NEMMANIWAR SUMIT (AT)
HORNIK CHRISTOPH (AT)
KALMAN MELANIE (AT)
HENROTTE MARY-EVE (AT)
WO2014082257A1 | 2014-06-05 |
US20170006788A1 | 2017-01-12 | |||
US20200359585A1 | 2020-11-19 | |||
US20080003445A1 | 2008-01-03 |
Patentansprüche 1. Bekleidungselement (1) zum Anbringen an einer Wand oder einer Fassade, umfassend einen Hohlraum (11), wobei an einer Seite (2) des Hohlraums (11) eine erste von außen in den Hohlraum (11) führende Öffnung (3) vorgesehen ist, und wobei an einer zweiten, der ersten Seite (2) gegenüberliegenden Seite (6) eine zweite von außen in den Hohl raum (11) führende Öffnung (7) vorgesehen ist, wobei sich ein Rohrstück (8) von der zweiten Öffnung (7) in das Innere des Hohlraums (11) erstreckt. 2. Bekleidungselement nach Anspruch 1 , wobei die zweite Öffnung (7) versetzt zur ersten Öffnung (3) angeordnet ist. 3. Bekleidungselement nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Bekleidungselement (1) als quaderförmige Platte ausgebildet ist, umfassend eine Vorderseite (4), eine der Vorder seite (4) gegenüberliegende Rückseite sowie vier Seitenflächen, und wobei die Öffnun gen (3, 7) an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen angeordnet sind. 4. Bekleidungselement nach Anspruch 3, wobei die Vorderseite (4) eine strukturierte Oberfläche aufweist. 5. Bekleidungselement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Material des Bekleidungselements (1) ein Keramikmaterial, insbesondere eine Tonkeramik, um fasst. 6. Bekleidungselement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, außerdem umfas send wenigstens ein Befestigungselement zum Verbinden des Bekleidungselements (1) mit einer Unterkonstruktion (16) und/oder einem weiteren Bekleidungselement (1). 7. Bekleidungselement nach Anspruch 6, wobei das wenigstens eine Befestigungsele ment in Form einer Aussparung (5) ausgebildet ist, welche formschlüssig mit einem korrespondierenden Befestigungselement der Unterkonstruktion (16) verbindbar ist. 8. Bekleidungselement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Rohr stück (8) über die Seite des Bekleidungselements (1) nach außen übersteht, in welcher die zweite Öffnung (7) vorgesehen ist. 9. Bekleidungselement nach einem der vorangegangenen Ansprüche, außerdem umfas send wenigstens eine epiphytische Pflanze und/oder Kräuterpflanze an einer Außen seite des Bekleidungselements (1). 10. System (10) umfassend: eine Unterkonstruktion (16) und/oder eine Wand; und wenigstens zwei mit der Unterkonstruktion (16) und/oder der Wand verbundene oder verbindbare Bekleidungselemente (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche. 11. System nach Anspruch 10, außerdem umfassend eine Wasserzufuhr, welche ausge bildet und/oder angeordnet ist, um Wasser in die erste Öffnung (3) von wenigstens einem der Bekleidungselemente (1) einzubringen. 12. System nach Anspruch 11, wobei die Wasserzufuhr außerdem ein Wasserreservoir (13) umfasst, in welches Wasser aus wenigstens einem der Bekleidungselemente (1) über dessen zweite Öffnung (7) zuführbar ist. 13. System nach Anspruch 12, wobei die Wasserzufuhr außerdem eine Pumpe (20) zum Fördern von Wasser aus dem Wasserreservoir (13) zu dem Teil der Wasserzufuhr um fasst, der ausgebildet und/oder angeordnet ist, um Wasser in die erste Öffnung (3) von wenigstens einem der Bekleidungselemente (1) einzubringen. 14. System nach einem der Ansprüche 10 - 13, wobei die wenigstens zwei Bekleidungs elemente (1) so ausgebildet sind, dass ein erstes Bekleidungselement über einem zweiten Bekleidungselement derart angeordnet oder anordenbar ist, dass die zweite Öffnung (7) des ersten Bekleidungselements mit der ersten Öffnung (3) des zweiten Bekleidungselements fluchtet. 15. Verwendung eines Bekleidungselements nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Auf wachsen von Pflanzen mit Bereitstellen des Bekleidungselements (1); und Aufbringen zumindest einiger der Pflanzen und/oder von Samen und/oder Sporen zu mindest einiger der Pflanzen auf die Oberfläche, wobei insbesondere zumindest einige der aufgebrachten Pflanzen aus einer Gruppe ausgewählt sind, die aus Moosen, Far nen, Bromelien, Kakteen, Kräuter und Orchideen besteht oder diese umfasst. |
Die Erfindung betrifft ein Wandbekleidungselement, insbesondere zur Begrünung von Außen oder Innenwänden von Gebäuden.
