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Title:
WEB-GUIDING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/021866
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a web-guiding device comprising at least one directing element (10) for guiding a web in a contactless manner in a machine that is used for producing and/or treating a moved web of material (1), especially a paper or cardboard web. Said directing element (10) is provided with a directing surface (12) that is made at least in part of air-permeable porous material (14) which can be impinged upon by compressed air so as to form an air cushion (18) between the directing surface (12) and the moved web of material (1) via the air (16) flowing through said porous material (14). The directing surface (12) is divided into at least one web transfer zone (2, 4) and a web-guiding zone (3) along the direction of movement (2) of the web of material. Said zones (2, 4; 3) are embodied so as to allow for a different air throughput.

Inventors:
MAYER ROLAND (DE)
GOTTWALD INGO (DE)
PARTHEYMUELLER DENNIS (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/051099
Publication Date:
March 10, 2005
Filing Date:
June 14, 2004
Export Citation:
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Assignee:
VOITH PAPER PATENT GMBH (DE)
MAYER ROLAND (DE)
GOTTWALD INGO (DE)
PARTHEYMUELLER DENNIS (DE)
International Classes:
B65H20/14; B65H23/24; B65H23/26; B65H23/32; D21F1/36; D21F5/04; (IPC1-7): D21F1/36; D21F5/04
Foreign References:
US20020134882A12002-09-26
US6565711B12003-05-20
EP1050621A22000-11-08
DE19636792A11998-03-12
Attorney, Agent or Firm:
VOITH PAPER PATENT GMBH (Heidenheim, DE)
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Claims:
Voith Paper Patent GmbH PD 11705 WO Patentansprüche
1. Bahnführungseinrichtung mit wenigstens einem Leitelement (10) zur berührungslosen Bahnführung in einer der Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn (1), insbesondere Papier oder Kartonbahn, dienenden Maschine, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement (10) eine Leitfläche (12) besitzt, die zumindest teilweise aus luftdurchlässigem porösen Material (14) besteht, das mit Druckluft beaufschlagbar ist, um über die durch dieses poröse Material (14) hindurchströmende Luft (16) zwischen der Leitfläche (12) und der bewegten Materialbahn (1) ein Luftpolster (18) zu bil den, und dass die Leitfläche (12) entlang der Bewegungsrichtung (L) der Mate rialbahn in wenigstens eine Bahnübergangszone (2, 4) und eine Bahnführungszone (3) unterteilt ist, die für einen unterschiedlichen Luftdurchsatz ausgebildet sind.
2. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bahnübergangszone (2,4) für einen höhe ren Luftdurchsatz ausgebildet ist als die Bahnführungszone (3).
3. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bahnübergangszone um eine Bahnauflaufzone (2) oder eine Bahnablaufzone (4) handelt.
4. Bahnführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (12) zwei Bahnübergangszonen aufweist, nämlich eine Bahnauflaufzone (2) und eine Bahnablaufzone (4), zwischen denen bezüglich der Bewegungsrichtung (L) der Materialbahn (1) die Bahnführungszone (3) angeordnet ist.
5. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnauflaufzone (2) und die Bahnablaufzone (4) für einen unterschiedlichen Luftdurchsatz ausgebildet sind.
6. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Porosität der wenigstens einen Bahnübergangszone (2,4) und die Porosität der Bahnführungszone (3) unterschiedlich sind.
7. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Porosität der wenigstens einen Bahnübergangszone (2,4) höher ist als die Porosität der Bahnführungszone (3), insbesondere um einen Faktor von wenigstens 1,5, vorzugsweise um einen Faktor von wenigstens 2. 8.
8. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die wenigstens eine Bahnübergangszone (2,4) und die Bahn führungszone (3) mit Druckluft desselben Drucks beaufschlagbar sind.
9. Bahnführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die wenigstens eine Bahnübergangszone (2,4) und die Bahn führungszone (3) mit Druckluft unterschiedlichen Drucks beauf schlagbar sind.
10. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Druckunterschied wenigstens 2 bar, insbesondere wenig stens 4 bar beträgt.
11. Bahnführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die wenigstens eine Bahnübergangszone (2,4) mit Druckluft eines höheren Drucks beaufschlagbar ist als die Bahnführungszone (3).
12. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Leitfläche (10) gekrümmt ist, und dass die wenigstens eine Bahnübergangszone (2,4) sich entlang der Bewegungsrichtung (L) der Materialbahn (1)bezogen auf den Krümmungsradius der Leitflächeum einen Segmentwinkel von wenigstens +/5°, vorzugsweise zwischen +/10'und +/20'um den geometrischen Auflaufpunkt (5) oder Ablaufpunkt (6) der Mate rialbahn (1) an der Leitfläche (12) erstreckt.
13. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bahnübergangszone (2,4) sich um einen unsymmetrischen Segmentwinkel um den geometrischen Auflauf punkt (5) oder Ablaufpunkt (6) der Materialbahn (1) an der Leitflä che (12) erstreckt.
14. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement (10) wenigstens eine Druckkammer (20) um fasst, über die das poröse Material (14) mit Druckluft beaufschlag bar ist.
15. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das poröse Material (14) zumindest teilweise auf einem die Druckkammer (20) enthaltenden, mit Luftdurchtrittsöffnungen (22) versehenen Träger (24) aufgebracht ist.
16. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das poröse Material (14) zumindest einen Teil der Druckkam merwandung bildet.
17. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet dass der Druck im Inneren des Leitelements (10) größer als 0,5 bar und vorzugsweise größer als 1 bar ist.
18. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet dass der spezifische Volumenstrom im porösen Material (14) zwi schen 10 und 5000 Nm3/h m2 beträgt.
19. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet dass der Porenabstand des luftdurchlässigen porösen Materials (14) kleiner als 1 mm ist.
20. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet dass die mittlere Größe der Poren des porösen Materials (14) kleiner als 0,2 mm und vorzugsweise kleiner als 0, 1 mm ist.
21. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet dass der Druckverlust von der von der bewegten Materialbahn (1) abgewandten Seite zur der Materialbahn (1) zugewandten Seite des porösen Materials (14) größer als 0,2 bar und vorzugsweise größer als 0,8 bar ist.
22. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Leitelement (10) als Walze ausgeführt ist.
23. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 22, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Leitelement (10) als stehende oder nicht rotierende Walze ausgeführt ist.
24. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftpolster (18) nur auf einem Teil des Walzenumfangs er zeugt ist.
25. Bahnführungseinrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement (10) als rotierende, vorzugsweise angetriebene Walze ausgeführt ist.
26. Bahnführungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Leitelement (10) als BogenSegment ausgeführt ist.
27. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Leitelement (10) bzw. dessen Leitfläche (12) einen in Quer richtung gekrümmten Verlauf besitzt.
28. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche auch quer zu der Bewegungsrichtung (L) der Materialbahn (1) in mehrere Zonen unterteilt ist, die für einen un terschiedlichen Luftdurchsatz ausgebildet sind.
29. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement (10) entlang oder quer zu der Bewegungsrich tung (L) der Materialbahn (1) aus mehreren Segmenten (20', 20") zu sammengesetzt ist.
30. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (12) des Leitelements (10) durch wenigstens zwei jeweils zumindest teilweise aus luftdurchlässigem porösen Material (14) bestehenden Schichten mit vorzugsweise unterschiedlichen Ei genschaften gebildet ist.
31. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die der Materialbahn (1) zugewandte Oberfläche des Leitele ments (10) gesintert ist.
32. Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet dass die der Materialbahn (1) zugewandte Oberfläche des Leitele ments (10) aus keramischem Material besteht.
33. Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn (28), insbesondere Papieroder Kartonbahn, mit wenigstens einer Bahnführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che.
34. Maschine nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet dass das Leitelement (10) nur von der Materialbahn (1) umschlun gen ist.
35. Maschine nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet dass das Leitelement (10) außer von der Materialbahn (1) auch von zumindest einem bewegten Band, insbesondere einem Siebband, umschlungen ist.
Description:
Voith Paper Patent GmbH

