-7): C12M1/113
Domestic Patent References:
WO1996012789A11996-05-02
Foreign References:
DE3341691A11985-05-30
EP1136546A12001-09-26
US5312754A1994-05-17
Attorney, Agent or Firm:
Brandl F. A. (Alois-Steinecker-Strasse 22, Freising, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Transporteinrichtung für Biomasse (22), insbesondere aus nachwachsenden Rohstoffen, in einem Fermenter (2 ; 40) zur Erzeugung von Biogas, mit einem Transportkanal (18 ; 62) mit einander gegen überliegenden Seitenwänden (6,7 ; 46, 48), die über eine Bodenfläche (4) miteinander verbunden sind, einer Mehrzahl von über den Transportkanal (18 ; 62) verteilten, mit Fluid befüllbaren Transportkissen (14i ; 66i ; 72i), die unter der zu transportieren den Biomasse (22) angeordnet sind, und einer Fluidsteuereinrichtung (26) zum sukzessiven Befüllen und Entleeren aufeinanderfolgender Trans portkissen (24i ; 66i ; 72i), wodurch eine Wellen bewegung erzeugbar ist, durch die die Biomasse (22) durch den Transportkanal (18 ; 62) bewegt wird, da durch gekennzeichnet, dass das Fluid zum Befüllen der Transportkissen eine Flüssigkeit ist.
2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass Die Flüssigkeit zum Befüllen der Transportkissen (24i ; 66i ; 72i) Perkolat ist.
3. Transporteinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trans portkissen (24i ; 66i ; 72i) aneinanderstoßend an geordnet sind.
4. Transporteinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über den Transportkissen (24i ; 66i ; 72i) eine Transport kissenabdeckung (28) vorgesehen ist, welche die durch die Transportkissen (24i ; 66i ; 72i) erzeug bare Wellenbewegung auf die Biomasse (22) überträgt.
5. Transporteinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trans portkissen (24i ; 66i ; 72i) auf der Bodenfläche (4) befestigt sind.
6. Transporteinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportkissen paarweise einander zugeordnet sind und gegenüberliegend an den Seitenwänden (6,7 ; 46,48) befestigt sind.
7. Transporteinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Transportkissen (20 ; 64) eine Wellenbewegung entge gen der Transportrichtung erzeugbar ist.
8. Transporteinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Transportkissen (20 ; 64) eine Wellenbewegung in Transportrichtung erzeugbar ist.
9. Großfermenter zur Erzeugung von Biogas aus Biomasse nach dem Prinzip der Feststoffmethanisierung, mit einem gasdichten Faulbehälter (42) mit einer Boden platte (4 ; 44), einem Beladebereich (10 ; 54) mit einer den gasdich ten Faulbehälter (42) durchsetzenden Beladeeinrich tung (12 ; 56) zum kontinuierlichen Zuführen von fri scher Biomasse (22) in den Faulbehälter (42), einem Entladebereich (14 ; 58) mit einer den gasdich ten Faulbehälter (42) durchsetzenden Entladeeinrich tung (16 ; 58) zum Entnehmen von verbrauchter Bio masse (22) aus dem Faulbehälter (42), einer Transporteinrichtung (20 ; 64 ; 70) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Transportieren der Biomasse (22) von dem Beladebereich (10 ; 54) zu dem Entladebereich (14,58), und einem Biogasentnahmeanschluß.
10. Großfermenter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich net, dass der Faulbehälter (42) umfaßt : eine gasdichte, sich von der Bodenplatte (44) in die Höhe erstreckende zylinderische, insbesondere kreis zylinderische Außenwand (46), eine gasdichte, sich von der Bodenplatte (44) in die Höhe erstreckende zylinderische, insbesondere kreis zylinderische Innenwand (48), eine gasdichten Abdeckung, die mit Außenund Innen wand (46,48) verbunden ist, wodurch zwischen Bodenplatte (44), Außenwand (46), Innenwand (48) und Abdeckung Faulbehälter (42) mit einer ringzylindrischen Form zur Aufnahme der Bio masse (22) festgelegt ist, eine sich von der Bodenplatte (44) in die Höhe er streckenden Trennwand (52), wobei die Beladeeinrichtung (56) auf einer Seite der Trennwand (52) die Außenwand (46) durchsetzt, und wobei die Entladeeinrichtung (58) auf der anderen Seite der Trennwand (52) die Außenwand (46) durch setzt.
11. Großfermenter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich net, dass sich zwischen Innenwand (48) und Außenwand (46) ein Mittelwand (78) sich von der Bodenplatte () in die Höhe erstreckt, wodurch zwischen Innenwand (48) und Mittelwand (78) ein innerer Transportkanal ring (74) und zwischen Außenwand (46) und Mittelwand ein äußerer Transportkanalring (76) gebildet wird.
12. Großfermenter nach einem der Ansprüche 9 bis 11, ge kennzeichnet durch eine Perkolatzirkuliereinrich tung, die einen Perkolatvorratsbehälter aufweist, der innerhalb der zylinderischen Innenwand (48) an geordnet ist.
13. Großfermenter nach einem der Ansprüche 9 bis 12, da durch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Entund Beladeeinrichtung (50) vorgesehen ist, die zwischen dem Beladebereich (10 ; 54) und dem Entladebereich (14 ; 58) angeordnet ist, um Biomasse aus dem Faulb hälter (2 ; 40,42) zu entnehmen, zu entwässern und wieder dem Faulbehälter zuzuführen.
Description:
Beschreibung Transporteinrichtung für Biomasse in einem Fermenter zur Erzeugung von Biogas sowie Großfermenter zur Erzeugung von Biogas aus Bio- masse Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung für Biomasse in einem Fermenter zur Erzeugung von Biogas nach Anspruch 1 sowie einen Großfermenter zur Erzeugung von Biogas aus Biomasse nach Anspruch 9.

