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Patent Searching and Data


Title:
TREATMENT DEVICE AND CORRESPONDING METHOD FOR FOOD PRODUCTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/142375
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a treatment device for food products into which treatment device a conditioning device is integrated, said conditioning device having a shaping element that comprises at least one shaping element having a pressure surface and being capable of shaping a food product by means of said pressure surface according to a cross-sectional shape defined by the pressure surface, the pressure surface being cooled. The treatment device is a cutting device, especially a high-performance slicer, comprising a cutting unit which has a rotating cutting knife and/or a cutting knife that revolves in a cutting plane, and a driven product feed which feeds a food product to the cutting unit, the conditioning device being mounted upstream of the cutting unit.

Inventors:
WEBER GUENTHER (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/003199
Publication Date:
December 16, 2010
Filing Date:
May 26, 2010
Export Citation:
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Assignee:
WEBER MASCHB GMBH (DE)
WEBER GUENTHER (DE)
International Classes:
A22C17/00; A22C7/00
Domestic Patent References:
WO2005099465A12005-10-27
Foreign References:
EP0101264A21984-02-22
FR2815820A12002-05-03
EP0827696A21998-03-11
DE19735597A11999-02-25
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MANITZ, FINSTERWALD & PARTNER GBR (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verarbeitungsvorrichtung für Lebensmittelprodukte, in die eine Konditionierungsvorrichtung (60, 60*) integriert ist, welche eine

Formeinrichtung (1 1, 1 1*) aufweist, die wenigstens ein Formelement (13, 15, 31-34) mit einer Andrückfläche (17, 19) umfasst und in der Lage ist, ein Lebensmittelprodukt (28) mittels der Andrückfläche (17, 19) gemäß einer durch die Andrückfläche (17, 19) definierten Querschnittsform zu formen, wobei die Andrückfläche (17, 19) gekühlt ist, wobei insbesondere die Verarbeitungsvorrichtung eine Schneidvorrichtung, insbesondere ein Hochleistungs-Slicer, ist, die eine Schneideinheit (51), welche ein rotierendes und/ oder in einer Schneidebene (S) umlaufendes Schneidmesser (52) aufweist, und eine angetriebene Produktzuführung (54) umfasst, die ein Lebensmittelprodukt (28) in Richtung der Schneideinheit (51) zustellt, und wobei die Konditionierungsvorrichtung (60, 60') der Schneideinheit (51) vorgeschaltet ist.

2. Vorrichtung (60, 60*) zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten, mit einer Formeinrichtung (1 1 , 1 1 *), welche wenigstens ein Formelement (13, 15, 31-34) mit einer Andrückfläche (17, 19) umfasst und in der Lage ist, ein Lebensmittelprodukt (28) mittels der Andrückfläche (17, 19) gemäß einer durch die Andrückfläche (17,

19) definierten Querschnittsform zu formen, wobei die Andrückfläche (17, 19) gekühlt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsform rechtwinklig zu einer Produktförderrichtung (F) definiert und entlang der Produktförderrichtung (F) konstant ist.

4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückfläche (17, 19) auf eine Temperatur gekühlt ist, die ein Frosten, Anfrosten, Gefrieren oder Anfrieren des Lebensmittelpro- dukts (28) zumindest in einem Randbereich oder Oberflächenbereich des Lebensmittelprodukts (28) ermöglicht.

