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Title:
ACTIVE MATERIAL FOR A POSITIVE ELECTRODE OF A BATTERY CELL, POSITIVE ELECTRODE, AND BATTERY CELL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/095646
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a positive active material (A) (42) for a positive electrode (22) of a battery cell (2), comprising a first component (A1) which contains Li2MnO3. According to the invention, the first component (A1) is doped with aluminum fluoride ions which replace some of the oxygen ions O2- and some of the manganese ions Mn4+ in the component (A1). The invention also relates to a positive electrode (22) of a battery cell (2), comprising a positive active material (A) (42) according to the invention, as well as to a battery cell (2) comprising at least one positive electrode (22) according to the invention.

Inventors:
MARUSCZYK ANIKA (DE)
ECKL THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/075903
Publication Date:
May 31, 2018
Filing Date:
October 11, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
H01M4/13915; C01G45/12; C01G51/00; C01G53/00; H01M4/505; H01M10/052; H01M10/0525; H01M4/02
Foreign References:
US20140141331A12014-05-22
DE102012208321A12013-11-21
US20140141331A12014-05-22
DE102012214119A12014-02-13
Other References:
DONG XIN ET AL: "Sodium substitution for partial lithium to significantly enhance the cycling stability of Li2MnO3 cathode material", JOURNAL OF POWER SOURCES, vol. 243, 10 June 2013 (2013-06-10), pages 78 - 87, XP028693486, ISSN: 0378-7753, DOI: 10.1016/J.JPOWSOUR.2013.05.155
WEST W C ET AL: "Preparation of high quality layered-layered composite LiMnO-LiMO (M = Ni, Mn, Co) Li-ion cathodes by a ball milling-annealing process", JOURNAL OF POWER SOURCES, ELSEVIER SA, CH, vol. 204, 8 January 2012 (2012-01-08), pages 200 - 204, XP028453867, ISSN: 0378-7753, [retrieved on 20120108], DOI: 10.1016/J.JPOWSOUR.2012.01.011
JIANMING ZHENG ET AL: "Functioning Mechanism of AlF3 Coating on the Li- and Mn-Rich Cathode Materials", CHEMISTRY OF MATERIALS, vol. 26, no. 22, 25 November 2014 (2014-11-25), pages 6320 - 6327, XP055195430, ISSN: 0897-4756, DOI: 10.1021/cm502071h
F. AMALRAJ ET AL: "Studies of Li and Mn-Rich Lix[MnNiCo]O2 Electrodes: Electrochemical Performance, Structure, and the Effect of the Aluminum Fluoride Coating", JOURNAL OF THE ELECTROCHEMICAL SOCIETY, vol. 160, no. 11, 12 October 2013 (2013-10-12), US, pages A2220 - A2233, XP055424534, ISSN: 0013-4651, DOI: 10.1149/2.091311jes
A.K. VARANASI ET AL.: "Electrochemical potentials of layered oxide and olivine phosphate with aluminum substitution: A first principles study", BULLETIN OF MATERIALS SCIENCE, vol. 36, no. 7, pages 1331 - 1337
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Claims:
Ansprüche

1 . Positives Aktivmaterial (A) (42) für eine positive Elektrode (22) einer Batteriezelle (2), umfassend eine erste Komponente (A1 ), welche eine Verbindung der allgemeine Formel (III) umfasst:

Li2-zNazMni-yAly03-3yF3y (III)

wobei 0,15 > y > 0 ; und

0,2 > z > 0 ist.

2. Positives Aktivmaterial (A) (42) nach Anspruch 1 , dadurch

gekennzeichnet, dass

0,1 > y > 0, insbesondere 0,05 > y > 0 ist.

3. Positives Aktivmaterial (A) (42) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass 0,1 > z > 0,05 ist.

4. Positives Aktivmaterial (A) (42) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass

das positive Aktivmaterial (A) (42) eine zweite Komponente (A2) umfasst, welche L1MO2 enthält, wobei M ein Übergangsmetall ausgewählt aus den Elementen Nickel, Cobalt und/oder Mangan ist.

