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Title:
USE OF PTERIDINE DERIVATIVES AS NO-SYNTHASE INHIBITORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/031987
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to the use of pteridine derivatives of general formula (I) in which X is O, NH or N-(C1-C5)-alkanoyl, R3 is the radical -OR4, -NH5R6 or -S(O)mR7 and R, R1, R2, R4, R5, R6, R7 and m have the meanings given in claim 1, which are NO-synthase inhibitors, for the treatment of diseases caused by a high nitrogen monoxide level.

Inventors:
PFLEIDERER WOLFGANG (DE)
SCHMIDT HARALD (DE)
HENNING RAINER (JP)
Application Number:
PCT/EP1995/001731
Publication Date:
November 30, 1995
Filing Date:
May 06, 1995
Export Citation:
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Assignee:
HOECHST AG (DE)
PFLEIDERER WOLFGANG (DE)
SCHMIDT HARALD (DE)
HENNING RAINER (JP)
International Classes:
A61K31/505; A61K31/519; A61P1/04; A61P3/08; A61P9/02; A61P9/08; A61P9/10; A61P13/02; A61P15/00; A61P25/04; A61P25/08; A61P25/28; A61P29/00; A61P31/12; A61P43/00; C07D475/04; C07D475/08; C12N9/99; (IPC1-7): A61K31/505
Foreign References:
EP0108890A21984-05-23
CA2075346A11993-06-27
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 9414, Derwent World Patents Index; Class B02, AN 94-111951
NETZER T. ET AL: "Effects of a new pteridine derivative on urinary sodium, potassium and magnesium excretion in conscious saline-loaded rats", BR. J. OF PHARMACOL., vol. 106, no. 1, pages 222 - 226
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E
1. Verwendung von PteridinDerivaten der allgemeinen Formel I , in der X für 0, NH oder N(C1C5)Alkanoyl steht; R für Wasserstoff steht und R1 für Wasserstoff oder (C^C^)Alkanoyl steht oder R und R1 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine Dimethylaminomethylenaminogruppe bilden; R^ für Wasserstoff, Methyl, Phenyl, Hydroxy, Methoxy oder Amino steht; R3 für den Rest 0R4, NR5R6 oder S(0)mR7, wobei für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht, steht; R4 für Wasserstoff, (C^C^Q)Alkyl, Cyclohexyl, Benzyl, unsubstituiertes oder durch Chlor oder den Rest o COR substituiertes Phenyl, unsubstituiertes oder am Stickstoff durch einen oder zwei gleiche oder ver¬ schiedene (CLC4)Alkylreste substituiertes Amino carbonylmethyl, 2Methoxyethyl, den (2,2Dimethyl q l,3dioxolan4yl)methylRest oder den Rest COR steht; R für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, 2Hydroxyethyl, 2Chlorethyl, Benzyl, Pyridylmethyl, Phenylethyl, Pyridylethyl oder Acetyl steht; R° unabhängig von der Bedeutung von R~ für die für R5 angegebenen Bedeutungen steht oder, wenn R5 für Wasserstoff oder Methyl steht, auch für Cyclohexyl, 3(2Ethoxyethoxy)propyl, Benzyl, das am Phenylring ein oder zwei Chloratome oder den Rest COR trägt, (C1C5)Alkanoyl, den Rest COR10 oder den Rest (CH2) COR10 steht; R für (C1C4)Alkyl, Benzyl, unsubstituiertes oder durch Chlor, den Rest COR° oder den Rest CO0CO(C1C4)Alkyl substituiertes Phenyl oder für Naphthyl steht; R für Hydroxy, Methoxy, Amino oder R steht; R9 für (C1C4)Alkyl, Hydroxymethyl, Trifluormethyl, (C1C2)Alkoxy oder R11 steht; R10 für den Rest COR 12 NHCH(CH '92)' ,2COR12 Steht; R11 für den Rest CHNHR 14 i,3 steht; R12 für Hydroxy oder (C1C2)Alkoxy steht; R13 für ( C1C4)Alkyl oder Benzyl steht; R14 für Wasserstoff oder Benzyloxycarbonyl steht; und ihrer tautomeren Formen sowie ihrer pharmakologisch verträglichen Salze zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten, die durch einen erhöhen Stickstoffmonoxid Spiegel bedingt sind.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R für Wasserstoff steht und X für 0 oder NH steht.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1 und/oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß R1 und/oder R2 für Wasserstoff steht.
4. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß R3 für (^C^g)Alkyl oxy, Phenyloxy, Amino, Methylaminό, Dimethylamino oder den Rest COR11 steht, bevorzugt für (C5C10)Alkyloxy, Amino oder den Rest COR11, in dem das in R11 enthaltene R14 für Benzyloxycarbonyl und das in R11 enthaltene R13 für Methyl, Isopropyl oder Benzyl steht.
5. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 zur Behandlung und Vorbeugung pathologischer Blut¬ druckabfälle, insbesondere beim septischen Schock und der Tumortherapie mit Cytokinen.
6. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 zur Behandlung und Vorbeutung von entzündlichen Er¬ krankungen, insbesondere Colitis ulcerosa.
7. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 zur Behandlung und Vorbeugung von Infarktschäden und/oder Reperfusionsschäden.
8. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 zur Behandlung und Vorbeugung von TransplantatAb¬ stoßungsreaktionen.
9. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 zur Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen des Nervensystems aus der Reihe Morbus Alzheimer, Epilepsie und Migräne, wobei aber die Behandlung bzw. Vorbeugung des Morbus Alzheimer durch Verbindungen der allgemeinen Formel I ausgenommen ist, in der RJ für Hydroxy steht.
10. PteridinDerivate der allgemeinen Formel I, in der 5 X für 0, NH oder N( C^ ζ )Alkanoyl steht; R für Wasserstoff steht und R1 für Wasserstoff oder (C^Cc )Alkanoyl steht oder R und R1 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine Dimethylaminomethylenaminogruppe 0 bilden; R für Wasserstoff, Methyl, Phenyl, Hydroxy, Methoxy oder Amino steht; R3 für den Rest OR , NR5R6 oder S(0)mR7, wobei m für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht, steht; _. R für Wasserstoff, (C1C1Q)Alkyl, Cyclohexyl, Benzyl, unsubstituiertes oder durch Chlor oder den Rest p COR substituiertes Phenyl, unsubstituiertes oder am Stickstoff durch einen oder zwei gleiche oder ver¬ schiedene (C1C4)Alkylreste substituiertes Amino carbonylmethyl, 2Methoxyethyl, den (2,2Dimethyl l,3dioxolan4yl)methylRest oder den Rest COR9 steht; 987 29 R5 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, 2Hydroxyethyl, 2Chlorethyl, Benzyl, Pyridylmethyl, Phenylethyl, Pyridylethyl oder Acetyl steht; R6 unabhängig von der Bedeutung von R~ für die für R5 angegebenen Bedeutungen steht oder, wenn R für Wasserstoff oder Methyl steht, auch für Cyclohexyl, 3(2Ethoxyethoxy)propyl, Benzyl, das am Phenylring ein oder zwei Chloratome oder den Rest COR trägt, (^^5)Alkanoyl, den Rest COR10 oder den Rest (CH2)4COR10 steht; R für ( ^C^)Alkyl, Benzyl, unsubstituiertes oder durch Chlor, den Rest COR8 oder den Rest CO0CO(C1C4)Alkyl substituiertes Phenyl oder für Naphthyl steht; R8 für Hydroxy, Methoxy, Amino oder R10 steht; q R für (C1C4)Alkyl, Hydroxymethyl, Trifluormethyl, (CjC Alkoxy oder R11 steht; R10 für den Rest COR 12 NHCH(CH2)2C0R12 steht; R11 für den Rest CHNHR14 R13 steht; R12 für Hydroxy oder Cι~C2)Alkoxy steht; R13 für (C1C4)Alkyl oder Benzyl steht; R14 für Wasserstoff oder Benzyloxycarbonyl steht; und ihrer tautomeren Formen sowie ihrer pharmakologisch verträglichen Salze, wobei aber Verbindungen der äuge¬ 's meinen Formel I, in der R~ für Hydroxy steht, ausge¬ schlossen sind, als pharmakologische Wirkstoffe.
Description:
Verwendung von Pteridin-Derivaten als Hemmstoffe der NO-Synthase

