Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
USE OF CONDENSATION PRODUCTS OF ASPARTIC ACID AS DEPOSIT-PREVENTION AGENTS IN THE CONCENTRATION OF SUGAR JUICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/024661
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention concerns the use of condensation products of aspartic acid, as well as the alkali-metal salts and ammonium salts of such condensation products, as deposit-prevention agents in the concentration of sugar juices.

Inventors:
KRONER MATTHIAS
HARTMANN HEINRICH
POTTHOFF-KARL BIRGIT
BUECHNER KARL-HEINZ
Application Number:
PCT/EP1993/001235
Publication Date:
December 09, 1993
Filing Date:
May 18, 1993
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BASF AG (DE)
International Classes:
C02F5/12; C13B25/00; (IPC1-7): C13F1/00
Foreign References:
US5116513A1992-05-26
DE3626672A11988-02-11
US4534881A1985-08-13
US4868287A1989-09-19
EP0391629A11990-10-10
DE2253190A11973-05-10
DE3921912A11991-01-17
DE3612102A11986-10-16
Other References:
NATURE Bd. 190 , 1961 , LONDON GB J.KOVACS ET AL. 'Polypeptide formation from asparagine under hypothtically primitive conditions' in der Anmeldung erw{hnt
NATURE Bd. 163 , 1949 , LONDON GB Seiten 213 - 214 M.FRANKEL ET AL. 'Synthesis of poly-aspartic acid' in der Anmeldung erw{hnt
JOURNAL OF ORGANIC CHEMISTRY Bd. 26 , 1961 , EASTON US Seiten 1084 - 1091 J.KOVACS ET AL. 'Chemical studies on polyaspartic acids' in der Anmeldung erw{hnt
JOURNAL OF MEDICINAL CHEMISTRY Bd. 16, Nr. 8 , 1972 , WASHINGTON US Seiten 893 - 897 P.NERI ET AL. 'Synthesis of alpha,betapoly ((2-hydroxyethyl)-dl-aspartamide),a new plasma expander' in der Anmeldung erw{hnt
ARCHIVES OF BIOCHEMISTRY AND BIOPHYSICS Bd. 86, Nr. 2 , Februar 1960 , NEW YORK Seiten 28 - 285 S.W.FOX ET AL. 'Thermal copolymerisation of amino acids in the presence of phosphoric acid' in der Anmeldung erw{hnt
THE JOURNAL OF AMERICAN CHEMICAL SOCIETY Bd. 80 , 1958 , EASTON,PA Seiten 2694 - 2697 K.HARADA ET AL. 'The termal condensation of glutamic acid and glycine to linear peptides' in der Anmeldung erw{hnt
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von Polyasparaginsäure und Kondensaten, die mindestens 60 mol.% Asparaginsäure und bis zu 40 mol.% andere Aminosäuren einkondensiert enthalten, sowie den Alkali und Ammoniumsalzen der Polyasparaginsäure und der genannten Kondensate als Belagsverhinderer bei der Eindampfung von Zuckersäften.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man PolyLasparaginsäure oder Kondensate einsetzt, die durch Kondensation von LAsparaginsäure mit anderen Ami¬ nosäuren erhältlich sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Kondensate der D oder der DLAsparaginsäure ein¬ setzt.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Kondensate einsetzt, die durch Wasserabspaltung aus kristalliner LAsparaginsäure bei Temperaturen von 180 bis 260°C erhältlich sind.
5. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Kondensate einsetzt, die durch Wasserabspaltung aus LAsparaginsäuren in phosphorsaurem Medium bei 120 bis 250°C erhältlich sind.
Description:
Verwendung von Kondensaten der Asparaginsäure als Belags¬ verhinderer bei der Eindampfung von Zuckersäften

Beschreibung

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Kondensaten der Asparaginsäure als Belagsverhinderer bei der Eindampfung von Zuckersäften.

Bei der Herstellung von Zucker aus Zuckerrohr oder aus -rü- ben wird der durch Extraktion des pflanzlichen Materials er¬ haltene wäßrige Saft vor dem Eindampfen von Zuckerbegleit¬ stoffen durch Zusatz von Calciumhydroxid befreit. Das über- schüssige Calciumhydroxid muß anschließend entfernt werden. Es kann entweder durch Einleiten von Kohlendioxid in die Zucker enthaltende wäßrige Lösung oder auch durch Zugabe von Phosphorsäure ausgefällt werden. Im Zuckersaft verbleiben jedoch stets gelöste Anteile an Calciumcarbonat bzw. -phos- phat . Die schwer löslichen Calciumsalze fallen dann während des Eindampfens des Zuckerdünnsaftes aus und verursachen Be¬ triebsstörungen. Sofern der Zuckersaft gebleicht wird, z. B. mit Hilfe von Schwefeldioxid oder durch Zugabe von Sulfiten, bilden sich ebenfalls schwer lösliche Calciumsalze, nämlich Calciumsulfit bzw. -sulfat, die nicht quantitativ aus dem

Zuckerdünnsaft entfernt werden können und somit zur Belags¬ bildung beim Eindampfen beitragen. Während des Eindampfens des Zuckerdünnsaftes im Temperaturbereich von über 100 bis etwa 110°C entstehen in den mit Calciumhydroxid behandelten Zuckersäften ferner Calciumoxalat und -silikat. Der Zucker¬ saft enthält außerdem amorphe Kieselsäure. Die genannten Stoffe scheiden sich beim Eindampfen der wäßrigen Zucker¬ saftlösungen in Form von harten, steinartigen Belägen auf Anlagenbauteilen, insbesondere Wärmeaustauscheroberflächen, ab. Stärkere Belagsbildungen in den Verdampfungseinrichtun¬ gen bedingen einen häufigen Stillstand der Anlagen, weil die Beläge in zeitraubenden Reinigungsoperationen entfernt wer¬ den müssen.