5. Positives Aktivmaterial (A) (42) nach Anspruch 4, dadurch

gekennzeichnet, dass

das positive Aktivmaterial (A) (42) eine Verbindung der Formel (IV) umfasst: a(LiM02) : 1 -a(Li2-zNazMni-yAly03-3yF3y) (IV) wobei 1 > a > 0;

0,15 > y > 0 und

0,2 > z > 0 ist.

Positive Elektrode (22) einer Batteriezelle (2), umfassend ein positives Aktivmaterial (A) (42) nach einem der vorstehenden Ansprüche.

Positive Elektrode (22) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem positiven Aktivmaterial (A) (42) eine Beschichtung (52) aufgebracht ist, welche AIF3 enthält.

Positive Elektrode (22) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch

gekennzeichnet, dass

auf dem positiven Aktivmaterial (A) (42) eine Beschichtung (52) aufgebracht ist, welche Kohlenstoff enthält.

Batteriezelle (2), umfassend mindestens eine positive Elektrode (22) nach einem der Ansprüche 6 bis 8.

Verwendung einer Batteriezelle (2) nach Anspruch 9 in einem

Elektrofahrzeug (EV), in einem Hybridfahrzeug (HEV), in einem Plug-In- Hybridfahrzeug (PHEV), in einem Werkzeug oder in einem Consumer- Elektronik-Produkt.

Description:
Beschreibung

Titel

Aktivmaterial für eine positive Elektrode einer Batteriezelle, positive Elektrode und Batteriezelle

Die Erfindung betrifft ein Aktivmaterial (A) für eine positive Elektrode einer Batteriezelle, welches eine erste Komponente (A1 ) umfasst, die Ι_ΐ2Μηθ3 enthält, welches mit Aluminiumfluorid-Ionen dotiert ist. Die Erfindung betrifft auch eine positive Elektrode einer Batteriezelle, die ein erfindungsgemäßes Aktivmaterial (A) umfasst, sowie eine Batteriezelle, die mindestens eine erfindungsgemäße positive Elektrode umfasst.

Stand der Technik

Die Speicherung elektrischer Energie hat in den vergangenen Jahrzehnten eine immer größere Bedeutung erlangt. Elektrische Energie ist mittels Batterien speicherbar. Batterien wandeln chemische Reaktionsenergie in elektrische Energie um. Hierbei werden Primärbatterien und Sekundärbatterien

unterschieden. Primärbatterien sind nur einmal funktionsfähig, während

Sekundärbatterien, die auch als Akkumulator bezeichnet werden, wieder aufladbar sind. Eine Batterie umfasst dabei eine oder mehrere Batteriezellen.

In einem Akkumulator finden insbesondere sogenannte Lithium-Ionen- Batteriezellen Verwendung. Diese zeichnen sich unter anderem durch hohe Energiedichten, thermische Stabilität und eine äußerst geringe Selbstentladung aus.

Lithium-Ionen-Batteriezellen weisen eine positive Elektrode und eine negative Elektrode auf. Die positive sowie die negative Elektrode umfassen je einen Stromableiter, auf den ein positives bzw. negatives Aktivmaterial aufgebracht ist. Das positive und negative Aktivmaterial ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass es zur reversiblen Einlagerung und Abgabe von Lithium- Ionen fähig ist.

Bei dem Aktivmaterial für die negative Elektrode handelt es sich beispielsweise um amorphes Silizium, welches Interkalationsverbindungen mit Lithium-Atomen bilden kann. Aber auch Kohlenstoffverbindungen, wie z.B. Graphit, sind als Aktivmaterial für negative Elektroden verbreitet. In das Aktivmaterial der negativen Elektrode sind Lithium-Atome eingelagert.

Als Aktivmaterial für die positive Elektrode wird in der Regel ein Lithium-haltiges Metalloxid oder ein Lithium-haltiges Metallphosphat verwendet. Insbesondere in Anwendungen, bei denen eine hohe Energiedichte notwendig ist, werden sogenannte Hochenergie-Materialien wie HE(Hochenergie)-NCM(Nickel-Cobalt- Mangan)-Elektroden (z.B. L1MO2 : Li 2 Mn03 mit M = Ni, Co, Mn) verwendet. Eine Batterie, die eine solche HE-NCM-Elektrode verwendet, ist beispielsweise aus der DE 10 2012 208 321 A1 bekannt.