Es ist bekannt, dass Pflanzen das Mikroklima in ihrer Umgebung verbessern können. So kön nen Pflanzen Schadstoffe aus der Luft filtern und Wärmeinseln reduzieren. Insbesondere in Städten sind horizontale Flächen, auf denen Pflanzen gedeihen können, jedoch nur begrenzt verfügbar. Es werden daher vermehrt Außenwände von Gebäuden genutzt, um weitere Grün flächen bereitzustellen.
Für die Fassadenbegrünung werden üblicherweise Kletterpflanzen eingesetzt, die entweder über ein Klettergerüst oder, im Falle von selbstklimmenden Pflanzen, direkt an der Hauswand an der Fassade hochwachsen. Auch wandgebundene Systeme sind bekannt, bei denen Pflanzgefäße verschiedener Art an einer Unterkonstruktion im Sinne einer vorgehängten hin terlüfteten Fassade befestigt werden. Nachteilig an diesen nicht-bodengebundenen Systemen ist aber, dass sie insbesondere hinsichtlich der Bewässerung der Pflanzen aufwändig sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Wandbekleidungselement, insbesondere zur Begrünung von Außen- oder Innenwänden von Gebäuden, bereitzustellen, welches insbe sondere die Bewässerung der Fassadenbegrünung vereinfacht.
Diese Aufgabe wird durch ein Wandbekleidungselement gemäß Anspruch 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen.
Die Erfindung stellt also ein Bekleidungselement zum Anbringen an einer Wand oder einer Fassade bereit, umfassend einen Hohlraum, wobei an einer Seite des Hohlraums eine erste von außen in den Hohlraum führende Öffnung vorgesehen ist, und wobei an einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden Seite eine zweite von außen in den Hohlraum führende Öffnung vorgesehen ist, wobei sich ein Rohrstück von der zweiten Öffnung in das Innere des Hohlraums erstreckt.
Ein solches Bekleidungselement ermöglicht es, ein einfaches und effizientes Bewässerungs system für eine Fassadenbegrünung bereitzustellen. Das Bekleidungselement kann an einer Fassade oder Wand so angeordnet werden, dass die erste Öffnung an der Oberseite des Be kleidungselements angeordnet ist und die zweite Öffnung entsprechend an dessen Unterseite. Wasser kann durch die erste Öffnung in den Hohlraum eingebracht werden, und über die zweite Öffnung an der gegenüberliegenden Seite ablaufen. Das ablaufende Wasser kann ins besondere in ein weiteres, darunterliegendes Bekleidungselement eingebracht werden. Durch das in das Innere des Hohlraums ragende Rohrstück kann sichergestellt werden, dass ausrei chend Wasser für die Pflanzen im Bekleidungselement verbleibt, mit anderen Worten also nur ein Überlauf über die zweite Öffnung abläuft und beispielsweise in ein darunterliegendes zwei tes Bekleidungselement läuft.
Bei der ersten und zweiten Öffnung kann es sich insbesondere um Durchgangsöffnungen in der Wandung des Hohlraums handeln. Bei dem Hohlraum handelt es sich also um einen an allen Seiten durch eine Wandung begrenzten Raumbereich.
Der Hohlraum kann auch weiter unterteilt sein, sodass ein Kanalisations- oder Hohlraumsys tem ausgebildet ist. Das hierin in Zusammenhang mit dem Hohlraum Offenbarte gilt entspre chend für ein solches Kanalisations- oder Hohlraumsystem.
Das Rohrstück kann eine zylindrische Form aufweisen, insbesondere als gerader Kreiszylin der ausgebildet sein. Der Innendurchmesser des Rohrstücks kann dem Durchmesser der zweiten Öffnung entsprechen. Durch die Länge des Rohrstücks kann die maximal im Beklei dungselement verbleibende Wassermenge festgelegt werden.
