RÖLLEKE PETER (DE)
VON CHAMIER-CIEMINSKI ANDREAS (DE)
EP1832757A2 | 2007-09-12 | |||
DE102006055747A1 | 2008-05-29 | |||
DE102007016817A1 | 2008-10-09 |
Patentansprüche 1. Stellvorrichtung (10) für die Bewegung eines Stellgliedes (20), aufweisend einen Stellantrieb (30) für die Erzeugung einer Stellbewegung für das Stellglied (20) und eine Übertragungsvorrichtung (40) für die Übertragung der Stellbewegung vom Stellantrieb (30) auf das Stellglied (20), weiter aufweisend eine Sensorvorrichtung (50) für die Erkennung der Stellposition des Stellgliedes (20), dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorvorrichtung (50) einen Signalnehmer (52) und einen Signalgeber (54) aufweist, wobei der Signalnehmer (52) im Stellantrieb (30) und der Signalgeber (54) als Teil der Übertragungsvorrichtung (40) ausgebildet ist. 2. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (30) eine Leiterplatte (32) aufweist, auf welcher der Signalnehmer (52) angeordnet ist. 3. Stellvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber (54) an einem sich bei der Stellbewegung bewegenden Bauteil (42) der Übertragungsvorrichtung (40) angeordnet ist. - 2 - Stellvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorvorrichtung (50) ausgebildet ist für zumindest eine der folgenden Signalkommunikationen zwischen dem Signalgeber (54) und dem Signalnehmer (52): - Magnetische Wechselwirkung - Induktion - Optische Wechselwirkung - Resistive Wechselwirkung - Mechanische Wechselwirkung Stellvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorvorrichtung (50) ausgebildet ist für eine quantitative Auswertung der Stellposition des Stellgliedes (20). Stellvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsvorrichtung (40) wenigstens abschnittsweise als Hebelmechanik (44) mit Übertragungshebeln (46) für die Übertragung der Stellbewegung ausgebildet ist. Stellvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber (54) als Endanschlag (54a) ausgebildet ist für eine Erkennung wenigstens einer Endposition des Stellgliedes (20) am Ende der Stellbewegung. - 3 - Stellvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsvorrichtung (40) eine Bewegungsschnittstelle (48) für die Befestigung des Stellgliedes (20) zur Übertragung der Stellbewegung aufweist sowie die Übertragungsvorrichtung (40) und der Stellantrieb (30) als Baueinheit ausgebildet sind. Stellvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorvorrichtung (50) eine Kontrolleinheit (56) aufweist für die Aufnahme, Verarbeitung und/oder Weiterleitung des vom Signalnehmer (52) erkannten Signals. Stellsystem (100), insbesondere für ein Fahrzeug, aufweisend ein Stellglied (20), welches für eine Stellbewegung zwischen zumindest zwei Stellpositionen bewegbar gelagert ist und eine Stellvorrichtung (10) mit den Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 9, deren Übertragungsvorrichtung (40) mit dem Stellglied (20) für die Übertragung der Stellbewegung in Wirkverbindung steht. |
STELLGLIEDES
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung für die Bewegung eines Stellgliedes sowie ein Stellsystem mit einer entsprechenden Stellvorrichtung sowie einem entsprechenden Stellglied.
Es ist bekannt, dass insbesondere in Fahrzeugen Stellvorrichtungen verwendet werden, um Stellglieder mit einer Stellbewegung zu beaufschlagen. Dabei kann es sich beispielsweise um die sogenannte Shutter-Vorrichtung beim Kühlergrill eines Fahrzeugs handeln. Ein solches Stellglied dient also dazu, entsprechend zwischen zumindest zwei Positionen hin und her bewegt zu werden. Hierfür ist in bekannter Weise ein Stellantrieb vorgesehen, welcher die entsprechende Stellbewegung für das Stellglied zur Verfügung stellt. Diese Stellbewegung sowie die dafür notwendige Kraft wird von dem Stellantrieb üblicherweise in Form eines Elektromotors, also einem Stellmotor, zur Verfügung gestellt. Um sicherzustellen, dass die Stellbewegung auch tatsächlich in gewünschter Weise ausgeführt worden ist, bzw. um die Stellbewegung zu steuern oder sogar zu regeln, ist bei bekannten Stellvorrichtungen üblicherweise eine Sensorvorrichtung vorgesehen. Diese Sensorvorrichtung ist Teil des
Stellantriebes und kann auf diese Weise sicherstellen, dass der Stellantrieb auch tatsächlich die Stellbewegung durchführt. Damit kann die Sensorvorrichtung eine Rückmeldung geben, in welcher Positionierung sich der Stellantrieb aktuell befindet.
Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist es, dass nur in sehr indirekter Weise eine Rückkopplung hinsichtlich der tatsächlichen Stellposition des Stellgliedes durch die Sensorvorrichtung erfasst werden kann. So wird nicht der Endpunkt und die reale Stellposition des Stellgliedes, sondern vielmehr in indirekter Weise nur die damit korrelierende Stellposition am anderen Ende der Antriebskette, nämlich am
Stellantrieb, von der Sensorvorrichtung erfasst. Möglicherweise negative
Beeinträchtigungen, welche bei der Übertragung der Stellbewegung vom Stellantrieb bis hin zum Stellglied vorherrschen können, werden dementsprechend von bekannten Sensorvorrichtungen nicht erfasst. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass z. B. in einer Übertragungsvorrichtung zwischen dem Stellantrieb und dem Stellglied ein mechanischer Defekt in Form eines Bruchs vorliegt. Dies führt dazu, dass das Stellglied sich nicht mehr aus der entsprechend eingenommenen Stellposition herausbewegt, obwohl gleichzeitig der Stellantrieb problemlos die Stellbewegung weiter durchführen kann. Dieser Defekt ist also mit bekannten Stellvorrichtungen und der entsprechenden Sensorvorrichtung nicht erkennbar.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise die Diagnose von Defekten in der Stellvorrichtung zu verbessern.
Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Stellvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Stellsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Stellsystem und jeweils umgekehrt, so dass bzgl. der Offenbarung zu den einzelnen
Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
Eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung dient der Bewegung eines Stellgliedes. Dafür weist die Stellvorrichtung einen Stellantrieb für die Erzeugung einer Stellbewegung für das Stellglied auf. Weiter ist eine Übertragungsvorrichtung für die Übertragung der Stellbewegung vom Stellantrieb auf das Stellglied vorgesehen. Eine
erfindungsgemäße Stellvorrichtung weist weiter eine Sensorvorrichtung für die Erkennung der Stellposition des Stellgliedes auf. Erfindungsgemäß zeichnet sich die Stellvorrichtung dadurch aus, dass die Sensorvorrichtung einen Signalnehmer und einen Signalgeber aufweist, wobei der Signalnehmer im Stellantrieb und der
Signalgeber als Teil der Übertragungsvorrichtung ausgebildet ist. Eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung baut also auf der grundlegenden Technik bekannter Stellvorrichtungen auf. So ist weiter ein Stellantrieb, insbesondere mit einem Stellmotor vorgesehen, welcher die Stellbewegung und die dafür ebenfalls notwendige Stellkraft zur Verfügung stellt bzw. liefert. Über eine
Übertragungsvorrichtung, welche z. B. als Getriebe, als Hebelkinematik oder als Gestänge ausgebildet sein kann, kann diese Stellbewegung und damit auch die einhergehende Stellkraft auf das Stellglied übertragen werden. Somit kann beim Betrieb des Stellantriebs eine entsprechende Stellbewegung das Stellglied in unterschiedliche Steilpositionen bewegen.
Auch gemäß den bekannten Stellvorrichtungen weist die erfindungsgemäße
Stellvorrichtung eine grundsätzliche Sensorvorrichtung auf, um die Stellposition des Stellgliedes zu erkennen. Jedoch unterscheidet sich diese Sensorvorrichtung in entscheidender Weise von bekannten Stellvorrichtungen. So ist erfindungsgemäß explizit eine Separierung des Signalnehmers vom Signalgeber für die
Sensorvorrichtung vorgesehen. Während der Signalnehmer als Teil des Stellantriebs ausgebildet ist, findet sich der Signalgeber vom Stellantrieb getrennt als Teil der Übertragungsvorrichtung. Mit anderen Worten kann nun durch die Bewegung, welche als Stellbewegung vom Stellantrieb zur Verfügung gestellt wird, diese Stellbewegung auch über die Übertragungsvorrichtung ausgeführt werden. Dies führt dazu, dass der Signalgeber, welcher als Teil dieser Ü bertrag ungsvorrichtung ausgebildet ist, ebenfalls die Stellbewegung durchführt. Diese Stellbewegung der
Übertragungsvorrichtung wird nun durch die entsprechend damit korrelierte
Stellbewegung des Signalgebers vom Signalnehmer erkannt, so dass durch die Sensorvorrichtung die entsprechende Stellposition erkannt werden kann.
