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Title:
WASHER DRYER FOR PHOTOCATALYTIC DEODORIZATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/079462
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a domestic appliance (10) with a deodorizing system (16) for removing odour-active molecules from a processing medium of the domestic appliance (10), wherein the deodorizing system (16) is arranged in a processing chamber (14) of the domestic appliance (10), said processing chamber (14) being closed at least during the removal of the odour-active molecules, and comprises at least two different deodorizing mechanisms (17) which can be acted on by the processing medium and which are chosen from the group of filtration mechanisms (20), adsorption mechanisms, absorption mechanisms, extraction mechanisms (18), thermal deodorizing mechanisms, catalytic deodorizing mechanisms, oxidative deodorizing mechanisms (22) and/or biological deodorizing mechanisms. The invention further relates to a method for removing odour-active molecules from a processing medium of a domestic appliance (10).

Inventors:
SCHAUB HARTMUT (DE)
SCHULZE INGO (DE)
TILL CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/073673
Publication Date:
June 06, 2013
Filing Date:
November 27, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BSH BOSCH SIEMENS HAUSGERAETE (DE)
SCHAUB HARTMUT (DE)
SCHULZE INGO (DE)
TILL CHRISTIAN (DE)
International Classes:
A61L9/20; A61L9/014; D06F25/00
Domestic Patent References:
WO2010139623A12010-12-09
WO2006065491A22006-06-22
WO2006042740A22006-04-27
WO2007026387A22007-03-08
Foreign References:
EP1602774A12005-12-07
EP2213947A22010-08-04
EP1602766A22005-12-07
US20030113246A12003-06-19
DE20021301U12001-05-10
JP2005118209A2005-05-12
Attorney, Agent or Firm:
BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Haushaltsgerät (10) mit einem Desodorierungssystem (16) zum Entfernen geruchsaktiver Moleküle aus einem Prozessmedium des Haushaltsgeräts (10), wobei das Desodorierungssystem (16) in einem zumindest während des Entfernens der geruchsaktiven Moleküle geschlossenen Prozessraum (14) des Haushaltsgeräts (10) angeordnet ist und wenigstens zwei unterschiedliche, mit dem Prozessmedium beaufschlagbare Desodorierungseinnchtungen (17) aus der Gruppe der Filtrationseinrichtungen (20), Adsorptionseinrichtungen, Absorptionseinrichtungen, Extraktionseinrichtungen (18), thermischen Desodorierungseinnchtungen, katalytischen Desodorierungseinnchtungen, oxidativen Desodorierungseinnchtungen (22) und/oder biologischen Desodorierungseinnchtungen umfasst.

Haushaltsgerät (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass dieses als Kühlschrank, Herd und/oder Mikrowellengerät und/oder als wasserführendes Haushaltsgerät, insbesondere als Geschirrspülgerät und/oder Wäschebehandlungsgerät, bevorzugt aus der Gruppe Waschmaschine, Trockner und Waschtrockner, ausgebildet ist.

Haushaltsgerät (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Desodorierungssystem (16) wenigstens drei Desodorierungseinnchtungen (17) aus der Gruppe der Filtrationseinrichtungen (20), Adsorptionseinrichtungen, Absorptionseinrichtungen, Extraktionseinrichtungen (18), thermischen Desodorierungseinnchtungen, katalytischen Desodorierungseinnchtungen, oxidativen Desodorierungseinnchtungen (22) und/oder biologischen Desodorierungseinnchtungen umfasst.

Haushaltsgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtrationseinrichtung (20) einen Mikrofilter und/oder einen Membranfilter umfasst und/oder dass die Adsorptionseinrichtung Aktivkohle und/oder einen Zeo- lithen umfasst und/oder dass die Absorptionseinrichtung einen Superabsorber umfasst und/oder dass die Extraktionseinrichtung (18) eine Wasserdampferzeu- gungseinrichtung und/oder eine Wasserverneblungseinrichtung umfasst.

5. Haushaltsgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Desodorierungseinrichtung eine Heizeinrichtung umfasst und/oder dass die katalytische Desodorierungseinrichtung einen Metallkatalysator und/oder Enzyme umfasst und/oder dass die oxidative Desodorierungseinrichtung (20) eine Photolyseeinrichtung und/oder eine Ozonolyseeinrichtung umfasst und/oder dass die biologische Desodorierungseinrichtung einen Tierzellen, Pflanzenzellen, Mikroorganismen und/oder Protozoen enthaltenden Bioreaktor umfasst.

6. Haushaltsgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Desodorierungssystem (16) eine Verschließeinrichtung (26) zugeordnet ist, welche zwischen einer den Prozessraum (14) des Haushaltsgeräts (10) verschließenden Schließstellung und einer den Prozessraum (14) des Haushaltsgeräts (10) freigebenden Offenstellung schaltbar ist.

7. Haushaltsgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Desodorierungssystem (16) zum Abbau von geruchsaktiven Molekülen in einem flüssigen und/oder gasförmigen Prozessmedium ausgebildet ist.

8. Haushaltsgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Desodorierungssystem (16) ausgebildet ist, die wenigstens zwei Deso- dorierungseinrichtungen (17) gleichzeitig und/oder nacheinander mit dem Prozessmedium zu beaufschlagen.

9. Verfahren zum Entfernen geruchsaktiver Moleküle aus einem Prozessmedium eines Haushaltsgeräts (10), bei welchem das Prozessmedium in einem geschlossenen Prozessraum (14) des Haushaltsgeräts (10) einem Desodorierungssystem (16) zugeführt wird, wobei die geruchsaktiven Moleküle mittels des Desodorie- rungssystems (16) durch wenigstens zwei unterschiedliche Verfahren aus der Gruppe Filtrieren, Adsorbieren, Absorbieren, thermisches Trennen, thermisches Degradieren, katalytisches Degradieren, oxidatives Degradieren und/oder biologisches Degradieren aus dem Prozessmedium entfernt werden.

Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessraum (14) des Haushaltsgeräts (10) zumindest während dem Entfernen der geruchsaktiven Moleküle mittels einer Verschließeinrichtung (26) verschlossen und/oder nach dem Entfernen der geruchsaktiven Moleküle mittels der Verschließeinrichtung (26) geöffnet wird.

Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass geruchsaktive Moleküle im Prozessmedium mittels des Desodorierungssystems (16):

- mittels Wasserdampf, welcher durch Verdampfen und/oder Vernebeln erzeugt wird, zu einer Filtereinrichtung (20), insbesondere einem Aktivkohlefilter, transportiert;

- am Filtermaterial der Filtereinrichtung (20) abgelagert; und

- photolytisch und/oder ozonolytisch degradiert werden.

Description:
WASCHTROCKER ZUR PHOTOKATALYTISCHEN DESODORIERUNG

Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät mit einem Desodorierungssystem zum Entfernen geruchsaktiver Moleküle sowie ein Verfahren zum Entfernen geruchsaktiver Moleküle aus einem Prozessmedium eines Haushaltsgeräts.

Haushaltsgeräte werden während ihres Gebrauchs auf unterschiedliche Weise verunreinigt. So fallen beispielsweise in einer Geschirrspülmaschine Essensreste und in einer Waschmaschine oder einem Trockner Verunreinigungen aus den zu reinigenden Wäschestücken an. Aber nicht nur wasserführende Haushaltsgeräte, sondern auch Haushaltsgeräte wie Mikrowellen oder Backöfen werden während ihrer Benutzung verunreinigt. In Abhängigkeit von der Art des Haushaltsgeräts tritt die Problematik von Verunreinigungen somit in flüssigen und/oder in gasförmigen Prozessmedien des betreffenden Haushaltsgeräts auf. Solche Verunreinigungen, welche im Wesentlichen aus organischen Verbindungen bestehen, umfassen in der Regel eine Vielzahl von unterschiedlichen geruchsaktiven Molekülen. Bei geruchsaktiven Molekülen handelt es sich generell um chemische Verbindungen, die grundsätzlich eine ausreichende Flüchtigkeit, eine gewisse Lipophilie sowie eine hinreichende Wasserlöslichkeit aufweisen, um die über dem olfakto- rischen Epithel der menschlichen Nase liegende wässrige Mucosa passieren zu können. Das maximale Molekülgewicht beträgt bei Aromastoffen ungefähr 300 g/mol. Diese Grenze ist einerseits physikalisch bedingt, da größere Moleküle kaum oder nicht mehr flüchtig sind. Andererseits handelt es sich hierbei auch um eine biologische Grenze, da zu voluminöse Moleküle nicht mehr mit biologischen Geruchsrezeptoren wechselwirken kön- nen.

Zur Geruchsbeseitigung in Haushaltsgeräten sind einzelne Verfahren wie Lüften des Prozessraums bzw. Verdünnen des Prozessmediums, Absorption der geruchsaktiven Moleküle über Wasserdampf, Adsorption der geruchsaktiven Moleküle an Aktivkohle, bei- spielsweise Aktivkohlefiltermatten im Prozessluftstrom eines Wäschetrockners, oder Ozo- nolyse der geruchsaktiven Moleküle bekannt. Ein Geschirrspülgerät mit einer Ozonolyse- Desodorierungseinrichtungen ist aus der JP 20051 18209 A bekannt. Jedes dieser Verfahren weist neben spezifischen Vorteilen jedoch auch eine Reihe von Nachteilen auf. Das Lüften des Prozessraums bzw. das Verdünnen des Prozessmediums führt zu langen Prozesszeiten. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Akkumulation von geruchsaktiven Molekülen in geschlossenen Prozesskreisen, so dass sich das Verfahren nur für Haushaltsgeräte mit offenen Prozessräumen eignet. Entsprechend werden die geruchsaktiven Moleküle bei der Absorption über Wasserdampf nicht zersetzt, sondern lediglich an einen anderen Ort transportiert, so dass auch hier die Gefahr einer Geruchsakkumulation in strömungsberuhigten Bereichen des Haushaltsgeräts besteht. Bei der Verwendung von Aktivkohle kommt es im Laufe der Zeit zwangsläufig zu einer Verunrei- nigung der Aktivkohleoberflächen und damit zu einer Verringerung der Säuberungsleistung. Nachteilig an allen adsorptiven und absorptiven Verfahren ist zudem, dass nicht alle geruchsaktiven Molekülklassen auf Adsorberflächen aufziehen bzw. dauerhaft am Absorber gebunden bleiben und dass generell lediglich die Lokalisation der Gerüche verändert, der Geruch selbst aber nicht dauerhaft beseitigt wird.