Das Rohrstück kann sich wenigstens bis zu einem Drittel, insbesondere wenigstens bis zur Hälfte, der Höhe des Hohlraums erstrecken. Als Höhe des Hohlraums wird die maximale Er streckung des Hohlraums in einer Richtung verstanden, die senkrecht zur Ebene verläuft, in der die zweite Öffnung angeordnet ist.
Das Rohrstück kann fest oder zerstörungsfrei lösbar mit der Seite des Bekleidungselements verbunden sein, in der die zweite Öffnung angeordnet ist. Die Verbindung kann insbesondere über eine Steckverbindung realisiert sein. Insbesondere im Fall einer Steckverbindung kann der Innendurchmesser des Rohrstücks kleiner als der Durchmesser der zweiten Öffnung sein.
Die zweite Öffnung kann insbesondere versetzt zur ersten Öffnung angeordnet sein. Dadurch kann sichergestellt werden, dass Wasser zunächst den Hohlraum befüllt, bevor es über das Rohrstück und die zweite Öffnung abläuft. Die versetzte Anordnung bezieht sich dabei auf eine Draufsicht auf die erste Seite in Richtung der zweiten Seite. Mit anderen Worten sind in diesem Fall die erste und zweite Öffnung nicht fluchtend angeordnet.
Das Bekleidungselement kann als quaderförmige Platte ausgebildet sein, umfassend eine Vor derseite, eine der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite sowie vier Seitenflächen, wobei die Öffnungen an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen angeordnet sind. Die Vorderseite kann in diesem Fall gleich groß wie die Rückseite und größer als die Seitenflächen ausgebildet sein. Solche plattenförmigen Bekleidungselemente sind aufgrund ihrer einfachen Geometrie vielseitig einsetzbar, insbesondere im Verbund mit weiteren solchen Bekleidungselementen. Im Falle einer quaderförmigen Platte entspricht die Höhe des Hohlraums dem Innenabstand der Seite, in welcher die erste Öffnung angeordnet ist, von der Seite, in welcher die zweite Öffnung angeordnet ist. Der Abstand ist hierbei ein Normalabstand.
Das Bekleidungselement kann eine Länge von 10 bis 100 cm, insbesondere von 10 bis 50 cm, weiter insbesondere von 15 bis 33 cm, aufweisen, und es kann eine Breite von 10 bis 100 cm, insbesondere von 10 bis 50 cm, weiter insbesondere von 15 bis 33 cm, aufweisen. Eine mitt lere Dicke kann im Bereich von 2,5 bis 10 cm, insbesondere von 2,5 bis 5,5 cm liegen.
Der Hohlraum kann ein Volumen von 1 bis 15 Liter, insbesondere von 1 bis 5 Liter aufweisen.
Die Vorderseite des Bekleidungselements kann eine strukturierte Oberfläche aufweisen. Die Vorderseite kann damit eine Fläche zum Anwachsen von Pflanzen bereitstellen. Unter einer strukturierten Oberfläche ist hier eine Oberfläche zu verstehen, die ein oder mehrere Erhebun gen und/oder ein oder mehrere Vertiefungen aufweist. Eine glatte Oberfläche weist dagegen abgesehen von einer dem Material intrinsischen Rauheit keine Strukturen wie Erhebungen und/oder Vertiefungen auf. Die strukturierte Oberfläche kann auch als relieffierte Oberfläche bezeichnet werden.
Die strukturierte Oberfläche kann insbesondere eine Mehrzahl an sich im Wesentlichen paral lel zu der Oberfläche erstreckenden Gängen (Gräben) und eine Mehrzahl an zwischen den Gängen angeordneten Zwischengangbereichen umfassen, wobei zumindest einige der Mehr zahl an Gängen an einer vorbestimmten Position an der Oberfläche zusammenlaufen.
Es ist denkbar, auch die Rückseite und/oder eine oder mehrere Seitenflächen mit einer struk turierten Oberfläche zu versehen. Diese Strukturen können zum Einsparen von Material und/o der als Verbindungsstrukturen dienen. Die Rückseite und/oder eine oder mehrere Seitenflä chen, insbesondere alle Seitenflächen, können aber auch glatte Oberflächen aufweisen.