Bislang hat sich die Biogastechnik hauptsächlich auf die"Nassvergärung"von Gülle und/oder Bioabfällen aus dem kommunalen Bereich konzentriert, bei der die Biomasse in flüssiger, pumpbarer Form vorliegt. Anlagen und Vor- richtungen zur Erzeugung von Biogas aus Biomasse nach dem Naßgärverfahren sind z. B aus Druckschriften AT 408230 B, WO 96/12789, DE 3228391 Al, AT 361885 B und DE 19746636 AI bekannt.

/ Aus der DE 3228391 A1 ist hierbei ein Faulbehälter in Form eines elastischen Schlauches bekannt, bei dem die Biomasse mittels einer künstlich erzeugten Peristaltik durch den Schlauch befördert werden. Die peristaltische Bewegung wird mittels über den Schlauch gezogene Schlin- gen, die zusammengezogen werden, mittels über den Schlauch gezogenen Manschetten, die mit Druckluft beauf- schlagt werden oder mittels über die Länge des Schlauches verteilte Stempel, die aufeinanderfolgend in den Schlauch hineindrücken, erzeugt.

Aus der DE 19746636 A1 ist Faulbehälter in Form eines Rundsilos bekannt, wobei der eigentliche Faulbehälter im Zentrum des Rundsilos angeordnet und von einem ringförmi- gen Zwischenbereich umgeben ist.

Aus der AT 361885 B ist ebenfalls ein Faulbehälter in Form eines Rundsilos bekannt, der eine zylindrische Au- ßenwand und eine zylindrische Innenwand umfaßt, wodurch ein ringförmiger Transportkanal gebildet wird. Die ver- flüssigte Biomasse wird zugeführt, durchfließt den Trans- port und wird wieder entnommen. Zusätzlich ist aus aus der AT 361885 B bekannt, zwischen der Innen-und der Au- ßenwand eine zylindrische Mittelwand vorzusehen, wodurch ein innerer und ein äußerer Transportkanalring gebildet werden.

Nachwachsende Rohstoffe mit hohen Trockensubstanzge- halten (z. B. Maissilage) oder Festmiste können bei diesen "flüssigen"Verfahren nur in begrenztem Umfang beige- mischt werden.

Die so genannte"Trockenfermentation"erlaubt es, schüttfähige Biomassen aus der Landwirtschaft, aus Bioab- fällen und kommunalen Pflegeflächen zu methanisieren, oh- ne die Materialien in ein pumpfähiges, flüssiges Substrat zu überführen. Es können Biomassen mit bis zu 50% Trok- kensubstanzanteil vergoren werden. Dieses Trockenfermen- tations-Verfahren ist beispielsweise in der EP 0 934 998 beschrieben.