Um die Ausfällung von Manganionen aus wäßriger Lösung zu in¬ hibieren, fügt man gemäß der Lehre der US-PS 4 552 665 zu einer wäßrigen Lösung, die Manganionen enthält, 0,1 - 20 ppm eines Copolymerisates aus Acrylsäure und 2-Acryl-

amido-2-methyl-propansulfonsäure eines Molekulargewichts von vorzugsweise weniger als 25 000 und insbesondere unterhalb von 10 000. Die Copolymerisate wirken als Inhibitor in Kühl¬ systemen, bei der Boilerwasserbereitung, der umgekehrten Os- mose und bei der Eindampfung von Zuckersäften.

Aus der DE-PS 30 27 236 sind Terpolymerisate bekannt, die erhältlich sind durch Copolymerisation von 2-Acryla- -nido-2-methylpropansulfonsäure, Acxylamid und Acrylsäure in wäßriger Lösung in Gegenwart von Radikalbildnern. Diese Co¬ polymerisate haben Molekulargewichte zwischen 500 und 20 000, vorzugsweise zwischen 1000 und 10 000. Sie werden gegebenenfalls nach vollständiger oder teilweiser Neutrali¬ sation, zur Verhinderung von Inkrustationen bei gleichzeiti- gern Korrosionsschutz in wasserführenden Systemen verwendet, z. B. in Kühl- und Warmwasserkreisläufen, Koch- und Ver¬ dampfstationen, Wärmetauschern, Turbinen und Pumpen. Die Terpolymerisate werden in Mengen von wenigstens 2 ppm einge¬ setzt.

Wie oben dargelegt, treten insbesondere bei der Eindampfung von Zuckersäften chemisch unterschiedlich zusammengesetzte Belagsarten auf, für deren Inhibierung bisher keine univer¬ sell einsetzbaren Produkte zur Verfügung stehen. Im Gegen- satz zu Belägen, die sich in Koch- und Verdampferstationen zur Dampferzeugung, bei der Meerwasserdestillation sowie in Boilern bilden, entstehen bei der Eindampfung von Zuckersäf¬ ten Beläge, die insbesondere schwerlösliche Calciumsalze or¬ ganischer Säuren sowie amorphe Kieselsäure enthalten. Ferner werden diese Beläge verstärkt durch organische Zersetzungs¬ produkte des Zuckers. Die zur Eindampf ng kommenden Zucker¬ säfte weisen, bedingt durch den Prozeß der Saftreinigung, sehr hohe Konzentrationen an Calciumionen, sowie Carbonat-, Sulfat-, Oxalat- und Silicationen auf. Daher sind übliche Belagsverhinderer, die zur Konditionierung von z. B. Kühl¬ wasser, Boilerwasser, Prozeßwasser sowie in der Meerwasser¬ entsalzung eingesetzt werden, nur sehr unzureichend wirksam.

Bisher wurden zur Verhinderung der Bildung von Belägen, Nie- derschlägen und Verkrustungen anorganischer Salze beim Ein¬ dampfen von Zuckersäften synthetische Polynatriumacrylate mit Molmassen um 1200 verwendet. Diese Polycarboxylate ge¬ langen mit dem Abwasser in Kläranlagen und sind dort nicht

biologisch abbaubar. Die adsorptive Bindung an den Klär¬ schlamm ist oft nicht ausreichend. Desweiteren kann nicht ausgeschlossen werden, daß durch Adsorption an die ausfal¬ lenden Zuckerkristalle geringe Mengen der Polycarboxylate zum menschlichen Verzehr gelangen.

Polyasparaginsäure und Kondensate der Asparaginsäure mit an¬ deren Aminosäuren sind bekannt.

So wird beispielsweise in Nature, Band 163, 213 (1949) beschrieben, daß sich beim Erhitzen von Asparaginsäure auf 200°C hochmolekulare Kondensationsprodukte bilden. Aus Journal of the American Chemical Society, Band 74, Seiten 5304 und 5307 (1952) ist die thermische Polykonden- sation von Asparaginsäure/Glutaminsäuremischungen in Gegen¬ wart von Phosphorsäure bekannt.

