Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
WEAVING MACHINE FOR PRODUCING FOLDS, IN PARTICULAR PLEAT FOLDS, AND/OR FABRIC HAVING LOOPS, AND METHOD FOR PRODUCING A FABRIC OF THIS TYPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/074264
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a weaving machine for producing fabric, which is provided with folds, in particular pleat folds, and/or loops. The weaving machine comprises a material take-down (3) and at least two warp let-offs (1, 2), the warp threads of which can be supplied by respective thread stores. Respective drives of the material take-down (3) and the warp let-offs (1, 2) are designed and controlled in an open-loop or closed-loop manner in such a way that, when weaving fold- or loop-free sections of fabric, the material take-down (3) and the warp let-offs (1, 2) carry out a forward movement in the material take-down direction (14), and when forming folds or loops, the material take-down (3) and the warp let-offs that are not creating folds/loops each carry out a backward movement against the material take-down direction (14), without stopping the weaving machine (10), and the warp let-offs for the folds or loops carry out a movement independent of the other warp let-offs, without pausing the weaving machine. The backward movements are adapted to the sizes and characteristics of the folds or loops. The invention also relates to a method for producing a fabric having a fold, in particular a pleat fold, and a method for producing a fabric having a loop.

Inventors:
LANGER MICHAEL (DE)
MOTZ KURT (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/076027
Publication Date:
April 16, 2020
Filing Date:
September 26, 2019
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
DORNIER GMBH LINDAUER (DE)
International Classes:
D03D11/02; D03D39/22; D03D49/04; D03D51/00
Foreign References:
KR20100108698A2010-10-08
EP0339223A21989-11-02
EP0225239A11987-06-10
EP0339223A21989-11-02
DE1535575A11970-01-15
Download PDF:
Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Webmaschine (10) zur Herstellung von Gewebe, welches mit Falten (1 1 ) und/oder

Schlaufen (12) versehen ist, welche einen Warenabzug (3) und mindestens zwei Kettablässe (1 , 2) aufweist, deren Kettfäden (4, 5) von jeweiligen Fadenvorräten lieferbar sind, wobei jeweilige Antriebe des Warenabzugs (3) und der Kettablässe (1 , 2) so ausgebildet und steuerbar oder regelbar sind, dass der Warenabzug (3) und die

Kettablässe (1 , 2) beim Weben von faltenfreien oder schlaufenfreien Gewebeabschnitten eine Vorwärtsbewegung in Warenabzugsrichtung (14) ausführen und beim Aufstellen von Falten oder Schlaufen der Warenabzug (3) und die nicht die Falten/Schlaufen

erzeugenden Kettablässe, ohne die Webmaschine (10) zu stoppen, jeweils eine

Rückwärtsbewegung entgegen der Warenabzugsrichtung (14) ausführen und die

Kettablässe für die Falten oder Schlaufen eine zu den anderen Kettablässen unabhängige Bewegung ausführen oder stehenbleiben, wobei die Rückwärtsbewegungen auf die Größen und Ausprägungen der Falten oder Schlaufen abgestimmt sind.

2. Webmaschine (10) nach Anspruch 1 , bei der die Fadenvorräte als Kettablässe (1 , 2) mit Kettbäumen ausgebildet sind.

3. Webmaschine (10) nach Anspruch 1 , bei der die Fadenvorräte als Kettablässe (1 , 2) in Form von Gatterspulen ausgebildet sind.

4. Webmaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welcher der erste Kettablass zumindest einen Faden und der zweite Kettablass zumindest zwei Fäden aufweist.

5. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welcher je nach

Gewebekonstruktion und Kettablasskonfiguration eine entsprechende Anzahl an

Kettablässen vorgesehen ist.

6. Verfahren zum Herstellen eines Falten (1 1 ) aufweisenden Gewebes, bei welchem ein Warenabzug (3) und zumindest zwei Kettablässe (1 , 2) vorgesehen sind, deren Kettfäden (4, 5) von ihrem jeweiligen Fadenvorrat geliefert werden, wobei zumindest ein Kettablass bezüglich seiner Antriebsrichtung reversibel ist und das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: a) Weben eines Gewebeabschnittes mit zumindest einem ersten und einem zweiten Kettablass in einer für die Faltenhöhe definierten Länge, bei der die Kettfäden der beim Weben der Falten nicht benötigter Kettablässe in einer Endstellung ihrer Fachbildemittel verharren; b) Fixieren der gewebten Falte mit den Kettfäden der nicht an der Falte beteiligten Kettablässe durch mindestens einen Fachwechsel mit Schusseintrag; und c) Zurückfahren der nicht an der Falte beteiligten Kettablässe sowie des Warenabzugs auf eine definierte, der Falte formgebenden Position, ohne die Webmaschine zu stoppen.

