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Title:
TWO-PART PLASTIC BLANK SET
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/202529
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a two-part plastic blank set for producing an active substance applicator for storing a unit dose of an active substance preparation and for dispensing said unit dose into the human nose, wherein the plastic blank set comprises a lower part and a top part separated from the lower part, wherein the lower part has a receiving space molding enclosed by a sealing edge and a one-part molded-on application tube extends from the receiving space molding, which application tube at the free end thereof is closed by a closure integrally molded in one piece over an attachment element, wherein the attachment element has a wall thickness of 0.1 – 0.5 mm, preferably 0.2 – 0.3 mm, and wherein the top part has a size in order, when laid on the lower part, to completely cover the holding space molding of the same, and has a sealing edge which can be connected in a sealing manner to the sealing edge of the lower part, wherein an attachment platelet extending from the respective sealing edge, preferably in the same plane as the sealing edge, is integrally molded on the top part or on the lower part. The invention further relates to an active substance applicator that can be produced therefrom.

Inventors:
MATTERN CLAUDIA (CH)
Application Number:
PCT/EP2017/057515
Publication Date:
November 30, 2017
Filing Date:
March 30, 2017
Export Citation:
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Assignee:
MATTERN CLAUDIA (CH)
International Classes:
A61M31/00; B65D1/09; B65D35/08; B65D75/58
Foreign References:
EP2626304B12014-06-25
US20120312709A12012-12-13
US5215221A1993-06-01
US20120024905A12012-02-02
US20120223075A12012-09-06
DE102010033015A12012-02-02
EP2626304B12014-06-25
Attorney, Agent or Firm:
BOEHMERT & BOEHMERT (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Zweiteiliges Kunststoffrohling-Set, bevorzugt zur Herstellung eines Wirkstoffapplikators (1) zur Aufbewahrung einer Einheitsdosis einer Wirkstoffformulierung und zur Verabreichung dieser Einheitsdosis in die menschliche Nase, wobei das Kunststoffrohling-Set ein Unterteil (2) und ein vom Unterteil (2) getrenntes Deckelteil (3) umfasst, wobei das Unterteil (2) eine von einem Siegelrand

(5) umschlossene Aufhahmeraumausformung (12) aufweist und sich von der Aufhahmeraumausformung (12) eine einteilig angeformte Applikationsröhre (7) erstreckt, die an ihrem freien Ende mit einem einteilig über ein Ansatzelement (15) angeformten Verschluss (10) verschlossen ist, wobei das Ansatzelement (15) eine Wandstärke von 0,1-0,5 nun, bevorzugt 0,2-0,3 mm, aufweist, und wobei das Deckelteil (3) eine Größe aufweist, um bei Auflegen auf das Unterteil (2) die Aufhahmeraumausformung (12) desselben vollständig abzudecken, und einen Siegelrand (6) aufweist, der dichtend mit dem Siegelrand (5) des Unterteils (2) verbindbar ist, wobei zumindest am Deckelteil (3) oder am Unterteil (2) ein sich vom jeweiligen Siegelrand (5, 6), bevorzugt in derselben Ebene des Siegelrands (5, 6), erstreckendes Ansatzplättchen (16) angeformt ist

2. Zweiteiliges Kunststoffrohling-Set nach Anspruch 1, wobei zumindest der Siegelrand

(6) des Deckelteils (3) oder der Siegelrand (5) des Unterteils (2) mit Rillen (17) auf einer dem Unterteil (2) bzw. dem Oberteil (3) gegenüberliegenden Flache ausgeformt ist

3. Zweiteiliges Kunststoffrohling-Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Aufhahmeraumaiisfbrmung (12) kugelkappenförmig oder kugelabschnittfönnig ist.

4. Zweiteiliges Kunststoffrohling-Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Deckelteil (3) im wesentlichen eben ausgebildet ist.

5. Zweiteiliges Kunststoffrohling- Set nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Kunststofirohling-Set aus Polyolefin, beispielsweise Polypropylen oder Polyethylen, hergestellt ist.

6. Zweiteiliges Kunststof&ohling-Set nach Anspruch 5, wobei das Polyolefin ein anorganisches Additiv enthalt.

7. Zweiteiliges Kunststofirohling-Set nach Anspruch 6, wobei das anorganische Additiv ein Pigment, vorzugsweise Titandioxid (TiO2), oberflächenbehandeltes Titandioxid oder eine Mischung derselben, ist.