Die vorliegende Erfindung- betrifft Pteridin-Derivate der allgemeinen Formel I,

die aufgrund ihrer Fähigkeit zur Modulation der körper- eigenen Stickstoffmonoxid-Produktion wertvolle Arznei¬ mittel zur Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheitszu¬ ständen sind, die durch einen gestörten Stickstoffmon¬ oxid-Spiegel gekennzeichnet sind.

Stickstoffmonoxid (NO) spielt in verschiedensten physio¬ logischen Prozessen eine bedeutende Rolle (siehe z.B. R.Henning, Nachr. Chem. Tech. Lab.41 (1993), 413; H.H.H.W.Schmidt et al., Biochim. Biophys. Acta 1178 (1993), 153). Es wirkt z.B. relaxierend auf die glatte Gefäßmuskulatur und ist auf diese Weise maßgeblich an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt, es steuert über eine Hemmung der Thrombocytenaggregation die Blutgerin¬ nung, und es ist beispielsweise im Gehirn als Neurotrans- mitter in den Aufbau des Langzeitgedächtnisses invol- viert. In den NANC-Nerven des peripheren Nervensystems fungiert NO ebenfalls als Botenstoff. Die zelltoxische Wirkung des NO wird von Macrophagen für die Infektions¬ abwehr ausgenutzt.

Endogenes NO wird mit Hilfe mindestens drei verschiedener NO-Synthase-Isoenzyme aus Arginin gebildet (siehe z.B. J.F.Kerwin Jr. und M.Heller, Med. Res. Rev. 14 (1994),

23). Sie unterscheiden sich bezüglich ihrer Lokalisation im Organismus, ihrer Regulierbarkeit durch Ca _?+/Calmodu- lin sowie ihrer Induzierbarkeit durch Endotoxine und

Cytokine. Die konstitutiven, calciumabhängigen NO-Syntha- sen finden sich beispielsweise in Endothel (Typ III) und

10 im Gehirn (Typ I) und sind dort in die Regulation von

Blutdruck und -gerinnung bzw. in Reizleitungsprozesse involviert. Die cytokin-induzierbare, calciumunabhängige

Isoform (Typ II) tritt in Macrophagen, Glattmuskelzellen und und Hepatocyten auf. Sie ist in der Lage, über einen

1 ~ langen Zeitraum relativ große Mengen NO zu produzieren und wird für entzündliche Prozesse und die zelltoxische

Aktivität der Macrophagen verantwortlich gemacht.