In Arch.Biochem.Biophys. Band 86, 281-285 (1960) wird die Polykondensation von Aminosäuremischungen, bestehend aus 2 Teilen Glutaminsäure, 2 Teilen Asparaginsäure und einem

Teil einer Mischung aus anderen Aminosäuren in Gegenwart von Phosphorsäure bei Temperaturen über 100°C beschrieben. Es werden Proteinoide erhalten, die mit steigender Kondensa¬ tionstemperatur steigende Ausbeuten und höheres Molgewicht besitzen. Die Proteinoide enthalten 10 bis 30 mol% Glutamin¬ säureeinheiten einkondensiert. Die Glutaminsäureeinheiten befinden sich hauptsächlich an den Kettenenden. Die erreich¬ baren Molmassen liegen bei 35000.

Durch rein thermische Behandlung von Glutaminsäure bildet sich gemäß Journal of the American Chemical Society, Band 80, Seite 2694 (1958) nahezu quantitativ Pyroglutamin- säure, die zur Polykondensation nicht fähig ist. Durch Co- polykondensation von Glutaminsäure und anderen Aminosäuren sind jedoch Polykondensate herstellbar, die Glutamin¬ säureeinheiten einkondensiert enthalten.

In Nature, Band 190, Seite 531 (1961) und Polym. Bull., Band 1 (1978), 3, 177-180 wird die thermische Poly- kondensation von L-Asparagin und Isoasparagin in siedendem Wasser beschrieben. Es bilden sich Polyasparaginsäuren mit mittleren Molmassen bis zu 3000.

In Journal of Organic Chemistry, Band 26, 1084 (1961) wird die Polykondensation von N-Acetylasparaginsäure bei 145-200°C unter Abspaltung von Wasser und Essigsäure be¬ schrieben. Es bildet sich ein glasiger Festkörper, der als Polyaspartimid identifiziert worden ist. In dieser Litera¬ turstelle wird auch die Polykondensation des Hydrobromids des Asparaginsäureanhydrid in Pyridin beschrieben.

Eine Methode unter Verwendung von Phosphorsäure zur Polykon- densation der DL-Asparaginsäure wird von Neri in Journal of Medicinal Chemistry, Vol. 16, 893-897 (1972) beschrieben. Bei einem Molverhältnis von Phosphorsäure/Asparaginsäure von 0,6 wird ein Polyaspartimid erhalten, das als Lösung in Di- methylformamid eine reduzierte Viskosität von 45 ml/g be- sitzt. Durch Umsetzung mit Ethanolamin wird eine modifizier¬ te Polyasparaginsäure erhalten, die als Plasmaexpander geeignet ist.

Durch thermische Polykondensation erhaltene Polyasparagin- säuren sind als Korrosionsinhibitoren für Stahl geeignet, vgl. Surface Reactive Peptides and Polymers, C.S. Sikes und A.P. Wheeler, Dallas, 1989, ACS Symposium Series 444, Wa¬ shington 1991, Kapitel 21.

Die Verwendung von biologisch abbaubaren Polymeren als Addi¬ tive in der Wasserbehandlung wird als ökologisch erfolgver¬ sprechende Alternative für die rein synthetischen Polymeren beurteilt, vgl. US-A-4 534 881 sowie Beiträge von Sikes und Wheeler in Chemical Aspects of Regulation of Mineralization, Univ. S. Alabama Publ . Services, Mobile, 1988, Seiten 15-20 und in Surface Reactive Peptides and Polymers (siehe oben) .

Für die Verhinderung mineralischer Abscheidungen werden in der US-A-4 868 287 polyanionische und hydrophob modifizierte Peptide mit Blockstrukturen beschrieben. Beispielsweise be¬ steht ein Block aus 15 Asparaginsäureeinheiten und ist mit einem Block aus 8 Alanineinheiten verbunden. Das kleinste wirksame Peptid besteht aus 5 Einheiten, von denen 2 aus der Gruppe der ionischen Aminosäuren zu wählen sind. Beide Blöcke sollen zusammen 120 Einheiten nicht überschreiten.

In der US-A-4 534 881 wird die Inhibierung von anorganischen oder biologischen Calciumcarbonatausfällungen durch Poly- aspartat, Polyglutamat und Copolykondensaten mit anderen Aminosäuren beschrieben, die ein bevorzugtes Molgewicht von 3500 bis 10000 besitzen. Die Polyaminosäuren werden bei¬ spielsweise in Meerwasseraufbereitungsanlagen oder Kühl¬ kreisläufen als Scaleinhibitor verwendet.

Durch thermische Polykondensation von Maleinsäuremonoammo- niumsalz entsteht gemäß DE-A-3 626 672 ein Polykondensat, das als Poly-DL-aspartat identifiziert wird und in der sauren Form die Ablagerungen der Härtebildner des Wassers verhindern und Ablagerungen dieser Art wieder auflösen kann. Das Polyaspartat kann in Geschirrspülmaschinen das Mattwer- den von Glas verhindern.

Aus der DE-A-2 253 190 ist bekannt, daß mit langkettigen Al- kylaminen modifizierte Polyasparaginsäuren als Tenside in Waschmitteln verwendet werden.

