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Patent Searching and Data


Title:
7-AZAINDOL-2,7-NAPHTHYRIDINE DERIVATIVE FOR THE TREATMENT OF TUMORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/053208
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the compound 4-(2-methyl-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridino-3-yl)- [2,7]naphthyridino-1-ylamine and its pharmaceutically usable salts and/or tautomers. The invention also relates to the use of said compounds for the treatment of tumors, tumor growth, tumor metastases and/or AIDS.

Inventors:
JONCZYK ALFRED (DE)
ZENKE FRANK T (DE)
AMENDT CHRISTIANE (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/002696
Publication Date:
April 10, 2014
Filing Date:
September 09, 2013
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
International Classes:
C07D519/00; A61K31/4375; A61P35/00
Domestic Patent References:
WO2012104007A22012-08-09
WO2012104007A22012-08-09
WO2005095400A12005-10-13
WO2008079988A22008-07-03
WO2008112217A12008-09-18
WO2008005457A22008-01-10
WO2008124849A22008-10-16
WO2006106326A12006-10-12
WO2008156726A12008-12-24
WO2009054941A12009-04-30
WO2000050032A12000-08-31
WO2007076423A22007-07-05
Foreign References:
US6069134A2000-05-30
Other References:
HINCK, FEBS LETT., 2012, Retrieved from the Internet
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J.S. BOEHM ET AL., CELL, vol. 129, 2007, pages 1065 - 1079
S.F.EDDY ET AL., CANCER RES., vol. 65, no. 24, 2005, pages 11375 - 11383
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Y.CHIEN ET AL., CELL, vol. 127, 2006, pages 157 - 170
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INT. J. PHARM., vol. 115, 1995, pages 61 - 67
PHARMACEUTICAL RESEARCH, vol. 3, no. 6, 1986, pages 318
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Claims:
Patentansprüche

Die Verbindung 4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2,3-b]pyrid

[2,7]nap

sowie seine pharmazeutisch verwendbaren Salze und/oder Tautomere.

2. Arzneimittel, enthaltend 4-(2-Methyl-1H-pyrroIo[2,3-b]pyridin-3-yl)- [2,7]naphthyridin-1 -ylamin und/oder seine pharmazeutisch verwendbaren Salze und Tautomeren, sowie gegebenenfalls Träger- und/oder

Hilfsstoffe.

3. 4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1 -ylamin

sowie seine pharmazeutisch verwendbaren Salze und/oder Tautomeren, zur Verwendung zur [Behandlung von Tumoren, Tumorwachstum, Tumor- metastasen und/oder AIDS.

4. 4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1 -ylamin

und/oder seine physiologisch unbedenklichen Salze und Tautomeren zur Verwendung zur Behandlung von Tumoren, wobei eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I in Kombination mit einer

Verbindung aus der Gruppe 1) Östrogenrezeptormodulator, 2) Androgen- rezeptormodulator, 3) Retinoidrezeptormodulator, 4) Zytotoxikum, 5) antiproliferatives Mittel, 6) Prenyl-Proteintransferasehemmer, 7) HMG- CoA-Reduktase-Hemmer, 8) HIV-Protease-Hemmer, 9) Reverse- Transkriptase-Hemmer sowie 10) weiterer Angiogenese-Hemmer verabreicht wird. 4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[27]naphthyridin-1-ylamin und/oder seine physiologisch unbedenklichen Salze und Tautomeren zur Verwendung zur Behandlung von Tumoren, wobei eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I in Kombination mit Radiotherapie und einer Verbindung aus der Gruppe 1) Östrogen- rezeptormodulator, 2) Androgenrezeptormodulator, 3) Retinoidrezeptor- modulator, 4) Zytotoxikum, 5) antiproliferatives Mittel, 6) Prenyl-Protein- transferasehemmer, 7) HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, 8) HlV-Protease- Hemmer, 9) Reverse-Transkriptase-Hemmer sowie 10) weiterer

Angiogenese-Hemmer verabreicht wird.

4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2>3-b]pyridin-3-yl)-[2)7]naphthyridin-1-ylamin und/oder seine physiologisch unbedenklichen Salze und Tautomeren zur Verwendung zur Behandlung von Tumoren, wobei eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I in Kombination mit einer Verbindung aus der Gruppe der Immunmodulatoren verabreicht wird.

4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2>3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und/oder seine physiologisch unbedenklichen Salze und Tautomeren Verwendung zur Behandlung von Tumoren, wobei eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I in Kombination mit Radiotherapie und einer Verbindung aus der Gruppe der

Immunmodulatoren verabreicht wird.

Description:
-AZAINDOL-2,7-NAPHTHYRIDIN-DERIVAT ZUR BEHANDLUNG VON TUMOREN

Die Erfindung betrifft die Verbindung 4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)- [2,7]naphthyridin-1 -ylamin

sowie seine pharmazeutisch verwendbaren Salze und/oder Tautomere.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Verbindungen mit wertvollen Eigenschaften aufzufinden, insbesondere solche, die zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden können.

Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße Verbindung und seine Salze und/oder Tautomere bei guter Verträglichkeit sehr wertvolle pharmakologische Eigenschaften besitzt.

Insbesondere zeigt sie eine inhibierende Wirkung der Zellproliferation/

Zellvitalität als Antagonist oder Agonist. Die erfindungsgemäße Verbindung kann daher zur Bekämpfung und/oder Behandlung von Tumoren, Tumorwachstum und/oder Tumormetastasen verwendet werden.

Die antiproliferative Wirkung kann in einem Proliferationsassay/ Vitalitätsassay getestet werden.

Dementsprechend wird die erfindungsgemäße Verbindung oder ein

pharmazeutisch unbedenkliches Salz davon für die Behandlung von Krebs verabreicht, einschließlich solider Karzinome, wie zum Beispiel Karzinome (z. B. der Lungen, des Pankreas, der Schilddrüse, der Harnblase oder des Kolons), myeloische Erkrankungen (z. B. myeloische Leukämie) oder

Adenome (z. B. villöses Kolonadenom).

Zu den Tumoren zählen weiterhin die Monozytenleukämie, Hirn-, Urogenital-, Lymphsystem-, Magen-, Kehlkopf- und Lungenkarzinom, darunter Lungen- adenokarzinom und kleinzelliges Lungenkarzinom, Bauchspeicheldrüsen- und/oder Brustkarzinom.

Die Verbindung ist femer nützlich bei der Behandlung der durch HIV-1 (Human Immunodeficiency Virus Typ 1) induzierten Immunschwäche.

Als krebsartige hyperproliferative Erkrankungen sind Hirnkrebs, Lungenkrebs, Plattenepithelkrebs, Blasenkrebs, Magenkrebs, Pankreaskrebs, Leberkrebs, Nierenkrebs, Kolorektalkrebs, Brustkrebs, Kopfkrebs, Halskrebs, Ösophagus- krebs, gynäkologischer Krebs, Schilddrüsenkrebs, Lymphome, chronische Leukämie und akute Leukämie anzusehen. Insbesondere krebsartiges Zellwachstum ist eine Erkrankung, die ein Ziel der vorliegenden Erfindung darstellt. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb die erfindungsgemäße Verbindung als Arzneimittel und/oder Arzneimittelwirkstoff bei der Behandlung und/oder Prophylaxe der genannten Erkrankungen und die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung zur Herstellung eines Pharmazeutikums für die Behandlung und/oder Prophylaxe der genannten Erkrankungen wie auch ein Verfahren zur Behandlung der genannten

Erkrankungen umfassend die Verabreichung der erfindungsgemäßen

Verbindung an einen Patienten mit Bedarf an einer derartigen Verabreichung.

Es kann gezeigt werden, dass die erfindungsgemäße Verbindung

antiproliferative Wirkung aufweist. Die erfindungsgemäße Verbindung wird an einen Patienten mit einer hyperproliferativen Erkrankung verabreicht, z. B. zur Inhibition des Tumorwachstums, zur Verminderung der mit einer lympho- proliferativen Erkrankung einhergehenden Entzündung, zur Inhibition der Transplantatabstoßung oder neurologischer Schädigung aufgrund von

Gewebereparatur usw. Die vorliegende Verbindung ist nützlich für

prophylaktische oder therapeutische Zwecke. Wie hierin verwendet, wird der Begriff„Behandeln" als Bezugnahme sowohl auf die Verhinderung von

Krankheiten als auch die Behandlung vorbestehender Leiden verwendet. Die Verhinderung von Proliferation/ Vitalität wird durch Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung vor Entwicklung der evidenten Krankheit erreicht, z. B. zur Verhinderung des Tumorwachstums. Als Alternative wird die Verbindung zur Behandlung andauernder Krankheiten durch Stabilisation oder Verbesserung der klinischen Symptome des Patienten verwendet.

Der Wirt oder Patient kann jeglicher Säugerspezies angehören, z. B. einer Primatenspezies, besonders Menschen; Nagetieren, einschließlich Mäusen, Ratten und Hamstern; Kaninchen; Pferden, Rindern, Hunden, Katzen usw. Tiermodelle sind für experimentelle Untersuchungen von Interesse, wobei sie ein Modell zur Behandlung einer Krankheit des Menschen zur Verfügung stellen.

Die Suszeptibilität einer bestimmten Zelle gegenüber der Behandlung mit der erfindungsgemäßen Verbindung kann durch Testen in vitro bestimmt werden. Typischerweise wird eine Kultur der Zelle mit der erfindungsgemäßen

Verbindung bei verschiedenen Konzentrationen für eine Zeitdauer inkubiert, die ausreicht, um den aktiven Mitteln zu ermöglichen, Zelltod zu induzieren oder Zellproliferation, Zellvitalität oder Migration zu inhibieren, gewöhnlich zwischen ungefähr einer Stunde und einer Woche. Zum Testen in vitro können kultivierte Zellen aus einer Biopsieprobe verwendet werden. Die Menge nach der Behandlung zurückbleibenden Zellen werden dann bestimmt.

Die Dosis variiert abhängig von der verwendeten spezifischen Verbindung, der spezifischen Erkrankung, dem Patientenstatus usw.. Typischerweise ist eine therapeutische Dosis ausreichend, um die unerwünschte Zellpopulation im Zielgewebe erheblich zu vermindern, während die Lebensfähigkeit des

Patienten aufrechterhalten wird. Die Behandlung wird im Allgemeinen fortgesetzt, bis eine erhebliche Reduktion vorliegt, z. B. mindestens ca. 50 % Verminderung der Zelllast und kann fortgesetzt werden, bis im Wesentlichen keine unerwünschten Zellen mehr im Körper nachgewiesen werden. Es gibt viele mit einer Deregulation der Zellproliferation und des Zelltods (Apoptose) einhergehende Erkrankungen. Die Leiden von Interesse schließen die folgenden Leiden ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Die erfindungsgemäße Verbindung ist nützlich bei der Behandlung einer Reihe

verschiedener Leiden, bei denen Proliferation und/oder Migration glatter Muskelzellen und/oder Entzündungszellen in die Intimaschicht eines Gefäßes vorliegt, resultierend in eingeschränkter Durchblutung dieses Gefäßes, z. B. bei neointimalen okklusiven Läsionen. Zu okklusiven Transplantat-Gefäßerkrankungen von Interesse zählen Atherosklerose, koronare Gefäßerkrankung nach Transplantation, Venentransplantatstenose, peri- anastomotische Prothesenrestenose, Restenose nach Angioplastie oder Stent-Platzierung und dergleichen.

Die erfindungsgemäße Verbindung wirkt auch als Regulator, Modulator oder Inhibitor von Proteinkinasen, insbesondere des Typs Serin/Threonin-Kinase, zu denen unter anderem die Phosphoinositid-abhängige Kinase 1 (PDK 1) gehören. Eine gewisse Wirkung zeigt die erfindungsgemäße Verbindung bei der Inhibierung der Serin/Threonin-Kinasen PDK1, ΙΚΚε und TBK1 , sowie bei ALK-1.

PDK1 phosphoryliert und aktiviert eine Untergruppe der AGC Proteinkinasen- Familie, umfassend PKB, SGK, S6K und PKC Isoformen. Diese Kinasen sind an dem PI3K Signalübertragungsweg beteiligt und kontrollieren grundlegende zelluläre Funktionen wie Überleben, Wachstum und Differenzierung. PDK1 ist somit ein bedeutender Regulator diverser metabolischer, proliferativer und Lebenserhaltungs-Effekte.

Die erfindungsgemäße Verbindung zeigt auch TGFß-Rezeptor I-Kinase inhibierende Eigenschaften. Eine Reihe von Erkrankungen wurden mit der Überproduktion von TGF-ß1 in Zusammenhang gebracht. Inhibitoren des intrazellulären TGF-ß-Signalwegs sind geeignete Behandlungen für fibroproliferative Erkrankungen.