Reaktive Anwendungen, wie etwa die Nutzung von Ozon zur Reinigung des Prozessmediums, sind zwar in der Lage, Gerüche dauerhaft zu beseitigen, weisen jedoch den Nachteil auf, dass die Erzeugung und Verwendung von Ozon nicht oder nur schwer auf kleinere Reaktionsräume begrenzt werden kann. Daher sollte das Haushaltsgerät zur Vermeidung von Ozonaustritt in die Umgebung gegen Gasaustritt gesichert werden. Abhängig von der Ozonkonzentration und der Konzentration der vorhandenen Reaktionspartner kann die Abklingzeit jedoch einige Stunden betragen, was für Haushaltsgeräte in der Regel unerwünscht ist. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Haushaltsgerät zu schaffen, welches eine möglichst schnelle und vollständige Entfernung von geruchsaktiven Molekülen aus einem Prozessmedium des Haushaltsgeräts ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, mittels welchem eine möglichst schnelle und vollständige Entfernung von geruchsaktiven Molekülen aus einem Prozessmedium des Haus- haltsgeräts ermöglicht ist.

Die Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Haushaltsgerät mit einem Desodorie- rungssystem zum Entfernen geruchsaktiver Moleküle aus einem Prozessmedium des Haushaltsgeräts sowie durch ein Verfahren zum Entfernen geruchsaktiver Moleküle aus einem Prozessmedium eines Haushaltsgeräts gemäß jeweiligem unabhängigem Patentanspruch gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in abhängigen Patentansprüchen sowie nachfolgender Beschreibung und beigefügter Zeichnung angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des Haushaltsge- räts als vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens anzusehen sind und umgekehrt, und dies auch dann, wenn darauf hierin nicht explizit hingewiesen ist.