Aufgrund der physiologischen Verträglichkeit und der biokom¬ patiblen Eigenschaften werden Ester der Polyasparaginsäure mit Ethanolaminen als Blutplasmaexpander eingesetzt (Journal of Polymer Science, Polymer Symposium, Band 66, 59-64 (1979) . Gemäß der DE-A-36 12 102 werden wasserlösliche und biologisch abbaubare Mischpolymerisate zur Bindung von bio¬ logisch aktiven Stoffen, die in der Hauptkette Asparagin- säureeinheiten und Einheiten anderer Aminosäuren enthalten, verwendet. Gemäß den Angaben in der DE-A-39 21 912 werden biologisch verträgliche Pclyasparaginsäurederivate herge¬ stellt und als pharmazeutische und lebensmitteltechnische Zubereitungen verwendet. Neri beschreibt in Journal of Medicinal Chemistry, Band 16, 893-897 (1973) Poly- (Hydroxy- ethyl) -aspartat als biologisch gut verträgliches Derivat der Polyasparaginsäure und die Verwendung der Polymeren als Plasmaexpander .

Aufgabe der Erfindung ist es, Belagsverhinderer für Verfah¬ ren zur Eindampfung von Zuckersäften zur Verfügung zu stel- len, die biologisch abbaubar und in Nahrungsmitteln unbe¬ denklich sind.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit der Verwendung von Polyasparaginsäure und Kondensaten, die mindestens 60 mol% Asparaginsäure und bis zu 40 mol% andere Aminosäuren einkondensiert enthalten, sowie den Alkali- und Ammoniumsal- zen der Polyasparaginsäure und der genannten Kondensate als Belagsverhinderer bei der Eindampfung von Zuckersäften.

Als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Polyasparagin¬ säure und den Asparaginsäure einkondensiert enthaltenden Reaktionsprodukten kann L-, D- und DL-Asparaginsäure verwen¬ det werden. DL-Asparaginsäure ist technisch leicht zugäng¬ lich, z.B. durch Umsetzung von Ammoniak mit Maleinsäure oder Fumarsäure unter Druck. L-Asparaginsäure wird durch asymme¬ trische L-Aspartase katalysierte Addition von Ammoniak an Fumarsäure hergestellt. Geeignete Mikroben für die indu¬ strielle Biokonversion von Fumarsäure in L-Asparaginsäure beinhalten mutierte Stämme von beispielsweise Pseudomonas, Brevibacterium flavum oder lactoferum. Die Mikroorganismen können bei der katalysierten Anlagerung von Ammoniak an Fumarsäure auf einer festen Phase immobilisiert werden. Die Produktion von L-Asparaginsäure kann somit ökonomisch und kontinuierlich in einem durchströmten Reaktor oder Rohr durchgeführt werden, vgl. Ullmanns Encyclopädie der techni¬ schen Chemie, 1985, Band A2, Seite 68. L-Asparaginsäure kann auch beispielsweise durch chemische oder enzymatische Hydro¬ lyse von L-Asparagin hergestellt werden. L-Asparagin fällt als Nebenprodukt in der Zuckermelasse und bei der Verarbei¬ tung von Kartoffeln an. Zur Herstellung der Polykondensate wird vorzugsweise L- und DL-Asparaginsäure eingesetzt. Be- sonders bevorzugt dient biotechnologisch hergestellte L-As¬ paraginsäure als Ausgangsmaterial zur Herstellung der ther¬ mischen Polyaspartate.

Außer den Kondensaten, die durch alleinige thermische Kon- densation von Asparaginsäure erhältlich sind, kann man auch Cokondensate der Asparaginsäure mit bis zu 40 mol% anderen α-Aminosäuren als Belagsverhinderer einsetzen. Geeignete an¬ dere α—Aminosäuren und deren Halbamide sind beispielsweise Asparagin, Isoasparagin, Glutaminsäure, Glutamin, Lysin, Ar- ginin, Histidin, Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, 4-Aminobuttersäure, 2-Aminoisobuttersäure, Hydroxyaminosäu- ren, wie Serin, Treonin oder N- (Hydrbxyethyl) glycin und Imi- nosäuren, wie Prolin, aromatische und heterocyclische Amino-

säuren, wie Phenylalanin, Tyrosin, Anthranilsäure oder Tryp- tophan, sowie Schwefel enthaltende Aminosäuren, wie bei¬ spielsweise Cystin, Cystein und Methionin. Außerdem eignen sich als andere Aminosäuren zur Herstellung der Cokondensate die Aminodicarbonsäuren wie Diaminobuttersäure oder N-Methy- laminosäuren, beispielsweise Sarkosin oder N-Methylalanin. Sämtliche Aminosäuren können in der L- und D-Konfiguration oder in Form von Mischungen aus L- und D-Aminosäuren in be¬ liebigen Mischungsverhältnissen und als Racemate eingesetzt werden. Bevorzugt ist jedoch die Verwendung von L-Asparagin¬ säure als alleiniges Ausgangsmaterial zur Herstellung der thermischen Polyasparaginsäure.