5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formeinrichtung (11, 11*) wenigstens zwei relativ zueinander bewegbare Formelemente (13, 15, 31-34) umfasst, die jeweils eine Andrückfläche (17, 19) aufweisen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Formeinrichtung (11) ein erstes Formelement (13) und ein zweites Formelement (15) umfasst, wobei das erste Formelement (13) eine, insbesondere rinnenförmige, Aufnahme (16) für das Lebensmittelprodukt (28) aufweist und das zweite Formelement (15) als zu- mindest teilweise in die Aufnahme (16) hineinbewegbarer Stempel ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formeinrichtung [H) als Formelemente wenigstens zwei Walzen (31-34) umfasst, wobei zwischen den Walzen (31-34) ein Durch- trittsbereich (45, 47) für das Lebensmittelprodukt (28) ausgebildet ist und die den Durchtrittsbereich (45, 47) definierenden Oberflächenbereiche der Walzen (31-34) jeweilige Andrückflächen (17, 19) bilden.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Walzen (31-34) relativ zueinander verstellbar ist, um den Durchtrittsbereich (45, 47) zum Einstellen einer bestimmten

Querschnittsform zu verändern.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Formeinrichtung [H) mehrere Paare (30, 40) von Walzen (31-34) umfasst, welche in Bezug auf eine Produktförderrichtung (F) hinter- einander angeordnet sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Paare (30, 40) von Walzen (31-34) entlang der Produktförderrich- tung (F) unterschiedliche, insbesondere sukzessiv kleiner werdende,

Durchtrittsbereiche (45, 47) aufweisen.

11. Verfahren zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten, bei dem ein Lebensmittelprodukt (28) einer Formeinrichtung (11, II1) zugestellt wird, und das Lebensmittelprodukt (28) mittels einer Andrückfläche (17, 19) der Formeinrichtung (11, II5) gemäß einer durch die Andrückfläche

(17, 19) definierten Querschnittsform geformt wird, wobei das Lebensmittelprodukt (28) während des Formens mittels der Andrückfläche (17, 19) gekühlt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Randbereich oder Oberflächenbereich des Lebensmittelprodukts (28) gefrostet, angefrostet, gefroren oder angefroren wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Formen im stationären Betrieb durchgeführt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Formen im kontinuierlichen Betrieb durchgeführt wird.

15. Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, bei dem ein Lebensmittelprodukt (28) durch ein Verfahren nach einem der

Ansprüche 11 bis 14 konditioniert wird, und nach dem Konditionieren mittels einer Produktzuführung (54) einer Schneideinheit (51) einer Schneidvorrichtung, insbesondere einem Hochleistungs-Slicer, zugeführt wird.

Description:
VERARBEITUNGSVORRICHTUNG UND ENTSPRECHENDES VERFAHREN FÜR

LEBENSMITTELPRODUKTE

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verarbeitungsvorrichtung für Lebensmittelprodukte, in die eine Konditionierungsvorrichtung für die Produkte integriert ist. Die Art und Weise der Verarbeitung oder Bearbeitung der Produkte in der Verarbeitungsvorrichtung ist grundsätzlich beliebig.

In einer möglichen, aber nicht zwingenden Ausgestaltung ist die Verarbeitungsvorrichtung eine Schneidvorrichtung für Lebensmittelprodukte, insbesondere ein Hochleistungs-Slicer, mit einer Schneideinheit, die ein rotierendes und/ oder in einer Schneidebene umlaufendes Schneidmesser aufweist, und einer angetriebenen Produktzuführung, die ein Lebensmit- telprodukt in Richtung der Schneideinheit zustellt.

Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten sowie ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten. Die Konditionierungsvorrichtung und das Konditionierungsverfahren können autark bzw. "stand-alone" betrieben bzw. durchgeführt werden, d.h. ohne eine wie auch immer geartete Integration in eine Verarbeitungsvorrichtung für Lebensmittelprodukte.

Die vorstehend als eine Möglichkeit genannten Schneidvorrichtungen die- nen z.B. zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, wie z.B. Fleisch, Wurst oder Käse, mit hoher Schnittgeschwindigkeit.