Ein gestörter NO-Haushalt hat schwerwiegende Erkrankungen

20 und Schädigungen zur Folge. So führt die exzessive Bil¬ dung von NO im septischen oder hämorrhagischen Schock zu massiven pathologischen Blutdruckabfällen. Übersteigerte NO-Produktiqn ist an der Entstehung von Typ-1-Diabetes und Atherosklerose beteiligt und scheint auch für die

-- glutamatinduzierte Neurotoxizität nach cerebraler Ischä¬ mie verantwortlich zu sein. Hohe NO-Konzentrationen kön¬ nen darüberhinaus durch Desaminierung von Cytosin zu DNA- Schädigungen führen. Beispiele für Erkrankungen, die durch einen Mangel an endogenem NO mittelbar oder unmit-

30 telbar hervorgerufen werden, sind arterieller Bluthoch¬ druck, Störungen der Hämostase, koronare Herzkrankheit und die erektile Dysfunktion.

Der Ansatz, eine Modulation der NO-Produktion zur Be-

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handlung dieser Krankheitsbilder zu verwenden, wurde bis¬ lang nur mit Hilfes von Arginin-Analoga realisiert. (GB-A-2240041; WO-A-93/13055) . Als weitere potentielle NO-Synthase-Hemmstoffe werden in der Literatur N-Imino- ethylornithin (McCall et al, Br. J. Pharmacol.102 (1991), 234), Aminoguanidin (T.P.Misko et al, Eur. J. Pharmacol. 233 (1993), 119; EP-A-547588) und 7-Nitroindazol (P.K.Moore et al, Br.J.Pharmacol. 108 (1993), 296) disku¬ tiert.

Verschiedene Pteridin-Derivate kommen in der Natur vor, und auch Verwendungen von Pteridin-Derivaten als Pharma- Wirkstoffe sind beschrieben. Das Zytostatikum Methotrexat ist ein Pteridin-Derivat. In der EP-B-290819 ist die Ver- wendung von Pteridinen, darunter auch solchen der allge¬ meinen Formel I, in denen R 3 für Hydroxy steht, für die Behandlung kognitiver Pathologien offenbart. Für Unter¬ suchungen an der NO-Synthase, die sich mit mechanisti¬ schen Fragestellungen beschäftigten, wurden bislang vor allem hydrierte Pteridin-Derivate verwendet (siehe z.B. Kwon et al. (J. Biol. Chem. 264 (1989), 20496) oder Giovanelli et al. (Proc. Natl. Acad. Sei. USA 88 (1991), 7091)). Danach stimuliert Tetrahydrobiopterin die NO-Produktion und ist ein Cofaktor der NO-Synthasen. Eine Stimulation der NO-Produktion wurde auch für das 7,8-Di- hydrobiopterin gefunden. Über eine Erhöhung der NO-Syn- thase-Aktivität durch 6-Methyl-5,6,7,8-tetrahydropterin berichten Hevel und Marletta (Biochemistry 31 (1992), 7160). Nicht hydrierte Pteridine, wie etwa Biopterin, Pterin, Folsäure oder 6-Hydroxymethylpterin zeigten in solchen Untersuchungen keine Signifikaten Effekte (Kwon et al., J. Biol. Chem. 264 (1989), 20496).

Überraschend wurde nun gefunden, daß Pteridin-Derivate der allgemeinen Formel I insbesondere hemmend die endoge¬ ne NO-Produktion modulieren und somit als Arzneimittel bei Krankheiten geeignet sind, die durch einen überhöhten NO-Spiegel charakterisiert sind.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Pteridin-Derivaten der allgemeinen Formel I,

R

R

in der

X für 0, NH oder N-( 1 -C 5 )-Alkanoyl steht;

R für Wasserstoff steht und R für Wasserstoff oder (Cη ^ -C j )-Alkanoyl steht oder

R und R zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine Dimethylaminomethylenaminogruppe bilden;

R 2 für Wasserstoff, Methyl, Phenyl, Hydroxy, Methoxy oder Amino steht;

R 3 für den Rest -0R 4 , -NR 5 R 6 oder -S(0) πι R 7 , wobei m für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht, steht;

R 4 für Wasserstoff, (C 1 -C 1 Q )-Alkyl, Cyclohexyl, Benzyl, unsubstituiertes oder durch Chlor oder den Rest -COR substituiertes Phenyl, unsubstituiertes oder am Stickstoff durch einen oder zwei gleiche oder ver¬ schiedene (C^-C^ )-Alkylreste substituiertes Amino-

carbonylmethyl, 2-Methoxyethyl, den (2,2-Dimethyl- l,3-dioxolan-4-yl)methyl-Rest oder den Rest -COR^ steht;

R 5 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, 2-Hydroxyethyl, 2-Chlorethyl, Benzyl, Pyridylmethyl, Phenylethyl, Pyridylethyl oder Acetyl steht;

R 6 unabhängig von der Bedeutung von R 5 für die für R~ angegebenen Bedeutungen steht oder, wenn R~ für Wasserstoff oder Methyl steht, auch für Cyclohexyl, 3-(2-Ethoxyethoxy)propyl, Benzyl, das am Phenylring ein oder zwei Chloratome oder den Rest -COR trägt,

(C 1 -C 5 )-Alkanoyl, den Rest -COR 10 oder den Rest

-(CH 2 )4-COR 10 steht; R für (Cτ_-C4)-Alkyl, Benzyl, unsubstituiertes oder durch Chlor, den Rest -COR 8 oder den Rest -CO-O-CO-

