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Patent Searching and Data


Title:
WORK CHAIR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/115418
Kind Code:
A3
Abstract:
An ergonomic work chair (10) for activities requiring a bent-forward posture has the following features: a supporting cylinder (18) which protrudes from a star base (12), a supporting column (20), which is mounted in the supporting cylinder (18) such that it can be displaced in a vertical cylinder axis (z), for a base plate with a seat (26) which is fixed on the base plate (24), a base arm (40) which is fitted to the supporting column (20) or to the base plate (24), and a pivoting arm (46), which is mounted on the base arm (40) such that it can be rotated out of the seat region about a vertical axis, having a chest rest (48) and side arm rests (50), and a support (28) which has a star rest (30) and is hinge-connected to the base plate (24) via a lever mechanism which has fulcrums (96, 98, 100) such that pressing down on the seat (26) causes the star rest (30) to move in the direction of the chest rest (48).

Inventors:
ULRICH HANS JUERGEN (CH)
Application Number:
PCT/CH2007/000165
Publication Date:
December 13, 2007
Filing Date:
March 30, 2007
Export Citation:
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Assignee:
ULRICH HANS JUERGEN (CH)
International Classes:
A47C9/00; A47C9/02; A61B19/00
Foreign References:
DE4109389A11992-03-12
DE29909563U12000-07-20
DE4439794A11996-05-09
US5542746A1996-08-06
US1721221A1929-07-16
Attorney, Agent or Firm:
WIEDMER, Edwin (Gotthardstrasse 53Postfach 6940, Zürich, CH)
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Claims:

Patentansprüche

1. Arbeitsstuhl, mit einem von einem Fusskreuz (12) aufragenden Tragzylinder (18) , einer im Tragzylinder (18) in einer vertikalen Zylinderachse (z) verschiebbar gelagerten Tragsäule (20) für eine Grundplatte mit einem auf der Grundplatte (24) festgelegten Sitz (26) , einem an der Tragsäule (20) oder an der Grundplatte (24) montierten Basisarm (40) und einem am Basisarm (40) aus dem Sitzbereich heraus um eine Vertikalachse (z') drehbar gelagerten Schwenkarm (46) mit einer Brustlehne

(48) sowie seitlichen Armlehnen (50) , und einem über einen Drehpunkte (96, 98, 100) aufweisenden Hebelmeσha- nismus so an der Grundplatte (24) angelenkten Träger

(28) mit einer Kreuzlehne (30) , dass ein Niederdrücken des Sitzes (26) eine Bewegung der Kreuzlehne (30) in Richtung der Brustlehne (48) bewirkt.

2. Arbeitsstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisarm (40) lösbar an der Tragsäule (20) oder an der Grundplatte (24) montiert ist.

3. Arbeitsstuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der röhrförmige Schwenkarm (46) auf einer im Basisarm (40) festgelegten rohrförmigen Drehangel (56) gelagert ist und ein federnd gelagerter Bolzen (70) in arretierter Gebrauchsstellung des Schwenkarms (46) eine erste Bohrung (72) in der Drehangel (56) und eine Arretierbohrung (74) im Schwenkarm (46) durchdringt und zum Lösen der Arretierung gegen die Federkraft eindrückbar ist .

4. Arbeitsstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die rohrförmige Drehangel (56) mittels einer Spreizeinrichtung (60, 64, 66, 68) radial gegen die Innenwand des rohrförmigen Basisarms (40) aufweitbar ist und mit dem Basisarm (40) eine lösbare Klemmverbindung bildet.

5. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise einen schmalen Lehnenteil (49) aufweisende Brustlehne (48) am Schwenkarm (46) höhenverstellbar und in Sitzrichtung (x) schwenkbar montiert ist.

6. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Armlehnen (50) mittels eines fixierbaren Kugelgelenks (82) an einem Ausleger (80) befestigt und der Ausleger (80) über ein Drehgelenk

(83) an einer am Schwenkarm (46) verstellbar angeordneten Klemmhülse (84) festgelegt ist.

7. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (28) an der Grundplatte (24) an einem ersten Drehpunkt (96) um eine horizontale

Drehachse drehbar befestigt und ein zweiter Drehpunkt (98) am Träger (28) über ein Federelement (38) mit einem dritten Drehpunkt (100) an einem am Tragzylinder (18) konzentrisch zur Tragsäule (20) angeordneten, um die Zylinderachse (z) frei drehbar gelagerten Gleitring (39) verbunden ist.

8. Arbeitsstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Drehpunkt (98) am Träger (28) in seiner Position verstellbar auf einem in einer Gleitschiene

(102) geführten Gleitschlitten (104) angeordnet ist.

9. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (26) über eine Säule (112) in einem Zwischenzylinder (110) in der Zylinderachse (z) verschiebbar gelagert, der Träger (28) über einen zweiten Drehpunkt (98) an einem am Zwischenzylinder (110) befestigten Hilfsträger (114) angelenkt und ein dritter Drehpunkt (100) am freien Ende des Trägers (28) über ein Druckfederelement (116) mit einem ersten Drehpunkt (96) an der Grundplatte (24) verbunden ist.

10. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ' Grundplatte (24) an der Vorderseite des Sitzes (26) über ein Drehgelenk (118) auf einem Zwischenträger (120) montiert und über ein Federelement (122) abgestützt, der Träger (28) über einen zweiten Drehpunkt (98) an der Hinterseite des Sitzes (26) am Zwischenträger (120) angelenkt und ein dritter

Drehpunkt (100) am freien Ende des Trägers (28) über ein Druckfederelement (116) mit einem ersten Drehpunkt (96) an der Grundplatte (24) verbunden ist.

11. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzlehne (30) von einer diese teilweise umschliessenden zweiten Kreuzlehne (31) überbrückt und durch diese hindurch bewegbar ist.

12. Arbeitsstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisarm (40) einen ersten Basisarmteil (42) und einen von diesem vertikal aufragenden, den Schwenkarm (46) tragenden zweiten Basisarmteil (44) aufweist und der erste Basisarmteil in einen fest-

stehenden ersten Teil (42a) und in einen drehbaren zweiten Teil (42b) geteilt ist, wobei die beiden Teile (42a, b) mittels eines Stellhebels (126) an einer stufenförmigen Trennstelle (124) auseinanderziehbar und nach Drehung des zweiten Teils (42b) bei einer vorgewählten Kippstellung des zweiten Basisarmteils (44) fixierbar sind.

Description:

Arbeitsstuhl

Technisches Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft einen ergonomischen Arbeitsstuhl zur Ausführung von Tätigkeiten in vorgebeugter Haltung.

Stand der Technik

Bei manuellen Tätigkeiten, die im Sitzen mit leicht vorgebeugter Körperhaltung wie beispielsweise in der Zahnmedizin ausgeübt werden, ist die Muskulatur im Kreuz -- der Rückenstrecker (saσro spinalis) -- permanent angespannt, um die Wirbelsäule gerade zu halten und das Drehmoment auf das Rückgrat aufzunehmen. Das führt zu einer zunehmenden Ermüdung der Muskulatur mit der Folge von schmerzhaften musku- lären Verspannungen (z.B. Hexenschuss) . Im weiteren kann nachlassende Muskelkraft des sacro spinalis die Wirbelsäule nicht mehr aufrecht halten, mit der Folge, dass diese nach hinten ausbricht und in die so genannte Lordosis-Haltung übergeht . Diese bewirkt eine dauerhafte überbeanspruchung der unteren Wirbel und verursacht die in unserer Zivilisation weit verbreiteten chronischen Kreuzschmerzen.

Bei einem in der EP-B-O 672 370 offenbarten Stuhl ist die Kreuzlehne mit der Sitzfläche über einem Mechanismus auf der Basis eines Parallelogramms verbunden. Eine vom Sitzenden ausgeführte Körperbewegung nach vor bzw. nach hinten führt zu einer gegenläufigen Bewegung der Kreuzlehne.