7. Verfahren zum Herstellen eines Schlaufen (12) aufweisenden Gewebes, bei welchem ein Warenabzug (3) und zumindest zwei Kettablässe (1 , 2) vorgesehen sind, deren Kettfäden (4, 5) von ihrem jeweiligen Fadenvorrat geliefert werden, wobei zumindest ein Kettablass bezüglich seiner Antriebsrichtung reversibel ist und das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: a) Abziehen eines ungewebten Warenabschnittes mittels des Warenabzugs (3) und der Kettablässe (1 , 2) in Warenabzugsrichtung (14) in einer für die Schlaufenhöhe definierten Länge und danach Anhalten der schlaufenbildenden Kettablässe. b) Fixieren der an der Schlaufe beteiligten Kettfäden mit den Kettfäden der nicht an der Schlaufe beteiligten Kettablässe durch mindestens einen Fachwechsel mit Schusseintrag; und c) Zurückbewegen der nicht an den Schlaufen beteiligten Kettablässe und des

Warenabzugs (3) auf eine definierte, den Schlaufen formgebende Position, ohne die Webmaschine (10) zu stoppen.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei welchem der erste Kettablass zumindest einen Faden und der zweite Kettablass zumindest zwei Fäden aufweist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei welchem der Fadenvorrat eines jeden Kettablasses (1 , 2) jeweils ein Kettbaum ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei welchem der Fadenvorrat auf

Gatterspulen vorgehalten wird.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 und 8 bis10, bei welchem die Aufstellbewegung der Falte mit mindestens einem Leerschuss entzerrt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 und 8 bis 1 1 , bei welchem die Falten auf der Oberseite und/oder der Unterseite des Gewebes angeordnet werden. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei welchem die Aufstellbewegung der

Schlaufe mit mindestens einem Leerschuss entzerrt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, bei welchem Schlaufen auf der Oberseite und/oder der Unterseite des Gewebes angeordnet werden.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 14, bei welchem über die Webbreite mehrere separat angetriebene Kettablässe vorgesehen sind zur Ausbildung von Falten (11 ) und/oder Schlaufen (12) über jeweilige Teilbereiche der Webbreite.

Description:
WEBMASCHINE ZUR HERSTELLUNG VON FALTEN, INSBESONDERE PLISSEEFALTEN, UND/ODER SCHLAUFEN AUFWEISENDEM GEWEBE SOWIE VERFAHREN ZUM

HERSTELLEN EINES SOLCHEN GEWEBES

Die Erfindung betrifft eine Webmaschine zur Herstellung von Falten, insbesondere Plisseefalten, und/oder Schlaufen aufweisendem Gewebe sowie ein Verfahren zum Herstellen eines

Gewebes, das Falten, insbesondere Plisseefalten, aufweist, wie auch ein Verfahren zum

Herstellen eines Gewebes, welches Schlaufen aufweist.

Bei den bekannten Verfahren wird eine Plisseefalte wie folgt gewebt. Bis zum Beginn der Plisseefalte wird mit einer Ober- und einer Unterkette ein einlagiges Gewebe gewebt. Wenn die Plisseefalte gewebt werden soll, wird mit dem Beginn des Webens der Plisseefalte ein

Kettsystem komplett ins Ober- oder Unterfach gefahren. Ins Unterfach wird eines der

Kettsysteme gefahren, wenn eine Plisseefalte auf der Oberseite gewebt werden soll. Ins

Oberfach wird das Kettsystem gefahren, wenn die Plisseefalte auf der Unterseite entstehen soll. Wenn beispielsweise eine Falte auf der Oberseite gewebt werden soll, wird zum Beispiel die Unterkette komplett ins Unterfach gefahren, wobei der Warenabzug und die Unterkette stehenbleiben. Das Weben der Plisseefalte erfolgt nun mit der Oberkette. Da die Ware nicht abgezogen wird, entsteht, vom Bindepunkt her gesehen ein Vortuch, das auf die Länge der Falte anwächst. Das bedeutet, dass die Plisseefalte eine nicht definierte Schussdichte hat, welche sich aus der Bindung und dem Webmaterial ergibt. Daher wird dieses bekannte

Verfahren auch als Vortuchmethode bezeichnet. Durch das Entlasten des Vortuches nach dem Blattanschlag benötigt die Oberkette einen Federspeicher beispielsweise in Form einer an sich bekannten Tänzerwalze, damit die Kettspannung nicht zusammenbricht. Um die Plisseefalte zu fixieren, wird dieses Vortuch mit der Unterkette abgebunden. Danach wird wieder ein einlagiges Gewebe gewebt, bei welchem sämtliche Kettachsen verfahren werden. Der Beginn, das Ende und die Ausrichtung der Plisseefalte werden über sogenannte Mustersonderspuren gesteuert.

Eine Variante zum Weben von Schlaufen, welche im Stand der Technik bekannt ist, ist das Prinzip des Frottierwebens, bei welchem die sogenannte Grundkette sehr straff ist, wohingegen die Schlaufenkette lockerer gespannt ist. Die Schlaufen entstehen nun dadurch, dass vorzugsweise drei oder vier Schüsse nicht direkt an den Geweberand angeschlagen, sondern in einem in der Regel der doppelten Schlaufenhöhe entsprechenden Abstand hierzu eingetragen werden. Dies kann einerseits mittels einer sogenannten Knicklade oder andererseits mittels eines beweglichen Streich-/Brustbraumes, worüber die Warenbewegung realisiert wird, erfolgen. Erst nach dem letzten Vorschlagschuss werden diese Schüsse wieder voll angeschlagen. Dabei gleiten die Schussfäden der lockereren Schlaufenkette auf der Grundkette und bilden somit Schlaufen.

