Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ANTIMICROBIALLY TREATED TRANSPORTING CONTAINER, IN PARTICULAR FOR CARRYING FOODSTUFFS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/033618
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transporting container, in particular for carrying foodstuffs, which has a polymer foam with an antimicrobial active substance, and to a corresponding method of producing the transporting container.

Inventors:
SULGER HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/007310
Publication Date:
March 19, 2009
Filing Date:
September 06, 2008
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
THERMOHAUSER GMBH (DE)
SULGER HELMUT (DE)
International Classes:
B65D81/38
Foreign References:
DE10107478A12002-09-05
EP1133327A12001-09-19
DE2711427A11978-09-21
DE10107478A12002-09-05
Attorney, Agent or Firm:
RUFF, WILHELM, BEIER, DAUSTER & PARTNER (Stuttgart, DE)
Download PDF:
Claims:

Patentansprüche

1. Transportbehälter, insbesondere zur Beförderung von Lebensmitteln, umfassend einen polymeren Schaumstoff mit einem antimikrobiellen Wirkstoff.

2. Transportbehälter nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter ein Isolierbehälter ist.

3. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter ein Wärmeisolierbehälter, insbesondere eine Thermobox, ist.

4. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der polymere Schaumstoff aus einem thermoplastischen Kunststoff gebildet ist.

5. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der polymere Schaumstoff aus einem wärmeisolierenden Kunststoff gebildet ist.

6. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der polymere Schaumstoff aus einem Polyolefin, vorzugsweise aus Polypropylen, gebildet ist.

7. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der polymere Schaumstoff expandiertes Polypropylen ist.

8. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der antimikrobielle Wirkstoff in dem polymeren Schaumstoff, insbesondere auf dessen Oberfläche, dispergiert vorliegt.

9. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der antimikrobielle Wirkstoff in Poren und/oder Verbindungskanälen zwischen Poren des Schaumstoffs befindet.

10. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter zumindest zum Teil mit dem antimikrobiellen Wirkstoff beschichtet ist.

11. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter eine zumindest teilweise mit dem antimikrobiellen Wirkstoff beschichtete Oberfläche, insbesondere Innenoberfläche, aufweist.

12. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der antimikrobielle Wirkstoff ein anorganischer Wirkstoff ist.

13. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem antimikrobiellen Wirkstoff um antimikrobielle Keramikteilchen, insbesondere antimikrobielle lonenaustausch-Keramikteilchen, handelt.

14. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der antimikrobielle Wirkstoff ein an- timikrobieller Zeolith ist.

15. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der antimikrobielle Wirkstoff ein Zeolith ist, der antmikrobiell wirksame Metallionen aufweist.

16. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der antimikrobielle Wirkstoff ein Zeolith ist, der ionenausgetauschte antimikrobielle Metallionen aufweist.

17. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der antimikrobielle Wirkstoff ein Zeolith mit Silberionen ist.

18. Verfahren zur Herstellung eines Transportbehälters nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der polymere Schaumstoff mit dem antimikrobiellen Wirkstoff ausgerüstet wird.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausrüstung des polymeren Schaumstoffs ein Transportbehälter mit dem antimikrobiellen Wirkstoff zumindest zum Teil beschichtet wird.

20. Verfahren zur Herstellung eines Transportbehälters nach Anspruch 18, umfassend die Schritte

- Herstellen einer Mischung aus dem antimikrobiellen Wirkstoff und einem geschmolzenen polymeren Schaumstoffmaterial,

- Extrudieren der hergestellten Mischung unter Bildung von antimikrobiellen Schaumstoffsträngen,

- Zerkleinern der Schaumstoffstränge unter Bildung von antimikrobiellen Schaumstoffpartikeln,

- Verarbeiten der Schaumstoffpartikel unter Bildung des Transportbehälters.

1. Verwendung eines Transportbehälters nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 17 zur Beförderung von Lebensmitteln, insbesondere von Warm- und/oder Kaltspeisen.

Description:

Beschreibung

Antimikrobiell ausgerüsteter Transportbehälter, insbesondere zur

Beförderung von Lebensmitteln

Die vorliegende Erfindung betrifft einen antimikrobiell ausgerüsteten Transportbehälter, insbesondere zur Beförderung von Lebensmitteln.