Ein Haushaltsgerät, welches eine möglichst schnelle und vollständige Entfernung von geruchsaktiven Molekülen aus einem Prozessmedium des Haushaltsgeräts ermöglicht, ist erfindungsgemäß dadurch geschaffen, dass das Haushaltsgerät ein Desodorierungs- system aufweist, welches in einem zumindest während des Entfernens der geruchsaktiven Moleküle verschlossenen Prozessraum des Haushaltsgeräts angeordnet ist und wenigstens zwei unterschiedliche, mit dem Prozessmedium beaufschlagbare Desodorie- rungseinrichtungen aus der Gruppe der Filtrationseinrichtungen, Adsorptionseinrichtun- gen, Absorptionseinrichtungen, Extraktionseinrichtungen, thermischen Desodorierungs- einrichtungen, katalytischen Desodorierungseinrichtungen, oxidativen Desodorierungs- einrichtungen und/oder biologischen Desodorierungseinrichtungen umfasst. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Haushaltsgerät ein Desodorie- rungssystem umfasst, welches ausgebildet ist, zur Geruchsbeseitigung eine Kombination von wenigstens zwei unterschiedlichen Desodorierungsverfahren in einem geschlossenen Prozessraum durchzuführen. Der Prozessraum des Haushaltsgeräts kann dabei beispielsweise ein in sich geschlossener Kreislauf für ein Prozessmedium sein. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Prozessraum permanent oder nur während des Entfernens der geruchsaktiven Moleküle geschlossen ist. Das Desodorierungssystem ist bevor- zugt ausgebildet, wenigstens zwei unterschiedliche Desodorierungsverfahren bzw. die diese Desodorierungsverfahren ausführenden Desodorierungseinrichtungen gleichzeitig oder getrennt voneinander zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Ein Prozessmedium im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jedes flüssige oder feste Medium, das im betroffenen Haushaltsgerät verwendet wird oder anfällt. Beispielsweise ist unter einem Prozessme- dium erwärmte Luft in einem Trockner oder Backofen, die Waschlauge einer Waschmaschine oder eines Geschirrspülgeräts, aber auch die Abluft einer Waschmaschine oder eines Geschirrspülgeräts zu verstehen. Durch die Kombination unterschiedlicher Desodorierungseinrichtungen ergeben sich in Verbindung mit dem geschlossenen Prozessraum verschiedene quantitative und qualitative Vorteile. Beispielsweise kann zur Vermeidung langer Abklingzeiten alternativ oder zusätzlich zu einer ozonolytischen Desodorierungseinrichtung eine photokatalytische Desodorierungseinrichtung vorgesehen sein. Die Nutzung einer photokatalytischen Desodorierungseinrichtung bietet den Vorteil sehr kurzer Halbwertszeiten der erzeugten Radikale, insbesondere von aktiviertem Sauerstoff, so dass die Abklingzeiten im Vergleich zu einer Ozonolyse wesentlich verringert werden und das Haushaltsgerät schneller wieder freigegeben werden kann. Alternativ oder zusätzlich können diese Abklingzeiten auch durch die Kombination einer ozonolytischen Desodorierungseinrichtung mit einer Desodorierungseinrichtung, welche einen geeigneten Reaktionspartner bereitstellt, verringert werden. Ein geeigneter Reaktionspartner kann dabei beispielsweise eine einen Aktivkohlefilter umfassende Filtrations- oder Adsorptionseinrichtungen sein, die in Verbindung mit einer ozonolytischen Desodorierungseinrichtung synergistisch sowohl zur Adsorption von geruchsaktiven Molekülen als auch zur Reaktion mit Ozon verwendet werden kann. Alternativ oder zusätzlich können nicht mit Ozon reagierende Filtrationseinrichtungen vorgesehen sein, wobei auf diesen Filtrationseinrichtun- gen abgelagerte geruchsaktive Moleküle als Reaktionspartner für Ozon oder aktivierten Sauerstoff dienen und abgebaut werden. Dabei können gleichzeitig durch Ablagerungen verschlossene Öffnungen und Durchgänge im Filtermaterial durch die Reaktion mit Ozon wieder„freigebrannt" werden. Die Filtrationseinrichtung wird dementsprechend mit Hilfe der ozonolytischen Desodorierungseinrichtung regeneriert, wodurch ihre ursprüngliche Filtrationswirkung wesentlich länger erhalten bleibt. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass vernebeltes und/oder verdampftes Wasser in einer Absorptionseinrichtung für die Absorption der geruchsaktiven Moleküle und/oder als Transportmedium zu einer die geruchsaktiven Moleküle degradierenden Desodorierungseinrichtung verwendet wird. Des Weiteren können die geruchsaktiven Moleküle mit Hilfe einer degradierenden Desodorierungsein- richtung - insbesondere einer thermischen, katalytischen, oxidativen und/oder biologischen Desodorierungseinrichtung - zersetzt werden. Hierbei werden grundsätzlich aus langkettigen und schwerer in Wasser löslichen Kohlenwasserstoffverbindungen kurzketti- gere und leichter lösliche Moleküle gebildet, die dementsprechend leichter von einer stromab angeordneten bzw. nachgeschalteten Ad- oder Absorptionseinrichtungen des Desodorierungssystems aufgenommen werden können. Zusammenfassend kann das erfindungsgemäße Haushaltsgerät somit besonders einfach an eine große Vielzahl möglicher geruchsaktiver Moleküle angepasst werden. Darüber hinaus kann das Desodorie- rungssystem besonders einfach und flexibel an die betreffende Ausgestaltung des Haushaltsgeräts angepasst werden. Weiterhin können die einzelnen, durch die wenigstens zwei unterschiedlichen Desodorierungseinrichtungen durchführbaren Desodorie- rungsschritte besser gesteuert werden. Zudem ist eine Selbstreinigung etwaiger Filterelemente wie beispielsweise Aktivkohle- oder Membranfilter durch Reaktion der abgetrennten geruchsaktiven Moleküle mit Ozon ermöglicht. Des Weiteren kann zur Vermei- dung von Ozon eine photokatalytische Desodorierungseinrichtung vorgesehen sein. Hierdurch kann der geruchsbelastete Prozessraum des Haushaltsgeräts nach dem Entfernen der geruchsaktiven Moleküle besonders schnell wieder freigegeben werden. Beispielsweise kann das Öffnen einer Waschmaschinentür bei einem als Waschmaschine ausgebildeten Haushaltsgerät bereits kurz nach Abschluss der Desodorierung erlaubt werden. Vorzugsweise ist das Desodorierungssystem ausgebildet, im Mittel wenigstens 60 Gew.- %, vorzugsweise wenigstens 80 Gew.-% und besonders bevorzugt wenigstens 90 Gew.- % der im Prozessmedium enthaltenen aromaaktiven Moleküle aus dem Prozessmedium zu entfernen. Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Haushaltsgerät als Kühlschrank, Herd und/oder Mikrowellengerät und/oder als wasserführendes Haushaltsgerät, insbesondere als Geschirrspülgerät und/oder Wäschebehandlungsgerät, bevorzugt aus der Gruppe Waschmaschine, Trockner und Waschtrockner, ausgebildet ist. Das Haushaltsgerät ist bevorzugt ein Wäschebehandlungsgerät aus der Gruppe Waschmaschine, Trockner und Waschtrockner. Im Allgemeinen weist ein Wäschebehandlungsgerät eine drehbar gelagerte Trommel, einen Antriebsmotor für die Trommel und eine Heizeinrichtung auf. Zudem sind in der Regel Schaltmittel und Antriebsmittel zum Drehen und Anhalten der Trommel vorhanden. Ein Trockner umfasst im Allgemeinen einen Prozessluftkanal, in dem sich eine Trocknungskammer für die zu trocknenden Gegenstände und im Allgemeinen eine Heizung zur Erwärmung der Prozessluft und ein Gebläse zur Beförderung der Prozessluft befinden. In einem Trockner wird zum Trocknen von Gut wie Wäsche Prozessluft durch einen Prozessraum mit dem zu trocknenden Gut geführt. Aus der Trocknungskammer strömende feuchtwarme Prozessluft wird zum Auskondensieren der von dem feuchten Gut herrührenden Feuchte in einem geeigneten Wärmetauscher (Luft-Luft-Wärmetau- scher, Wärmesenke einer Wärmepumpe) abgekühlt und nach Abtrennen des entstandenen Kondensats wieder mittels einer Heizung (elektrische Heizung, Gasheizung oder Wärmequelle einer Wärmepumpe) erhitzt und in die Trocknungskammer zurück geleitet. In einem Ablufttrockner sind dagegen ein Zuluftkanal und ein Abluftkanal vorhanden, so dass die aus einer Umgebung des Ablufttrockners (insbesondere einem Aufstellraum) in den Zuluftkanal gesaugte Prozessluft nach Durchgang durch die Trocknungskammer über den Abluftkanal zu einem Abluftausgang und damit wieder in den Aufstellraum, oder durch eine entsprechende Abluftleitung aus diesem heraus, geführt wird. Eine Waschmaschine umfasst im Allgemeinen neben einer Trommel als Aufnahmebehälter für die zu behandelnden Wäschestücke einen Laugenbehälter, ein Wasserzulaufsystem und ein am Boden des Laugenbehälters angeordnetes Laugenablaufsystem mit einer Laugenpumpe. Ein Waschtrockner vereinigt die Merkmale eines Trockners und einer Waschmaschine in sich und ist für beide entsprechenden Verwendungen nutzbar. Das erfindungsgemäße Haushaltsgerät ist jedoch hinsichtlich seiner bestimmungsgemäßen Verwendung grund- sätzlich nicht eingeschränkt.

Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Desodorierungssystem wenigstens drei Desodo- rierungseinrichtungen aus der Gruppe der Filtrationseinrichtungen, Adsorptionseinrichtungen, Absorptionseinrichtungen, Extraktionseinrichtungen, thermischen Desodorierungs- einrichtungen, katalytischen Desodorierungseinrichtungen, oxidativen Desodorierungsein- richtungen und/oder biologischen Desodorierungseinrichtungen umfasst. Hierdurch kann zumindest die weit überwiegende Anzahl an geruchsaktiven Molekülen durch die Kombination von wenigstens drei Desodorierungseinrichtungen zumindest im Wesentlichen aus dem Prozessmedium des Haushaltsgeräts entfernt werden, wodurch eine besonders schnelle und umfassende Geruchsentfernung ermöglicht ist. Dabei kann in Abhängigkeit des jeweiligen Haushaltsgeräts vorgesehen sein, dass vier, fünf oder sechs unterschiedliche Desodorierungseinrichtungen vorgesehen sind. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass zwei oder mehr Desodorierungseinrichtungen des gleichen Typs parallel und/oder nacheinander im Prozessmediumstrom angeordnet sind.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Filtrationseinrichtung einen Mikrofilter und/oder einen Membranfilter umfasst und/oder dass die Adsorptionseinrichtung Aktivkohle und/oder einen Zeolithen umfasst und/oder dass die Absorptionseinrichtung einen Superabsorber umfasst und/oder dass die Extraktions- einrichtung eine Wasserdampferzeugungseinrichtung und/oder eine Wasserverneblungs- einrichtung umfasst. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die thermische Desodorierungseinrichtung eine Heizeinrichtung umfasst und/oder dass die katalytische Desodorierungseinrichtung einen Metallkatalysator und/oder Enzyme umfasst und/oder dass die oxidative Desodorierungseinrichtung eine Photolyseeinrichtung und/oder eine Ozonolyseeinrichtung umfasst und/oder dass die biologische Desodorierungseinrichtung einen Tierzellen, Pflanzenzellen, Mikroorganismen und/oder Protozoen enthaltenden Bioreaktor umfasst. Hierdurch kann die Desodorisierungswirkung des Desodorierungs- systems optimal an den jeweiligen Typ des Haushaltsgeräts, an die Art und den Umfang der anfallenden geruchsaktiven Moleküle sowie an die Eigenschaften des zu reinigenden Prozessmediums angepasst werden.