Bei bestimmten empfindlichen Produkten, wie z.B. Frischfleisch, kann die mit einem Hochleistungs-Slicer erzielte Schnittqualität unbefriedigend sein. Es ist bekannt, derartige Produkte anzufrieren oder anzufrosten, um so die Schnittqualität zu verbessern und insbesondere eine gleichmäßige Außenkontur zu schaffen. Zu diesem Zweck wird das entsprechende Produkt gemäß dem Stand der Technik in speziellen Kühlkammern oder Kühltunneln heruntergekühlt, bis es das notwendige Maß an Eigenstabili- tat für einen optimalen Schnitt aufweist. Anschließend wird das Produkt in die gewünschte Form gepresst und danach der Schneidvorrichtung zugeführt. Dies führt jedoch insgesamt dazu, dass zum Verarbeiten von empfindlichen Lebensmittelprodukten ein unerwünscht hoher Aufwand erforderlich ist. Nicht zufrieden stellende Ergebnisse können sich auch an anderen Verarbeitungsvorrichtungen als Schneid Vorrichtungen ergeben.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, den Aufwand zum Verarbeiten von aufzuschneidenden Lebensmittelprodukten zu verringern.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Verarbeitungsvorrichtung, z.B. eine Schneidvorrichtung, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Konditionierungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 2. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten mit den Merkmalen des Anspruchs 11 sowie durch ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.

In eine erfindungsgemäße Verarbeitungsvorrichtung ist eine Konditionierungsvorrichtung integriert, welche eine Formeinrichtung aufweist, die wenigstens ein Formelement mit einer Andrückfläche umfasst und in der Lage ist, ein Lebensmittelprodukt mittels der Andrückfläche gemäß einer durch die Andrückfläche definierten Querschnittsform zu formen, wobei die Andrückfläche gekühlt ist. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass das Formen oder Pressen des Lebensmittelprodukts zum Erzielen der gewünschten Form einerseits sowie das Kühlen oder Anfrieren des Lebensmittelprodukts zum Erzielen einer besseren Verarbeitbarkeit andererseits in vorteilhafter Weise in einem ein- zigen Arbeitsschritt durchgeführt werden kann. Ein zu verarbeitendes, z.B. aufzuschneidendes, Produkt wird somit gleichzeitig bezüglich seiner Form und hinsichtlich seiner Verarbeitbarkeit für die Verarbeitung vorbereitet. Dadurch dass die Andrückfläche gekühlt ist, das Lebensmittelprodukt also während des Formprozesses heruntergekühlt wird, kann ein Fi- xieren bzw. Stabilisieren der Formgebung erreicht werden. Somit ist es also möglich, dass auch weiche und empfindliche Fleisch- oder Käseprodukte in eine gewünschte eigenstabile Form gebracht werden. Zum Verarbeiten, z.B. Aufschneiden, derartiger Lebensmittelprodukte ist es nicht mehr notwendig, diese zuvor in separaten Kühlkammern zu lagern oder anderen Aufbereitungsanlagen zuzuführen, da die Konditionierungsvor- richtung direkt in die Verarbeitungsvorrichtung integriert werden kann. Es ist also lediglich eine einzige Maschine erforderlich, um ein Lebensmittelprodukt zu formen, zu stabilisieren und zu verarbeiten, z.B. aufzuschneiden.

Die Querschnittsform kann insbesondere rechtwinklig zu einer Produktförderrichtung definiert und entlang der Produktförderrichtung konstant sein. Im Rahmen einer Schneidanwendung können dann von einem länglichen Produktriegel bei gleich bleibender Scheibenstärke Scheiben von exakt definiertem Gewicht abgeschnitten werden, was bei der industriellen Lebensmittelverarbeitung von hoher Bedeutung ist.