Fibroproliferative Erkrankungen umfassen spezifisch Nierenstörungen, die mit einer unregulierten TGF-ß-Aktivität einhergehen, und starke Fibrose, einschließlich Glomerulonephritis (GN), wie mesangiale proliferative GN, Immun-GN und Halbmond-GN. Andere Nierenzustände umfassen diabetische Nephropathie, renale interstitielle Fibrose, renale Fibrose bei Transplantat- Patienten, die Cyclosporin erhalten, und mit HIV einhergehende Nephropathie. Collagen-Gefäßstörungen umfassen progressive systemische Sklerose, Polymyositis, Sklerodermie, Dermatomyositis, eosinophile Fascitis, Morphea oder solche Störungen, die mit dem Vorkommen des Raynaud-Syndroms einhergehen. Lungenfibrosen, die durch eine übermäßige TGF-ß-Aktivität verursacht werden, umfassen das Atemstörungssyndrom bei Erwachsenen, idiopathische Lungenfibrose und interstitielle Lungenfibrose, die oft mit

Autoimmunstörungen einhergeht, wie systemischer Lupus erythematodes und Sklerodermie, chemischer Kontakt oder Allergien. Eine weitere Autoimmunstörung, die mit fibroproliferativen Eigenschaften einhergeht, ist rheumatoide Arthritis.

Augenerkrankungen, die mit einem fibroproliferativen Zustand einhergehen, umfassen eine proliferative Vitreoretinopathie, die bei einer

Wiederbefestigungsoperation der Retina vorkommt, Katarakt-Extraktion mit einer intraokularen Linsenimplantation, und Post-Glaukom-Drainagenoperation, und gehen mit einer TGF-ß1 -Überproduktion einher.

TGF-ß1 ist als Mitglied derTGF-ß Familie ein Ligand der TGF-ß-Rezeptor Familie, die aus heterodimeren zellmembran-ständigen Proteinen besteht, die einen extrazellulären Rezeptorteil und eine intrazelluläre Kinasedomäne besitzen. Mitglieder sind die Typ-I und Typ-Ii Rezptoren; siehe auch Hinck FEBS Lett. 2012 http://dx.doi.Org/10.1016/j.febslet.2012.05.028 Zur Signaltransduktion der Liganden TGF-ß1, -ß2 und -ß3 über ihre entsprechenden Rezeptoren ist bekannt, dass sie beim Zellzyklusarrest in epithelialen und hematopoietischen Zellen, der Kontrolle der mesenchymalen Zellproliferation und Differentierung, bei Wundheilung, Produktion

extrazellulärer Matrix und Immunsuppression eine Rolle spielen, Siehe auch Review von Massague Annu. Rev. Biochem. 1998. 67:753-91.

Bindet TGF-B1 an einen Typ-Ii Rezeptor, so assoziiert der entsprechende Typ-I Rezeptor und wird phosphoryliert. Dieser Komplex phosphoryliert ein Rezeptor-regulierte4s Smad-Protein (R-Smad) welches danach mit Smad4 assoziiert, zum Zellkern wandert und dort durch Aktivierung von Transkription zu Veränderung des Zellverhaltens führt.

TGF-ß-Typ-l-Rezeptor, auch ALK5 (activin receptor-like kinase 5) oder TßR-l genannt, ist in SwissProt unter P36897 wohl dokumentiert, ebenso der Typ-Ii Rezeptor unter P37173 und ALK-1 unter P37023. Für ALK-5 sind Smad2 und Smad3 Signalproteine, für ALK-1 sind das Smad-1, -5 und -8

Siehe auch Cunha BLOOD, 30 JUNE 2011 VOLUME 117, NUMBER 26, 6999

Die erfindungsgemäße Verbindung stellt eine Auswahl aus der WO

2012/104007 dar.

Die erfindungsgemäße Verbindung weist eine deutliche höhere Aktivität als die strukturell nächsten Verbindungen aus WO 2012/ 04007 auf.

In der WO 2005/095400 A1 sind andere Azaindol-Derivate als Proteinkinase- inhibitoren beschrieben.

In der WO 2008/079988 A2 sind Chinazolinderivate als PDK1 -Inhibitoren zur Krebsbekämpfung beschrieben.

In der WO 2008/112217 A1 sind Benzonaphthyridinderivate als PDK1- Inhibitoren zur Krebsbekämpfung beschrieben.

Pyridinonylderivate kennt man als PDK1 -Inhibitoren zur Krebsbekämpfung aus der WO 2008/005457.

Pyrrolo-pyridin-kinase-modulatoren zur Krebsbekämpfung sind in WO

2008/124849 beschrieben. In der WO 2006/106326 A1 und WO 2008/156726 A1 sind andere

heterocyclische Verbindungen als PDK1 -Inhibitoren zur Krebsbekämpfung beschrieben.

In der WO 2009/054941 A1 sind Pyrrolopyridin-derivate als PDK1-lnhibitoren zur Krebsbekämpfung beschrieben.

ΙΚΚε und TBK1 sind Serin/Threonin Kinasen die hohe Homologien untereinander sowie zu anderen IkB-Kinasen aufweisen. Beide Kinasen spielen eine integrale Rolle für das angeborene, immanente Immunsystem.

Dopplesträngige RNA-Viren werden durch die Toll-like Rezeptoren 3 und 4, sowie die RNA-Helicasen RIG-I and MDA-5 erkannt und führen zu einer Aktivierung der TR1F-TBK1/IKKE-IRF3 Signalkaskade, was zu einer Typ I Interferon-Antwort führt.

Boehm und Kollegen beschrieben 2007 ΙΚΚε als ein neuartiges Brustkrebs- onkogen [J.S. Boehm et al., Cell 129, 1065-1079, 2007]. 354 Kinasen wurden auf Ihre Fähigkeit hin untersucht gemeinschaftlich mit einer aktivierten Form der MAPK Kinase Mek, den Ras -transformierenden Phänotyp zu rekapitulieren. ΙΚΚε wurde hierbei als ein kooperatives

Onkogen identifiziert. Darüberhinaus konnten die Autoren zeigen, dass IKBKE in zahlreichen Brustkrebszelllinien und Tumorproben amplifiziert und überexpremiert vorliegt. Die Verminderung der Genexpression mittels RNA interference in Brustkrebszellen induziert Apoptosis und beeinträchtigt deren Proliferation. Eddy und Kollegen kamen 2005 zu ähnlichen

Befunden, was die Bedeutung von ΙΚΚε in Brustkrebserkrankungen unterstreicht [S.F.Eddy et al., Cancer Res. 2005; 65 (24), 11375-11383].

Über einen protumorigenen Effekt von TBK1 wurde erstmals 2006

berichtet. Korherr und Kollegen identifizierten in einem Screening einer 251000 cDNA umfassenden Genbibliothek mit TRIF, TBK1 und IRF3 gleich drei Gene, die typischerweise in der angeborenen Immunabwehr involviert sind, als proangiogene Faktoren [C. Korherr et al., PNAS, 103, 4240-4245, 2006].

Chien und Kollegen publizierten 2006 [Y.Chien et al., Cell 127, 157-170, 2006], dass TBK1-/- Zellen nur bedingt mit oncogenem Ras transformierbar sind, was eine Involvierung von TBK1 bei der Ras-vermittelten Transformation nahelegt. Desweiteren konnten Sie zeigen, dass ein RNAi vermittelter knock down von TBK1 Apoptose in MCF-7 und Panc-1 Zellen auslöst. Kürzlich publizierten Barbie und Kollegen, dass TBK1 in zahlreichen Krebszellinien mit mutierten K-Ras von essentieller Bedeutung ist, was nahelegt, dass eine TBK1 Intervention in entsprechenden Tumoren von therapeutischer

Bedeutung sein könnte [DABarbie et al., Nature Letters 1-5, 2009].

S.l. Cunha und K. Pietras beschreiben in Blood, 117 (26), 6999-7006 (2011) die Verzögerung von Tumorwachstum durch Inhibierung des Rezeptors ALK1, insbesondere bei Brustkarzinom und Melanom.

Durch Proteinkinasen hervorgerufene Erkrankungen sind durch eine anomale Aktivität oder Hyperaktivität solcher Proteinkinasen gekennzeichnet. Anomale Aktivität betrifft entweder: (1) die Expression in Zellen, die gewöhnlich diese Proteinkinasen nicht exprimieren; (2) erhöhte Kinasen-Expression, die zu unerwünschter Zellproliferation, wie Krebs, führt; (3) erhöhte Kinasen-Aktivität, die zu unerwünschter Zellproliferation, wie Krebs, und/oder zu Hyperaktivität der entsprechenden Proteinkinasen führt. Hyperaktivität bezieht sich entweder auf eine Amplifikation des Gens, das eine bestimmte Proteinkinase codiert, oder die Erzeugung eines Aktivitäts-Spiegels, der mit einer Zellproliferations- erkrankung korreliert werden kann (d.h. mit steigendem Kinase-Spiegel steigt die Schwere eines oder mehrerer Symptome der Zellproliferationserkrankung) die biologische Verfügbarkeit einer Proteinkinase kann auch durch das

Vorhandensein oder Fehlen eines Satzes von Bindungsproteinen dieser Kinase beeinflusst werden. Die wichtigsten Krebsarten, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung behandelt werden können, umfassen Kolorektalkrebs,

kleinzelligen Lungenkrebs, nicht-kleinzelligen Lungenkrebs, das multiple Myelom sowie das Nierenzellkarzinom und das Endometriumkarzinom, besonders auch Krebsarten, in denen PTEN mutiert ist, u. a. Brustkrebs, Prostata-Krebs und Glioblastom.

Zudem kann die erfindungsgemäße Verbindung verwendet werden, um bei gewissen existierenden Krebs-Chemotherapien und -bestrahlungen additive oder synergistische Effekte zu erzielen und/oder, um die Wirksamkeit gewisser existierender Krebs-Chemo -therapien und -bestrahlungen wiederherzustellen.

Unter der erfindungsgemäßen Verbindung versteht man auch die Hydrate und Solvate dieser Verbindung, ferner pharmazeutisch verwendbare Derivate. Gegenstand der Erfindung sind auch die Salze, sowie die Hydrate und Solvate dieser Verbindung. Unter Solvate der Verbindung werden Anlagerungen von inerten Lösungsmittelmolekülen an die Verbindungen verstanden, die sich aufgrund ihrer gegenseitigen Anziehungskraft ausbilden. Solvate sind z.B. Mono- oder Dihydrate oder Alkoholate.

Die Erfindung umfasst selbstverständlich auch die Solvate der Salze der erfindungsgemäßen Verbindung.

Unter pharmazeutisch verwendbaren Derivaten versteht man z.B. die Salze der erfindungsgemäßen Verbindung als auch sogenannte Prodrug- Verbindungen.

Unter Prodrug-Derivat versteht man die mit z. B. Alkyl- oder Acylgruppen, Zuckern oder Oligopeptiden abgewandelte erfindungsgemäße Verbindung, die im Organismus rasch zu der wirksamen erfindungsgemäßen Verbindung gespalten wird.

Hierzu gehören auch bioabbaubare Polymerderivate der erfindungsgemäßen Verbindung, wie dies z. B. in Int. J. Pharm. 115, 61-67 (1995) beschrieben ist. Der Ausdruck "wirksame Menge" bedeutet die Menge eines Arzneimittels oder eines pharmazeutischen Wirkstoffes, die eine biologische oder medizinische Antwort in einem Gewebe, System, Tier oder Menschen hervorruft, die z.B. von einem Forscher oder Mediziner gesucht oder erstrebt wird.

Darüberhinaus bedeutet der Ausdruck "therapeutisch wirksame Menge" eine Menge, die, verglichen zu einem entsprechenden Subjekt, das diese Menge nicht erhalten hat, folgendes zur Folge hat:

verbesserte Heilbehandlung, Heilung, Prävention oder Beseitigung einer Krankheit, eines Krankheitsbildes, eines Krankheitszustandes, eines Leidens, einer Störung oder von Nebenwirkungen oder auch die Verminderung des Fortschreitens einer Krankheit, eines Leidens oder einer Störung.

Die Bezeichnung "therapeutisch wirksame Menge" umfaßt auch die Mengen, die wirkungsvoll sind, die normale physiologische Funktion zu erhöhen.

Gegenstand der Erfindung ist die Verbindung 4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2,3- b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und ihre Salze sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung sowie ihrer pharmazeutisch verwendbaren Salze und Tautomeren, dadurch gekennzeichnet, daß man

in einer Masuda-Reaktion eine Verbindung der Formel II

worin R Br oder I bedeutet und R 2 eine Aza-indol-Schutzgruppe bedeutet, mit 4,4,5,5-Tetramethyl-1,3,2-dioxaborolan umsetzt, und den intermediär entstehenden Boronsäure-pinacolester in einer Suzuki-Reaktion mit einer Verbindung der Formel III

worin X Cl, Br oder I bedeutet,

worin R 2 eine Aza-indol-Schutzgruppe bedeutet, umsetzt, und anschließend aus der Verbindung der Formel IV die Schutzgruppe R 2 abspaltet, und/oder 4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin -1-ylamin in eines seiner Salze umwandelt.

Vor- und nachstehend haben die Reste R 1 und R 2 die bei den Formeln II, II und IV angegebenen Bedeutungen, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.

R 1 bedeutet Br oder I, vorzugsweise I.

