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Title:
TUBE CONNECTOR FOR AN INFUSION TUBE, INFUSION SET, AND METHOD FOR VENTING AN INFUSION TUBE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/194836
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tube connector (10) for an infusion tube (5), wherein the tube connector (10) can be or is connected to an infusion container (2). The tube connector (10) comprises a first fluid opening (12), which can be connected to an infusion tube (5) or to a drip chamber (4) connected to the infusion tube (5) in order to provide a fluid connection between the infusion container (2) and the infusion tube (5). The tube connector (10) comprises a second fluid opening (14), which can be connected to the infusion tube (5) in order to provide a fluid connection between the infusion container (2) and the infusion tube (5). The tube connector (10) comprises a blocking device (16), which is designed to block the fluid connection between the infusion tube (5) connected to the second fluid opening (14) and the infusion container (2) connected to the tube connector (10) against leakage of fluid from the infusion container (2) into the infusion tube (5).

Inventors:
BERG KARL MARTIN (DE)
KOPP FLORIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/056639
Publication Date:
September 22, 2022
Filing Date:
March 15, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BRAUN MELSUNGEN AG (DE)
International Classes:
A61M5/162; A61M5/14
Foreign References:
US20200001008A12020-01-02
US20030191445A12003-10-09
EP0001114B11982-07-07
DE102019217984A12021-05-27
Attorney, Agent or Firm:
PRÜFER & PARTNER MBB PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE NR. 321 (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schlauchanschluss (10) für einen Infusionsschlauch (5), wobei der Schlauchanschluss (10) mit einem Infusionsbehälter (2) verbindbar oder verbunden ist, wobei der Schlauchanschluss (10) eine erste Fluidöffnung (12) aufweist, welche mit einem Infusionsschlauch (5) oder einer mit einem Infusionsschlauch (5) verbundenen Tropfkammer (4) verbindbar ist, um eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter (2) und dem Infusionsschlauch (5) bereitzustellen, wobei der Schlauchanschluss (10) eine zweite Fluidöffnung (14) aufweist, welche mit dem Infusionsschlauch (5) verbindbar ist, um eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter (2) und dem Infusionsschlauch (5) bereitzustellen, und wobei der Schlauchanschluss (10) eine Absperrvorrichtung (16) aufweist, welche eingerichtet ist, die zweite Fluidöffnung (14) gegenüber einem Austritt von Fluid aus dem Schlauchanschluss (10) zu sperren.

2. Schlauchanschluss (10) gemäß vorstehendem Anspruch, wobei die Absperrvorrichtung (16) als Rückschlagventil (16) ausgebildet ist.

3. Schlauchanschluss (10) gemäß vorstehendem Anspruch, wobei der Schlauchanschluss (10) eine Verbindungsstruktur (11) aufweist, mit der der Schlauchanschluss (10) mit dem Infusionsbehälter (2) verbindbar ist, wobei vorzugsweise durch das Verbinden eine nicht lösbare Verbindung zwischen dem Schlauchanschluss (10) und dem Infusionsbehälter (2) ausgebildet wird, und/oder wobei vorzugsweise die Verbindungsstruktur (11) einen hohlen Dorn zum Durchstechen eines Septums des Infusionsbehälters (2) aufweist.

4. Schlauchanschluss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Schlauchanschluss (10) einen ersten Fluidkanal (17) aufweist, welcher die Fluidverbindung zwischen dem mit der ersten Fluidöffnung (12) verbundenen Infusionsschlauch (5) oder der mit dem Infusionsschlauch (5) verbundenen Tropfkammer (4) und dem mit dem Schlauchanschluss (10) verbundenen Infusionsbehälter (2) bereitstellt, wobei der Schlauchanschluss (10) einen zweiten Fluidkanal (18) aufweist, welcher die Fluidverbindung zwischen dem mit der zweiten Fluidöffnung (14) verbundenen Infusionsschlauch (5) und dem mit dem Schlauchanschluss (10) verbundenen Infusionsbehälter (2) bereitstellt, und wobei der erste Fluidkanal (17) und der zweite Fluidkanal (18) voneinander getrennt ausgebildet sind.

5. Schlauchanschluss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Fluidöffnung (12) nach unten weist, wenn der

Schlauchanschluss (10) mit einem in Betriebsstellung angeordneten Infusionsbehälter (2) verbunden ist, wobei die zweite Fluidöffnung (14) in eine seitliche Richtung weist, wenn der Schlauchanschluss (10) mit einem in Betriebsstellung angeordneten Infusionsbehälter (2) verbunden ist.

6. Schlauchanschluss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Schlauchanschluss (10) im Bereich der ersten Fluidöffnung (12) eine erste Kupplungsvorrichtung (13) aufweist, welche mit einer zur ersten Kupplungsvorrichtung (13) komplementären zweiten Kupplungsvorrichtung (8), die an einem ersten Ende des Infusionsschlauchs (5) oder an einem Eingang (41) der mit dem ersten Ende des Infusionsschlauchs (5) verbundenen Tropfkammer (4) angebracht ist, verbindbar ist, um eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter (2) und dem Infusionsschlauch (5) bereitzustellen, wobei vorzugsweise eine Verbindung zwischen der ersten Kupplungsvorrichtung (13) und der zweiten Kupplungsvorrichtung (8) eine lösbare Verbindung ist, und wobei weiter vorzugsweise beim und nach dem Lösen der Verbindung zwischen der ersten Kupplungsvorrichtung (13) und der zweiten Kupplungsvorrichtung (8) die erste Kupplungsvorrichtung (13) und die zweite Kupplungsvorrichtung (8) trocken abschließen.

7. Schlauchanschluss (10) gemäß Anspruch 6, wobei die erste Kupplungsvorrichtung (13) und die zweite Kupplungsvorrichtung (8) eine nadelbasierte Kupplung, bevorzugt eine trocken abschließende nadelbasierte Kupplung bereitstellen.

8. Schlauchanschluss (10) gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die erste Kupplungsvorrichtung (13) und die zweite

Kupplungsvorrichtung (8) eine Arretierungsstruktur zum Arretieren der Verbindung zwischen der ersten Kupplungsvorrichtung (13) und der zweiten Kupplungsvorrichtung (8) aufweisen, wobei vorzugsweise das Arretieren durch ein Einrasten bereitgestellt wird.

9. Schlauchanschluss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Fluidöffnung (12) nicht lösbar mit einem ersten Ende des

Infusionsschlauchs (5) oder mit einem Eingang (41) einer mit dem ersten Ende des Infusionsschlauchs (5) verbundenen Tropfkammer (4) verbindbar oder verbunden ist.

10. Schlauchanschluss (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Schlauchanschluss (10) im Bereich der zweiten Fluidöffnung (14) eine dritte Kupplungsvorrichtung (15) aufweist, welche mit einer zur dritten Kupplungsvorrichtung (15) komplementären vierten Kupplungsvorrichtung (9), die an einem zweiten Ende des Infusionsschlauchs (5) angebracht ist, verbindbar ist, um eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter (2) und dem Infusionsschlauch (5) bereitzustellen, wobei eine Verbindung zwischen der dritten Kupplungsvorrichtung (15) und der vierten Kupplungsvorrichtung (9) eine lösbare Verbindung ist, und wobei beim und nach dem Lösen der Verbindung zwischen der dritten Kupplungsvorrichtung (15) und der vierten Kupplungsvorrichtung (9) die dritte Kupplungsvorrichtung (15) und die vierte Kupplungsvorrichtung (9) trocken abschließen.

