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Patent Searching and Data


Title:
ACTIVATION OF MULTIPLE GAS NEEDLES USING A 3/2 PILOT VALVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/164908
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fuel injector (1) for operating with combustible gas. The fuel injector has a plurality of combustible-gas nozzle valve elements (9), and the stroke of each of the combustible-gas nozzle valve elements can be controlled by means of a paired hydraulic piston control assembly (55) of the fuel injector (1), wherein each piston control assembly is formed by two control chambers (59, 61) and a piston section (63) on the combustible-gas nozzle valve element paired with the piston control assembly, said piston section separating the control chambers in such a way that their volumes can be varied, and the fuel injector is designed to control the stroke of the combustible-gas nozzle valve elements in tandem using a 3/2-way valve (67), by means of which the hydraulic pressure in one of the two control chambers of the piston control assemblies is controlled.

Inventors:
BERGER INGMAR (DE)
NITSCHE MICHAEL (DE)
NOWAK HEINRICH (DE)
SIEBERT STEFFEN (DE)
KINDSVATER ANDRE (DE)
BÄROW ENRICO (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/052101
Publication Date:
August 20, 2020
Filing Date:
January 29, 2020
Export Citation:
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Assignee:
WOODWARD L'ORANGE GMBH (DE)
International Classes:
F02M21/02; F02D19/06; F02D19/10; F02M43/04; F02M55/00; F02M63/00
Foreign References:
DE102013022260B32015-05-21
DE102016002228A12017-08-31
DE102005058079A12007-06-14
US20010007338A12001-07-12
DE102013022260B32015-05-21
DE102016002228A12017-08-31
Attorney, Agent or Firm:
KUNZ, Herbert (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Kraftstoffinjektor für den Betrieb mit Brenngas, wobei der Kraftstoffinjektor eine Mehrzahl von Brenngas-Düsenventilgliedem aufweist, wobei ein jedes der Brenngas-Düsenventilglieder über je eine zugeordnete hydraulische

Kolbensteueranordnung des Kraftstoffinjektors hubsteuerbar ist, welche je mittels zweier Steuerräume und einem dieselben volumenvariabel trennenden Kolbenabschnitt an dem der Kolbensteueranordnung zugeordneten Brenngas- Düsenventilglied gebildet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Kraftstoffinjektor zur gemeinschaftlichen Hubsteuerung der Brenngas- Düsenventilglieder mittels eines 3/2-Wege-Ventils eingerichtet ist, über welches ein Hydraulikdruck in einem der zwei Steuerräume der Kolbensteueranordnungen gesteuert wird.

2. Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

einer der Steuerräume der Kolbensteueranordnung ein Schließdruck- Steuerraum ist, über welchen bei hydraulischer Belastung eine Schließkraft auf die Mehrzahl von Brenngas-Düsenventilgliedem ausübbar ist, und

der andere der Steuerräume einer jeweiligen Kolbensteueranordnung ein Öffhungsdruck-Steuerraum ist, über welchen bei hydraulischer Belastung eine Öffnungskraft auf das jeweilige zugeordnete Brenngas-Düsenventilglied ausübbar ist,

wobei der Kraftstoffinjektor eingerichtet ist, ein erstes einheitliches Hydraulikdruck-Niveau in den Öffnungsdruck-Steuerräumen aufzuweisen und ein zweites einheitliches Hydraulikdruck-Niveau in den Schließdruck- Steuerräumen mittels des 3/2-Wege-Ventils einzusteuem.

3. Kraftstoffinj ektor nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsdruck-Steuerräume über einen Strömungsweg miteinander kommunizierend verbunden sind;

und/oder

die Schließ druck- Steuerräume über eine Strömungsverbindung miteinander kommunizieren, welche an das 3/2-Wege-Ventil zur gemeinschaftlichen Hubsteuerung der Brenngas-Düsenventilglieder kommunizierend angebunden ist.

Kraftstoffinjektor nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Strömungsweg eine Ringleitung oder eine Stemleitung bildet, über welche die Schließdruck-Steuerräume kommunizieren;

und/oder

die Strömungsverbindung eine Stemleitung oder eine Ringleitung bildet, über welche die Öffnungsdruck-Steuerräume kommunizieren.

Kraftstoffinjektor nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Ringleitung mittels einer Ringnut gebildet ist, insbesondere in eine düsenfeme Oberfläche eines die Brenngas-Düsenventilglieder aufnehmenden Düsenkörpers des Kraftstoffinjektors gearbeitet.

Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Kraftstoffinjektor eingerichtet ist,

das erste einheitliche Hydraulikdruck-Niveau mittels eines hydraulischen

Steuerfluides zu erzeugen;

und

das zweite einheitliche Hydraulikdruck-Niveau mittels eines hydraulischen Steuerfluides zu erzeugen, welches eigens für die Drucksteuerung über das 3/2-Wege-Ventil an die Schließdruck-Steuerräume versorgt wird.

7. Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

die Schließdruck- und/oder Öffhungsdruck-Steuerräume Ringräume sind. 8. Kraftstoffmjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Kraftstoffmjektor je Brenngas-Düsenventilglied ein vorspannkraft beaufschlagtes Schließglied aufweist, welches düsenfem gegen das Brenngas-Düsenventilglied gedrängt ist, wobei insbesondere ein ringraumförmiger Schließdruck-Steuerraum gebildet wird.

9. Kraftstoffmjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Kolbensteueranordnungen in einer gemeinsamen Ebene ein düsenfemes Ende aufweisen, an welchem mittels eines Injektorgehäuseelements eine

Deckelung der Schließdruck-Steuerräume bewirkt ist;

und/oder

die Kolbensteueranordnungen in einer gemeinsamen Ebene ein düsenfemes Ende aufweisen, an welchem mittels eines Injektorgehäuseelements eine Deckelung der Schließdruck-Steuerräume bewirkt ist, wobei mit dem

Injektorgehäuseelement in der gemeinsamen Ebene auch eine Deckelung eines Steuerraumes eines Flüssigkraftstoff-Düsenventilglieds des Kraftstoffinjektors bewirkt ist. 10. Kraftstoffmjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das 3/2-Wege-Ventil als Schieberventil ausgestaltet ist.

11. Kraftstoffmjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Mehrzahl von Brenngas-Düsenventilgliedem über den Umfang des Kraftstoffinjektors verteilt angeordnet sind, insbesondere gleichverteilt.

12. Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Kraftstoffinjektor ein Dual-Fuel-Kraftstoffmjektor ist;

und/oder

die Mehrzahl an Brenngas-Düsenventilglieder um ein Flüssigkraftstoff

Düsenventilglied herum angeordnet ist.

13. Kraftstoffeinspritzeinri chtung,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kraftstoffeinspritzeinri chtung wenigstens einen Kraftstoffinjektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.

14. Kraftstoffeinspritzeinri chtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass

die Kraftstoffeinspritzeinrichtung eine separate Steuerfluid-

Versorgungseinrichtung für die gemeinschaftliche Hubsteuerung der Brenngas-Düsenventilglieder über das 3/2-Wege-Ventil aufweist.

15. Brennkraftmaschine, gekennzeichnet durch wenigstens einen Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder eine

Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach den Ansprüchen 13 oder 14.

Description:
BESCHREIBUNG

AKTIVIERUNG MEHRERER GAS-NADELN MIT EINEM 3/2 PILOTVENTIL

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1

[0002] Aus der Druckschrift DE 10 2013 022 260 B3 ist ein Dual-Fuel- Kraftstoffinjektor bekannt, welcher für einen Betrieb mit Flüssigkraftstoff und Brenngas bereitgestellt ist und bei welchem sowohl die Flüssigkraftstoff-Düsennadel als auch die Brenngas-Düsennadeln via den Flüssigkraftstoff, insbesondere mit dessen Systemdruckniveau, hydraulisch gesteuert werden. Durch die Entlastung eines Steuerraums oberhalb der jeweiligen Brenngas-Düsennadel überwiegt eine brenngasdruckbedingte Kraft auf die Druckstufe der Brenngas-Düsennadel und drängt diese in Öffnungsrichtung. Mittels der brenngasdruckbedingten Kraft muss also das Steuermedium aus dem Steuerraum verdrängt werden, daneben die jeweilige Brenngas-Düsennadel beschleunigt werden. Bei Injektoren nach diesem Prinzip kann es jedoch Vorkommen, dass bei einer etwas kleineren Druckstufe und lediglich geringen Drücken des Einspritzmediums, zum Beispiel bei Brenngas mit Druckniveaus von ca. 350 bar, die Brenngas-Düsennadel zu langsam öffnet, so dass die Verwendung eines solchen Kraftstoffinjektors mit einem schnell laufenden Motor unter Umständen nicht möglich ist.

Aus der Druckschrift DE 10 2016 002 228 Al ist ein Kraftstoffinjektor bekannt, welcher zur gemeinschaftlichen Hubsteuerung von Brenngas-Düsenventilgliedem mittels eines 4/2-Wege-Ventils eingerichtet ist. Mittels des 4/2-Wege-Ventils werden die Druckverhältnisse an einem mit der Nadel verbundenen Kolben umgeschaltet. Es ist jedoch nicht möglich Injektoren nach diesem Prinzip in den Bauraum kleinerer Motoren zu integrieren. Des Weiteren kann es bei Injektoren nach diesem Prinzip Vorkommen, dass bei sehr geringen Drücken, bei denen sich die Brenngas- Düsennadel eines Kraftstoffinjektors mit 3/2-Wege-Ventil entsprechend der vorliegenden Erfindung hinreichend schnell öffnet, sich die Düsennadel zu langsam öffnet.

[0003] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftstoffinjektor bereitzustellen, bei welchem eine Mehrzahl von Brenngas- Düsenventilgliedem, insbesondere in Form von Brenngas-Düsennadeln, hydraulisch mit der beabsichtigten Hubgeschwindigkeit, insbesondere zuverlässig bzw. robust und weiterhin unaufwändig, gesteuert werden können, und der insbesondere in den Bauraum kleinerer Motoren integriert werden kann.

[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.

[0006] Vorgeschlagen wird erfmdungsgemäß ein Kraftstoffinjektor für den Betrieb mit gasförmigem Brennstoff bzw. Brenngas, zum Beispiel in Form von Erdgas, Sondergas, Deponiegas, Biogas, Wasserstoff o. ä. Der Kraftstoffinjektor kann ein Single-Fuel-Injektor sein, welcher nur für das Ausdüsen von Brenngas bereitgestellt ist, alternativ und bevorzugt ein Dual-Fuel-Kraftstoffinjektor, welcher neben Brenngas auch Flüssigkraftstoff ausdüsen kann, zum Beispiel Dieselkraftstoff, Schweröl oder Bioöl. Ein solcher Kraftstoffinjektor ist zum Beispiel für einen Zündstrahlbetrieb vorgesehen, bei welchem mittels einer geringen Flüssigkraftstoff- Einspritzmenge (Zündstrahl) das Brenngas entzündet wird. Allgemein ist der Kraftstoffinjektor bevorzugt Bestandteil einer Common-Rail- Kraftstoffeinspritzeinrichtung.

[0007] Allgemein kann der Kraftstoffinjektor z. B. mit einem Kleinmotor verwendet werden, zum Beispiel in einem Kraftfahrzeug wie etwa einem LKW, einem Automobil, einem Sonderfahrzeug oder einem Nutzfahrzeug, oder zum Beispiel für eine stationäre Einrichtung vorgesehen sein, z. B. für ein (Not-) Stromaggregat, z. B. auch für Industrieanwendungen. [0008] Der vorgeschlagene Kraftstoffinjektor weist eine Mehrzahl von Brenngas- Düsenventilgliedem auf, welche insbesondere je als Brenngas-Düsennadel bereitgestellt sind. Die Brenngas-Düsenventilglieder sind am Kraftstoffinjektor bevorzugt in einem Düsenkörper desselben angeordnet, weiterhin bevorzugt in einer Anordnung, bei welcher die Brenngas-Düsenventilglieder in Umfangsrichtung des Düsenkörpers bzw. des Kraftstoffinjektors verteilt angeordnet sind. Bei Ausgestaltungen mit drei Brenngas-Düsenventilgliedem weisen diese zum Beispiel einen Versatz von 120° zueinander in der Umfangsrichtung auf. Daneben sind auch Ausgestaltungen denkbar, welche zwei, vier oder mehr Brenngas-Düsenventilglieder aufweisen, z. B. mit Versatz um 180° bzw. 90° oder einem davon verschiedenen Versatz. Mit solchen erfmdungsgemäßen Ausgestaltungen mit einer Mehrzahl von Brenngas-Düsenventilgliedem können die zu bewegenden Massen derselben vorteilhaft klein gehalten werden, so dass schnelle Hubbewegungen möglich werden, während gleichzeitig eine gute rundumseitige Brenngas-Ausbringung in einen Brennraum mittels der Mehrzahl von Brenngas-Düsenventilgliedem - welche hierbei je mit einer Düsen- bzw. Spritzlochgmppe des Kraftstoffinjektors dieselbe selektiv versperrend Zusammenwirken können - ermöglicht ist, insbesondere auch ein symmetrisches Spritzbild.