R 2 bedeutet eine Aza-indol-Schutzgruppe, vorzugsweise tert.-Butyloxy- carbonyl oder Benzolsulfonyl, besonders bevorzugt Benzolsulfonyl.

Die Benzolsulfonylschutzgruppe kann auch durch andere, dem Fachmann bekannte Sulfonyl- oder Oxycarbonylschutzgruppen ersetzt werden. Die Spaltung von Alkyl- oder Arylsulfonylgruppen erfolgt mit Alkalihydroxid und primären Alkoholen unter Standardbedingungen.

Die Verbindung 4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1- ylamin und auch die Ausgangsstoffe zu ihrer Herstellung werden im übrigen nach an sich bekannten Methoden hergestellt, wie sie in der Literatur (z.B. in den Standardwerken wie Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter

Reaktionsbedingungen, die für die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch machen.

Die Verbindung 4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin- 1-ylamin kann vorzugsweise erhalten werden, indem man in einer

sequentiellen Masuda/Suzuki-Reaktion eine Verbindung der Formel II mit einer Verbindung der Formel III umsetzt.

In den Verbindungen der Formel III bedeutet X vorzugsweise Cl, Br oder I. Nach der Umsetzung der Verbindungen der Formel II mit den Verbindungen der Formel III erfolgt auch die Abspaltung der Aza-indol-schutzgruppe R 2 .

Die Umsetzung erfolgt unter Bedingungen einer Suzuki-Kopplung.

Die Reaktionszeit liegt je nach den angewendeten Bedingungen zwischen einigen Minuten und 14 Tagen, die Reaktionstemperatur zwischen etwa -30° und 140°, normalerweise zwischen 0° und 110°, insbesondere zwischen etwa 70° und etwa 100°.

Als inerte Lösungsmittel eignen sich z.B. Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Petrolether, Benzol, Toluol oder Xylol; chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Trichlorethylen, 1,2-Dichlorethan,Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform oder Dichlormethan; Alkohole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, n- Butanol oder tert.-Butanol; Ether wie Diethylether, Diisopropylether,

Tetrahydrofuran (THF) oder Dioxan; Glykolether wie Ethylenglykolmono- methyl- oder -monoethylether (Methylglykol oder Ethylglykol), Ethylen- glykoldimethylether (Diglyme); Ketone wie Aceton oder Butanon; Amide wie Acetamid, Dimethylacetamid oder Dimethylformamid (DMF); Nitrite wie Acetonitril; Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid (DMSO); Schwefelkohlenstoff; Carbonsäuren wie Ameisensäure oder Essigsäure; Nitroverbindungen wie Nitromethan oder Nitrobenzol; Ester wie Ethylacetat oder Gemische der genannten Lösungsmittel.

Besonders bevorzugt ist Dimethoxyethan, Diglyme, Methanol und/oder Dioxan. Pharmazeutische Salze und andere Formen

Die genannte erfindungsgemäße Verbindung läßt sich in ihrer endgültigen Nichtsalzform verwenden. Andererseits umfaßt die vorliegende Erfindung auch die Verwendung dieser Verbindung in Form ihrer pharmazeutisch unbedenklichen Salze, die von verschiedenen organischen und

anorganischen Säuren und Basen nach fachbekannten Vorgehensweisen abgeleitet werden können. Pharmazeutisch unbedenkliche Salzformen der erfindungsgemäßen Verbindung werden größtenteils konventionell hergestellt. Die Säureadditionssalze lassen sich dadurch bilden, daß man die

erfindungsgemäße Verbindung mit pharmazeutisch unbedenklichen

organischen und anorganischen Säuren, z.B. Halogenwasserstoffen wie Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff oder Jodwasserstoff, anderen

Mineralsäuren und ihren entsprechenden Salzen wie Sulfat, Nitrat oder Phosphat und dergleichen sowie Alkyl- und Monoarylsulfonaten wie

Ethansulfonat, Toluolsulfonat und Benzolsulfonat, sowie anderen organischen Säuren und ihren entsprechenden Salzen wie Acetat, Trifluoracetat, Tartrat, Maleat, Succinat, Citrat, Benzoat, Salicylat, Ascorbat und dergleichen behandelt. Dementsprechend zählen zu pharmazeutisch unbedenklichen Säureadditionssalzen der erfindungsgemäßen Verbindung die folgenden: Acetat, Adipat, Alginat, Arginat, Aspartat, Benzoat, Benzolsulfonat (Besylat), Bisulfat, Bisulfit, Bromid, Butyrat, Kampferat, Kampfersulfonat, Caprylat,

Chlorid, Chlorbenzoat, Citrat, Cyclopentanpropionat, Digluconat, Dihydrogen- phosphat, Dinitrobenzoat, Dodecylsulfat, Ethansulfonat, Fumarat, Galacterat (aus Schleimsäure), Galacturonat, Glucoheptanoat, Gluconat, Glutamat, Glycerophosphat, Hemisuccinat, Hemisulfat, Heptanoat, Hexanoat, Hippurat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydroiodid, 2-Hydroxyethansulfonat, Iodid, Isethionat, Isobutyrat, Lactat, Lactobionat, Malat, Maleat, Malonat, Mandelat, Metaphosphat, Methansulfonat, Methylbenzoat, Monohydrogenphosphat, 2- Naphthalinsulfonat, Nicotinat, Nitrat, Oxalat, Oleat, Pamoat, Pectinat,

Persulfat, Phenylacetat, 3-Phenylpropionat, Phosphat, Phosphonat, Phthalat, was jedoch keine Einschränkung darstellt.

Die Verbindung der vorliegenden Erfindung, die basische stickstoffhaltige Gruppen enthält, läßt sich mit Mitteln wie (C C ) Alkylhalogeniden, z.B.

Methyl-, Ethyl-, Isopropyl- und tert.-Butylchlorid, -bromid und -iodid; Di(Ci- C 4 )Alkylsulfaten, z.B. Dimethyl-, Diethyl- und Diamylsulfat; (Ci 0 -C 18 )Alkyl- halogeniden, z.B. Decyl-, Dodecyl-, Lauryl-, Myristyl- und Stearylchlorid, -bromid und -iodid; sowie Aryl-(Ci-C 4 )Alkylhalogeniden, z.B. Benzylchlorid und Phenethylbromid, quarternisieren. Mit solchen Salzen können sowohl wasser- als auch öllösliche erfindungsgemäße Verbindungen hergestellt werden.

Zu den oben genannten pharmazeutischen Salzen, die bevorzugt sind, zählen Acetat, Trifluoracetat, Besylat, Citrat, Fumarat, Gluconat, Hemisuccinat, Hippurat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Isethionat, Mandelat, Meglumin, Nitrat, Oleat, Phosphonat, Pivalat, Natriumphosphat, Stearat, Sulfat, Sulfosalicylat, Tartrat, Thiomalat, Tosylat und Tromethamin, was jedoch keine

Einschränkung darstellen soll.

Die Säureadditionssalze der erfindungsgemäßen Verbindung werden dadurch hergestellt, daß man die freie Basenform mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Säure in Kontakt bringt, wodurch man auf übliche Weise das Salz darstellt. Die freie Base läßt sich durch In-Kontakt-Bringen der Salzform mit einer Base und Isolieren der freien Base auf übliche Weise regenerieren. Die freien Basenformen unterscheiden sich in gewissem Sinn von ihren entsprechenden Salzformen in bezug auf bestimmte physikalische Eigenschaften wie Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln; im Rahmen der Erfindung entsprechen die Salze jedoch sonst ihren jeweiligen freien Basenformen.

Enthält eine erfindungsgemäße Verbindung mehr als eine Gruppe, die solche pharmazeutisch unbedenklichen Salze bilden kann, so umfaßt die Erfindung auch mehrfache Salze. Zu typischen mehrfachen Salzformen zählen zum Beispiel Bitartrat, Diacetat, Difumarat, Dimeglumin, Diphosphat, Dinatrium und Trihydrochlorid, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

Im Hinblick auf das oben Gesagte sieht man, daß unter dem Ausdruck

"pharmazeutisch unbedenkliches Salz" im vorliegenden Zusammenhang ein Wirkstoff zu verstehen ist, der die erfindungsgemäße Verbindung in der Form eines ihrer Salze enthält, insbesondere dann, wenn diese Salzform dem Wirkstoff im Vergleich zu der freien Form des Wirkstoffs oder irgendeiner anderen Salzform des Wirkstoffs, die früher verwendet wurde, verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften verleiht. Die pharmazeutisch

unbedenkliche Salzform des Wirkstoffs kann auch diesem Wirkstoff erst eine gewünschte pharmakokinetische Eigenschaft verleihen, über die er früher nicht verfügt hat, und kann sogar die Pharmakodynamik dieses Wirkstoffs in bezug auf seine therapeutische Wirksamkeit im Körper positiv beeinflussen.

Gegenstand der Erfindung sind ferner Arzneimittel, enthaltend 4-(2-Methyl-1 H- pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und/oder ihre

pharmazeutisch verwendbaren Salze und Tautomeren, sowie gegebenenfalls Träger- und/oder Hilfsstoffe.

Pharmazeutische Formulierungen können in Form von Dosiseinheiten, die eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff pro Dosiseinheit enthalten, dargereicht werden. Eine solche Einheit kann beispielsweise 0,5 mg bis 1 g, vorzugsweise 1 mg bis 700 mg, besonders bevorzugt 5 mg bis 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung enthalten, je nach dem behandelten Krankheitszustand, dem Verabreichungsweg und dem Alter, Gewicht und Zustand des Patienten, oder pharmazeutische Formulierungen können in Form von Dosiseinheiten, die eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff pro Dosiseinheit enthalten, dargereicht werden. Bevorzugte Dosierungseinheitsformulierungen sind solche, die eine Tagesdosis oder Teildosis, wie oben angegeben, oder einen entsprechenden Bruchteil davon eines Wirkstoffs enthalten. Weiterhin lassen sich solche pharmazeutischen Formulierungen mit einem der im

pharmazeutischen Fachgebiet allgemein bekannten Verfahren herstellen.

Pharmazeutische Formulierungen lassen sich zur Verabreichung über einen beliebigen geeigneten Weg, beispielsweise auf oralem (einschließlich buccalem bzw. sublingualem), rektalem, nasalem, topischem (einschließlich buccalem, sublingualem oder transdermalem), vaginalem oder parenteralem (einschließlich subkutanem, intramuskulärem, intravenösem oder intradermalem) Wege, anpassen. Solche Formulierungen können mit allen im pharmazeutischen Fachgebiet bekannten Verfahren hergestellt werden, indem beispielsweise der Wirkstoff mit dem bzw. den Trägerstoff(en) oder Hilfsstoff (en) zusammengebracht wird.

An die orale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen können als separate Einheiten, wie z.B. Kapseln oder Tabletten; Pulver oder Granulate; Lösungen oder Suspensionen in wäßrigen oder nichtwäßrigen Flüssigkeiten; eßbare Schäume oder Schaumspeisen; oder Öl-in-Wasser- Flüssigemulsionen oder Wasser-in-ÖI-Flüssigemulsionen dargereicht werden.

So läßt sich beispielsweise bei der oralen Verabreichung in Form einer Tablette oder Kapsel die Wirkstoffkomponente mit einem oralen, nichttoxischen und pharmazeutisch unbedenklichen inerten Trägerstoff, wie z.B. Ethanol, Glyzerin, Wasser u.ä. kombinieren. Pulver werden hergestellt, indem die Verbindung auf eine geeignete feine Größe zerkleinert und mit einem in ähnlicher Weise zerkleinerten pharmazeutischen Trägerstoff, wie z.B. einem eßbaren Kohlenhydrat wie beispielsweise Stärke oder Mannit vermischt wird. Ein Geschmacksstoff, Konservierungsmittel, Dispersionsmittel und Farbstoff können ebenfalls vorhanden sein.

Kapseln werden hergestellt, indem ein Pulvergemisch wie oben beschrieben hergestellt und geformte Gelatinehüllen damit gefüllt werden. Gleit- und

Schmiermittel wie z.B. hochdisperse Kieselsäure, Talkum, Magnesiumstearat, Kalziumstearat oder Polyethylenglykol in Festform können dem Pulvergemisch vor dem Füllvorgang zugesetzt werden. Ein Sprengmittel oder Lösungsvermittler, wie z.B. Agar-Agar, Kalziumcarbonat oder Natriumcarbonat, kann ebenfalls zugesetzt werden, um die Verfügbarkeit des Medikaments nach Einnahme der Kapsel zu verbessern.

Außerdem können, falls gewünscht oder notwendig, geeignete Bindungs-, Schmier- und Sprengmittel sowie Farbstoffe ebenfalls in das Gemisch eingearbeitet werden. Zu den geeigneten Bindemitteln gehören Stärke,

Gelatine, natürliche Zucker, wie z.B. Glukose oder Beta-Lactose, Süßstoffe aus Mais, natürliche und synthetische Gummi, wie z.B. Akazia, Traganth oder Natriumalginat, Carboxymethylzellulose, Polyethylenglykol, Wachse, u.ä. Zu den in diesen Dosierungsformen verwendeten Schmiermitteln gehören

Natriumoleat, Natriumstearat, Magnesiumstearat, Natriumbenzoat, Natrium- acetat, Natriumchlorid u.ä. Zu den Sprengmitteln gehören, ohne darauf beschränkt zu sein, Stärke, Methylzellulose, Agar, Bentonit, Xanthangummi u.ä. Die Tabletten werden formuliert, indem beispielsweise ein Pulvergemisch hergestellt, granuliert oder trockenverpreßt wird, ein Schmiermittel und ein Sprengmittel zugegeben werden und das Ganze zu Tabletten verpreßt wird.