8. Wirkstoffapplikator, der durch Verschweißen, vorzugsweise Uhraschall- Verschweißen, des Unterteils (2) mit dem Deckelteil (3) des zweiteiligen Kunststoffrohling-Sets nach einem der Ansprache 1 bis 7 über die jeweiligen Siegelränder (5, 6) herstellbar ist und mit einer Wiikstoffformulierung befüllt ist, wobei die Wirkstoffformulierung bevorzugt eine Viskosität von über 2.500 mPa●s, bevorzugt über 3.000 mPa●s, noch bevorzugter eine Viskosität in einem Bereich von 3.000-8.000 mPa●s aufweist, wie gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter HBDV-3, Spindel CP41, bei einer Temperatur von 20°C.

9. Wirkstoffapplikator nach Anspruch 8 zur Verwendung in der Verabreichung der in dem Wirkstoffapplikator enthaltenden Wirkstoffformulierung in die Nase eines Säugetiers, vorzugsweise eines Menschen.

10. Wirkstoffapplikator nach Anspruch 9, wobei die Verabreichung zur therapeutischen oder prophylaktischen Behandlung des Säugetiers ist

11. Wirkstoffapplikator nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Wirkstoffformulierung nach Ausbringung aus dem Wirkstoffapplikator einen Schutzfilm gegen gesundheitsschädigende Substanzen in der Nase ausbildet, vorzugsweise gegen in der Atmosphäre vorliegende Nanopartikel.

12. Zweiteiliges Kunststoffrohling-Set nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7, wobei das Unterteil, das Deckelteil und die Applikationsröhre eine Wandstärke von mindestens 0,1 mm, bevorzugt 0,2 mm, noch bevorzugter von 0,2-2,0 mm, noch bevorzugter von 0,2-1,5 mm oder noch bevorzugter von 0,2-1,0 mm aufweisen.

Description:
Zweiteiliges Kunststoffrohling-Set

Die vorliegende Erfindung betrifft ein zweiteiliges Kunststoffrohling-Set, bevorzugt zur Herstellung eines Wirkstoffapplikators zur Aufbewahung einer Einheitsdosis einer Wirkstoffforrnulierung und zur Verabreichung dieser Einheitsdosis in die menschliche Nase; sowie einen daraus herstellbaren Wirkstoffapplikator.

Bei bestimmten Wirkstofrpräparaten bzw. WirkstorSbrmulierungen für den menschlichen oder tierischen Körper kommt es auf eine exakte Dosierung an. Um eine solche exakte Dosierung durch den Benutzer zu gewährleisten, werden Dosiereinheiten bereitgestellt, die die vorgesehene Menge des Wirkstoffpräparates enthalten, und die bei der Anwendung genau diese vorgesehene Menge dem menschlichen oder tierischen Körper zufuhren. Darüber hinaus sind auch Wirkstoff applikatoren bekannt, die für die einmalige Benutzung vorgesehen sind und dabei eine Doppelfunktion ausüben: Zum einen enthalten sie eine fest vorgegebene Dosiermenge des Wirkstoffpräparates. Zum anderen dienen sie nicht nur der Bereitstellung, sondern auch der Zufuhr des Wirkstoffpräparates in der gewünschten Menge an die gewünschte Stelle. Derartige Wirkstoff applikatoren, die ein kleines Volumen in der Größenordnung von einem Kubikzentimeter oder weniger haben können, haben im allgemeinen die Form eines kleinen Flaschchens und werden zur Abgabe des Behalterinhalts seitlich zusammengedrückt, um den Behalterinhalt auszupressen. Nach erfolgter Anwendung wird die entleerte Einheit entsorgt Ein solcher Wirkstoffapplikator für die Bereitstellung und Verabreichung einer Einheitsdosis in die Nase ist aus dem eingetragenen Gemeirischaftsgeschmacksmuster 001790908-0001 oder der DE 10 2010 033 015 Albekannt Der genannte Wirkstoff applikator weist ein Unterteil und ein Deckelteil auf, zwischen denen ein Aumahmeraum für eine Wirkstoffformulierung ausgebildet ist. Das Unterteil und das Deckelteil weisen je einen umlaufenden Siegelrand zur dichtenden Verbindung des Deckelteils mit dem Unterteil auf. Das Unterteil ist mit einer Applikationsröhre versehen, die in den Aufnahmeraum mittels einer inneren Mündung mündet. Bezogen auf die Ebene der gefügten Siegelränder ragt die für die Einfuhrung in die Nase vorgesehene Applikationsröhre in einem flachen Winkel ausgehend vom Aufnahmeraum über die Siegelränder hervor und deckt dadurch einen Stützilachenabschnitt des Unterteil-Siegelrandes ab. Unterteil und Deckelteil sind über ein Filmscharnier einteilig ausgebildet