Es ist bekannt, dass einige Metalle einen antimikrobiellen Effekt aus- üben. Dies trifft vor allem für Silber zu, welches zudem aus toxikologischen Gesichtspunkten unbedenklich ist. Daher werden antimikrobielle Zusammensetzungen auf der Basis von Silber in der Medizintechnik bei der Herstellung beispielsweise von Kathetern, Stands, Prothesen, Wundverbänden sowie chirurgischen Operationsbestecken verwendet. Beispielhaft wird diesbezüglich auf die EP 1 133 327 B1 verwiesen.

Die antimikrobielle, insbesondere antibakterielle, Wirkung von Silber wird vor allem auf Silber im oxidierten Zustand zurückgeführt. Silberionen weisen eine generell hohe Bindungsaffinität zu schwefel-, sauer- stoff- und stickstoffhaltigen Gruppen von Enzymen des mikrobiellen At- mungs- und Elektronentransportsystems auf. Durch die Bindung an die betreffenden Enzyme wird das Atmungs- bzw. Elektronentransportsys- tem von Mikroorganismen lahmgelegt, so dass diese absterben. Der antimikrobielle Effekt von Silberionen beruht des Weiteren vermutlich auch auf deren Fähigkeit, für die Unversehrtheit vor allem von bakteriellen Zellwänden erforderliche Metallionen, beispielsweise Calcium- und Zinkionen, zu verdrängen. Dadurch werden die bakteriellen Zellwände geschädigt, so dass es zu einer Lyse der betreffenden Bakterien kommt.

Außerhalb der Medizintechnik kommen antimikrobielle Zusammensetzungen bislang dagegen nur vereinzelt zum Einsatz. Ein zusätzliches Einsatzgebiet betrifft etwa die Ausrüstung von Kleidungstextilien, insbe-

sondere Sport- und Outdoor-Textilien, zur Reduzierung von Schweißgeruch.

Demgegenüber ist bezüglich einer Verwendung von antimikrobiellen Zu- sammensetzungen oder Verbindungen im Lebensmittelbereich bislang wenig bekannt.

Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein nach hygienischen Gesichtspunkten verbessertes Transportbehältnis bereitzustel- len, das sich insbesondere zur Beförderung von Lebensmitteln eignet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Transportbehälter, insbesondere zur Beförderung von Lebensmitteln, vorzugsweise Warm- und/oder Kaltspeisen, umfassend einen polymeren Schaumstoff mit einem antimikrobiellen Wirkstoff.

In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Transportbehälter um einen Transportbehälter aus einem polymeren Schaumstoff, der einen antimikrobiellen Wirkstoff auf- weist.

In einer weiteren Ausführungsform ist der Transportbehälter ein Isolierbehälter, vorzugsweise ein Wärmeisolierbehälter. Erfindungsgemäß kann es sich bei dem Transportbehälter insbesondere um eine Thermo- box handeln.

Der Transportbehälter kann grundsätzlich in verschiedenen Formen vorliegen. Quaderförmige Transportbehälter sind bevorzugt. Der Transportbehälter kann beispielsweise zusammenfaltbar sein, insbesondere als Falt-Box vorliegen. Der Transportbehälter weist vorzugsweise Dimensionen auf, die eine Beförderung bzw. einen Transport von Warm- und/oder Kaltspeisen ermöglichen, insbesondere von Fleisch, Gemüse, Beilagen, Nudeln, Reis, Pasta, Salaten, Torten, Konfitüren, Eis und an-

deren Warm- oder Kaltspeisen. Der Transportbehälter kann in einer weitergehenden Ausführungsform Kavitäten in verschiedenen Dimensionen aufweisen, die eine sichere Aufbewahrung oder Lagerung der Lebensmittel während des Transports erlauben.