Bahnführungseinrichtung Die Erfindung betrifft eine Bahnführungseinrichtung mit wenigstens einem Leitelement zur berührungslosen Bahnführung in einer der Her- stellung und/oder Behandlung einer bewegten Materialbahn, insbesonde- re Papier-oder Kartonbahn, dienenden Maschine. Sie betrifft ferner eine Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn, insbesondere Papier-oder Kartonbahn, mit wenigstens einer solchen Bahnführungseinrichtung.

Bisher wird die Materialbahn mittels Leitwalzen geführt, bei denen ein Kontakt zur Oberfläche sowie ein Antrieb zwingend erforderlich sind. Eine solche Bahnführung ist nun aber relativ aufwendig und teuer. Die Bahn muss von der Oberfläche solcher Leitwalzen abgezogen werden, wozu entsprechende Abziehkräfte aufzubringen sind.

Überdies wird die Materialbahn bisher über einen Airturn geführt. In diesem Fall ist zwar eine kontaktlose Führung bei stehendem Führungs- element möglich, im Luftpolster herrscht aber in der Regel ein ungleich- mäßiger Druck. Bei Löchern oder Teilabrissen kann die Bahn also trotz- dem das Führungselement berühren. Zudem ist keine zuverlässige, ebene und faltenfreie Bahnführung gewährleistet. So kann es insbesondere zu sogenannten Omega-Falten kommen. Eine entsprechende Bahnführung ist wieder relativ teuer. Es sind große Luftmengen und große Abmessun- gen erforderlich.

Ein so genannter Airturn besitzt meistens Schlitzdüsen mit einem gegen- seitigen Schlitzdüsenabstand von etwa 20 bis etwa 200 mm und einer jeweiligen Schlitzweite, die größer als 1 mm ist. Sind Lochdüsenreihen vorgesehen, so ist der Lochdüsendurchmesser in der Regel größer als 2 mm. Der Bahnabstand zur Oberfläche ist in der Regel größer als 5 mm, wobei er meistens in einem Bereich von 7 bis 20 mm liegt. Der Vordruck im Airturn liegt in der Regel in einem Bereich von 1 bis 6 kPa (= 0,06 bar).

Der spezifische Volumenstrom liegt in der Regel in einem Bereich von 1000 bis 30000 Nm3/h m2.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bahnfüh- rungseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die zuvor genannten Nachteile beseitigt sind. Dabei soll insbesondere eine stabile faltenfreie und zuverlässige, berührungslose Bahnführung erreicht werden. Es soll insbesondere ein Einsatz in Papiermaschinen, Streichma- schinen, Kalandern, Rollenschneidmaschinen usw. möglich sein.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Leitelement eine Leitfläche besitzt, die zumindest teilweise aus luftdurchlässigem porösen Material besteht, das mit Druckluft beaufschlagbar ist, um über die durch dieses poröse Material hindurchströmende Luft zwischen der Leitfläche und der bewegten Materialbahn ein Luftpolster zu bilden, und dass die Leitfläche entlang der Bewegungsrichtung der Materialbahn in wenigstens eine Bahnübergangszone und eine Bahnführungszone unter- teilt ist, die für einen unterschiedlichen Luftdurchsatz ausgebildet sind.

Der hohe Druckverlust an dem porösen Material erzeugt ein sehr gleich- mäßiges Luftpolster, so dass die Materialbahn in einem relativ kleinen Abstand zur Oberfläche zuverlässig geführt wird. Dies bringt insbesondere

einen faltenfreien Lauf mit sich. Der relativ hohe Innendruck verhindert jeglichen Bahnkontakt zur Oberfläche.