Ein Pulvergemisch wird hergestellt, indem die in geeigneter Weise zerkleinerte Verbindung mit einem Verdünnungsmittel oder einer Base, wie oben beschrieben, und gegebenenfalls mit einem Bindemittel, wie z.B. Carboxymethylzellulose, einem Alginat, Gelatine oder Polyvinylpyrrolidon, einem Lösungsverlangsamer, wie z.B. Paraffin, einem Resorptionsbeschleuniger, wie z.B. einem quaternären Salz und/oder einem Absorptionsmittel, wie z.B.

Bentonit, Kaolin oder Dikalziumphosphat, vermischt wird. Das Pulvergemisch läßt sich granulieren, indem es mit einem Bindemittel, wie z.B. Sirup, Stärkepaste, Acadia-Schleim oder Lösungen aus Zellulose- oder Polymermaterialen benetzt und durch ein Sieb gepreßt wird. Als Alternative zur Granulierung kann man das Pulvergemisch durch eine Tablettiermaschine laufen lassen, wobei ungleichmäßig geformte Klumpen entstehen, die in Granulate

aufgebrochen werden. Die Granulate können mittels Zugabe von Stearinsäure, einem Stearatsalz, Talkum oder Mineralöl gefettet werden, um ein Kleben an den Tablettengußformen zu verhindern. Das gefettete Gemisch wird dann zu Tabletten verpreßt. Die erfindungsgemäße Verbindung kann auch mit einem freifließenden inerten Trägerstoff kombiniert und dann ohne Durchführung der Granulierungs- oder Trockenverpressungsschritte direkt zu Tabletten verpreßt werden. Eine durchsichtige oder undurchsichtige

Schutzschicht, bestehend aus einer Versiegelung aus Schellack, einer Schicht aus Zucker oder Polymermaterial und einer Glanzschicht aus Wachs, kann vorhanden sein. Diesen Beschichtungen können Farbstoffe zugesetzt werden, um zwischen unterschiedlichen Dosierungseinheiten unterscheiden zu können.

Orale Flüssigkeiten, wie z.B. Lösung, Sirupe und Elixiere, können in Form von Dosierungseinheiten hergestellt werden, so daß eine gegebene Quantität eine vorgegebene Menge der Verbindung enthält. Sirupe lassen sich herstellen, indem die Verbindung in einer wäßrigen Lösung mit geeignetem Geschmack gelöst wird, während Elixiere unter Verwendung eines nichttoxischen alkoholischen Vehikels hergestellt werden. Suspensionen können durch Dispersion der Verbindung in einem nichttoxischen Vehikel formuliert werden. Lösungsvermittler und Emulgiermittel, wie z.B. ethoxylierte Isostearylalkohole und Polyoxyethylensorbitolether, Konservierungsmittel, Geschmackszusätze, wie z.B. Pfefferminzöl oder natürliche Süßstoffe oder Saccharin oder andere künstliche Süßstoffe, u.ä. können ebenfalls zugegeben werden.

Die Dosierungseinheitsformulierungen für die orale Verabreichung können gegebenenfalls in Mikrokapseln eingeschlossen werden. Die Formulierung läßt sich auch so herstellen, daß die Freisetzung verlängert oder retardiert wird, wie beispielsweise durch Beschichtung oder Einbettung von partikulärem Material in Polymere, Wachs u.ä. Die erfindungsgemäße Verbindung sowie Salze und Tautomere davon lassen sich auch in Form von Liposomenzuführsystemen, wie z.B. kleinen

unilamellaren Vesikeln, großen unilamellaren Vesikeln und multilamellaren Vesikeln, verabreichen. Liposomen können aus verschiedenen

Phospholipiden, wie z.B. Cholesterin, Stearylamin oder Phosphatidylcholinen, gebildet werden.

Die erfmdungsgemäße Verbindung sowie die Salze und Tautomere davon können auch unter Verwendung monoklonaler Antikörper als individuelle Träger, an die die Verbindungsmoleküle gekoppelt werden, zugeführt werden. Die Verbindungen können auch mit löslichen Polymeren als zielgerichtete Arzneistoffträger gekoppelt werden. Solche Polymere können Polyvinyl- pyrrolidon, Pyran-Copolymer, Polyhydroxypropylmethacrylamidphenol, Polyhydroxyethylaspartamidphenol oder Polyethylenoxidpolylysin, substituiert mit Palmitoylresten, umfassen. Weiterhin können die Verbindungen an eine Klasse von biologisch abbaubaren Polymeren, die zur Erzielung einer kontrollierten Freisetzung eines Arzneistoffs geeignet sind, z.B.

Polymilchsäure, Polyepsilon-Caprolacton, Polyhydroxybuttersäure,

Polyorthoester, Polyacetale, Polydihydroxypyrane, Polycyanoacrylate und quervernetzte oder amphipatische Blockcopolymere von Hydrogelen, gekoppelt sein.

An die transdermale Verabreichung angepaßte pharmazeutische

Formulierungen können als eigenständige Pflaster für längeren, engen Kontakt mit der Epidermis des Empfängers dargereicht werden. So kann beispielsweise der Wirkstoff aus dem Pflaster mittels lontophorese zugeführt werden, wie in Pharmaceutical Research, 3(6), 318 (1986) allgemein beschrieben. An die topische Verabreichung angepaßte pharmazeutische Verbindungen können als Salben, Cremes, Suspensionen, Lotionen, Pulver, Lösungen, Pasten, Gele, Sprays, Aerosole oder Öle formuliert sein.

Für Behandlungen des Auges oder anderer äußerer Gewebe, z.B. Mund und Haut, werden die Formulierungen vorzugsweise als topische Salbe oder Creme appliziert. Bei Formulierung zu einer Salbe kann der Wirkstoff entweder mit einer paraffinischen oder einer mit Wasser mischbaren

Cremebasis eingesetzt werden. Alternativ kann der Wirkstoff zu einer Creme mit einer Öl-in-Wasser-Cremebasis oder einer Wasser-in-ÖI-Basis formuliert werden.

Zu den an die topische Applikation am Auge angepaßten pharmazeutischen Formulierungen gehören Augentropfen, wobei der Wirkstoff in einem geeigneten Träger, insbesondere einem wäßrigen Lösungsmittel, gelöst oder suspendiert ist.

An die topische Applikation im Mund angepaßte pharmazeutische

Formulierungen umfassen Lutschtabletten, Pastillen und Mundspülmittel.

An die rektale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen können in Form von Zäpfchen oder Einläuten dargereicht werden.

An die nasale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen, in denen die Trägersubstanz ein Feststoff ist, enthalten ein grobes Pulver mit einer Teilchengröße beispielsweise im Bereich von 20-500 Mikrometern, das in der Art und Weise, wie Schnupftabak aufgenommen wird, verabreicht wird, d.h. durch Schneilinhalation über die Nasenwege aus einem dicht an die Nase gehaltenen Behälter mit dem Pulver. Geeignete Formulierungen zur

Verabreichung als Nasenspray oder Nasentropfen mit einer Flüssigkeit als Trägersubstanz umfassen Wirkstofflösungen in Wasser oder Öl. An die Verabreichung durch Inhalation angepaßte pharmazeutische

Formulierungen umfassen feinpartikuläre Stäube oder Nebel, die mittels verschiedener Arten von unter Druck stehenden Dosierspendem mit

Aerosolen, Verneblern oder Insufflatoren erzeugt werden können.

An die vaginale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen können als Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder

Sprayformulierungen dargereicht werden.

Zu den an die parenterale Verabreichung angepaßten pharmazeutischen Formulierungen gehören wäßrige und nichtwäßrige sterile Injektionslösungen, die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und Solute, durch die die Formulierung isotonisch mit dem Blut des zu behandelnden Empfängers gemacht wird, enthalten; sowie wäßrige und nichtwäßrige sterile Suspensionen, die Suspensionsmittel und Verdicker enthalten können. Die Formulierungen können in Einzeldosis- oder Mehrfachdosisbehältern, z.B. versiegelten

Ampullen und Fläschchen, dargereicht und in gefriergetrocknetem (lyophilisiertem) Zustand gelagert werden, so daß nur die Zugabe der sterilen Trägerflüssigkeit, z.B. Wasser für Injektionszwecke, unmittelbar vor Gebrauch erforderlich ist. Rezepturmäßig hergestellte Injektionslösungen und

Suspensionen können aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten hergestellt werden.

Es versteht sich, daß die Formulierungen neben den obigen besonders erwähnten Bestandteilen andere im Fachgebiet übliche Mittel mit Bezug auf die jeweilige Art der Formulierung enthalten können; so können beispielsweise für die orale Verabreichung geeignete Formulierungen Geschmacksstoffe enthalten.

Eine therapeutisch wirksame Menge der erfindungsgemäßen Verbindung hängt von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich z.B. dem Alter und Gewicht des Tiers, dem exakten Krankheitszustand, der der Behandlung bedarf, sowie seines Schweregrads, der Beschaffenheit der Formulierung sowie dem Verabreichungsweg, und wird letztendlich von dem behandeln den Arzt bzw. Tierarzt festgelegt. Jedoch liegt eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung für die Behandlung von neoplastischem Wachstum, z.B. Dickdarm- oder Brustkarzinom, im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 100 mg/kg Körpergewicht des Empfängers (Säugers) pro Tag und besonders typisch im Bereich von 1 bis 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Somit läge für einen 70 kg schweren erwachsenen Säuger die tatsächliche Menge pro Tag für gewöhnlich zwischen 70 und 700 mg, wobei diese Menge als Einzeldosis pro Tag oder üblicher in einer Reihe von Teildosen (wie z.B. zwei, drei, vier, fünf oder sechs) pro Tag gegeben werden kann, so daß die Gesamttagesdosis die gleiche ist. Eine wirksame Menge eines Salzes oder Tautomeren davon kann als Anteil der wirksamen Menge der erfindungsgemäßen Verbindung perse bestimmt werden. Es läßt sich annehmen, daß ähnliche Dosierungen für die Behandlung der anderen, oben erwähnten Krankheitszustände geeignet sind.

Gegenstand der Erfindung sind ferner Arzneimittel enthaltend 4-(2-Methyl-1H- pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und/oder ihre

pharmazeutisch verwendbaren Salze und Tautomeren, und mindestens einen weiteren Arzneimittelwirkstoff.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Set (Kit), bestehend aus getrennten Packungen von

(a) einer wirksamen Menge an 4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)- [2,7]naphthyridin-1-ylamin und/oder ihrer pharmazeutisch verwendbaren Salze und

(b) einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs.

Das Set enthält geeignete Behälter, wie Schachteln oder Kartons, individuelle Flaschen, Beutel oder Ampullen. Das Set kann z.B. separate Ampullen enthalten, in denen jeweils eine wirksame Menge an 4-(2-MethyM H- pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und/oder ihrer

pharmazeutisch verwendbaren Salze und Tautomeren und einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs gelöst oder in lyophilisierter Form vorliegt.

VERWENDUNG

Die vorliegende Verbindung eignet sich als pharmazeutischer Wirkstoff für Säugetiere, insbesondere für den Menschen, bei der Behandlung und

Bekämpfung von Krebserkrankungen.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin 4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3- yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin sowie seine pharmazeutisch verwendbaren Salze und Tautomeren zur Verwendung zur Behandlung von Tumoren, Tumorwachstum, Tumormetastasen und/oder AIDS.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin 4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2,3- b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin sowie seiner pharmazeutisch verwendbaren Salze und Tautomeren, zur Verwendung zur Behandlung von Fibrose, Restenose, HIV Infektion, Alzheimer, Atherosklerose und/oder zur Förderung der Wundheilung.

Die vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung von 4-(2-Methyl-1H- pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1 -ylamin und/oder seine

physiologisch unbedenklichen Salze und Tautomeren zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung oder Vorbeugung von Krebs. Bevorzugte Karzinome für die Behandlung stammen aus der Gruppe Hirnkarzinom, Urogenitaltraktkarzinom, Karzinom des lymphatischen Systems, Magenkarzinom, Kehlkopfkarzinom und Lungenkarzinom Darmkrebs. Eine weitere Gruppe bevorzugter Krebsformen sind Monozytenleukämie, Lungenadenokarzinom, kleinzellige Lungenkarzinome, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Glioblastome und Brustkarzinom.

Ebenfalls umfasst ist die Verwendung von 4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2,3- b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze und Tautomeren zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Bekämpfung einer durch Tumore bedingten Krankheit bei einem Säugetier, wobei man diesem Verfahren einem kranken Säugetier, das einer derartigen Behandlung bedarf, eine therapeutisch wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung verabreicht. Die therapeutische Menge hängt von der jeweiligen Krankheit ab und kann vom Fachmann ohne allen großen Aufwand bestimmt werden.