Weitere Vorteile ergeben sich, indem dem Desodorierungssystem eine Verschließeinrichtung zugeordnet ist, welche zwischen einer den Prozessraum des Haushaltsgeräts verschließenden Schließstellung und einer den Prozessraum des Haushaltsgeräts freigebenden Offenstellung schaltbar ist. Hierdurch kann der Prozessraum, in welchem sich das von geruchsaktiven Molekülen zu reinigende Prozessmedium befindet, zumindest für die Dauer der Desodorisierung bzw. bei aktiviertem Desodorierungssystem mit Hilfe der Verschließeinrichtung geschlossen und anschließend bzw. bei deaktiviertem Desodorie- rungssystem wieder freigegeben werden. Die Verschließeinrichtung kann hierzu beispielsweise eine Klappe umfassen, mittels welcher ein Strömungsweg des Prozessmediums verschließbar und offenbar ist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Desodorierungssystem zum Abbau von geruchsaktiven Molekülen in einem flüssigen und/oder gasförmigen Prozessmedium ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine besonders gute Anpassung des Desodorierungssystems und damit der erzielbaren Reinigungswirkung an die jeweilige Ausgestaltung des Haushaltsgeräts. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Desodorierungssystem ausgebildet ist, die wenigstens zwei Desodorierungseinrichtungen gleichzeitig und/oder nacheinander mit dem Prozessmedium zu beaufschlagen. Hierdurch kann der Reinigungsprozess optimal an die Art und Konzentration der zu entfernenden geruchsaktiven Moleküle angepasst werden.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen geruchsaktiver Moleküle aus einem Prozessmedium eines Haushaltsgeräts. Dabei wird eine möglichst schnelle und vollständige Entfernung von geruchsaktiven Molekülen aus einem Prozessmedium des Haushaltsgeräts erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Prozessme- dium in einem geschlossenen Prozessraum des Haushaltsgeräts einem Desodorierungs- system zugeführt wird, wobei die geruchsaktiven Moleküle mittels des Desodorierungs- systems durch wenigstens zwei unterschiedliche Verfahren aus der Gruppe Filtrieren, Adsorbieren, Absorbieren, thermisches Trennen, thermisches Degradieren, katalytisches Degradieren, oxidatives Degradieren und/oder biologisches Degradieren aus dem Prozessmedium entfernt werden. Die sich hieraus ergebenden Merkmale und deren Vorteile sind den vorhergehenden Beschreibungen zum erfindungsgemäßen Haushaltsgerät zu entnehmen. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren mit Hilfe eines Haushaltsgeräts nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele durchgeführt.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Prozessraum des Haushaltsgeräts zumindest während dem Entfernen der geruchsaktiven Moleküle mittels einer Verschließeinrichtung verschlossen und/oder nach dem Entfernen der geruchsaktiven Moleküle mittels der Verschließeinrichtung geöffnet wird. Durch das Schließen des Prozessraums ist sichergestellt, dass während des Desodorisierens keine geruchsaktiven Moleküle in die Umgebung austreten, so dass es zu keiner Geruchsbelästigung durch das Haushaltsgerät kommt. Weiterhin wird hierdurch eine zumindest weitgehende Entfernung der geruchsaktiven Moleküle aus dem Prozessmedium erleichtert, da kein Stoffaustausch mit der Umgebung möglich ist. Beispielsweise wird bei einem als Trockner ausgebildeten Haushaltsgerät die mit geruchsaktiven Molekülen beladene Prozessluft während dem Entfernen in einem geschlossenen Kreislauf durch eine Trocknungskammer mit dem zu trocknenden Gut zu einem Desodorierungssystem geleitet, mittels welchem die geruchsaktiven Moleküle ganz oder teilweise aus der Prozessluft entfernt werden. Anschließend wird die desodorisierte Prozessluft wieder in die Trock- nungskammer zurückgeführt.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass geruchsaktive Moleküle im Prozessmedium mittels des Desodorierungssystems mittels Wasserdampf, welcher durch Verdampfen und/oder Vernebeln erzeugt wird, zu einer Filterein- richtung, insbesondere einem Aktivkohlefilter, transportiert, am Filtermaterial der Filtereinrichtung abgelagert und photolytisch und/oder ozonolytisch degradiert werden. Auf diese Weise wird eine besonders effiziente, schnelle und zumindest weitgehend vollständige Entfernung der geruchsaktiven Moleküle aus dem Prozessmedium erreicht, wobei die einzelnen Verfahrensschritte synergistisch zusammenwirken. So fungiert der Nebel oder Dampf nicht nur als Absorber für die Geruchsmoleküle, sondern transportiert diese zusätzlich zur Filtereinrichtung. Eine als Aktivkohlefilter ausgebildete Filtereinrichtung reduziert dabei nicht nur die Konzentration der geruchsaktiven Moleküle im Prozessmedium, sondern fungiert zusätzlich als Reaktionspartner für Ozon. Alternativ oder zusätzlich können auch nicht mit Ozon reagierende Filter verwendet werden, wobei die an diesen abgeschiedenen Kohlenwasserstoffe als Reaktionspartner für Ozon oder andere reaktive Sauerstoffspezies dienen. Dabei werden gegebenenfalls durch die Ablagerungen verschlossene Öffnungen im Filter durch die Reaktion mit Ozon wieder„freigebrannt". Des Weiteren werden bei der photolytischen und/oder ozonolytischen Reaktion aus längerket- tigen, schwer löslichen Kohlenwasserstoffen kürzerkettige und damit leichter lösliche Moleküle gebildet, die entsprechend einfacher von einem Ad- oder Absorber aus dem Prozessmedium entfernt werden können. Schließlich ermöglicht die Kombination aus ozonolytischer und/oder photolytischer Degradierung und einem geeigneten Filter eine erhebliche Verringerung der Abklingzeiten, so dass der Prozessraum des Haushaltsgeräts entsprechend schnell wieder freigegeben werden kann. Es können grundsätzlich allerdings auch andere additive oder alternative Verfahrensschritte vorgesehen sein.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, dem Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genann- ten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in dem Ausführungsbeispiel genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand seiner Darstellung in der beigefügten Zeichnung näher erläutert Dabei zeigt die einzige Figur der Zeichnung schematisch einen vertikalen Schnitt durch ein als Trockner ausgebildetes Haushaltsgerät.