Im Vergleich zu den bekannten Lösungen dient die Separierung der
Sensorvorrichtung dazu, die Diagnosebreite zu erweitem. So kann nunmehr nicht nur ein Defekt im Stellantrieb, sondern zusätzlich auch ein Defekt in der
Übertragungsvorrichtung zweifelsfrei erkannt werden. Selbst für den Fall, dass der Stellantrieb noch einwandfrei funktioniert, jedoch in der Übertragungsvorrichtung ein mechanischer Defekt, z. B. in Form eines Bruches, vorliegt, kann nun die Sensorvorrichtung diesen mechanischen Defekt erkennen. Wird der Stellantrieb bewegt und die entsprechende Stellbewegung von der Übertragungsvorrichtung nicht oder nur teilweise mit durchgeführt, so wird diese Differenz durch eine entsprechende Differenz der Bewegung des Signalgebers vom Signalnehmer erkannt, so dass die Sensorvorrichtung hierüber eine entsprechende Information erhalten und auswerten kann. Dadurch, dass die Übertragungsvorrichtung häufig in direktem mechanisch übertragendem Wirkkontakt mit dem entsprechenden Stellglied steht, kann das Stellglied und die Übertragungsvorrichtung aus mechanischer Sicht häufig auch als Bewegungseinheit verstanden werden. Da üblicherweise nur eine einfache
festlegende und vor allem fixierende Stellschnittstelle bzw. Bewegungsschnittstelle zwischen der Übertragungsvorrichtung und dem Stellglied vorgesehen ist, ist ein Defekt innerhalb der Übertragungsvorrichtung gleichbedeutend mit einem
Bewegungsdefekt des Stellgliedes.
Ist beispielsweise das Stellglied durch eine mechanische Einwirkung von außen, z. B. den Steinschlag und damit eine einhergehende Blockade in einer Shutter-Vorrichtung beim Kühlergrill eines Fahrzeugs, blockiert, so kann die Bewegung auch von der Übertragungsvorrichtung nicht ausführt werden. Dies spiegelt eine entsprechende Rückkopplung auch auf die Korrelation der entsprechenden Bewegung des
Signalgebers wieder, so dass auch ein solcher Defekt durch eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung zweifelsfrei erkannt werden kann.
Im Gegensatz zu einer Lösung, bei welcher die gesamte Sensorvorrichtung, also Signalgeber und Signalnehmer, separat von der Stellvorrichtung ausgebildet werden müsste, um eine direkte Signalerkennung am Stellglied zu ermöglichen, bietet eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung die gleiche Kompaktheit in der Bauform, wie sie bei bekannten Stellvorrichtungen Gegenstand ist. Unter Beibehaltung dieser geringen Komplexität kann jedoch durch eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung die
Diagnosebreite hinsichtlich der erkennbaren Defekte und Fehler innerhalb der Stellvorrichtung deutlich verbreitert werden. Diese Verbreiterung der
Diagnosemöglichkeit geht jedoch mit einer gleichbleibenden reduzierten Komplexität und mit einem sehr geringen Kostenaufwand einher, so dass die entsprechenden erfindungsgemäßen Funktionen besonders einfach erzielt werden können.
Unter einem Signalnehmer und einem Signalgeber ist dabei eine
Signalkommunikation zu verstehen, welche für die Sensorvorrichtung vorzugsweise eineindeutig eine entsprechende Positionserkennung der Stellposition des Stellgliedes ermöglicht. Die Art Kommunikation zwischen Signalgeber und Signalnehmer ist dabei für den Funktionsvorteil gemäß der vorliegenden Erfindung unerheblich. So sind beispielsweise magnetische, resistive oder induktive Kommunikationen für die
Signalkommunikation genauso denkbar, wie optische oder sogar mechanische Signalkommunikationen.