Alternativ zu der bereits beschriebenen Vortuchmethode an normalen Glattwebmaschinen können mit Frottier-Webmaschinen im Bordürenbereich ebenfalls Plisseefalten erzeugt werden. Hierbei wird beispielsweise die Möglichkeit der Warenbewegung genutzt, und die Faltenhöhe wird nicht durch das Vortuch bestimmt.

Für das Weben einer Plisseefalte auf der Oberseite wird auch hier die Unterkette komplett ins Unterfach gefahren, und der Warenabzug und die Unterkette bleiben stehen. Die Falte wird ebenfalls mit der Oberkette gewebt. Dazu fährt die Ware mit jedem Schuss um einen vorgegebenen Schussabstand vom Bindepunkt weg. Durch Zurückfahren zum Bindepunkt wird dann die Plisseefalte aufgestellt.

In EP 0 225 239 B1 ist ein Verfahren beschrieben, mittels welchem mit einer synchronisierten Bewegung von Kett- und Warensystem ein flottierendes Grundkettsystem zurückgezogen und dadurch im Webprozess einer dauerhafte gewebte Falte aufgestellt wird.

In EP 0 339 223 B1 wird auf die besondere Relevanz der Kettspannung für einen derartigen Gewebeherstellungsprozess verwiesen. Während des Webprozesses wird die Grundkette mit dem Kettsystem 1 unter Vorspannung gehalten, wobei mittels einer elektronisch gesteuerten Rücklaufeinrichtung die Warenabzugswalze um den Betrag des Faltengewebes zurückgedreht wird. Dadurch wird die Grundkette locker und mittels eines Mittelmotors auf den Kettbaum zurückgewickelt. Die Rücknahme der Kette entspricht dabei der Faltenlänge. Nach

Wiedererreichen der Arbeitsspannung der Grundkette, d.h. des Kettsystems 1 , setzt sich die Webmaschine automatisch wieder in Betrieb. Dadurch, dass der darauffolgende Blattanschlag den ersten Fixierschuss des neuen Bindungsrapportes in den zweiten Fixierschuss des vorhergehenden Bindungsrapportes schiebt, wird damit das Gewebe, welches aus der

Faltenkette und dem Faltenschuss gebildet wird, zur Falte aufgeschoben. Der Fixierschuss trägt dabei zur weiteren Fixierung der Falte bei. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass die

Webmaschine während des Webens der Falte angehalten werden muss. Dies hat Nachteile für die Fertigungsgeschwindigkeit wie auch für die Webmaschine, bei welcher entsprechende Massen jedes Mal beim Weben einer Falte abgebremst und angehalten und danach wieder beschleunigt werden müssen. In DE 1 535 575 A werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Faltengeweben auf Webmaschinen beschrieben. Dabei wird das Aufstellen einer Falte in einem Gewebe durch das Aufschieben eines geteilten Kettsystems bewirkt. Zur Kompensation der Rückbewegung des Kettsystems kommt eine Wippe hinter dem Hinterfach zum Einsatz. Dabei wird einerseits die Warenabzugsbewegung ausgeschaltet, und es wird andererseits eine Kette in Außergebrauchsstellung versetzt. Die Rückwärtsbewegung der Kette und damit auch der Webware wird von einer einstellbaren Klinke begrenzt, die mit einem zusätzlichen Sperrrad in der Warenabzugsvorrichtung zusammenarbeitet. Bei Falten unterschiedlicher Größe

hintereinander müssen jeweils mehrere Sperrräder mit Klinken angebracht werden, wodurch die Webmaschine relativ kompliziert aufgebaut sein muss.

Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Webmaschine zur Herstellung von Falten, insbesondere Plisseefalten, und/oder Schlaufen aufweisendem Gewebe sowie ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Gewebes bereitzustellen, deren Konstruktion nicht wesentlich komplexer wird und mit welcher darüber hinaus die Herstellungsgeschwindigkeit nicht eingeschränkt wird, wobei Faltenhöhe und Schlaufenhöhe beliebig einstellbar bzw.

herstellbar sein sollen.

Diese Aufgabe wird mit einer Webmaschine mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 6 und mit einem Verfahren gemäß Anspruch 7 realisiert. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen

Ansprüchen definiert.

Gemäß der Erfindung weist die Webmaschine zur Herstellung von Falten, insbesondere

Plisseefalten, und/oder Schlaufen aufweisendem Gewebe einen Warenabzug und mindestens zwei Kettablässe auf. Die Kettfäden der Kettablässe sind von jeweiligen Fadenvorräten lieferbar, wobei jeweilige Antriebe des Warenabzugs und der Kettablässe so ausgebildet sowie steuerbar oder regelbar sind, dass der Warenabzug und die Kettablässe beim Weben von faltenfreien oder schlaufenfreien Gewebeabschnitten eine Vorwärtsbewegung im Sinne der

Warenabzugsrichtung ausführen und beim Aufstellen von Falten oder Schlaufen der

Warenabzug und die nicht die Falten bzw. Schlaufen erzeugenden Kettablässe jeweils eine Rückwärtsbewegung entgegen der Warenabzugsrichtung ausführen. Die Webmaschine muss dabei nicht gestoppt werden. Die Kettablässe für die Falten oder Schlaufen führen eine zu den anderen Kettablässen unabhängige Bewegung aus oder bleiben stehen. Die Rückwärtsbewegungen des Warenabzugs und der nicht die Falten/Schlaufen erzeugenden Kettablässe sind auf die Größen und Ausprägungen der Falten oder Schlaufen abgestimmt.