Gemäß einer Ausführungsform ist die Andrückfläche auf eine Temperatur gekühlt, die ein Frosten, Anfrosten, Gefrieren oder Anfrieren des Lebens- mittelprodukts zumindest in einem Randbereich oder Oberflächenbereich des Lebensmittelprodukts ermöglicht. Eine Frostschicht erzeugt eine, z.B. für einen Schneidvorgang, vorteilhafte Materialstruktur und trägt so zu einer erhöhten Schnittqualität und/ oder Schnittgeschwindigkeit, generell einer erhöhten Verarbeitungsqualität, bei. Zusätzlich sorgt das Anfrosten für eine gewisse Beständigkeit der erzeugten Form, die andernfalls insbesondere bei weichen Lebensmittelprodukten nicht gegeben wäre. Erfindungsgemäß kann auch eine Frostung des gesamten Produktes, also nicht nur eines Rand- oder Oberflächenbereiches, erfolgen, wenn dies für die Anwendung vorteilhaft ist.

Die Formeinrichtung kann einen Kühlmittelkreislauf umfassen, der mit dem Formelement in Verbindung steht, um die Andrückfläche zu kühlen. Ein derartiger Kühlmittelkreislauf entzieht dem an der Andrückfläche anliegenden Produkt Wärmeenergie und führt diese nach außen ab. Mittels eines Kühlmittelkreislaufs ist ein relativ schnelles Herunterkühlen der

Formeinrichtung und somit des Lebensmittelprodukts auf das gewünschte Maß möglich.

Insbesondere kann das Formelement Anschlüsse zum Zu- oder Abführen eines Kühlfluids sowie eine der Andrückfläche zugeordnete Wärmetauschvorrichtung umfassen. Beispielsweise kann das Formelement einen innenliegenden Hohlraum aufweisen, der in einem nahe der Andrückfläche gelegenen Bereich Kühlschlangen aufweist. Die Form selbst kann mittels der Anschlüsse auf flexible Weise an verschiedene externe Kühlmittelkreisläu- fe angeschlossen werden und insbesondere auch bei Bedarf ausgetauscht werden.

Vorzugsweise ist die Temperatur der Andrückfläche veränderbar, insbesondere steuerbar oder regelbar. Somit kann der Grad der Anfrostung je nach Produktart und Verwendungszweck exakt eingestellt werden. Neben der Temperatur der Andrückfläche bestimmt auch die Verweildauer des Produkts in der Formeinrichtung den Grad der Anfrostung. Je nach Anwendung kann es somit auch hilfreich sein, eine Vorrichtung zum Steuern oder Regeln der Verweildauer vorzusehen.

Gemäß einer Ausführungsform weist die durch die Andrückfläche definierte Querschnittsform die Form eines Quadrats oder Rechtecks, insbesondere mit abgerundeten Ecken, auf. Eine derartige Form ist für viele verschiedene Sorten von Lebensmittelprodukten geeignet. Es können je nach Produkt aber auch andere Querschnittsformen, wie z.B. kreisförmige, elliptische oder dreieckige, vorgesehen sein, wobei auch einer gewünschten Produktpräsentation durch eine entsprechende Querschnittsform des Produktes und damit eine entsprechende Produktscheibenform Rechnung getragen werden kann.

Die Formeinrichtung kann wenigstens zwei relativ zueinander bewegbare Formelemente umfassen, die jeweils eine Andrückfläche aufweisen. Vorzugsweise sind die Andrückflächen aller vorhandenen Formelemente gekühlt. Auf diese Weise wird ein großflächiges, gleichmäßiges und somit besonders effektives Kühlen erreicht.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Formeinrichtung ein erstes Formelement und ein zweites Formelement, wobei das erste Formelement eine, insbesondere rinnenförmige, Aufnahme für das Lebensmittelprodukt aufweist und das zweite Formelement als zumindest teilweise in die Aufnahme hinein bewegbarer Stempel ausgebildet ist. Bei einem Hineinbewegen des Stempels in die Aufnahme wird das Lebensmittelprodukt gegen die jeweiligen Andrückflächen gepresst und erhält so die durch die Formelemente definierte Querschnittsform. Das Entnehmen des Produkts aus der Aufnahme kann durch einen separaten Auswurfstempel erfolgen, wel- eher beispielsweise in Längsrichtung der rinnenförmigen Aufnahme gegen das fertig geformte Produkt gedrückt wird.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung umfasst die Formeinrichtung als Formelemente wenigstens zwei Walzen, wobei zwischen den Walzen ein Durchtrittsbereich für das Lebensmittelprodukt ausgebildet ist und die den Durchtrittsbereich definierenden Oberflächenbereiche der Walzen jeweilige Andrückflächen bilden. Die Funktionsweise einer derartigen Anordnung entspricht der eines Walzwerks. Vorteilhaft ist dabei insbesondere, dass der Produktfluss nicht unterbrochen ist und die Konditionierung kontinuierlich, also im Durchlauf, erfolgen kann. Die Walzen können auf die gleiche Weise wie andere Formelemente gekühlt werden, wobei insbesondere Drehdurchführungen zum Anschluss eines Kühlmittelkreislaufs vorgesehen sein können.