Als mögliche Innenmaße für den Transportbehälter (Länge x Breite x Höhe [cm]) werden beispielhaft genannt:

53,5 x 33,9 x 8,2; 53,5 x 33,9 x 1 1 ,7; 53,5 x 33,9 x 16,7; 53,5 x 33,9 x 21 ,7; 53,5 x 33,9 x 25,7; 54,0 x 33,5 x 11 ,5; 54,0 x 33,5 x 16,5; 54,0 x 33,5 x 21 ,5; 54,0 x 33,5 x 25,6; 53,5 x 33,0 x 47,0; 53,5 x 33,0 x 8,0; 53,5 x 33,0 x 12,0; 33,0 x 27,0 x 8,2; 33,0 x 27,0 x 1 1 ,7; 33,0 x 27,0 x 16,7; 33,0 x 27,0 x 21 ,7; 33,0 x 27,0 x 25,0; 33,0 x 27,0 x 35,0; 33,5 x 27,5 x 11 ,5; 33,5 x 27,5 x 16,5; 33,5 x 27,5 x 21 ,5; 56,2 x 23,9 x 13,0; 56,2 x 23,9 x 16,0; 56,2 x 23,9 x 21 ,0; 53,5 x 53,5 x 8,2; 53,5 x 53,5 x 16,7; 53,5 x 53,5 x 22,5; 53,5 x 53,5 x 30,0; 62,5 x 42,5 x 8,0; 62,5 x 42,5 x 12,0; 62,5 x 42,5 x 16,0; 62,5 x 42,5 x 20,0; 62,5 x 42,5 x 26,0; 62,5 x 42,5 x 30,0; 62,0 x 40,5 x 51 ,0; 62,5 x 42,5 x 30,0; 62,5 x 42,5 x 8,0; 62,5 x 42,5 x 12,0; 62,0 x 42,0 x 111 ,0; 62,0 x 42,0 x 37,0; 35,0 x 35,0 x 10,0; 35,0 x 35,0 x 17,5; 35,0 x 35,0 x 26,5; 35,0 x 35,0 x 30,5; 35,0 x 35,0 x 34,0; 35,0 x 35,0 x 20,5; 57,0 x 36,5 x 20,0; 32,0 x 24,0 x 9,0; 36,0 x 37,0 x 23,5.

Als mögliche Außenmaße (Länge x Breite x Höhe [cm]) werden beispielhaft genannt: 59,5 x 39,0 x 14,2; 59,5 x 39,0 x 17,7; 59,5 x 39,0 x 22,7;59,5 x 39,0 x 27,7; 59,5 x 39,0 x 31 ,7; 67,0 x 40,0 x 17,5; 67,0 x 40,0 x 22,5; 67,0 x 40,0 x 27,5; 67,0 x 40,0 x 31 ,0; 63,0 x 50,0 x 58,5; 59,5 x 39,0 x 12,5; 59,5 x 39,0 x 16,5; 39,0 x 33,0 x 14,2; 39,0 x 33,0 x 17,7; 39,0 x 33,0 x 22,7; 39,0 x 33,0 x 27,7; 39,0 x 33,0 x 31 ,0; 39,0 x 33,0 x 41 ,0; 47,0 x 35,0 x 17,5; 47,0 x 35,0 x 22,5; 47,0 x 35,0 x 27,5; 63,0 x 30,0 x 20,0; 63,0 x 30,0 x 23,0; 63,0 x 30,0 x 28,0; 59,5 x 59,5 x 14,2; 59,5 x 59,5 x 22,7; 59,5 x 59,5 x 28,5; 59,5 x 59,5 x 36,0; 68,5 x 48,5 x 14,0; 68,5 x 48,5 x 18,0; 68,5 x 48,5 x 22,0; 68,5 x 48,5 x 26,0; 68,5 x 48,5 x 32,0;

68,5 x 48,5 x 36,0; 70,0 x 58,0 x 62,0; 70,0 x 58,0 x 62,0; 71 ,0 x 49,0 x 34,0; 68,5 x 48,5 x 12,5; 68,5 x 48,5 x 16,5; 69,0 x 49,0 x 140,0; 69,0 x 49,0 x 37,0; 41 ,0 x 41 ,0 x 16,5; 41 ,0 x 41 ,0 x 24,0; 41 ,0 x 41 ,0 x 33,0; 41 ,0 x 41 ,0 x 37,0; 41 ,0 x 41 ,0 x 40,0; 41 ,0 x 41 ,0 x 25,5; 59,5 x 39,5 x 26,0; 36,0 x 35,0 x 13,5; 46,0 x 42,0 x 28,5.