-(C 1 -C 4 )-Alkyl substituiertes Phenyl oder für

Naphthyl steht; R 8 für Hydroxy, Methoxy, Amino oder R 10 steht;

Q

R^ für ( C^- ^)-Alkyl, Hydroxymethyl, Trifluormethyl, xy oder R 11 steht; R 10 für den Rest

COR 12

NH-CH-(CH 2 ) 2 -C0R 12 steht;

R-- für den Rest

-CH-NHR14

R ι 1 i 3 steht;

R 12 für Hydroxy oder (C 1 -C 2 )-Alkoxy steht;

R~~ für (C 1 -C 4 )-Alkyl oder Benzyl steht;

R 14 für Wasserstoff oder Benzyloxycarbonyl steht; und ihrer tautomeren Formen sowie ihrer pharmakologisch

verträglichen Salze zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten, die durch einen erhöhen Stickstoffmonoxid- Spiegel bedingt sind.

Alkylgruppen können geradkettig oder verzweigt sein. Dies gilt auch, wenn sie in anderen Gruppen, beispielsweise in Alkoxy-, Alkylmercapto-, Alkoxycarbonyl- oder Alkanoyl- gruppen auftreten. Beispiele für Alkylgruppen, die in den erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen der allge- meinen Formel als solche, also als C-^-C^ ) - oder oder in anderen Gruppen auftreten können, sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl-, n-Butyl, i-Bu- tyl, sek-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl, 3-Methylbutyl, 2,2-Dimethylpropyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl oder n-Decyl. Beispiele speziell für (C^-CgJ-Alkanoyl sind For yl, Acetyl, Propionyl, n-Butyryl, i-Butyryl, n- Valeroyl, 3-Methyl-n-butyryl oder 2,2-Dimethylpropionyl, Beispiele für (C 1 -C2)-Alkoxy sind Methoxy und Ethoxy.

Ein Pyridylrest kann ein 2-Pyridyl-, 3-Pyridyl- oder 4-

Pyridylrest sein, bevorzugt ist er ein 2-Pyridylres . Ein Phenylrest, der einen Substituenten trägt, kann diesen in der 2-, der 3- oder der 4-Position tragen. Bevorzugt sind die 3- und die 4-Position, besonders bevorzugt ist die 4-Position. Trägt der Phenylrest zwei Substituenten, so können diese beispielsweise 2,3-, 2,4-, 3,4- oder 3,5- ständig sein. Bevorzugt sind sie 2,4- oder 3,4-ständig. Ein Naphthylrest kann ein 1-Naphthyl- oder 2-Naphthylrest sein, bevorzugt ist ein 2-Naphthylrest. In Phenylethyl- und Pyridylethylresten kann der Phenyl- bzw. Pyridylrest 1-ständig oder 2-ständig sein, bevorzugt ist er 2-stän- dig.

Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können in ver¬ schiedenen tautomeren Formen und in verschiedenen stereo-

isomeren Formen vorliegen. Die vorliegende Erfindung umfaßt nicht nur die Verwendung aller tautomeren Formen, sondern auch die aller stereoisomeren Formen, also z.B. die von reinen Enantiomeren, von Enantiomerengemisehen und Racematen, von reinen Diastereomeren und Diastereo- merengemischen.

X steht bevorzugt für 0 oder NH.

Bevorzugt steht R für Wasserstoff

R 1 steht bevorzugt für Wasserstoff.

R ~ _? steht bevorzugt für Wasserstoff. Steht R~ ~ für Alkanoyl, so sind Acetyl, i-Butyryl und Pivaloyl bevor¬ zugt.

R 3 steht bevorzugt für (C^C^J-Alkyloxy, Phenyloxy, Amino, Methylamino, Dimethylamino oder für den Rest -COR . Besonders bevorzugt steht R 3 für ( C^-C-^ Q )-Alkyl- oxy, Amino oder den Rest -COR , wobei das in R 11 ent¬ haltene R 14 für Benzyloxycarbonyl steht und das in R 11 enthaltene R 13 für Methyl, Isopropyl oder Benzyl steht.

Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind bekannt und können nach oder analog zu bekannten Verfahren her¬ gestellt werden. Synthesemethoden für Pteridin-Derivate der allgemeinen Formel I sind z.B. die Methode von Gabriel-Isay oder die Taylor-Methode (siehe z.B. D.J.Brown, Fused Pyrimidines III, Pteridines (E.C. Taylor und A. Weissberger (Ed.), Wiley & Sons, New York)). Im einzelnen ist die Herstellung von Verbindungen der allge¬ meinen Formel I z.B. beschrieben in der EP-A-108 890, in der Dissertationsschrift von Hermann Michael Traub (Dissertation der Universität Konstanz, Deutschland

( 1987 ) ) , oder in J . Med . Chem . 30 ( 1987 ) , 40 .

Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen der allgemeinen Formel I können mit anorganischen oder orga- nischen Säuren Salze bilden. Geeignete Säuren für die Bildung pharmakologisch annehmbarer Säureadditionssalze sind beispielsweise: Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Naphthalindisulfonsäuren, insbesondere Naphthalindisul- fonsäure(l,5) , Phosphor-, Salpeter-, Schwefel-, Oxal-, Milch-, Wein-, Essig-, Salicyl-, Benzoe-, Ameisen-, Pro- pion-, Pivalin-, Diethylessig-, Malon-, Bernstein-, Pimelin-, Fumar-, Malein-, Apfel-, Sulfamin-, Phenylpro- pion-, Glucon-, Ascorbin-, Isonicotin-, Methansulfon-, p-Toluolsulfon-, Zitronen- oder Adipinsäure. Die Verbin- düngen der allgemeinen Formel I können ein oder mehrere

Säureäquivalente addieren. Die Säureadditionssalze können wie üblich durch Vereinigung der Komponenten, zweckmäßi¬ gerweise in einem geeigneten Lösungs- oder Verdünnungs¬ mittel, hergestellt werden. Durch Anionenaustausch können Säureadditionssalze ineinander überführt werden. Verbin¬ dungen der allgemeinen Formel I, die saure Gruppen ent¬ halten, können mit anorganischen oder organischen Basen Salze bilden. Beispielsweise für solche Salze sind z.B. Alkalimetallsalze, insbesondere Natrium- und Kaliumsalze, oder Ammoniumsalze, insbesondere solche mit organischen Resten am Ammoniumstickstoff.

Die Hemmung der NO-Freisetzung durch die Erfindungen der allgemeinen Formel I kann durch einen Aktivitätsassay bestimmt werden, der auf Arbeiten von Bredt und Snyder sowie Schmidt et al. basiert (s. D.S.Bredt und S.S. Snyder, Isolation of nitric oxide synthase, a calmodu- lin-requiring enzy e, Proc.Natl.Acad.Sci. USA 87 (1990), 682; H.H.H.W.Schmidt et al., Purification of a soluble isoform of guanylyl cyclase-activating factor synthase,

Proc. Natl.Acad.Sci. USA 88 (1991), 365). Hierbei wird für gereinigte NO-Synthase (NOS) das bei der NO-Bildung anfallende Coprodukt L-Citrullin quantitativ erfaßt. Dies geschieht durch den Einsatz von 3 H-radiomarkiertem L-Arginin als Substrat der Enzymreaktion, das zu H-L- Citrullin und NO umgesetzt wird. Nach Beendigung der Enzyminkubation wird entstandenes L-Citrullin von unver¬ brauchtem L-Arginin mittels lonenaustauschchromatographie aus dem Reaktionsgemisch entfernt; die durch Flüssig- keitsszintillationsmessung ermittelte 3 H-Aktivität ent¬ spricht dann der Menge an L-Citrullin. Einzelheiten der Durchführung sind weiter unten angegeben.

Krankheiten, die durch einen erhöhten NO-Spiegel ent- stehen und die somit erfindungsgemäß mit den Verbindungen der allgemeinen Formel I behandelt werden können bzw. denen mit diesen vorgebeugt werden kann, sind insbeson¬ dere pathologische Blutdruckabfälle, wie sie beim septi¬ schen oder hämorrhagischen Schock, bei der Tumor- bzw. Krebstherapie mit Cytokinen oder bei der Leberzirrhose auftreten. Des weiteren entzündliche Erkrankungen, wie rheu atoide Arthritis und insbesondere Colitis ulcerosa, sowie Insulin-abhängiger Diabetes mellitus und Transplan¬ tat-Abstoßungsreaktionen.

Aber auch die folgenden Erkrankungen stehen im Zusammen¬ hang mit einer gesteigerten Produktion von Stickstoff¬ monoxid und können erfindungsgemäß behandelt bzw. vorge¬ beugt werden. Im Bereich Herz-Kreislauf sind dies Arte- riosklerose, postischämische Gewebeschäden und Infarkt¬ schäden, Reperfusionsschäden, Myokarditis auf der Grund¬ lage einer Coxsackie-Virus-Infektion und Kardiomyopathie; im Bereich Nervensystem/Zentrales Nervensystem Neuritiden unterschiedlicher Ätiogenese (Neuritisformen), Enzepha- lomyelitiden, virale neurodegenerative Erkrankungen,

Morbus Alzheimer, Hyperalgesie, Epilepsie und Migräne,

wobei die Behandlung bzw. Vorbeugung des Morbus Alzheimer ausgenommen ist, wenn R J in der allgemeinen Formel I für Hydroxy steht; im Bereich Niere akutes Nierenversagen sowie Nephritiden unterschiedlicher Ätiogenese, speziell Glomerulonephritis.

Außerdem sind auch Behandlungen im Bereich des Magens und des Uterus/der Plazenta sowie eine Beeinflussung der Motilität der Spermien Anwendungsgebiete für die Verbin- düngen der allgemeinen Formel I. •

Die Verbindungen der allgemeinen Formel I und ihre phar¬ makologisch annehmbaren Salze können als Hilfsstoffe in biochemischen und pharmakologischen Untersuchungen in der Forschung und in Diagnoseverfahren eingesetzt werden, und sie können am Tier, bevorzugt am Säugetier, und insbeson¬ dere am Menschen als Heilmittel für sich allein, in Mi¬ schungen untereinander oder in Form von pharmazeutischen Zubereitungen verabreicht werden, die eine enterale oder parenterale Anwendung gestatten und die als aktiven Be¬ standteil eine wirksame Dosis mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel I oder eines Salzes davon, neben üblichen pharmazeutisch einwandfreien Träger- und Zusatz¬ stoffen, enthalten.

Die Heilmittel können oral, z.B. in Form von Pillen, Tab¬ letten, Lacktabletten, Dragees, Hart- und Weichgelatine¬ kapseln, Lösungen, Sirupen, Emulsionen oder Suspensionen oder Aerosolmischungen verabreicht werden. Die Verabrei- chung kann aber auch rektal, z.B. in Form von Supposito- rien, oder parenteral, z.B. in Form von Injektionslösun¬ gen oder Infusionslösungen, oder perkutan, z.B. in Form von Salben oder Tinkturen, erfolgen.