Das Material des Bekleidungselements kann, insbesondere im Bereich von dessen Vorder seite ein poröses Material umfassen oder daraus bestehen. Mit anderen Worten kann das Material des Bekleidungselements Kapillaren umfassen, sodass Wasser aus dem Hohlraum an wenigstens eine Oberfläche des Bekleidungselements gelangen kann, insbesondere an dessen Vorderseite. Das Material des Bekleidungselements kann ein Keramikmaterial, insbe sondere eine (Hochtemperatur-)Tonkeramik, umfassen oder sein.
Im Falle eines Bekleidungselements aus einem Keramikmaterial können alle Seiten bis auf eine Seite eine glasierte Oberfläche aufweisen. Dadurch sind die glasierten Seiten wasserdicht ausgebildet, und Wasser aus dem Hohlraum kann nicht durch Kapillarwirkung über diese Sei ten entweichen. Das Wasser gelangt in diesem Fall über Kapillarwirkung nur an die eine nicht glasierte Oberfläche, welche entsprechend für das Anwachsen von Pflanzen genutzt werden kann. Die nicht-glasierte Seite kann insbesondere die oben beschriebene Vorderseite des Be kleidungselements sein.
Das Bekleidungselement kann außerdem wenigstens ein Befestigungselement zum Verbin den des Bekleidungselements mit einer Unterkonstruktion und/oder einem weiteren Beklei dungselement umfassen. Die Unterkonstruktion kann eine Unterkonstruktion im Sinne einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade sein. Dadurch kann das Bekleidungselement effizient zur Bildung einer begrünten Fassade verwendet werden. Die Unterkonstruktion kann jedoch auch eine alleinstehende Konstruktion sein, beispielsweise eine Metall- und/oder Holzkonstruktion. Dadurch können beispielsweise begrünte Raumteiler geschaffen werden.
Das wenigstens eine Befestigungselement kann in Form einer Aussparung ausgebildet sein, welche formschlüssig mit einem korrespondierenden Befestigungselement der Unterkonstruk tion verbindbar ist.
Das Bekleidungselement kann jedoch auch ohne solche Befestigungselemente ausgebildet sein. Das Bekleidungselement kann dann über ein Haftmittel, beispielsweise einen Klebstoff, oder über bei der Montage eingesetzte Befestigungsmittel mit einer Unterkonstruktion und/o der Wand verbunden werden.
Das Rohrstück kann über die Seite des Bekleidungselements, in welcher die zweite Öffnung vorgesehen ist, nach außen überstehen. Dadurch ist ein besserer Anschluss an benachbarte Bekleidungselemente im Verbund einer Wand- oder Fassadenbekleidung möglich.
Das Bekleidungselement kann außerdem wenigstens eine epiphytische Pflanze an einer Au ßenseite des Bekleidungselements umfassen. Die epiphytische Pflanze kann insbesondere an der oben beschriebenen Vorderseite des Bekleidungselements angeordnet sein. Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen haben den Vorteil, dass sie ohne Erde gedeihen können. Nährstoffe entnehmen solche Pflanzen aus der Luft. Folglich ist lediglich eine Wasserversorgung nötig, welche durch das hierin beschriebene Bekleidungselement bereitgestellt werden kann. Ein derartiges Bekleidungselement erlaubt also die Bildung einer pflegeleichten und damit kosten effizienten Fassaden- oder Wandbegrünung. Es ist aber auch möglich alternativ oder zusätz lich zu der wenigstens einen epiphytischen Pflanze ein oder mehrere Kräuterpflanzen vorzu sehen. Als Kräuterpflanzen oder krautige Pflanzen werden Pflanzen bezeichnet, die kein se kundäres Dickenwachstum aufweisen und somit nicht verholzen. Bei der wenigstens einen Kräuterpflanze kann es sich insbesondere um ein Heilkraut oder Küchenkraut handeln. Es ist auch denkbar, dass es sich bei einer epiphytischen Pflanze gleichzeitig um eine Kräuter pflanze handelt und umgekehrt.
Es wird außerdem ein System offenbart, umfassend: eine Unterkonstruktion und/oder eine Wand; und wenigstens zwei mit der Unterkonstruktion und/oder der Wand verbundene oder verbindbare Bekleidungselemente.