Die Kondensation von Asparaginsäure erfolgt durch Tempern der Asparaginsäurekristalle bei Temperaturen von 140 bis ' 260°C, bevorzugt bei 190 bis 240°C, innerhalb eines Zeit¬ raums bis zu 50 Stunden. Das Tempern wird vorzugsweise im Vakuum oder unter Inertgasatmosphäre durchgeführt. Die Kon¬ densationsreaktion kann jedoch auch unter erhöhtem Druck oder in einem Gasstrom, z.B. Kohlendioxid, Luft, Stickstoff oder überhitztem Wasserdampf durchgeführt werden. Die Zeiten für die Kondensation sind von den gewählten Reaktionsbedin¬ gungen abhängig; sie liegen im allgemeinen zwischen 10 Minu¬ ten und 50 Stunden. Zur technischen Herstellung der Polykon- densate kann man beispielsweise ein Trockenband, einen

Schaufeltrockner, einen Taumeltrockner oder einen Wirbel¬ schichttrockner einsetzen. Polykondensate mit niedrigem Mol¬ gewicht können auch in einem druckdicht verschlossenen Gefäß hergestellt werden, indem man das bei der Kondensation ent- stehende Wasser nicht oder nur teilweise entfernt.

Bei der Polykondensation der Asparaginsäure und der Cokon- densation von Asparaginsäure mit anderen α-Aminosäuren kann man auch von den Salzen der Asparaginsäure oder den Salzen der anderen Aminosäuren ausgehen, wenn man bei der Polykon¬ densation zusätzlich anorganische Säuren mitverwendet. Die Kondensationstemperaturen können dann gegenüber der rein thermischen Polykondensation der Asparaginsäure gesenkt werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man prak- tisch nicht gefärbte Polykondensate erhält. Bei Einsatz von Salzen der Asparaginsäure und anorganischen Säuren betragen die Kondensationstemperaturen 120 bis 260°C und liegen vor¬ zugsweise in dem Bereich von 140 bis 220°C, während die

Reaktionszeiten bei etwa 1 Minute bis zu 10 Stunden be¬ tragen.

Als anorganische Säuren können alle Halogenwasserstoffsäuren verwendet werden. Bevorzugt wird Chlorwasserstoffsäure ein¬ gesetzt. Die Halogenwasserstoffsäuren können gasförmig oder in flüssigem Zustand verwendet werden. Bevorzugt finden kon¬ zentrierte wäßrige Lösungen von Chlorwasserstoffsäure Anwen¬ dung, in -denen Asparaginsäure unter Bildung von Asparagin- säure-Hydrochlorid löslich ist. Es kann aber auch flüssiger oder gasförmiger Chlorwasserstoff zur Herstellung der Hydrochloride verwendet werden. Die wäßrigen Lösungen des Asparaginsäure-Hydrochlorids werden zur Trockene eingedampft und der Rückstand durch Erhitzen auf Temperaturen in dem oben angegebenen Bereich polykondensiert . Zum kontinuier¬ lichen Eindampfen der wäßrigen Salzsäurensalze der Aspara¬ ginsäure kann beispielsweise ein Sprühtrockner oder Sprüh¬ wirbelschichttrockner verwendet werden. Die Polykondensation der Hydrochloride kann direkt im Anschluß an das Eindampfen oder auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Geeignete Apparaturen für die Kondensation sind alle diejenigen Vor¬ richtungen, bei denen Feststoffe in Vakuum oder in einem Gasstrom auf Temperaturen bis zu 260°C erhitzt werden können. Im Verlauf der Polykondensation tritt der Chlor- Wasserstoff aus dem Kondensationsprodukt wieder aus. Der freigesetzte Chlorwasserstoff kann zurückgewonnen und erneut mit Asparaginsäure umgesetzt werden.

Die Polykondensation der Asparaginsäure bzw. ihre Cokonden- sation mit den anderen in Betracht kommenden Säuren kann auch mit anorganischen Säuren des Phosphors in verschiedenen Oxidationsstufen durchgeführt werden. Als anorganische Säu¬ ren des Phosphors setzt man bevorzugt Phosphorsäure und polymere Aniydride der Phosphorsäure (Polyphosphorsäuren) ein. Als Phosphorsäure wird bevorzugt technische, 75 bis 85 %ige wäßrige ortho-Phosphorsäure eingesetzt. Man kann jedoch aucb 100 %ige ortho-Phosphorsäure oder meta-Phosphor- säure verwenden. Von den polymeren Anhydriden der Polyphos- phorsäure eignen sich beispielsweise Diphosphorsäure (Pyro- phosphorsäure), Triphosphorsäure und höhere Homologe. Die Polykondensation kann auch mit einem Überschuß an Phosphor enthaltenden Säuren durchgeführt werden. Diese Maßnahme kann in solchen Fällen von Vorteil sein, in denen höhermolekulare

Polyaspartimide sehr hochviskose Lösungen in Phosphorsäuren bilden. Überstöchiometrische Mengen an Phosphorsäure können in solchen Fällen als Löse- und Verdünnungsmittel die Visko¬ sität der entstehenden Polymerlösungen herabsetzen.