Bei der"trockenen"Vergärung wird das zu vergärende Material nicht in eine flüssige Phase eingerührt, wie das zum Beispiel bei der Flüssigvergärung von Bioabfällen der Fall ist. Stattdessen wird das in den Fermenter einge- brachte Gärsubstrat ständig feucht gehalten, indem das Perkolat am Fermenterboden abgezogen und über der Biomas- se wieder versprüht wird. So werden optimale Lebensbedin- gungen für die Bakterien erreicht. Bei der Rezirkulation des Perkolats kann zusätzlich die Temperatur reguliert

werden, und es besteht die Möglichkeit, Zusatzstoffe für eine Prozessoptimierung zuzugeben.

Aus der WO 02/06439 ist ein Bioreaktor bzw. ein Fer- menter in Form einer Fertiggarage bekannt, der nach dem Prinzip der Trockenfermentation im sogenannten Batch-Ver- fahren betrieben wird. Hierbei wird nach einer Animpfung mit bereits vergorenem Material wird das Gärsubstrat mit Radladern in den Fermenter gefüllt. Der garagenförmig aufgebaute Gärbehälter wird mit einem gasdichten Tor ver- schlossen. Die Biomasse wird unter Luftabschluss vergo- ren, dabei erfolgt keine weitere Durchmischung und es wird kein zusätzliches Material zugeführt. Das aus dem Gärgut sickernde Perkolat wird über eine Drainagerinne abgezogen, in einem Tank zwischengespeichert und zur Be- feuchtung wieder über dem Gärsubstrat versprüht. Der Gär- prozess findet im mesophilen Temperaturbereich bei 34- 37°C statt, die Temperierung erfolgt mittels einer Boden- und Wandheizung.

Auch aus DE 3341691 AI ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur aneroben Behandlung organischer Substan- zen mit hohem Feststoffanteil bekannt, bei dem auch Bio- gas entsteht. Hierbei wird die Biomasse einer Rinne wal- kenden, peristaltischen Bewegung unterworfen und damit durch den Faulbehälter befördert. Die peristaltische Be- wegung wird dadurch erreicht, dass die Ränder der Rinne parallel zueinander eine auf-und abgerichtete Bewegung ausführen. Gleichzeitig werden bei der Auf-und Abbewe- gung von unten Taschen zur Erzeugung der walkenden Bewe- gung in die Rinne eingedrückt.

Das entstehende Biogas kann in einem Blockheizkraft- werk zur Gewinnung von Strom und Wärme genutzt werden.

Damit immer genug Biogas für das Blockheizkraftwerk zur Verfügung steht, werden in der Trockenfermentationsanlage

mehrere Gärbehälter zeitlich versetzt betrieben. Am Ende der Verweilzeit wird der Fermenterraum vollständig ent- leert und dann neu befüllt. Das vergorene Substrat wird einer Nachkompostierung zugeführt, so dass ein konventio- nellen Komposten vergleichbarer organischer Dünger ent- steht. Eine derartige Anlage läuft zur Zeit in München im Probetrieb.

Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Großfermenter besteht darin, daß sie lediglich im Batchbetrieb arbei- ten, d. h. die Biogasproduktion des Fermenters muß zum Be- und Entladen unterbrochen werden und der mit Biogas ge- füllte Fermenter muß mit Luft geflutet werden. Es wäre daher ein Großfermenter wünschenswert, bei dem kontinu- ierlich frische Biomasse zu-und verbrauchte Biomasse ab- geführt wird, ohne daß die Erzeugung von Biogas unterbro- chen wird. Hierzu ist es notwendig in dem Großfermenter eine Transportvorrichtung vorzusehen, mittels der die Biomasse von einem Beladebereich zu einem Entladebereich transportiert wird.

Aus der WO 93/17091 ist eine geschlossene Kompostier- vorrichtung bekannt, bei der im Behälterboden mit Druck- luft beaufschlagbare Blasen angeordnet sind, um die Bio- masse im Behälter zu durchmischen und um sie durch den Behälter hindurch von einem Beladebereich zu einem Ent- nahmebereich zu transportieren. Für die Erzeugung von Biogas unter Luftabschluß ist dieses Transportverfahren aufgrund der damit verbundenen Dichtigkeitsproblem unge- eignet.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine geeignete Transportvorrichtung für Biomasse in einem Fer- menter zur Erzeugung von Biogas bereitzustellen sowie ei- nen Großfermenter mit einer solchen Transportvorrichtung anzugeben.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 9.

Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung umfaßt eine Mehrzahl von in Transportrichtung hintereinander ange- ordneten Transportkissen, die sukzessive mit einer Flüs- sigkeit gefüllt und wieder entleert werden, wodurch eine Wellenbewegung erzeugt wird, die die Biomasse transpor- tiert.

Durch die Verwendung von Flüssigkeit anstelle von Druckluft wird sicher verhindert, dass schädliche Luft in den Faulbehälter gelangt. Darüber hinaus ergibt sich bei der Verwendung von Flüssigkeit anstelle von Druckluft oder Gas der Vorteil, dass aufgrund der Inkompressibili- tät von Flüssigkeiten das Volumen der in das jeweilige Transportkissen eingepumpten Flüssigkeit gleich der Volu- menänderung des Transportkissens ist. Damit ergibt sich unabhängig von dem Gewicht der darüberliegenden Biomasse ein definierter Transporthub".

Vorzugsweise-Anspruch 2-werden die Transportkis- sen durch Perkolat in ihrem Volumen vergrößert und wieder verkleinert. Da ohnehin eine Perkolatzirkuliereinheit vorhanden sein muß, wird vorzugsweise aus diesem Perko- latstrom die nötige Flüssigkeit zum Betreiben der Trans- portkissen verwendet.

Gemäß der weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 sind die einzelnen Transport- kissen unmittelbar aneinanderstoßend angeordnet. Hier- durch wird eine quasi-kontinuierliche Wellenbewegung un- terstützt.

Durch das Vorsehen einer Transportkissenabdeckung nach Anspruch 4 wird verhindert, dass sich zwischen den Transportkissen Biomasse einlagert und dort verbleibt.

Die Transportkissenabdeckung kann eine gliedrige Struktur haben oder aber auch lediglich aus einer Abdeckfolie be- stehen.

Die Transportkissen sind gemäß der bevorzugten Aus- führungsform nach Anspruch 5 auf der Bodenplatte des Faulbehälters angeordnet und befestigt. Durch das Auf und Ab der Transportkissen wird über die gesamte Breite des Transportkanals die die Biomasse transportierende Wellen- bewegung erzeugt.

Alternativ oder zusätzlich können die Transportkissen auch paarweise einander zugeordnet und gegenüberliegend an den Seitenwänden angeordnet sein. Auch hierdurch wird eine peristaltische Bewegung der Biomasse durch den Transportkanal erreicht-Anspruch 6.

Je nach Trockensubstanzgehalt der Biomasse kann eine Wellenbewegung in Transportrichtung oder eine gegenläufi- ge Wellenbewegung vorteilhaft sein. Durch ein periodi- sches Umschalten der Wellenbewegungsrichtung kann auch eine Durchmischung der Biomasse erreicht werden-Ansprü- che 7 und 8.

Diese Transporteinrichtung läßt sich in herkömmliche Bioreaktoren oder Fermenter einbauen, wie sie beispiels- weise aus der WO 02/06439 A bekannt sind, wodurch sich erfindungsgemäße Großfermenter nach Anspruch 9 ergeben.

Bei den Großfermentern gemäß Anspruch 9 wird frische Bio- masse in einem Beladebereich über eine Schleuse in den ständig Biogas produzierenden Großfermenter eingebracht.

Im Großfermenter wird die Biomasse durch die Transpor- teinrichtung von dem Beladebereich zu einem Entladebe-

reich transportiert. Während des Transports der Biomasse entsteht Biogas und die Biomasse wird"verbraucht". Im Entladebereich wird die"verbrauchte"Biomasse über eine Schleuße entnommen. Damit ist auch bei der Erzeugung von Biogas nach dem Prinzip der Feststoffmethanisierung ein kontinuierlicher Betrieb möglich.