Der polymere Schaumstoff ist in einer weiteren Ausführungsform aus einem thermoplastischen, insbesondere wärmeisolierenden, Kunststoff gebildet. Erfindungsgemäß ist es insbesondere vorgesehen, dass der polymere Schaumstoff aus einem Polyolefin, vorzugsweise aus Polypropylen, gebildet ist.

Besonders bevorzugt ist der polymere Schaumstoff expandiertes Polypropylen (EPP). Die Verwendung von expandiertem Polypropylen als polymerer Schaumstoff ist besonders vorteilhaft, da EPP ein lebensmittelechtes Kunststoffprodukt darstellt. Expandiertes Polypropylen zeichnet sich weiterhin durch vorteilhafte physikalische und mechanische Eigenschaften, wie beispielsweise eine ausgezeichnete Formstabilität, Stoßfestigkeit, Temperaturbeständigkeit sowie eine geringe Wärmeleit- fähigkeit, aus. Des Weiteren handelt es sich im Falle von EPP um einen umweltfreundlich herstellbaren Kunststoff, der gewöhnlich ohne Verwendung von halogenierten Kohlenwasserstoffen, Blei, Cadmium, Quecksilber oder chromhaltigen Verbindungen hergestellt wird. Weiterhin ist expandiertes Polypropylen mit besonderem Vorteil recyclingfähig. Beispielsweise können EPP-Schaumstoffabfälle in bestimmten Mengen wieder einem Formteilherstellungsprozess zugeführt werden. Gewöhnlich bestehen EPP-Produkte aus lediglich einem Material, so dass ihre Entsorgung wesentlich einfacher als bei anderen Kunststoffprodukten ist. Grundsätzlich lässt sich EPP durch geeignete Schmelzprozesse wieder in das Ausgangsmaterial Polypropylen zurückführen. Dort wo ein Werkstoffrecycling unwirtschaftlich oder nicht durchführbar ist, können EPP-Abfälle durch Rohstoffrecycling wieder in den Stoffkreislauf eingeführt werden. Ein besonderer Vorteil von expandiertem Polypropylen

- O - liegt darin, dass es keinen geeigneten Nährboden für Mikroorganismen, insbesondere Bakterien und Schimmelpilzen, darstellt.

In einer weitergehenden Ausführungsform liegt der antimikrobielle Wirk- stoff in dem polymeren Schaumstoff dispergiert vor. Der antimikrobielle Wirkstoff kann insbesondere auf der Oberfläche des polymeren Schaumstoffs dispergiert vorliegen. Erfindungsgemäß ist es insbesondere vorgesehen, dass der Wirkstoff gleichmäßig verteilt, insbesondere gleichmäßig dispergiert, im Schaumstoff vorliegt.

Der polymere Schaumstoff besitzt üblicherweise eine poröse Struktur. Bevorzugt befindet sich der antimikrobielle Wirkstoff in Poren und/oder Verbindungskanälen zwischen Poren des Schaumstoffs.

Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der antimikrobielle Wirkstoff schichtförmig vorliegt, insbesondere in Form von mindestens einer Schicht auf der Oberfläche des Transportbehälters.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Transportbehälter zumin- dest zum Teil, vorzugsweise vollständig, mit dem antimikrobiellen Wirkstoff beschichtet. Erfindungsgemäß ist es insbesondere vorgesehen, dass der Transportbehälter eine zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, mit dem antimikrobiellen Wirkstoff beschichtete Oberfläche aufweist. Bei der Oberfläche des Transportbehälters handelt es sich vor- zugsweise um die Innenoberflächen des Transportbehälters. Erfindungsgemäß ist es weiterhin bevorzugt, dass nur die Innenoberflächen des Transportbehälters mit dem antimikrobiellen Wirkstoff beschichtet sind. Dies ist besonders vorteilhaft, da hierdurch das zu befördernde Gut, insbesondere Lebensmittel, unmittelbar von einer antimikrobiellen Umgebung eingeschlossen werden kann. Eine antimikrobielle Beschich- tung des Transportbehälters wirkt vorteilhafterweise als Barriere für Mikroorganismen und verhindert dadurch eine mikrobielle Kolonisierung des Transportbehälters, insbesondere von dessen Inneren.