Gemäß der Erfindung kann somit durch die realisierte Rückwärtsbewegung von Warenabzug und entsprechenden, nicht die Falten/Schlaufen erzeugenden Kettablässen ohne stoppende Webmaschine eine beliebige Größe der Falten bzw. Schlaufen erzeugt werden.

Erfindungsgemäß führt also bei Vorhandensein von zwei Kettachsen beispielsweise der für die Oberkette vorgesehene Kettbaum kontinuierliche Bewegungen aus, während der für die Unterkette vorgesehene Kettbaum sowie der Warenabzug zur Schlaufenbildung und zum Faltenweben Rückwärtsbewegungen ausführen. Mit der Rückwärtsbewegung wird bei der Faltenbildung sozusagen der gewebte Teil hinter dem Bindepunkt entgegen der

Warenabzugsrichtung Richtung Webblatt auf den Bindepunkt zurückgefördert, so dass sich bei Rückwärtsfahrten, möglicherweise auch über mehrere Leerschüsse, eine Falte aufstellt, welche bereits zuvor mit der flottierenden Kette abgebunden wurde. Bei der Schlaufenbildung wird die Ware ebenfalls entgegen der Warenabzugsrichtung in Richtung Webblatt zurückbefördert und die Schlaufe aufgestellt, ggf. auch hier über mehrere Leerschüsse hinweg, nachdem sie zuvor mit der flottierenden Kette abgebunden wurde.

Gemäß der Erfindung sind Antriebe für den Warenabzug wie auch für die Kettablässe vorhanden, mittels welcher ein Rückwärtslaufenlassen der Kettbablässe und/oder des

Warenabzugs und somit eine große Flexibilität bezüglich Größe der Schlaufen bzw. der Falten ermöglicht wird, ohne dass weitere Zusatzeinrichtungen nötig sind. Derartige zusätzliche Einrichtungen sind beispielsweise beim Frottierweben zum Bewegen der Ware während des Webens erforderlich. Da der Frottierhub durch diese Einrichtungen begrenzt wird, können Schlaufen bzw. Falten auch nur in sehr engen Grenzen bis maximal 20 mm hergestellt werden. Aufgrund der großen Flexibilität der erfindungsgemäßen Webmaschine sowie der Tatsache, dass selbst beim Rückwärtslaufenlassen von Warenabzug und den die Falten/Schlaufen nicht erzeugenden Kettablässe die Webmaschine nicht gestoppt werden muss, können

unterschiedlichste Gewebe mit Falten und/oder Schlaufen mit hoher Produktivität erzeugt werden, wie beispielsweise Teppichgewebe, Schattierungsgewebe, Drahtkonstruktionen, Kompositbauteile mit Profilen und Versteifungen, Skifangzäune, besondere Effekte für

Bekleidung, Polsterstoffe und Gardinen. Die erfindungsgemäße Maschine unterscheidet sich von der bekannten Vortuchmethode bereits dadurch, dass gemäß der Erfindung die Kettablässe beim Weben beispielsweise einer Falte bzw. Plisseefalte mittels Oberkette sowie der Warenabzug, bei abgesenkter Unterkette, eine definierte Schussdichte realisieren. Wenn die Falte bzw. Plisseefalte zu Ende gewebt ist, wird mit dem folgenden Schuss die Falte mit der Unterkette verbunden und entsprechend fixiert. Die Oberkette bleibt stehen oder führt eine zur Unterkette unabhängige Bewegung aus,

währenddessen Warenabzug und Unterkette um einen definierten Betrag zurückfahren und damit die Falte bzw. Plisseefalte aufschieben.

Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Maschine bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt somit darin, dass das Gewebe der Falte bzw. Plisseefalte mit einer definierten Schussdichte aufgebaut ist. Ein Federspeicher, welcher bei der Vortuchmethode für das Aufnehmen der vorhandenen Vortuchpumpbewegung eingesetzt wird, ist hier nicht erforderlich. Damit ist es auch möglich, ohne Umbauten, beispielweise von Federspeichern, Falten zu weben. Je nach Größe der Falte und der Dynamik des Antriebs muss gegebenenfalls die Aufschiebebewegung mit Leerschüssen entzerrt werden. Die Webmaschine wird dabei nicht gestoppt.

Mit dieser auch als Achsenreversmethode bezeichneten Methode lassen sich auch

Kettschlaufen aufstellen. Das heißt, es wird beim Kettschlaufenaufstellen kein Gewebe gewebt, sondern alle Kettablässe und der Warenabzug fahren in der Regel um die doppelte Länge der Schlaufe nach vorn in Warenabzugsrichtung, und daran anschließend fahren beispielsweise die Kettablässe der Unterkette und des Warenabzugs nach rückwärts, während die Oberkette in der Regel stehenbleibt, so dass die Schlaufe aufgestellt wird. Die Webmaschine wird dabei nicht gestoppt.

