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Title:
WETTING AGENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/056045
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to wetting agents for wetting working material for producing pressed material boards, containing polyols, acylglycerides or acylglyceride derivatives, surfactants, and water.

Inventors:
HICKER JOHANNES (DE)
HICKER ROLAND (DE)
KUNZE WALTER (AT)
IBOUNIG BEATE (AT)
Application Number:
PCT/EP2011/069150
Publication Date:
May 03, 2012
Filing Date:
October 31, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BRAV O TECH (DE)
BUSSETTI & CO GMBH (AT)
HICKER JOHANNES (DE)
HICKER ROLAND (DE)
KUNZE WALTER (AT)
IBOUNIG BEATE (AT)
International Classes:
B27N3/18; C09K23/00; D21J1/00
Domestic Patent References:
WO1987005955A11987-10-08
Foreign References:
EP1275370A12003-01-15
EP0338548A21989-10-25
EP1508414A22005-02-23
DE102006058612A12008-06-19
Attorney, Agent or Firm:
VON KREISLER SELTING WERNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Befeuchtungsmittel zum Befeuchten von Werkstoffmaterial zur Herstellung von gepressten Werkstoff platten enthaltend Polyole, Acylglyceride oder Acylglycerid-Derivate, Tenside und Wasser. 2. Befeuchtungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyol ein Glykol ist.

3. Befeuchtungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Acylglyceride ausgewählt werden aus Mono-, Di und Triacylglyceriden. 4. Befeuchtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Acylglycerid-Derivate suifatierte oder phosphatierte Acylglyceride sind.

5. Befeuchtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tenside ionisch sind. 6. Befeuchtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass

- 5 bis 20 Gewichtsteile Polyol

- 2 bis 10 Gewichtsteile Acylglyceride oder Acylglycerid-Derivate

- 10 bis 30 Gewichtsteile Tenside

- 10 bis 100 Gewichtsteile Wasser enthalten sind.

7. Befeuchtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Hilfsstoffe, insbesondere Färb- oder Duftstoffe enthalten sind.

8. Befeuchtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Verdickungsmittel zur enthalten sind.

9. Befeuchtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Füllstoffe oder Haftvermittler enthalten sind.

10. Befeuchtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstoffmaterial ein Holzwerkstoff ist.

11. Verfahren zum Herstellen von gepressten Werkstoff platten vorzugsweise Holzwerkstoffplatten mit folgenden Schritten :

- Vorpressen von Werkstoff material zu einem Materialkuchen;

- Befeuchten des Materialkuchens mit einem Befeuchtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10;

- Pressen des Materialkuchens zu einer Werkstoff platte.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstoffplatte eine Holzwerkstoff platte ist.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Befeuchtungsmittel von oben, von unten oder von oben und unten aufgetragen wird.

14. Verwendung des Befeuchtungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zum Befeuchten eines Materialkuchens vor der Verpressung zu einer Werkstoffplatte.

Description:
Befeuchtunqsmittel

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Befeuchtungsmittel zum Verpressen von mit Bindemittel versetzten Materialkuchen, insbesondere zur Herstellung von Werkstoff platten, vorzugsweise Holzwerkstoffplatten und ein Verfahren zum Verpressen von Materialkuchen .

Bei Pressen zur Herstellung von Werkstoffplatten ist es bekannt, den Materialkuchen bei oder unmittelbar vor dem Pressen zu befeuchten, um mit Hilfe eines Dampfstoßes das Material zu durchdringen und somit Wärme ins Innere des Materialkuchens zu transportieren, um ein Abbinden des Bindemittels im Inneren des Materialkuchens zu beschleunigen.

Aus der EP 1 508 414 A2 ist es beispielsweise bekannt, den Materialkuchen einseitig mit Wasserdampf in der Presse zu bedampfen, wobei versucht wird, möglichst nur geringe Dampfmengen einzubringen, um ein Auswaschen des Bindemittels zu verhindern und einen möglichst kurzen Pressvorgang zu er- möglichen.

Aus der DE 10 2006 058 612 AI ist es bekannt, den Materialkuchen vor dem Verpressen mit Hilfe von Dampf zu befeuchten.

Eine derartige Befeuchtung hat den Nachteil, dass eine Dosierung des Befeuchtungsmittels aufgrund der Beaufschlagung des Befeuchtungsmittels im dampfförmigen Zustand nur sehr ungenau möglich ist.

Darüber hinaus ist eine Beaufschlagung mit Dampf grundsätzlich mit relativ hohen Verlusten des Befeuchtungsmittels verbunden.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Befeuchtungsmittel bereit zu stellen, das Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Gelöst wird die Aufgabe durch ein Befeuchtungsmittel enthaltend Polyole, Acylglyceride oder deren Derivate, Tenside und Wasser.

Die Polyole weisen mindestens zwei OH-Gruppen auf, wobei die OH-Gruppen primäre, sekundäre oder tertiäre OH-Gruppen sein können. Die Polyole weisen bevorzugt mindestens zwei primäre OH-Gruppen auf. Solche Verbindungen werden auch als Glykole bezeichnet. Als Polyole sind auch höherkettige Polyole einsetzbar.

Als Acylglyceride sind verschiedene natürliche oder nicht natürliche Substan- zen einsetzbar. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Befeuchtungsmittel Acylglyceride, die ungesättigte Fettsäuren enthalten . Solche können beispielsweise aus Rapsöl gewonnen werden .