Ein aus der DE-A-44 16 964 bekannter orthopädischer Arbeitsstuhl weist eine auf einem U-förmigen Tragbügel angeordnete Lehne auf. Die Sitzfläche ist auf einer kugelgelagerten Drehscheibe um 180° drehbar montiert. Die Lehne dient in einer Arbeitsposition der Brustabstützung und in einer Relaxposition der Rückenabstutzung. Die drehbare Sitzfläche ermöglicht ein Wechsel zwischen Arbeits- und Relaxposition ohne Veränderung der Sitzposition.

Die JP-A-2004/049816 offenbart einen Arbeitsstuhl mit einer an einem seitlich aufragenden Tragarm angeordneten Bruststütze. Eine drehbare Sitzfläche ermöglicht ein von der Bruststützenanordnung unbehindertes Absitzen und Aufstehen.

Aus der EP-B-I 275 349 ist eine lösbar an einem Zahnarztstuhl befestigbare Anordnung mit Armstützen bekannt.

Darstellung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen ergonomi- sehen Arbeitsstuhl der eingangs genannte Art bereitzustellen, der auch ein längeres Arbeiten in vorgebeugter Haltung ohne überbeanspruchung der Rückenmuskulatur ermöglicht .

Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt gemäss An- spruch 1 ein Arbeitsstuhl mit einem von einem Fusskreuz aufragenden Tragzylinder, einer im Tragzylinder in einer vertikalen Zylinderachse verschiebbar gelagerten Tragsäule für eine Grundplatte mit einem auf der Grundplatte festgelegten Sitz, einem an der Tragsäule oder an der Grundplatte montierten Basisarm und einem am Basisarm aus dem Sitzbereich heraus um eine Vertikalachse drehbar gelagerten Schwenkarm mit einer Brustlehne sowie seitlichen Armlehnen, und einem über einen Drehpunkte aufweisenden Hebelmechanis-

mus so an der Grundplatte angelenkten Träger mit einer Kreuzlehne, dass ein Niederdrücken des Sitzes eine Bewegung der Kreuzlehne in Richtung der Brustlehne bewirkt .

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt schematisch in

Fig. 1 die Seitenansicht eines Arbeitsstuhls in Gebrauchsstellung mit einer ersten Ausführungs- form eines Hebelmechanismus zur Einstellung der Winkelposition der Kreuzlehne;

Fig . 2 die Draufsicht auf den Arbeitsstuhl von Fig. 1;

Fig . 3 die Frontsicht auf den Arbeitsstuhl von Fig. 1 ohne Kreuzlehne;

Fig . 4 einen Längsschnitt durch ein erstes Detail von Fig. 3;

Fig . 5 einen Längsschnitt durch ein zweites Detail von Fig. 3; Fig . 6 eine Schrägsicht auf ein drittes Detail von Fig. 3;

Fig . 7 die Seitenansicht eines Arbeitsstuhls ohne Brust- lehne mit einer zweiten Ausführungsform eines Hebelmechanismus zur Einstellung der Winkelposition der Kreuzlehne;

Fig. 8 die Seitenansicht eines Arbeitsstuhls ohne Brustlehne mit einem Hebelmechanismus entsprechend Fig. 7 mit zusätzlicher Verstellmöglichkeit der

Winkelposition der Kreuzlehne;

Fig. 9 die Seitenansicht eines Arbeitsstuhls ohne Brust- lehne mit einer dritten Ausführungsform eines Hebelmechanismus zur Einstellung der Winkelposition der Kreuzlehne;

Fig. 10 die Seitenansicht eines Arbeitsstuhls ohne Brustlehne mit einer dritten Ausführungsform eines Hebelmechanismus zur Einstellung der Winkelposition der Kreuzlehne; Fig. 11 die Frontsicht auf eine Variante des Arbeitsstuhls ohne Brustlehne mit zusätzlicher Kreuzlehne ;

Fig. 12 die teilweise geschnittene Seitenansicht eines Details zur Verstellung der Höhe und Winkelposi- tion der Brustlehne.