[0009] Mit Vorteil ist bei der Erfindung ein jedes der Brenngas-Düsenventilglieder über je eine zugeordnete hydraulische bzw. hydraulisch betätigbare

Kolbensteueranordnung des Kraftstoffinjektors hubsteuerbar, welche je mittels zweier Steuerräume und einem dieselben volumenvariabel trennenden Kolbenabschnitt an dem der Kolbensteueranordnung zugeordneten Brenngas-

Düsenventilglied gebildet ist. Einem der Steuerräume einer jeweiligen Kolbensteueranordnung kommt hierbei die Funktion zu, bei hydraulischer Belastung einen Schließdmck gegen den Kolbenabschnitt, mithin das Brenngas-

Düsenventilglied ausüben zu können, dem jeweiligen anderen Steuerraum die Funktion, bei hydraulischer Belastung einen Öffhungsdruck gegen den

Kolbenabschnitt, mithin das Brenngas-Düsenventilglied ausüben zu können. In dieser Hinsicht weisen die Kolbensteueranordnungen insoweit je einen Schließdmck- und einen Öffnungsdruck-Steuerraum auf. [0010] Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung sind die Steuerräume zum Beispiel in einem (zylindrischen) Gehäuse der Kolbensteueranordnung gebildet, in welchem auch der Kolbenabschnitt dieselben volumenvariabel voneinander trennend aufgenommen ist. Die Kolbensteueranordnung ist bevorzugt an einem düsenfemen Ende eines wie oben erwähnten Düsenkörpers gebildet, wobei die Steuerräume und das Gehäuse im Wesentlichen oder ausschließlich im Düsenkörper bereitgestellt sein können. Durch Anordnung am düsenfemen Ende ist hierbei auch eine vorteilhaft einfache Bearbeitung infolge uneingeschränkter Zugänglichkeit im Rahmen der Herstellung der Kolbensteueranordnung bzw. des Kraftstoffinjektors gegeben.

[0011] Bei bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung wird im Rahmen der Steuerräume einer jeweiligen Kolbensteueranordnung hierbei ein düsennäherer und ein düsenfemerer Steuerraum gebildet (voneinander durch den Kolbenabschnitt getrennt), das heißt mit Bezug auf eine Düsenseite des Kraftstoffinjektors. Der düsennähere Steuerraum ist hierbei insbesondere der Öffnungsdruck-Steuerraum, der düsenfemere Steuerraum der Schließ druck- Steuerraum. Der Öffnungsdruck- Steuerraum wird dauerhaft mit einem Steuer- bzw. Sperröldruck beaufschlagt. Die Beaufschlagung wird über eine Steuerleitung dauerhaft erzielt. Die Steuerleitung ist nicht mit den düsenfemen Steuerräumen verbunden. Die Druckquelle für die Steuerleitung kann auch der Steuer- bzw. Sperröldruck sein. Die Steuerräume werden gemeinsam über eine Steuerleitung dauerhaft beaufschlagt. Es ist auch möglich die Steuerräume über beispielsweise drei getrennte Steuerleitungen zur selben Druckquelle zu beaufschlagen.

Die Faktoren, die maßgeblich sind für den Vorteil der Bauraumerspamis bzw. der Möglichkeit des Einbaus in kleinere Motoren, bestehen daraus, dass die Sperrölnut und damit deren Anschluss entfallen kann, wenn Steueröldruck zur Beaufschlagung der düsennahen Steuerräume der Brenngas-Düsennadeln verwendet wird. Der Beaufschlagungs-Druck muss, damit er die Sperrölfunktion übernehmen kann, größer als der Brenngasdruck sein. Um ein gleichmäßiges Öffnen der Brenngas-Düsennadeln zu erreichen, kann es sinnvoll sein, die Öffnungsdruck-Steuerräume auch im Bereich des Düsenkörpers über eine Strömungsverbindung kommunizieren zu lassen. Somit kann eine Kommunikation zwischen den Öffnungsdruck-Steuerräumen sowohl im Bereich des Düsenkörpers, als auch im Bereich des Anschlusses oder des 3/2-Ventils des Kraftstoffinjektors erfolgen. Es kann andererseits auch vorteilhaft sein, die Steuerleitungen getrennt zu führen. Bevorzugt möglichst weit voneinander getrennt. Denn falls eine Brenngas-Düsennadel aufgrund von Toleranz-Streuungen früher beginnt sich zu offnen, wird durch die Brenngas-Düsennadel-Bewegung der einen Düsennadel der Drucküberschuss der anderen Brenngas-Düsennadel verringert. Dies wird durch eine möglichst starke Entkopplung beispielsweise durch lange Steuerleitungen vermindert.

[0012] Der Kolbenabschnitt an einem jeweiligen Brenngas-Düsenventilglied kann ein entsprechend kolbenförmig ausgeformter, insbesondere aufgeweiteter, Abschnitt des jeweiligen Brenngas-Düsenventilglieds sein, insbesondere ein Endabschnitt. Alternativ kann der Kolbenabschnitt zum Beispiel durch ein an dem Brenngas- Düsenventilglied gehaltertes Kolbenelement gebildet sein, z. B. durch ein aufgepresstes Ringelement.

[0013] Mittels der jeweiligen derart gebildeten Kolbensteueranordnungen - und insbesondere einer Ausgestaltung der Brenngas-Düsenventilglieder mit einer möglichst vemachlässigbar kleinen, dem Brenngasdruck ausgesetzten Druckstufe - wird es möglich, das jeweilige Brenngas-Düsenventilglied weitgehend unabhängig von einem daran anliegenden Brenngasdruck hubsteuem zu können, ins- besondere axial verschieblich. Derart kann auch bei lediglich geringen oder nahezu nicht vorhandenen Brenngasdrücken eine vorteilhaft schnelle Hubgeschwindigkeit des jeweiligen Brenngas-Düsenventilglieds erzielt werden, das heißt durch aktive hydraulische (Zwangs-) Steuerung mittels der Kolbensteueranordnungen. Daneben kann durch Dimensionierung der jeweiligen Kolben- abschnittsflächen auch ein beabsichtigtes Hubverhalten auf einfache Weise eingestellt werden. [0014] Weiterhin vorteilhaft baulich unaufwändig und gleichzeitig robust ist der Kraftstoffmjektor eingerichtet, die Brenngas-Düsenventilglieder, insbesondere sämtliche, mittels eines 3/2-Wege-Ventils bzw. 3/2-Wege-Pilotventils, insbesondere eines einzigen 3/2-Wege-Ventils, gemeinschaftlich hubzusteuem, wobei über das 3/2-Wege-Ventil ein Hydraulikdruck in dem Schließungs-Steuerraum der Kolbensteueranordnungen gesteuert wird und der Öffnungsdruck-Steuerraum dauerhaft mit einem Steuer- bzw. Sperröldruck beaufschlagt wird. Bevorzugt ist das 3/2-Wege-Ventil allgemein als Schieberventil ausgestaltet.