Die Bahnführungseinrichtung kann also insbesondere wenigstens ein Leitelement umfassen, das mit Druckluft versorgt wird und eine offene Oberfläche, jedoch mit hohem Druckverlust, besitzt, durch die von innen Luft durchgedrückt wird. Damit wird sowohl zeitlich als auch räumlich ein stabiles gleichmäßiges Luftpolster erzeugt, das die Bahn zum Beispiel in einer Papiermaschine, einer Streichmaschine, einem Kalander, einer Rollenschneidmaschine usw. ohne Kontakt zum Leitelement führt.

Dabei ist vorgesehen, dass der mit Druckluft beaufschlagbare Teil der Leitfläche in wenigstens eine Bahnübergangszone und eine Bahnfüh- rungszone unterteilt ist. Bei der Bahnübergangszone handelt es sich um einen bezüglich der Bewegungsrichtung der Materialbahn begrenzten Bereich um den geometrischen Auflauf-oder Ablaufpunkt der Material- bahn an der Leitfläche. Die Bahnführungszone erstreckt sich in oder entgegen der Bewegungsrichtung benachbart zu der Bahnübergangszone, und sie dient zur eigentlichen luftgepolsterten Führung der Materialbahn.

Sowohl die wenigstens eine Bahnübergangszone, als auch die Bahnfüh- rungszone werden mit Druckluft beaufschlagt, wobei für die verschiede- nen Zonen jedoch ein unterschiedlicher Luftdurchsatz vorgesehen ist.

Indem das erläuterte Luftpolster entlang der Bahnübergangszone auf- grund eines anderen Luftdurchsatzes erzeugt wird als entlang der Bahn- führungszone, kann zum einen am Auflaufpunkt und/oder am Ablauf- punkt der Materialbahn an der Leitfläche das Luftpolster stabil aufrecht erhalten werden, obwohl in dieser Zone der von der Materialbahn und der Leitfläche gebildete Schlitz sich vergrößert und demzufolge in diesem Bereich Luft aus der Bahnführungszone entweichen kann. Mit anderen

Worten wird das Luftpolster auch an seinem Randbereich stabil gehalten, so dass die Materialbahn auch an dem Auflaufpunkt bzw. Ablaufpunkt nicht unerwünscht mit der Leitfläche in Kontakt tritt.

Zum anderen erfordert diese kontaktfreie Bahnführung keinen besonders erhöhten Druckluftverbrauch, da nur für die Bahnübergangszone-also für die Umgebung des Auflaufpunkts bzw. des Ablaufpunkts der Leitfläche - ein geänderter Luftdurchsatz vorgesehen werden muss. Die Bahnfüh- rungszone hingegen kann mit einem hiervon verschiedenen, für die Aus- bildung des Luftpolsters geeigneten Luftdurchsatz versorgt werden. Hier- durch ist es möglich, dass die Dicke des Luftpolsters, das zwischen der Leitfläche und der bewegten Materialbahn gebildet ist, auf einen Wert von beispielsweise unter 5 mm, insbesondere unter 3 mm stabilisiert wird.

Insbesondere kann an der Bahnübergangszone ein höherer Luftdurchsatz vorgesehen sein als entlang der Bahnführungszone. Ein erhöhter Luft- durchsatz an der Bahnübergangszone kann dort einen unerwünschten Kontakt zwischen der Materialbahn und der Leitfläche besonders wir- kungsvoll verhindern, falls aufgrund des Entweichens von Druckluft am Randbereich des gebildeten Luftpolsters ein besonders erhöhtes Risiko eines derartigen Kontakts besteht.

Bei der genannten Bahnübergangszone handelt es sich vorzugsweise um eine Bahnauflaufzone, also um einen Bereich in der Umgebung des geo- metrischen Auflaufpunkts der Materialbahn an der Leitfläche, da in die- sem Bereich die Vermeidung eines unerwünschten Kontakts zwischen der Materialbahn und dem Leitelement besonders wichtig ist. Alternativ hierzu kann jedoch die Bahnübergangszone als eine Bahnablaufzone lediglich im Bereich des Ablaufpunkts der Materialbahn vorgesehen sein.

Alternativ hierzu ist es möglich, dass die Leitfläche wenigstens zwei Bahn- übergangszonen aufweist, nämlich zumindest eine Bahnauflaufzone und eine Bahnablaufzone, zwischen denen-bezogen auf die Bewegungsrich- tung der Materialbahn-die Bahnführungszone angeordnet ist. In diesem Fall besitzen beide Bahnübergangszonen einen anderen, insbesondere einen höheren Luftdurchsatz als die Bahnführungszone. Es ist dabei möglich, dass auch die Bahnauflaufzone und die Bahnablaufzone relativ zueinander für einen unterschiedlichen Luftdurchsatz ausgebildet sind, der insbesondere jeweils höher ist als der entlang der Bahnführungszone vorgesehene Luftdurchsatz.

Der erläuterte unterschiedliche Luftdurchsatz kann dadurch verwirklicht werden, dass die Porosität der Bahnübergangszone oder der mehreren Bahnübergangszonen einerseits und die Porosität der Bahnführungszone andererseits unterschiedlich sind. Beispielsweise kann die Bahnüber- gangszone eine höhere Porosität besitzen als die Bahnführungszone, um an der Bahnübergangszone einen höheren Luftdurchsatz zu verwirkli- chen. Insbesondere kann die Porosität der Bahnübergangszone um einen Faktor von wenigstens 1,5, vorzugsweise um einen Faktor 2 höher sein als die Porosität der Bahnführungszone.