11. Schlauchanschluss (10) gemäß Anspruch 10, wobei die dritte Kupplungsvorrichtung (15) und die vierte Kupplungsvorrichtung (9) eine nadelbasierte Kupplung, bevorzugt eine trocken abschließende nadelbasierte Kupplung bereitstellen.

12. Schlauchanschluss (10) gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11 , wobei die dritte Kupplungsvorrichtung (15) und die vierte Kupplungsvorrichtung (9) eine Arretierungsstruktur zum Arretieren der Verbindung zwischen der dritten und der vierten Kupplungsvorrichtung aufweisen, wobei vorzugsweise das Arretieren durch ein Einrasten bereitgestellt wird.

13. Infusionsset umfassend einen Schlauchanschluss (10) gemäß einem der obenstehenden Ansprüche und einen Infusionsschlauch (5), wobei optional das Infusionsset eine Tropfkammer (4) und/oder einen Venenzugang (6) umfasst.

14. Verfahren zum Entlüften eines Infusionsschlauchs (5) umfassend die Schritte:

A) Verbinden eines ersten Endes eines Infusionsschlauchs (5) mit einem Infusionsbehälter (2), in dem sich eine Infusionsflüssigkeit (3) befindet, sodass eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter (2) und dem ersten Ende des Infusionsschlauchs (5) besteht,

B) Verbinden eines zweiten Endes des Infusionsschlauchs (5) mit dem Infusionsbehälter (2), sodass eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter (2) und dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs (5) besteht,

C) Einleiten von Infusionsflüssigkeit (3) in den Infusionsschlauch (5),

D) Trennen des zweiten Endes des Infusionsschlauchs (5) vom Infusionsbehälter (2), nachdem der Infusionsschlauch (5) im Schritt C mit Infusionsflüssigkeit (3) gefüllt worden ist, wobei die Schritte A und B in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden können und wobei die Schritte A und B beide vor dem Schritt C ausgeführt werden.

15. Verfahren zum Entlüften eines Infusionsschlauchs (5) umfassend die Schritte: A) Verbinden eines ersten Endes eines Infusionsschlauchs (5) mit einem Infusionsbehälter (2), in dem sich eine Infusionsflüssigkeit (3) befindet, sodass eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter (2) und dem ersten Ende des Infusionsschlauchs (5) besteht, B) Verbinden eines zweiten Endes des Infusionsschlauchs (5) mit einem

Auffanggefäß, sodass eine Fluidverbindung zwischen dem Auffanggefäß und dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs (5) besteht,

C) Einleiten von Infusionsflüssigkeit (3) in den Infusionsschlauch (5),

D) Trennen des zweiten Endes des Infusionsschlauchs (5) vom Auffanggefäß, nachdem der Infusionsschlauch (5) im Schritt C mit Infusionsflüssigkeit (3) gefüllt worden ist, wobei die Schritte A und B in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden können und wobei die Schritte A und B beide vor dem Schritt C ausgeführt werden.

Description:
Schlauchanschluss für einen Infusionsschlauch, Infusionsset und Verfahren zum Entlüften eines Infusionsschlauchs

Die Erfindung betrifft einen Schlauchanschluss für einen Infusionsschlauch, ein Infusionsset und alternative Verfahren zum Entlüften eines Infusionsschlauchs.

Viele Substanzen, die als Infusionen oder in vergleichbarer Zuführungsform an Patientinnen und Patienten verabreicht werden, weisen außerhalb der eigentlichen Therapieanwendung ein erhebliches Gefährdungspotenzial auf. Solche Substanzen werden nachfolgend als "toxisch" bezeichnet. Als Beispiele können Arzneimittel mit krebserzeugenden, erbgutverändernden und fortpflanzungsgefährdenden Eigenschaften (sogenannte "CMR-Arzneimittel") oder sensibilisierende Arzneimittel genannt werden. In der Krebstherapie finden Arzneimittel Anwendung, welche zu einer Schädigung von wachstumsintensiven Tumorzellen führen, jedoch aufgrund ihres Wirkungsmechanismus auch eine krebserzeugende Wirkung aufweisen und daher als CMR-Arzneimittel einzustufen sind. Der Kontakt nicht in Therapie befindlicher Personen mit toxischen Substanzen ist zu vermeiden. Für die Herstellung und Verabreichung von Arzneimitteln, die toxische Substanzen beinhalten, werden daher häufig geschlossene Medikamententransfersysteme, sogenannte "Closed System Transfer Devices" (CSTD), sowie Verabreichungssysteme, die einen ungewollten Kontakt mit den Arzneimitteln verhindern, eingesetzt.

Wichtiger Bestandteil derartiger Systeme sind Kupplungen, die eine dichte Fluidverbindung zwischen den einzelnen Komponenten des Systems (Behälter, Armaturen, Anschlüsse, Schläuche etc.) ermöglichen und nach dem Trennen der Verbindung idealerweise trocken abschließen. Solche Kupplungen bestehen typischerweise aus einer ersten Kupplungsvorrichtung, die am Ende der einen der miteinanderzu kuppelnden Komponente des Systems angebracht ist, und aus einer zur ersten Kupplungsvorrichtung komplementären zweiten Kupplungsvorrichtung, die am Ende der anderen der miteinander zu kuppelnden Komponente angebracht ist. Die erste und die zweite Kupplungsvorrichtung werden miteinander verbunden, beispielsweise indem sie ineinander gesteckt oder auf sonstige Weise miteinander in Eingriff gebracht werden, um eine Fluidverbindung zwischen den zu kuppelnden Komponenten des Systems herzustellen. Dieser Vorgang wird auch als "Konnektieren" der Kupplung bezeichnet. Eine Kupplung wird als "lösbar" bezeichnet, wenn die miteinander verbundenen Kupplungsvorrichtungen zerstörungsfrei voneinander getrennt werden können, um die Fluidverbindung zwischen den beiden Komponenten des Systems wieder zu trennen. Dieser Vorgang wird auch als "Dekonnektieren" der Kupplung bezeichnet.

Eine Kupplung wird dann als "trocken abschließend" bezeichnet, wenn beim Trennen der Kupplung und danach keine nennenswerten Flüssigkeitsmengen aus den Komponenten des Systems austreten können und die Kupplungsvorrichtungen auf ihren außenseitigen Oberflächen nicht mit Flüssigkeit benetzt sind. Dadurch wird die Umgebung vor einer Kontamination zum Beispiel durch Leckagen oder Tropfenbildung auf den Oberflächen der Kupplungsvorrichtungen vermieden. Eine derartige Kupplung wird in der Regel als "trockene Kupplung", "trocken abschließende Kupplung", "Dry-Break-Kupplung", "Dry-Connect-Kupplung", "Dry Connection", oder "Closed Connection" bezeichnet bzw. mit dem Begriff "Automatic Self-sealing Technology" in Verbindung gebracht.

Eine bevorzugte trocken abschließende Kupplung ist eine sogenannte nadelbasierte trocken abschließende Kupplung. Diese umfasst eine Kupplungsvorrichtung mit einer Hohlnadel und einem ersten Septum sowie eine Kupplungsvorrichtung mit einem zweiten Septum. Beim Verbinden der Kupplung durchsticht die Nadel zunächst das erste Septum und anschließend das zweite Septum. Beim Dekonnektieren wird die Nadel aus dem zweiten Septum gezogen und anschließend hinter das erste Septum zurückgezogen. Dann schließen das erste Septum und das zweite Septum die jeweilige Kupplungsvorrichtung trocken ab. Eine nadelbasierte trocken abschließende Kupplung ist in der deutschen Patentanmeldung Nr. 102019217984.3 beschrieben. Eine weitere bekannte Kupplung dieser Art ist die Dorn-Gegendorn-Kupplung. Diese umfasst ein Dornkupplungselement als erste Kupplungsvorrichtung sowie ein Gegendornkupplungselement als dazu komplementäre zweite Kupplungsvorrichtung. Zur Herstellung eines Kupplungszustands bewegt ein Dorn des Dornkupplungselements einen Gegendorn des Gegendornkupplungselements entgegen einer Federkraft in eine Gegendornaufnahme, sodass die Öffnung des Doms in die Gegendornaufnahme hineinragt und zusammen mit dem Gegendorn einen Fluidkanal ausbildet, der durch die Gegendornaufnahme läuft.

