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Title:
USE OF OILY SOFT WAXES AS HYDROPHOBIZING AGENTS IN TIMBER PRODUCTS, TIMBER PRODUCTS THUS PRODUCED, AND PROCESSES FOR INTRODUCING SOFT WAXES INTO TIMBER PRODUCTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/147403
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of wax dispersions containing oily waxes as hydrophobizing agent in the production of timber products. In particular, the invention relates to the production of hydrophobized timber products using wax dispersions of paraffinic soft waxes as are either produced directly in the process of mineral oil refining, or are formed in the course of degreasing waxes, and to the timber products thus produced.

Inventors:
BUCHHOLZ THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2007/001109
Publication Date:
December 27, 2007
Filing Date:
June 22, 2007
Export Citation:
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Assignee:
SASOL WAX GMBH (DE)
BUCHHOLZ THOMAS (DE)
International Classes:
B27K3/50; C08L91/06
Domestic Patent References:
WO2004065488A12004-08-05
Foreign References:
US3660334A1972-05-02
SU1613333A11990-12-15
US5817369A1998-10-06
US6183849B12001-02-06
Attorney, Agent or Firm:
SCHUPFNER, Georg, U. (Parkstrasse 1, Buchholz, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verwendung einer wässrigen Wachsdispersion als Hydrophobierungsmittel bei der Herstellung von Holzwerkstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsdispersion

• ein Weichwachs als feste Phase oder Bestandteil einer festen Phase mit einem öl- gehalt größer 20 Gew.% enthält oder dieses der Wachsdispersion zugesetzt ist, wobei das Weichwachs zumindest bei 10 0 C und darunter fest ist und einen Erwei- chungspunkt unter 65 °C aufweist, sowie weiterhin

• 0,5 Gew.% bis 10 Gew.%, bezogen auf die Wachsdispersion, zumindest eine Car- bonsäureamid- Verbindung aufweist.

2. Verwendung einer Wachsdispersion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichwachs als feste Phase einen ölgehalt von größer 25 Gew.%, vorzugsweise größer 30 Gew.%, aufweist.

3. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Carbonsäureamid-Verbindung in wäss- riger Lösung in der Wachsdispersion vorliegt.

4. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Weichwachse Footsoil und/oder Slack- waxe enthalten oder daraus hergestellt sind, vorzugsweise beides.

5. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Olanteil in den Weichwachsen Kohlenwasserstoffe sind und der Olanteil insbesondere zumindest teilweise aus einem Zusatz an paraffinischem Schmieröl besteht.

6. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Weichwachse größer 60 Gew.%, vorzugsweise größer 80 Gew.%, insbesondere größer 95 Gew.%, der festen Phase der Wachsdispersion ausmachen.

7. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichwachs 20 bis 90 Gew.% neben anderen Wachsen, bezogen auf die Summe an Kohlenwasserstoffen und Wachsen in der Wachsdispersion, ausmacht.

8. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Carbonsäureamid Harnstoff eingesetzt wird.

9. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Carbonsäureamid in der Wachsdispersion zu 1 bis 8 Gew.% enthalten ist.

10. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsdispersion Weichwachse, einschließlich anderer Wachse oder Kohlenwasserstoffe, in Mengen von 10 bis 70 Gew.%, vorzugsweise 40 bis 70 Gew.%, enthält.

11. Verwendung einer Wachsdispersion nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsdispersion weiterhin FT-Wachse und/oder Polyolefmwachse enthält.

12. Verwendung einer Wachszusammensetzung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche enthaltend die Weichwachse und Carbonsäureamide in einem Gewichtsverhältnis von 100 zu 0,3 bis 100 zu 0,6, vorzugsweise 100 zu 1 bis 100 zu 3, in Holzwerkstoffen als Hydrophobierungsmittel.