Die pharmazeutischen Präparate können neben den Wirk- und

Trägerstoffen noch Zusatzstoffe, wie z.B. Füllstoffe, Streck-, Spreng-, Binde-, Gleit-, Netz-, Stabilisie- rungs-, Emulgier-, Konservierungs-, Süß-, Färbe-, Ge¬ schmacks- oder Aromatisierungs-Mittel, Puffersubstanzen, ferner Lösungsmittel oder Lösungsvermittler oder Mittel zur Erzielung eines Depoteffekts, sowie Salze zur Ver¬ änderung des osmotischen Drucks, Überzugsmittel oder Antioxidantien enthalten. Sie können auch zwei oder meh¬ rere Verbindungen der allgemeinen Formel I oder ihrer pharmakologisch annehmbaren Salze ' und noch andere thera¬ peutisch wirksame Stoffe enthalten.

Derartige andere therapeutisch wirksame Substanzen sind beispielsweise: ß-Rezeptorenblocker, wie z.B. Propra- nolol, Pindolol, Metoprolol; Vasodilatatoren, wie z.B. Carbocromen; Beruhigungsmittel, wie z.B. Barbitursäure- derivate, 1,4-Benzodiazepine und Meprobamat; Diuretica, wie z.B. Chlorothiazid; das Herz tonisierende Mittel, wie z.B. Digitalispräparate; blutdrucksenkende Mittel, wie z.B. Hydralazin, Dihydralazin, Ramipril, Prazosin, Cloni- din, Rauwolfia-Alkaloide; Mittel, die den Fettsäurespie¬ gel im Blut senken, wie z.B. Bezafibrat, Fenofibrat; Mittel für die Thromboseprophylaxe, wie z.B. Phenprocou- mon; entzündungshemmende Substanzen, wie etwa Cortico- steroide, Salicylate oder Propionsäurederivate, wie bei¬ spielsweise Ibuprofen; Antibiotika, wie z.B. Penicilline oder Cephalosporine; NO-Donoren, wie z.B. organische Nitrate, Sydnonimine oder Furoxane.

Die Dosierung kann innerhalb weiter Grenzen variieren und ist in jedem einzelnen Fall den individuellen Gegebenhei¬ ten anzupassen. Im allgemeinen ist bei oraler Verabrei¬ chung pro menschlichem Individuum eine Tagesdosis von etwa 0,5 bis 100 mg, vorzugsweise 1 bis 20 mg, angemes- sen. Auch bei anderen Applikationsformen liegt die Tages-

dosis, in ähnlichen Mengenbereichen, d.h. im allgemeinen ebenfalls bei 0,5 bis 100 mg/Mensch. Die Tagesdosis kann in mehrere, z.B. 2 bis 4, Teilverabreichungen aufgeteilt werden.

Zur Herstellung der pharmazeutischen Präparate können pharmazeutisch inerte anorganische oder organische Trä¬ gerstoffe verwendet werden. Für die Herstellung von Pil¬ len, Tabletten, Dragees und Hartgelatinekapseln kann man z.B. Lactose, Maisstärke oder Derivate davon, Talk, Stea¬ rinsäure oder deren Salze etc. verwenden. Trägerstoffe für Weichgelatinekapseln und Suppositorien sind z.B. Fet¬ te, Wachse, halbfeste und flüssige Polyole, natürliche oder gehärtete Öle etc. Als Trägerstoffe für die Herstel- lung von Lösungen und Sirupen eignen sich z.B. Wasser,

Saccharose, Invertzucker, Glukose, Polyole etc. Als Trä¬ gerstoffe für die Herstellung von Injektionslösungen eig¬ nen sich z.B. Wasser, Alkohole, Glyzerin, Polyole oder pflanzliche Öle.

Für verschiedene Pteridin-Derivate der allgemeinen Formel I sind bisher keine pharmakologischen Wirkungen oder medizinischen Verwendungen bekannt gewesen. Für solche Verbindungen gibt die vorliegende Erfindung die erste medizinische Indikation an. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch Pteridin-Derivate der allgemeinen Formel I,

R

in der

X für 0, NH oder N-(C^^)-Alkanoyl steht;

R für Wasserstoff steht und

R 1 für Wasserstoff oder (C j^ -C j )-Alkanoyl steht oder

R und R 1 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine Dimethylaminomethylenaminogruppe bilden; R^ für Wasserstoff, Methyl, Phenyl, Hydroxy, Methoxy oder Amino steht; R 3 für den Rest -0R 4 , -NR 5 R 6 oder -S(0) m R 7 , wobei m für die Zahlen 0, 1 oder 2 steht, steht; R 4 für Wasserstoff, (C 1 -C 10 )-Alkyl, Cyclohexyl, Benzyl, unsubstituiertes oder durch Chlor oder den Rest -COR substituiertes Phenyl, unsubstituiertes oder am Stickstoff durch einen oder zwei gleiche oder ver¬ schiedene (C 1 -C4)-Alkylreste substituiertes Amino- carbonylmethyl, 2-Methoxyethyl, den (2,2-Dimethyl- l,3-dioxolan-4-yl)methyl-Rest oder den Rest -COR 9 steht; R5 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, 2-Hydroxyethyl,