Beim Betrieb der Batteriezelle, also bei einem Entladevorgang, fließen

Elektronen in einem äußeren Stromkreis von der negativen Elektrode zur positiven Elektrode. Innerhalb der Batteriezelle wandern Lithium-Ionen bei einem Entladevorgang von der negativen Elektrode zur positiven Elektrode. Dabei lagern die Lithium-Ionen aus dem Aktivmaterial der negativen Elektrode reversibel aus, was auch als Delithiierung bezeichnet wird. Bei einem

Ladevorgang der Batteriezelle wandern die Lithium-Ionen von der positiven Elektrode zu der negativen Elektrode. Dabei lagern die Lithium-Ionen wieder in das Aktivmaterial der negativen Elektrode reversibel ein, was auch als Lithiierung bezeichnet wird.

Die Elektroden der Batteriezelle sind bevorzugt folienartig ausgebildet und unter Zwischenlage eines Separators, welcher die negative Elektrode von der positiven Elektrode trennt, zu einem Elektrodenwickel gewunden. Ein solcher

Elektrodenwickel wird auch als Jelly-Roll bezeichnet. Die Elektroden können auch zu einem Elektrodenstapel übereinander geschichtet sein. Die beiden Elektroden des Elektrodenwickels oder des Elektrodenstapels werden mittels Kollektoren elektrisch mit Polen der Batteriezelle, welche auch als Terminals bezeichnet werden, verbunden. Eine Batteriezelle umfasst in der Regel einen oder mehrere Elektrodenwickel oder Elektrodenstapel. Die

Elektroden und der Separator sind von einer in der Regel flüssigen

Elektrolytzusammensetzung umgeben. Die Elektrolytzusammensetzung ist für die Lithium-Ionen leitfähig und ermöglicht den Transport der Lithium-Ionen zwischen den Elektroden.

US 2014/0141331 A1 beschreibt ein aktives schichtweise aufgebautes

Kathodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien, das eine Lithium im Überschuss enthaltende Lithiummetallkomposit-Komponente, enthaltend Li2Mn03, umfasst. Das Kathodenmaterial ist mit einer Fluor-Komponente wie Lithiumfluorid dotiert. Zur Herstellung der Lithiummetallkomposit-Komponente werden eine

Übergangsmetall-Vorläuferverbindung, eine Lithiumquelle wie L12CO3 oder LiOH und eine Fluor-Komponente homogen gemischt und erhitzt.

A.K. Varanasi et al. in„Electrochemical potentials of layered oxide and olivine phosphate with aluminum Substitution: A first principles study", Bulletin of Materials Science, Volume 36, Issue 7, Seiten 1331 bis 1337 untersuchen die Wirkung von Aluminium-Substituenten auf das elektrochemische Potential von L1C0O2, LiFeP0 4 und LiCoP0 .

Herkömmliche HE-NCM zeichnen sich dadurch aus, dass sie zu Beginn der Lebenszeit der Zelle hohe Zellspannungen liefern, welche jedoch im Laufe der Lebenszeit deutlichen Verlusten unterliegen (sog. Voltage Fade). Gleiches gilt für die Kapazität der Zelle (sog. Capacity Fade). Aufgabe dieser Erfindung ist es daher, ein Aktivmaterial für eine positive Elektrode bereit zu stellen, welches auch nach langer Lebenszeit der Zelle eine hohe Zellspannung und Kapazität aufweist.

Offenbarung der Erfindung Es wird ein Aktivmaterial (A) für eine positive Elektrode einer Batteriezelle, insbesondere für eine Lithium-Ionen-Batteriezelle, vorgeschlagen, welches eine erste Komponente (A1 ) umfasst, die ein Metalloxid der Formel (I) enthält:

Li 2 Mn0 3 (I)

Erfindungsgemäß weist die erste Komponente (A1 ) des Aktivmaterials (A) eine Dotierung mit Alumiumfluorid-Ionen auf.