13. Verwendung der Wachszusammensetzung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzwerkstoffe unter Verwen- düng von Holzspänen und/oder Holzfasern und Bindemitteln herstellbar sind, und insbesondere Holzspan- und Holzfaserplatten sind.

14. Verwendung der Wachszusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Hydrophobierungsmittel in den Deckschichten oder ausschließlich in den Mittelschichten mehrschichtiger Holzwerkstoffplatten.

15. Holzwerkstoff hergestellt unter Verwendung von

• Bindemitteln

• einem Weichwachs mit ölgehalt größer 20 Gew.%, wobei das Weichwachs zumindest bei 10 °C und darunter fest ist und einen Erweichungspunkt unter 65 0 C aufweist, sowie

• zumindest einer Carbonsäureamid- Verbindung.

16. Holzwerkstoff nach Anspruch 15 dadurch gekennzeichnet, dass der Holzwerkstoff die Weichwachse und Carbonsäureamide in einem Gewichtsverhältnis von 100 zu 0,3 bis 100 zu 6, vorzugsweise 100 zu 1 bis 100 zu 3, enthält.

17. Holzwerkstoff nach zumindest einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichwachs einen ölgehalt von größer 25 Gew.%, vorzugsweise größer 30 Gew.%, aufweist.

18. Holzwerkstoff nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichwachs Footsoil und/oder Slackwaxe enthält oder daraus hergestellt ist, vorzugsweise beides.

19. Holzwerkstoff nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der ölanteil in dem Weichwachs Kohlenwasserstoffe sind und der öl- anteil insbesondere zumindest teilweise aus einem Zusatz an paraffinischem Schmieröl besteht.

20. Holzwerkstoff nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass als Carbonsäureamid Harnstoff eingesetzt wird.

21. Holzwerkstoff nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzwerkstoff weiterhin FT- Wachse und/oder Polyolefmwachse enthält.

22. Holzwerkstoff nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzwerkstoff als Holzbestandteile Holzspäne und/oder Holzfasern enthält bzw. daraus hergestellt ist.

23. Holzwerkstoff nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel ein säurehärtendes Harnstoffformaldehydharz, ein alkalisch härtendes Phenolformaldehydharz, ein Tanninformaldehydharz oder ein Bindemittel aus Basis von Iso- bzw. Diisocyanaten eingesetzt wird, insbesondere ein alka- lisch härtendes Phenolformaldehydharz oder ein Klebstoff auf Basis von 4,4'- Diphenyl-Methan-Diisocyanat.

24. Verfahren zur Herstellung von mit Wachs hydrophobiertem Holzwerkstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man Lignocellulosen ggf. in der Form von Lignocellu- lose-Werkstoffen, wie z.B. Holzzerkleinerungsstücke, in beliebiger Reihenfolge zusetzt:

- ein Weichwachs, vorzugsweise in Form einer Weichwachsdispersion, wobei das Weichwachs einen ölgehalt größer 20 Gew.% aufweist, das Weichwachs, ggf. als Gemisch, bei 10 0 C fest ist und einen Erweichungspunkt unter 65 °C aufweist so- wie weiterhin

- 0,5 Gew.% bis 10 Gew.%, vorzugsweise als Bestandteil der Wachsdispersion, zumindest eine Carbonsäureamid- Verbindung und

- zumindest ein Bindemittel zur Verfestigung der Lignocellulosen.

25. Verfahren gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel ein säurehärtendes Harnstoffformaldehydharz, ein alkalisch härtendes Phenolformaldehydharz, ein Tanninformaldehydharz oder ein Bindemittel auf Iso- bzw. Diisocya- nat-Basis ist, insbesondere ein alkalisch härtendes Phenolformaldehydharz oder ein Klebstoff auf Basis von 4,4'-Diphenyl-Methan-Diisocyanat.

26. Verfahren gemäß Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsdispersion vor der Zugabe des Bindemittels den Lignocellulosen zugegeben wird.