[0015] Vorzugsweise ist der Kraftstoffmjektor hierbei eingerichtet, über das 3/2- Wege-Ventil ein einheitliches Hydraulik-Druckniveau in jeweiligen Schließdruck- Steuerräumen zu bewirken bzw. einsteuem zu können, z. B. ein Entlastungs- oder Belastungs-Druckniveau, während ein einheitliches zweites Hydraulik-Druckniveau, zum Beispiel ein Belastungs- bzw. Entlastungs-Druckniveau in jeweiligen Öffnungsdruck-Steuerräumen eingestellt ist. Allgemein erfolgt die Drucksteuerung über das 3/2- Wege-Ventil hierbei so, dass - bei Verwendung des Kraftstoffinjektors mit einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung - für einen Öffnungshub der Brenngas- Düsenventilglieder die Schließdruck-Steuerräume einheitlich entlastet werden (z. B. Leckagedruckniveau, z. B. bis 10 bar), während die Öffnungsdruck-Steuerräume einheitlich belastet bleiben (z. B. Steuerfluid-Hochdruckniveau, z. B. 550 bar), für einen Schließhub die Öffnungsdruck-Steuerräume entsprechend belastet bleiben und die Schließdruck-Steuerräume belastet werden. Hierfür kann ein Hochdruck- Strömungspfad (Steuerfluid) seitens einer Steuerfluid-Hochdruckquelle an das 3/2- Wege-Ventil geführt sein, daneben ein Leckageströmungspfad vom 3/2-Wege-Ventil hin zur Niederdruckseite (Leckage). Die Nadel bleibt bei Belastung der Öffhungsdruck-Steuerräume und Belastung der Schließdruck-Steuerräume geschlossen, da die Kraft in Richtung des düsennäheren Endes aufgrund der Flächenverhältnisse größer ist als die Kraft in Richtung des düsenfemeren Endes.

[0016] Mit dieser Ausgestaltung wird es vorteilhaft möglich, eine Druckumschaltung gleichzeitig auf alle Brenngas-Düsenventilglieder wirken zu lassen. Eine Hubsteuerung der Brenngas-Düsenventilglieder kann hierbei weitestgehend unabhängig vom Brenngasdruck erfolgen, so dass auch Einspritzvorgänge mit sehr geringem Brenngasdruckniveau möglich sind. Daneben können quasi beliebige Brenngas-Druckniveaus eingestellt werden, d. h. falls das jeweilige Brenngas- Düsenventilglied - wie im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen - hierbei keine Druckstufe aufweist, welche im Zusammenwirken mit einem Brenngasdruck das Öffhungs- und Schließverhalten nennenswert beeinflusst.

[0017] Im Rahmen der Erfindung wird in weiterer Ausgestaltung des Kraftstoffinjektors vorgeschlagen, dass die Schließdruck-Steuerräume über einen Strömungsweg (bzw. einen ersten Strömungskanal) miteinander kommunizierend verbunden sind, welcher ihrerseits an das 3/2-Wege-Ventil zur gemeinschaftlichen Hubsteuerung der Brenngas-Düsenventilglieder geschaltet ist. Ein solcher Strömungsweg, welcher die Schließdruck-Steuerräume kommunizierend verbindet, ist bevorzugt mittels einer Anzahl von Kanälen gebildet, bevorzugt eine Ringleitung bildend. Denkbar ist jedoch auch eine Verbindung der Schließdruck-Steuerräume über einen Strömungsweg in Form einer Stemleitung.

[0018] Bei vorteilhaften Ausgestaltungen, bei welchen die Schließdruck-Steuerräume an einem düsenfemen Ende des Düsenkörpers gebildet sind, ist eine solche Strömungsverbindung, insbesondere Ringleitung, bevorzugt mittels einer Nut gebildet, welche in den Düsenkörper gearbeitet ist, insbesondere in eine düsenfeme Oberfläche desselben.

[0019] Weiterhin bevorzugt wird im Rahmen der Erfindung, dass die Öffnungsdruck- Steuerräume, insbesondere also die düsennäheren Steuerräume, über eine Strömungsverbindung (bzw. über einen zweiten Strömungskanal) miteinander kommunizieren. Eine solche Strömungsverbindung ist bevorzugt wiederum mittels einer Anzahl von Kanälen gebildet, insbesondere als Stemleitung. Eine solche Stemleitung kann zum Beispiel mittels (Schräg-)Bohrungen gebildet sein, welche ausgehend von einem Knotenpunkt an die jeweiligen Öffnungsdruck-Steuerräume verzweigende Kanäle bilden. Denkbar ist jedoch auch eine Ringleitung zur Verbindung der Öffnungsdruck-Steuerräume. [0020] Weiterhin gehen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dahin, dass die düsenfemeren und/oder die düsennäheren Steuerräume Ringräume sind. Bei solchen Ausführungsformen kann der Kraftstoffinj ektor je Brenngas-Düsenventilglied ein vorspannkraftbeaufschlagtes Schließglied aufweisen, welches düsenfem gegen das Brenngas-Düsenventilglied gedrängt ist, wobei weiterhin insbesondere ein ringraumförmiger düsenfemer Steuerraum bzw. Schließdruck-Steuerraum gebildet wird, das heißt um das Schließglied herum. Mittels des Schließglieds kann ein unbeabsichtigtes Öffnen im Fehlerfalle vermieden und eine beabsichtigte Schließkraft auf einfache Weise eingestellt werden.

[0021] Ein jeweiliger düsennäherer bzw. Öffnungsdruck-Steuerraum - als Ringraum gebildet - kann ferner um das Brenngas-Düsenventilglied herum gebildet sein, welches sich hierbei ausgehend vom Kolbenabschnitt stangenförmig fortsetzen kann, d. h. hin zur Düsenanordnung.