Beschreibung von Ausführungsbeispielen

Ein in Fig. 1 dargestellter Arbeitsstuhl 10 besteht in seiner Grundstruktur aus einem üblichen Fusskreuz 12 mit fünf sternförmig angeordneten Auslegern 14 mit Laufrollen 16 und einem vom Fusskreuz 12 vertikal aufragenden Tragzylinder 18 mit einer in diesem drehbar und in Richtung der Tragzylinderachse z gleitend verschiebbar auf einem Federelement 22 gelagerten Tragsäule 20. Das dem Fusskreuz 12 entfernt lie- gende Ende der Tragsäule 20 ist über eine Grundplatte 24 mit einem Sitz 26 verbunden.

Ein Träger 28 mit einer an diesem montierten Kreuzlehne 30 ist an der Rückseite des Sitzes 26 um eine horizontale Drehachse 32 schwenkbar festgelegt. Die Drehachse 32 unterteilt der Träger 28 in einen abgewinkelten langen Trägerarni 34 mit der Kreuzlehne 30 und in einen kurzen Trägerarm 36, dessen freies Ende über ein Druckfederelement 38 mit einem

am Tragzylinder 18 konzentrisch zur Tragsäule 20 angeordneten, um die Zylinderachse z frei drehbar gelagerten Gleitring 39 verbunden ist.

An der Tragsäule 20 ist unterhalb der Grundplatte 24 ein Basisarm 40 über einen horizontal nach aussen verlaufenden, um die Zylinderachse z schwenkbaren und in jeder Schwenkstellung arretierbaren ersten Basisarmteil 42 befestigt. Ein zweiter Basisarmteil 44 ragt von dem der Tragsäule 20 fernen Ende des ersten Basisarmteils 42 vertikal nach oben. Eine Brustlehne 48 und zwei Armlehnen 50 sind an einem am vertikal aufragenden zweiten Basisarmteil 44 um eine parallel zur Zylinderachse z liegende Vertikalachse z' drehbar gelagerten Schwenkarm 46 montiert.

Die Konzeption der Abstützung der Brust einer auf dem Arbeitsstuhl 10 sitzenden Person von vorn durch die Brustlehne 48 und des Kreuzes von hinten durch die Kreuzlehne 30 führt, wie aus Fig. 1 ersichtlich, zu einer Einspannung des Oberkörpers zwischen Brustlehne 48 und Kreuzlehne 30. Zusätzlich werden die Arme durch Auflage auf den Armlehnen 50 entlastet.

Durch die Kombination dieser drei Massnahmen werden gesund- heitssσhädliche Belastungen, die im Sitzen mit leicht vorgebeugter Körperhaltung bei Ausübung manueller Tätigkeiten auftreten, weitgehend wie folgt beseitigt:

- Das Gewicht des vorgebeugten Oberkörpers wird über die Brustlehne 48 auf dem Stuhl abgestützt, sodass der Rückenstrecker (sacro spinalis) den Oberkörper nicht mehr halten muss.

- Das Kreuz wird synchron mit der genannten Abstützung mittels der Brustlehne 48 durch eine Kreuz- oder Kreuzlehne 30 über eine einstellbare Federkraft nach vorn in Richtung der Oberkörper- oder Brustlehne 48 gedrückt, sodass die Wirbelsäule nicht nach hinten in die Lordosis-Haltung ausweichen kann.

- Die Arme des Sitzenden, der in der Regel noch Werkzeuge bzw. Arbeitsgegenstände in den Händen hält, können sich auf den nach vorne gerichteten Armlehnen 50 abstützen.

Durch die genannten Massnahmen wird die Muskulatur der Rückenpartie von dem nach vorn wirkenden Drehmoment in optimaler Weise entlastet.