27. Verfahren gemäß Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Weichwachse und die Carbonsäureamid-Verbindung, vorzugsweise in Form einer wässrigen Dispersion oder als Sprühnebel, dem Bindemittel zugegeben wird und beide gemeinsam auf die Lignocellulosen aufgebracht werden.

28. Verfahren gemäß zumindest einem der Ansprüche 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsdispersion, vorzugsweise enthaltend die Carbonsäureamid- Verbindung, nach der Zugabe des Bindemittels zugegeben wird.

29. Verfahren gemäß zumindest einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Carbonsäureamid und das Weichwachs bzw. das Wachs enthaltend Weichwachse unmittelbar vor der Besprühung auf die Lignocellulosen vermischt wer- den, ggf. turbulent.

30. Verfahren gemäß zumindest einem der Ansprüche 24 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Weichwachse und die Carbonsäureamide in einem Gewichtsverhältnis von 100 zu 0,3 bis 100 zu 6, vorzugsweise 100 zu 1 bis 100 zu 3, in den Lignocellulosen als Hydrophobierungsmittel eingesetzt werden.

31. Verfahren gemäß zumindest einem der Ansprüche 24 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Weichwachse zu 0,1 bis 3 Gew.% den Lignocellulosen zugesetzt werden.

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Description:

Verwendung von ölhaltigen Weichwachsen als Hydrophobierungsmittel in Holzwerkstoffen, Holzwerkstoffe so hergestellt und Verfahren zur Einbringung von Weichwachsen in die Holzwerkstoffe.

Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Wachsdispersionen enthaltend ölhaltige Wachse als Hydrophobierungsmittel bei der Herstellung von Holzwerkstoffen bzw. in den Holzwerkstoffen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Herstellung hydrophobierter Holzwerkstoffe unter Verwendung von Wachsdispersionen aus paraffinischen Weichwachsen, wie sie entweder bei dem Prozess der Erdölraffination direkt anfallen oder im Zuge der Entölung von Wachsen gebildet werden und die so hergestellten Holzwerkstoffe. Weichwachse im Sinne der Erfindung sind paraffinische Wachse, die über 20 Gew.% ölanteil aufweisen.

Wachse sind eine Klasse von Stoffen, die durch ihre mechanisch-physikalischen Ei- genschaften definiert sind. Ein Stoffgemisch enthaltend obigen ölanteil wird im Sinne dieser Erfindung als Wachs bzw. als Weichwachs bezeichnet, wenn es bei größer 10°C fest ist, insbesondere bei größer 25°C, z.B. von verformbar weich, über knetbar bis brüchig hart, und einen Erweichungspunkt unter 65°C aufweist (jeweils bei Normaldruck, 1013 mbar). Wachse werden weiterhin durch ölgehalt, Schmelzpunkt und/oder Viskosität charakterisiert.

Bislang galten Weichwachse, die einen ölgehalt von mehr als 20 Gew.% enthalten, nicht für bzw. in Holzwerkstoffen als Hydrophobierungsmittel geeignet, da ihre Hydrophobierwirkung zu gering ist. Dies trifft insbesondere zu, wenn weniger als 0,5 Gew.% Weichwachs in Relation zum Gewichtsanteil Holz bzw. Holzbestandteile zugesetzt sind.

Die Wirksamkeit der Wachse als Hydrophobierungsmittel hängt sehr stark von ihrer chemischen Zusammensetzung ab. So ist es bekannt, dass n-Paraffine weitaus stärker hydrophobierend wirken als iso-Paraffine. Ferner ist z.B. auf die Veröffentlichung von Roffael, E., Schriever, E., May, H.-A., Adhäsion 11(1982), S.10-19, „Hydrophobierung von Spanplatten mit Paraffin, Teil 1: Kenntnisse und eigene Untersuchungen" und auf die Veröffentlichung von May, H.-A.und Roffael, E. „Hydrophobierung von Spanplatten mit Paraffinen", Teil 4 (Adhäsion 28, (1,2), 17-21) hinzuweisen, wonach festgestellt wurde, dass mit zunehmender Kettenlänge im Bereich zwischen C20 und C36 die Hydrophobierungswirkung der Paraffine zunimmt. Auch aus dieser Veröffentlichung ist bekannt, dass sich die Hydrophobierungswirkung ab einem bestimmten ölgehalt an verschlechtert.