Insbesondere bei Großfermentern zur Erzeugung von Biogas aus Biomasse treten häufig Dichtigkeitsprobleme, insbesondere an den Ecken und Kanten der Behälter sowie an den Öffnungen zum Be-und Entladen auf. Aus dem Be- reich der Naßvergärung, bei der die verflüssigte Biomasse in und aus dem Faulbehälter gepumpt werden kann, sind da- her Rundbehälter bekannt, die weniger Ecken und Kanten mit Dichtigkeitsproblemen aufweisen. Bei der Feststoff- methanisierung in Großfermentern werden diese Rundbehäl- ter aufgrund der Probleme beim Be-und Entladen im Batch- Betrieb nicht eingesetzt. Durch die Transportvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung und den damit möglichen kontinuierlichen Betrieb lassen sich in vorteilhafterwei- se auch bei der"Trockenvergärung"Rundbehälter einsetzen - Anspruch 10.

Durch die Rundbauweise des Großfermenters werden Dichtungsprobleme erheblich verringert, da die Außenwand bzw. die Innenwand lediglich auf Druck bzw. Zug belastet werden. Die üblichen Dichtigkeitsprobleme von Ecken und Kanten werden jedoch vermieden. Durch die Konstruktion mit einer kreisringförmigen Innenwand und einer die In- nenwand umgebenden kreisringförmigen Außenwand ergibt sich ein ringförmiger Fermenterbehälter mit einem ring- förmigen Transportkanal. Dieser Kreisringzylinder wird durch eine Trennwand unterteilt. Die Biomasse wird auf einer Seite der Trennwand in einem Beladebereich kontinu- ierlich zugeführt und auf der anderen Seite der Trennwand am Ende des Transportkanals in einem Entladebereich kon-

tinuierlich abgeführt. Die Zufuhr der frischen Biomasse im Beladebereich und die Entnahme der verbrauchten Bio- masse im Entladebereich erfolgt über Schleusen, bei- spielsweise durch ein Flüssigkeitsbad nach Art eines Si- phon.

Vorzugsweise wird als Transportvorrichtung eine Transportvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt. Die notwendige Fluidsteuereinrichtung zur An- steuerung der einzelnen Transportkissen ist mit der Per- kolatzirkuliereinrichtung gekoppelt und ist vorzugsweise im Inneren innerhalb der kreisringförmigen Innenwand an- geordnet-Anspruch 12.

Insbesondere bei der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen als Biomasse kann der hohe Flüssigkeitsgehalt der Biomasse zu einer zu starken Verflüssigung der Bio- masse in dem Faulbehälter führen. Dies würde zu einer starken Beeinträchtigung der Transportwirkung der Trans- portvorrichtung mit Transportkissen führen. Gemäß der vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 11 wird nur teilvergorene Biomasse zwischen dem Be-und Entladebereich entnommen, entwässert und wieder in in den Fermenter zurückgeführt. Durch diese Maßnahme nach An- spruch 13 wird die Konzentration (Anzahl pro Volumenein- heit) von Methangas erzeugender Mikroorganismen deutlich erhöht, was sich positiv auf die weitere Biogaserzeugung auswirkt-biologischer Turbolader-Effekt".

Die übrigen Unteransprüche beziehen sich auf vorteil- hafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er- findung zeigt die nachfolgende Beschreibung beispielhaf- ter Ausführungsformen anhand der Zeichnungen :

Es zeigt : Fig. 1 einen schematische Darstellung eines lang- gestreckten Großfermenters dessen Boden mit Transportkis- sen bedeckt ist ; Fig. 2a-2c Schnittdarstellungen zur Veranschau- lichung der durch die Transportkissen erzeugten Wellenbe- wegung ; Fig. 3a-3c Schnittdarstellungen zur Veranschau- lichung der durch die Transportkissen erzeugten Wellenbe- wegung mittels einer alternativen Ansteuerung ; Fig. 4 eine alternative Ausgestaltung der Trans- portkissen ; Fig. 5 eine den Fig. 2a bis 2c und 3 entsprechen- de Darstellung, wobei die Transportkissen mit einer Ab- deckung versehen sind, die die Wellenbewegung an die dar- überliegende Biomasse weitergeben ; Fig. 6 eine Detaildarstellung der Transportkis- senabdeckung ; Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Groß- fermenters in Rundbauweise gemäß der vorliegenden Erfin- dung ; Fig. 8 eine Aufsicht auf den Boden des runden Großfermenters mit entsprechend geformten Transportkis- sen ; und Fig. 9 eine alternative Ausgestaltung und Anord- nung der Transportkissen.