Damit die Platznahme auf dem Sitz 26 in gewohnter Weise erfolgen kann, ist der Schwenkarm 46, an dem die Brustlehne 48 und die Armlehnen 50 befestigt sind, auf dem vertikal aufragenden zweiten Basisarmteil 44 gelagert (Fig. 2 und 3) . Nach Lösen einer Arretierung kann der Schwenkarm 46 seitlich horizontal in Pfeilrichtung weggeschwenkt werden. Der erste Basisarmteil 42 ist über an der Tragsäule 20 bzw. der daran anschliessenden Grundplatte 24 durch eine Klemm- halterung 52 mit einer Klemmschraube 54 befestigt. Durch eine entsprechende Drehung der Klemmschraube 54 kann die Klemmhalterung 52 gelöst und wieder festgesetzt werden. Auf diese Weise kann der Basisarm 40 auf der Tragsäule 20 um die Zylinderachse z geschwenkt und in seiner horizontalen Winkelposition verändert werden.

Die Winkelstellung des Basisarms 40 bzw. des ersten Basisarmteils 42 bezüglich der Sitzrichtung x liegt etwa zwischen 45° und 60°, so dass die Bewegungsfreiheit der Beine

einer auf dem Arbeitsstuhl 10 sitzenden Person durch den Basisarm 40 nicht eingeschränkt wird und andererseits ein möglichst tiefes Torsionsmoment auf das Gestänge aus Basis- arm 40 und Schwenkarm 46 wirkt.

Die Winkelstellung zwischen dem Basisarm 40 und dem Schwenkarm 46 in der Arretierposition kann dem Körperumfang der auf dem Arbeitsstuhl 10 sitzenden Person angepasst werden, was nachfolgend anhand von Fig. 4 näher erläutert wird.

Innerhalb des rohrförmigen zweiten Basisarmteils 44 ist eine röhrförmige Drehangel 56 für die drehbare Lagerung des ebenfalls rohrförmigen Schwenkarms 46 angeordnet. Die Dreh- angel 56 ist durch eine radial gegen die Innenwand des zweiten Basisarmteils 44 wirkende Klemmkraft fixiert. Hierzu ist der im zweiten Basisarmteil 44 angeordnete untere Teil der Drehangel 56 mit einem Längsschlitz 58 versehen. Eine erste Schraubenmutter 60 ist an der Innenwand der Drehangel 56 beispielsweise mit einem Schweisspunkt 61 fixiert. Eine in das Gewinde der ersten Schraubenmutter 60 eingreifende Gewindestange 64 ist in axialer Richtung z' aus dem zweiten Basisarmteil 44 herausgeführt und ausser- halb des Basisarms 40 mit einem Handrad 62 versehen. An der Gewindestange 64 ist unterhalb der ersten Schraubenmutter 60 eine zweite Schraubenmutter 66 auf der Gewindestange 64 unverschiebbar festgesetzt. Zwischen den beiden Schraubenmuttern 60, 66 ist ein Spreizring 68 angeordnet. Durch Drehen des Handrades 62 und damit der Gewindestange 64 wird der Spreizring 68 an die erste Schraubenmutter 60 angelegt und bei fortgesetztem Drehen des Handrades 62 durch die zweite Schraubenmutter 66 so zusammengedrückt, dass er sich gegen die Innenwand der mit einem Längsschlitz 58 versehe-

nen röhrförmigen Drehangel 56 ausdehnt. Hierbei wird die Drehangel 56 wegen des Längsschlitzes 58 radial aufgeweitet und gegen die Innenwand des zweiten Basisarmteils 44 verspannt. Auf diese Weise kann die Winkelstellung des arre- tierten Schwenkarms 46 bezüglich des Basisarms 40 durch Lösen der Klemmverbindung zwischen Drehangel 56 und zweitem Basisarmteil 44 verändert und der Basisarm 40 in der neuen Winkelstellung des arretierten Schwenkarm 46 durch erneutes Festklemmen der Drehangel 56 im zweiten Basisarmteil 44 fi- xiert werden.