Dies stellt einen wesentlichen Vorteil gegenüber den Vorrichtungen gemäß dem Stand der Technik dar. Es ist daher möglich, mit dieser Einrichtung bzw. mit diesem Verfahren das Herstellen von Gewebe mit Falten bzw. Plisseefalten wie auch von Schlaufengewebe oder Abstandsgewebe sowie Kombinationen dieser Gewebe zu realisieren.

Aufgrund der Tatsache, dass die Antriebe für die einzelnen Kettablässe und den Warenabzug beliebig steuerbar oder regelbar im Sinne eines Vorwärtslaufens, eines Anhaltens wie auch im Sinne eines Rückwärtslaufens sind, kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Kettablässen entsprechend angesteuert werden. Im Minimum sind zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Prinzips zwei Kettablässe entsprechend angetrieben und ansteuerbar sowie mindestens drei Fäden erforderlich. Beispielsweise können durchaus sechs Kettablässe und mehr angesteuert werden. Im Grunde genommen kann jede angetriebene und

rücklauffähige Spule ein entsprechender Kettablass sein, so dass prinzipiell mehrere tausend Kettablässe möglich sind. Der grundlegende Gedanke dabei ist, dass ein Kettablass und der Warenabzug wegbezogen verfahren werden. Es ist somit möglich, Gewebe ohne Begrenzung in Schlaufen- bzw. Faltenhöhe zu produzieren. Gleiches gilt für die Gewebedichte der Falte bzw. Plisseefalte selbst. Es ergeben sich also völlig neue und vielfältigere Möglichkeiten der

Gewebeherstellung, die lediglich durch Materialeigenschaften der verwendeten Garne, gewünschte Bindungen und das Handling des Gewebes am Warenabzug Einschränkungen erfahren.

Für den Minimalfall des Vorhandenseins von zwei Kettablässen und drei Fäden ist der

Kettablass, welcher aus einem Faden besteht, derjenige, dessen Faden sich zu einer Schlaufe auffaltet, wohingegen der Kettablass, welcher aus zwei Fäden besteht und zum Abbinden der Schlaufe vorhanden ist, in Verbindung mit dem Warenabzug zurückläuft. Erfindungsgemäß läuft also immer zumindest einer der beiden Kettablässe zurück. Es ist jedoch auch möglich, dass eine Vielzahl von Kettablässen für das Weben vorgesehen sein kann, von denen mindestens einer zurückläuft.

Der wesentliche Unterschied zwischen Vortuchweben und der Achsenreversmethode besteht darin, dass beim Vortuchweben die Gewebedichte in der Falte Undefiniert und höher als im übrigen Gewebe ist, während bei der Achsenreversmethode eine einstellbare kontrollierte Gewebedichte auch in der Falte realisierbar ist.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter den nachfolgenden Begriffen Folgendes verstanden. Unter Warenabzug wird der Antriebsstrang bestehend aus Einziehwalze, d.h.

Walze zum Abziehen des fertigen Gewebes, einem Getriebe und einem Motor sowie einem elektronischen Umrichter verstanden. Unter Kettablass wird der Antriebsstrang bestehend aus Kettbaum, Getriebe, Motor und elektronischem Umrichter verstanden, wobei beim Weben ab Spulengatter unter Umständen jeder Kettfaden durch einen Kettablass repräsentiert ist. Unter Fadenvorrat wird Kettgarn verstanden, das auf einem Kettbaum im Sinne eines

Kettfadenvorrates aufgewickelt ist, oder auf einem Gatter vorgehalten wird, wobei der

Kettfadenvorrat auf Einzelspulen aufgewickelt ist, welche in einem Gattergestell untergebracht sind. Dabei kann jede einzelne Spule gesondert bewegt werden, was einem aktiven

Positionieren relativ zur Webmaschinenbewegung entspricht, oder die gesamte Kettfadenschar wird über eine so genannte Dummywalze dem Webprozess zugeführt. Letzteres ist vom

Prozess her gesehen mit einem Weben vom Kettbaum vergleichbar. Unter Schlaufen wird die Entlastung eines flottierenden Kettfadens durch Kompression des Gewebes zwischen Anfang und Ende der Flottierung in Kettrichtung verstanden. Ist kein Gewebe zwischen Anfang und Ende der Flottierung vorhanden, kann eine geschlossene Schlaufe gebildet werden. Das Ende der Flottierung kommt auf dem Anfang der Flottierung zu liegen. Unter Falte wird ein aus einem Grundgewebe herausgeschobener bzw. aufgestellter Gewebeabschnitt verstanden, welcher an dessen Füßen wieder in das Grundgewebe eingewebt ist. Die Höhe der Schlaufe bzw. der Falte, d.h. die Größe der Schlaufe bzw. der Falte, ergibt sich durch die Ausprägung der Kompression. Schlaufen und/oder Falten können auf der Gewebeoberseite, auf der

Gewebeunterseite oder beidseitig angeordnet sein.

Die Fadenvorräte sind also vorzugsweise als Kettablässe mit Kettbäumen ausgebildet oder gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel als Kettablässe in Form von Gatterspulen ausgebildet.