Fig. 1 zeigt schematisch einen langgestreckten, qua- derförmigen Großfermenter 2 mit einer rechteckigen Boden- platte 4, eine Deckenwand 5, einer rechten Seitenwand 6, einer linken Seitenwand 7, einer Stirnwand 8 und einer Rückwand 9. Der Großfermenter 2 umfaßt an einem Ende eine Beladebereich 10 mit einer die Stirnwand 8 durchsetzenden Beladeeinrichtung 12-angedeutet durch einen Pfeil-und am anderen Ende einen Entladebereich 14 mit einer die Rückwand 9 durchsetzenden Entladeeinrichtung 16-eben- falls durch einen Pfeil bezeichnet. Zwischen Beladebe- reich 10 und Entladebereich 14 ist ein durch die beiden Seitenwände 6 und 7 begrenzter Transportkanal 18 ausge- bildet. Der Transportkanal 18 ist mit einer Transportein- richtung 20 versehen. Mittels der Beladeeinrichtung 12 wird im Beladebereich 10 frische Biomasse 22 kontinuier- lich zugeführt. Durch die Transporteinrichtung 20 wird die Biomasse 22 zum anderen Ende des Großfermenters 2 zum Entladebereich 14 befördert. Aus dem Entladebereich 14 wird Biomasse 22 mittels der Entladeeinrichtung 16 ent- nommen.

Die Transporteinrichtung 20 besteht aus einer Mehr- zahl von unmittelbar benachbart zueinander im Transport- kanal 18 auf der Bodenplatte 4 angeordneten Transportkis- sen 24-i. Wie aus den Fig. 1 zu ersehen ist, erstrecken sich die einzelnen Transportkissen 24-i über die gesamte Breite des Großfermenters 2 und haben die Form von halben Ovalzylindern. Die Ausdehnung der einzelnen Transportkis- sen 14-i nach oben kann durch periodische Zufuhr und Ent- nahme von Flüssigkeit mittels einer Fluidsteuereinrich- tung 26 periodische vergrößert und verkleinert werden.

Durch die Zufuhr zu und Entnahme von Flüssigkeit aus un- mittelbar benachbarten Transportkissen 24-i läßt sich ei- ne Wellenbewegung erzeugen, durch die die Biomasse 22 von dem Beladebereich 10 zu dem Entladebereich 14 befördert wird.

Der kontinuierliche Transport von Biomasse 22 durch die Transportkissen 24-i ist in den Figuren 2a bis 2c und 3a bis 3c für einen mit Biomasse 22 gefüllten Großfermen- ter 2 schematisch dargestellt. Die Figuren 2 und 3 zeigen zur Veranschaulichung der transportierenden Wellenbewe- gung jeweils zehn über den Transportkanal 18 verteilte Transportkissen 24-1 bis 24-10. Im Entladebereich 14 ist kein Transportkissen vorgesehen. Die Darstellung in den Figuren 3 und 4 ist schematisch und ist insbesondere nicht maßstabsgetreu.

Zunächst wird gemäß Fig. 2a in das letzte Transport- kissen 24-10 vor dem Entladebereich 14 Flüssigkeit gegen das Gewicht der auf dem letzten Transportkissen 24-10 la- gernden Biomasse 22 gepumpt und die auf dem letzten Transportkissen 24-10 lagernde Biomasse 22 wird angehoben und stürzt teilweise in den freien Entladebereich 14. Da- nach läßt man die Flüssigkeit aus dem letzten Transport- kissen 24-10 durch das Gewicht der darüber lagernden Bio- masse 22 wieder entweichen. Gemäß Fig. 2b wird als näch- stes Flüssigkeit in das vorletzte Transportkissen 24-9 gepumpt und wieder abgelassen. Daraufhin wird das Trans- portkissen 24-8 aufgepumpt und wieder entleert-Fig. 2c - bis schließlich das erste Transportkissen 24-1 aufge- pumpt und wieder entleert wird (nicht dargestellt). Da- nach beginnt der Vorgang wieder beim letzten Transport- kissen 24-10. Auf diese Weise wird eine Wellenbewegung erzeugt, die die Biomasse 22 von dem Beladebereich 10 kontinuierlich zu dem Entladebereich 14 befördert. Bei dieser Ansteuerung der einzelnen Transportkissen 24-i läuft die Wellenbewegung entgegen der Transportrichtung.