Insbesondere bevorzugt ist die Verwendung zur Behandlung einer Krankheit, wobei die Krankheit ein fester Tumor ist.

Der feste Tumor ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Tumoren des Plattenepithel, der Blasen, des Magens, der Nieren, von Kopf und Hals, des Ösophagus, des Gebärmutterhals, der Schilddrüse, des Darm, der Leber, des Gehirns, der Prostata, des Urogenitaltrakts, des lymphatischen Systems, des Magens, des Kehlkopf und/oder der Lunge.

Der feste Tumor ist weiterhin vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe Lungenadenokarzinom, kleinzellige Lungenkarzinome, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Glioblastome, Kolonkarzinom und Brustkarzinom.

Weiterhin bevorzugt ist die Verwendung zur Behandlung eines Tumors des Blut- und Immunsystems, vorzugsweise zur Behandlung eines Tumors ausgewählt aus der Gruppe der akuten myelotischen Leukämie, der

chronischen myelotischen Leukämie, akuten lymphatischen Leukämie und/oder chronischen lymphatischen Leukämie. Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung zur Behandlung von Knochen-Pathologien, wobei die Knochenpathologie aus der Gruppe Osteosarkom, Osteoarthritis und Rachitis stammt.

4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin kann auch gemeinsam mit anderen gut bekannten Therapeutika, die aufgrund ihrer jeweiligen Eignung für das behandelte Leiden ausgewählt werden, verabreicht werden.

Die vorliegende Verbindung eignet sich auch zur Kombination mit bekannten Antikrebsmitteln. Zu diesen bekannten Antikrebsmitteln zählen die folgenden: Östrogenrezeptormodulatoren, Androgenrezeptormodulatoren, Retinoid- rezeptormodulatoren, Zytotoxika, antiproliferative Mittel, Prenyl- Proteintransferasehemmer, HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, HlV-Protease- Hemmer, Reverse-Transkriptase-Hemmer sowie weitere Angiogenese- hemmer. Die vorliegenden Verbindungen eignen sich insbesondere zur gemeinsamen Anwendung mit Radiotherapie.„Östrogenrezeptormodulatoren" bezieht sich auf Verbindungen, die die Bindung von Östrogen an den

Rezeptor stören oder diese hemmen, und zwar unabhängig davon, wie dies geschieht. Zu den Östrogenrezeptormodulatoren zählen zum Beispiel

Tamoxifen, Raloxifen, Idoxifen, LY353381, LY 117081, Toremifen, Fulvestrant, 4-[7-(2,2-Dimethyl-1-oxopropoxy-4-methyl-2-[4-[2-(1- piperidinyl)ethoxy]- phenyl]-2H-1-benzopyran-3-yl]phenyl-2,2-dimethylpropanoat, 4,4'- Dihydroxybenzophenon-2,4-dinitrophenylhydrazon und SH646, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

.Androgenrezeptormodulatoren" bezieht sich auf Verbindungen, die die Bindung von Androgenen an den Rezeptor stören oder diese hemmen, und zwar unabhängig davon, wie dies geschieht. Zu den Androgenrezeptormodulatoren zählen zum Beispiel Finasterid und andere 5a-Reduktase-Hemmer, Nilutamid, Flutamid, Bicalutamid, Liarozol und Abirateron-acetat.

„Retinoidrezeptormodulatoren" bezieht sich auf Verbindungen, die die Bindung von Retinoiden an den Rezeptor stören oder diese hemmen, und zwar unab- hängig davon, wie dies geschieht. Zu solchen Retinoidrezeptormodulatoren zählen zum Beispiel Bexaroten, Tretinoin, 13-cis-Retinsäure, 9-cis-Retinsäure, α-Difluormethylornithin, ILX23-7553, trans-N-(4'-Hydroxyphenyl)retinamid und N-4-Carboxyphenylretinamid.

„Zytotoxika" bezieht sich auf Verbindungen, die in erster Linie durch direkte Einwirkung auf die Zellfunktion zum Zelltod führen oder die die Zellmyose hemmen oder diese stören, darunter Alkylierungsmittel, Tumornekrosefaktoren, interkaliernde Mittel, Mikrotubulin-Hemmer und Topoisomerase- Hemmer.

Zu den Zytotoxika zählen zum Beispiel Tirapazimin, Sertenef, Cachectin, Ifosfamid, Tasonermin, Lonidamin, Carboplatin, Altretamin, Prednimustin, Dibromdulcit, Ranimustin, Fotemustin, Nedaplatin, Oxaliplatin, Temozolomid, Heptaplatin, Estramustin, Improsulfan-tosylat, Trofosfamid, Nimustin, Dibros- pidium-chlorid, Pumitepa, Lobaplatin, Satraplatin, Profiromycin, Cisplatin, Iro- fulven, Dexifosfamid, cis-Amindichlor(2-methylpyridin)platin, Benzylguanin, Glufosfamid, GPX100, (trans,trans,trans)-bis-mu-(hexan-1 ,6-diamin)-mu- [diamin-platin(ll)]bis[diamin(chlor)platin(ll)]-tetrachlorid , Diarizidinylspermin, Arsentrioxid, 1-(11-Dodecylamino-10-hydroxyundecyl)-3,7-dimethylxanthin, Zorubicin, Idarubicin, Daunorubicin, Bisantren, Mitoxantron, Pirarubicin, Pinafid, Valrubicin, Amrubicin, Antineoplaston, 3'-Desamino-3'-morpholino-13- desoxo-10-hydroxycarminomycin, Annamycin, Galarubicin, Elinafid,

MEN 10755 und 4-Desmethoxy-3-desamino-3-aziridinyl-4-methylsulfonyl- daunorubicin (siehe WO 00/50032), was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

Zu den Mikrotubulin-Hemmern zählen zum Beispiel Paclitaxel, Vindesin-sulfat, 3\4'-Dideshydro-4'-desoxy-8'-norvincaleukoblastin, Docetaxol, Rhizoxin, Dolastatin, Mivobulin-isethionat, Auristatin, Cemadotin, RPR109881 ,

BMS184476, Vinflunin, Cryptophycin, 2,3,4,5,6-pentafluor-N-(3-fluor-4- methoxyphenyl)benzolsulfonamid, Anhydrovinblastin, N,N-dimethyl-L-valyl-L- valyl-N-methyl-L-valyl-L-prolyl-L-prolin-t-butylamid, TDX258 und BMS188797. Topoisomerase-Hemmer sind zum Beispiel Topotecan, Hycaptamin,

Irinotecan, Rubitecan, 6-Ethoxypropionyl-3',4'-O-exo-benzyliden-chartreusin, 9-Methoxy-N,N-dimethyl-5-nitropyrazolo[3,4,5-kl]acridin-2-(6 H)propanarnin, 1- Amino-9-ethyl-5-fluor-2,3-dihydro-9-hydroxy-4-methyl-1 H, 12H-benzo[de]- , 2b]chinolin-10,13(9H,15H)-dion, Lurtotecan, 7-[2- (N-lsopropyIamino)ethyl]-(20S)camptothecin, BNP1350, BNPI1100, BN80915, BN80942, Etoposid-phosphat, Teniposid, Sobuzoxan, 2'-Dimethylamino-2'- desoxy-etoposid, GL331 , N-[2-(Dimethylamino)ethyl]-9-hydroxy-5,6-dimethyl- 6H-pyrido[4,3-b]carbazol-1-carboxamid, Asulacrin, (5a,5aB,8aa,9b)-9-[2-[N-[2- (Dimethylamino)ethyl]-N-methylam

phenyl]-5 I 5a l 6,8,8a,9-hexohydrofuro(3' ) 4':6,7)naphtho(2 ) 3-d)-1,3-dioxol-6-on, 2,3-(Methylendioxy)-5-methyl-7-hydroxy-8-methoxybenzo[c]phen anthridinium, 6,9-Bis[(2-aminoethyl)amino]benzo[g]isochinolin-5,10-dion, 5-(3-Aminopropyl- amino)-7,10-dihydroxy-2-(2-hydroxyethylaminomethyl)-6H-pyraz olo[4,5,1-de]- acridin-6-ο η , N-[1-[2(Diethylamino)ethylamino]-7-methoxy-9-oxo-9H-thioxan- then-4-ylmethyl]formamid, N-(2-(Dimethyl-amino)-ethyl)acridin-4-carboxamid, 6-[[2-(Dimethylamino)-ethyl]amino]-3-hydroxy-7H-indeno[2,1-c ]chinolin-7-on und Dimesna.

Zu den„antiproliferativen Mitteln" zählen Antisense-RNA- und -DNA- Oligonucleotide wie G3139, ODN698, RVASKRAS, GEM231 und INX3001 , sowie Antimetaboliten wie Enocitabin, Carmofur, Tegafur, Pentostatin,

Doxifluridin, Trimetrexat, Fludarabin, Capecitabin, Galocitabin, Cytarabin- ocfosfat, Fosteabin-Natriumhydrat, Raltitrexed, Paltitrexid, Emitefur, Tiazofurin, Decitabin, Nolatrexed, Pemetrexed, Nelzarabin, 2'-Desoxy-2'-methyliden- cytidin, 2'-Fluormethylen-2'-desoxycytidin, N-[5-(2,3-Dihydrobenzofuryl)- sulfonyll-N -iS^-dichlorpheny harnstoff, N6-[4-Desoxy-4-[N2-[2(E),4(E)-tetra- decadienoyl]glycylamino]-L-glycero-B-L-manno-heptopyranosyl] adenin,

Aplidin, Ecteinascidin, Troxacitabine, 4-[2-Amino-4-oxo-4,6,7,8-tetrahydro-3H- pyrimidino[5,4-b][1,4]thiazin-6-yl-(S)-ethyl]-2,5-thienoyl-L -glutaminsäure, Aminopterin, 5-Flurouracil, Alanosin, 11-Acetyl-8-(carbamoyloxymethyl)-4- formyl-6-methoxy-14-oxa-1 ,11-diazatetracyclo(7.4.1.0.0)-tetradeca-2,4,6-trien- 9-ylessigsäureester, Swainsonin, Lometrexol, Dexrazoxan, Methioninase, 2'- cyan-2'-desoxy-N4-palmitoyl-1 -B-D-Arabinofuranosylcytosin und 3-Amino- pyridin-2-carboxaldehyd-thiosemicarbazon. Die„antiproliferativen Mittel" bein- halten auch andere monoklonale Antikörper gegen Wachstumsfaktoren als bereits unter den„Angiogenese-Hemmern" angeführt wurden, wie Trastuzu- mab, sowie Tumorsuppressorgene, wie p53, die über rekombinanten virusvermittelten Gentransfer abgegeben werden können (siehe z.B. US-Patent Nr. 6,069,134).

Bevorzugt aber nicht ausschliesslich werden die Arzneimittel der

nachstehenden Tabelle 1 mit 4-(2- ethyl-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)- [2,7]naphthyridin-1-ylamin kombiniert.

Tabelle 1.

Alkylierungsmittel Cyclophosphamid Lomustin

Busulfan Procarbazin

Ifosfamid Altretamin

Melphalan Estramustinphosphat

Hexamethylmelamin Mechlorethamin

Thiotepa Streptozocin

Chlorambucil Temozolomid

Dacarbazin Semustin

Carmustin

Platinmittel Cisplatin Carboplatin

Oxaliplatin ZD-0473 (AnorMED)

Spiroplatin Lobaplatin (Aetema)

Carboxyphthalatoplatinum Satraplatin

Tetraplatin (Johnson Matthey)

Ormiplatin BBR-3464 (Hoffrnann-La

Iproplatin Roche)

SM-11355 (Sumitomo)

AP-5280 (Access)

Antimetabolite Azacytidin Tomudex

Gemcitabin Trimetrexate

Capecitabin Deoxycoformycin

5-Fluoruracil Fludarabin

Floxuridin Pentostatin

2-Chlordesoxyadenosin Raltitrexed

6- ercaptopurin Hydroxyharnstoff

6-Thioguanin Decitabin (SuperGen)

Cytarabin Clofarabin (Bioenvision)

2-Fluordesoxycytidin Irofulven (MGI Pharma)

Methotrexat DMDC (Hoffmann- Idatrexate La Roche)

Ethinylcytidin (Taiho )

Topoisomerase- Amsacrin Rubitecan (SuperGen)

Inhibitoren Epirubicin Exatecanmesylat (Daiichi)

Etoposid Quinamed (ChemGenex)

Teniposid oder Mitoxantron Gimatecan (Sigma- Tau)

Irinotecan (CPT-11) Diflomotecan (Beaufour-

7-Ethyl-10- Ipsen) hydroxycamptothecin TAS-103 (Taiho)

Topotecan Elsamitrucin (Spectrum)

Dexrazoxanet (TopoTarget) J-107088 (Merck & Co)

Pixantron (Novuspharrna) BNP-1350 (BioNumerik)

Rebeccamycin-Analogon CKD-602 (Chong Kun

(Exelixis) Dang)