Vergleiche auch Abbild 3 in W. E. Hsu, R. J. Melanson und PJ. Kozak in „The effect of wax type and content on waferboard properties"; Proceedings twenty-fifth international Symposium on particle board and composite materials; 1990: Seiten 85-93; Editor T. M. Maloney, Washington State University, W. A. Pullman.

In dem U.S.-Patent 6,183,849 wird ein Verfahren zur Herstellung von Verbundplatten beschrieben, bei dem der ölgehalt des Wachses oberhalb von 30 bis 98 Gew.% liegt. Aus den aufgeführten Beispielen wird der negative Einfluss der Verwendung von öl allein als Hydrophobierungsmittel besonders deutlich. Holzwerkstoffe, die ein Wachs mit einem ölgehalt von 98 % enthalten, weisen eine deutlich höhere Dickenquellung auf als solche, die ein Slackwax mit einem ölgehalt von 17,6 % enthalten.

In der WO 2004/065488-A1 wird vorgeschlagen, ölhaltigen Wachsen andere Wachse dergestalt beizumischen, dass das als Hydrophobierungsmittel zu verwendende Wachs mindestens 21 % n-Paraffin enthält.

Bei der Entölung von Wachs fallen Fraktionen an, die einen höheren ölgehalt aufweisen. Da solche Weichwachse enthaltend hohe ölanteile eine schwache Hydrophobierungswirkung entfalten, war es Aufgabe dieser Erfindung, die Hydrophobierwirkung solcher Weichwachse zu verbessern und diese dadurch als Hydrophobierungsmittel für Holzwerkstoffe zugänglich zu machen. Insbesondere sollen Wachse wie sie als „Foots OiIs" oder „Slackwax" mit hohem ölanteil anfallen für den Einsatz als Hydrophobierungsmittel zugänglich gemacht werden.

Es wurde überraschend gefunden, dass die Zugabe von Carbonsäureamid- Verbindungen zu Weichwachsen die Hydrophobierungswirkung steigert und die physikalisch-technologischen Eigenschaften der damit hergestellten Holzwerkstoffe verbessert. Die Erfindung ist durch die unabhängigen Ansprüche charakterisiert. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend be- schrieben.

Die Weichwachse der vorliegenden Erfindung sind Feststoffgemische fester Paraffine und für sich genommen flüssige Kohlenwasserstoffe (entspricht dem öl bzw. dem ölanteil). Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind genauer gesagt paraffmische Weichwachse die als Gemisch Erweichungspunkte bis 65 0 C aufweisen.

Diese enthalten neben den üblichen höher schmelzenden Wachsen (für sich genommen z.B. größer 40°C zu einem Anteil von größer 65 Gew.%) auch niedermolekulare Kohlenwasserstoffe (ölanteil), die bei Raumtemperatur (25°C) flüssig sind. Hierbei können die Weichwachse aus Erdölwachsen, d.h. aus geologischen Quellen, und/oder aus künstlich hergestellten so genannten synthetischen Wachsen zugänglich sein bzw. derartige Bestandteile enthalten.