Trocken abschließende Kupplungen sind in der Regel nicht symmetrisch aufgebaut, d.h. die erste Kupplungsvorrichtung und die zweite Kupplungsvorrichtung sind nicht baugleich sondern voneinander verschieden und zueinander komplementär geformt. Auch Kupplungen, die nicht trocken abschließen, können einen nicht symmetrischen Aufbau aufweisen. Ein Beispiel für nicht symmetrisch aufgebaute, zueinander komplementäre Kupplungsvorrichtungen sind die obenstehend beschriebenen Kupplungsvorrichtungen der nadelbasierten trocken abschließenden Kupplung.

Allgemein werden nicht symmetrisch aufgebaute, zueinander komplementäre Kupplungsvorrichtungen einer Kupplung nachfolgend als Kupplungsvorrichtung vom Typ A und Kupplungsvorrichtung vom Typ B bezeichnet, wobei eine Kupplungsvorrichtung vom Typ A und eine Kupplungsvorrichtung vom Typ B eine Kupplung bilden können, nicht aber zwei Kupplungsvorrichtungen vom Typ A oder zwei Kupplungsvorrichtungen vom Typ B.

Ferner sind Systeme für die Herstellung und Verabreichung von Arzneimitteln häufig mit einem Druckausgleichsmechanismus versehen, damit es beispielsweise beim Zuspritzen oder Entnehmen von Flüssigkeiten in das Medikamentengefäß nicht zu einem ungewollten Austritt des Arzneimittels kommt.

Ein Infusionsset (auch als "Infusionsbesteck" oder "Infusionssystem" bezeichnet) umfasst üblicherweise u.a. einen Infusionsschlauch und eine Tropfkammer und dient dazu, das als Infusionsflüssigkeit vorliegende und aus einem Infusionsbehälter (Infusionsflasche, Infusionsbeutel etc.) austretende Arzneimittel dem Patientenzugang (Kanüle, Venenkatheter etc.) zuzuführen. Bei einem Infusionsset handelt es sich demnach um ein System zum Verabreichen von Arzneimitteln. Die Infusionsflüssigkeit kann dabei durch die Schwerkraft und/oder mittels einer Infusionspumpe gefördert werden. Optional kann das Infusionsset auch einen Durchflussregler, beispielsweise in Form einer Rollenklemme, umfassen, mit dem die Geschwindigkeit der Verabreichung der Infusionsflüssigkeit kontrolliert werden kann.

Bevor einer Patientin oder einem Patienten eine Infusion verabreicht wird, wird der Infusionsschlauch des Infusionssets mit der Infusionsflüssigkeit gefüllt und dadurch entlüftet. Dadurch wird verhindert, dass Luft in die Blutbahn der Patientin oder des Patienten gelangt, wo sie eine gefährliche Luftembolie hervorrufen könnte. Das Füllen des Infusionsschlauchs vor Verabreichen der Infusion wird im Allgemeinen als "Entlüften" oder "Priming" des Infusionsschlauchs bezeichnet. Um das Austreten von Infusionsflüssigkeit aus dem Ende des Infusionsschlauchs, das dem Infusionsbehälter bzw. der Tropf kämm er abgewandt ist, im Zuge des Entlüftens zu verhindern, sind im Stand der Technik Verschlüsse bekannt, die die Infusionsflüssigkeit im Infusionsschlauch zurückhalten. Diese Verschlüsse sind u.a. als "Prime Stop Caps" bekannt.

Solche Verschlüsse können zwar das ungewollte Austreten von Infusionsflüssigkeit verhindern. Sie können aber nicht verhindern, dass die Luft, welche sich vor dem Entlüften im Infusionsschlauch befindet und im Zuge des Entlüftens von der Infusionsflüssigkeit verdrängt wird, an die Umgebung abgegeben wird. Da die an die Umgebung abgegebene Luft mit der Infusionsflüssigkeit in Kontakt gewesen ist, kann sie potentiell schädliche Bestandteile in Form von Gasen oder Aerosolen beinhalten. Daher werden die Infusionsgeräte in der Praxis mit ungefährlichen Spüllösungen entlüftet. Erst nach Verbindung des Infusionsgerätes mit der Patientin oder dem Patienten erfolgt die Verabreichung der CMR-Arzneimittel. Diese Vorgehensweise ist jedoch kompliziert, da sie die Durchführung zusätzlicher Schritte und den Einsatz verschiedener Flüssigkeiten erfordert. Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die Verringerung bzw. Vermeidung des ungewollten Austritts von Gasen und/oder Aerosolen aus einer Infusionsanordnung zu vereinfachen. Eine Aufgabe der Erfindung besteht ferner darin, einen verbesserten Schlauchanschluss für den Infusionsschlauch, insbesondere einen Schlauchanschluss, mit dessen Hilfe ein ungewollter Austritt von Gasen und/oder Aerosolen auf einfache Weise verhindert oder gänzlich vermieden werden kann. Eine Aufgabe der Erfindung besteht ferner darin, verbesserte Verfahren zum Entlüften eines Infusionsschlauchs bereitzustellen, bei denen der ungewollte Austritt von Gasen und/oder Aerosolen verringert oder gänzlich vermieden werden kann.

Diese Aufgaben werden gelöst durch einen Schlauchanschluss gemäß Anspruch 1 , ein Infusionsset gemäß Anspruch 13 und die Verfahren zum Entlüften gemäß den Ansprüchen 14 und 15. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Unteransprüchen. Dabei können die in Unteransprüchen und nachfolgender Beschreibung zum Gegenstand einer Anspruchskategorie angeführten Merkmale auch zur Ausgestaltung des Gegenstands einer anderen Anspruchskategorie verwendet werden.

Bei dem erfindungsgemäßen Schlauchanschluss handelt es sich um einen Schlauchanschluss für einen Infusionsschlauch. Der Schlauchanschluss ist mit einem Infusionsbehälter verbindbar oder verbunden. Der Schlauchanschluss weist eine erste Fluidöffnung auf, welche mit einem Infusionsschlauch oder einer mit einem Infusionsschlauch verbundenen Tropfkammer verbindbar ist, um eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter und dem Infusionsschlauch bereitzustellen. Der Schlauchanschluss weist eine zweite Fluidöffnung auf, welche mit dem Infusionsschlauch verbindbar ist, um eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter und dem Infusionsschlauch bereitzustellen.

Der Schlauchanschluss weist eine Absperrvorrichtung auf, welche eingerichtet ist, die zweite Fluidöffnung des Schlauchanschlusses gegenüber einem Austritt von Fluid aus dem Schlauchanschluss zu sperren. Dadurch wird beispielsweise der Austritt von Fluid aus einem mit dem Schlauchanschluss verbundenen Infusionsbehälter durch die zweite Fluidöffnung des Schlauchanschlusses verhindert.

Bei der Absperrvorrichtung handelt es sich bevorzugt um ein Rückschlagventil, das den Eintritt von Fluid in den Schlauchanschluss durch die zweite Fluidöffnung ab einem bestimmten Mindestdruck (Ventilöffnungsdruck) erlaubt, jedoch den Austritt von Fluid aus dem Schlauchanschluss durch die zweite Fluidöffnung nicht erlaubt.