Fig. 5 zeigt eine mögliche Arretierung des Schwenkarms 46 am Basisarm 40. Ein Bolzen 70 führt durch eine erste Bohrung 72 in der Wand der röhrförmigen Drehangel 56 und durch eine Arretierbohrung 74 in der Wand des auf der Drehangel 56 drehbar gelagerten rohrförmigen Schwenkarms 46. Dadurch wird der Schwenkarm 46 in seiner Arretierposition fixiert. Eine im Innern der rohrförmigen Drehangel 56 angeordnete streifenförmige Blattfeder 76 ist auf der einen Seite mit dem Bolzen 70 fest verbunden und liegt auf der Gegenseite der Innenwand der rohrförmigen Drehangel 56 an. Dadurch wird der Bolzen 70 durch die Arretierbohrung 74 im Schwenkarm 46 nach aussen gedrückt. Mit dem Daumen kann dieser Bolzen 70 in die Arretierbohrung 74 eingedrückt und damit der Schwenkarm 46 aus seiner Arretierposition gelöst und horizontal aus dem Sitzbereich heraus verschwenkt werden.

Mit der seitlichen Wegschwenkbarkeit des Schwenkarms 46 mit Brustlehne 48 und Armlehnen 50 kann der Arbeitsstuhl 10 auch konventionell benutzt werden, wenn keine Tätigkeit mit nach vorn gebeugter Körperhaltung ausgeführt wird, der Sitzende nach vorn freien Raum wünscht oder einfach aufstehen will.

Die Armlehnen 50 sind mittels eines fixierbaren Kugelgelenks 82 auf einem an einer Klemmhülse 84 auf dem Schwenkarm 46 verstellbar montierten Ausleger 80 festgelegt (Fig. 6) . Die Klemmhülse 84 kann um den Schwenkarm 46 verdreht werden, die Befestigung des Auslegers 80 erfolgt über ein Drehgelenk 83. Klemmhülse 84 und Ausleger 80 werden mit einer Klemmschraube 86 fixiert. Durch die dreifache Verstellbarkeit können die Armlehnen 50 räumlich beliebig positio- niert werden.

Die Brustlehne 48 ist mittels eines Klemmbügels 90 und einer Klemmschraube 92 an einer Leiste 88 höhenverstellbar montiert (Fig. 6) . Die Leiste 88 ist mit einer am Schwenk- arm 46 befestigten Klemmhülse 94 versehen. Die Klemmhülse 94 kann wie die Klemmhülse 84 am Schwenkarm 46 verdreht werden, sodass sich die Brustlehne 48 zusätzlich in Sitzrichtung x verstellen lässt.

Die Brustlehne 48 ist herzförmig gestaltet bzw. mit einem das Brustbein stützenden Lehnenteil 49 ausgestattet, sodass weibliche Benutzer des Arbeitsstuhls 10 sich komfortabel anlehnen können.

Um das Auf- und Absitzen zu erleichtern, ist die Kreuzlehne 30 so gestaltet, dass sich diese bei unbelastetem Sitz 26 um einen Winkel von etwa 10° bis 20° nach hinten öffnet (Fig. 7) . Dies wird durch einen Hebelmechanismus mit Federkraftübertragung erreicht. Für die Betätigung des Hebelme- chanismus sind verschiedene geometrische Anordnungen denkbar .

Bei der in Fig. 7 gezeigten Anordnung ist der Sitz 26 ist

fest auf einer Grundplatte 24 montiert. An der Grundplatte 24 befindet sich ein erster Drehpunkt 96, an dem der Träger 28 der Kreuzlehne 30 um eine horizontale Drehachse drehbar befestigt ist. Auf dem Träger- 28 der Kreuzlehne 30 befindet sich ein zweiter Drehpunkt 98. Ein dritter Drehpunkt 100 befindet an dem am Tragzylinder 18 konzentrisch zur Tragsäule 20 angeordneten, um die Zylinderachse z frei drehbar gelagerten Gleitring 39. Zwischen Drehpunkt 98 und Drehpunkt 100 besteht über das Federelement 38 eine federelas- tische Verbindung. Wird der Sitz 26 durch das Körpergewicht des Sitzenden nach unten gedrückt, wobei die Tragsäule 20 in den Tragzylinder 18 eindringt, verringert sich der vertikale Abstand zwischen zweitem Drehpunkt 98 und drittem Drehpunkt 100. Wegen der kraftschlüssigen Verbindung weicht der zweite Drehpunkt 98 am Träger 28 der Kreuzlehne 30 nach hinten aus, und die Kreuzlehne 30 wird durch eine Drehung des Trägers 28 um die horizontale Drehachse des zweiten Drehpunktes 98 in Sitzrichtung x nach vorn bewegt.