Die Umsetzung mit den Phosphorsäuren geschieht in der Weise, daß man Asparaginsäure und gegebenenfalls andere Aminosäuren in Phosphorsäure bei 20°C aufschlämmt und im Vakuum auf eine Temperatur von etwa 160°C erwärmt. Das mit der Phosphorsäure gegebenenfalls eingebrachte Wasser destilliert dabei ab, gleichzeitig löst sich die Asparaginsäure in der Phosphor¬ säure auf. Man erhält eine homogene Schmelze eines Aspara- ginsäure-Phosphats, das durch Erhitzen auf Temperaturen in dem Bereich von 120 bis 260°C, vorzugsweise im Vakuum, ther- misch polykondensiert wird. Mit fortschreitender Polykonden¬ sation nimmt die Viskosität der Reaktionsmischung zu. Das Ansteigen des Molekulargewichts kann an der Zunahme der Vis¬ kosität der Reaktionsmischung verfolgt werden. Durch vorzei¬ tigen Abbruch der Polykondensationsreaktion, beispielsweise durch Eintragen des Reaktionsgemisches in Wasser, läßt sich das Molekulargewicht der Polykondensate begrenzen. Wenn man die Polykondensation bis zum Ende durchführt, so erhält man homogene, sehr hochviskose Lösungen von Polyaspartimiden in wasserfreier Phosphorsäure.

In analoger Weise erfolgt die Polykondensation der Aspara¬ ginsäure und ggf. der anderen Aminosäuren in Polyphosphor- säure. Polyphosphorsäuren entstehen durch Auflösen von Phosphorpentoxid in Phosphorsäure. Eine Aufschlämmung von kristalliner Asparaginsäure in Polyphosphorsäure wird auf eine Temperatur von 120 bis 260°C erwärmt. Hierbei geht zu¬ nächst die Asparaginsäure in Lösung. Diese Lösung wird an¬ schließend - bevorzugt im Vakuum - getempert. Dabei erfolgt die Polykondensation der Asparaginsäure. Die Polykondensati- on der Asparaginsäure kann auch in Gegenwart von Derivaten der Phosphorsäure durchgeführt werden, z.B. Phosphoroxychlo- rid, Phosphoroxybromid, Phosphorpentachlorid und Phosphor¬ pentoxid. Außerdem eignen sich Phosphorsäuren, in denen der Phosphor eine niedrigere Oxidationsstufe als +5 aufweist. Zu dieser Gruppe von Säuren gehört beispielsweise die phospho¬ rige Säure, die, bezogen auf 1 Mol Asparaginsäure, in Mengen von 0,05 bis 0,3 Mol bei der Polykondensation eingesetzt wird. Phosphorige Säure kann jedoch auch in Kombination mit

Phosphorsäure oder Chlorwasserstoffsäure angewendet werden. So hat sich beispielsweise die Kondensation von Asparagin¬ säure mit einer Mischung aus 1 Mol Phosphorsäure und 0,05 bis 0,1 Mol phosphoriger Säure pro 1 Mol Asparaginsäure als sehr vorteilhaft erwiesen. Man kann auch Mischungen aus 1 Mol Chlorwasserstoffsäure und 0,05 bis 0,1 Mol phospho¬ riger Säure pro 1 Mol Asparaginsäure bei der Polykondensa¬ tion einsetzen. Außerdem eignen sich Derivate der phospho¬ rigen Säure als -Hilfsmittel bei der Kondensation, um die bei der Kondensation erforderliche Temperatur zu erniedrigen und die Reaktion zu beschleunigen. Außer der phosphorigen Säure können bei der Kondensation auch Phosphortrichlorid, Phosphortribromid, Triethylphosphit, Diethylchlorphosphit, Ethyldichlorphosphit oder Tetraethylpyrophosphit eingesetzt werden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Asparaginsäure in Gegenwart von unterphosphoriger Säure zu kondensieren. Die unterphosphorige Säure wird üblicherweise in Form wäßriger Lösungen verwendet . Pro 1 Mol Asparaginsäure verwendet man 0,05 bis 0,5 Mol unterphosphorige Säure. Die unterphospho¬ rige Säure wird auf der Asparaginsäure homogen verteilt, indem man die Asparaginsäure zusammen mit unterphosphoriger Säure in Wasser löst und die Lösung eindampft. Die unter- phosphorige Säure kann auch in Kombination mit Chlorwasser¬ stoffsäure oder Phosphorsäure verwendet werden. Beispiels¬ weise verwendet man eine Mischung aus 1 Mol Phosphorsäure und 0,05 bis 0,1 Mol unterphosphoriger Säure oder eine Mischung von 1 Mol Chlorwasserstoffsäure mit 0,05 bis 0,5 Mol unterphosphoriger Säure pro 1 Mol Asparaginsäure bei der Kondensation. Besonders bevorzugt ist die Herstellung der Kondensate durch Wasserabspaltung aus kristalliner L-As¬ paraginsäure bei Temperaturen von 180 bis 260°C und die Was¬ serabspaltung aus L-Asparaginsäure in phosphorsaurem Medium bei 130 bis 220°C.

Geeignete andere anorganische Säuren, die bei der Polykon¬ densation der Asparaginsäure verwendet werden, sind bei¬ spielsweise Schwefelsäure, Dischwefelsäure, Schwefeltrioxid, Natrium- und Kaliumhydrogensulfat.