Durch die Dotierung wird vorzugsweise ein Anteil von 0,1 Mol-% bis 15 Mol-% der Sauerstoff-Ionen O 2" des Metalloxids Li2MnC>3 der ersten Komponente (A1 ) des Aktivmaterials (A) der positiven Elektrode durch die Fluorid-Ionen F " ersetzt. Insbesondere bevorzugt wird ein Anteil von 1 Mol-% bis 10 Mol-% der Sauerstoff- Ionen O 2" des Li2MnC>3 durch Fluorid-Ionen F " ersetzt.

Weiterhin wird durch die Dotierung vorzugsweise ein Anteil von 0,1 Mol-% bis 15 Mol-% der Mangan-Ionen Mn 4+ des Metalloxids Li2MnC>3 der ersten Komponente (A1 ) des Aktivmaterials (A) der positiven Elektrode durch die Aluminium-Ionen Al 3+ ersetzt um einen Teil der fehlenden negativen Ladungen durch die Dotierung mit den Fluorid-Ionen F " zu kompensieren. Insbesondere bevorzugt wird ein Anteil von 1 Mol-% bis 10 Mol-% der Mangan-Ionen Mn 4+ des Li 2 Mn0 3 durch Aluminium-Ionen Al 3+ ersetzt. Bevorzugt beträgt das Verhältnis der Dotieratome AI:F 1 :3.

Darüber hinaus erfolgt eine Ladungskompensierung durch Reduktion von Mangan-Ionen Mn 4+ zu Mangan-Ionen Mn 3+ .

Die erfindungsgemäße Komponente (A1 ) umfasst somit mindestens eine

Verbindung, die durch die nachfolgende Formel (II) wiedergegeben werden kann:

Li 2 Mni-yAly03-3yF 3 y (II) wobei 0,15 > y > 0 ist. Bevorzugt ist 0,1 > y > 0, insbesondere 0,05 > y > 0. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Komponente (A1 ) zusätzlich mit Natrium-Ionen dotiert, wobei ein Teil der Lithium-Ionen der

Komponente (A1 ) durch Natrium-Ionen ersetzt werden. Dadurch wird die

Ratenfähigkeit des Aktivmaterials (A) positiv beeinflusst. Die vorteilhafte

Ausgestaltung umfasst daher eine Komponente (A1 ) der allgemeinen Formel (III):

Li2-zNazMni-yAly03-3yF 3 y (III) wobei y die zuvor definierte Bedeutung hat und 0,2 > z > 0 ist. Bevorzugt ist 0,1 > z > 0,05.

Vorzugsweise umfasst das Aktivmaterial (A) eine zweite Komponente (A2), welche L1MO2 enthält. Dabei ist M ein Übergangsmetall, vorzugsweise

ausgewählt aus den Elementen Nickel, Cobalt und Mangan. Das Aktivmaterial (A), welches die Komponenten (A1 ) und (A2) umfasst, ermöglicht eine

verhältnismäßig große Kapazität der Batteriezelle verbunden mit einer verhältnismäßig hohen Spannung.

Allgemein entsteht durch die Dotierung der ersten, das Metalloxid Li2MnC>3 enthaltenden Komponente (A1 ) des Aktivmaterials (A) der positiven Elektrode mit den Aluminiumfluorid-Ionen ein Material gemäß der Formel (III).

Die zunächst inaktive erste Komponente (A1 ) des Aktivmaterials (A) der positiven Elektrode, die das Metalloxid Li2MnC>3 enthält, wird während des

Formierungszyklus der Batteriezelle unter irreversibler Abspaltung von Sauerstoff aktiviert. Die Formierung der Batteriezelle findet dabei statt, indem eine definierte Spannung erstmalig an die Batteriezelle angelegt wird, und wobei erstmalig ein definierter Strom durch die Batteriezelle fließt. Ein solches Verfahren zur

Formierung einer Batteriezelle, bei dem Formierungsströme zu einer Aktivierung elektrochemischer Prozesse in die Batteriezelle eingeprägt werden, ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 10 2012 214 1 19 A1 bekannt. Die Dotierung der ersten, das Metalloxid Li2MnC>3 enthaltenden Komponente (A1 ) findet während der Synthese und vor der besagten Formierung und Aktivierung der Batteriezelle statt.