Als Acylglyceride können Monoacylglyceride, Diacylglyceride oder Triacylglyceride eingesetzt werden . Werden Triacylglyceride eingesetzt, han- delt es sich bevorzugt um bei Raumtemperatur (25°C) flüssige Substanzen . Die Verwendung von Stoffen auf Basis pflanzlicher Öle wird bevorzugt. Bei den Triacylglyceriden kann es sich um einfache Triacylglyceride handeln, bei denen die Seitenketten gleich sind, es können aber auch gemischte Seitenketten vorhanden sein . Derivate umfasst insbesondere sulfatierte und phosphatierte Derivate.

In einer Ausführungsform der Erfindung können auch nur eine oder zwei Hydroxyl-Gruppen verestert sein und die anderen beiden frei oder modifiziert sein .

In dem erfindungsgemäßen Befeuchtungsmittel liegen bevorzugt 5 bis 20 Gewichtsteile Polyol zusammen mit 2 bis 10 Gewichtsteilen Acylglyceriden oder Acylglyceridderivaten und 10 bis 30 Gewichtsteilen Tensiden vor.

Die Menge an Wasser kann in Abhängigkeit von den Maschinenbedürfnissen eingestellt werden . Typischerweise enthält das Produkt bezogen auf die oben genannten Angaben relativ viel Wasser. Das Befeuchtungsmittel kann als Kon- zentrat bevorratet werden, dann beträgt die Menge an Wasser bezogen auf die oben genannten Angaben etwa 60 Teile Wasser. Das Produkt kann aber dann noch vor der Auftragung auf den Materialkuchen um einen Faktor 2 bis 10 verdünnt werden .

Als Tenside haben sich ionische Tenside, z. B. anionische und kationische Ten- side als geeignet erwiesen . In einigen Ausführungsformen können aber auch nicht-ionogene Tenside zum Einsatz kommen. Bevorzugt wird eine Mischung von Tensiden eingesetzt.

Das erfindungsgemäße Befeuchtungsmittel kann weitere Hilfsstoffe enthalten, beispielsweise Färb- oder Duftstoffe. Weiterhin können Verdickungsmittel ein- gesetzt werden, um die Viskosität zu regulieren. Auch Füllstoffe oder Haftvermittler können enthalten sein, die glättend auf die Oberfläche der gepressten Werkstoff platten wirken. Das erfindungsgemäße Befeuchtungsmittel kann grundsätzlich auf einen Materialkuchen aufgesprüht werden. Bevorzugt wird das Befeuchtungsmittel jedoch mit einer Walze aufgetragen. Mit Hilfe einer Auftragswalze und der gegen die Auftragswalze anstellbare Dosierwalze ist eine genaue Dosierung der auf den Materialkuchen übertragenen Befeuchtungsmittelmenge möglich. Dadurch kann die für ein schnelles Verpressen und eine gute Oberflächengüte notwendige Feuchtigkeit auf den Materialkuchen übertragen werden. Durch den Auftrag des Befeuchtungsmit- tels auf den Materialkuchen bleibt das Befeuchtungsmittel zunächst an der Oberfläche des Materialkuchens bzw. im oberflächennahen Bereich des Materialkuchens.

Bei dem Eintreten des Materialkuchens in die Presse entsteht durch den hohen Feuchtigkeitsgehalt an der Oberfläche und die hohe Temperatur des Pressen- bleches eine plötzliche Verdampfung, so dass ein Dampfstoß durch den Materialkuchen erfolgt. Dadurch ist eine besonders gute Wärmedurchdringung des Materialkuchens möglich. Durch die gute Wärmedurchdringung des Materialkuchens aufgrund des Dampfstoßes wird ferner das Abbinden des Bindemittels, insbesondere im Inneren des Materialkuchens, beschleunigt. Das Be- feuchtungsmittel an der Oberfläche bewirkt ferner eine verbesserte

Oberflächenglätte der fertig gepressten Platte, wodurch das Schleifausmaß bei der Weiterbearbeitung geringer ist. Ferner bewirkt eine verbesserte Oberflächenglätte, dass die Poren an der Oberfläche der Platte geringer sind. Die später aufgetragenen Lacke oder Kleber dringen daher nicht allzu tief in die Platte ein, so dass der Lackverbrauch wesentlich geringer ist. Durch das Befeuchtungsmittel werden die Fasern des Materialkuchens elastischer und lassen sich besser verdichten. Nach dem Verpressen bleibt teilweise auf der Oberfläche eine dünne Schicht ("Presshaut"), die nur geringfügig angeschliffen werden muss. Durch das Befeuchten des Materialkuchens über Auftragswalzen kann in vorteilhafter Weise gewährleistet werden, dass das Befeuchtungsmittel gut dosiert werden kann, wobei gleichzeitig der Verlust an Befeuchtungsmittel sehr gering gehalten wird. Durch das Befeuchten des Materialkuchens von unten kann darüber hinaus der bei dem Pressen des Materialkuchens entstehende Dampf- stoß, der in das Innere des Materialkuchens dringen soll, in besonders vorteilhafter Weise erzeugt werden, da der Dampfstoß von oben und unten in den Materialkuchen eindringt. Gleichzeitig kann durch das Befeuchten des Materialkuchens von unten Verformungseffekten des Materialkuchens, die durch die Befeuchtung entstehen, entgegen gewirkt werden. Beispiel

Ein Befeuchtungsmittel enthaltend :

• 10 Gew.-% gereinigtes Sojaöl enthaltend überwiegend Glyceride von Ölsäure und Linolsäure.

• 8 Gew.-% 1,2-Propylenglykol

» 12 Gew.-% Tensid (Mischung anionischer und nicht ionogener Tenside)

• 70 Gew.-% Wasser wurde 1 : 3 mit Wasser verdünnt, auf einen Holzwerkstoffmaterialkuchen mit dem Bindemittel Melamin-Urea-Phenol-Formaldehyd (MUPF) gesprüht und dieser verpresst. Es entstand eine glatte, feste Platte.