Bei einer derartigen unterschiedlichen Porosität können die Bahnüber- gangszone und die Bahnführungszone mit demselben Luftdruck beauf- schlagt werden, wobei vorzugsweise eine gemeinsame Druckluftversor- gung vorgesehen ist. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es jedoch auch möglich, dass die Bahnübergangszone oder Bahnübergangszonen einer- seits und die Bahnführungszone andererseits mit Druckluft unterschiedli- chen Drucks beaufschlagbar sind, um einen unterschiedlichen Luftdurch- satz herbeizuführen. Der Unterschied der Druckluftbeaufschlagung zwi- schen der Bahnübergangszone und der Bahnführungszone, d. h. der

Druckunterschied an der Innenseite der Leitfläche, kann beispielsweise wenigstens 2 bar, insbesondere wenigstens 4 bar betragen. Der unter- schiedliche Luftdruck wird vorzugsweise durch wenigstens zwei separate Druckluftversorgungen erzeugt.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Leitfläche gekrümmt ist, und dass die Bahnübergangszone sich-entlang der Bewegungsrichtung der Materialbahn und bezogen auf den Krüm- mungsradius der Leitfläche-um einen Segmentwinkel von wenigstens +/-5°, vorzugsweise zwischen +/-10° und +/-20° um den geometrischen Auflaufpunkt und/oder Ablaufpunkt der Materialbahn an der Leitfläche erstreckt. Mit anderen Worten ist die betreffende Bahnübergangszone hinsichtlich des Segmentwinkels auf einen Bereich in der Umgebung des Auflaufpunkts bzw. des Ablaufpunkts beschränkt, wobei dieser Segment- winkel sich im Falle einer variierenden Krümmung auf den Hauptkrüm- mungsradius bezieht. Bei dieser Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Bahnübergangszone sich um einen unsymmetrischen Segment- winkel um den geometrischen Auflaufpunkt oder Ablaufpunkt erstreckt, beispielsweise um einen Segmentwinkel von-10°/+ 5° oder von - 15°/+ 20°.

Bevorzugt umfasst das Leitelement wenigstens eine Druckkammer, über die das poröse Material mit Druckluft beaufschlagbar ist. Dabei kann das poröse Material zumindest teilweise auf einem die Druckkammer enthal- tenden, mit Luftdurchtrittsöffnungen versehenen Träger aufgebracht sein.

Es sind jedoch beispielsweise insbesondere auch solche Ausführungen denkbar, bei denen das poröse Material zumindest einen Teil der Druck- kammerwandung bildet. Die Druckkammer kann gleichzeitig die Bahn- übergangszone und die Bahnführungszone mit Druckluft versorgen, oder für jede Zone ist eine eigene Druckkammer vorgesehen.

Der Druck in der Druckkammer kann insbesondere größer als 0,5 bar sein, wobei er vorzugsweise größer als 1 bar ist.

Der spezifische Volumenstrom im porösen Material liegt zweckmäßiger- weise in einem Bereich von etwa 10 bis etwa 5000 Nm3/h m2.

Der Loch-oder Porenabstand bzw. der Abstand der Austrittsöffnungen des luftdurchlässigen porösen Materials ist bevorzugt kleiner als 1 mm.

Das poröse Material ist insbesondere so beschaffen, dass keine Einzel- strahlen, sondern statt dessen ein sehr gleichmäßiges Luftpolster erzeugt wird, wodurch eine sehr gute Bahnführung sichergestellt ist, die insbe- sondere auch bei Löchern, Rissen oder Bändeln in jedem Fall kontaktfrei bleibt. Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfin- dungsgemäßen Bahnführungseinrichtung ist die mittlere Größe der Aus- trittsöffnungen, Poren und/oder Löcher des porösen Materials kleiner als 0,2 mm und vorzugsweise kleiner als 0,1 mm.

Bevorzugt ist das poröse Material so gewählt, dass sich ein hoher Druck- verlust von Innen zur Umgebung ergibt, wodurch ein sehr gleichmäßiges Luftpolster erzeugt wird. Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausfüh- rungsform der erfindungsgemäßen Bahnführungseinrichtung ist der Druckverlust insbesondere von der von der bewegten Materialbahn abge- wandten Seite zur der Materialbahn zugewandten Seite des porösen Mate- rials größer als 0,2 bar und vorzugsweise größer als 0, 8 bar.

Das Leitelement kann insbesondere als Walze ausgeführt sein. Dabei kann diese als stehende bzw. nicht rotierende Walze oder als rotierende, vorzugsweise angetriebene Walze ausgeführt sein. Im Falle einer rotieren-

den Walze wird der unterschiedliche Luftdurchsatz vorzugsweise dadurch hervorgerufen, dass die stationär angeordnete Bahnübergangszone und Bahnführungszone bei gleicher Porosität mit unterschiedlichem Luftdruck beaufschlagt werden.

Insbesondere in dem Fall, dass das Leitelement als stehende oder nicht rotierende Walze ausgeführt ist, wird das Luftpolster vorteilhafterweise nur auf einem Teil des Walzenumfangs erzeugt.

Die Walze kann beispielsweise einen Durchmesser in einem Bereich von etwa 50 mm bis etwa 1500 mm besitzen.

Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn das Leitelement als Bogen- Segment ausgeführt ist. Dabei kann es einen in Bewegungsrichtung der Materialbahn konstanten Krümmungsradius oder einen sich in Bewe- gungsrichtung der Materialbahn ändernden Krümmungsradius besitzen.

Im letzteren Fall kann das Leitelement einen sich in Bewegungsrichtung der Materialbahn kontinuierlich ändernden Krümmungsradius oder einen sich in dieser Bewegungsrichtung in diskreten Stufen ändernden Krüm- mungsradius besitzen.

Um einen Breitstreckeffekt zu erzeugen, kann das Leitelement bzw. dessen Leitfläche insbesondere auch einen in Querrichtung gekrümmten Verlauf besitzen. Dabei kann sich der Krümmungsradius des Leitelements bzw. der Leitfläche über die sich in Querrichtung erstreckende Breite ändern.