- D -

Der antimikrobielle Wirkstoff liegt gemäß einer weiteren Ausführungsform in partikulärer Form, insbesondere in Form von Nanopartikeln, vor.

Der antimikrobielle Wirkstoff ist vorzugsweise ein anorganischer Wirk- stoff. Beispielsweise kann es sich bei dem Wirkstoff um ein Metall oder eine Metalllegierung handeln. Als geeignete Metalle bzw. Metalllegierungen kommen insbesondere Kupfer, Silber, Gold, Zink und/oder deren Legierungen in Betracht. Silber ist in dieser Ausführungsform bevorzugt. In einer weitergehenden Ausführungsform können die Metalle, insbe- sondere Silber, als nanoförmige Partikel vorliegen.

Weiterhin kann der antimikrobielle Wirkstoff ein Metallsalz, insbesondere ein in wässrigen Medien schwer lösliches Metallsalz, sein. Bevorzugt handelt es sich bei dem Metallsalz um ein Silbersalz, insbesondere um Silberacetat, Silbercarbonat, Silbernitrat, Silberiodid, Silberiodat, Silber- palmitat und/oder Silberlaurat.

In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem anti- mikrobiellen Wirkstoff um antimikrobielle Keramikteilchen, insbesondere um antimikrobielle lonenaustausch-Keramikteilchen. Derartige Keramikteilchen umfassen Zeolithe, Hydroxyapatit, Zirkoniumphosphate und andere lonenaustausch-Keramiken.

Besonders bevorzugt ist der antimikrobielle Wirkstoff ein Zeolith. Zeo- lithe sind gewöhnlich kristalline Alumosilikate, insbesondere Alkali- und/oder Erdalkali-Alumosilikate, der allgemeinen Formel

M 2 Z 2 O AbO 3 XSiO 2 YH 2 O. In dieser Formel ist M normalerweise ein ein- oder mehrwertiges Metall, H, NH 4 usw., z die Wertigkeit, x = 1 ,8 bis ca.

12 und y = 0 bis ca. 8. Zeolithe besitzen gewöhnlich eine dreidimensio- nale Gerüststruktur.

Erfindungsgemäß kann es sich bei dem antimikrobiellen Wirkstoff um natürliche und/oder synthetische antimikrobielle Zeolithe handeln. Ge-

eignete Zeolithe sind beispielsweise Sodalith, Mordenit, Analcit, Clinoptilolith, Chabazit und Erionit.

Bevorzugt weist der antimikrobielle Zeolith eine mittlere Porengröße von etwa 4 Angström auf. Die durchschnittliche Teilchengröße beträgt etwa 1 bis 3 μm, bevorzugt 2 bis 3 μm. Die spezifische Oberfläche der Zeo- lithteilchen beträgt in einer bevorzugten Ausführungsform mindestens 150 m 2 /g, wobei die spezifische Oberfläche bis zu 600 m 2 /g betragen kann (wasserfreier Zeolith als Standard). Des Weiteren kann der anti- mikrobielle Zeolith eine Temperaturstabilität größer 800 0 C aufweisen. Das SiO 2 /AI 2 O 3 -Molverhältnis in der Zeolithzusammensetzung kann weniger als 14, insbesondere weniger als 11 , betragen.

Gewöhnlich handelt es sich bei dem antimikrobiellen Zeolith um einen Zeolith, der antimikrobiell wirksame Metallionen aufweist. Bei den Metallionen kann es sich insbesondere um Kupfer-, Silber-, Gold- und/oder Zinkionen handeln. Bevorzugt weist der antimikrobielle Zeolith Silberionen auf.