2-Chlorethyl, Benzyl, Pyridylmethyl, Phenylethyl, Pyridylethyl oder Acetyl steht; R° unabhängig von der Bedeutung von R 5 für die für R 5 angegebenen Bedeutungen steht oder, wenn R~ für Wasserstoff oder Methyl steht, auch für Cyclohexyl, 3-(2-Ethoxyethoxy)propyl, Benzyl, das am Phenylring ein oder zwei Chloratome oder den Rest -COR ° trägt, )-Alkanoyl, den Rest -COR 10 oder den Rest -(CH 2 )4-COR 10 steht; R 7 für (C 1 -C 4 )-Alkyl, Benzyl, unsubstituiertes oder durch Chlor, den Rest -COR oder den Rest -CO-0-CO-(C 1 -C 4 )-Alkyl substituiertes Phenyl oder für Naphthyl steht; R 8 für Hydroxy, Methoxy, Amino oder R ° steht; R 9 für (C 1 -C )-Alkyl, Hydroxymethyl, Trifluormethyl,

( l~ 2)~ Alkoχ y oder R11 steht;

R 10 für den Rest

COR 12

-NH-CH-(CH '-2,)'-2-COR 12 Steht;

R 11 für den Rest

C H - N H R 14

X steht ;

R 12 für Hydroxy oder )-Alkoxy steht; R 13 für (C 1 -C 4 )-Alkyl oder Benzyl steht; R 14 für Wasserstoff oder Benzyloxycarbonyl steht; und ihrer tautomeren Formen sowie ihrer pharmakologisch verträglichen Salze, wobei aber Verbindungen der allge¬ meinen Formel I, in der R 3 für Hydroxy steht, ausge¬ schlossen sind, als pharmakologische Wirkstoffe. Für bevorzugte solche Pteridin-Derivate gilt das oben Gesagte entsprechend.

Die folgenden Beispiele geben Verbindungen der allgemei¬ nen Formel I an, die erfindungsgemäß eingesetzt werden können. In den Beispielen werden folgende Abkürzungen verwendet:

Me = Methyl

Et = Ethyl iPr = Isopropyl iBu = Isobutyl tBu = tert-Butyl

Ph = Phenyl

Py = 2-Pyridyl

Z = Benzyloxycarbonyl

Ph-4-C00H, Ph-4-Cl und entsprechende Angaben bedeuten einen Phenylrest, der in der 4-Position durch den Rest -COOH bzw. durch Chlor bzw. durch die im jeweiligen Beispiel angegebene Gruppe substituiert ist. R 10a , R 10b und R 10c stehen für den Rest der Formel

COR 12

-NH-C 1 H-(CH 2 ) 2 -C0R ,

wobei im Fall R 10a der Rest R 12 für Hydroxy, im Fall R 10b der Rest R 12 für Ethoxy und im Fall R 10c der Rest R 12 für Methoxy steht.

R a steht für den (2,2-Dimethyl-l,3-dioxolan-4-yl)methyl- Rest (D-Form) .

In den Beispielen Nr. 1 bis 109 steht R in der allgemei¬ nen Formel I für Wasserstoff.

Nr.

0a 0b

Nr . X R 1 R 2 R 3

H H OCH 2 CH 2 OMe

H H O-Cyclohexyl

H H 0-CH 2 Ph

H H OPh

H H 0-(Ph-4-Cl)

H H 0-(Ph-4-C00H) H H 0-(Ph-4-CONH 2 )

H H O-(Ph-4-COR 10a )

H H O-(Ph-4-COR 10b )

H H 0-R a

H H OCOMe COMe H OCOMe

H H OCOCH 2 OH

H H OCOCH(Me)-NHZ

H H OCH 2 CONEt 2

H H NH 2 H H NHMe

H H NMe 2

H NH 2 NMe 2

H H NEt 2

H H NH-CH 2 CH 2 Ph H H NH-CH 2 (Ph-4-COR 10a )

H H NH-CH 2 (Ph-4-COR 10b )

H H N(Me)-(CH 2 ) 4 -COR 10a

H H N(Me)-(CH 2 ) 4 -COR 10b

H H N(Me)-(CH 2 ) 4 -COR 10c H H NH-CH 2 -(2,4-Dichlorphenyl)

H H NH-CH 2 -(3,4-Dichlorphenyl)

H H NH-(CH 2 ) 3 -0-(CH 2 ) 2 -OEt H H NH-Cyclohexyl

Nr. R-

35

Messung der Hemmung der Aktivität gereinigter Stickstoff¬ monoxid-Synthase (NOS)

Bei diesem Aktivitätsassay wird das bei der Bildung von NO durch gereinigte NOS anfallende Koprodukt L-Citrullin quantitativ erfaßt. Als Substrat der Enzymreaktion wird -Η-radiomarkiertes L-Arginin eingesetzt, das zu J H-L- Citrullin und NO umgesetzt wird. Nach Beendigung der Enzyminkubation wird entstandenes L-Citrullin von unver¬ brauchtem L-Arginin mittels lonenaustauschchromatographie aus dem Reaktionsgemisch entfernt; die durch Flüssig- keitsszintillation gemessene 3 H-Aktivität entspricht dann der Menge an L-Citrullin, die ein direktes Maß für die Aktivität der NOS ist.