2-

Bei der Dotierung werden anteilig Sauerstoff-Ionen O des Metalloxids Li2MnC>3 durch Fluorid-Ionen F " ersetzt, Mangan-Ionen Mn 4+ des Metalloxids Li2MnC>3 durch Aluminium-Ionen Al 3+ ersetzt und Mangan-Ionen Mn 4+ zu Mangan-Ionen Mn 3+ reduziert. Mangan-Ionen Mn 3+ können im Gegensatz zu Mangan-Ionen Mn 4+ durch Oxidation an der Ladungskompensierung bei Delithiierung teilnehmen und stellen so neue Redoxzentren dar. Aluminium-Ionen Al 3+ besitzen eine stabilisierende Wirkung auf die Struktur und Spannungslage des Materials und weisen einen ähnlichen lonenradius wie Mangan-Ionen Mn 4+ auf.

Dadurch wird verhindert, dass Sauerstoff von Beginn an zur

Ladungskompensierung und damit zur irreversiblen Abspaltung bei der

Aktivierung gezwungen wird, wodurch die Struktur und die Kapazität des

Materials stabilisiert werden, so dass die Stabilität der Spannung positiv beeinflusst wird.

Durch die vorgeschlagene Dotierung der ersten, Li2MnC>3 enthaltenden

Komponente (A1 ), insbesondere durch die Redoxaktivität der Mangan-Ionen Mn 3+ , wird der irreversible Sauerstoffverlust reduziert. Da so eine Reduktion der Fehlstellen im Material erreicht wird, reduziert sich auch die Destabilisierung der Materialstruktur durch Umlagerungen und Migrationen von Übergangmetallen im positiven Aktivmaterial. Dies führt zu einer Stabilisierung der Kapazität und Spannungslage, da das Aktivmaterial weniger Veränderungen unterliegt.

Weiterhin hat die erfindungsgemäße Dotierung einen positiven Effekt auf die Ratenfähigkeit. Die Lithium-reiche Phase weist weiterhin ein Isolatorverhalten auf, jedoch gibt es keine Anzeichen für eine Phasenseparation wie im reinen Li2MnC>3, wodurch sich keine isolierende Schicht im Partikel bildet.

Durch gezielte Dotierung nur der ersten, Li2MnC>3 enthaltenden Komponente (A1 ), wird eine unnötige Dotierung der die NCM-Verbindung L1MO2 enthaltenden Komponente (A2) vermieden. Da die zweite, die NCM-Verbindung L1MO2 enthaltende Komponente (A2) bereits stabil zyklierbar ist, würde ein Einbringen von Fluorid-Ionen und Aluminium-Ionen in die zweite, die NCM-Verbindung

L1MO2 enthaltende Komponente (A2) eine Verunreinigung bedeuten, die die

Gesamtperformance des Materials reduziert.

Mit der Dotierung kann es zu einem Absinken der Anfangsspannung kommen, das notwendigerweise mit der Redoxaktivität der Mangan-Ionen Mn 3+ von ca. 3 V einhergeht (siehe Fig. 3). Obwohl die Durchschnittsspannung des

erfindungsgemäß dotierten Materials im Vergleich zum nicht gealterten

Ausgangsmaterial ca. 4% geringer ist, erhöht sich die gravimetrische

theoretische Kapazität aufgrund des geringen Gewichtes der Dotierelemente um bis zu 2%, in Abhängigkeit von der Dotiermenge, so dass eine bis zu 1 1 %

erhöhte Energiedichte im Vergleich zum undotierten gealterten Material, das schon nach wenigen Zyklen einen ausgeprägteren Verlust der Zellspannung aufweist (siehe Fig. 3), erzielt wird.

Im Gegensatz zu einer Beschichtung mit Alumiumfluorid wird bei einer Dotierung mit Aluminiumfluorid-Ionen der beschriebene positive Effekt im gesamten

Material erreicht und ist nicht nur auf die Oberfläche beschränkt.

Allgemein entsteht durch die besagte Dotierung ein Aktivmaterial (A) der

positiven Elektrode mit einer ersten, das Aluminiumfluorid-dotierte Metalloxid

Ι_ΐ2Μηθ3 enthaltenden Komponente (A1 ) und mit einer zweiten, die NCM- Verbindung L1MO2 enthaltenden Komponente (A2) gemäß folgender Formel (IV): a(LiM0 2 ) : 1 -a(Li2-zNazMni -y Al y 03-3yF 3 y) (IV) wobei M, z und y die zuvor definierten Bedeutungen haben und 1 > x > 0 ist. Bevorzugt ist 0,8 > a > 0,2, insbesondere 0,7 > a > 0,4.