Die einzige Figur zeigt schematisch einen vertikalen Schnitt durch ein als Trockner aus- gebildetes Haushaltsgerät 10. Das Haushaltsgerät 10 umfasst ein Gehäuse 12, in welchem ein Prozessraum 14 zum Trocknen von Wäsche oder anderem Trockengut vorgesehen ist. Der Prozessraum 14 kann beispielsweise eine drehbar gelagerte Trommel (nicht gezeigt) aufweisen, welcher in an sich bekannter und daher nicht näher gezeigter Weise ein Antriebsmotor für die Trommel und eine Heizeinrichtung zugeordnet sind. Zudem kann das Haushaltsgerät 10 in an sich bekannter Weise Steuergeräte, Schaltmittel und Antriebsmittel zum Drehen und Anhalten der Trommel aufweisen. In dem Haushaltsgerät 10 wird zum Trocknen von Gut wie Wäsche Prozessluft als Prozessmedium durch den Prozessraum 14 mit dem zu trocknenden Gut geführt. Zum Entfernen geruchsaktiver Moleküle aus dem Prozessmedium des Haushaltsgeräts 10 weist dieses ein Desodorie- rungssystem 16 auf, welches seinerseits drei unterschiedliche Desodorierungseinrichtun- gen 17, nämlich vorliegend eine Extraktionseinrichtung 18, eine Filtrationseinrichtung 20 sowie eine oxidative Desodorierungseinrichtung 22, umfasst. Das Desodorierungssystem 16 ist in einem fluidisch mit dem Prozessraum 14 gekoppelten Kanal 24 angeordnet, durch welchen die Prozessluft gemäß Pfeil I geleitet wird. Stromab des Desodorierungs- systems 16 ist eine Verschließeinrichtung 26 mit einer Klappe 28 angeordnet. Die Klappe 28 kann gemäß Doppelpfeil II zwischen der gezeigten, den Prozessraum 14 verschließenden Schließstellung und einer den Prozessraum 14 des Haushaltsgeräts 10 freigebenden Offenstellung bewegt werden. Vorzugsweise erfolgt die Steuerung des Desodo- rierungssystems 16 und der Verschließeinrichtung 26 mit Hilfe eines zentralen Steuergeräts (nicht gezeigt) des Haushaltsgeräts 10. Bei geöffneter Klappe 28 kann die Prozessluft durch einen Abluftkanal 30 aus dem Prozessraum 14 und aus dem Haushaltsgerät 10 ausgeleitet werden. Solange das Desodorierungssystem 16 aktiviert ist, wird die Klappe 28 in die Schließstellung bewegt, so dass die Prozessluft in einem geschlossenen Kreis- prozess gemäß Pfeil III zurück in den Prozessraum 14 geleitet wird. Nach Beendigung des Geruchsentfernungsverfahrens kann die Klappe 28 geöffnet und der Prozessraum 14 gemäß Pfeil IV entlüftet werden.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Extraktionseinrichtung 18 als Wasserverneb- lungseinrichtung ausgebildet, mittels welcher ein kalter Wassernebel erzeugt wird. Der Wassernebel extrahiert geruchsaktive Moleküle aus der Prozessluft und transportiert die geruchsaktiven Moleküle weiter zu der als Aktivkohlefilter ausgebildeten Filtrationseinrichtung 20, in welcher die Prozessluft gefiltert und geruchsaktiven Moleküle adsorbiert werden. Die gezeigte Filtrationseinrichtung 20 fungiert somit gleichzeitig als Filter und als Adsorber. Die oxidative Desodorierungseinrichtung 22 ist ihrerseits als photolytische Oxi- dationseinrichtung ausgebildet. Beispielsweise kann die oxidative Desodorierungseinrichtung 22 Mineralien enthalten, deren Oberflächen unter Bestrahlung mit sichtbarem oder ultraviolettem Licht Moleküle des Sauerstoffs derart zu aktivieren vermögen, dass ihre Bereitschaft zu chemischen Reaktionen deutlich erhöht wird. Dieser Effekt ist unter der Bezeichnung„Photolyse" oder "Photokatalyse" geläufig. Jedes dieser Mineralien ist ein Halbleiter mit einer Bandlücke, welche die Erzeugung eines Elektron-Loch-Paars in diesem Halbleiter durch ein Quant sichtbaren oder ultravioletten Lichts erlaubt. Zusätzlich ist davon auszugehen, dass ein solches Mineral eine Affinität zu Sauerstoff aufweist, wel- che eine Aktivierung des Sauerstoffs durch Übertragung von Energie aus dem Halbleiter gestattet. Zu den bekannten Mineralien gehören Titandioxid, Cadmiumsulfid, Wolframtri- oxid und Zinkoxid. Zusätzlich ist es bekannt, einen solchen Halbleiter durch Dotieren oder dergleichen mit Elementen wie Kohlenstoff, Bor, Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Chlor, Arsen, Selen, Brom, Antimon, Tellur und Jod dahingehend zu verändern, dass die Wel- lenlänge des zum Hervorrufen der Photokatalyse notwendigen Lichtes verlängert wird. Als Beispiel sei Titandioxid erwähnt: Zum Hervorrufen der Photokatalyse an reinem Titandioxid ist eine Bestrahlung mit ultraviolettem Licht einer Wellenlänge zwischen 380 nm und 400 nm entsprechend dem Bereich UV-A erforderlich. Weiterhin ist es beispielsweise möglich, ein mit Kohlenstoff modifiziertes Titandioxid in Form eines Pulvers zu erzeugen, an dem bereits bei Bestrahlen mit sichtbarem Licht die Photokatalyse auftritt. Grundsätzlich können jedoch auch andere Desodorierungseinrichtungen, beispielsweise Ozonoly- seeinrichtungen, bei welchen durch Koronaentladung eine ozonhaltige Luftströmung erzeugt wird, vorgesehen sein. Durch Nutzung der Photokatalyse werden vorteilhaft sehr kurze Halbwertszeiten der erzeugten Radikale erzielt. Durch die Kombination mit der als Aktivkohlefilter ausgebildeten Filtrationseinrichtung 20 wird den reaktiven Sauerstoffspezies zudem ein geeigneter Reaktionspartner zur Verfügung gestellt, wodurch die Abklingzeiten des Verfahrens weiter reduziert werden. Der Aktivkohlefilter erfüllt somit eine Doppelfunktion, indem er einerseits Geruchsmoleküle absorbiert und andererseits zur Reaktion mit aktiviertem Sauerstoff genutzt wird. Dabei werden gegebenenfalls durch Ablage- rungen verschlossene Öffnungen in der Filtrationseinrichtung 20 durch die Reaktion mit dem aktivierten Sauerstoff wieder„freigebrannt" und die Filtrationseinrichtung 20 somit regeneriert. Es kann vorgesehen sein, dass die Filtrationseinrichtung 20 und die oxidative Desodorierungseinrichtung 22 parallel oder in Strömungsrichtung nacheinander im Kanal 24 angeordnet sind und dementsprechend gleichzeitig oder nacheinander auf die Pro- zessluft einwirken.