Vorzugsweise ist je nach Gewebekonstruktion und Kettablasskonfiguration eine entsprechende Anzahl von Kettablässen vorgesehen. Durch eine individuelle Steuerung eines jeden

Kettablasses ist es somit möglich, in großer Flexibilität an beliebigen Stellen Schlaufen oder Falten unterschiedlicher Höhe, Breite oder Anordnung vorzusehen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Falten, insbesondere Plisseefalten, aufweisenden Gewebes bereitgestellt, bei welchem ein

Warenabzug und zumindest zwei Kettablässe vorgesehen sind, deren Kettfäden von ihrem jeweiligen Fadenvorrat vorzugsweise in Form von Kettbäumen oder Gatterspulen geliefert werden. Zumindest ein Kettablass und der Warenabzug sind bezüglich ihrer Antriebsrichtung reversibel, was bedeutet, dass dieser Kettablass und der Warenabzug rückwärts gesteuert werden können. Unter rückwärts ist eine Richtung entgegengesetzt zur Abzugsrichtung des fertiggewebten Gewebes zu verstehen. Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren zum

Herstellen des Falten bzw. Plisseefalten aufweisenden Gewebes wird ein Gewebeabschnitt mit zumindest einem ersten und einen zweiten Kettablass in einer für die Faltenhöhe definierten Länge gewebt, bei welcher die Kettfäden der beim Weben der Falten nicht benötigter

Kettablässe in einer Endstellung ihrer Fachbildemittel verharren. Daran schließt sich ein Fixieren der gewebten Falte mit den Kettfäden der nicht an der Falte beteiligten Kettablässe durch Fachwechsel mit mindestens einem Schusseintrag an. Und schließlich werden die nicht an der Falte beteiligten Kettablässe sowie der Warenabzug auf eine definierte, der Falte formgebenden Position zurückgefahren.

Gemäß noch einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Schlaufen aufweisenden Gewebes bereitgestellt. Bei diesem Verfahren sind ein Warenabzug und zumindest zwei Kettablässe vorgesehen, deren Kettfäden von ihrem jeweiligen Fadenvorrat geliefert werden. Vorzugsweise ist der Fadenvorrat in Form von Kettbäumen oder einzelnen Gatterspulen definiert. Zumindest ein Kettablass und der Warenabzug sind bezüglich ihrer Antriebsrichtung reversibel, was bedeutet, dass die Antriebe für diesen Kettablass und den Warenabzug umsteuerbar sind, so dass dieser Kettablass und der Warenabzug in die

Gegenrichtung bewegt werden können. In die Gegenrichtung bedeutet dabei in eine Richtung entgegen der Abzugsrichtung für das fertige Gewebe. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zuerst ein ungewebter Warenabschnitt mittels eines Warenabzugs und der Kettablässe in Warenabzugsrichtung in einer für die Schlaufenhöhe definierten Länge abgezogen, woran sich ein Anhalten der schlaufenbildenden Kettablässe anschließt. Dann werden die an der Schlaufe beteiligten Kettfäden mit den Kettfäden der nicht an der Schlaufe beteiligten Kettablässe durch Fachwechsel mit mindestens einem Schusseintrag fixiert, woran sich ein Zurückbewegen der nicht an den Schlaufen beteiligten Kettablässe und des Warenabzugs auf eine definierte, den Schlaufen formgebende Position anschließt. Vorzugsweise weisen die Verfahren zumindest einen ersten Kettablass mit zumindest einem Faden und einem zweiten Kettablass mit zumindest zwei Fäden auf.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Fadenvorrat eines jeden Kettablasses jeweils ein Kettbaum.

Vorzugsweise wird die Aufstellbewegung der Falte mit mindestens einem Leerschuss entzerrt.

Je nach Gewebeart sind die Falten vorzugsweise auf der Oberseite und/oder auf der Unterseite des Gewebes angeordnet.

Vorzugsweise wird die Aufstellbewegung der Schlaufe mit mindestens einem Leerschuss entzerrt, analog zu dem Weben von Falten, insbesondere Plisseefalten.

Weiter vorzugsweise werden die Schlaufen auf der Oberseite und/oder der Unterseite des Gewebes angeordnet. Wenn mehrere unabhängig nebeneinander angetriebene rücklauffähige Kettbäume vorhanden sind, können Falten und/oder Schlaufen in beliebiger Anzahl abwechselnd und gegebenenfalls auch nur in Teilbereichen der Webbreite erzeugt werden. Dies bedeutet webtechnisch eine große Flexibilität.

Weitere Details und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden nun anhand der Figuren beschrieben, welche konkrete Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind. In der Zeichnung zeigen:

Figur 1 eine stilisierte Seitenschnittansicht einer Webmaschine gemäß der Erfindung zur Verdeutlichung des Prinzips des Webens von Plisseefalten;

Figur 2 die wesentlichen vier Hauptschritte für das Herstellen einer Plisseefalte in einem

Gewebe anhand einer Seitenansicht des Gewebes in Schussfadenrichtung;

Figur 3 eine stilisierte Seitenschnittansicht einer Webmaschine für das Weben von Schlaufen; und

Figur 4 die wesentlichen vier Hauptschritte beim Schlaufenweben als Seitenansicht des

Gewebes in Richtung der Schussfäden.