Alternativ kann die Absperrvorrichtung als Absperrhahn ausgebildet sein, der zumindest zwischen folgenden Stellungen wechseln kann: In einer ersten Stellung kann Fluid durch die zweite Fluidöffnung fließen. In einer zweiten Stellung kann kein Fluid durch die zweite Fluidöffnung fließen. Indem der Absperrhahn in die erste Stellung gebracht oder in der ersten Stellung belassen wird, wenn Fluid durch die zweite Fluidöffnung in den Behälteranschluss fließen soll, und indem der Absperrhahn in die zweite Stellung gebracht oder in der zweiten Stellung belassen wird, wenn kein Fluid durch die zweite Fluidöffnung aus dem Behälteranschluss fließen soll, wird mit dem Absperrhahn die gleiche Funktion bereitgestellt wie mit einem Rückschlagventil.

Die Betätigung des Absperrhahns kann beispielsweise manuell durch eine drehende Betätigung erfolgen.

Alternativ können andere Elemente verwendet werden, die diese Funktion bereitstellen, beispielsweise durch ein anderes schaltbares Ventil, insbesondere ein manuell schaltbares Ventil.

Die Verwendung eines Rückschlagventils bietet den Vorteil, dass kein zusätzlicher Schritt zum Öffnen und Schließen des Ventils erforderlich ist. Die Verwendung eines Absperrhahns kann vorteilhaft sein, wenn durch die zweite Fluidöffnung eine Substanz (z.B. Arzneimittelbolus) in das Infusionssystem zugeführt werden soll, weil dann mit der zugeführten Substanz nicht der Ventilöffnungsdruck eines Rückschlagventils überwunden werden muss. Die Zuführung einer Substanz durch die zweite Fluidöffnung ist auch bei Verwendung eines Rückschlagventils möglich. Der erfindungsgemäße Schlauchanschluss kann neben der Fluidverbindung zwischen einem Infusionsschlauch und einem Infusionsbehälter über die erste Fluidöffnung eine weitere Fluidverbindung zwischen einem Infusionsschlauch und einem Infusionsbehälter über die zweite Fluidöffnung bereitstellen.

Mit dem erfindungsgemäßen Schlauchanschluss ist es möglich, den Infusionsschlauch während des Entlüftens so an den Infusionsbehälter anzuschließen, dass die Luft, die beim Entlüften aus dem Infusionsschlauch austritt, nicht an die Umwelt abgegeben wird, sondern in den Infusionsbehälter fließt. Dadurch kann eine Kontamination der Umgebung mit toxischen Substanzen, die in dieser Luft enthalten sind, verringert oder gänzlich vermieden werden.

Der erfindungsgemäße Schlauchanschluss bietet daher die Möglichkeit, dass während des Entlüftens ein geschlossenes System vorliegt.

Zudem stellt die Absperrvorrichtung sicher, dass keine Flüssigkeit unbeabsichtigt aus dem Schlauchanschluss austritt, wenn die zweite Fluidöffnung nicht mit einem Infusionsschlauch verbunden ist, ohne dass sie dazu mit einem separaten Verschlusselement verschlossen werden muss.

Der erfindungsgemäße Schlauchanschluss kann Kupplungsvorrichtungen einer beliebigen Art aufweisen. Bevorzugt sind die Kupplungsvorrichtungen solche zur Ausbildung trocken abschließender Verbindungen, insbesondere nadelbasierter trocken abschließender Verbindungen.

Bei dem erfindungsgemäßen Infusionsset handelt es sich um ein Infusionsset, welches einen erfindungsgemäßen Schlauchanschluss und einen Infusionsschlauch umfasst. Das Infusionsset umfasst optional eine Tropfkammer und/oder einen Venenzugang.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß einer ersten Alternative handelt es sich um ein Verfahren zum Entlüften eines Infusionsschlauchs umfassend die Schritte: A) Verbinden eines ersten Endes eines Infusionsschlauchs mit einem Infusionsbehälter, in dem sich eine Infusionsflüssigkeit befindet, sodass eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter und dem ersten Ende des Infusionsschlauchs besteht,

B) Verbinden eines zweiten Endes des Infusionsschlauchs mit dem Infusionsbehälter, sodass eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter und dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs besteht,

C) Einleiten von Infusionsflüssigkeit in den Infusionsschlauch,

D) Trennen des zweiten Endes des Infusionsschlauchs vom Infusionsbehälter, nachdem der Infusionsschlauch im Schritt C mit Infusionsflüssigkeit gefüllt worden ist.

Die Schritte A und B können in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Die Schritte A und B werden beide vor dem Schritt C ausgeführt.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß einer weiteren Alternative handelt es sich um ein Verfahren zum Entlüften eines Infusionsschlauchs umfassend die Schritte:

A) Verbinden eines ersten Endes eines Infusionsschlauchs mit einem Infusionsbehälter, in dem sich eine Infusionsflüssigkeit befindet, sodass eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter und dem ersten Ende des Infusionsschlauchs besteht,

B) Verbinden eines zweiten Endes des Infusionsschlauchs mit einem Auffanggefäß, sodass eine Fluidverbindung zwischen dem Auffanggefäß und dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs besteht,

C) Einleiten von Infusionsflüssigkeit in den Infusionsschlauch,

D) Trennen des zweiten Endes des Infusionsschlauchs vom Auffanggefäß, nachdem der Infusionsschlauch im Schritt C mit Infusionsflüssigkeit gefüllt worden ist.

Die Schritte A und B können in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Die Schritte A und B werden beide vor dem Schritt C ausgeführt.

Entsprechend den erfindungsgemäßen Verfahren wird der Infusionsschlauch während des Entlüftens so an den Infusionsbehälter oder ein Auffanggefäß angeschlossen, dass die Luft, die beim Entlüften aus dem Infusionsschlauch austritt, nicht an die Umwelt abgegeben wird, sondern in den Infusionsbehälter bzw. das Auffanggefäß fließt. Dadurch kann eine Kontamination der Umgebung mit toxischen Substanzen, die in dieser Luft enthalten sind, verringert oder gänzlich vermieden werden, ohne dass zum Entlüften eine andere Flüssigkeit verwendet werden muss als während der Verabreichung der Infusion.

Die erfindungsgemäßen Verfahren schaffen daher die vorteilhafte Situation, dass während des Entlüftens ein geschlossenes System vorliegt.

Weitere Merkmale, Zweckmäßigkeiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von exemplarischen Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungsfiguren beschrieben.

Fig. 1 zeigt eine schematische, teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht einer Infusionsanordnung, welche den erfindungsgemäßen Schlauchanschluss gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst, wobei die einzelnen Komponenten der Infusionsanordnung voneinander getrennt dargestellt sind.

Fig. 2 zeigt eine schematische, teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht der Infusionsanordnung, welches den erfindungsgemäßen Schlauchanschluss gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel umfasst, während des Entlüftens des Infusionsschlauchs.

Fig. 3 zeigt eine schematische, teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht eines erfindungsgemäßen Schlauchanschlusses gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, welcher mit einem Infusionsbehälter verbunden ist.

Fig. 4 zeigt eine schematische, teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht eines erfindungsgemäßen Schlauchanschlusses gemäß einer konkreten Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Infusionsanordnung 1 , welche den erfindungsgemäßen Schlauchanschluss 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst. Der Übersichtlichkeit halber sind die einzelnen Komponenten der Infusionsanordnung 1 voneinander getrennt, d.h. in einem dekonnektierten Zustand, dargestellt. Die Infusionsanordnung 1 umfasst die nachfolgend näher beschriebenen Komponenten, die zum Verabreichen einer Infusion dienen.