Der Abstand der Walzen relativ zueinander kann verstellbar sein, um den Durchtrittsbereich zum Einstellen einer bestimmten Querschnittsform, zu verändern. Es können somit an ein und derselben Konditioniervorrichtung Produkte unterschiedlicher Größe in eine entsprechende Form gebracht werden.

Die Formeinrichtung kann auch mehrere Paare von Walzen umfassen, welche in Bezug auf eine Produktförderrichtung hintereinander angeordnet sind. Insbesondere können die Paare von Walzen entlang der Produkt- förderrichtung unterschiedliche, insbesondere sukzessiv kleiner werdende, Durchtrittsbereiche aufweisen. Auf diese Weise kann eine schrittweise Formung eines Lebensmittelprodukts vorgesehen werden, mit welcher ausgeprägtere Umformungen durchführbar sind als mit einer einzelnen Walzvorrichtung. Es können auch ein oder mehrere Walzenpaare mit einer stationär betriebenen Formeinrichtung kombiniert werden, sofern die Anwendung dies erfordert.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Konditionierung von Lebensmittel- produkten sieht vor, dass ein Lebensmittelprodukt einer Formeinrichtung zugestellt wird und das Lebensmittelprodukt mittels einer Andrückfläche der Formeinrichtung gemäß einer durch die Andrückfläche definierten Querschnittsform geformt wird, wobei das Lebensmittelprodukt während des Formens mittels der Andrückfläche gekühlt wird. Insbesondere kann zumindest ein Randbereich oder Oberflächenbereich des Lebensmittelprodukts gefrostet, angefrostet, gefroren oder angefroren werden. Das Lebensmittelprodukt wird dabei vorzugsweise derart geformt, dass die Querschnittsform entlang einer Produktförderrichtung konstant ist. Das Formen kann wahlweise im stationären Betrieb oder im kontinuierlichen Be- trieb durchgeführt werden.

Ein erfindungsgemäßes Konditionierverfahren kann insbesondere bei einem Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten als ein dem Schneiden vorgeschalteter Arbeitsschritt durchgeführt werden.

Die erfindungsgemäße Konditioniervorrichtung kann, muss aber nicht in eine Verarbeitungsmaschine, z.B. einen Slicer, integriert sein. Es ist auch ein autarker Betrieb möglich, d.h. die Konditioniervorrichtung kann als ein "Stand-alone" -Gerät ausgebildet sein, so dass sie für grundsätzlich be- liebige, kundenspezifische Zwecke eingesetzt werden kann. Dies gilt analog für das erfindungsgemäße Konditionierungsverfahren.

Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielhaft beschrieben. Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten mit einer Formeinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, wobei die Formeinrichtung in einer geöffneten Stellung darge- stellt ist.

Fig. 2 zeigt die Vorrichtung zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten gemäß Fig. 1 , wobei die Formeinrichtung in einer teilweise geschlossenen Stellung darge- stellt ist.

Fig. 3 zeigt die Vorrichtung zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten gemäß Fig. 1 , wobei die Formeinrichtung in einer vollständig geschlossenen Stellung dar- gestellt ist.