Ein einteiliger Kunststoffrohling zur Bildung eines solchen WirkstofTapplikators kann als Spritzgussteil kostengünstig unter den Bedingungen einer Großserienfertigung hergestellt werden. Das Befüllen und Verschließen dieses Kunststofrrohlings gestaltet sich jedoch schwierig wegen der geometrischen Anordnung der Applikationsröhre . Für die Befüllung ist eine lagegenaue Positionierung des noch offenen Rohlings erforderlich, bei der die Applikationsröhre im Wege ist Für den anschließenden Verschließvorgang, bei dem das Deckelteil auf das Unterteil mit der Applikationsröhre aufgesiegelt wird, muss am Siegelrand des Unterteils ein Gegendruck aufgebracht werden, der sich über die gesamte Siegelflache erstreckt. Nur so kann eine ringsum wirkende, hermetisch verschlossene Versiegelung sichergestellt werden. Im Bereich der Applikationsröhre ist aber der Siegelrand durch diese abgedeckt, so dass hier der Zugriff auf den Siegelrand zum Aufbringen des Gegendrucks verwehrt ist

Es hat sich bei der technischen Umsetzung gezeigt, dass eine einstückige Ausbildung von Deckelteil und Unterteil nachteilig ist, da eine industrielle Fertigung und Befüllung eines aus einem einteiligen Werkstück gebildeten Applikators nicht durchfuhrbar ist, insbesondere Schwierigkeiten bei der korrekten Einlegung des einstückigen Kunststoffrohlings in eine Füll- und VerschUeßeinrichtung bestehen. Insbesondere kann das einteilige Werkstück nicht vollautomatisch befüllt und verschlossen werden. Eine besondere Schwierigkeit beim Befüllen und Verschließen eines einteiligen Werkstücks besteht darin, das Unterteil des Werkstücks lagegenau in einer Haltevorrichtung einer Füll- und Verschließeinrichung einzusetzen und das über das Filmscharnier mit dem Unterteil verbundene Deckelteil in einem festgelegten und fixierten Winkel zum Unterteil zu halten, um ein Befüllen des Unterteils und ein anschließendes Verschließen zu ermöglichen.

Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass ein Ansatzelement zwischen Applikationsröhre und Verschluss wahrend des Transports häufig angeknickt wird, wodurch Undichtigkeiten entstehen können.

Die aus dem Stand der Technik bekannten Wirkstoffepplikatoren erlauben darüber hinaus lediglich die Abgabe von Wirkstoffifoimulierungen mit sehr niedriger Viskosität, beispielsweise Viskositäten von nicht über 1.000 mPa●s. Auch wird im Stand der Technik regelmäßig eine zufriedenstellende Dosierungskonstanz nicht erreicht, wenn, beispielsweise täglich Monodosen-Wirkstoffapplikatoren verwendet werden, die stets eine konstante Dosis verabreichen sollen.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kunststoffrohling- Set zur Herstellung eines Wirkstoffapplikators, bevorzugt zur Aufbewahrung einer Einheitsdosis einer Wirkstofffonnulierung und zur Verabreichung dieser Einheitsdosis in die menschliche Nase, bereitzustellen, das die Nachteile des Stands der Technik überwindet, insbesondere ein einfaches und schnelles Füllen und Verschließen in einer entsprechenden Füll- und Verschießeinrichtung erlaubt sowie Undichtigkeiten beim Transport eines daraus hergestellten Wirkstoffapplikators vermeidet Auch soll ein Wirkstoffapplikator bereitgestellt werden, mit dem Wirkstoffformulierungen mit höherer Viskosität sicher, insbesondere unter Erreichung einer guten Dosierungskonstanz, verabreicht werden können.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein zweiteiliges Kunststoffrohling-Set, bevorzugt zur Herstellung eines Wirkstoffapplikators zur Aufbewahrung einer Einheitsdosis einer Wirkstofffonnulierung und zur Verabreichung dieser Einheitsdosis in die menschliche Nase, wobei das Kunststoffrohling-Set ein Unterteil und ein vom Unterteil getrenntes Deckelteil umfasst, wobei das Unterteil eine von einem Siegelrand umschlossene Aufiiahmeraumausforniung aufweist und sich von der Aufiiahmeraumausformung eine einteilig angeformte Applikationsröhre erstreckt, die an ihrem freien Ende mit einem einteilig über ein Ansatzelement angeformten Verschluss verschlossen ist, wobei das Ansatzelement eine Wandstärke von 0,1-0,5 mm, bevorzugt 0,2-0,3 mm aufweist, und wobei das Deckelteil eine Größe aufweist, um bei Auflegen auf das Unterteil die Aufiiahmeraumausformung desselben vollständig abzudecken, und einen Siegelrand aufweist, der dichtend mit dem Siegelrand des Unterteils verbindbar ist, wobei zumindest am Deckelteil oder am Unterteil ein sich vom jeweiligen Siegelrand, bevorzugt in derselben Ebene des Siegelrands, erstreckendes Ansatzplättchen angeformt ist