[0022] Bei vorteilhaft baulich unaufwändig bereitstellbaren Ausführungsformen des Kraftstoffinj ektors weisen die Kolbensteueranordnungen weiterhin in einer gemeinsamen (radialen) Ebene ein düsenfemes Ende auf, an welchem mittels eines Injektorgehäuseelements eine Deckelung der Schließdruck-Steuerräume bewirkt ist. In dem Injektorgehäuseelement kann hierbei auch ein jeweiliges Schließglied aufgenommen sein, s. oben, welches aus dem Injektorgehäuseelement austauchend endseitig gegen ein zugeordnetes, im Düsenkörper aufgenommenes Brenngas- Düsenventilglied in Anlage drängbar ist. Ein solches Injektorgehäuseelement ist zum Beispiel eine Zwischenplatte.

[0023] Besonders vorteilhaft kann mittels einer solchen Ausgestaltung, bei welcher die Kolbensteueranordnungen in einer gemeinsamen Ebene ein düsenfemes Ende aufweisen, an welchem mittels eines Injektorgehäuseelements eine Deckelung der Schließdruck-Steuerräume bewirkt ist, auch eine Deckelung eines Steuerraumes eines Flüssigkraftstoff-Düsenventilglieds des Kraftstoffinjektors bewirkt werden, d. h. bei Ausgestaltung als Mehrstoff-Kraftstoffinj ektor. [0024] Beachtlich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass der vorgeschlagene Kraftstoffinjektor bevorzugt eingerichtet ist, die Kolbensteueranordnungen mit einem hydraulischen Steuerfluid zu beaufschlagen, welches eigens für die Brenngas- Düsenventilglied- Drucksteuerung in den Öffnungsdruck-Steuerräumen dauerhaft gehalten und über das 3/2-Wege-Ventil an die Schließdruck-Steuerräume versorgt wird. Somit kann der Brenngas-Betrieb unabhängig von sonstigen Medien- Druckniveaus am Kraftstoffinjektor erfolgen, zum Beispiel unabhängig von einem Flüssigkraftstoff-Einspritzdruck bzw. -Systemdruck. Dadurch, dass das Aktuierungs- Fluid (Steuerfluid, z. B. Steueröl) und eingespritztes Medium (Brenngas, Flüssigraftstoff) hierbei voneinander unabhängig sind, kann der Kraftstoffinjektor äußerst flexibel eingesetzt werden.

[0025] Angemerkt sei auch, dass das 3/2-Wege- Ventil (bzw. -Pilotventil) im Rahmen der Erfindung bevorzugt derart mit den Steuerräumen verschaltet ist, dass in der inaktiven Ventilstellung bzw. Grundstellung - und Verwendung im Brenngas- Betrieb - ein jeweiliger Schließdruck-Steuerraum stets belastet ist.

[0026] Mit der Erfindung wird auch eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung vorgeschlagen, welche wenigstens einen wie vorstehend erörterten Kraftstoffinjektor aufweist. Eine solche Kraftstoffeinspritzeinrichtung weist bevorzugt eine separate Steuerfluid-Versorgungseinrichtung für die gemeinschaftliche Hubsteuerung der Brenngas-Düsenventilglieder über das 3/2-Wege-Ventil auf, so dass insbesondere die vorstehend benannten Vorteile der flexiblen Einsetzbarkeit und der Unabhängigkeit von Brennmedien-Druckniveaus erzielt werden können.

[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in verschiedener Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein. [0028] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

[0029] Fig. 1 exemplarisch und schematisch ein Struktur-Schaubild des Kraftstoffmjektors gemäß einer möglichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

[0030] Fig. 2 exemplarisch und schematisch ein Schaubild fokussiert auf die Anordnung von Düsenventilgliedem in einem Düsenkörper des Kraftstoffmjektors gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung.

[0031] Fig. 3 exemplarisch und schematisch eine abgebrochene Ansicht einer weiteren möglichen Ausführungsform eines erfmdungsgemäßen Kraftstoffmjektors, ein Brenngas-Düsenventilglied belastet durch ein Schließglied zeigend.

[0032] Fig. 4 exemplarisch und schematisch eine Draufsicht auf einen Düsenkörper eines erfmdungsgemäßen Kraftstoffmjektors.

[0033] In der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen entsprechen gleichen Bezugszeichen Elemente gleicher oder vergleichbarer Funktion.

[0034] Fig. 1 zeigt exemplarisch und schematisch einen Kraftstoffmjektor 1 für den Betrieb mit Brenngas, z. B. Methan (oder auch Methanol), Biogas, Sondergas etc., wobei der Kraftstoffmjektor als Dual-Fuel-Kraftstoffmjektor 1 bereitgestellt ist und wobei ein Flüssigkraftstoffteil 3 des Kraftstoffmjektors 1 - zum Zwecke der besseren Übersichtlichkeit - separiert von einem Brenngasteil 5 des Kraftstoffmjektors 1 veranschaulicht ist.

[0035] Bei dem Kraftstoffmjektor 1 ist ein Flüssigkraftstoff-Düsenventilteil 7 des Flüssigkraftstoffteils 3 zur Anordnung inmitten einer Mehrzahl von Brenngas- Düsenventilgliedem des Brenngasteils vorgesehen, dargestellt durch den Pfeil A. Hierbei weist der Flüssigkraftstoff-Düsenventilteil 7 ein Flüssigkraftstoff- Düsenventilglied 11 in Form einer Flüssigkraftstoff-Düsennadel auf, welches in einer Axialbohrung 13 eines (in Fig. 1 nicht veranschaulichten) Düsenkörpers 15 des Kraftstoffinjektors 1 aufgenommen ist. Das Flüssigkraftstoff-Düsenventilglied 11 ist in einer Schließrichtung B vorgespannt, das heißt mittels einer Schließfeder 17 belastet, welche einenends gegen einen Bund 19 am Flüssigkraftstoff- Düsenventilglied 11 und andemends an einer Führungshülse 21 abgestützt ist. Mittels der Führungshülse 21 - und einem darin geführten Endabschnitt des

Flüssigkraftstoff-Düsenventilglieds 11 - ist weiterhin ein Steuerraum 23 für das Flüssigkraftstoff-Düsenventilglied 11 definiert.