Es kann von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung der Stellantrieb eine Leiterplatte aufweist, auf welcher der Signalnehmer angeordnet ist. Eine solche Leiterplatte ist üblicherweise grundsätzlich Gegenstand eines
Stellantriebes, wobei auf der Leiterplatte eine entsprechende Kontrolleinheit für die Steuerung und/oder Regelung des Stellantriebs, insbesondere eines entsprechenden Steilmotors, ausgebildet ist. Somit ist die Leiterplatte ein bereits bestehendes Bauteil, welches nun zusätzlich den Signalnehmer aufweisen kann. Der Signalnehmer ist dabei sozusagen der Empfänger von Signalen vom Signalgeber. Selbstverständlich kann, insbesondere bei einer induktiv ausgebildeten Signalkommunikation, der Signalgeber auch aktive Funktionen, wie z. B. das Erzeugen eines Wirbelstromfeldes, erfüllen. All dies ist möglich, ohne die Komplexität des Stellantriebs zu erhöhen, da auf ein und derselben entsprechenden Leiterplatte sowohl die notwendige Kontrollfunktion für den Stellantrieb, als auch die entsprechende Sensorfunktion für den Signalnehmer ausgebildet werden kann. Damit reduzieren sich die Komplexität und der
Kostenaufwand für die Ausführung einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung weiter.
Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung der Signalgeber an einem sich bei der Stellbewegung bewegenden Bauteil der Ü bertrag ungsvorrichtung angeordnet ist. Das bedeutet, dass z. B. die
Ü bertrag ungsvorrichtung als Übertragungshebelkinematik ausgebildet ist. Die einzelnen Hebel dieser Hebelkinematik bewegen sich entsprechend der Lagerstellen bei der Durchführung der Stellbewegung in einer definierten Weise. Somit korreliert jede Position jedes Hebels dieser Übertragungsvorrichtung mit einer entsprechenden Position des Stellgliedes. Die Anordnung des Signalgebers an einem sich
bewegenden Bauteil der Übertragungsvorrichtung erlaubt nun, den bereits mehrfach erläuterten Rückschluss auf eine exakte Stellposition des Stellgliedes in noch genauerer und vor allem noch einfacherer Weise. Insbesondere kann dabei die Detektion des Defekts auf einen Teil der Übertragungsvorrichtung sozusagen automatisch eingeschränkt werden.
Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung die Sensorvorrichtung ausgebildet ist, für zumindest eine der folgenden
Signalkommunikationen zwischen dem Signalgeber und dem Signalnehmer:
- Magnetische Wechselwirkung
- Resistive Wechselwirkung
- Induktion
- Optische Wechselwirkung
- Magnetische Wechselwirkung
Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Insbesondere wird erfindungsgemäß eine berührungslose Signalkommunikation eingesetzt. Dabei kann die Kommunikation zwischen Signalgeber und Signalnehmer sowohl unidirektional, als auch multidirektional ausgebildet sein. Für eine induktive Signalkommunikation kann beispielsweise der Signalnehmer eine Erregerspule aufweisen, so dass ein entsprechendes Wirbelstromfeld im Signalgeber erzeugt wird. Der resultierende Stromfluss und der damit sich einstellende Induktionseffekt auf Seiten des Signalgebers kann nun wiederum in einem separaten Bereich des
Signalnehmers erkannt werden, so dass in eindeutiger Weise die Positionserkennung der Stellposition des Stellgliedes für die erfindungsgemäße Stellvorrichtung möglich wird. Bei dieser Ausführungsform kann selbstverständlich auch eine andere Lösung, z. B. eine magnetische Wechselwirkung, insbesondere unter Verwendung des Hall- Effektes, eingesetzt werden.
Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung die Sensorvorrichtung ausgebildet ist für eine quantitative Auswertung der
Stellposition des Stellgliedes. Darunter ist zu verstehen, dass nicht nur qualitativ das Erreichen einer Endposition bzw. einer definierten Stellposition erkannt wird, sondern vielmehr unterschieden werden kann, welche exakte Position das Stellglied
eingenommen hat. Darunter ist z. B. die entsprechende Winkelposition bzw.
tatsächliche Funktionsposition des Stellgliedes zu verstehen. Die quantitative
Auswertung bringt zwar eine etwas höhere Komplexität der Sensorvorrichtung mit sich, lässt sich jedoch insbesondere mit einer zusätzlichen Auswertequalität belegen. So kann neben der Stellposition damit auch die Stellgeschwindigkeit erkannt werden. Eine quantitative Ausbildung lässt sich darüber hinaus dahingehend einsetzen, um bei einem erkannten Defekt den Grad des Defektes auf Basis der sich einstellenden Stellgeschwindigkeit oder auf Basis der finalen Stellposition zu ermitteln. So kann neben einem mechanischen Volldefekt auch ein Teildefekt oder sogar der Verschleiß einzelner Bauteile der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung auf diese Weise erkannt werden.
Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung die Übertragungsvorrichtung wenigstens abschnittsweise als Hebelmechanik mit
Ü bertrag ungshebeln für die Übertragung der Stellbewegung ausgebildet ist. Dabei handelt es sich um eine besonders einfache und kostengünstige Lösung. Die einzelnen Übertragungshebel weisen dabei entsprechende Lagerstellen auf, welche eine definierte Hebelbewegung bzw. Hebelschwenkbewegung durchführen können. Damit wird sichergestellt, dass die Stellbewegung in definierte Weise das Stellglied zwischen den einzelnen Stellpositionen hin und her bewegen kann. Die
Hebelmechanik im entsprechenden Übertragungshebel ist dabei vorzugsweise mit dem Signalgeber in einer Art und Weise ausgebildet, dass zumindest ein Teil der sich bewegenden Übertragungshebel oder der Gelenke der Übertragungshebel mit dem Signalgeber ausgestaltet sein kann. Damit ist eine Bewegung des Signalgebers gemeinsam mit dem Ü bertrag ungshebel gewährleistet, um die erfindungsgemäße Funktionalität besonders einfach und kostengünstig zu gewährleisten.
Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung der Signalgeber als Endanschlag ausgebildet ist, für eine Erkennung wenigstens einer Endposition des Stellgliedes am Ende der Stellbewegung. Darunter ist sozusagen ein qualitatives Erkennen in Form einer mechanischen Schaltmöglichkeit für diese
Endposition definiert. Selbstverständlich kann auch in zwei oder mehr Endpositionen ein entsprechender Endanschlag vorgesehen sein. Der Signalgeber ist dabei in einfachster weise ein entsprechender Anschlag, welcher mit einem mechanischen Schalter des Signalnehmers zusammenwirkt. Bewegt sich also der Signalgeber in die entsprechende Endposition, so drückt der Signalgeber automatisch und in
mechanischer Weise auf den Schalter des Signalnehmers und löst auf diese Weise das Signal der erreichten Endposition aus. Selbstverständlich ist dies auch
kombinierbar mit aufwendigeren Korrelationen zwischen Signalnehmer und
Signalgeber.
Darüber hinaus kann es von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen
Stellvorrichtung die Übertragungsvorrichtung eine Bewegungsschnittstelle für die Befestigung des Stellgliedes zur Übertragung der Stellbewegung aufweist sowie die Übertragungsvorrichtung und der Stellantrieb als Baueinheit ausgebildet sind. Dies führt dazu, dass die geringe Komplexität und die Kompaktheit einer
erfindungsgemäßen Stellvorrichtung noch weiter und stärker ausgebildet sein können. So ist es möglich, dass ein gemeinsames Gehäuse die Übertragungsvorrichtung und den Stellantrieb umgibt, so dass eine einzige Montageeinheit für diese Baueinheit als Montagebauteil in der Montage des Fahrzeugs eingesetzt werden kann. Weiter ist es denkbar, dass bereits bestehende Stellvorrichtungen durch eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung ausgetauscht werden, so dass die erfindungsgemäße Funktionalität bei einer bestehenden Vorrichtung nachrüstbar ist.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung die Sensorvorrichtung eine Kontrolleinheit aufweist für die Aufnahme, Verarbeitung und/oder Weiterleitung des vom Signalnehmer erkannten Signals. Eine solche Kontrolleinheit dient insbesondere auch dazu, aktive Signalnehmer, z. B. für eine induktive Signalerkennung, in entsprechender Weise anzusteuern. Die Aufnahme und Weiterleitung sind dabei vorzugsweise Grundfunktionen der Kontrolleinheit.