BBR-3576 (Novuspharrna) KW-2170 (Kyowa Hakko)

Antitumor- Dactinomycin (Actinomycin I Amonafid

Antibiotika Doxorubicin (Adriamycin) Azonafid

Deoxyrubicin Anthrapyrazol

Valrubicin Oxantrazol

Daunorubicin (Daunomycin) Losoxantron

Epirubicin Bleomycinsulfat (Blenoxan)

Therarubicin Bleomycinsäure

Idarubicin Bleomycin A

Rubidazon Bleomycin B

Plicamycinp Mitomycin C

Porfiromycin MEN-10755 (Menarini)

Cyanomorpholino- GPX- 00 (Gern

doxorubicin Pharmaceuticals)

Mitoxantron (Novantron)

Antimitotische Paclitaxel SB 408075 (GlaxoSmith-

Mittel Docetaxel Kline)

Colchicin E7010 (Abbott)

Vinblastin PG-TXL (Cell Therapeutics)

Vincristin IDN 5109 (Bayer)

Vinorelbin A 105972 (Abbott)

Vindesin A 204197 (Abbott)

Dolastatin 10 (NCI) LU 223651 (BASF)

Rhizoxin (Fujisawa) D 24851 (ASTA Medica)

Mivobulin (Warner-Lambert) ER-86526 (Eisai)

Cemadotin (BASF) Combretastatin A4 (BMS)

RPR 109881A (Aventis) Isohomohalichondrin-B

TXD 258 (Aventis) (PharmaMar)

Epothilon B (Novartis) ZD 6126 (AstraZeneca)

T 900607 (Tularik) PEG-Paclitaxel (Enzon) T 138067 (Tularik) AZ10992 (Asahi)

Cryptophycin 52 (Eli Lilly) !DN-5109 (Indena)

Vinflunin (Fabre) AVLB (Prescient

Auristatin PE (Teikoku NeuroPharma)

Hormone) Azaepothilon B (B S) BMS 247550 (BMS) BNP- 7787 (BioNumerik) BMS 184476 (BMS) CA-4-Prodrug (OXiGENE) BMS 188797 (BMS) Dolastatin-10 (NrH)

Taxoprexin (Protarga) CA-4 (OXiGENE)

Aromatase- Aminoglutethimid Exemestan

Inhibitoren Letrozol Atamestan (BioMedicines)

Anastrazol YM-511 (Yamanouchi)

Formestan

Thymidylat- Pemetrexed (Eli Lilly) Nolatrexed (Eximias) synthase- ZD-9331 (BTG) CoFactor™ (BioKeys)

Inhibitoren

DNA-Antagonisten Trabectedin (PharmaMar) Mafosfamid (Baxter

Glufosfamid (Baxter International)

International) Apaziquon (Spectrum Albumin + 32P (Isotope Pharmaceuticals)

Solutions) O6-Benzylguanin (Paligent) Thymectacin (NewBiotics)

Edotreotid (Novartis)

Farnesyltrans- Arglabin (NuOncology Labs Tipifarnib (Johnson & ferase-lnhibitoren lonafamib (Schering-Plough Johnson)

BAY-43-9006 (Bayer) Perillylalkohol (DOR

BioPharma)

Pumpen- CBT-1 (CBA Pharma) Zosuquidar-Trihydrochlorid Inhibitoren Tariquidar (Xenova) (Eli Lilly)

MS-209 (Schering AG) Biricodar-Dicitrat (Vertex)

Histonacetyltrans- Tacedinalin (Pfizer) Pivaloyloxymethylbutyrat ferase-lnhibitoren SAHA (Aton Pharma) (Titan)

MS-275 (Schering AG) Depsipeptid (Fujisawa)

Metalloproteinase- Neovastat (Aeterna CMT -3 (CollaGenex)

Inhibitoren Laboratories) BMS-275291 (Celltech)

Ribonucleosid- Marimastat (British Biotech) Tezacitabin (Aventis) reduktase- Galliummaltolat (Titan) Didox (Molecules for Health

Inhibitoren Triapin (Vion)

TNF-alpha- Virulizin (Lorus Therapeutic? Revimid (Celgene) Agonisten / Anta- CDC-394 (Celgene)

qonisten

Endothelin-A- Atrasentan (Abbot) YM-598 (Yamanouchi)

Rezeptor- ZD-4054 (AstraZeneca)

Antaqonisten

Retinsäurerezeptor Fenretinid (Johnson & Alitretinoin (Ligand) Agonisten Johnson)

LGD-1550 (Ligand)

Immunmodulatoren Interferon Dexosom-Therapie

Oncophage (Antigenics) (Anosys)

GMK (Progenics) Pentrix (Australien Cancer Adenokarzinom-Impfstoff Technology)

(Biomira) JSF-154 (Tragen)

CTP-37 (AVI BioPharma) Krebsimpfstoff (Intercell) JRX-2 (Immuno-Rx) Norelin (Biostar)

PEP-005 (Peplin Biotech) BLP-25 (Biomira)

Synchrovax-Impfstoffe (CTL MGV (Progenics)

Immuno) !3-Alethin (Dovetail) Melanom-Impfstoff (CTL CLL-Thera (Vasogen) Immuno)

p21-RAS-lmpfstoff

(GemVax)

Hormonelle und Östrogene Prednison

antihormonelle konjugierte Östrogene Methylprednisolon

Mittel Ethinylöstradiol Prednisolon

Chlortrianisen Aminoglutethimid

Idenestrol Leuprolid

Hydroxyprogesteroncaproat Goserelin

Medroxyprogesteron Leuporelin

Testosteron Bicalutamid

Testosteronpropionat Flutamid Fluoxymesteron Octreotid

Methyltestosteron Nilutamid

Diethylstilbestrol Mitotan

Megestrol P-04 (Novogen)

Tamoxifen 2-Methoxyöstradiol Toremofin (EntreMed)

Dexamethason Arzoxifen (Eli Lilly)

Photodynamische Talaporfin (Light Sciences) Pd-Bacteriopheophorbid Mittel Theralux (Theratechnologie: (Yeda)

Motexafin-Gadolinium Lutetium-Texaphyrin (Pharmacyclics) (Pharmacyclics) Hypericin

Tyrosinkinase- Imatinib (Novartis) Kahalid F (PharmaMar) Inhibitoren Leflunomid CEP- 701 (Cephalon)

(Sugen/Pharmacia) CEP-75 (Cephalon) ZDI839 (AstraZeneca) MLN518 (Millenium)

Erlotinib (Oncogene Scienc« PKC412 (Novartis)

Canertjnib (Pfizer) Phenoxodiol O

Squalamin (Genaera) Trastuzumab (Genentech) SU54 6 (Pharmacia) C225 (ImClone)

SU6668 (Pharmacia) rhu-Mab (Genentech) ZD4190 (AstraZeneca) MDX-H210 (Medarex) ZD6474 (AstraZeneca) 2C4 (Genentech)

Vatalanib (Novartis) MDX-447 (Medarex) PKI166 (Novartis) ABX-EGF (Abgenix)

GW2016 (GlaxoSmithKline) IMC-1C11 (ImClone) EKB-509 (Wyeth)

EKB-569 (Wyeth)

Verschiedene SR-27897 (CCK-A-Inhibitor, BCX-1777 (PNP-Inhibitor, Mittel Sanofi-Synthelabo) BioCryst)

Tociadesin (cyclisches-AMP Ranpimase (Ribonuclease- Agonist, Ribapharm) Stimulans, Alfacell)

Alvocidib (CDK-Inhibitor, Galarubicin (RNA-Synthese Aventis) Inhibitor, Dong-A)

CV-247 (COX-2-lnhibitor, Tirapazamin

Ivy Medical) (Reduktionsmittel, SRI P54 (COX-2-lnhibitor, International)

Phytopharm) N-Acetylcystein

CapCell™ (CYP450- (Reduktionsmittel, Zambon) Stimulans, Bavarian Nordic) R-Flurbiprofen (NF-kappaB- GCS-IOO (gal3-Antagonist, Inhibitor, Encore)

GlycoGenesys) 3CPA (NF-kappaB-lnhibitor, G17DT-lmmunogen Active Biotech)

(Gastrin-Inhibitor, Aphton) Seocalcitol (Vitamin-D- Efaproxiral (Oxygenator, Rezeptor-Agonist, Leo) Allos Therapeutics) 131-I-TM-601 (DNA- PI-88 (Heparanase- Antagonist, TransMolecular] Inhibitor, Progen) Eflornithin (ODC-Inhibitor, Tesmilifen (Histamin- ILEX Oncology)

Antagonist, YM Minodronsäure

BioSciences) (Osteoclasten-Inhibitor, Histamin (Histamin-H2- Yamanouchi)

Rezeptor- Agonist, Maxim) Indisulam (p53-Stimulans, Tiazofurin (IMPDH-Inhibitor, Eisai)

Ribapharm) Aplidin (PPT-Inhibitor, Cilengitid (Integrin- PharmaMar)

Antagonist, Merck KGaA) Rituximab (CD20- SR-31747 (IL-1 -Antagonist, Antikörper, Genentech)

Sanofi-Synthelabo) Gemtuzumab (CD33-

CCI-779 (mTOR-Kinase- Antikörper, Wyeth Ayerst)

Inhibitor, Wyeth) PG2 (Hämatopoese-

Exisulind (PDE-V-Inhibitor, Verstärker, Pharmagenesis))

Cell Pathways) Immunol™ (Triclosan-

CP-461 (PDE-V-Inhibitor, Oralspülung, Endo)

Cell Pathways) Triacetyluridin (Uridin-

AG-2037 (GART-Inhibitor, Prodrug, Wellstat)

Pfizer) SN-4071 (Sarkom-Mittel,

WX-UK1 Signature BioScience)

(Plasminogenaktivator- TransMID-107™

Inhibitor, Wilex) (Immunotoxin, KS

PBI-1402 (PMN-Stimulans, Biomedix) ProMetic LifeSciences) PCK-3145 (Apoptose- Bortezomib (Proteasom- Förderer, Procyon)

Inhibitor, Millennium) Doranidazol (Apoptose- SRL-172 (T-Zell-Stimulans, Förderer, Pola)

SR Pharma) CHS-828 (cytotoxisches TLK-286 (Glutathion-S- Mittel, Leo)

Transferase-Inhibitor, Telik) trans-Retinsäure

PT-100 (Wachstumsfaktor- (Differentiator, NIH)

Agonist, Point Therapeutics) MX6 (Apoptose-Förderer, Midostaurin (PKC-Inhibitor, MAXIA)

Novartis) Apomin (Apoptose-

Bryostatin-1 (PKC- Förderer, ILEX Oncology) Stimulans, GPC Biotech) Urocidin (Apoptose- CDA-II (Apoptose-Förderer, Förderer, Bioniche)

Everlife) Ro-31-7453 (Apoptose-

SDX-101 (Apoptose- Förderer, La Roche)

Förderer, Salmedix) Brostallicin (Apoptose- Ceflatonin (Apoptose- Förderer, Pharmacia)

Förderer, ChemGenex)

Besonders bevorzugt wird 4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)- [2,7]naphthyridin-1-ylamin sowie seine pharmazeutisch verwendbaren Salze und/oder Tautomere mit Immunmodulatoren, vorzugsweise mit anti-PDL-1 oder IL-12 kombiniert.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin 4-(2-Methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3- yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und/oder seine physiologisch unbedenklichen Salze und Tautomeren zur Verwendung zur Behandlung von Tumoren, wobei eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I in Kombination mit einer Verbindung aus der Gruppe der Immunmodulatoren verabreicht wird.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin 4-(2-Methyl-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3- yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und/oder seine physiologisch unbedenklichen Salze und Tautomeren zur Verwendung zur Behandlung von Tumoren, wobei eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I in Kombination mit Radiotherapie und einer Verbindung aus der Gruppe der

Immunmodulatoren verabreicht wird.

Wirkungsnachweis von pharmakologischen Inhibitoren auf die

Proliferation/Vitalität von Tumorzellen in vitro

1.0 Hintergrund

In der vorliegenden Versuchsbeschreibung wird die Hemmung der

Tumorzellproliferation/ Tumorzellvitalität durch Wirkstoffe beschrieben.

Die Zellen werden in geeigneter Zelldichte in Mikrotiterplatten (96-well Format) ausgesät und die Testsubstanzen werden in Form einer Konzentrationsreihe zugegeben. Nach vier weiteren Tagen der Kultivierung in serumhaltigem Medium kann die Tumorzellproliferation/ Tumorzellvitalität mittels eines Alamarblue-Testsystem bestimmt werden.

2.0 Versuchsdurchführung

2.1 Zellkultur

Beispielsweise käuflich erhältliche Colon-Carcinom-Zelllinien, Zelllinien des Eierstocks, Zellinien der Prostata oder Zelllinien der Brust etc.