Die antimikrobiell wirksamen Metallionen können in einer möglichen Ausführungsform auf die Zeolithoberfläche aufgebracht sein. Insbesondere können an der Oberfläche des Zeoliths vorhandene Poren mit den Metallionen bzw. deren Salze versehen, insbesondere beschichtet, sein. Die Zeolithoberfläche ist in einer weiteren möglichen Ausführungsform von einer metallionenhaltigen Schicht überzogen. In dieser Ausführungsform können vor allem oberflächliche Poren des Zeoliths zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, durch diese überzugsschicht bedeckt sein. Erfindungsgemäß kann es weiterhin vorgesehen sein, dass sich die metallionenhaltige Schicht an Größe und Form von Zeolithporen an- passt, so dass eine poröse Zeolithstruktur erhalten bleibt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der antimikrobielle Wirkstoff ein Zeolith mit ionenausgetauschten antimikrobiellen Metallionen. Bei

- - dieser Ausführungsform sind die antimikrobiellen Metallionen durch eine lonenaustauschreaktion in den Zeolith eingebracht. Durch eine derartige lonenaustauschreaktion können ursprünglich im Zeolith vorhandene Kationen, beispielsweise Natrium-, Kalium-, Calcium- und/oder Magne- siumionen, zumindest zum Teil gegen antimikrobielle Metallionen ausgetauscht werden. Erfindungsgemäß kann der Anteil an antimikrobiellen Metallionen im Zeolith 0,1 bis 70 Gew-%, insbesondere 0,1 bis 50 Gew- %, bevorzugt 0,1 bis 30 Gew-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 20 Gew- %, betragen.

Der antimikrobielle Zeolith weist in einer weiteren Ausführungsform einen niedrigen lonenaustauschgrad auf. Der lonenaustauschgrad kann erfindungsgemäß geringer als die lonenaustausch-Sättigungskapazität des Zeoliths sein. In einer möglichen Ausführungsform weist ein erfin- dungsgemäß verwendeter Zeolith antimikrobielle Metallionen in einer Menge zwischen 20 und 90 %, insbesondere 30 bis 70 %, vorzugsweise 40 bis 60 %, der theoretischen lonenaustauschkapazität des Zeoliths auf.

Erfindungsgemäß kann der antimikrobielle Wirkstoff in Mischung mit weiteren antimikrobiellen Wirkstoffen vorliegen. Mit anderen Worten kann es sich bei dem antimikrobiellen Wirkstoff um eine Mischung oder Kombination von mehreren antimikrobiellen Wirkstoffen handeln.

Die antimikrobielle Wirkung des erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffs richtet sich mit besonderem Vorteil gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, Hefen und Pilze. Die antimikrobielle Wirkung beruht vor allem auf einer konzentrationsabhängigen Wachstumshemmung der Mikroorganismen. Bei den in ihrem Wachstum hemmbaren Bakterien handelt es sich beispielsweise um Bacillus cereus, Bacillus thuringiensis, Chaetomium globosum, Enterobacter aerogenes, Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Legionella pneumophila, Listeria monocytogenes, Mycobacterium tuberculosis,

" y ~

Porphyromonas gingivalis, Proteus mirabilis, Proteus vulgaris, Pseudomonas aeruginosa, Salmonella gallinarum, Salomonella typhimurium, Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus agalactiae, Staphylococcus faecalis, Staphylococcus mutans, Vibrio parahemolyticus. Bei den hemmbaren Hefen und Pilzen handelt es sich vor allem um Aspergillus niger, Aureobasidium pullulans, Candida albicans, Gliocladium virens, Penicillium funiculosum, Saccharomyces cerevisiae, Stachybotrys, Trycophyton mentagrophytes.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung des Transportbehälters, wobei der polymere Schaumstoff mit dem antimikrobiellen Wirkstoff ausgerüstet wird. Mit anderen Worten betrifft ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Transportbehälters, wobei ein antimikrobiell nicht aus- gerüsteter Transportbehälter, umfassend einen polymeren Schaumstoff, mit dem antimikrobiellen Wirkstoff ausgerüstet wird. In der Regel wird hierzu der polymere Schaumstoff mit dem antimikrobiellen Wirkstoff ausgerüstet.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird zur Ausrüstung des polymeren Schaumstoffs ein nicht antimikrobiell ausgerüsteter Transportbehälter mit dem antimikrobiellen Wirkstoff zumindest zum Teil, vorzugsweise vollständig, beschichtet. Bevorzugt wird die Oberfläche, insbesondere die Innenoberfläche, des Transportbehälters mit dem antimikrobiellen Wirkstoff beschichtet. Als Beschichtungstechniken kommen grundsätzlich alle dem Fachmann geläufigen Verfahren in Betracht. Beispielsweise kann die Beschichtung des Transportbehälters durch ein Tauchbadverfahren, ein Sprüh- oder Streichverfahren vorgenommen werden. In dieser Ausführungsform wird der antimikrobielle Wirkstoff zweckmäßi- gerweise in Form einer flüssigen Dispersion, insbesondere Suspension, oder einer Lösung bereitgestellt.