Fig. 4 zeigt die Vorrichtung zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten gemäß Fig. 1 , wobei die Formeinrichtung in einer Auswurfstellung dargestellt ist.

Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung zur Konditionierung von Lebensmittelprodukten gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 6a zeigt rein schematisch einen Hochleistungs-Slicer, in welchen eine Konditionierungsvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung integriert ist. Fig. 6b zeigt rein schematisch einen Hochleistungs-Slicer, in welchen eine Konditionierungsvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung integriert ist.

Fig. 6c zeigt rein schematisch eine Anordnung aus einem

Hochleistungs-Slicer und einer separaten Konditionierungsvorrichtung, welche gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung ausgebildet ist.

Die in Fig. 1 dargestellte Konditioniervorrichtung umfasst eine Formeinrichtung 11 mit einem ersten unteren Formelement 13 und einem zweiten oberen Formelement 15. Das untere Formelement 13 weist eine rinnen- förmige Aufnahme 16 auf, in welche ein länglicher Produktriegel 28 - bei dem es sich z.B. um ein Wurst- oder Fleischerzeugnis handeln kann - ein- gelegt ist. Das obere Formelement 15 ist in Form eines Stempels ausgebildet und wird mittels einer nicht dargestellten kraftbetriebenen Stellvorrichtung von oben herab in die Aufnahme 16 geführt. Durch die beiden Formelemente 13, 15 wird somit ein Hohlraum 20 (Fig. 2) gebildet, welcher durch jeweilige Andrückflächen 17, 19 der Formelemente 13, 15 be- grenzt ist.

Bei fortschreitendem Absenken des oberen Formelements 15 in die Aufnahme 16 gelangen die Andrückflächen 17, 19 in flächigen Kontakt mit dem Produktriegel 28 und bewirken schließlich, dass dieser den Hohl- räum 20 vollständig ausfüllt. Der Produktriegel 28 erhält dadurch eine Querschnittsform, welche durch die Gestalt der Andrückflächen 17, 19 definiert ist. Das allmähliche Zusammenpressen des Produktriegels 28 in der Aufnahme 16 ist in den Fig. 2 und 3 veranschaulicht. In den Figuren nicht dargestellt sind stirnseitige Anlageflächen der Formeinrichtung 11 für den Produktriegel 28, d.h. in Produktförderichtung gesehen vordere und hintere Anlageflächen, die den Hohlraum begrenzen. Diese Anlageflächen können beispielsweise an, insbesondere in den Hohl- räum hinein bewegbaren, Stempeln oder anderen Einrichtungen ausgebildet sein.

Das untere Formelement 13 weist einen Kühlmittelzufuhranschluss 21 sowie einen Kühlmittelablaufanschluss 25 auf, welche mit einem externen Kühlmittelkreislauf (nicht dargestellt) in Verbindung stehen. Das obere

Formelement 15 umfasst gleichermaßen einen Kühlmittelzufuhranschluss 23 sowie einen Kühlmittelablaufanschluss 27, welche ebenfalls mit dem externen Kühlmittelkreislauf in Verbindung stehen. Alternativ könnte auch jedem der Formelemente 13, 15 ein eigener Kühlmittelkreislauf zu- geordnet sein. Während der Produktriegel 28 durch das obere Formelement 15 in die Aufnahme 16 gedrückt wird, wird ein Kühlfluid durch den jeweiligen Kühlmittelzufuhranschluss 21, 23 in das jeweilige Formelement 13, 15 eingeführt und gelangt dort zu nicht dargestellten Kühlschlangen, welche in unmittelbarer Umgebung der Andrückflächen 17, 19 angeordnet sind. Die Kühlschlangen wirken als Wärmetauschvorrichtung und entziehen dem Produktriegel 28 Wärmeenergie. Nach dem Passieren der Kühlschlangen tritt das Kühlfluid durch den jeweiligen Kühlmittelablaufanschluss 23, 27 wieder aus dem jeweiligen Formelement 13, 15 aus. Der Grad der Anfrostung des Produktriegels 28 kann durch Steuerung der Temperatur, also letztlich des Kühlmittelzuflusses, sowie der Verweilzeit bzw. der Verarbeitungsgeschwindigkeit geeignet angepasst werden. Die Kapazität des Kühlmittelkreislaufs ist derart bemessen, dass ein Anfrosten oder Anfrieren zumindest eines Randbereichs oder Oberflächenbereichs des Produktriegels 28 ermöglicht wird. Auf diese Weise ist mittels der ge- kühlten Andrückflächen 17, 19 ein Formen und Stabilisieren des Produkt- riegeis 28 in einem einzigen Arbeitsschritt möglich. Der Produktriegel 28 wird dadurch für ein automatisches Aufschneiden vorbereitet oder konditioniert.