Der Gehalt von Wachsen an n-Paraffin, iso-Paraffin und öl unterliegt Schwankungen, je nach Ursprung des Erdöls und Art des Raffinationsprozesses. Man unterscheidet im Allgemeinen so genannte Hartwachse und so genannte Weichwachse („Soft Wax"). Die Weichwachse bestehen hauptsächlich aus n- und iso-Paraffinen und bei Raumtemperatur flüssigen Kohlenwasserstoffen (öl). Das untere Ende der Weichwachse hinsichtlich des Erstarrungspunktes bilden die sogenannten „Footsoile" mit einem Schmelzpunkt bzw. Schmelzbereich von 35 bis 45°C, die vergleichsweise viel öl ent- halten, und das obere Ende die „Slackwaxe" mit einem Schmelzpunkt von z.B. 35° bis unter 65°C. Je nach Herkunft des Wachses kann der ölgehalt hier bis z.B. etwa 35 Gew.% betragen.

Stark ölhaltige Footsoile werden bei der Entölung von „Slackwaxes" erhalten. Die Footsoile können ölgehalte größer 30 Gew.% aufweisen. Im Sinne der Erfindung können die Weichwachse „Slackwax" oder „Footsoil" sein, solange diese jeweils mehr als 20 Gew.% öl, vorzugsweise größer 25 und insbesondere größer 30 Gew.%, enthalten. Der ölanteil kann auch durch Zugabe von Kohlenwasserstoffen, z.B. solchen wie sie typischerweise für Schmieröle eingesetzt werden, eingestellt werden.

Weichwachse haben typischerweise eine Dichte zwischen 0,80 und 0,85 g/cm 3 und weisen im Durchschnitt (Zahlenmittel) Kohlenwasserstoffe mit mehr als 16 Kohlenstoffatomen auf.

Erfindungsgemäß werden als Hydrophobierungsmittel Weichwachse eingesetzt, die z.B. aus Erdöl gewonnen werden. Auch Fischer-Tropsch- Wachse (FT- Wachse) und Polyolefϊnwachse, die synthetischen Ursprung sind, können hierfür verwendet werden. Die Wachse können in Form einer wässerigen Dispersion den Holzzerkleinerungsprodukten zur Herstellung der Holzprodukte zugegeben werden.

Die Weichwachse können in Mischungen mit anderen Wachsen als Hydrophobierungsmittel eingesetzt werden.

Carbonsäureamid- Verbindungen im Sinne der Erfindung sind z.B. Harnstoffe, Form- amide, Acetamid, oder polymere Amid- Verbindungen, wie Dipeptide, Polypeptide, Proteine und Caprolactam. Die Menge der Carbonsäureamid- Verbindung beträgt zwischen 0,01 und 10 Gew.%, vorzugsweise zu 1 bis 8 Gew.% und insbesondere zwi- sehen 2 und 5 Gew.% (bezogen auf die Dispersion enthaltend das Weichwachs).

Erfindungsgemäß ist es weniger erheblich, ob das Carbonsäureamid dem ölhaltigen Wachs vor, während oder nach der Herstellung der Wachsdispersion zugegeben wird. Es ist zudem auch möglich nur einen Teil des Carbonsäureamids vor der Herstellung der Wachsdispersion und einen weiteren Teil nach Herstellung der Wachsdispersion beizugeben. Es ist darüber hinaus möglich, die Wachsdispersion in einer wässrigen Lösung des Carbonsäureamids herzustellen. Es ist ferner möglich, das Carbonsäureamid ggf. mit einem geeigneten Emulgator zu versehen und mit dem geschmolzenen Paraffin direkt vor Ort zu vermischen, ggf. durch hochturbulentes Mischen.