Ein Infusionsbehälter 2, welcher nur teilweise dargestellt ist, beinhaltet eine Infusionslösung 3. Der Infusionsbehälter 2 ist dabei in einer Betriebsstellung dargestellt, in der der Auslassbereich 21 bzw. der Verschluss 22 des Infusionsbehälters 2 nach unten weist. Bei dem Infusionsbehälter 2 kann es sich beispielsweise um eine Flasche oder einen Beutel handeln.

Die Infusionsanordnung 1 umfasst ferner eine Tropfkammer 4, einen Infusionsschlauch 5 und einen Patientenzugang 6. Funktion der Tropf kämm er 4 ist es, die aus dem Infusionsbehälter 2 kontrolliert austretende Infusionsflüssigkeit 3 aufzunehmen und an den Infusionsschlauch 5 abzugeben. Dazu ist der Infusionsschlauch 5 am ersten seiner beiden Enden mit dem Ausgang 42 der Tropfkammer 4 verbunden. Funktion des Infusionsschlauchs 5 ist es, die aus der Tropfkammer 4 austretende Infusionsflüssigkeit 3 dem Patientenzugang 6 zuzuführen. Aufgabe des Patientenzugangs 6, bei dem es sich beispielsweise um eine Venenkanüle mit einer Flohlnadel 61 oder einen Venenkatheter mit einer Flohlnadel 61 handeln kann, ist es, die aus dem Infusionsschlauch 5 austretende Infusionsflüssigkeit 3 in den Körper der Patientin oder des Patienten gelangen zu lassen, beispielsweise über eine Vene.

Die Infusionsanordnung 1 umfasst ferner einen erfindungsgemäßen Schlauchanschluss 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Der Schlauchanschluss 10 ist mit dem Infusionsbehälter 2 verbindbar. Dazu weist der Schlauchanschluss 10 eine Verbindungsstruktur 11 auf. Die Verbindungsstruktur 11 ist beispielhaft als hohler Dorn (sogenannter "Spike") dargestellt, mit dem ein Septum oder ein Siegel im Bereich des Verschlusses 22 des Infusionsbehälters 2 durchstochen werden kann, um eine Fluidverbindung mit dem Inneren des Infusionsbehälters 2 herzustellen. Alternativ kann die Verbindungsstruktur 11 als Kupplungsvorrichtung, als Schraubverbindung oder als Steckverbindung ausgebildet sein. Wesentlich ist, dass die Verbindungsstruktur 11 so ausgebildet ist, dass eine Fluidverbindung mit dem Inneren des Infusionsbehälters 2 hergestellt werden kann. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn die einmal hergestellte Fluidverbindung nicht wieder lösbar ist, um eine ungewollte Trennung von Schlauchanschluss 10 und Infusionsbehälter 2 zu vermeiden und so das ungewollte Austreten von Infusionsflüssigkeit 3 zu verhindern.

Der Schlauchanschluss 10 weist ferner eine erste Fluidöffnung 12 auf. Die erste Fluidöffnung 12 und der Eingang 41 der Tropfkammer 4 sind miteinander verbindbar, sodass über die erste Fluidöffnung 12 eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsbehälter 2 und dem Infusionsschlauch 5 bereitgestellt wird. Wenn einerseits der Infusionsbehälter 2 und der Schlauchanschluss 10 miteinander verbunden sind und andererseits die erste Fluidöffnung 12 und der Eingang 41 der Tropfkammer 4 miteinander verbunden sind, besteht über die erste Fluidöffnung 12 eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsschlauch 5 und dem Infusionsbehälter 2. Infolge dieser Fluidverbindung kann Infusionsflüssigkeit 3 aus dem Inneren des Infusionsbehälters 2 in den Infusionsschlauch 5 fließen.

Der Auslassbereich 21 bzw. der Verschluss 22 des Infusionsbehälters 2 weist in der Betriebsstellung nach unten. Bevorzugt ist die erste Fluidöffnung 12 so angeordnet, dass sie ebenfalls nach unten weist, wenn sie mit einem Infusionsbehälter in Betriebsstellung verbunden ist. Dabei ist die Richtung, in die die erste Fluidöffnung 12 weist, mehr bevorzugt höchstens 10° gegenüber der Vertikalen, noch mehr bevorzugt höchstens 5° gegenüber der Vertikalen geneigt.

Um die erste Fluidöffnung 12 mit der Tropfkammer 4 und damit mit dem ersten der beiden Enden des Infusionsschlauchs 5 verbinden zu können, weist der Schlauchanschluss 10 im Bereich der ersten Fluidöffnung 12 eine erste Kupplungsvorrichtung 13 auf. Der Eingang 41 der Tropf kämm er 4 ist mit der zweiten Kupplungsvorrichtung 8 verbunden. Die erste Kupplungsvorrichtung 13 und die zweite Kupplungsvorrichtung 8 sind zueinander komplementär, d.h. die erste Kupplungsvorrichtung 13 weist eine Struktur auf, die mit dem Kupplungselement 81 der zweiten Kupplungsvorrichtung 8 so in Kontakt oder Eingriff gebracht werden kann, dass zwischen der ersten Fluidöffnung 12 und der Tropfkammer 4 eine dichte Fluidverbindung besteht. Wenn der Schlauchanschluss 10 mit einem Infusionsbehälter 2 verbunden ist, besteht dann eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des Infusionsbehälters 2 und dem Infusionsschlauch 5, sodass Infusionsflüssigkeit 3 über die erste Fluidöffnung 12 aus dem Inneren des Infusionsbehälters 2 über die Tropfkammer 4 in den Infusionsschlauch 5 eintreten kann.

Es ist dabei möglich, dass eine Verbindung zwischen der ersten Kupplungsvorrichtung 13 und der zweiten Kupplungsvorrichtung 8 eine lösbare Verbindung ist. Es ist dabei bevorzugt, dass beim und nach dem Lösen der Verbindung zwischen der ersten Kupplungsvorrichtung 13 und der zweiten Kupplungsvorrichtung 8 die erste Kupplungsvorrichtung 13 und die zweite Kupplungsvorrichtung 8 jeweils trocken abschließen. Bei der Kupplung handelt es sich in diesem Fall daher um eine sogenannte Dry-Break-Kupplung.

Wenn die Verbindung zwischen der ersten Kupplungsvorrichtung 13 und der zweiten Kupplungsvorrichtung 8 eine lösbare Verbindung ist, weisen die erste Kupplungsvorrichtung 13 und die zweite Kupplungsvorrichtung 8 bevorzugt eine Arretierungsstruktur zum Arretieren der Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Kupplungsvorrichtung auf, wobei das Arretieren weiter bevorzugt durch ein Einrasten bereitgestellt wird und durch ein Betätigen eines Verschlussmechanismus 82 wieder gelöst werden kann.

Die erste Kupplungsvorrichtung 13 und die zweite Kupplungsvorrichtung 8 sind von zueinander komplementären Typen, beispielsweise erstere vom Typ A und letztere vom Typ B. Dabei kann auf im Stand der Technik bekannte Kupplungsvorrichtungen zurückgegriffen werden, sodass der erfindungsgemäße Schlauchanschluss 10 gemeinsam mit derzeit marktüblichen Infusionsschläuchen verwendet werden kann und somit nicht die Verwendung weiterer spezieller Komponenten erfordert. Alternativ kann es sich bei der Verbindung zwischen der ersten Kupplungsvorrichtung

13 und der zweiten Kupplungsvorrichtung 8 um eine nicht lösbare Verbindung handeln. In diesem Fall lässt sich die Verbindung nicht wieder trennen, nachdem sie einmal geschlossen worden ist. Da in der Regel nach dem Verabreichen einer Infusion sowohl der Infusionsbehälter 2 als auch die Tropfkammer 4 und der Infusionsschlauch 5 mit den Kupplungen und dem Schlauchanschluss 10 entsorgt werden, ist es häufig nicht erforderlich, die Verbindung zwischen der ersten Kupplungsvorrichtung 13 und der zweiten Kupplungsvorrichtung 8 wieder trennen zu können.