Selbstverständlich kann die Kontrolleinheit auch als Recheneinheit ausgebildet sein, um bereits einen zumindest ersten Interpretationsschritt in verarbeitender Weise für das erkannte Signal durchzuführen. Die Weiterleitung kann in Form eines
Fehlersignals erfolgen. Auch nach erfolgter quantitativer Analyse ist ein quantitatives Fehlersignal bzw. eine entsprechende Verschleißanzeige im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar.
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Stellsystem, insbesondere für ein Fahrzeug, aufweisend ein Stellglied, welches für eine Stellbewegung zwischen zumindest zwei Stellpositionen bewegbar gelagert ist, und eine Stellvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, deren Übertragungsvorrichtung mit dem Stellglied für die Übertragung der Stellbewegung in Wirkverbindung steht. Damit bringt ein erfindungsgemäßes Stellsystem die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung erläutert worden sind.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen
schematisch:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Stellsystems und
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Stellsystems.
Figur 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Stellsystem 100 mit einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung 10. Diese Stellvorrichtung 10 ist mit einer Übertragungsvorrichtung 40 in Form einer Hebelmechanik 44 ausgestaltet. Die Hebelmechanik 44 ist hier mit mehreren Gelenkstellen und zwei Übertragungshebeln 46 ausgestattet. Um eine Bewegung des Stellgliedes 20 des Stellsystems 100 durchzuführen, ist ein Stellantrieb 30 mit einem nicht näher dargestellten Stellmotor vorgesehen. Die Stellbewegung kann nun über die
Übertragungsvorrichtung 40 und eine entsprechende Bewegungsschnittstelle 48 in eine Stelibewegung des Stellgliedes 20 umgesetzt werden. Bei dieser Stellbewegung bewegt sich auch die gesamte Hebelmechanik 44 und damit die
Ü bertrag ungsvorrichtung 40.
Wie der Figur 1 zu entnehmen ist, ist oben rechts an der Übertragungsvorrichtung 40 an einem Bauteil 42 der Übertragungsvorrichtung 40 ein Signalgeber 54,
insbesondere in Form eines Induktionsgebers, angeordnet. Auf einer Leiterplatte 32 des Stellantriebes 30 ist ein Signalnehmer 52 und eine entsprechende Kontrolleinheit 56 angeordnet.
Bewegt sich nun die Übertragungsvorrichtung 40 angetrieben durch den Stellantrieb 30 entlang der Stellbewegung, so führt dies in erster Linie zur entsprechenden
Stellbewegung des Stellgliedes 20. Gleichzeitig bewegt sich jedoch auch der
Signalgeber 54 entlang der Stellbewegung. Diese Durchführung der Stellbewegung kann in der veränderten Relativpositionierung durch den Signalnehmer 52 erkannt werden, so dass in der Kontrolleinheit 56 eine entsprechende Verarbeitung des Signals durch die Sensorvorrichtung 50 und eine Weiterleitung erfolgen kann.
Figur 2 zeigt eine alternative Ausgestaltungsform zur Figur . So ist hier die
Ausbildung der Sensorvorrichtung 50 durch einen Endanschlag gelöst, wobei der Endanschlag 54a durch den Signalgeber 54 ausgebildet wird. Der Signalnehmer 52 ist hier als abstehender Teil von der Leiterplatte 32 als mechanischer Druckknopf ausgebildet, so dass der entsprechende Anschlag nun automatisch in mechanischer Weise das Signal an die Kontrolleinheit 56 erzeugen kann. In übriger Weise
funktioniert die Ausführungsform der Figur 2 in gleicher Weise, wie dies zur Figur 1 bereits erläutert worden ist. Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
10 Stellvorrichtung
20 Stellglied
30 Stellantrieb
32 Leiterplatte
40 Übertragungsvorrichtung
42 Bauteil
44 Hebelmechanik
46 Übertragungshebel
48 Bewegungsschnittstelle
50 Sensorvorrichtung
52 Signalnehmer
54 Signalgeber
54a Endanschlag
56 Kontrolleinheit
100 Stellsystem