Gemäß Anspruch 10 sollen die wenigstens zwei Bekleidungselemente oben beschriebene Be kleidungselemente sein. Die Bekleidungselemente können also eines oder mehrere der oben genannten Merkmale aufweisen. Die Bekleidungselemente können identisch oder unter schiedlich ausgebildet sein.
Die Bekleidungselemente können so an der Unterkonstruktion und/oder Wand angeordnet o- der anordenbar sein, dass die erste Öffnung an der Oberseite des jeweiligen Bekleidungsele ments angeordnet ist und die zweite Öffnung entsprechend an dessen Unterseite. Wasser kann durch die jeweilige erste Öffnung in den Hohlraum eingebracht werden, und über die zweite Öffnung an der gegenüberliegenden Seite ablaufen. Das ablaufende Wasser kann ins besondere in ein weiteres, darunterliegendes Bekleidungselement eingebracht werden. Durch das in das Innere des Hohlraums ragende Rohrstück kann sichergestellt werden, dass ausrei chend Wasser für die Pflanzen im jeweiligen Bekleidungselement verbleibt, mit anderen Wor ten also nur ein Überlauf über die zweite Öffnung abläuft und beispielsweise in ein darunter liegendes zweites Bekleidungselement läuft.
Wenn das Rohrstück nach außen übersteht, kann ein verbesserter Anschluss an das darun terliegende Bekleidungselement erreicht werden. Insbesondere kann das überstehende Rohr stück dann in die erste Öffnung des darunterliegenden Bekleidungselements münden. Das System kann außerdem eine Wasserzufuhr umfassen, welche ausgebildet und/oder an geordnet ist, um Wasser in die erste Öffnung von wenigstens einem der Bekleidungselemente einzubringen. Die Wasserzufuhr kann dafür insbesondere eine Wasserleitung, beispielsweise in Form eines Schlauchs, umfassen, welche wenigstens einen über der ersten Öffnung des wenigstens einen Bekleidungselements angeordneten oder anordenbaren Auslass aufweist.
Die Wasserzufuhr kann außerdem ein Wasserreservoir umfassen, in welches Wasser aus we nigstens einem der Bekleidungselemente überdessen zweite Öffnung zuführbar ist. Das Was serreservoir kann also als Sammelbehälter für überschüssiges Wasser verwendet werden, welches dadurch zur weiteren Nutzung bereitsteht.
Die Wasserzufuhr kann außerdem eine Pumpe zum Fördern von Wasser aus dem Wasserre servoir zu dem Teil der Wasserzufuhr umfassen, der ausgebildet und/oder angeordnet ist, um Wasser in die erste Öffnung von wenigstens einem der Bekleidungselemente einzubringen. Dadurch kann ein Wasserkreislauf gebildet werden, welcher eine besonders einfache und ef fiziente Bewässerung einer begrünten Fassade oder Wand erlaubt. Dadurch kann die Fassa den- oder Wandbegrünung auch pflegeleichter ausgebildet sein.
Die wenigstens zwei Bekleidungselemente können dabei so ausgebildet sein, dass ein erstes Bekleidungselement über einem zweiten Bekleidungselement angeordnet oder anordenbar ist, wobei die zweite Öffnung des ersten Bekleidungselements mit der ersten Öffnung des zweiten Bekleidungselements über ein Verbindungselement fluidisch verbunden ist, beispiels weise über eine Rohrleitung oder ein Schlauchstück. Eine Rohrleitung ist dabei starr, während ein Schlauchstück demgegenüber flexibel ausgebildet ist.
Die wenigstens zwei Bekleidungselemente können auch so ausgebildet sein, dass ein erstes Bekleidungselement über einem zweiten Bekleidungselement derart angeordnet oder anordenbar ist, dass die zweite Öffnung des ersten Bekleidungselements mit der ersten Öff nung des zweiten Bekleidungselements fluchtet. Dadurch kann das aus dem ersten Beklei dungselement austretende Wasser ohne Zwischenschaltung weiterer Elemente oder unter Verwendung nur kurzer Verbindungselemente in das zweite Bekleidungselement eingebracht werden.