Die Zellen werden in Medium kultiviert. In Abständen von mehreren Tagen werden die Zellen mit Hilfe von Trypsin-Lösung von den Kulturschalen abgelöst und in geeigneten Verdünnung in frischem Medium ausgesät. Die Zellen werden bei 37° Celsius und 10% C0 2 kultiviert. 2.2. Aussaat der Zellen

Eine definierte Zellzahl (z.B. 2000 Zellen) werden pro Kultur/ well in einem Volumen von 180μΙ Kulturmedium in Mikrotiterplatten (96 well

Zellkulturplatten) mit einer Mehrkanalpipette ausgesät. Die Zellen werden anschließend in einem C02-Brutschrank (37°C und 10% C02) kultiviert.

2.3. Zugabe der Testsubstanzen Die Testsubstanzen werden beispielsweise in DMSO gelöst und anschließend in entsprechender Konzentration (gegebenenfalls einer Verdünnungsreihe) im Zellkulturmedium eingesetzt. Die Verdünnungs-stufen können je nach

Effizienz der Wirkstoffe und gewünschter Spreizung der Konzentrationen angepasst werden. Die Testsubstanzen werden in entsprechenden

Konzentrationen mit Zellkulturmedium versetzt. Die Zugabe der

Testsubstanzen zu den Zellen kann am selben Tag wie die Aussat der Zellen erfolgen. Dazu wird aus der Vorverdünnungsplatte jeweils 20μΙ

Substanzlösung in die Kulturen/wells gegeben. Die Zellen werden für weitere 4 Tage bei 37°Celsius und 10% CO 2 kultiviert.

2.4. Messung der Farbreaktion

Pro well werden jeweils 20μΙ AlamarBlue Reagenz gegeben und die

Microtiterplatten werden beispielsweise für weitere sieben Stunden in einem CO2-Brutschrank (bei 37°C und 10% C02) inkubiert. Die Platten werden an einem Reader mit einem Fluoreszenzfilter bei einer Wellenlänge von 540nm gemessen. Die Platten können direkt vor der Messung leicht geschüttelt werden.

3. Auswertung

Der Extinktionswert der Mediumkontrolle (keine Verwendung von Zellen und Testsubstanzen) wird von allen anderen Extinktionswerten subtrahiert. Die Kontrollen (Zellen ohne Testsubstanz) werden gleich 100 Prozent gesetzt und alle anderen Extinktionswerte hierzu in Beziehung gesetzt (beispielsweise in % der Kontrolle) ausgedrückt:

Rechnung:

100 * (Wert mit Zellen und Testsubstanz - Wert der Mediumkontrolle)

(Wert mit Zellen - Wert der Mediumkontrolle)

Die Bestimmung von IC 50 Werten (50%ige Hemmung) erfolgt mit Hilfe von Statistikprogrammen wie z.B. RS1.

4.0 Test zur Inhibierung von PDK1

Die Versuchsansätze werden in einem Flashplate-System mit 384

wells/Mikrotitrierplatte durchgeführt.

Pro well werden jeweils die PDK1 -Probe His 6 -PDK1(Dl-50)( 3.4 nM), das PDK1 -Substrat Biotin-bA-bA-KTFCGTPEYLAPEVRREP- RILSEEEQEMFRDFDYIADWC (400 nM), 4 μΜ ATP (mit 0.2pCi 33 P-ATP/well) und die Testsubstanz in 50μΙ gebräuchlicher Versuchslösung für 60 Min bei 30°C inkubiert. Die Testsubstanzen werden in entsprechenden

Konzentrationen (gegebenenfalls in einer Verdünnungsreihe) eingesetzt. Die Kontrolle wird ohne Testsubstanz durchgeführt. Die Reaktion wird mit gängigen Methoden gestoppt und gewaschen. Die Aktivität der Kinase wird über die eingebaute Radioaktivität im Topcount gemessen. Zur Bestimmung der unspezifischen Kinasereaktion (Leerwert) werden die Versuchsansätze in Gegenwart von 100 nM Staurosporin durchgeführt.

5.0 Auswertung

Die Radioaktivität (Zerfälle pro Minute) des Leerwerts (keine Verwendung von Testsubstanz in Gegenwart von Staurosporin) wird von allen anderen

Radioaktivitätswerten substrahiert. Die Kontrollen (Kinaseaktivität ohne Testsubstanz) werden gleich 100 Prozent gesetzt und alle anderen Radioaktivitätswerte (nach Abzug des Leerwerts) hierzu in Beziehung gesetzt (beispielsweise in % der Kontrolle) ausgedrückt.

Rechnung:

100* (Wert der Kinaseaktivität mit Testsubstanz - Leerwert)

( Wert der Kontrolle - Leerwert)

= % der Kontrolle

Die Bestimmung von IC 5 o Werten (50%ige Hemmung) erfolgt mit Hilfe von Statistikprogrammen wie z.B. RS1. IC 50 -Daten erfindungsgemäßer

Verbindungen sind in Tabelle 1 angegeben.

Material Best. Nr. Hersteller

Mikrotiterplatten für die Zellkultur 167008 Nunc

(Nunclon Surface 96well Plate)

DMEM P04-03550 Pan Biotech

PBS (10x) Dulbecco 14200-067 Gibco

96well Platten (Polypropylen)267334 Nunc

AlamarBlue™ BUF012B Serotec

FCS 1302 Pan Biotech GmbH

Trypsin/EDTA Solution 10x L 2153 Biochrom AG

75cm 2 Kulturflaschen 353136 BD Falcon

A2780 93112519 ECACC

Colo205 CCL222 ATCC

MCF7 HTB22 ATCC

PC3 CRL-1435 ATCC

384well Flash Platten SMP410A001PK Perkin Elmer APCI-MS (atmospheric pressure chemical ionization - mass spectrometry) (M+H) + .

IC 50 -Daten erfindungsgemäßer Verbindungen sind in Tabelle 1 angegeben. ΙΚΚε - Kinase Test (IKKepsilon)

Der Kinaseassay wird als 384-well Flashplate assay durchgeführt.

1 nM ΙΚΚε, 800 nM biotinyliertes lKBa(19-42)-Peptid (Biotin-C6-C6- GLKKERLLDDRHDSGLDSMKDEE) und 10 μΜ ATP (mit 0,3 pCi

3 3 p_ATP/well) werden in einem Gesamtvolumen von 50μΙ (10 mM MOPS, 10 mM Magnesiumacetat, 0,1 mM EGTA, 1 mM Dithiothreitol, 0,02 % Brij35, 0,1 % BSA, 0,1% BioStab, pH 7,5) ohne oder mit Prüfsubstanz für 20 Min bei 30°C inkubiert. Die Reaktion wird mit 25μΙ 200 mM EDTA-Lösung gestoppt, nach 30 Min bei Raumtemperatur abgesaugt und die Wells 3mal mit 100 μΙ 0,9%-ige NaCI-Lösung gewaschen. Der unspezifische Anteil der

Kinasereaktion (Blank) wird mit 3 μΜ EMD 1126352 (BX-795) bestimmt. Radioaktivität wird im Topcount gemessen. IC 50 -Werte werden mit RS1 berechnet.

TBK1 - Kinase Test

Der Kinaseassay wird als 384-well Flashplate assay durchgeführt.

0,6 nM TANK binding kinase (TBK1), 800 nM biotinyliertes MELK-derived peptide (Biotin-Ah-Ah-AKPKGNKDYHLQTCCGSLAYRRR) und 10 μΜ ATP (mit 0,25 μθί 33 P-ATP/well) werden in einem Gesamtvolumen von 50μΙ (10 mM MOPS, 10 mM Magnesiumacetat, 0,1 mM EGTA, 1 mM DTT, 0,02 % Brij35, 0,1 % BSA, pH 7,5) ohne oder mit Prüfsubstanz für 120 Min bei 30°C inkubiert. Die Reaktion wird mit 25μ! 200 mM EDTA-Lösung gestoppt, nach 30 Min bei Raumtemperatur abgesaugt und die Wells 3mal mit 100 μΙ 0,9%-ige NaCI-Lösung gewaschen. Der unspezifische Anteil der

Kinasereaktion (Blank) wird mit 100 nM Staurosporine bestimmt. Radioaktivität wird im Topcount gemessen. IC 50 -Werte werden mit RS1 berechnet.

In vitro-(Enzym-)Assay zur Bestimmung der Wirksamkeit der

Inhibitoren der Hemmung von TGF-beta vermittelten Wirkungen

Als Beispiel wird die Fähigkeit der Inhibitoren zur Aufhebung der TGF-beta vermittelten Wachstumshemmung getestet.

Zellen der Lungenepithelzellinie MvILu werden in definierter Zelldichte in einer 96-well Mikrotiterplatte ausgesät und über Nacht unter Standardbedingungen kultiviert. Am Folgetag wird das Medium mit Medium, das 0,5%FCS und 1 ng/ml TGF-beta enthält, ersetzt und die Testsubstanzen in definierten

Konzentrationen, in der Regel in Form von Verdünnungsreihen mit 5-fach Schritten, zugegeben. Die Konzentration des Lösungsmittels DMSO liegt konstant bei 0,5%. Nach zwei weiteren Tagen erfolgt Kristallviolett-Färbung der Zellen. Nach Extraktion des Kristallviolett aus den fixierten Zellen wird die Absorption bei 550 nm spektralphotometrisch gemessen. Sie kann als quantitatives Maß für die vorhandenen adhärenten Zellen und damit der Zellproliferation während der Kultur herangezogen werden.

Test zur Inhibierung von ALK-5

Die Versuchsansätze werden in einem Flashplate-System mit 384

Vertiefungen/Mikrotitrierplatte durchgeführt.

Pro Vertiefung werden jeweils 31.2 nM GST-ALK5, 439 nM GST-SMAD2 und 3 mM ATP (mit 0.3 pCi von 33P-ATPA ertiefung) in einem

Totalvolumen von 35 μΙ Puffer (20 mM HEPES, 0 mM MgCI2, 5 mM

MnCI2, 1 mM DTT, 0.1% BSA, pH 7.4) ohne oder mit Testsubstanz bei 5 bis 10 verschiedenen Konzentrationen bei 30 C für 45 min inkubiert. Die Reaktion wird mit 25 μΙ 200 mM EDTA-Lösung gestoppt und nach 30 min bei Raumtemperatur abgesaugt. .

Die Vertiefungen werden 3 mal mit 100 pl 0.9%iger wässeriger NaCI- Lösung gewaschen und die verbliebene Radioaktivität in einem TopCount- Gerät (Perkin-Elmer) gemessen. Die IC50 Werte werden unter Verwendung der Software RS1 berechnet.

Auswertung

Die Radioaktivität (Zerfälle pro Minute) des Leerwerts (keine Verwendung von Testsubstanz in Gegenwart von 100 nM Staurosporin) wird von allen anderen Radioaktivitätswerten subtrahiert. Die Kontrollen (Kinaseaktivität ohne Testsubstanz) werden gleich 100 Prozent gesetzt und alle anderen Radioaktivitätswerte (nach Abzug des Leerwerts) hierzu in Beziehung gesetzt (beispielsweise in % der Kontrolle) ausgedrückt.

Rechnung:

100 * (Wert der Kinaseaktivität mit Testsubstanz - Leerwert)

( Wert der Kontrolle - Leerwert)

= % der Kontrolle

Die Bestimmung von IC 50 Werten (Konzentration der Testsubstanz bei 50%iger Hemmung) erfolgt mit Hilfe von Statistikprogrammen wie z.B. RS1. IC 5 o-Daten erfindungsgemäßer Verbindungen sind in Tabelle 2 angegeben.

Test zur Inhibierung von ALK-1

Der dem Fachmann bekannte Assay wird durchgeführt wie unter

URL

http://www.reactionbiology.com/webapps/main/Kinases/lnvit rogen100 14/ALK 1.pdf angegeben.

ALK1/ACVRL1

(Serine/threonine-protein kinase receptor R3, Activin receptor-like kinase 1 , ALK-1, TGF-B superfamily receptor type I, TSR-I, SKR3, ACVRLK1)

CAT#: ALK1

Enzym: Human ALK1

Substrat: Casein, 20 mg/ml ATP 10 μΜ

Reaktion:

Enzym

Substrat + [γ- Ρ]-ΑΤΡ * - 33 P-Substrat + ADP

HPLC/MS-Methode:

Säule: Chromolith SpeedROD RP-18e, 50 x 4.6 mm 2

Gradient: A:B = 96:4 to 0:100

Flussrate: 2.4 ml/min

Eluent A: Wasser + 0.05 % Ameisensäure

Eluent B: Acetonitril + 0.04 % Ameisensäure

Wellenlänge: 220 nm

Massenspektroskopie: Positiv-Modus

F. = Schmelzpunkt

MS (ESI): Massenspektroskopie (Elektrospray-Ionisation)

MS (El): Massenspektroskopie (electron impact ionization)

Vor- und nachstehend sind alle Temperaturen in °C angegeben. In den nachfolgenden Beispielen bedeutet "übliche Aufarbeitung": Man gibt, falls erforderlich, Wasser hinzu, stellt, falls erforderlich, je nach Konstitution des Endprodukts auf pH-Werte zwischen 2 und 10 ein, extrahiert mit Ethylacetat oder Dichlormethan, trennt ab, trocknet die organische Phase über Natriumsulfat, dampft ein und reinigt durch Chromatographie an Kieselgel und /oder durch Kristallisation.