Bei der thermischen Polykondensation der Asparaginsäure fällt das Polykondensat in Form der wasserunlöslichen Poly- asparaginsäureimide an. Die Polyaspartimide sind in Phos¬ phorsäure und Dimethylformamid löslich. Sie haben in 1 %iger Lösung in Dimethylformamid K-Werte von 8 bis 70, vorzugs¬ weise 10 bis 45. Die Polyaspartimide bzw. die Cokondensate der Asparaginsäure mit den anderen Aminosäuren können von den nicht umgesetzten Ausgangsstoffen beispielsweise dadurch gereinigt werden, daß man das Kondensationsprodukt zerklei- nert und mit der 1- bis 10-fachen Menge an Wasser bei Tempe¬ raturen von 0 bis 100°C extrahiert. Dabei lösen sich die nicht umgesetzten Säuren heraus. Polyasparaginsäureimid bzw. die Cokondensate verbleiben als unlöslicher Rückstand. Nicht umgesetzte Asparaginsäure läßt sich durch Extraktion mit 1-N-Salzsäure leicht herauslösen.

Die nicht modifizierten Polyasparaginsäuren werden aus den Polyasparaginsäureimiden vorzugsweise dadurch erhalten, daß man die Polyaspartimide in Wasser aufschlämmt und bei Tem- peraturen im Bereich von 40 bis 90°C unter Zugabe von Base hydrolysiert und neutralisiert. Diese Reaktionen können selbstverständlich auch bei Temperaturen durchgeführt werden, die unterhalb und oberhalb des oben angegebenen Bereichs liegen. Geeignete Basen sind beispielsweise Natron- lauge, Kalilauge, Soda, Kaliumcarbonat, Ammoniak und Amine, wie Trimethylamin, Diethylamin, Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Morpholin. Die Neutralisation kann auch mit Hilfe von Erdalkalimetallbasen erfolgen, z.B. Calcium¬ hydroxid oder Bariumhydroxid. Die Behandlung der Polyaspart- imide erfolgt vorzugsweise bei pH-Werten von 8 bis 10.

Hydrolyse und Neutralisation können durch Einwirkung von Ultraschall auf die Reaktionspartner beschleunigt werden. Bei der Behandlung mit Basen erhält man teilweise oder voll¬ ständig neutralisierte Polyasparaginsäuren bzw. Kondensate, die mindestens 60 mol% Asparaginsäure und bis zu 40 mol% anderer Aminosäuren einkondensiert enthalten, in Form der Alkali- bzw. Ammoniumsalze. Die Polymeren haben K-Werte (be¬ stimmt nach H. Fikentscher in 1 %iger wäßriger Lösung bei pH 7 und 25°C am Natriumsalz) von 5 bis 150 und vorzugsweise 10 bis 100. Insbesondere kommen solche Kondensate für den Einsatz als Belagsverhinderer bei der Eindampfung von Zuk- kersäften in Betracht, deren K-Wert 15 bis 80 beträgt.

Die Polyasparaginsäuren sind biologisch abbaubar nach OECD Guidelines for testing of Chemicals (1981), 302 B (modifi¬ zierter Zahn-Wellens-Test) . Sie sind auch abbaubar gemäß der Abnahme des gelösten Sauerstoffs im geschlossenen Flaschen- test.

Die oben beschriebenen Polyasparate werden dem Zuckerdünn¬ saft in einer Menge von 0,1 bis 100, vorzugsweise 1 bis 50 ppm zugesetz . Sie verhindern dabei die Bildung von Aus- fällungen bzw. wirken als Dispergiermittel, indem sie die Ausfällungen, die sich während des Eindampfens des Zucker¬ dünnsafts bilden, in feinverteilter Form dispergiert halten. In den Zuckersäften sind neben Zucker noch viele organische Zeilinhaltsstoffe und gleichzeitig Calciumcarbonat, Calcium- phosphat, Calciumsulfat, Calciumoxalat, Calciumsilikat, amorphem Silikat, und Zuckerzersetzungsstoffe noch enthal¬ ten. Die Konzentration der genannten Stoffe liegt in Zucker¬ säften wesentlich über denen in Boilerwasser und Kühlwasser. Der Einfluß der organischen Zuckerrübeninhaltsstoffe auf die Wirksamkeit von polymeren Additiven zur Belagsverhinderung beim Eindampfen von Zuckersäften ist daher nicht kalkulier¬ bar.

Die K-Werte der neutralisierten Polykondensate wurden nach H. Fikentscher, Cellulosechemie, Band 13, 58 bis 64 und 71 bis 74 (1932) in wäßriger Lösung bei einer Temperatur von 25°C und einer Konzentration von 1 Gew.-% bei pH 7 am Natri¬ umsalz der Polyasparaginsäuren bestimmt. Die K-Werte der Po¬ lyaspartimide wurden in 1 %iger Lösung in Dimethylformamid (DMF) bei 25°C bestimmt. Die %-Angaben in den Beispielen be¬ deuten Gew.-%.

Beispiele

Herstellung der Polykondensate

Die Polykondensation von Asparaginsäure wird - wie unter den einzelnen Polykondensaten näher angegeben - durchgeführt. Danach wird das Kondensationsprodukt folgendermaßen aufgear- beitet:

Das Reaktionsprodukt wird abgekühlt, zerkleinert und die zerkleinerte Reaktionsmasse mit jeweils 1 Liter 1-N-Salz- säure für 3 Stunden gerührt. Der unlösliche Rückstand wird dann mit Wasser und Aceton gewaschen und im Trockenschrank bei 50°C getrocknet. Die Ausbeuten der Kondensate sind be¬ rechnet auf die Bildung von Polyaspartimid.