Die hergestellten Dispersionen können anionische, kationische oder nicht ionogene Emulgatoren enthalten. Emulgatoren sind grenzflächenaktive amphotere Substanzen oder hochmolekulare Substanzen. Als Emulgatoren seien genannt:

Alkoholpolyethylenglykolether, z.B. solche der allgemeinen Formel R-O-(R 1 -O) n -H,

Fettsäureesterpolyethylenglykolether, z.B. solche der allgemeinen Formel R-COO-(R 1 -O) n -H,

Alkylpolyalkylenglykolethercarbonsäuren, z.B. solche der allgemeinen Formel R-O-(R 1 -O)n-CH 2 -COOH bzw. deren Alkanolammonium- oder Alkali- oder Erd- alkalimetallsalze,

Alkylamidoalkylbetaine, z.B. solche der allgemeinen Formel R-CONH(CH 2 ) U N + (CH 3 ) 2 - CH 2 -COO " , Aminoxide, z.B. solche der allgemeinen Formel R-NO(CH 3 ) 2 , wobei jeweils R einen verzweigten oder linearen, gesättigten oder ungesättigten C 8 - bis C 20 - bzw. C 7 - bis C 19 - Kohlenwasserstoffrest, n eine Zahl von 2 bis 20, R 1 einen Alkylenrest mit 2 bis 4 Kohlenwasserstoffen, z.B. -C 2 H 4 - oder -C 3 H 6 -, ggf. für jedes n verschieden, und u eine Zahl von 1 bis 10 darstellt,

- Produkte aus der Alkoxylierung von Triglyceriden, die ganz oder teilweise mit C 6 - bis C 22 - Fettsäuren verestert sind, wobei pro Mol Triglycerid 2 bis 40 Mol Alko- xylierungsmittel eingesetzt werden,

- Partiell neutralisierte Partialglyceride von ein oder mehrwertigen C2- bis C22- Carbonsäuren, wie z.B. Linolsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Palmitinsäure, Laurinsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Citronensäure und/oder Milchsäure.

- Ester des Polyglycerins, worin die Carbonsäure-Gruppe vorzugsweise 2 bis 22 Kohlenstoffatome aufweist.

- C6- bis C32- Carbonsäuren, insbesondere C8- bis C26- Fettsäuren vollständig oder partiell, insbesondere vollständig verseift, z.B. mit Aminen oder Amin Verbindungen wie Diethanolamin.

Emulgatoren im Sinne der Erfindung sind auch hochmolekulare Substanzen wie Gummi Arabicum, Gum Ghatti oder Celluloseverbindungen.

Die so hergestellte Dispersion kann anderen Wachsdispersionen zugemischt werden.

Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Holzwerkstoffe, wie Holzspan- und Holzfaserplatten, enthaltend neben einem Bindemittel, wie Harnstoffformaldehydharz (UF- Harz), Phenolformaldehydharz (PF-Harz), Tanninformaldehydharz (TF-Harz) und/oder Bindemittel auf Iso- bzw Diisocyanatbasis (z.B. PMDI), das erfindungsge- mäße Hydrophobierungsmittel enthaltend die Weichwachse und die Carbonsäureamid- Verbindung.

Die Wachse bzw. Paraffine haben hauptsächlich die Aufgabe, die Dickenquellungs- und die Wasseraufnahmegeschwindigkeit der damit hergestellten Holzwerkstoffe zu verzögern. Dies ist insofern von Bedeutung, als die Spanplatten und die Faserplatten bestimmte Grenzwerte bezüglich der Dickenquellung und Wasseraufnahme gemäß den einschlägigen Normen einhalten müssen, die ohne Zugabe eines Hydrophobierungsmittel i.d.R. nicht eingehalten werden. Während der Herstellung kann die Wachsdispersion den Holzspänen bzw. Holzfasern vor oder nach der Bindemittelzugabe oder dem Bindemittel selbst zugesetzt werden.

Die vorliegende carbonsäureamidhaltige Dispersion ist geeignet als Hydrophobierungsmittel für Holzwerkstoffe eingesetzt zu werden, die Bindemittel enthalten, wie alkalisch härtende Phenolformaldehydharze (PF-Harze) und Tanninformaldehydharze (TF-Harze). Auch in Kombination mit Klebstoffen auf Basis von 4,4-Diphenyl- Methan-Diisocyanaten (PMDI) kann die Wachsdispersion gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Die Bindemittel sind vorzugsweise Formalde- hydfrei.