Es wird auch eine positive Elektrode einer Batteriezelle vorgeschlagen, welche ein erfindungsgemäßes Aktivmaterial (A) umfasst.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist auf dem Aktivmaterial (A) der positiven Elektrode eine Beschichtung aufgebracht, welche AIF3 enthält. Eine Beschichtung des Aktivmaterials (A) der positiven Elektrode mit

Aluminiumfluorid wirkt sich positiv auf die Kapazität der Batteriezelle aus.

Insbesondere verhindert oder reduziert die besagte Beschichtung einen Kontakt des Aktivmaterials (A) der positiven Elektrode mit einer in der Batteriezelle enthaltenen Elektrolytzusammensetzung. Damit wird ein Auswaschen von Übergangsmetallen aus dem Aktivmaterial (A) der positiven Elektrode und ein Wandern von ausgewaschenen Übergangsmetallen zu der negativen Elektrode der Batteriezelle ebenfalls verhindert oder reduziert.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird auf dem Aktivmaterial (A) der positiven Elektrode eine Beschichtung aufgebracht, welche Kohlenstoff enthält. Eine derartige Beschichtung gewährleistet eine homogene elektronische Kontaktierung der positiven Elektrode.

Die besagte, AIF3 enthaltende Beschichtung sowie die besagte Kohlenstoff enthaltende Beschichtung können auch gemeinsam auf dem Aktivmaterial (A) der positiven Elektrode aufgebracht sein, insbesondere übereinander, also schichtweise.

Es wird auch eine Batteriezelle vorgeschlagen, welche mindestens eine erfindungsgemäße positive Elektrode umfasst.

Eine erfindungsgemäße Batteriezelle findet vorteilhaft Verwendung in einem Elektrofahrzeug (EV), in einem Hybridfahrzeug (H EV), in einem Plug-In-

Hybridfahrzeug (PHEV), in einem Werkzeug oder in einem Consumer-Elektronik- Produkt. Unter Werkzeugen sind dabei insbesondere Heimwerkzeuge sowie Gartenwerkzeuge zu verstehen. Unter Consumer-Elektronik-Produkten sind insbesondere Mobiltelefone, Tablet-PCs oder Notebooks zu verstehen.

Vorteile der Erfindung

Durch den teilweisen Ersatz der Sauerstoff-Ionen O 2" durch Fluorid-Ionen F " und den teilweisen Ersatz der Mangan-Ionen Mn 4+ durch die Aluminium-Ionen Al 3+ in dem Metalloxid Li2MnC>3 der ersten Komponente (AI) des Aktivmaterials (A) der positiven Elektrode wird ein Aktivmaterial (A) bereitgestellt, welches bei der Verwendung in einer Lithium-Ionen-Batteriezelle über einen verhältnismäßig großen Zeitraum und über hohe Zyklenzahlen eine stabile Spannung

gewährleistet. Ebenso bleiben die Struktur und die Kapazität der Lithium-Ionen- Batteriezelle über einen verhältnismäßig großen Zeitraum und über hohe Zyklenzahlen stabil. Spannungsverlust sowie Kapazitätsverlust sind deutlich vermindert. Des Weiteren hat die erfindungsgemäße Dotierung einen positiven Effekt auf die Ratenfähigkeit der Elektrode.

Damit steigt die Lebensdauer der Batterie, wodurch eine kommerzielle Nutzung, insbesondere von Lithium-Ionen-Batterien mit einer NCM-Verbindung in dem Aktivmaterial (A) der positiven Elektrode, möglich wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung einer Batteriezelle,

Figur 2 eine schematische Darstellung einer Abwandlung der Batteriezelle aus Figur 1 und

Figur 3 einen Vergleich von Redoxpotentialen verschiedener

Elektrodenmaterialien.