Neben der Verwendung von oben beschriebenen Bekleidungselementen für das offenbarte System, ist es auch denkbar, die Bekleidungselemente, wie oben beschrieben auszubilden, jedoch ohne Hohlraum mit zugehörigen Öffnungen und Rohrstück. In diesem Fall kann das jeweilige Bekleidungselement insbesondere als quaderförmige Platte ausgebildet sein, umfas send eine Vorderseite, eine der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite sowie vier Seiten flächen. Die Vorderseite des Bekleidungselements kann eine strukturierte Oberfläche zum An haften von Pflanzen aufweisen. Abgesehen von den Öffnungen in den Seitenwänden können die Seiten des Bekleidungselements ein oder mehrere der oben beschriebenen Merkmale auf weisen.
Die Bekleidungselemente können insbesondere einen Keramikwerkstoff umfassen oder dar aus bestehen.
Das System kann auch eine Wasserzufuhr umfassen, welche ausgebildet und/oder angeord net ist, um Wasser auf wenigstens eine Oberfläche der Bekleidungselemente aufzubringen. Das Wasser kann insbesondere auf die Rückseite der Bekleidungselemente aufgebracht wer den, wenn die Bekleidungselemente ein poröses Material umfassen oder daraus bestehen. Durch die Kapillarwirkung kann das Wasser dann von der Rückseite an die Vorderseite gelan gen. Im Fall einer Wasserzufuhr von hinten ist eine Unterkonstruktion erforderlich, welche den entsprechenden Platz für die Wasserzufuhr ermöglicht.
Weiterhin wird die Verwendung eines Bekleidungselements gemäß einem der oben beschrie benen Beispiele zum Aufwachsen epiphytischer Pflanzen und/oder Kräuterpflanzen mit Be reitstellen des Bekleidungselements und Aufbringen zumindest einiger der epiphytischen Pflanzen und/oder Kräuterpflanzen und/oder von Samen und/oder Sporen zumindest einiger der epiphytischen Pflanzen und/oder Kräuterpflanzen auf die Oberfläche bereitgestellt. Hierbei können zumindest einige der aufgebrachten epiphytischen Pflanzen aus einer Gruppe ausge wählt sein, die aus Moosen, Farnen, Bromelien, Kakteen und Orchideen besteht oder diese umfasst. Beispielsweise umfasst das Aufbringen zunächst das Aufbringen einer Mischung aus Moosen und Farnsporen und/oder Kakteensamen und/oder Bromeliensamen. Weiterhin um fasst die Verwendung eine gewisse Zeit später, etwa einige Tage oder Wochen danach, bei spielsweise das manuelle oder mechanische Anhaften von Orchideen- und/oder Bromelien- und/oder Farnpflanzen. Die gewisse Zeit später kann so gewählt werden, dass sich Moosko lonien etabliert haben und die Samen beziehungsweise Sporen sich zu einem gewissen Grad entwickelt haben. Die Verwendung kann dann eine gewisse Zeit nach dem Anhaften, etwa einige Wochen später, die Montage des Bekleidungselements umfassen.
Die Erfindung stellt weiterhin die Verwendung eines Bekleidungselements gemäß einem der oben beschriebenen Beispiele zum Begrünen einer Außen- oder Innenwand, insbesondere einer Fassade, bereit, umfassend ein Anbringen von mehreren derartigen Bekleidungsele menten mit aufgewachsenen epiphytischen Pflanzen und/oder Kräuterpflanzen an einer Wand oder Fassade.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der beispielhaften Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines beispielhaften Bekleidungselements;
Figur 2 einen Schnitt durch ein beispielhaftes Bekleidungselement;
Figur 3 einen weiteren Schnitt durch ein beispielhaftes Bekleidungselement;
Figur 4 einen Schnitt durch ein beispielhaftes System mehrerer Bekleidungselemente; Figur 5 eine beispielhafte Unterkonstruktion; und
Figur 6 eine Draufsicht auf ein beispielhaftes System mehrerer Bekleidungselemente.
Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines beispielhaften Bekleidungselements 1, mit einer ersten Seitenfläche 2, in der eine erste von außen in einen nicht dargestellten Hohlraum führende Öffnung 3 vorgesehen ist. Durch die Öffnung 3 kann insbesondere Wasser in den sich im Inneren des Bekleidungselements 1 befindlichen Hohlraum eingebracht werden.