Figur 1 zeigt in stilisierter Seitenschnittansicht eine Webmaschine 10, mittels welcher Gewebe mit Plisseefalten herstellbar sind. Die Webmaschine 10 weist eine Unterkette 1 auf, welche auf dem dargestellten Kettbaum aufgewickelt ist und von dort abgewickelt und dem eigentlichen Weben zugeführt wird. Des Weiteren weist die Webmaschine 10 eine Oberkette 2 auf, welche auf einem entsprechenden Kettbaum aufgewickelt ist und von dort abgewickelt und dem eigentlichen Weben zu geführt wird. Darüber hinaus ist ein Warenabzug 3 eingezeichnet, mittels welchem die hergestellte Ware in Webrichtung 14 abgezogen wird. Mit als Webschäfte 8 ausgebildeten Fachbildmitteln wird ein Webfach 7 aufgespannt, in welches Schussfäden (nicht gezeigt) eingetragen werden. Eine Weblade 9 ist dafür vorgesehen, die eingetragenen

Schussfäden an den Bindepunkt anzuschlagen. Die Unterkette 1 ist als durchgezogene Linie dargestellt, wohingegen die Oberkette 2 als gestrichelte Linie dargestellt ist, welche in Richtung Warenabzug 3 führen, welcher die fertige Ware, ebenfalls gestrichelt dargestellt, auf einen Warenbaum 13 aufwickelt. Sowohl der Kettbaum für die Unterkette 1 als auch der Warenabzug 3 mit ihren entsprechenden Antrieben sind gegen die Warenabzugsrichtung für das

fertiggewebte Gewebe rückwärts bewegbar. Diese Rückwärtsbewegung ist erforderlich, um die jeweils gewebten Abschnitte für eine Plisseefalte aufzustellen, welche vor dem Zurückfahren in das Gewebe fixiert wird.

In Figur 2 sind die wesentlichen Schritte I bis IV dargestellt, um eine Plisseefalte 11 zu weben. Die in Figur 1 dargestellte Unterkette 1 besteht aus Unterkettfäden 4, und die ebenfalls in Figur 1 dargestellte Oberkette 2 besteht aus Oberkettfäden 5, wie es in Figur 2 dargestellt ist.

Im Schritt I bilden die Unterkettfäden 4 und die Oberkettfäden 5 bzw. die Unterkette 1 und die Oberkette 2 ein geschlossenes Gewebe. Beim Herstellen des geschlossen Gewebes werden sowohl die Unterkette 1 als auch die Oberkette 2 und mithin die Unterkettfäden 4 und die Oberkettfäden 5 in Webrichtung bewegt. Der Warenabzug 3 zieht das Gewebe ab. In ein Webfach wird jeweils ein Schussfaden 6 eingetragen, woran ein Schließen des Webfaches und ein Abbinden des Schussfadens 6 mit Fachwechsel anschließen. Nach dem Abbinden des Schussfadens 6 wird dieser an den Bindepunkt mittels der Weblade 9 (siehe Figur 1 ) angeschlagen.

Im Schritt II erfolgt das Weben der Plisseefalte. Die Oberkette 2 bildet ein Gewebe mit den Oberkettfäden 5 (siehe gestrichelte Linien) und den Schussfäden 6. Die Unterkettfäden 4 (siehe durchgezogene Linien) flottieren unterhalb des Gewebes, sind also mit dem nur aus den Oberkettfäden 5 und den eingetragenen Schussfäden 6 bestehenden Gewebe nicht verbunden.

In Schritt III wird die Plisseefalte mit den Unterkettfäden 4 fixiert. Dies erfolgt durch mindestens einen Fachwechsel mit Schusseintrag.

Gemäß Schritt IV wird die Plisseefalte 1 1 aufgestellt. Dies erfolgt durch das Stoppen der Oberkette 2 mit den Oberkettfäden 5. Durch ein gleichzeitiges Rückwärtsfahren der Unterkette 1 mit den Unterkettfäden 4 und des Warenabzugs 3 entgegen der Webrichtung 14 wird die Plisseefalte 1 1 aufgestellt. Beim Aufstellen der Plisseefalte 11 kann die Oberkette 2 mit den Oberkettfäden 5 gänzlich stoppen oder auch unabhängige Ausgleichsbewegungen ausführen. Im Schritt IV ist in der Darstellung erkennbar, dass die Plisseefalte 1 1 mit den Unterkettfäden 4 der Unterkette 1 abgebunden ist. Anhand der Länge des Flottierens der Unterkettfäden 4 der Unterkette 1 bestimmt sich die mögliche Höhe und damit Größe der Plisseefalte 1 1 , ohne dass weitere Einstellungen an der Maschine verändert werden müssen. Es ist möglich, an der Wurzel der Plisseefalte geschlossene als auch offene Plisseefalten 1 1 zu erzeugen. Damit liegt eine hohe Flexibilität für unterschiedliche gewünschte Plisseefalten vor. Die

Plisseefalte 11 , welche in Figur 2 dargestellt ist, wird in dem Fall mit der Oberkette 2 bzw. den Oberkettfäden 5 gebildet. Ebenso ist es möglich, die Unterkettfäden 4 entsprechend als

Plisseefalte 11 auszubilden, welche dann mit den Oberkettfäden 5 abgebunden ist. In der Darstellung ist die Plisseefalte 11 nach oben aufgestellt, sie kann aber ebenso auf der

Unterseite des Gewebes angeordnet werden. Aufgrund dieser hohen Flexibilität durch die Antriebe für die Kettablässe und den Warenabzug ist es möglich, an beliebiger Stelle in beliebiger Höhe und entweder an der Oberseite oder der Unterseite des Gewebes oder an der Oberseite und der Unterseite Plisseefalten 1 1 anzuordnen.