Wie aus Fig. 4 hervorgeht, wird der fertig konditionierte Produktriegel 28 mittels eines Auswurfstempels 29 entlang einer Produktförderrichtung F aus der Aufnahme 16 ausgetrieben und anschließend einer weiteren Verarbeitung zugeführt. Insbesondere kann der Produktriegel einem Hoch- leistungs-Slicer zum Aufschneiden zugestellt werden. Wie in Fig. 4 zu er- kennen ist, ist die Querschnittsform des fertig konditionierten Produktriegels 28 entlang der Produktförderrichtung F - die hier mit der Längsachse des Produktriegels 28 zusammenfällt - konstant. Sie entspricht bei der dargestellten Ausführungsform einem länglichen Oval bzw. einem Rechteck mit abgerundeten Ecken.

Unter Bezugnahme auf Fig. 5 wird eine Konditioniervorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform beschrieben. Die Konditioniervorrichtung umfasst hier eine Formeinrichtung 11 ' mit einem ersten Walzenpaar 30 und einem zweiten Walzenpaar 40, welche entlang der Produktförderrich- tung F hintereinander geschaltet angeordnet sind und einen zugeführten Produktriegel 28 zur Aufbereitung empfangen. Das erste Walzenpaar 30 umfasst zwei gekühlte Formwalzen 31, 32 und das zweite Walzenpaar umfasst zwei ebenfalls gekühlte Formwalzen 33, 34. Der Produktriegel 28 kann beispielsweise mittels einer angetriebenen automatischen Produkt- Zuführung an das erste Walzenpaar 30 herangeführt werden und in den Durchtrittsbereich 45 zwischen den Formwalzen 31, 32 des ersten Walzenpaars 30 eintreten. In dem Durchtrittsbereich 45 wird der Produktriegel 28 wie in einem herkömmlichen Walzwerk gepresst, wobei die Oberflächenbereiche der Formwalzen 31, 32, welche den Durchtrittsbereich 45 definieren, die jeweiligen Andrückflächen 17, 19 bilden. Nach dem Verlas- sen des Durchtrittsbereichs 45 tritt der Produktriegel 28 in einen weiteren Durchtrittsbereich 47 ein, welcher zwischen den Formwalzen 33, 34 des zweiten Walzenpaars 40 gebildet ist. Hier findet eine weitere Formung des Produktriegels 28 statt. Der erste Durchtrittsbereich 45 ist größer als der zweite Durchtrittsbereich 47, um so ein schonendes Umformen des Produktriegels 28 in zwei Schritten zu erreichen. Der Abstand der Formwalzen 31-34 beider Walzenpaare 30, 40 ist einstellbar, um Produktriegel von unterschiedlicher Größe und Produktkonsistenz verarbeiten zu können. Der Querschnitt kann in bequemer Weise über den Achsabstand der Formwalzen 31-34 des jeweiligen Walzenpaars 30, 40 erfasst werden. Der Vorteil der Walzenanordnung gemäß Fig. 5 besteht vor allem darin, dass hier ein kontinuierlicher Betrieb, also ein Betrieb im Durchlauf, möglich ist.