Eine Vorderseite 4 des Bekleidungselements 1 ist strukturiert, also mit mehreren Erhebungen und Vertiefungen versehen, ausgebildet. Diese Vorderseite 4 bildet eine Fläche zum Anwach sen von Pflanzen (in der Figur nicht gezeigt), insbesondere epiphytischen Pflanzen. Das Ma terial des Bekleidungselements 1, insbesondere im Bereich der Vorderseite 4, ist porös, so- dass Wasser aus dem Hohlraum über Kapillarwirkung an die an der Vorderseite 4 anhaftenden Pflanzen gelangen kann. Wurzeln der anhaftenden Pflanzen können alternativ oder zusätzlich auch in den Hohlraum hineinragen.
An einer zweiten Seitenfläche des Bekleidungselements 1 der Figur 1 sind Befestigungsele mente in Form von Aussparungen 5 ausgebildet. Diese Aussparungen 5 erlauben eine form schlüssige Befestigung an einer Unterkonstruktion.
Wie nachfolgend noch genauer ausgeführt werden wird, können mehrere dieser Bekleidungs elemente 1 zur Begrünung einer Wand oder Fassade verwendet werden. Figur 2 zeigt einen Schnitt durch ein beispielhaftes Bekleidungselement 1. In diesem Schnitt ist nun der Hohlraum 11 zu erkennen, der als Wasserreservoir dient, wenn das Bekleidungs element 1 zur Wand- oder Fassadenbegrünung eingesetzt wird.
Wiederum ist die Seite 2 des Bekleidungselements 1 , welche auch eine Seite des Hohlraums
11 bildet, zu erkennen, in der die Öffnung 3 als Durchgangsöffnung vorgesehen ist. In der gegenüberliegenden Seite 6 des Hohlraums 11 ist eine zweite Öffnung 7 ausgebildet, die ebenfalls als Durchgangsöffnung von außen in den Hohlraum 11 führt. Die zweite Öffnung 7 ist gegenüber der ersten Öffnung 3 versetzt angeordnet, also nicht fluchtend.
Ein Rohrstück 8 erstreckt sich von der zweiten Öffnung 7 in das Innere des Hohlraums 11. Dieses Rohrstück bildet einen Überlauf für im Hohlraum 11 angeordnetes Wasser. Das Rohr stück 8 erstreckt sich hier bis etwa zur Hälfte der Höhe des Hohlraums 11, wobei die Höhe dem Normalabstand der ersten Seite 2 von der zweiten Seite 6 im Inneren des Hohlraums 11 entspricht.
Das Rohrstück 8 kann fest mit der Seite 6 verbunden sein. Es ist aber auch möglich, dass das Rohrstück 8 zerstörungsfrei lösbar mit der Seite 6 verbunden ist, beispielsweise indem es in die Öffnung 7 gesteckt ist.
Figur 3 zeigt einen weiteren Schnitt durch ein beispielhaftes Bekleidungselement 1. Die Dar stellung entspricht im Wesentlichen der der Figur 2, wobei hier das Rohrstück 8 nach außen über die Außenseite des Bekleidungselements 1 hinausragt. Über den überstehenden Ab schnitt 9 des Rohrstücks 8 ist ein verbesserter fluidischer Anschluss an ein darunterliegendes Bekleidungselement in einem Verbund mehrerer Bekleidungselemente möglich.
Figur 4 zeigt wie über die beschriebenen Bekleidungselemente 1 ein beispielhaftes Bewässe rungssystem einer begrünten Wand oder Fassade realisiert werden kann. Insbesondere sind acht beispielhafte Bekleidungselemente 1 wie in Figur 3 gezeigt über Befestigungselemente
12 miteinander und einer nicht dargestellten Unterkonstruktion verbunden.