Diese Ansteuerung dürfte bei sehr hohem Trockensubstanz- anteil der Biomasse 22 besonders geeignet sein.

Bei Biomasse 22 mit geringerem Trockensubstanzanteil und gegebenenfalls einem Flüssigkeitsspiegel über den Transportkissen in dem die Trockensubstanz der Biomasse schwimmt, dürfte eine Wellenbewegung in Transportrichtung vorteilhafter sein. Dies ist in den Fig. 3a bis 3c sche- matisch dargestellt. Zunächst wird gemäß Fig. 3a in das erste Transportkissen 24-1 im Beladebereich 10 Flüssig- keit gegen das Gewicht der auf dem ersten Transportkissen 24-1 lagernden Biomasse 22 gepumpt und die Flüssigkeit über dem ersten Transportkissen 24-1 wird verdrängt. Als nächstes wird das zweite Transportkissen 24-2 mit Flüs- sigkeit aufgepumpt-siehe Fig. 3a. Dann wird-siehe Fig. 3b-die Flüssigkeit aus dem ersten Transportkissen 24-1 abgelassen und gleichzeitig wird das dritte Trans- portkissen 24-3 aufgepumpt, während das zweite Transport- kissen 24-2 aufgepumpt bleibt. Als nächstes-siehe Fig.

3c-wird die Flüssigkeit aus dem zweiten Transportkissen abgelassen und das vierte Transportkissen 24-4 wird auf- gepumpt, während das dritte Transportkissen aufgepumpt bleibt. Auf diese Weise wird eine"Transportwelle"in Transportrichtung erzeugt, die die Biomasse 22 aus dem Beladebereich 10 zu dem Entladebereich 14 befördert.

Fig. 4 zeigt schematisch eine alternative Ausgestal- tung der Transportkissen 24-i derart, dass die Oberfläche der Transportkissen 24-i in aufgepumpten Zustand in Transportrichtung geneigt ist. Durch diese Ausgestaltung wird die Förderwirkung erhöht.

Fig. 5 zeigt eine weitere Ausgestaltung der erfin- dungsgemäßen Transporteinrichtung, die sich von den vor- hergehend beschriebenen Ausführungsformen dadurch unter- scheidet, dass die Biomasse 22 nicht unmittelbar auf den Transportkissen 24-i aufliegt, sondern auf einer Trans- portkissenabdeckung 28, die auf den Transportkissen 24-i aufliegt. Wie aus Fig. 5 zu ersehen ist, besteht die Ab-

deckung 28 besteht aus einer Mehrzahl Brettelementen 30, die über Scharnier-oder Gelenkverbindungen 32 nach Art eines Fensterrolladens gelenkig miteinander verbunden sind.

Fig. 7 zeigt einen Großfermenter 40 in Rundbauweise mit einem kreiszylindrischem Faulbehälter 42. Der Groß- fermenter 40 umfaßt eine ebene Bodenplatte 44. Von der Bodenplatte 44 erstreckt sich eine kreiszylinderische Au- ßenwand 46 in die Höhe. Die kreiszylindrische Außenwand 46 umschließt eine kreiszylinderische Innenwand 48 mit kleinerem Durchmesser. Durch eine nicht dargestellte Ab- deckung wird der Raum zwischen Außen-und Innenwand 46, 48 geschlossen. Die gasdicht miteinander verbundene Bo- denplatte 44, die Außenwand 46, die Innenwand 48 und die Abdeckung bilden den Faulbehälter 42.

Der Faulbehälter 42 wird im Inneren durch eine Trenn- wand 52 unterteilt. Auf einer Seite der Trennwand 52 ist ein Beladebereich 54 mit einer die Außenwand 46 durchset- zenden Beladeeinrichtung 56 vorgesehen. Auf der anderen Seite der Trennwand 52 ist ein Entladebereich 58 mit ei- ner die Außenwand 46 durchsetzenden Entladeeinrichtung 60 vorgesehen.