Fig. 8 zeigt eine zusätzliche Einstellmöglichkeit der Winkelposition der Kreuzlehne 30 zur Kompensation eines unterschiedlichen Körperumfangs der Sitzenden. Der auf dem Träger 28 angeordnete zweite Drehpunkt 98 ist nicht mehr fest, sondern befindet sich auf einem in einer Gleitschiene 102 geführten Gleitschlitten 104. Mittels einer Verstellschraube 106 wird die Position des zweiten Drehpunkts 98 und damit die Hebelgeometrie verändert .

Fig. 9 zeigt eine Konfiguration, in der der durch eine Fe- derelement 108 gestützte Sitz 26 mit einer Säule 112 in einen auf der Tragsäule 20 befestigten Zwischenzylinder 110 eintaucht. Diese Konfiguration erlaubt grossere Einfede- rungstiefen als Ausgangsgrösse für den Hebelmechanismus der

Kreuzlehne 30. Am Träger 28 der Kreuzlehne 30 ist am zweiten Drehpunkt 98 ein am Zwischenzylinder 110 befestigter Hilfsträger 114 angelenkt. Erster Drehpunkt 96 und dritter Drehpunkt 100 sind über ein Druckfederelement 116 miteinan- der verbunden. Diese Konfiguration entspricht der Anordnung des Hebelmechanismus von Fig. 7.

Bei der in Fig. 10 gezeigten Anordnung ist die Grundplatte 24 an der Vorderseite des Sitzes 26 über ein Drehgelenk 118 auf einem Zwischenträger 120 montiert. Der Sitz 26 wird über ein Federelement 122 auf dem Zwischenträger 120 abgestützt. Der Drehpunkt 98 des Trägers 28 der Kreuzlehne 30 ist an der Hinterseite des Sitzes 26 am Zwischenträger 120 festgelegt. Erster Drehpunkt 96 und dritter Drehpunkt 100 sind über das Druckfederelement 116 miteinander verbunden. Der Hebelmechanismus zur Auslenkung der Kreuzlehne 30 entspricht jenem der Anordnung nach Fig. 9.

Die Konfiguration von Kreuzlehne 30, Brustlehne 46 und Arm- lehnen 50 lässt auch eine zusätzliche Verwendung von üblichen Armlehnen an den Seiten des Sitzes zu.

Für ein bequemes Zurücklehnen kann die Kreuzlehne 30 mit einer diese teilweise umschliessenden zweiten Kreuzlehne 31 überbrückt werden (Fig. 11) . Die Kreuzlehne 30 bewegt sich je nach Belastung durch den Sitzenden durch die zweite Kreuzlehne 31 hindurch. Die zweite Kreuzlehne 31 ist über Träger 29 an der Grundplatte 24 befestigt.

Es gibt manuelle Tätigkeiten, bei denen sich der Sitzende weiter nach vorn neigen muss. Dies ist beispielsweise der Fall bei Zahnbehandlungen, bei denen der behandelnde Arzt sich dem Mund des Patienten stark nähern muss. Fig. 12

zeigt für diesem Zweck eine spezielle Ausführung des Basisarms 40 mit der Möglichkeit zur Veränderung der Winkelstellung des zweiten Basisarmteils 44 sowie zur Höhenverstellung des Schwenkarms 46 mit Brustlehne 48 und Armlehnen 50. Der rohrförmige erste Basisarmteil 42 ist in einen an der Tragsäule 20 festgelegten feststehenden Teil 42a und in einen um die Rohrachse des feststehenden Teils 42a drehbaren Teil 42b geteilt. Im feststehenden Teil 42a ist eine mit diesem verbundene Drehangel 43 angeordnet. Auf der aus dem ersten Teil 42a herausragenden Drehangel 43 ist der drehbare Teil 42b gleitend gelagert. Die Trennstelle 124 der beiden Teile 42a, b ist stufenförmig mit ineinandergreifenden Stufen ausgebildet .