Die Bekleidungselemente 1 sind hinsichtlich der Anordnung der Öffnungen 3, 7 unterschiedlich ausgebildet. Insbesondere sind die Bekleidungselemente 1 so ausgebildet, dass für jeweils zwei übereinander angeordnete Bekleidungselemente 1 die zweite Öffnung 7 des ersten Be kleidungselements 1 mit der ersten Öffnung 3 des zweiten, darunterliegenden Bekleidungs elements fluidisch verbunden ist, in diesem Beispiel über den überstehenden Rohrabschnitt 9. Unter den Bekleidungselementen 1 ist ein Wasserreservoir 13 vorgesehen. Über eine Pumpe 20 kann Wasser über die Leitung 14 in einen Bereich oberhalb der Bekleidungselemente 1 gefördert werden. Auslässe 15 der Leitung 14 sind oberhalb der ersten Öffnungen 3 der obers ten Bekleidungselemente 1 angeordnet, sodass Wasser über die ersten Öffnungen 3 in diese Bekleidungselemente 1 einlaufen kann. Über die Rohrstücke 8 und die zweiten Öffnungen 7 kann das Wasser dann als Überlauf in die unteren Bekleidungselemente 1 kaskadieren. Die zweiten Öffnungen 7 der untersten Bekleidungselemente 1 münden in das Wasserreservoir 13, sodass ein Wasserkreislauf gebildet wird.
Figur 5 zeigt schematisch eine beispielhafte Unterkonstruktion 16 aus Metall oder Holz oder einem anderen geeigneten Werkstoff. Über eine solche Unterkonstruktion können die Beklei dungselemente 1 zur Ausbildung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade mit einer Wand verbunden werden. Es ist aber auch denkbar, dass die Unterkonstruktion 16 mit daran befes tigten Bekleidungselementen 1 eine selbsttragende Struktur bilden, beispielsweise als Raum trenner.
Die beispielhafte Unterkonstruktion 16 umfasst zwei vertikale Längsstreben 17, 18 sowie meh rere Querstreben 19.
In Figur 6 sind mehrere Bekleidungselemente 1 dargestellt, die über Befestigungselemente 12 miteinander und mit der Unterkonstruktion 16 verbunden sind. Die Anordnung dient der Ver anschaulichung, üblicherweise wird die Unterkonstruktion vollständig mit Bekleidungselemen ten 1 belegt. Die in Figur 6 dargestellte, strukturierte Vorderseite 4 der Bekleidungselemente 1 kann zum Anwachsen von Pflanzen, insbesondere epiphytischen Pflanzen verwendet wer den. Hierbei können zumindest einige der aufgebrachten epiphytischen Pflanzen aus einer Gruppe ausgewählt sein, die aus Moosen, Farnen, Bromelien, Kakteen und Orchideen besteht oder diese umfasst. Beispielsweise umfasst das Aufbringen zunächst das Aufbringen einer Mischung aus Moosen und Farnsporen und/oder Kakteensamen und/oder Bromeliensamen. Weiterhin umfasst die Verwendung später beispielsweise das manuelle oder mechanische Anhaften von Orchideen- und/oder Bromelien- und/oder Farnpflanzen.
Es ist auch denkbar, die Bekleidungselemente 1 ohne Hohlraum 11 mit zugehörigen Öffnun gen 3, 7 und Rohrstück 8 auszubilden. Abgesehen vom Hohlraum und von den Öffnungen in den Seitenwänden können die Bekleidungselemente ein oder mehrere der oben beschriebe nen Merkmale aufweisen. Die mittlere Dicke des Bekleidungselements kann in diesem Fall jedoch geringer sein, beispielsweise zwischen 0,5 und 5 cm, insbesondere zwischen 0,5 und 2,5 cm. Auf den hierin offenbarten Bekleidungselementen ist ein dauerhafter Bewuchs mit epiphyti- schen Pflanzen möglich. So bewachsene Bekleidungselemente dienen ästhetischen Zwe cken, aber auch der Luftreinigung und thermischen Isolierung innerhalb und außerhalb von Gebäuden. Die Oberflächentextur kann für den Bewuchs einer oder mehrerer bestimmter Ar ten von epiphytischen Pflanzen optimiert werden. Zu den Arten, für deren Bewuchs das Be kleidungselement geeignet Verwendung finden kann, gehören Moose, Farne, Bromelien (wie etwa Tillandsien), Kakteen und Orchideen.
In den genannten Beispielen können alternativ oder zusätzlich zu den epiphytischen Pflanzen auch Kräuterpflanzen eingesetzt werden.
Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt und auch in beliebigen anderen Kombi nationen möglich sind. Weiterhin versteht es sich, dass in den Figuren gezeigte Geometrien nur beispielhaft sind und auch in beliebigen anderen Ausgestaltungen möglich sind.
Next Patent: WALL COVERING ELEMENT HAVING A STRUCTURED SURFACE