Der Krümmungsradius der Leitfläche liegt zweckmäßigerweise in einem Bereich von etwa 5 bis etwa 3000 mm.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Leitfläche des Leitelements auch quer zu der Bewegungsrichtung der Materialbahn in mehrere Zonen unterteilt, die für einen unterschiedlichen Luftdurch- satz ausgebildet sind. Beispielsweise können eine oder zwei periphere Zonen einen höheren Luftdurchsatz besitzen als eine zentrale Zone der Leitfläche, um ein seitliches Entweichen der Druckluft auszugleichen. Der unterschiedliche Luftdurchsatz kann durch verschiedene Porositäten der Zonen und/oder durch Druckluftbeaufschlagung der verschiedenen Zo- nen mit unterschiedlichem Luftdruck bewirkt werden.

Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemä- ßen Bahnführungseinrichtung ist das Leitelement in Bewegungsrichtung der Materialbahn und/oder in Querrichtung hierzu aus mehreren einzel- nen Segmenten zusammengesetzt. Dabei kann zumindest einem Teil der Segmente eine gemeinsame Druckluftversorgung zugeordnet sein. Die Segmenten können jedoch auch zumindest teilweise über getrennte Druckluftversorgungen versorgt werden.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bahnführungseinrichtung ist die Leitfläche des Leitelements durch wenig- stens zwei jeweils zumindest teilweise aus luftdurchlässigem porösen Material bestehenden Schichten mit vorzugsweise unterschiedlichen Eigenschaften gebildet.

Dabei kann beispielsweise der Druckverlust an der von der Materialbahn abgewandten inneren Schicht kleiner sein als an der äußeren Schicht.

Alternativ oder zusätzlich kann die Porosität der von der Materialbahn abgewandten inneren Schicht höher bzw. deren Lochabstand größer sein als bei der äußeren Schicht. Alternativ oder zusätzlich kann der Loch- durchmesser an der von der Materialbahn abgewandten inneren Schicht

größer sein als an der äußeren Schicht. Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Schichten zumindest teilweise aus unterschiedlichem Material bestehen.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bahn- führungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die von der Mate- rialbahn abgewandte innere Schicht lediglich in einem Teilbereich aus luftdurchlässigem porösen Material besteht bzw. mit Luftdurchtrittsöff- nungen versehen ist und im übrigen luftundurchlässig ist, so dass ledig- lich in einem Teilbereich des Leitelements ein Luftpolster erzeugt wird.

Die von der Materialbahn abgewandte innere Schicht kann zumindest teilweise insbesondere aus Metall, GFK und/oder CFK bestehen.

Die von der Materialbahn abgewandte innere Schicht liefert vorzugsweise die mechanische Tragfähigkeit des Leitelements bzw. der Leitfläche.

Die der Materialbahn zugewandte äußerste Oberfläche des Leitelements kann insbesondere aus fein-porösem Material bestehen. Sie kann also insbesondere einen feineren Porositätsgrad besitzen als die innere Schicht.

Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die der Materialbahn zugewandte äußerste Oberfläche des Leitelements gesintert ist.

Diese der Materialbahn zugewandte äußerste Oberfläche des Leitelements kann beispielsweise auch aus keramischem oder sinterkeramischem Material bestehen, insbesondere aus silicatkeramischem, oxidkerami- schem oder nitridkeramischem Material.

Vorteilhafterweise ist die Leitfläche des Leitelements mit vorzugsweise direkt beim Herstellen der äußersten Oberfläche erzeugten Luf- taustrittsöffnungen versehen. Die betreffenden Luftaustrittsöffnungen müssen also nicht durch eine nachträgliche Bearbeitung in die äußerste Oberfläche eingebracht werden.

Wie bereits erwähnt, kann die erfindungsgemäße Bahnführungseinrich- tung insbesondere in einer Maschine zur Herstellung und/oder Behand- lung einer Materialbahn, insbesondere Papier-oder Kartonbahn, einge- setzt werden.

So kann beispielsweise nach der Pressenpartie, vorzugsweise unmittelbar danach, wenigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung vorge- sehen sein. Eine entsprechende Bahnführungseinrichtung kann also beispielsweise als Ersatz für eine herkömmliche Papierleitwalze nach der Presse, d. h. in einem Bereich noch sehr feuchter, empfindlicher Bahn vorgesehen sein. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Bahn nicht mehr abgezogen werden muss und ein Antrieb entfällt.

Von Vorteil ist auch, wenn wenigstens eine entsprechende Bahnführungs- einrichtung in einem Maschinenabschnitt vorgesehen ist, in dem eine bereits weitgehend trockene Materialbahn vorliegt. Eine erfindungsgemäße Bahnführungseinrichtung kann also beispielsweise als Ersatz einer her- kömmlichen Papierleitwalze bei weitgehend trockener Bahn vorgesehen sein. Auch dies bringt wieder den Vorteil mit sich, dass kein Antrieb erfor- derlich ist, d. h. nicht mehr sämtliche Leitwalzen angetrieben werden müssen, sondern nur noch die, die für die Bahnspannung wesentlich sind.

Vorteilhafterweise ist unmittelbar nach dem letzten Trockenzylinder we- nigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung vorgesehen.

Es kann insbesondere auch vor und/oder in einem Kalander jeweils we- nigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung vorgesehen sein.

Dabei kann eine jeweilige Bahnführungseinrichtung insbesondere auch wieder unmittelbar vor bzw. unmittelbar nach dem Kalander angeordnet sein.

Überdies ist beispielsweise auch ein Einsatz vor einer Auf-und/oder vor einer Abrollung denkbar. Dabei kann die jeweilige Bahnführungseinrich- tung beispielsweise wieder unmittelbar vor der Auf-bzw. Abrollung ange- ordnet sein.

Grundsätzlich kann beispielsweise auch in einer Streichmaschine und/oder in einem Rollenschneider jeweils wenigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung vorgesehen sein.

Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn nach einer Oberflächenbe- schichtung, insbesondere als Ersatz für einen Airturn, wenigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung vorgesehen ist. Durch den geringen Bahnabstand und das gleichmäßige Luftpolster ist auch hier eine faltenfreie Führung sichergestellt. Weitere Vorteile ergeben sich aus der geringeren Luftmenge und dem kleineren Bauvolumen.

Bei einer vorteilhaften praktischen Ausführungsform ist wenigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung als Ersatz für eine jeweilige Breitstreckwalze vorgesehen.

Von Vorteil ist u. a. auch, wenn direkt vor und/oder nach einem Luft- trockner wenigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung vorge- sehen ist. Dabei kann beispielsweise direkt vor und/oder nach einem Impingement-Trockner in einer Trockenpartie und/oder in einer Streich- maschine bzw. Nachtrockenpartie jeweils wenigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung vorgesehen sein.

Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn wenigstens eine entsprechende Bahnführungseinrichtung als Stützelement in einer zweireihigen Trocken- gruppe im freien Zug zwischen den Zylindern vorgesehen ist. Dabei kön- nen selbstverständlich auch in mehreren solchen zweireihigen Trocken- gruppen entsprechende Bahnführungseinrichtungen vorgesehen sein.

Ist das betreffende Leitelement als drehbar gelagerte Walze vorgesehen, so ergeben sich überdies gute Notlaufeigenschaften, nachdem es auch bei einem Ausfall der Druckversorgung nicht zu einer Reibung zwischen der Materialbahn bzw. einem bewegten Band, z. B. Siebband und der rotieren- den Walze kommen kann.

Das Leitelement kann beispielsweise nur von der Materialbahn um- schlungen oder außer von der Materialbahn zum Beispiel auch von zu- mindest einem Siebband umschlungen sein.

Die Materialbahn bzw. das bewegte Band kann das Leitelement beispiels- weise entsprechend einem Umschlingungswinkel umschlingen, deren Bereich von etwa 5 bis etwa 260° liegt.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert ; in dieser zeigen :

Figuren 1 und 3 jeweils eine schematische Querschnittsdarstellung von der berührungslosen Bahnführung dienenden Leitele- menten mit einer zumindest teilweise aus porösem Ma- terial bestehenden Leitfläche, Figuren 2 und 4 jeweils eine schematische Querschnittsdarstellung weiterer Ausführungsformen des Leitelements, die bei- spielsweise in Form eines Bogen-Segments ausgeführt sind, Figur 5 eine schematische Längsschnittsdarstellung einer weite- ren Ausführungsform des Leitelements, das in Quer- richtung in zumindest zwei Zonen oder Segmente un- terteilt ist, wobei im vorliegenden Fall die verschiedenen Segmente mit gleichem Druck beaufschlagt sind, Figur 6 eine mit der Ausführung gemäß Figur 5 vergleichbare Ausführungsform des Leitelements, wobei im vorliegen- den Fall die verschiedenen Segmente jedoch mit unter- schiedlichem Druck beaufschlagt sind, Figur 7 eine schematische Darstellung eines in Querrichtung durchgebogenen, beispielsweise zum Breitstrecken ein- setzbaren Leitelements, und Figur 8 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Aus- führungsform, bei der ein Leitelement nach einem Auf- tragsaggregat als Ersatz für einen Airturn vorgesehen ist.

Figur 1 zeigt in einer schematischen Querschnittsdarstellung entlang der Bewegungsrichtung L einer Materialbahn 1 eine Ausführungsform eines der berührungslosen Bahnführung dienenden Leitelements 10 einer Bahnführungseinrichtung, die insbesondere in einer Maschine einsetzbar ist, die der Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn, bei- spielsweise einer Papier-oder Kartonbahn dient. Ein solches Leitelement 10 kann insbesondere nach einem Auftragsaggregat als Ersatz für einen Airturn vorgesehen sein (vgl. auch Figur 8).

Das im vorliegenden Fall beispielsweise in Form einer Walze ausgeführte Leitelement 10 besitzt eine Leitfläche 12, die aus luftdurchlässigem porö- sen Material 14 besteht, das von innen her mit Druckluft beaufschlagbar ist, um über die durch das poröse Material 14 hindurch strömende Luft 16 und der bewegten Materialbahn 1 ein Luftpolster 18 zu bilden.

Die Leitfläche 12 des Leitelements 10 ist entlang der Bewegungsrichtung L der Materialbahn 1 in eine erste Bahnübergangszone, nämlich eine Bahnauflaufzone 2, ferner in eine sich hieran anschließende Bahnfüh- rungszone 3, und hieran anschließend in eine zweite Bahnübergangszone, nämlich eine Bahnablaufzone 4 unterteilt. Die Bahnauflaufzone 2 und die Bahnablaufzone 4 der Leitfläche 12 sind für einen höheren Durchsatz der durchströmenden Luft 16 ausgebildet als die dazwischen angeordnete Bahnführungszone 3, wie in Figur 1 durch die Dichte der Pfeile angedeu- tet ist, die die durchströmende Luft 16 symbolisieren.

Insbesondere in dem Fall, dass das gezeigte Leitelement 10 als stehende Walze ausgeführt ist, wird der unterschiedliche Luftdurchsatz durch eine unterschiedliche Porosität des porösen Materials 14 an den verschiedenen Zonen 2,3, 4 hervorgerufen. Falls das Leitelement 10 dagegen als eine rotierende Walze ausgeführt ist, so wird der unterschiedliche Luftdurch-

satz beispielsweise dadurch bewirkt, dass der rotierende Walzenmantel zwar eine gleichmäßige Porosität besitzt, innerhalb der verschiedenen Zonen 2,3, 4 jedoch eine unterschiedlich starke Druckluftbeaufschlagung erfolgt. Im übrigen kann-insbesondere bei stationär angeordnetem Lei- telement 10-ein unterschiedlicher Luftdurchsatz in verschiedenen Zonen 2,3, 4 auch durch eine Kombination unterschiedlicher Porositäten der Zonen 2,3, 4 der Leitfläche 12 mit einer unterschiedlichen Luftdruckbe- aufschlagung entlang der verschiedenen Zonen 2,3, 4 bewirkt werden.