Das sich von einem Siegelrand oder beiden Siegelrändern erstreckende Ansatzplättchen ist insbesondere hilfreich, wenn Produktinformationen auf dem Deckelteil oder dem Unterteil angebracht werden sollen. Dies kann beispielsweise durch Anbringung eines Etiketts am Ansatzplättchen oder durch Bedruckung des Ansatzplättchens erfolgen. Bei Verwendung eines Etiketts wird verhindert, dass Klebstoff in die Aufhahmeraurnausformung gelangen kann. Weisen sowohl der Siegelrand des Unterteils als auch der Siegelrand des Oberteils daran angesetzte und beim fertigen Wirkstoffapplikator sich gegenüberliegende Ansatzplättchen auf, können diese ebenfalls zusammen versiegelt werden, was die Dichtigkeit und Stabilität des hergestellten Wirkstoffapplikators noch verbessert. Es wurde femer gefunden, dass das Ansatzplättchen insbesondere vorteilhaft genutzt werden kann, damit das Unterteil und/oder das Oberteil in eine Haltevorrichtung einer Füll- und Verschließeinrichtung eingesetzt werden kann bzw. können. Erst durch das Vorliegen eines solchen Ansatzplättchens ist eine industrielle Fertigung des Wirkstoffapplikators mit dem zweiteiligen Kunststofrrohling-Set möglich und erlaubt mit einer Maschine eine Herstellung von über 150.000 Stück pro Tag, während bei Verwendung eines einteiligen Kunststofrrohlings, bei dem Ober- und Unterteil über ein Filmscharnier verbunden sind, lediglich die Herstellung von etwa 5.000 Stück pro Tag mit einer ansonsten ähnlich aufgebauten Füll- und Verschließeinrichtung möglich sind. In einer Ausfuhrungsform kann vorgesehen sein, dass zumindest der Siegelrand des Deckelteils oder der Siegelrand des Unterteils mit Rillen auf einer dem Unterteil bzw. dem Oberteil gegenüberliegenden Fläche ausgeformt ist

Durch die Bereitstellung von Rillen an den Siegelrändern des Deckelteils und/oder Unterteils können Ultraschallschweißergebnisse prozesssicher gestaltet werden. Rillen als Energierichtungsgeber sind auf dem Gebiet der Ultraschallschweißtechnik bekannt und haben insbesondere die Aufgabe, die Plastifizierung der Fügeflächen durch Energiekonzentration schnell einzuleiten. Bei Einsatz eines Energierichtungsgebers kommt es zu einer Nahtbildung an der Schweißstelle, wodurch Festigkeit und Einheitlichkeit des Schweißergebnisses verbessert werden. Diesbezüglich ist zumindest ein Siegelrand auf der dem anderen Siegelrand gegenüberliegenden Fläche mit kleinen Rillen versehen.