In einem alternativen, nicht in den Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Tropf kämm er fest mit der ersten Fluidöffnung des Schlauchanschlusses verbunden, beispielsweise verschweißt oder verklebt.

Der Schlauchanschluss 10 weist ferner eine zweite Fluidöffnung 14 auf. Die zweite Fluidöffnung 14 und das zweite Ende des Infusionsschlauchs 5 sind miteinander verbindbar, sodass über die zweite Fluidöffnung 14 eine Fluidverbindung zwischen dem Infusionsschlauch 5 und dem Infusionsbehälter 2 bereitgestellt wird. Infolge dieser Fluidverbindung kann ein Fluid aus dem Infusionsschlauch 5 in das Innere des Infusionsbehälters 2 eintreten.

Der Auslassbereich 21 bzw. der Verschluss 22 des Infusionsbehälters 2 weist in der Betriebsstellung nach unten. Bevorzugt ist die zweite Fluidöffnung 14 so angeordnet, dass sie in eine seitliche Richtung weist, wenn sie mit einem Infusionsbehälter in Betriebsstellung verbunden ist. Dabei ist die Richtung, in die die zweite Fluidöffnung

14 weist, mehr bevorzugt mindestens 60° und/oder höchstens 120° gegenüber der Vertikalen, noch mehr bevorzugt mindestens 80° und/oder höchstens 100° gegenüber der Vertikalen geneigt.

Um die zweite Fluidöffnung 14 mit dem zweiten der beiden Enden des Infusionsschlauchs 5 verbinden zu können, weist der Schlauchanschluss 10 im Bereich der zweiten Fluidöffnung 14 eine dritte Kupplungsvorrichtung 15 auf. Das zweite Ende des Infusionsschlauchs 5 ist mit der vierten Kupplungsvorrichtung 9 verbunden. Die dritte Kupplungsvorrichtung 15 und die vierte Kupplungsvorrichtung 9 sind zueinander komplementär, d.h. die dritte Kupplungsvorrichtung 15 weist eine Struktur auf, die mit dem Kupplungselement 91 der vierten Kupplungsvorrichtung 9 so in Kontakt oder Eingriff gebracht werden kann, dass zwischen der zweiten Fluidöffnung 14 und dem Infusionsschlauch 5 eine dichte Fluidverbindung besteht. Wenn der Schlauchanschluss 10 mit einem Infusionsbehälter 2 verbunden ist, besteht dann eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des Infusionsbehälters 2 und dem Infusionsschlauch 5, sodass ein Fluid über die zweite Fluidöffnung aus dem Infusionsschlauch 5 in das Innere des Infusionsbehälters 2 eintreten kann.

Die dritte Kupplungsvorrichtung 15 und die vierte Kupplungsvorrichtung 9 sind dabei so ausgebildet, dass eine Verbindung zwischen der dritten Kupplungsvorrichtung 15 und der vierten Kupplungsvorrichtung 9 eine lösbare Verbindung ist. Beim und nach dem Lösen der Verbindung zwischen der dritten Kupplungsvorrichtung 15 und der vierten Kupplungsvorrichtung 9 schließen die dritte Kupplungsvorrichtung 15 die zweite Fluidöffnung 14 und die vierte Kupplungsvorrichtung 9 das zweite Ende des Infusionsschlauchs 5 jeweils trocken ab. Bei der Kupplung handelt es sich daher um eine sogenannte Dry-Break-Kupplung.

Die dritte Kupplungsvorrichtung 15 und die vierte Kupplungsvorrichtung 9 weisen bevorzugt eine Arretierungsstruktur zum Arretieren der Verbindung zwischen der dritten Kupplungsvorrichtung 15 und der vierten Kupplungsvorrichtung 9 auf, wobei das Arretieren weiter bevorzugt durch ein Einrasten bereitgestellt wird und durch ein Betätigen eines Verschlussmechanismus 92 wieder gelöst werden kann.

Um den Patientenzugang 6 mit dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs 5 verbinden zu können, weist der Patientenzugang im Bereich eines seiner Enden eine fünfte Kupplungsvorrichtung 62 auf. Das zweite Ende des Infusionsschlauchs 5 ist, wie obenstehend beschrieben, mit der vierten Kupplungsvorrichtung 9 verbunden. Die vierte Kupplungsvorrichtung 9 und die fünfte Kupplungsvorrichtung 62 sind zueinander komplementär, d.h. die fünfte Kupplungsvorrichtung 62 weist eine Struktur auf, die mit dem Kupplungselement 91 der vierten Kupplungsvorrichtung 9 so in Kontakt oder Eingriff gebracht werden kann, dass zwischen dem Patientenzugang 6 und dem Infusionsschlauch 5 eine dichte Fluidverbindung besteht. Wenn der Schlauchanschluss 10 mit einem Infusionsbehälter 2 verbunden ist, besteht dann eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des Infusionsbehälters 2 und dem Patientenzugang 6, sodass ein Fluid aus dem Infusionsbehälter 2 in den Patientenzugang 6 eintreten kann. Wenn der Patientenzugang 6 mit dem Körper einer Patientin oder eines Patienten verbunden ist, beispielsweise indem die Flohlnadel 61 in eine Vene des Körpers gestochen worden ist, besteht dann die für die Verabreichung einer Infusion erforderliche Fluidverbindung zwischen dem Körper und dem Inneren des Infusionsbehälters 2.

Die vierte Kupplungsvorrichtung 9 und die fünfte Kupplungsvorrichtung 62 sind dabei bevorzugt so ausgebildet, dass eine Verbindung zwischen der vierten Kupplungsvorrichtung 9 und der fünften Kupplungsvorrichtung 62 eine lösbare Verbindung ist. Beim Lösen der Verbindung zwischen der vierten Kupplungsvorrichtung 9 und der fünften Kupplungsvorrichtung 62 schließen die vierte Kupplungsvorrichtung 9 das zweite Ende des Infusionsschlauchs 5 und die fünfte Kupplungsvorrichtung 62 den Patientenzugang 6 in diesem Fall jeweils trocken ab.

Bei der Kupplung handelt es sich daher in diesem Fall um eine sogenannte Dry- Break-Kupplung.

Die vierte Kupplungsvorrichtung 9 kann somit wahlweise entweder mit der dritten Kupplungsvorrichtung 15 des Schlauchanschlusses 10 oder mit der fünften Kupplungsvorrichtung 62 des Patientenzugangs 6 verbunden werden. Die Verbindung zwischen der vierten Kupplungsvorrichtung 9 und der dritten Kupplungsvorrichtung 15 liegt dabei beispielsweise während und nach dem Entlüften und vor der Verabreichung einer Infusion vor, wie nachfolgend beschrieben wird. Die Verbindung zwischen der vierten Kupplungsvorrichtung 9 und der fünften Kupplungsvorrichtung 62 liegt dabei beispielsweise während der Verabreichung einer Infusion vor.