Die Bahnauflaufzone 2 erstreckt sich an der Leitfläche 12 entlang eines Segmentwinkels von insgesamt 20° symmetrisch um den geometrischen Auflaufpunkt 5 der Materialbahn 1, also um denjenigen Punkt, an dem die Materialbahn 1 tangential die Leitfläche 12 kontaktiert. Die Bahnab- laufzone 4 erstreckt sich an der Leitfläche 12 entlang eines Segmentwin- kels von 20° symmetrisch um den geometrischen Ablaufpunkt 6 der Mate- rialbahn 1, also um denjenigen Punkt, an dem die Materialbahn 1 sich in tangentialer Richtung von der gekrümmten Leitfläche 12 löst. Außerhalb der Bahnauflaufzone 2, der Bahnführungszone 3 und der Bahnablaufzone 4 wird das Leitelement 10 nicht von Druckluft durchströmt.

Durch das Luftpolster 18 wird die Materialbahn in geringem Abstand zu der Leitfläche 12 berührungsfrei geführt. Die Ausbildung der Leitfläche 12 mit dem porösen Material 14 gewährleistet dabei einen besonders gleich- mäßigen Aufbau des Luftpolsters 18, so dass ein störungs-und faltenfrei- er Lauf der Materialbahn 1 bewirkt wird.

Der höhere Luftdurchsatz an der Bahnauflaufzone 2 und der Bahnablauf- zone 4 bewirkt, dass es in der Umgebung des Auflaufpunkts 5 bzw. des Ablaufpunkts 6 nicht zu einem unerwünschten Druckabfall an der Ober- fläche des Leitelements 10 kommt. Somit ist auch in diesen Bereichen des

Leitelements 10 eine berührungsfreie Führung der Materialbahn 1 ge- währleistet, ohne dass zu diesem Zweck entlang der gesamten Leitfläche 12 und insbesondere innerhalb der Bahnführungszone 3 ein unnötig hoher Druckluftverbrauch in Kauf genommen werden muss.

Zu diesem Zweck ist es beispielsweise möglich, dass die Bahnauflaufzone 2 und die Bahnablaufzone 4 eine um einen Faktor von 1,5 höhere Porosi- tät besitzen als die Bahnführungszone 3, und/oder dass die Druckluftbe- aufschlagung der Bahnauflaufzone 2 und der Bahnablaufzone 4 an der Innenseite der Leitfläche 12 um 2 bar höher ist als entlang der Bahnfüh- rungszone 3.

Im Übrigen ist es auch möglich, dass innerhalb der Bahnauflaufzone 2 der Luftdurchsatz entgegen der Bewegungsrichtung L der Materialbahn 1 kontinuierlich ansteigt, und/oder dass innerhalb der Bahnablaufzone 4 der Luftdurchsatz in Bewegungsrichtung L der Materialbahn 1 kontinu- ierlich ansteigt, um einen allmählichen Übergang zu dem innerhalb der Bahnführungszone 3 vorgesehenen Luftdurchsatz zu bewirken. Ferner kann der unterschiedliche Luftdurchsatz in den Zonen 2,3, 4 auch zeit- lich variiert werden, insbesondere durch entsprechende Variierung der Druckluftbeaufschlagung.

Figur 2 zeigt ein mit der Ausführungsform gemäß Figur 1 vergleichbares Leitelement 10, dessen Leitfläche 12 ebenfalls in eine Bahnauflaufzone 2, eine sich hieran anschließende Bahnführungszone 3 und in eine sich hieran anschließende Bahnablaufzone 4 unterteilt ist. Die räumliche Lage dieser Zonen 2,3, 4 ist durch eine unterschiedliche Porosität der Leitflä- che 12 fest vorgegeben. Aufgrund der unterschiedlichen Porosität genügt eine einzige gemeinsame Druckluftversorgung im Inneren des Leitele- ments 10, um an der Bahnauflaufzone 2 und der Bahnablaufzone 4 einen

anderen Luftdurchsatz herbeizuführen als entlang der Bahnführungszo- ne 3.

Figur 3 zeigt in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform eines der berührungslosen Bahnführung dienenden Leitelements 10 einer Bahnführungseinrichtung. Dieses Leitelement 10 ist in Form einer rotie- renden Walze ausgeführt. Das Leitelement 10 besitzt eine Leitfläche 12, die aus luftdurchlässigem porösen Material 14 besteht, das von innen her mit Druckluft beaufschlagbar ist, um über die durch das poröse Material 14 hindurchströmende Luft 16 zwischen der Leitfläche 12 und der be- wegten Materialbahn 1 ein Luftpolster 18 zu bilden.

Das Leitelement 10 besitzt im Inneren drei stationär angeordnete Druck- kammern 20,20', 20", über die das poröse Material 14 mit Druckluft unterschiedlichen Drucks beaufschlagbar ist. Hierdurch ist die Leitfläche 12 in drei stationäre Zonen unterschiedlichen Luftdurchsatzes unterteilt, nämlich in eine Bahnauflaufzone 2, eine Bahnführungszone 3 und eine Bahnablaufzone 4.

Das Leitelement 10 kann, wie dargestellt, beispielsweise einen die Druck- kammern 20, 20', 20"enthaltenden, mit zumindest einer und vorzugswei- se mehreren Luftdurchtrittsöffnungen 22 versehenen Träger 24 umfassen, auf dem das poröse Material 14 aufgebracht ist. Im vorliegenden Fall ist dieser hier z. B. walzenförmige Träger 24 in Umfangsrichtung vollständig von porösem Material 14 umgeben.