In Fig. 6a ist ein Hochleistungs-Slicer für Lebensmittelprodukte dargestellt, in welchen eine Konditionierungsvorrichtung 60 integriert ist, die gemäß der in Fig. 1-4 dargestellten ersten Ausführungsform ausgebildet ist. Der Hochleistungs-Slicer umfasst eine Schneideinheit 51 , die ein in einer Schneidebene S umlaufendes Schneidmesser 52 aufweist. Ein ange- triebener Produkthalter 54, welcher formschlüssig mit einem hinteren

Endabschnitt eines aufzuschneidenden Produktriegels 28 in Eingriff steht, führt den Produktriegel 28 der Schneideinheit 51 zu. Es sei darauf hingewiesen, dass im Stand der Technik viele unterschiedliche Arten des Pro- duktzuführens bekannt sind, z.B. unter Einsatz von Riemen- oder Band- förderern. Die Schneideinheit 51 und die Konditionierungsvorrichtung 60 sind auf einer gemeinsamen Maschinenbasis 50 angeordnet. Ein zu verarbeitender Produktriegel 28 wird zunächst der Konditionierungsvorrichtung 60 zugeführt und nach dem Konditioniervorgang der Schneideinheit 51 zugeführt. Fig. 6b zeigt einen Hochleistungs-Slicer, der ähnlich wie der Hoch- leistungs-Slicer gemäß Fig. 6a ausgebildet ist, in welchen jedoch eine Kon- ditioniervorrichtung 60' integriert ist, die gemäß der in Fig. 5 dargestellten zweiten Ausführungsform ausgebildet ist.

Fig. 6c zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung, wobei die Konditioniervorrichtung 60 als von dem Hochleistungs-Slicer getrennte Einrichtung ausgebildet ist. Die Konditioniervorrichtung 60 ist auf einer separaten Maschinenbasis 55 angeordnet und bildet somit eine eigen- ständige Maschine.

Zum Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts wird also zunächst ein passendes Lebensmittelproduktstück bereitgestellt und mittels einer Produktzuführung einer Konditioniervorrichtung zugestellt. In der Konditio- niervorrichtung wird das Produktstück dann mittels entsprechender Andrückflächen gemäß der definierten Querschnittsform geformt und während des Formens gekühlt, um einen Oberflächenbereich anzufrieren oder anzufrosten. Das Produktstück wird dann nach dem Konditionierschritt mittels derselben oder einer anderen Produktzuführung einer Schneidein- heit eines Hochleistungs-Slicers zugeführt. Mittels der Schneideinheit werden in hoher Schnittfolge Produktscheiben von dem Produkt abgetrennt und einer weiteren Verarbeitung zugeführt. Beispielsweise kann sich eine automatische Verpackungsanlage anschließen. Insgesamt ermöglicht die Erfindung das vollständige automatische Verarbeiten von empfindlichen Lebensmittelprodukten unter verringertem Aufwand und mit höherem Gesamtdurchsatz. Bezugszeichenliste

11, 11' Formeinrichtung

13, 15 Formelement

16 Aufnahme

17, 19 Andrückfläche

20 Hohlraum

21, 23 Kühlmittelzufuhranschluss

25, 27 Kühlmittelablaufanschluss

28 Produktriegel

29 Auswurfstempel

30 erstes Walzenpaar

31-34 Formwalze

40 zweites Walzenpaar

45 erster Durchtrittsbereich

47 zweiter Durchtrittsbereich

50 Maschinenbasis der Schneidvorrichtung

51 Schneideinheit

52 Schneidmesser

54 Produkthalter

55 Maschinenbasis der Konditionierungsvorrichtung

60, 60' Konditionierungsvorrichtung

F Produktförderrichtung

S Schneidebene