Um aus den Polyaspartimiden wäßrige Natriumsalzlösungen der Polyasparaginsäure herzustellen, dispergiert man 1 g Polyas- partimid in 50 g Wasser, erwärmt die Mischung auf 60°C und fügt bei dieser Temperatur soviel einer 15 %igen wäßrigen Natronlauge zu, daß der pH-Wert in dem Bereich von 9 bis 10 liegt. Das in Wasser dispergierte Pulver löst sich allmäh¬ lich zu einer klaren wäßrigen Lösung des Natriumsalzes der Polyasparaginsäure.

Polykondensat 1

In einem Laborreaktor, der mit einem kräftigen mechanischem Rührwerk ausgestattet ist, werden 133 g (1 mol) L-Asparagin¬ säure mit 130 g 75 %iger Phosphorsäure unter guter Durchmi¬ schung 3 Stunden auf 170°C erhitzt. Wasser und andere flüch¬ tige Komponenten werden im Vakuum aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert und in einer Vorlage kondensiert. Die Aspara- ginsäure löst sich im Verlauf der Kondensation in der Reak¬ tionsmischung auf. Man hält die homogene Reaktionsmischung auf 170°C und schaltet bei einem zu starken Anstieg der Vis¬ kosität des Gemisches den Rührer aus. Nach der oben be¬ schriebenen Aufarbeitung erhält man 94 g (97 % d. Th.) Poly- aspartimid mit einem K-Wert von 26,6. Das Natriumsalz der daraus erhältlichen Polyasparaginsäure besitzt ei.nen K-Wert von 51,8.

Polykondensat 2

In einem auf 230°C vorgeheizten Wärmeschrank werden 133 g (1 mol) L-Asparaginsäurekristalle in einer flachen Schale 4 Stunden bei 230°C im Vakuum getempert. Unter dem Mikroskop erkennt man, daß die Kristalle ihre regelmäßige Form verlo- ren haben und in amorphe Feststoffe übergegangen sind, ohne geschmolzen zu sein. Das Pulver wird wie oben beschrieben aufgearbeitet. Der K-Wert in 1 %iger Lösung in DMF beträgt

16. Die wäßrige Na-Salzlösung besitzt in 1 %iger Lösung in Wasser einen K-Wert von 26,6.

Die oben beschriebenen Polykondensate wurden nach den im folgenden unter (a) - (c) beschriebenen Prüfmethoden unter¬ sucht. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt .

Prüfmethoden

(a) CaS0 4 -Inhibierung - statisch

Dieser Test simuliert die Bildung von Calciumsulfatbelägen bei Aufkonzentrierung von Wasser. 500 ml einer gesättigten Gipslösung werden bei 100°C auf 200 ml eingedampft. Ausge¬ fallenes CaSO-, wird abfiltriert und im Filtrat Ca komplexo- metrisch bestimmt. Die Inhibitorwirkung wird berechnet aus der ausgefallenen Menge von Calciumsulfat im Blindversuch und in Anwesenheit des Belagsverhinderers.

(b) Ca-Oxalat-Inhibierung - statisch -

Dieser Test simuliert die Bildung von Calciumoxalatbelägen (z. B. aus Zuckersaft) . 100 ppm Calciumoxalat enthaltendes Wasser wird 2 h auf 100°C erhitzt. Nach Abkühlen wird im

Filtrat Ca komplexometrisch bestimmt. Die Inhibitorwirkung wird aus der Menge von gelöstem Calciumoxalat im Blindver¬ such und bei Anwesenheit des Belagsverhinderers errechnet.

(c) Ca-Trübungsverhalten

Dieser Test gibt Aufschluß darüber, ob der Belagsverhinderer empfindlich gegenüber hoher Ca-Härte im Zuckersaft ist. Hohe LD-Werte lassen erkennen, daß das Produkt während des Ein- dampfens nicht selbst als schwerlösliches Ca-Salz ausfällt und somit unwirksam wird.

Testwasser mit 40°d Ca-Härte, 3 g/1 Kaliumchlorid wird mit dem Belagsverhinderer versetzt (z. B. 45 ppm Wirksubstanz), 30 Min. bei 100°C gehalten und anschließend sofort die Lichtdurchlässigkeit (LD) bei weißem Licht gemessen (Me¬ trohm 662) .

Die nachfolgende Tabelle enthält die nach diesen Prüfmetho¬ den gemessenen Werte.

(d) Siliciumdioxid Inhibierung (statisch)

500 ml Wasser enthaltend 500 ppm Siliciumdioxid, 300 ppm Calciumionen (als Calciumcarbonat) und 100 ppm Scale-Inhibi- tor werden 3 Stunden bei pH 8,2 am Rückfluß gekocht, über Nacht abgekühlt und über einen 0,45 Mikrometer Filter fil¬ triert . Zu dem Filtrat wird über die Molybdämblaumethode der Anteil an gelöstem Siliciumdioxid bestimmt. Blindversuch ohne Inhibitor ergibt 150 ppm Siliciumdioxid.

Tabelle