Alternativ zu der Ausgestaltung als rotierende Walze kann das Leitelement 10 gemäß Figur 3 auch als stehende Walze mit drei Druckkammern 20, 20', 20"ausgebildet sein, wobei die Druckkammern 20,20', 20"und die Luftdurchtrittsöffnungen 22 des Trägers 24 lediglich entlang eines Teils

des Umfangs des Leitelements 10 vorgesehen sind, so dass das Luftpolster auch nur entlang dieses Teils des Umfangs erzeugt wird. Zweckmäßiger- weise wird das Luftpolster 18 zumindest in dem Bereich erzeugt, in dem die Materialbahn 1 das Leitelement 10 umschlingt.

Aufgrund der walzenförmigen Ausführung besitzt das Leitelement 10 insbesondere auch im Umschlingungsbereich in Bewegungsrichtung L einen Krümmungsradius.

Figur 4 zeigt in schematischer Querschnittsdarstellung eine weitere Aus- führungsform des Leitelements 10, das hier beispielsweise in Form eines Bogen-Segments ausgeführt ist. Über eine einzige Druckkammer 20 wird das betreffende Segment wieder mit Druckluft beaufschlagt, so dass Luft 16 von innen nach außen durch das poröse Material 14 strömt. Auch im vorliegenden Fall ist das poröse Material 14 wieder außen auf einem die Druckkammer 20 enthaltenden Träger 24 aufgebracht. Die Wandung des Trägers 24 bzw. der Druckkammer 20 ist wieder mit Luftdurchtrittsöff- nungen 22 versehen, über die das poröse Material 14 von innen her mit Druckluft beaufschlagt wird. Die Porosität des porösen Materials 14, und somit der jeweilige Luftdurchsatz, ist an einer Bahnauflaufzone 2 höher als entlang einer Bahnführungszone 3.

Wie anhand der Figur 4 zu erkennen ist, ist das Leitelement 10 bzw. dessen Leitfläche 12 auch im vorliegenden Fall wieder in Maschinenlauf- richtung bzw. Bewegungsrichtung L gekrümmt. Ebenso wie bei der Aus- führungsform gemäß Figur 3 ist auch hier der Krümmungsradius über den Umschlingungsbereich beispielsweise konstant.

Figur 5 zeigt in schematischer Längsschnittdarstellung, d. h. quer zu der Bewegungsrichtung der Materialbahn, eine weitere Ausführungsform des

Leitelements 10. In diesem Fall ist das Leitelement 10 bzw. dessen Druck- kammer in Querrichtung in zumindest zwei Segmente 20', 20"unterteilt, über die das poröse Material 14 in Querrichtung ggf. getrennt mit Druck- luft beaufschlagbar ist. In der in der Figur 5 wiedergegebenen Phase sind die Zonen 20', 20"zumindest zeitweise mit gleichem Druck beaufschlagt.

Dagegen zeigt die Figur 6 das gleiche Leitelement 10 in einer Phase, in der die Zonen oder Segmente 20', 20"gerade mit unterschiedlichem Druck beaufschlagt werden.

Der Druck kann also je nach den jeweiligen Anforderungen über die Brei- te, d. h. in Querrichtung in der gewünschten Weise variiert werden. Im übrigen kann das Leitelement 10 zumindest im Wesentlichen wieder einen solchen Aufbau besitzen, wie dies im Zusammenhang mit den anderen Ausführungen beschrieben wurde.

Figur 7 zeigt in schematischer Darstellung ein in Querrichtung durchge- bogenes, beispielsweise zum Breitstrecken einsetzbares Leitelement 10.

Das Leitelement besitzt wieder einen zumindest eine Druckkammer 20 aufweisenden Träger 24, auf dem das poröse Material 14 angebracht ist und über dessen Druckkammer 20 das poröse Material 14 von innen her mit Druckluft beaufschlagt wird. Mit einer entsprechenden Drehung des Leitelements 10 kann beispielsweise der effektive Durchbiegungsradius geändert werden. Im übrigen kann diese Ausführungsform zumindest im Wesentlichen wieder den gleichen Aufbau wie die zuvor beschriebenen Ausführungen besitzen.

Während bei den Ausführungsbeispielen gemäß Figuren 3 bis 7 das porö- se Material 14 jeweils auf einem mit Luftdurchtrittsöffnungen 22 versehe- nen Träger 24 angebracht ist, kann grundsätzlich auch zumindest ein Teil

einer Trägerwand bzw. zumindest ein Teil der Wandung der Druckkammer 20 durch das poröse Material 14 gebildet sein.

In der Darstellung gemäß Figur 8 ist ein Leitelement 101 nach der Trok- kenpartie 32 und vor einem Auftragsaggregat 34, ein Leitelement 102 als Ersatz für einen Airturn zwischen dem Auftragsaggregat 34 und bei- spielsweise einem Impingement-Trockner 36 und ein Leitelement 103 nach dem Impingement-Trockner 36 angeordnet. Die Leitelemente 10 können insbesondere wieder so ausgeführt sein, wie dies zuvor beispielsweise anhand der Figuren 1 bis 7 beschrieben wurde. Es kann beispielsweise auch wenigstens ein Leitelement 10 in einer Streichmaschine, vor einem Aufroller und/oder nach einem Abroller vorgesehen sein.

Voith Paper Patent GmbH Bezugszeichenliste 1 Materialbahn 2 Bahnauflaufzone 3 Bahnführungszone 4 Bahnablaufzone 5 geometrischer Auflaufpunkt 6 geometrischer Ablaufpunkt 10 Leitelement 12 Leitfläche 14 poröses Material 16 durchströmende Luft 18 Luftpolster 20 Druckkammer 22 Luftdurchtrittsöffnung 24 Träger 32 Trockenpartie 34 Auftragsaggregat 36 Impingement-Trockner L Bewegungsrichtung der Materialbahn