In Figur 3 ist eine stilisierte Querschnittseitenansicht einer Webmaschine 10 analog zu der Darstellung gemäß Figur 1 gezeigt, welche in prinzipieller Darstellung für das Weben von Schlaufen mit Hilfe von Bewegungen der Kettablässe und des Warenabzugs vorgesehen ist. In dieser Darstellung gemäß Figur 3 sind die wesentlichen Elemente für das Weben von Schlaufen wiederum dargestellt. Bezugsziffer 1 ist der Kettbaum für die Unterkette, von welcher die Unterkettfäden 4 dem Weben zugeführt werden. Ein Kettbaum für eine Oberkette 2 ist ebenfalls dargestellt, von welchen Oberkettfäden 5 dem Weben zugeführt werden. Die Kettfäden bilden ein Webfach 7, was mit Hilfe der als Webschäfte 8 ausgebildeten Fachbildemittel realisiert wird. Mittels der Weblade 9 wird ein in das Webfach 7 eingetragener Schussfaden an den Bindepunkt angeschlagen. Mittels eines Warenabzugs 3 wird das fertige Gewebe, in dem Fall mit einer hergestellten Schlaufe 12 (siehe Figur 4) abgezogen. Wiederum sind die Antriebe für die Unterkette 1 und den Warenabzug 3 so ausgebildet, dass ihre Drehrichtung umgekehrt werden kann, so dass die Unterkette 1 mit den Unterkettfäden 4 sowie der Warenabzug 3 eine

Bewegung entgegen der Webrichtung 14 ausführen können, damit die Schlaufen entsprechend aufgestellt werden können (siehe Figur 4).

In Figur 4 sind die wesentlichen vier Schritte dargestellt, mittels welchen das Weben von Schlaufen 12 dem Prinzip nach verdeutlicht wird. Im Schritt I erfolgt das Weben eines Gewebes ohne Schlaufen. Dabei bilden die Unterkette 1 mit den Unterkettfäden 4 und die Oberkette 2 mit den Oberkettfäden 5 ein geschlossenes Gewebe, wobei sowohl die Unterkette 1 als auch die Oberkette 2 in Webrichtung 14 drehen. Ebenfalls in Webrichtung 14 zieht der Warenabzug 3 das fertige Gewebe und führt es einem in Figur 3 ebenfalls dargestellten Warenbaum 13 zu (siehe Figur 3). In Schritt II erfolgt das Herstellen einer Flottierung. Für die Flottierung werden die Unterkettfäden 4 und die Oberkettfäden 5 von den jeweiligen Kettbäumen, d.h. von der

Unterkette 1 und der Oberkette 2 abgezogen. Dadurch, dass hier kein Schussfaden 6 eingetragen wird, entsteht eine Flottierung. Innerhalb der Flottierung ist kein normales Gewebe vorhanden, weil kein Schussfaden 6 eingetragen worden ist.

Anschließend wird in Schritt III die Flottierung fixiert. Dies geschieht dadurch, dass am Ende der Flottierung, d.h. wenn die gewünschte Flottierungslänge erreicht ist, die Unterkettfäden 4 und die Oberkettfäden 5 miteinander fixiert werden. Dies erfolgt durch mindestens einen

Fachwechsel mit Schusseintrag.

Und schließlich erfolgt in Schritt IV das Aufstellen der Schlaufe 12. Dies geschieht dadurch, dass zunächst die Oberkette 2 mit den Oberkettfäden 5 stoppt. Da sich die Unterkette 1 und der Warenabzug 3 entgegen der Webrichtung 14 bewegen, stellt sich die Schlaufe 12 auf. Auf diese Art und Weise kann eine beliebige Schlaufenhöhe und eine beliebige Schlaufendichte für das mit Schlaufen zu versehene Gewebe sowohl an dessen Oberseite als auch an dessen

Unterseite erzeugt werden.

In den Figuren 1 bis 4 sind die Unterkette 1 mit den Unterkettfäden 4 als durchgezogene Linie und die Oberkette mit den Oberkettfäden 5 als gestrichelte Linie dargestellt. Als schwarze Kreise sind die Schussfäden 6 dargestellt.

Bezugszeichenliste

I Kettablass / Unterkette

2 Kettablass / Oberkette

3 Warenabzug

4 Unterkettfäden

5 Oberkettfäden

6 Schussfäden

7 Webfach

8 Webschäfte als Fachbildemittel

9 Weblade

10 Webmaschine

I I Falte / Plisseefalte

12 Schlaufe

13 Warenbaum

14 Webrichtung / Warenabzugsrichtung