Ausführungsformen der Erfindung

In Figur 1 ist eine Batteriezelle 2 schematisch dargestellt. Die Batteriezelle 2 umfasst ein Zellengehäuse 3, welches prismatisch, vorliegend quaderförmig, ausgebildet ist. Das Zellengehäuse 3 ist vorliegend elektrisch leitend ausgeführt und beispielsweise aus Aluminium gefertigt. Das Zellengehäuse 3 kann aber auch aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise Kunststoff, gefertigt sein.

Die Batteriezelle 2 umfasst ein negatives Terminal 1 1 und ein positives Terminal 12. Über die Terminals 1 1 , 12 kann eine von der Batteriezelle 2 zur Verfügung gestellte Spannung abgegriffen werden. Ferner kann die Batteriezelle 2 über die Terminals 1 1 , 12 auch geladen werden. Die Terminals 1 1 , 12 sind beabstandet voneinander an einer Deckfläche des prismatischen Zellengehäuses 3 angeordnet.

Innerhalb des Zellengehäuses 3 der Batteriezelle 2 ist ein Elektrodenwickel angeordnet, welcher zwei Elektroden, nämlich eine negativen Elektrode 21 und eine positive Elektrode 22, aufweist. Die negative Elektrode 21 und die positive Elektrode 22 sind jeweils folienartig ausgeführt und unter Zwischenlage eines Separators 18 zu dem Elektrodenwickel gewickelt. Es ist auch denkbar, dass mehrere Elektrodenwickel in dem Zellengehäuse 3 vorgesehen sind. Anstelle des Elektrodenwickels kann auch beispielsweise ein Elektrodenstapel vorgesehen sein.

Die negative Elektrode 21 umfasst ein negatives Aktivmaterial 41 , welches folienartig ausgeführt ist. Das negative Aktivmaterial 41 weist als Grundstoff Silizium oder eine Silizium enthaltende Legierung auf.

Die negative Elektrode 21 umfasst ferner einen Stromableiter 31 , welcher ebenfalls folienartig ausgebildet ist. Das negative Aktivmaterial 41 und der Stromableiter 31 sind flächig aneinander gelegt und miteinander verbunden. Der Stromableiter 31 der negativen Elektrode 21 ist elektrisch leitfähig ausgeführt und aus einem Metall gefertigt, beispielsweise aus Kupfer. Der Stromableiter 31 der negativen Elektrode 21 ist elektrisch mit dem negativen Terminal 1 1 der

Batteriezelle 2 verbunden.

Bei der positiven Elektrode 22 handelt es sich vorliegend um eine

HE(Hochenergie)-NCM(Nickel-Cobalt-Mangan)-Elektrode. Die positive Elektrode 22 umfasst ein positives Aktivmaterial (A) 42, welches in Partikelform vorliegt. Zwischen den Partikeln des positiven Aktivmaterials (A) 42 sind Zusatzstoffe, insbesondere Leitruß und Binder, angeordnet. Das positive Aktivmaterial (A) 42 und die besagten Zusatzstoffe bilden dabei einen Verbund, welcher folienartig ausgeführt ist. Das positive Aktivmaterial (A) 42 weist eine erste Komponente (A1 ) auf, die

Li2MnC>3 enthält. Die erste Komponente des positiven Aktivmaterials (A) 42 weist ferner eine Dotierung mit Alumiumfluorid-Ionen auf, welche wenigstens einen Teil der Sauerstoff-Ionen O 2" und der Mangan-Ionen Mn 4+ der Komponente Li2MnC>3 ersetzen. Die erste Komponente (A1 ) kann zusätzlich mit Natrium-Ionen dotiert sein, sodass ein Teil der Lithium-Ionen durch Natrium-Ionen ersetzt ist.

Das positive Aktivmaterial (A) 42 weist ferner eine zweite Komponente (A2) auf, die eine NCM-Verbindung, nämlich LMO2, enthält. M ist dabei ein

Übergangsmetall, insbesondere ausgewählt aus Nickel, Cobalt und/oder

Mangan. Weitere Bestandteile des positiven Aktivmaterials (A) 42 sind insbesondere PVDF-Binder, Graphit und Ruß.