Die dritte Kupplungsvorrichtung 15 und die fünfte Kupplungsvorrichtung 62 sind daher Kupplungsvorrichtungen vom selben Typ (beispielsweise beide vom Typ A), während die vierte Kupplungsvorrichtung 9 vom dazu komplementären Typ (beispielsweise vom Typ B) ist. Wenn die erste und zweite Kupplungsvorrichtung 13, 8 ebenfalls eine lösbare Kupplung bilden, können sie entweder in derselben Bauart und Größe ausgeführt sein wie die dritte, vierte und fünfte Kupplungsvorrichtung 15, 9, 62; diese Situation ist in Fig. 1 dargestellt. Dies hat den Vorteil, dass das Infusionsset insgesamt weniger verschiedene Bauteile aufweist. Die erste und zweite Kupplungsvorrichtung 13, 8 können alternativ auch in einer Bauart und/oder Größe ausgeführt sein, die sich von der Bauart bzw. der Größe der dritten, vierten und fünften Kupplungsvorrichtung 15, 9, 62 unterscheiden. Dies hat den Vorteil, dass der Infusionsschlauch 5 nicht irrtümlich verkehrt herum an den Infusionsbehälter 2 angeschlossen werden kann. Die erste und dritte Kupplungsvorrichtung 13 und 15 können vom gleichen Typ sein; diese Situation ist in Fig. 1 dargestellt. Alternativ können die erste und dritte Kupplungsvorrichtung 13 und 15 von zueinander komplementären Typen sein.

Der Schlauchanschluss 10 weist ferner im Bereich der zweiten Fluidöffnung eine Absperrvorrichtung 16 auf. Bei der Absperrvorrichtung 16 handelt es sich in bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung um ein Rückschlagventil. Unter einem Rückschlagventil wird jedes Ventil verstanden, welches es einem Fluid ermöglicht, das Ventil in einer Fließrichtung zu passieren, während es den Durchtritt eines Fluids in der entgegengesetzten Richtung nicht zulässt, d.h. sperrt. Es kann sich beim Rückschlagventil 16 beispielsweise um ein geschlitztes Topfventil oder ein Tellerventil mit Sperrwirkung für eine Fließrichtung oder eine Rückschlagklappe handeln. Alternativ zu einem Rückschlagventil kann als Absperrvorrichtung beispielsweise ein Absperrhahn oder ein anderes schaltbares Ventil vorgesehen sein.

Eine Tropfkammer 4 ist als Bestandteil der Infusionsanordnung 1 nicht erforderlich, um die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schlauchanschlusses 10 nutzen zu können. Alternativ kann der Infusionsschlauch 5 auch direkt mit dem Schlauchanschluss 10 verbunden werden, beispielsweise über Kupplungsvorrichtungen 13, 8 der vorstehend beschriebenen Art.

Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht der Infusionsanordnung 1 , welche den erfindungsgemäßen Schlauchanschluss 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel umfasst. Die einzelnen Komponenten der Anordnung sind dabei mit Ausnahme des Patientenzugangs 6 (in Fig. 2 nicht dargestellt) miteinander verbunden, d.h. konnektiert.

Die Komponenten sind dabei so miteinander verbunden, dass ein geschlossener Zustand des Systems vorliegt, in dem das Entlüften des Infusionsschlauchs 5 durchgeführt werden kann, ohne dass dabei aus dem Infusionsschlauch austretende Luft an die Umgebung abgegeben wird.

Konkret ist die erste Fluidöffnung 12 mit der Tropfkammer 4 und damit mit dem ersten Ende des Infusionsschlauchs 5 verbunden. Dazu sind die erste Kupplungsvorrichtung 13 und die zweite Kupplungsvorrichtung 8 miteinander verbunden, sodass zwischen der ersten Fluidöffnung 12 und der Tropfkammer 4 eine dichte Fluidverbindung besteht. Der Schlauchanschluss 10 ist mit einem Infusionsbehälter 2 verbunden.

Somit besteht eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des Infusionsbehälters 2 und dem Infusionsschlauch 5, sodass Infusionsflüssigkeit 3 aus dem Inneren des Infusionsbehälters 2 über die Tropfkammer 4 in das Erste Ende des Infusionsschlauchs 5 eintreten kann.

Die zweite Fluidöffnung 14 ist mit dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs 5 verbunden. Dazu sind die dritte Kupplungsvorrichtung 15 und die vierte Kupplungsvorrichtung 9 miteinander verbunden, sodass zwischen der zweiten Fluidöffnung 14 und dem Infusionsschlauch 5 eine dichte Fluidverbindung besteht.

Der Schlauchanschluss 10 ist mit einem Infusionsbehälter 2 verbunden. Somit besteht eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des Infusionsbehälters 2 und dem Infusionsschlauch 5, sodass ein Fluid aus dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs 5 in das Innere des Infusionsbehälters 2 eintreten kann. Die Absperrvorrichtung verhindert, dass umgekehrt ein Fluid aus dem Schlauchanschluss 10 bzw. dem Inneren des Infusionsbehälters 2 in das zweite Ende des Infusionsschlauchs 5 eintreten kann. Bei Verwendung eines Rückschlagventils als Absperrvorrichtung 16 sind keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich, um diese Funktion bereitzustellen, da ein Rückschlagventil automatisch für Fluid in eine Richtung durchlässig ist und in den Fluiddurchgang in die entgegengesetzte Richtung sperrt. Zum Entlüften des Infusionsschlauchs 5, in dem sich davor Luft befindet, lässt man Infusionsflüssigkeit 3 aus dem Infusionsbehälter 2 durch die erste Fluidöffnung 12 in den Infusionsschlauch 5 eintreten. Dabei nimmt die Infusionsflüssigkeit 3 ihren Weg über die Tropfkammer 4, wenn eine Tropfkammer 4 vorhanden ist. Falls erforderlich kann der Eintritt von Infusionsflüssigkeit 3 in den Infusionsschlauch 5 beispielsweise dadurch initiiert werden, dass Druck auf den Infusionsbehälter 2 oder die Tropfkammer 4 ausgeübt wird, um das Herausfließen von Infusionsflüssigkeit 3 zu starten. Die Infusionsflüssigkeit 3 füllt den Infusionsschlauch 5 und verdrängt die im Infusionsschlauch 5 befindliche Luft. Diese Luft gelangt über die die zweite Fluidöffnung 14 in den Infusionsbehälter 2 und kann daher nicht in die Umgebung entweichen. Daher findet keine Kontamination der Umgebung durch entweichende Luft statt. Die Absperrvorrichtung verhindert, dass Infusionsflüssigkeit 3 durch die zweite Fluidöffnung 14 aus dem Infusionsbehälter 2 austritt. Wenn die Infusionsanordnung 1 eine Tropfkammer 4 aufweist, kann es erforderlich sein, zuerst die Tropfkammer 4 mit Infusionsflüssigkeit 3 zu befüllen, bevor der Infusionsschlauch 5 mit Infusionsflüssigkeit 3 gefüllt wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass zu Beginn des Entlüftens der Infusionsschlauch 5 abgesperrt wird, bis die Tropfkammer 4 mit Infusionsflüssigkeit 3 gefüllt ist. Zum Absperren kann beispielsweise eine Rollenklemme 7 dienen.

Die Fließrichtung der im Zuge des Entlüftens in den Infusionsschlauch 5 eintretenden Infusionsflüssigkeit 3 und der im Zuge des Entlüftens aus dem Infusionsschlauch 5 entweichenden Luft ist in Fig. 2 durch Pfeile 20 angegeben.