Das Grundmedium für die Durchführung der Enzymreaktion ist TE-Puffer (Triethanolamin, EDTA, pH 7,0). Das End¬ volumen jeder Inkubation beträgt 100 μl. Das Reaktions- gemisch wird erhalten, indem die folgenden 6 Komponenten auf Eis gemischt werden:

1. "REA-Mix" (pH 7,0), der Triethanolamin, Calciumchlo- rid, Magnesiumchlorid, EDTA, L-Arginin, Calmodulin und Flavin-Adenin-Dinukleotid (FAD) enthält;

2. frisch zubereitete Stammlösung von ß-Nicotinamid- Adenin-Dinukleotid-Phosphat, reduzierte Form (NADPH);

3. (6R)-5,6,7,8-Tetrahydro-L-Biopterin-Dihydrochlorid- Stammlösung (BH4) oder - für Versuche ohne BH4 - statt- dessen TE-Puffer;

4. gereinigte NO-Synthase aus Schweinekleinhirn oder aus Schweineleber;

5. L-[2,3,4,5- H]-Arginin-Hydrochlorid-Stammlösung (1,5- 2,6 TBq/mmol); 6. zu testende Substanz.

Die finalen Konzentrationen der Komponenten im Inkuba¬ tionsvolumen von 100 μl sind:

Triethanolamin 50 mM, EDTA 0,5 mM, CaCl 226 μM, MgCl 2 477 μM, L-Arginin 50 μM, Calmodulin 0,5 μM, FAD 5 μM, NADPH 1 mM, BH4 (wenn zugesetzt) 2 μM, zu testende Substanz 100 μM. Nach dem Mischen der Komponenten auf Eis wird der Reaktionsansatz sofort in einem Wasserbad bei 37°C für 15 Minuten inkubiert. Nach dieser Inkubations- zeit wird die Reaktion durch Zugabe von 900 μl eiskaltem "Stoppuffer" (20 mM Natriumacetat, 2 mM EDTA, pH 5,5) abgestoppt und der Ansatz (Gesamtvolumen jetzt 1,0 ml) auf Eis gestellt. Zur Abtrennung des nicht umgesetzten H-L-Argιnms wird das Gemisch auf eine Ionenaustauscher- säule mit 0,8 ml Dowex AG 50 WX-8 (100-200 mesh) gegeben, die zuvor mit 2 ml Stoppuffer gespült und äquilibriert wurde. Nach dem Auftragen der Probe wird die Säule zwei¬ mal mit je 1 ml Wasser eluiert. Der Durchlauf der Probe und das Eluat werden in Szintillationsgefäßen aufgefangen und gereinigt (Gesamtvolumen 3 ml). Zu den 3 ml wäßriger Meßlösung werden 9 ml Szintillator-Lösung gegeben und die homogene Mischung wird in einem Flüssigszintillations- zähler Tricarb 2500 TR (Packard) 1 Minute pro Probe ge¬ messen. Die mit der zu testenden Substanz gefundene Akti- vität wird in Prozent der Aktivität der Kontrolle angege¬ ben. Jede Substanz wird in einer Konzentration von 100 μM in Anwesenheit von 2 μM Tetrahydrobiopterin auf antago¬ nistische Wirkung sowie in Abwesenheit von Tetrahydrobio¬ pterin auf agonistische Wirkung auf die NOS getestet. Alle Inkubationen werden in Triplikaten angesetzt. Jeder Versuch wird dreimal mit verschiedenen Enzympräparationen wiederholt. Einige Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.

Verbindung Enzym aus Citrullin-Bildung des Beispiels (% der Kontrolle)

1 21 23 37 60 76

Beispiel A

Gelatineweichkapseln, enthaltend 100 mg Wirkstoff pro Kapsel:

Beispiel B

Injektionslösung, enthaltend 2,0 mg Wirkstoff pro ml: pro ml Wirkstoff 2,0 mg

Polyethylenglycol 400 5,0 mg

Natriumchlorid 2,7 mg

Wasser zu Injektionszwecken ad 1 ml

Beispiel C

Emulsion, enthaltend 60 mg Wirkstoff pro 5 ml: pro 100 ml Emulsion Wirkstoff 1,2 g

Neutralöl q.s.

Natriumcarboxymethylcellulose 0,6 g Polyoxyethylen-stearat q.s.

Glycerin rein 0,2 bis 2,0 g Geschmacksstoff q.s.

Wasser (entsalzt oder destilliert) ad 100 ml

Beispiel D

Rektale Arzneiform, enthaltend 40 mg Wirkstoff pro Suppositoriu : pro Suppositorium Wirkstoff 40 mg

Suppositoriengrundmasse ad 2 g

Beispiel E

Tabletten, enthaltend 40 mg Wirkstoff pro Tablette: pro Tablette

Wirkstoff 40 mg

Lactose 600 mg Maisstärke 300 mg lösliche Stärke 20 mg

Magnesiumstearat 40 mg

1000 mg

Beispiel F

Dragees, enthaltend 50 mg Wirkstoff pro Dragee; pro Dragee Wirkstoff 50 mg

Maisstärke 100 mg

Lactose 60 mg sec. Calciumphosphat 30 mg lösliche Stärke 5 mg Magnesiumstearat 10 mg kolloidale Kieselsäure 5 mg

260 mg

Beispiel G

Für die Herstellung des Inhalts von Hartgelatinekapseln eignen sich die folgenden Rezepturen: a) Wirkstoff 100 mg

Maisstärke 300 mg

b) Wirkstoff Milchzucker Maisstärke

500 mg

Beispiel H

Tropfen können nach folgender Rezeptur hergestellt werden

(100 mg Wirkstoff in 1 ml = 20 Tropfen):

Wirkstoff 10 g Benzoesäuremethylester 0,07 g

Benzoesäureethylester 0,03 g

Ethanol 96 %ig 5 ml entmineralisiertes Wasser ad 100 ml