Die positive Elektrode 22 umfasst ferner einen Stromableiter 32, welcher ebenfalls folienartig ausgebildet ist. Der Verbund aus dem positiven Aktivmaterial (A) 42 und den Zusatzstoffen und der Stromableiter 32 sind flächig aneinander gelegt und miteinander verbunden. Der Stromableiter 32 der positiven Elektrode 22 ist elektrisch leitfähig ausgeführt und aus einem Metall gefertigt,

beispielsweise aus Aluminium. Der Stromableiter 32 der positiven Elektrode 22 ist elektrisch mit dem positiven Terminal 12 der Batteriezelle 2 verbunden.

Die negative Elektrode 21 und die positive Elektrode 22 sind durch den

Separator 18 voneinander getrennt. Der Separator 18 ist ebenfalls folienartig ausgebildet. Der Separator 18 ist elektronisch isolierend ausgebildet, aber ionisch leitfähig, also für Lithium-Ionen durchlässig.

Das Zellengehäuse 3 der Batteriezelle 2 ist mit einer flüssigen aprotischen Elektrolytzusammensetzung 15, oder mit einem Polymerelektrolyt, gefüllt. Die Elektrolytzusammensetzung 15 umgibt dabei die negativen Elektrode 21 , die positive Elektrode 22 und den Separator 18. Auch die

Elektrolytzusammensetzung 15 ist ionisch leitfähig und umfasst beispielsweise ein Gemisch aus mindestens einem zyklischen Carbonat (z.B. Ethylencarbonat (EC), Propylencarbonat (PC), Butylencarbonat (BC)) und mindestens einem linearen Carbonat (z.B. Dimethylencarbonat (DMC), Diethylcarbonat (DEC), Methylethylcarbonat (MEC)) als Lösungsmittel, sowie einem Lithiumsalz (z.B. LiPF 6 , LiBF 4 ) als Additiv.

In Figur 2 ist eine Abwandlung der Batteriezelle 2 aus Figur 1 schematisch dargestellt. Die abgewandelte Batteriezelle 2 umfasst ebenfalls ein

Zellengehäuse 3, welches prismatisch, vorliegend quaderförmig, ausgebildet ist. Die Batteriezelle 2 ähnelt weitgehend der Batteriezelle 2 aus Figur 1 . Im

Folgenden wird daher insbesondere auf Unterschiede zu der Batteriezelle 2 aus Figur 1 eingegangen.

Auf die Partikel des positiven Aktivmaterials (A) 42 ist eine Beschichtung 52 aufgebracht. Die Partikel des positiven Aktivmaterials (A) 42 sind von der Beschichtung 52 umgeben. Die Beschichtung 52 umhüllt somit die Partikel des positiven Aktivmaterials (A) 42.

Die Beschichtung 52 enthält vorliegend Aluminiumfluorid, also AIF3. Die

Beschichtung 52 verhindert oder reduziert einen Kontakt des positiven

Aktivmaterials (A) 42 mit der in dem Zellengehäuse 3 der Batteriezelle 2 enthaltenen Elektrolytzusammensetzung 15. Damit ist ein Auswaschen von Übergangsmetallen aus dem positiven Aktivmaterial (A) 42 und ein Wandern von ausgewaschenen Übergangsmetallen zu der negativen Elektrode 21 der Batteriezelle 2 ebenfalls verhindert oder reduziert.

Die Beschichtung 52 kann auch Kohlenstoff enthalten. Eine derartige

Beschichtung 52 gewährleistet eine homogene elektronische Kontaktierung der positiven Elektrode 22. Die Beschichtung 52 kann dabei insbesondere mehrschichtig aufgebaut sein und dabei beispielsweise eine Schicht aus Aluminiumfluorid, also AIF3, und eine Schicht aus Kohlenstoff enthalten.

In Figur 3 ist auf der Ordinate ein Redoxpotential in Volt gegen einen

Lithiumanteil x im LixMnC einer ersten Komponente (A1 ) auf der Abszisse aufgetragen. Berechnete Durchschnittsspannungen einer Li2Mn03-Komponente (A1 ) sind für ein nicht gealtertes Ausgangsmaterial (Kreuze), ein gealtertes Material (Rauten) und ein erfindungsgemäß mit Aluminiumfluorid-Ionen dotiertes Material (Kreise) gegenübergestellt. Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin hervorgehobenen Aspekte beschränkt. Vielmehr ist innerhalb des durch die Ansprüche angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.