[0036] Der Steuerraum 23 kann über einen (Hochdruck-)Belastungs-Strömungspfad 25 - mit darin angeordneter Drosselvorrichtung 27 - ausgehend von einem Flüssigkraftstoff-Einlass 29 am Kraftstoffinjektor 1 belastet werden, so dass das Flüssigkraftstoff-Düsenventilglied 11 in Schließstellung gedrängt wird. Über einen (Niederdruck-)Entlastungs- Strömungspfad 31 - mit darin angeordneter

Drosselvorrichtung 33 - kann der Steuerraum 23 selektiv mittels eines (2/2-Wege- )Pilotventils 35 entlastet werden, das heißt um das Flüssigkraftstoff-Düsenventilglied 11 in Öffnungsstellung zu steuern (bei welcher das Flüssigkraftstoff-Düsenventilglied 11 aus einem Ventilsitz 37 abhebt und Flüssigkraftstoff über eine nachgeordnete Flüssigkraftstoff-Düsenanordnung 39 ausbringbar ist), Pfeilrichtung C. Das Flüssigkraftstoff-Düsenventilglied 11 weist zu seiner Hubsteuerung hierbei weiterhin - insbesondere gebildet mittels der Ringschulter 19 - eine das Hubverhalten maßgeblich beeinflussende Druckstufe 19a auf, gegen welche in die Axialbohrung 13 eingebrachter, hochdruckbelasteter Flüssigkraftstoff wirken, mithin eine Kraft in Öffhungsrichtung C erzielen kann.

[0037] Wie oben bereits erwähnt und in Fig. 1 weiter veranschaulicht ist, weist der Kraftstoffinjektor bzw. dessen Brenngasteil 5 eine Mehrzahl von Brenngas- Düsenventilgliedem 9 auf, vorliegend insbesondere drei Brenngas-Düsenventilglieder 9, welche je in Form von Brenngas -Düsennadeln bereitgestellt sind. Die Brenngas- Düsenventilglieder 9 sind hierbei möglichst kurz dimensioniert, so dass deren zu bewegende Masse vorteilhaft gering ausfällt. Ein jedes der Brenngas- Düsenventilglieder 9 ist in einer zugehörigen axialen Aufnahme 41, insbesondere Axialbohrung, im Düsenkörper 15 aufgenommen, d. h. axial hubverschieblich, wobei die Brenngas-Düsenventilglieder 9 um das zentral angeordnete Flüssigkraftstoff- Düsenventilglied herum angeordnet sind. Bei der dargestellten Anordnung weisen die Brenngas-Düsenventilglieder einen Versatz in Umfangsrichtung D von 120° zueinander auf.

[0038] An einem düsenseitigen Ende eines jeden Brenngas-Düsenventilglieds 9 wirkt dieses gegen einen Brenngas-Düsenventilsitz 43, das heißt stromauf einer einem jeweiligen Brenngas-Düsenventilglied 9 zugeordneten Brenngas-Düsengruppe 45, gebildet mittels eines oder mehrerer Spritzlöcher. Mit dem Kraftstoffmjektor 1 kann Brenngas zum Beispiel mit einem Druckniveau von etwa 350 bar bis 550 bar ausgedüst werden (wobei sich aufgrund des symmetrischen Versatzes der Brenngas- Düsenventilglieder 9 ein symmetrisches Spritzbild über 360° erzielen lässt). Um das Brenngas - mit Abheben der Brenngas-Düsenventilglieder 9 aus dem jeweiligen Sitz 43 - an die Brenngas-Düsengruppen 45 versorgen zu können, sind Brenngas- Düsenräume 47 an jeweiligen Brenngas-Düsenventilgliedem 9 an eine (Hochdruck- )Brenngas-Versorgungsleitung 49, ausgehend von einem Brenngas-Einlass 51 des Kraftstoffinjektors 1, kommunizierend angebunden, z. B. über Zweige 53.

[0039] Angemerkt sei an dieser Stelle, dass die Brenngas-Düsenventilglieder 9, wie dies auch Fig. 1 veranschaulicht, im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt keine solche Druckstufe aufweisen, welche bei Brenngas-Betrieb aufgrund eines dagegen wirkenden Brenngas-Drucks das Hubverhalten maßgeblich beeinflusst.

[0040] Der Kraftstoffmjektor 1 weist für ein jedes der Brenngas-Düsenventilglieder 9 je eine hydraulische bzw. hydraulisch betätigbare Kolbensteueranordnung 55 auf, über welche das jeweilige Brenngas-Düsenventilglied 9 hubsteuerbar ist, das heißt hydraulisch hubsteuerbar. Die jeweilige Kolbensteueranordnung 55 ist an einem düsenfemen Endabschnitt eines jeweiligen Brenngas-Düsenventilglieds 9 gebildet, d. h. benachbart zu einem düsenfemen Ende einer Spaltführung 57 für das jeweilige Brenngas-Düsenventilglied 9.

[0041] Eine jeweilige Kolbensteueranordnung 55 umfasst zwei Steuerräume 59, 61 und einen dieselben volumenvariabel trennenden Kolbenabschnit 63 an dem der Kolbensteueranordnung 55 zugeordneten Brenngas-Düsenventilglied 9. Einer der zwei Steuerräume 59, 61 ist hierbei ein düsenfemerer Steuerraum 59, welcher dazu bereitgestellt ist, eine Schließkraft auf das zugeordnete Brenngas-Düsenventilglied 9 ausüben zu können (in Schließrichtung B), das heißt bei hydraulischer Belastung des Steuerraums 59. Insofern ist der düsenfemere Steuerraum im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Schließdruck-Steuerraum 59 bezeichnet. Der weitere Steuerraum 61 ist hierbei ein düsennäherer Steuerraum 61, welcher dazu bereitgestellt ist, eine Kraft in Öffnungsrichtung C (Öffnungsdruck) bei Belastung desselben auf das jeweilige Brenngas-Düsenventilglied 9 ausüben zu können. Insoweit ist der düsennähere Steuerraum auch als Öffnungsdruck-Steuerraum 61 im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet.

[0042] Die Steuerräume 59, 61 einer jeweiligen Kolbensteueranordnung 55 sind in einem Gehäuse 65 derselben aufgenommen, welches mittels einer Querschnittserweiterung der das Brenngas-Düsenventilglied 9 aufnehmenden Axialbohrung 41 gebildet sein kann. Eine Deckelung des jeweiligen Gehäuses 65 kann hierbei vorteilhaft einfach mittels eines Injektorgehäuseelements erfolgen (in Fig. 1 nicht dargestellt).