Ferner kann die so hergestellte Wachsdispersion dem für die Herstellung von Holzwerkstoffen vorgesehenen Bindemittel allein oder in Abmischung mit anderen Dispersionen beigegeben werden. Darüber hinaus kann die Wachsdispersion den zu verleimenden Lignocellulosen vor oder nach der Zugabe des Bindemittels zugegeben wer- den.

Der ölgehalt im Sinne dieser Erfindung wird entsprechend der Norm ASTM D3235 mit dem Titel: "Standard Test Method for Solvent Extractables in Petroleum Waxes" bestimmt: Hierzu löst man den Probenteil in einem Lösemittel (Mischung aus 50% Methyl ethylketon und 50% Toluol, kühlt die Lösung ab, um das Paraffin abzuscheiden und filtriert. Der Masseanteil an öl des Filtrats wird nach Verdampfen des Lösungsmittels durch Wägen des Rückstandes bestimmt.

Die Erfindung wird durch die Figur 1 und 2 weiter erläutert.

Figur 1 zeigt die Dickenquellung von Holzfaserplatten nach Wasserlagerung für 2 und 24 Stunden, wobei links das Ergebnis der Faserplatten, die unter Einsatz eines carbon- säureamidfreien Wachses (Vergleichsversuch) und rechts das Ergebnis der mit einem carbonsäureamidhaltigen Wachs hergestellten Holzfaserplatten gezeigt ist. Fig. 2 zeigt entsprechend die Wasseraufnahme.

Beispiele:

Weichparaffinwachs mit einem ölgehalt von über 20 Gew.% wurde mit einem anionischen Emulgator in Wasser, dessen pH-Wert mit Ammoniak schwach alkalisch einge- stellt war, in eine Wachsdispersion überführt. In einem weiteren Versuch wurde dem Weichparaffinwachs vor der Herstellung der wässerigen Dispersion ein Carbonsäu- reamid in Form von Harnstoff zugegeben.

Vergleichsversuch Versuch

[Gew.%] [Gew.%]

Wasser: 40,0 40,0

Weichwachs: 56,5 54,5

Emulgator: 3,5 3,5

Harnstoff: _ 2,0

Im Einzelnen wurde eine wässrige Wachsdispersion auf Basis eines Weichwachses (Footsoil mit 27% ölanteil) hergestellt. Zur Herstellung einer Vordispersion wurde die erforderliche Menge Wasser mit einer Temperatur von ca. 80°C in einen Rührkessel gegeben. Der anionische Emulgator (eine C20- Fettsäure und Diethanolamin) wur- de unter Rühren zum Wasser gegeben und zur Reaktion gebracht. Danach wurde die entsprechende Menge geschmolzenes Weichwachs unter Rühren zugegeben. Unter Rühren hat sich nach ca. 5 Minuten eine Voremulsion gebildet. Die Voremulsion wurde nun mit einem Hochdruckhomogenisator bei ca. 120 bar mit anschließender Kühlung weiterverarbeitet. Beide Wachsdispersionen sind auf einen Feststoffanteil von 60 Gew.% eingestellt.

Nach dem zweiten und erfindungsgemäßen Versuch wurde der Weichwachsdispersion bei der Herstellung 2 Gew.% Säureamid in Form von Harnstoff zugegeben.

Mit den beiden Versuchsdispersionen wurden Holzfaserplatten (MDF) hergestellt und diese nach den einschlägigen Normen auf ihre Dickenquellung geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz des niedrigen Wachsanteiles in der Wachsdispersion 2 die Dickenquellung der mit dieser Wachsdispersion hergestellten Platten deutlich niedriger ist als im Falle der Wachsdispersion 1. Die Menge der zugesetzten Wachsdispersion war in beiden Fällen gleich. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in Figur 1 und 2 veranschaulicht.