Wenn das Entlüften erfolgt ist, d.h. wenn der Infusionsschlauch 5 mit Infusionsflüssigkeit 3 gefüllt ist, kann die Verbindung zwischen der dritten Kupplungsvorrichtung 15 und der vierten Kupplungsvorrichtung 9 gelöst (dekonnektiert) werden. Da es sich um trocken abschließende Kupplungsvorrichtungen handelt, sind deren äußere Oberflächen nicht mit Infusionsflüssigkeit benetzt, es findet also durch das Dekonnektieren keine Kontamination der Umgebung statt. Anschließend kann die vierte Kupplungsvorrichtung 9 mit der fünften Kupplungsvorrichtung 62 des Patientenzugangs 6 verbunden werden. Diese Situation ist in den Zeichnungsfiguren nicht dargestellt.

Um das Entlüften durchzuführen kann daher insbesondere unter Verwendung des erfindungsgemäßen Schlauchanschlusses 10 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgegangen werden, welches folgende Schritte umfasst:

A) Verbinden des ersten Endes des Infusionsschlauchs 5 mit dem Infusionsbehälter 2. Dadurch wird eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des Infusionsbehälters 2 und dem ersten Ende des Infusionsschlauchs 5 hergestellt. Dazu dienen beispielsweise die erste Kupplungsvorrichtung 13 und zweite Kupplungsvorrichtung 8, wie obenstehend beschrieben.

B) Verbinden des zweiten Endes des Infusionsschlauchs 5 mit dem Infusionsbehälter 2. Dadurch wird eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren des Infusionsbehälters 2 und dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs 5 hergestellt.

Dazu dienen beispielsweise die dritte Kupplungsvorrichtung 15 und vierte Kupplungsvorrichtung 9, wie obenstehend beschrieben.

C) Einleiten von Infusionsflüssigkeit 3 in den Infusionsschlauch 5, um den Infusionsschlauch 5 mit Infusionsflüssigkeit 3 zu füllen.

D) Trennen des zweiten Endes des Infusionsschlauchs 5 vom Infusionsbehälter 2, nachdem der Infusionsschlauch 5 im Schritt C) mit Infusionsflüssigkeit 3 gefüllt worden ist.

Die Schritte A und B können in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Die Schritte A und B werden jedoch beide vor dem Schritt C ausgeführt.

In einem alternativen und ebenfalls erfindungsgemäßen Verfahren mit denselben Schritten A und C ist die Verwendung eines speziellen Schlauchanschlusses nicht erforderlich. Im Schritt B wird in dem alternativen Verfahren das zweite Endes des Infusionsschlauchs 5 nicht mit dem Infusionsbehälter 2 verbunden, sondern mit einem Auffanggefäß. Dadurch wird eine Fluidverbindung zwischen dem Auffanggefäß und dem zweiten Ende des Infusionsschlauchs hergestellt. Dazu dienen beispielsweise die dritte Kupplungsvorrichtung 15 und eine dazu komplementäre Kupplungsvorrichtung des Auffanggefäßes. Entsprechend wird im alternativen Verfahren in Schritt D das zweite Endes des Infusionsschlauchs 5 vom Infusionsbehälter 2 getrennt, nachdem der Infusionsschlauch 5 im Schritt C mit Infusionsflüssigkeit 3 gefüllt worden ist. Auch im alternativen Verfahren können die Schritte A und B in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Die Schritte A und B werden jedoch beide vor dem Schritt C ausgeführt.

Fig. 3 zeigt eine schematische, teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht eines erfindungsgemäßen Schlauchanschlusses 100 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, welcher mit einem Infusionsbehälter 2 verbunden ist. Der Schlauchanschluss 100 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Schlauchanschluss 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel darin, dass erster direkt mit dem Verschluss 22 des Infusionsbehälters 2 verbunden ist. Die Verbindung von Infusionsbehälter 2 und Schlauchanschluss 100 ist nicht lösbar. Beispielsweise lässt sich die direkte Verbindung von Verschluss 22 und Schlauchanschluss 100 erreichen, indem diese Komponenten miteinander verschweißt oder verklebt sind oder indem sie als integrales Bauteil ausgeführt sind.

Fig. 4 zeigt in einer schematischen, teilweise im Schnitt dargestellten Ansicht eines erfindungsgemäßen Schlauchanschlusses 10, 100, wie gemäß einer konkreten Ausführungsform der Erfindung die Fluidkanäle im Inneren des Schlauchanschlusses 10, 100 verlaufen. Ein erster Fluidkanal 17 stellt die Fluidverbindung zwischen einem mit der ersten Fluidöffnung 12 verbundenen Infusionsschlauch (in Fig. 4 nicht dargestellt) oder einer mit einem Infusionsschlauch verbundenen Tropfkammer (in Fig. 4 nicht dargestellt) und einem mit dem Schlauchanschluss verbundenen Infusionsbehälter (in Fig. 4 nicht dargestellt) bereit. Die Verbindungsstruktur 11 ist dabei lediglich beispielhaft als hohler Dorn dargestellt, andere geeignete Verbindungsstrukturen oder eine direkte Verbindung mit dem Verschluss des Infusionsbehälters 2 sind gleichfalls möglich. Ein zweiter Fluidkanal 18 stellt die Fluidverbindung zwischen einem mit der zweiten Fluidöffnung 14 verbundenen Infusionsschlauch (in Fig. 4 nicht dargestellt) und einem mit dem Schlauchanschluss verbundenen Infusionsbehälter (in Fig. 4 nicht dargestellt) bereit. Der erste Fluidkanal 17 und der zweite Fluidkanal 18 sind voneinander getrennt, d.h. sie weisen jeweils eine separate Öffnung, die in das Innere eines mit dem Schlauchanschluss 10, 100 verbundenen Infusionsbehälters weisen, auf.

In anderen Ausführungsformen zweigt einer der Fluidkanäle 17, 18 vom anderen Fluidkanal ab.

Der erfindungsgemäße Schlauchanschluss 10 entfaltet seine vorteilhaften Eigenschaften nicht nur im Zusammenhang mit dem Entlüften eines Infusionsschlauchs. Der erfindungsgemäße Schlauchanschluss 10 bietet nämlich ferner die Möglichkeit, vor oder während der Durchführung eine Infusion durch die zweite Fluidöffnung 14 eine Substanz in das Infusionssystem einzubringen, um sie der Patientin oder dem Patienten zu verabreichen. Der erfindungsgemäße Schlauchanschluss 10 bietet zudem die Möglichkeit, einen zweiten Infusionsbehälter an die zweite Fluidöffnung 14 anzuschließen, um der Patientin oder dem Patienten eine darin befindliche Infusionsflüssigkeit zu verabreichen, nachdem die Verabreichung einer Infusionsflüssigkeit aus einem ersten Infusionsbehälter, der mit der ersten Fluidöffnung verbunden ist, abgeschlossen ist. Vor Verabreichung der Infusionslösung aus dem zweiten Infusionsbehälter ist dabei kein Entlüften erforderlich. Ferner ist es nicht erforderlich, den ersten Infusionsbehälter vom Schlauchanschluss 10 zu trennen, bevor mit der Verabreichung der Infusionslösung aus dem zweiten Infusionsbehälter begonnen werden kann. Es ist dabei vorteilhaft, wenn im Bereich der ersten Fluidöffnung 12 ein Rückschlagventil oder eine sonstige Absperrvorrichtung, die den Fluiddurchgang in eine Richtung sperrt, angeordnet ist, welches ein Zurückfließen von Flüssigkeit durch die erste Fluidöffnung 12 in den ersten Infusionsbehälter verhindert. Es ist möglich, nach demselben Prinzip die Infusionslösungen aus dem ersten und dem zweiten Infusionsbehälter gleichzeitig zu verabreichen. Es ist ferner möglich, den Schlauchanschluss 10 mit mehr als zwei Fluidöffnungen zu versehen, damit nach demselben Prinzip Infusionslösungen aus mehr als zwei Infusionsbehältern nacheinander oder gleichzeitig verabreicht werden können.