Ferner kann vorgesehen sein, dass die Aufhahmeraumausformung kugelkappenftSrmig oder kugelabschnittförmig ist Die Aurhahmeraumausformung kann jedoch auch, beispielsweise, einen ovalen Grundriss haben, wobei der umlaufende Siegelrand sowie der Siegelrand des Deckelteils dann ebenfalls passend ovalförmig sind.

Auch kann vorgesehen sein, dass das Deckelteil im Wesentlichen eben ausgebildet ist

Eine Ausfuhrungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Kunststoffrohling-Set aus Polyolefin, beispielsweise Polypropylen oder Polyethylen, hergestellt ist

In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Polyolefin ein anorganisches Additiv enthält. In noch einer weiteren Ausführungsfonn wird vorgeschlagen, dass das anorganische Additiv ein Pigment, vorzugsweise Titandioxid (TiO 2 ) oberflächenbehandeltes Titandioxid oder eine Mischung derselben, ist

Bei Einsatz eines anorganischen Additivs im Material des Unterteils, des Oberteils und der Applikationsröhre wurde festgestellt, dass dadurch physikalische/chemische Wechselwirkungen zwischen dem Wirkstoffapplikator und der darin enthaltenen Wirkstofffonnulierung vermindert werden können, insbesondere eine Adsorption der Formulierung an dem Kunststoffinaterial. Bevorzugt ist das Additiv in dem Kunststorrmaterial in einer Menge zwischen 0,1 und 10 Gew.-% vorhanden. Das Kunststoffmaterial kann bevorzugt über ein Extrusions-Spritzgießen verarbeitet werden.

Erfindungsgemäß ist ein Wirkstoffapplikator der durch Verschweißen, vorzugsweise Ultraschall- Verschweißen, des Unterteils mit dem Deckelteil des zweiteiligen KunststofErohling-Sets nach einem der Ansprüche 1 bis 7 über die jeweiligen Siegelränder herstellbar ist und mit einer Wirkstoffformulierung befüllt ist, wobei die Wirkstoffformulierung bevorzugt eine Viskosität von über 2.500 mPa●s, bevorzugt über 3.000 mPa●s, noch bevorzugter eine Viskosität in einem Bereich von 3.000-8.000 mPa●s aufweist, wie gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter HBDV-3, Spindel CP41, bei einer Temperatur von 20°C. Das Brookfiel-HBDV-3-Gerät schließt ein Kegel-Platten-System ein.

Die Viskosität der Wirkstoffformulierung wird gemäß dem europäischen Arzneimittelbuch 9.1, Kapitel 2.2.10, bestimmt. In einer Ausführungsfonn ist der Wirkstoffapplikator zur Verwendung in der Verabreichung der in dem Wiricstoffepplikator enthaltenden Wirkstoffformulierung in die Nase eines Säugetiers, vorzugsweise eines Menschen, vorgesehen.

Auch kann vorgesehen dass die Verabreichung zur therapeutischen oder prophylaktischen Behandlung des Säugetiers ist Eine weitere Ausfuhrungsforrn zeichnet sich dadurch aus, dass die Wirkstoffformulierung nach Ausbringung aus dem Wirkstoffapplikator einen Schutzfilm gegen gesundheitsschädigende Substanzen in der Nase ausbildet, vorzugsweise gegen in der Atmosphäre vorliegende Nanopartikel.

Selbstverständlich können auch andere Wirkstoffformulierungen Ober den erfindungsgemäßen Wirkstof&pplikator verabreicht werden, insbesondere dann, wenn sie eine höhere Viskosität aufweisen. Mit dem erfindungsgemäßen Wirkstoffapplikator kann die Verteilung von zentralwirksamen Molekülen zu Gunsten des zentralen Nervensystems optimiert werden. Ferner ist die Modifizierung der Freisetzung des Wirkstoffs möglich.

Schließlich kann vorgesehen sein, dass das Unterteil, das Deckelteil und die Applikaüonsröhre eine Wandstärke von mindestens 0,1 mm, bevorzugt 0,2 mm, noch bevorzugter von 0,2-2,0 mm, noch bevorzugter von 0,2-1,5 mm oder noch bevorzugter von 0,2-1,0 mm aufweisen.