Zwischen Beladebereich 54 und Entladebereich 58 ist ein durch die Innenwand 48 und die Außenwand 46 begrenz- ter ringförmig verlaufender Transportkanal 62 ausgebil- det. Im Transportkanal 62 ist eine Transporteinrichtung 64 der anhand der Figuren 2 bis 5 beschriebenen Art vor- gesehen, die eine Mehrzahl von Transportkissen 66-i um- faßt, die auf der Bodenplatte 54 unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind. Wie aus Fig. 8 zu ersehen ist, besitzen die Transportkissen 66-i in etwa die Form von Kuchenstücken mit gekappter Spitze, d. h. sie sind im

Bereich der Außenwand 46 breiter als im Bereich der In- nenwand 48.

Der Doppelpfeil 50 bezeichnet in Fig. 7 eine Ent-und Beladeeinrichtung, die zwischen dem Beladebereich 54 und dem Entladebereich 58 die Außenwand 46 durchdringend an- geordnet ist. Über die Ent-und Beladevorrichtung 50 wird die halbvergoren Biomasse 22 aus dem Faulbehälter 42 ent- nommen, entwässert und wieder in den Faulbehälter 42 zu- rückgeführt. Die Entwässerung kann beispielsweise mittels eines Separators erfolgen.

Die Transporteinrichtung 64 mit den Transportkissen 66-i ist Fig. 8 in einer Ansicht von oben dargestellt.

Die transportierende Wellenbewegung wird in analoger Wei- se zu den Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 bis 6 er- zeugt.

Fig. 9 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Transporteinrichtung 70 in einer Fig. 7 entsprechenden Darstellung. Die Transporteinrichtung 7 umfaßt ebenfalls eine Mehrzahl von Transportkissen 72-i, die in einem in- neren Transportkanalring 74 und einem äußeren Transport- kanalring 76 verteilt sind. Der innere und der äußere Transportkanalring 74,76 werden durch eine konzentrisch zu der Innen-und Außenwand 48,46 angeordneten Mittel- wand 78 voneinander getrennt.

Dabei ist die Anzahl der Transportkissen 72-i im äu- ßeren Transportkanalring 76 größer als im inneren Trans- portkanalring 74. In dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungs- beispiel ist die Anzahl der Transportkissen 72-i im äuße- ren Transportkanalring 76 doppelt so groß wie inneren Transportkanalring 74. Hierdurch wird dem Umstand Rech- nung getragen, dass Transportweg im äußeren Transportka- nalring 76 länger ist als im inneren Transportkanalring

74. Die transportierende Wellenbewegung wird in analoger Weise zu den Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 bis 6 erzeugt.

Auch bei den Transporteinrichtungen 64 und 70 kann eine Transportkissenabdeckung gemäß den Figuren 4 und 5 vorgesehen werden. Auch die Ausgestaltung der Oberseite der Transportkissen gemäß Fig. 5 kann vorgesehen werden.

Die erfindungsgemäßen Großfermenter für den kontinu- ierlichem Betrieb eignen sich besonders für Biomasse aus nachwachsenden Rohstoffen, da diese aufgrund ihrer Homo- genität durch die erfindungsgemäße Transporteinrichtung leicht zu befördern ist.

Bezugszeichenliste 2 Großfermenter 4 Bodenplatte 5 Deckenwand 6 linke Seitenwand 7 rechte Seitenwand 8 Stirnwand 9 Rückwand 10 Beladebereich 12 Beladeeinrichtung 14 Entladebereich 16 Entladeeinrichtung 18 Transportkanal 20 Transporteinrichtung 22 Biomasse 24-i Transportkissen 26 Fluidsteuereinrichtung 28 Transportkissenabdeckung

30 Brettelemente 32 Scharnier-oder Gelenkverbindung 40 Großfermenter in Rundbauweise 42 Faulbehälter 44 Bodenplatte 46 Außenwand 48 Innenwand 50 Ent-und Beladeeinrichtung 52 Trennwand 54 Beladebereich 56 Beladeeinrichtung 58 Entladebereich 60 Entladeeinrichtung 62 Transportkanal 64 Transporteinrichtung 66-i Transportkissen 70 Transporteinrichtung 72-i Transportkissen 74 innerer Transportkanalring 76 äußerer Transportkanalring 78 Mittelwand