In einer weiteren Ausführungsform wird die Ausrüstung des polymeren Schaumstoffs während dessen Verarbeitung zu einem Transportbehälter vorgenommen. Erfindungsgemäß ist es insbesondere vorgesehen, dass das Schaumstoffpolymer, das Schaumstoffmaterial, mit dem antimikro- biellen Wirkstoff versetzt wird.

Bevorzugt umfasst das Herstellungsverfahren für den Transportbehälter die Schritte:

- Herstellen einer Mischung aus dem antimikrobiellen Wirkstoff und einem geschmolzenen, polymeren Schaumstoffmaterial,

- Extrudieren der hergestellten Mischung unter Bildung von antimikrobiellen Schaumstoffsträngen,

- Zerkleinern der Schaumstoffstränge unter Bildung von antimikro- biellen Schaumstoffpartikeln,

- Verarbeiten der Schaumstoffpartikel unter Bildung des Transportbehälters.

In einer weitergehenden, bevorzugten Ausführungsform wird das Extru- dieren als sogenannte Schaumextrusion vorgenommen. Hierbei wird das geschmolzene Schaumstoffmaterial (polymeres Ausgangsmaterial zur Herstellung des Schaumstoffs) zusammen mit dem antimikrobiellen Wirkstoff in einem Extruder unter hohen Drücken mit einem geeigneten Treibgas, beispielsweise Pentan oder Kohlendioxid, versetzt. Beim Aus- treten aus einer Lochdüse expandiert das Schaumstoffmaterial auf das 20- bis 50-fache. Die entstehenden antimikrobiellen Schaumstoffstränge können beispielsweise durch rotierende Messer in einem Wasser- ringgranulator oder Unterwassergranulator zu antimikrobiellen Schaumstoffpartikeln granuliert werden. Die Schaumstoffpartikel können einen Durchmesser von 2 bis 8 mm aufweisen. Die Schaumstoffpartikel werden gewöhnlich vom Wasser abgeschieden, getrocknet und in geeigneten Vorratsbehältern, beispielsweise Silos, konditioniert.

In einer weiteren Ausführungsform wird die Verarbeitung der antimikro- biellen Schaumstoffpartikel zu dem Transportbehälter durch einen sogenannten Formteilprozess vorgenommen. Hierbei werden die zu verarbeitenden Schaumstoffpartikel in eine formgebende Umgebung, sogenann- te Formteilwerkzeuge, überführt und durch Einwirken von Wasserdampf zu einem Formteil verschweißt. Geeignete Werkzeuge werden gewöhnlich aus gefrästen Aluminiumplatten oder gegossenem Aluminium gefertigt. Die Werkzeuge werden meistens nachträglich mit Bohrungen versehen, um Dampfdüsen einzubringen. Die antimikrobiellen Schaum- stoffpartikel können pneumatisch über geeignete Füllvorrichtungen, beispielsweise Füllinjektoren, in das formgebende Werkzeug eingebracht werden. Dieses befindet sich in einer Dampfkammer. Die Befüllung des Formteilwerkzeugs kann grundsätzlich durch zwei Verfahren vorgenommen werden. Bei dem sogenannten Druckfüllverfahren wird das Werkzeug unter einem Gegendruck befüllt. Beim sogenannten Crack- Verfahren erfolgt die Befüllung des Werkzeugs bei einem niedrigen Druckniveau. Nach Beendigung des Füllvorgangs wird das Formteilwerkzeug mit den darin enthaltenen antimikrobiellen Schaumstoffpartikeln verschlossen. Zur Formteilherstellung wird Wasserdampf als Ener- gieträger verwendet. Durch Beaufschlagung des Formteilwerkzeugs mit Wasserdampf wird eine Erhöhung des Partikelinnendrucks in dem Werkzeug erreicht. Weiterhin werden die im Werkzeug befindlichen Schaumstoffpartikel auf diese Weise erhitzt, angeschmolzen und zu einem antimikrobiellen Formteil verschweißt. Nach Herstellung des Form- teils wird das Formteilwerkzeug mit Kühlwasser beaufschlagt. Durch diesen Kühlvorgang wird der Formteilinnendruck gewöhnlich so weit abgebaut, dass ein Aufplatzen der Formteiloberfläche verhindert wird. Die Kühlzeit ist im Wesentlichen von der Formteildichte und insbesondere der Dicke des Formteils abhängig. Das Entformen des Formteils wird gewöhnlich durch einen mechanischen Auswerfer und/oder mit Druckluft vorgenommen. In der Regel werden die antimikrobiellen Formteile nach dem Entformen noch getempert. Dies dient vor allem der Beseitigung von Zwickelwasser sowie der Dimensionsstabilisierung des Formteils.