[0043] Wie Fig. 1 weiterhin zeigt, ist der Kraftstoffinjektor 1 erfmdungsgemäß zur gemeinschaftlichen, insbesondere auch gleichzeitigen, Hubsteuerung der Brenngas- Düsenventilglieder 9 mittels eines, insbesondere eines einzigen, 3/2-Wege-Ventils 67 (bzw. 3/2-Wege-Pilotventils 67) eingerichtet, hierbei insbesondere auch dazu, die Brenngas-Düsenventilglieder 9 einheitlich zu steuern, d. h. im Rahmen der gemeinschaftlichen Hubsteuerung einheitlich in Öffnungs- oder Schließstellung. Mit dem 3/2-Wege-Ventil 67 ist hierfür ein Hydraulikdruck in den Schließdruck- Steuerräumen 59 der Kolbensteueranordnungen 55 steuerbar, insbesondere in sämtlichen Schließdruck-Steuerräumen 59, 61.

[0044] In diesem Rahmen ist der Kraftstoffinjektor insbesondere befähigt, ein erstes einheitliches Hydraulikdruck-Niveau in der Mehrzahl der Öffhungsdruck- Steuerräume 61 einzustellen und ein zweites einheitliches Hydraulikdruck-Niveau in der Mehrzahl der Schließdruck-Steuerräume 59 mittels des 3/2-Wege-Ventils 67 einzusteuem, das heißt in einer jeweiligen Stellung des 3/2-Wege-Ventils 67. Durch die derart gekoppelte Betätigbarkeit der Brenngas-Düsenventilglieder 9 mittels eines einzigen 3/2-Wege-Ventils 67 ist vorteilhaft eine bauraumsparende Ausgestaltung des Kraftstoffinjektors 1 ermöglicht. Bevorzugt ist das 3/2-Wege-Ventil 67 z. B. als Schieberventil ausgeführt, welches robust und zuverlässig ausbildbar ist. Das 3/2- Wege-Ventil 67 kann zum Beispiel an einem düsenfemen Ende des Kraftstoffinjektors 1 angeordnet sein, zum Beispiel an einem Einzeldruckspeicher 69 desselben, so dass eine einfache Anordnung und Zugänglichkeit gegeben ist.

[0045] Um die Brenngas-Düsenventilglieder 9 sämtlich und einheitlich mittels des 3/2-Wege-Ventils 67 in die jeweilige Steuerstellung steuern zu können, weiterhin baulich unaufwändig, sind die Schließdruck- Steuerräume 59 über einen Strömungsweg 17 miteinander kommunizierend verbunden, welcher - über einen Abzweig 73 - an das 3/2-Wege-Ventil 67 zur gemeinschaftlichen Hubsteuerung der Brenngas-Düsenventilglieder 9 geschaltet ist. Der Strömungsweg 71, welcher die Schließdruck-Steuerräume 59 hierbei verbindet, insbesondere mit resultierend nahezu einheitlichem Druckniveau, ist vorzugsweise ein Ringkanal 71, weiterhin bevorzugt gebildet mittels einer Ringnut in der Oberfläche des Düsenkörpers. Hierauf wird nachfolgend noch näher eingegangen. Die Anbindung der Schließdruck-Steuerräume 59 an den Ringkanal 71 kann z. B. über Einstiche erfolgen.

[0046] Wie Fig. 1 weiterhin veranschaulicht, kommunizieren auch die dauerhaft mit Steuerfluid belasteten Öffnungsdruck-Steuerräume 61 vorzugsweise miteinander, das heißt über eine Strömungsverbindung 75. Zur Verbindung der Öffhungsdruck- Steuerräume 61 kann eine Stemleitung vorgesehen sein, welche die Leitungszweige 75a, b, c seitens der Öffnungsdruck-Steuerräume 61 an einen Knoten 75d zusammenführt. Zur Herstellung der Strömungsverbindung 75 können auf einfache Weise Schrägbohrungen in den Düsenkörper 15 gearbeitet sein, d. h. je Leitungszweig 75a, b, c. Beachtlich kann hierbei werden, dass bei Bedarf auch ein Öffhungs- oder Schließzeitversatz - über die Brenngas-Düsenventilglieder 9 hinweg betrachtet

über geeignete Wahl der Leitungslängen der Leitungszweige 75a, b, c einstellbar ist. [0047] Bei dem Kraftstoffinjektor 1 ist das 3/2-Wege-Ventil 67 - zum Zwecke der Hubsteuerung der Brenngas-Düsenventilglieder 9 weiterhin derart an einen Steuerfluid-Versorgungszweig 79 (ausgehend von einem Steuerfluid-Einlass 81 des Kraftstoffinjektors 1) und einen Steuerfluid- bzw. Leckage-Abströmzweig 83 geschaltet, dass in einer ersten von zwei Schaltstellungen des 3/2-Wege-Ventils 67 (welche in Fig. 1 veranschaulicht ist) jeweilige Schließdruck-Steuerräume 59 über den Steuerfluid-Versorgungszweig 79 und den nachgeordneten Strömungsweg, gebildet mittels dem Abzweig 73 und dem Strömungsweg 71 hydraulisch belastet werden, während die Öffnungsdruck-Steuerräume 61 damit einhergehend hydraulisch mit konstantem Niveau belastet sind. In dieser Stellung wird das jeweilige Brenngas- Düsenventilglied 9 in Schließstellung gedrängt.

[0048] In der zweiten von zwei Schahstellungen des 3/2-Wege-Ventils 67 werden jeweilige Öffnungsdruck-Steuerräume 61 mit konstantem Niveau hydraulisch belastet, während die Schließdruck-Steuerräume 59 damit einhergehend hydraulisch entlastet sind, das heißt durch Abströmen von Steuerfluid aus den Schließdruck- Steuerräumen 59 über den Strömungsweg 71 und den Abzweig 73 so wie nachfolgend den Leckage-Abströmzweig 83.

[0049] Eingerichtet ist der Kraftstoffmjektor 1 hierbei insbesondere, das 3/2-Wege- Ventil 67 in Ruhestellung (nicht aktiviert) in die in Fig. 1 gezeigte Stellung zu schalten, das heißt die Öffnungsdruck-Steuerräume 61 sind sämtlich belastet, die Schließhub-Steuerräume 59 sind sämtlich belastet. Ein Umschalten des 3/2-Wege- Ventils 67 (aktiviert) kann bevorzugt mittels eines Magnetaktuators mit Rückstellfeder erfolgen.