Synthesen

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung erfolgt durch Pd- katalysierte Kreuzkopplung von Edukt 1 (4-Brom-[2,7]naphthyridin-1-ylamin) mit Edukt 2 (l-Benzolsulfonyl^-methyl-S^^.S.S-tetramethyKI.S^ldioxa- borolan-2-yl)-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin) und anschließender Abspaltung der Benzolsulfonylgruppe mit Alkoholen unter basischen Bedingungen.

Edukt 1:

4-Brom-[2,7]naphthyridin-1-ylamin, CAS 959558-28-2 is kommerziell erhältlich und wird durch Bromierung von [2,7]Naphthyridin-1-ylamin mit Brom in

Essigsäure hergestellt.

Alternativ wird die Verbindung aus 2H-[2,7]naphthyridin-1-on CAS 67988-50-5, dem Hydrobromid CAS 950746-19-7 oder dem Hydrochlorid CAS 369648-60- 2 hergestellt.

Durch Bromierung erhält man 4-Brom-2,7-naphthyridin-1(2H)-on CAS 959558- 27- , das durch chlorierende Verbindungen wie POCI 3 und/oder PCI 5 in 4- Brom-1-chlor-[2,7]naphthyridin überführt wird. Die Reaktion mit Ammoniak oder Ammoniak-äquivalenten gibt [2,7]Naphthyridin-1-ylamin.

Alternativ wird 4-Methyl-nicotinnitril CAS 5444-01-9 mit DMF-acetal (z.B. CAS 4637-24-5 [dimethyl]) umgesetzt und man erhält 4-((E)-2-Dimethylamino- vinyl)-nicotinnitril CAS 36106-34-0, das zu [2,7]Naphthyridin-1-ylamin cyclisiert wird.

Edukt 2:

l-(Benzolsulfonyl)- 2-methyl-3-(4,4,5,5-tetramethyl-1,3,2-dioxaborolan-2-yl)- 1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin CAS 943324-08-1 ist kommerziell erhältlich und wird aus 3-lod-2-methyl-1-(benzolsulfonyl)-7-azaindol CAS 943324-07-0 durch Pd- katalysierte Reaktion mit Bis(pinacolato)diboron CAS 73183-34-3 hergestellt (Seefeld et al., WO 2007/076423 A2, Seite 170).

Alternativ wird statt 3-lod-2-methyl-1-(benzolsulfonyl)-7-azaindol die

Verbindung 3-Brom-2-methyl-1-(benzolsulfonyl)-7-azaindol CAS 744209-37-8 eingesetzt.

Beispiele:

4-Bromo-f2.7lnaphthyridin-1-ylam ' in

Zu einer Lösung von 200 g 4-Methyl-nicotinnitril in 940 g DMF gibt man 940 ml DMF-dimethylacetal und erhitzt unter Rückfluß 3 Tage bei 120-1 0.Man kühlt auf 35°C, gießt auf 10 Liter Eiswasser und kühlt 16 h bei 4°C. Der

Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 263 g 4-((E)-2-Dimethylamino-vinyl)-nicotinnitril; M~173.22 g/mol; M+H gefunden 174, NMR entspricht.

Zu 253 g 4-((E)-2-Dimethylamino-vinyl)-nicotinnitril in einem 4-Liter-Gefäß gibt man 810 g Ammoniumformiat. Dann werden 300 ml AcOH zugegeben und man erhitzt die Mischung 20 h bei 15°C. Man kühlt ab, gibt 5 Liter Wasser zu und extrahiert 10x mit 0,5 Liter CH 2 CI 2 . Die wässrige Phase wird mit 160 g NaOH auf ~ pH 10 gebracht. Die wässrige Phase wird mit MTB-Ether extrahiert, die organische Phase wird abgetrennt und über Natriumsulfat getrocknet. Nach Abtrennen des Lösungsmittels und Trocknen erhält man 59 g [2,7]Naphthyridin-1-ylamin, M- 45.16 g/mol, M+H gefunden 146, NMR entspricht. 32 g [2,7]naphthyridin-1-ylamin wird bei Raumtemperatur in 200 ml

Essigsäure gelöst. Dann werden 35 g Brom in 200 ml Essigsäure langsam zugegeben, daß die Temperatur 25° nicht übersteigt. Man rührt 60 Minuten nach.

Die erhaltene Suspension wird in 500 ml Wasser gelöst und der pH wird mit 0 500 ml 25%iger wässriger Ammoniaklösung auf pH 7-8 eingestellt.

Es wird 14 h gerührt. Der braune Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 28,3 g Rohprodukt. Nach Aufreinigung über Flash-chromatographie in Ethylacetat/Methanol erhält man 18,5 g 4- Brom-[2,7]naphthyridin-1-ylamin, M-224.06 g/mol, M+H gefunden 224.

Ί5

1-(BenzolsulfonvD- 2-methyl-3-(4.4,5,5-tetramethyl-1.3.2-dioxaborolan-2-v - 1 H-Pyrrolof2,3-blpyridin

Zu einer Lösung von 1 g 1-(Benzolsulfonyl)-7-azaindol in 20 ml THF gibt man 20 tropfenweise während 60 min. bei -70° C unter N 2 -Atmosphäre 4,8 ml einer 2M Lösung von Lithiumdiisopropylamin in THF/Heptan. Während 50 Minuten läßt man auf 20° erwärmen. Die Suspension wird auf -70° gekühlt und eine Lösung von 1 ,1 , g lodmethan in 20 ml THF wird innerhalb 20 Minuten zugetropft. Man rührt eine Stunde bei -70° und anschließend 14 h bei

25 Raumtemperatur. Man verdünnt mit Wasser und extrahiert mit Dichlormethan.

Man trocknet über Natriumsulfat, filtriert, entfernt das Lösungsmittel und kristallisiert aus Cyclohexan. Man erhält 0.68 g 2-Methyl-1-(benzolsulfonyl)-7- azaindol, M~ 272.32 g/mol, M+H gefunden 273, NMR entspricht.

30 Bromierung in DMF:

Zu einer Lösung von 34.8 g 2-Methyl-1-(benzolsulfonyl)-7-azaindol in 75 ml DMF gibt man 25 g NBS in 75 ml DMF. Man rührt 1 h bei Raumtemperatur, gießt auf Wasser, trennt den ausgefallenenen Niederschlag ab, wäscht mit Wasser und trocknet. Man erhält 42 g 3-Brom-2-methyl-1-(benzolsulfonyl)-7- azaindol, M-351.22 g/mol, M+H gefunden 351. Bromierung in Acetonitril:

Zu einer Lösung von 100 mg 2-Methyl-1-(benzolsulfonyl)-7-azaindol in 3 ml ChhCN gibt man 72 mg NBS in 2 ml CH 3 CN. Man rührt 20 h bei

Raumtemperatur, gießt auf Wasser, trennt den ausgefallenen Niederschlag ab und trocknet. Man erhält 93 mg 3-Brom-2-methyl-1-(benzolsulfonyl)-7- azaindol, M-351.22 g/mol, M+H gefunden 351.

Zu einer Lösung von 3 g 3-Bromo-2-methyl-1-(benzolsulfonyl)-7-azaindol und 2.9 g Bispinacolatodiboron in 30 ml Diethyleneglycoldimethylether gibt man 2.6 g Kaliumacetat and 300 mg PdCI 2 (PPh 3 )2- Man erhitzt 3 h bei 120°, verdünnt die Mischung mit Wasser und extrahiert mit Ethylacetat. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet, abfiltriert und man entfernt das Lösungsmittel. Man erhält 3 g l-(Benzolsulfonyl)- 2-methyl-3- (4,4,5,5-tetramethy ,3,2-dioxaborolan-2-yl)-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin, M~ 398.29 g/mol, M+H gefunden 399.

4- ( 1-Benzolsulfonyl-2-methyl-1H- p yrrolo[2.3-b1pyridin-3-ylH2,71naphthyridin-1- ylamine

Zu einer Lösung von 12.5 g 4-Brom-[2,7]naphthyridin-1-ylamin in 400 ml Diglyme und 15 ml Wasser gibt man unter Stickstoffatmosphäre 23.7 g

Trikaliumphosphat und 3.2 g Trans-dichlor-bis(tricyclohexylphosphin)- palladium(ll). Die Mischung wird auf 125° erhitzt und während 30 Minuten werden tropfenweise 25 g 1-(Benzo!sulfonyl)-2-methyl-3-(4,4,5,5-tetramethyl- 1 ,3,2-dioxaborolan-2-yl)-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin in 100 ml Diglyme

zugegeben. Man rührt 3 h bei 125°, 20 h bei Raumtemperatur und

anschließend wird das Lösungsmittel entfernt und man arbeitet wie üblich auf. Man reinigt mittels Flash-Chromatographie über 330 g Silica mit einem

Methanolgradienten in Ethylacetat mit 200ml/min mit UV Detektion bei 254 nm. Man erhält eine reine Fraktion (5,1 g) und eine verunreinigte Fraktion (6,5 g) an 4-(1-Benzolsulfonyl-2-methyl-1 H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl)- [2,7]naphthyridin-1-ylamin, M~415.47 g/mol, M+H gefunden 416.

4-(2-Methyl-1H-pyrrolof2,3-b1pyridin-3-yl)-r2,71naphthyri din-1-ylamin

Eine Mischung von 23 g 4-(1-Benzolsulfonyl-2-methyl-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin- 3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamin und 26 g Cäsiumcarbonat in 400 ml

THF/Trifluoroethanol (1:1 vol) wird 20 h unter Rückfluß erhitzt. Man kühlt ab, entfernt das Lösungsmittel und reinigt mittels Flash-Chromatographie über 220 g Silica mit einem Methanolgradienten in Ethylacetat mit 150ml/min mit UV Detektion bei 254 nm. Man erhält 12.2 g 4-(2-methyl-1H-pyrrolo[2,3- b]pyridin-3-yl)-[2,7]naphthyridin-1-ylamine, M-275.31, M+H gefunden 276.2; 1H NMR (500 MHz, DMSO-d 6 ) ppm [ppm] 1.75 (s, 1 H), 9.64 - 9.57 (m, 1H), 8.50 (d, J=5.8, 1H), 8.15 (dd, J=4.7, 1.5, 1H), 7.98 (s, 1H), 7.42 (dd, J=7.8, 1.6, 1H), 7.31 (s, 2H), 7.18 (dd, J=5.8, 0.9, 1H), 6.97 (dd, J=7.8, 4.7, 1H), 2.29 (s, 3H).

Tabelle 2

Inhibierung von TGF-beta Kinase ALK5 und ALK1

Vergleich der erfindungsgemäßen Verbindung mit Verbindungen aus dem

Stand der Technik

Die nachfolgenden Beispiele betreffen Arzneimittel:

Beispiel A: Injektionsgläser

Eine Lösung von 100 g der erfindungsgemäßen Verbindung und 5 g

Dinatriumhydrogenphosphat wird in 3 I zweifach destilliertem Wasser mit 2 N Salzsäure auf pH 6,5 eingestellt, steril filtriert, in Injektionsgläser abgefüllt, unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jedes Injektionsglas enthält 5 mg Wirkstoff.

Beispiel B: Suppositorien

Man schmilzt ein Gemisch von 20 g der erfindungsgemäßen Verbindung mit 100 g Sojalecithin und 1400 g Kakaobutter, gießt in Formen und läßt erkalten. Jedes Suppositorium enthält 20 mg Wirkstoff.

Beispiel C: Lösung

Man bereitet eine Lösung aus 1 g der erfindungsgemäßen Verbindung, 9,38 g NaH2P04 · 2 H2O, 28,48 g Na2HP04 · 12 H2O und 0,1 g Benzalkonium- chlorid in 940 ml zweifach destilliertem Wasser. Man stellt auf pH 6,8 ein, füllt auf 1 I auf und sterilisiert durch Bestrahlung. Diese Lösung kann in Form von Augentropfen verwendet werden.

Beispiel D: Salbe

Man mischt 500 mg der erfindungsgemäßen Verbindung mit 99,5 g Vaseline unter aseptischen Bedingungen.

Beispiel E: Tabletten

Ein Gemisch von 1 kg der erfindungsgemäßen Verbindung, 4 kg Lactose, 1 ,2 kg Kartoffelstärke, 0,2 kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird in üblicher Weise zu Tabletten verpreßt, derart, daß jede Tablette 10 mg

Wirkstoff enthält. Beispiel F: Dragees

Analog Beispiel E werden Tabletten gepreßt, die anschließend in üblicher Weise mit einem Überzug aus Saccharose, Kartoffelstärke, Talk, Tragant und Farbstoff überzogen werden.

Beispiel G: Kapseln

2 kg der erfindungsgemäßen Verbindung werden in üblicher Weise in

Hartgelatinekapseln gefüllt, so daß jede Kapsel 20 mg des Wirkstoffs enthält. Beispiel H: Ampullen

Eine Lösung von 1 kg der erfindungsgemäßen Verbindung in 60 I zweifach destilliertem Wasser wird steril filtriert, in Ampullen abgefüllt, unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jede Ampulle enthält 10 mg Wirkstoff.