Das Haushaltsgerät 10 bietet somit verschiedene Vorteile. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass eine große Vielzahl an möglicherweise auftretenden Gerüchen durch die Kombination der unterschiedlichen Geruchsentfernungs-Teilverfahren gezielt und einfach steuerbar aus dem Prozessmedium entfernt werden kann. Des Weiteren wird eine vorteilhafte Selbstreinigung des beteiligten Aktivkohle- oder auch eines Membranfilters durch Reaktion der abgesonderten Schichten mit Ozon oder aktiviertem Sauerstoff erzielt. Bedarfsabhängig ist dabei eine photokatalytische Reinigung der Prozessluft ohne Freiset- zung von Ozon möglich. Schließlich liegen die Abklingzeiten nach erfolgter photokatalyti- scher Behandlung im Bereich von Sekunden oder wenigen Minuten, so dass der Prozessraum 14 sehr schnell wieder freigegeben werden kann, beispielsweise indem der Schließmechanismus einer Trocknertür (nicht gezeigt) geöffnet wird.

Bezugszeichenliste

10 Haushaltsgerät

12 Gehäuse

14 Prozessraum

16 Desodorierungssystem

17 Desodorierungseinrichtung

18 Extraktionseinrichtung

20 Filtrationseinrichtung

22 oxidative Desodorierungseinrichtung

24 Kanal

26 Verschließeinrichtung

28 Klappe

30 Abluftkanal

I Pfeil

II Doppelpfeil

III Pfeil

IV Pfeil