Ein Stellhebel 126 ist über zwei einen Kniehebelmechanismus bildende Schenkel 128, 130 mit je einem der beiden Teile 42a, b des ersten Basisarmteils 42 gelenkig verbunden. Ein erster Schenkel 128 ist direkt am drehbaren Teil 42b, der zweite Schenkel 130 an einem auf dem feststehenden Teil 42a drehbar gelagerten Gleitring 132 angelenkt. Die beiden An- lenkstellen der Schenkel 128, 130 an den beiden Teilen 42a, b sind über ein unter Zugspannung stehendes Federelement 134 miteinander verbunden.

Durch Niederdrücken des Stellhebels 126 werden die beiden Teile 42a, b des ersten Basisarmteils 42 an der stufenförmigen Trennstelle 124 so auseinandergezogen, dass sich die beiden Teile 42a, b aus ihrer Verzahnung lösen. Durch eine Vorwärtsneigung und Kraftausübung auf die Brustlehne kann der Sitzende das auf der Drehangel 43 gleitende Teil 42b drehen und den zweiten Basisarmteil 44 gegen die Kraft einer Rückstellfeder - in Fig. 12 eine im Innern des ersten Basisarmteils 42 angeordnete Torsionsfeder 136 - nach vorn

kippen. Nach Loslassen des Stellhebels 126 schliesst das Federelement 134 den Kniehebel, so dass sich die Verbindung der Teile 42a, b in einer geänderten Winkelstellung schliesst. Die Torsionsfeder 136 stellt das drehbare Teil 42b nach der Wiederaufrichtung des Sitzenden in die Grundstellung zurück.

Der den Schwenkarm 46 tragende zweite Basisarmteil 44 ist in einer am freien Ende des Teils 42b angeordneten Klemm- schelle 138, die mit einer Klemmschraube 140 angezogen werden kann, lösbar befestigt. Diese Anordnung erlaubt eine Höhenverstellung des gesamten Brustgelenkmechanismus, wodurch die Geometrie auf unterschiedliche Körpergrössen an- gepasst werden kann. Im weiteren kann die WinkelStellung des zweiten Basisarmteils 44 angepasst werden.

Bezugszeichenliste

10 Arbeitsstuhl

12 Fusskreuz

14 Ausleger

16 Laufrollen

18 Tragzylinder

20 Tragsäule

22 Federelement

24 Grundplatte

26 Sitz

28 Träger

29 zweiter Träger

30 Kreuzlehne

31 zweite Kreuzlehne

32 Drehachse

34 langer Trägerarm

36 kurzer Trägerarm

38 Druckfederelement

39 Gleitring

40 Basisarm

42 erster Basisarmteil

42a feststehender Teil von 42

42a drehbarer Teil von 42

43 Drehangel

44 zweiter Basisarmteil 46 Schwenkarm

48 Brustlehne

49 schmaler Brustlehnenteil

50 Armlehnen

52 Klemmhalterung

54 Klemmschraube

56 Drehangel

58 Längsschlitz

erste Schraubenmutter Schweisspunkt Handrad Gewindestange zweite Schraubenmutter Spreizring Bolzen erste Bohrung Arretierbohrung Blattfeder Ausleger Kugelgelenk Drehgelenk Klemmhülse Klemmschraube Leiste Klemmbügel Klemmschraube Klemmhülse erster Drehpunkt zweiter Drehpunkt dritter Drehpunkt Gleitschiene Gleitschlitten Verstellschraube Federelement Zwischenzylinder Säule Hilfsträger Druckfederelement Drehgelenk Zwischenträger Federelement

124 stufenförmige Schnittstelle

126 Stellhebel

128 erster Schenkel eines Kniehebels

130 zweiter Schenkel eines Kniehebels 132 Gleitring

134 Federelement 136 Torsionsfeder 138 Klemmschelle

140 Klemmschraube x Sitzrichtung z Tragzylinderachse z' Vertikalachse