[0050] Mit dem derart ausgestalteten Kraftstoffmjektor 1 ist weiterhin insbesondere vorgesehen, dass das Steuerfluid zur Steuerung der Mehrzahl von Brenngas- Düsenventilgliedem 9 über eine separate Steuerfluidquelle einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung an die Steuerräume 59, 61 versorgt wird, so dass eine Hubsteuerung ermöglicht wird, welche - bei Ausgestaltung mit möglichst vemachlässigbarer Druckstufe an den Brenngas-Düsenventilgliedem 9 - weitgehend unbeeinflusst vom Brenngasdruck aber auch sonstigen Mediendruckniveaus wie etwa dem Systemdruck des Flüssigkraftstoffteils 3 ist. Das heißt, der Flüssigkraftstoffteil 3 ist hydraulisch insbesondere vom Brenngasteil 5 entkoppelt (vgl. auch Fig. 1). Angemerkt sei noch, dass bei der Ausgestaltung nach Fig. 1 jeweilige Schließdruck- Steuerräume 59 zum Beispiel zylindrisch sind, während die jeweiligen Öffhungsdruck-Steuerräume 61, gebildet um einen stangenförmigen Abschnitt des jeweiligen Brenngas-Düsenventilglieds 9, als Ringräume bereitgestellt sind.

[0051] Fig. 2 veranschaulicht nunmehr eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors 1, insbesondere Dual-Fuel-Kraftstoffmjektors, bei welcher zwei Brenngas-Düsenventilglieder 9 sowie das zentrale Flüssigkraftstoff-Düsenventilglied 11 aufgenommen in einem Düsenkörper 15 dargestellt sind, wobei die Brenngas- Düsenventilglieder 9 insbesondere - über das 3/2-Wege-Ventil 67 - in Öffhungsstellung gesteuert gezeigt sind (Brenngas-Betrieb). Strömungswege des Flüssigkraftstoffteils 3 und ein Brenngasströmungsweg 49 sind hierbei nicht dargestellt.

[0052] Wie Fig. 2 hierbei verdeutlicht, kann ein jeweiliger Schließdruck-Steuerraum 59 bzw. das Gehäuse 65 einer jeweiligen Kolbensteueranordnung 55 mittels einer Querschnittserweiterung der axialen Aufnahme 41 gebildet sein, welche auf einfache Weise ausgehend von einer düsenfemen Oberfläche 85 des Düsenkörpers 15 in denselben gearbeitet werden können, das heißt als Stufenbohrung. Ersichtlich wird hierbei bevorzugt auch die Axialbohrung 13 des Flüssigkraftstoff-Düsenventilglieds 11 samt dem darin gebildeten Steuerraum 23 seitens derselben Oberfläche 85 des Düsenkörpers gebildet, wobei bei dieser Anordnung, bei welcher die düsenfemen Enden der Steuerräume 59, 23 je in einer gemeinsamen (radialen) Ebene E hegen, äußerst unaufwändig sämtliche Schließdruck-Steuerräume 59 sowie der Steuerraum 23 des Flüssigkraftstoff-Düsenventilglieds 11 mit einem planen Element, insbesondere einem Injektorgehäuseelement, bevorzugt einer Zwischenscheibe oder - platte 87, unaufwändig auch deckelbar sind. [0053] In der gezeigten Öffnungsstellung ist Brenn- gas über die Brenngas- Düsenöffnungen der Brenngas-Düsengruppen 45 ausbringbar, bevorzugt mit radial nach außen weisender Richtungskomponente der Brenngas -Strahlen 89.

[0054] Fig. 3 zeigt nunmehr eine abgebrochene Ansicht des Kraftstoffmjektors 1 gerichtet auf ein Brenngas-Düsenventilglied 9 (stellvertretend für die Mehrzahl von Brenngas-Düsenventilgliedem 9) gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, wobei sowohl der Schließhub-Steuerraum 59 als auch der Öffnungsdruck-Steuerraum 61 je als Ringraum gebildet sind.

[0055] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausgestaltung wird ein jeweiliges Brenngas- Düsenventilglied 9 in Schließrichtung B durch ein Schließglied 91 belastet, welches federelastisch in Schließrichtung B vorgespannt ist. Das Schließglied 91 ist in einer Aufnahme 93 angeordnet, welche mittels einer Bohrung gebildet ist (wobei die Bohrung koaxial mit der Axialbohrung 41 des Brenngas-Düsenventilglieds 9 orientiert ist). Die Aufnahme 93 ist zum Beispiel in einem Injektorgehäuseelement wie einer Zwischenplatte 87 gebildet, bevorzugt jeweilige Schließ druck- Steuerräume 59 deckelnd (wie z. B. anhand von Fig. 2 erörtert).

[0056] In der Aufnahme 93 ist - endseitig und düsenfem - weiterhin ein Einstellelement 95 angeordnet, welches dazu dient, die auf das Schließglied 91, mithin das Brenngas-Düsenventilglied 9 wirkende Federkraft einer Druckfeder 97 einzustellen. Das Einstellelement 95 kann eine einfache Scheibe sein, wobei die Federkraft in Abhängigkeit der Dicke der in der Aufnahme 93 angeordneten Scheibe einstellbar ist. Hierüber wird es möglich, einen etwaigen unerwünschten Zeitversatz bei einem Hubvorgang - über die Mehrzahl der Brenngas-Düsenventilglieder 9 hinweg betrachtet - zu reduzieren durch gezielte Änderung der auf ein Brenngas- Düsenventilglied 9 wirkenden Federkraft mittels des Einstellelements 95.

[0057] Fig. 4 zeigt exemplarisch und schematisch eine Draufsicht auf ein düsenfemes Ende eines Düsenkörpers 15 eines erfindungsgemäßen Kraftstoffmjektors 1, wobei ein Strömungsweg 71 in Form einer Ringleitung veranschaulicht ist, welche - mittels einer Ringnut gebildet - die Schließdruck-Steuerräume 59 kommunizierend verbindet, d. h. über Kanalabschnitte 71a, b, c. Die Schrägbohrungen zur Herstellung der Stemleitung im Rahmen der Strömungsverbindung 75 der Öffnungsdruck- Steuerräume 61 sind ausgehend von dem düsenfemen Ende des Düsenkörpers 15 abschnittsweise in denselben gearbeitet. Ein Abschnitt des Abzweigs 73 zur Anbindung der Ringleitung an das 3/2-Wege-Ventil 67 ist weiterhin veranschaulicht. Ersichtlich ist zentral das Flüssigkraftstoff-Düsenventilglied 11 samt der Führungshülse 21 angeordnet. Hierbei ergeben sich neben einfacher Montage äußerst kompakte Injektorabmessungen.