Die an der Aufhahmeraurnausformung angeformte Applikationsröhre ist zur Aufhahmeraumausformung hin offen. Das freie Ende der Applikationsröhre ist jedoch durch einen Verschluss, vorzugsweise einen abreißbaren Stopfen oder Pin verschlossen. Der Verschluss ist mit der Applikationsröhre über ein Ansatzelement, vorzugsweise eine Abreißnaht, verbunden. Zur Abgabe des Inhalts des Wirkstoffapplikators wird der Verschluss, z.B. durch Drehen um seine Längsachse, von der Applikatior-sröhre entfernt Vorzugsweise befindet sich das Ansatzelement im Inneren der Applikationsröhre, so dass beim Gebrauch kein verbleibender Grat von der Applikationsröhre vorsteht, so dass es keine Verletzung hervorrufen kann, wenn es beispielsweise in die Nase eines Benutzers eingeführt wird.

Der erfindungsgemäß hergestellte Wirkstoffapplikator zeichnet sich insbesondere durch einen durch das Deckelteil und das Unterteil gebildeten Aufhahmeraum aus, der eine nach außen gewölbte Wand und eine gegenüberliegende Wand aufweist, die mit einem umlaufenden Steg versehen ist, der in den Hohlraum der gewölbten Wand an dessen Rand eingreift, wobei die gewölbte Wand so geformt ist, dass sie an den Steg und den dazwischenliegenden Bereich der gegenüberliegenden Wand glatt anpressbar ist.

Dabei liegt im zusammengepressten Zustand die gewölbte Wand im wesentlichen ohne verbleibenden Zwischenraum an den Steg und der gegenüberliegenden Wand an, so dass praktisch der gesamte Inhalt aus dem Aumahmeraum herausgedrückt wird, ohne dass eine nennenswerte Restmenge zurückbleiben kann, da sich die gewölbte Wand glatt, ohne Faltenbildung, um den Steg herum an die gegenüberliegende Wand anlegt Der Steg, der vorzugsweise querschnittlich eine im wesentlichen konische Form hat, mit gerundeter Spitze und leicht gerundeten Flanken, füllt dabei den Raum aus, der sich beim Zusammendrücken einer gewölbten Wand an deren äußeren Rand zwangsläufig ausbildet Da dieser Raum durch den Steg ausgefüllt ist, kann dort keine Restmenge des Behalterinhalts zurückbleiben.

Als Material für das Deckelteil und das Unterteil sind beispielsweise Polyolefine, wie Polypropylen, Polyethylen oder Copolymere aus Ethylen und Propylen, geeignet, ohne dass die Erfindung Herauf beschränkt ist

Es wurde erfindungsgemäß überraschend gefunden, dass durch Bereitstellung eines zweiteiligen Kunststoffrohling-Sets produktionstechnische Schwierigkeiten beim Füllen und Verschließen eines daraus hergestellten Wirkstoffapplikators überwunden werden können. Erst durch die Bereitstellung dieses zweiteiligen Kunststoffrohling- Sets ist eine industrielle Produktion von Wirkstofrapplikatoren möglich, beispielsweise mit einer Herstellungsgeschwindigkeit von mindestens 200 Wirkstoffapplikatoren pro Minute. Das ist in etwa das 10-Fache dessen, was bei einer Befüllung eines einteiligen Applikators bisher möglich war. Die vollautomatische Befüllung des erfindungsgeniäßen Wirkstoffapplikators erlaubt eine Dosis-genauere Befüllung und ein 100%iges Ultraschall verschweißen. Der erfindungs gemäße Wirkstoffapplikator erlaubt erstmalig das Ausbringen einer Wirkstoffformulierung mit höherer Viskosität, d.h. über 3.500 mPa●s, in die Nase eines Säugetiers. Der erfindungsgemäße Wirkstofiiapplikator erlaubt ferner eine Dosierungskonstanz von etwa ± 3%, wenn mit identischer Wirkstoffformulierung gefüllte Wirkstoffapplikatoren nacheinander über einen längeren Zeitraum als Monodosen- Applikatoren verwendet werden.