Die Temperung wird vorzugsweise bei ca. 80 0 C durchgeführt. Weiterhin wird die Temperung gewöhnlich mindestens 6 h durchgeführt.

Die Erfindung betrifft schließlich die Verwendung des Transportbehälters zur Beförderung von Lebensmitteln, insbesondere zur Beförderung von Warm- und/oder Kaltspeisen. Die Lebensmittelbeförderung betrifft vor allem die Auslieferung von Lebensmitteln an Kunden. Der Transportbehälter eignet sich vor allem für einen Einsatz im Bereich von Großküchen, Catering, Betriebs- und/oder Sozialverpflegung.

Durch die Erfindung wird ein antimikrobiell ausgerüsteter Transportbehälter für Lebensmittel, insbesondere Warm- und/oder Kaltspeisen, bereitgestellt, bei dem das Behältermaterial einen antimikrobiellen Wirkstoff aufweist. Bei dem Behältermaterial handelt es sich erfindungsge- maß um einen polymeren Schaumstoff. Dieser stellt aufgrund seiner Materialbeschaffenheit vorzugsweise kein geeigneten Nährboden für Mikroorganismen dar, so das deswegen bereits eine mikrobielle Kolonisierung oder Besiedelung des Transportbehälters erschwert wird. Zur Verbesserung der antimikrobiellen Eigenschaften weist der polymere Schaumstoff erfindungsgemäß einen antimikrobiellen Wirkstoff auf. Dadurch werden mit besonderem Vorteil die antimikrobiellen Eigenschaften des Transportbehälters insgesamt verbessert. Insbesondere kann dadurch die Hygiene im Transportbehälter erhöht werden. Des Weiteren kann durch die antimikrobielle Ausrüstung des Transportbehälters auch eine Geruchsbildung im Behälter weitgehend vermieden werden.

Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung in Kombination mit den Merkmalen der Unteransprüche. Dabei können die Merkmale jeweils für sich alleine oder in Kombination miteinander verwirklicht sein. Die Figur wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht.

Die Figur 1 zeigt schematisch eine für die Beförderung, insbesondere Auslieferung, von Warm- oder Kaltspeisen geeignete Thermobox 10 aus expandiertem Polypropylen. Bei dem expandierten Polypropylen handelt es sich gewöhnlich um einen geschäumten Kunststoff, der in der Regel eine poröse Struktur aufweist. Die poröse Schaumstoffstruktur des Transportbehälters ist mit einem antimikrobiellen Zeolith, beispielsweise mit einem unter der Produktbezeichnung AW-10N kommerziell erhältlichen Zeolith, ausgerüstet. Hierbei handelt es sich um Zeolithteilchen vom Typ A mit einem Durchmesser von ca. 2,5 μm, welche einen Anteil von ca. 0,6 Gew-% ionenausgetauschtem Silber aufweisen. Die Schaumstoffstruktur kann beispielsweise nur an den Innenoberflächen 11 des Transportbehälters 10 antimikrobiell ausgerüstet sein. Im Transportbehälter 10 befindet sich ein Porzellantablett 12, das drei Kavitäten 14; 16; 18 aufweist. Diese können mit Warm- und/oder Kaltspeisen be- füllt sein. In die Kavitäten 14; 16; 18 können beispielsweise entsprechend geformte Porzellanschalen oder Teller mit Warm- und/oder Kaltspeisen gestellt werden.