Darüber hinaus wurde auch überraschend festgestellt, dass durch geeignete Einstellung der Wandstärke des Ansatzelements zwischen Applikationsröhre und Verschluss die Transportsicherheit der hergestellten Wirkstoffapplikatoren verbessert werden kann. Insbesondere wird ein Anknicken des Ansatzelements verhindert, wodurch Undichtigkeiten vermieden werden.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der beiliegenden Zeichnungen. Dabei zeigt

Fig. 1 in perspektivischer Ansicht ein zweiteiliges Kunststoffrohling-Set aus Unterteil und Oberteil gemäß der Erfindung; und

Fig. 2 einen aus Deckelteil und Unterteil hergestellten Wirkstoffapplikator gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht

Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein zweiteiliges Kunststoffrohling-Set zur Herstellung eines Wirkstoffapplikators. Das Kunststofrrohling-Set umfasst ein Unterteil 2 sowie ein Deckelteil 3. Das Unterteil 2 weist eine von einem Siegelrand 5 umschlossene Aufhahmeraumausformung 12 auf, die im wesentlichen kugelkappenförmig ausgebildet ist Ausgehend von der Aufnahmeraumausformung 12 erstreckt sich eine einteilig angeformte Applikationsröhre 7, die an ihrem freien Ende mit einem ebenfalls einteilig über ein Ansatzelement 15 angeformten Verschluss 14 verschlossen ist. Das Deckelteil 3 weist eine Größe auf, um die Aufnahmeraumausformung 12 des Unterteils 2 vollständig abdecken zu können. Das Deckelteil 3 weist ferner einen umlaufenden Siegelrand 6 auf, der dichtend mit dem Siegelrand 5 des Unterteils 2 verbindbar ist Das Deckelteil 3 ist im Wesentlichen eben ausgebildet und weist einen Siegelrand 6 mit Rillen 17 als Energierichtungsgeber auf.

In der Aumahmeraumausformung 12 ist eine Mündung 8 ausgebildet, mittels derer die Applikationsröhre 7 in die Aumahmeraumaiusfonnung 12 mündet

Sowohl das Unterteil 2 als auch das Deckelteil 3 weisen Ansatzplättchen 16 auf, die sich vom jeweiligen Siegelrand in derselben Ebene erstrecken. Diese Ansatzplättchen können auf deren dem anderen Teil abgewandten Seiten bedruckt oder mit einem Klebeetikett versehen werden. Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Wirkstoffapplikators 1, wie er in Fig. 2 gezeigt ist, aus dem erfindungsgemäßen zweiteiligen Kunststof&ohlung-Set wird das Unterteil 2 in einer geeigneten Füll- und Verschließeinrichtung mit einem Wirkstoff befüllt und anschließend mit dem Deckelteil 3 versiegelt

Dazu kann das Unterteil in eine Füll- und Verschließeinrichrung eingelegt werden, wie sie beispielsweise aus der EP 2 626 304 Bl bekannt ist. Im Gegensatz zu dem dort beschriebenen Verfahren unter Verwendung eines einteiligen Rohlings wird gemäß der vorliegenden Erfindung zunächst das Unterteil 2 eingelegt und befüllt und nach Befüllung des Unterteils 2 das Deckelteil 3 so auf das Unterteil 2 aufgelegt, dass sein Siegelrand 6 auf dem um die Aufnahmeraumausformung 12 umlaufenden Siegelrand 5 des Unterteils 2 zu liegen kommt Das Vorliegen eines Ansatzplättchens am Unterteil- oder Oberteil sorgt dabei für das sichere Einsetzen in eine Halterung der Füll- und Verschließeinrichtung. Das Verschweißen, vorzugsweise Ultraschallverschweißen, erfolgt dann nach im Stand der Technik bekannten routinemäßigen Verfahren.

Ein so hergestellter Wirkstofrapplikator 1 ist in Fig. 2 gezeigt Unterteil 2 und Oberteil 3 bilden zusammen einen Aulnahmeraum 4 auf, in dem eine Wirkstoffformuliening aufgenommen ist. Für die Anwendung wird zunächst der Verschluss 14 über das Ansatzelement 15 abgebrochen bzw. abgedreht und entfernt Anschließend wird die Applikationsröhre 7 in ein Nasenloch eingeführt, wobei dann durch Finger- bzw. Daumendruck auf die Aurhahrneraumausformung 12 die im Aufnahmeraum 4 vorgehaltene Wirkstoffformulierung durch die Applikationsröhre 7 in die Nase gedrückt wird. Das Ansatzelement 15 weist eine Wandstarke im Bereich von 0,1-0,5 mm, bevorzugt 0,2-0,3 mm, auf.

Die in der vorstehenden Beschreibung und den Ansprachen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren unterschiedlichen Ausfuhrungsformen wesentlich sein.