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Patent Searching and Data


Title:
BALLOON CATHETER FOR ENDOVASCULAR TEMPERATURE CONTROL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/064134
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a balloon catheter (10) for endovascular temperature control of blood, comprising a catheter tube (11) and at least one heat exchanger balloon (12), which can be transferred from an expanded active state to a compressed delivery state. The invention is characterized in that a temperature control fluid can flow through the heat exchanger balloon (12), wherein the catheter tube (11) has at least one occlusion balloon (13), which is arranged in line with the heat exchanger balloon (12).

Inventors:
CATTANEO GIORGIO (DE)
BÜCHERT MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/074498
Publication Date:
April 20, 2017
Filing Date:
October 12, 2016
Export Citation:
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Assignee:
ACANDIS GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A61M25/10; A61F7/00; A61F7/12
Domestic Patent References:
WO2002028300A12002-04-11
WO2012058153A12012-05-03
WO2014184238A12014-11-20
Foreign References:
EP1264613A22002-12-11
CN104117128A2014-10-29
EP1915943A12008-04-30
DE102013104948A12014-11-20
Attorney, Agent or Firm:
KILCHERT, Jochen (DE)
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Claims:
Ansprüche

Ballonkatheter (10) zum endovaskulären Temperieren von Blut mit einem Katheterschlauch (11) und wenigstens einem Wärmetauscherballon (12), der von einem expandierten Wirkzustand in einen komprimierten Zuführzustand überführbar ist, wobei der Wärmetauscherballon (12) von einem

Temperierfluid durchströmbar ist,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Katheterschlauch (11) wenigstens einen Okklusionsballon (13) aufweist, der in Reihe mit dem Wärmetauscherballon (12) angeordnet ist.

Katheter nach Anspruch 1,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Okklusionsballon (13) auf mindestens 150%, insbesondere mindestens 200%, insbesondere mindestens 300%, insbesondere mindestens 400%, insbesondere mindestens 500% seines Durchmessers im Ruhezustand elastisch aufdehnbar ist.

Katheter nach Anspruch 1 oder 2,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Okklusionsballon (13) im Ruhezustand am Katheterschlauch (11) schlauchförmig anliegt.

Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Wärmetauscherballon (12) auf höchstens 150%, insbesondere höchstens 130%, insbesondere höchstens 120%, insbesondere höchstens 110%, insbesondere höchstens 105%, seines Nominaldurchmessers elastisch aufdehnbar ist.

Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Wärmetauscherballon (12) mit einem Zulauflumen und einem

Rücklauflumen fluidverbunden ist und einen geschlossenen

Temperierkreislauf bildet.

6. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dad u rch geken nzeich net, dass

mehrere Wärmetauscherballons (12) in Reihe auf dem Katheterschlauch (11) angeordnet sind.

7. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Okklusionsballon (13) distal von wenigstens einem Wärmetauscherballon

(12) angeordnet ist.

8. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Okklusionsballon (13) proximal von wenigstens einem

Wärmetauscherballon (12) angeordnet ist.

9. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Okklusionsballon (13) mit einem Lumen mit einem Durchmesser von höchstens 1 mm, insbesondere höchstens 0,8 mm, insbesondere höchstens 0,6 mm, insbesondere höchstens 0,4 mm, insbesondere höchstens 0,3 mm, insbesondere höchstens 0,25 mm, fluidverbunden ist.

10. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Katheterschlauch (11) wenigstens zwei Lumen für den

Wärmetauscherballon (12), wenigstens ein Lumen für den Okklusionsballon

(13) und wenigstens ein weiteres Lumen für die Zufuhr eines

Funktionselements, insbesondere eines Mikrokatheters, eines Intermediate- Katheters, einer Rekanalisationseinrichtung oder einer

Thrombektomieeinrichtung, aufweist.

11. System mit einem Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, einer extrakorporalen Kühleinheit und einem Schlauchset zur Verbindung des Katheters mit der extrakorporalen Kühleinheit, wobei der

Katheterschlauch (11) ein Zulauflumen (21) und ein Rücklauflumen (22) umfasst, die mit dem Schlauchset einerseits und dem Wärmetauscherballon (12) andererseits verbunden sind derart, dass ein geschlossener Kühlmittelkreislauf ausbildbar oder ausgebildet ist.

12. System nach Anspruch 11,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

die Kühleinheit wenigstens ein Temperierelement zum Kühlen eines durch das Schlauchset strömenden Kühlmittels und wenigstens eine

Fluidfördereinrichtung zur Erzeugung einer Kühlmittelströmung innerhalb des Schlauchsets aufweist.

13. System nach Anspruch 12,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

die Fluidfördereinrichtung eine Schlauchpumpe ist.

14. System nach Anspruch 12 oder 13,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

das Temperierelement durch ein Peltierelement gebildet ist.

15. System nach einem der Ansprüche 12 bis 14,

d a d u rch g e ke n n ze i c h n et, dass

das Schlauchset einen durchströmbaren Beutel aufweist, der zwischen zwei Temperierelemente einsetzbar ist derart, dass den Beutel durchströmendes Kühlmittel mittels der Temperierelemente gekühlt wird.

Description:
Ballonkatheter zum endovaskulären Temperieren

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Ballonkatheter zum endovaskulären Temperieren von Blut gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiger Ballonkatheter ist beispielsweise aus EP 1 915 943 AI bekannt.

EP 1 915 943 AI offenbart einen Ballonkatheter, der einen Katheterschlauch aufweist, an welchem ein Wärmetauscherballon angeordnet ist. Der

Wärmetauscherballon ist mittels Fluidzufuhr expandierbar, wodurch eine vergrößerte Wärmeaustauschfläche bereitgestellt werden kann. Die Fluidzufuhr erfolgt über ein Zulauflumen und ein Rücklauflumen, die in dem Katheterschlauch ausgebildet sind. Der Wärmetauscherballon wird im Gebrauch mit einer

Kühlflüssigkeit, beispielsweise gekühlter Kochsalzlösung, durchströmt.

Die Funktion des Wärmetauscherballons besteht darin, vorbeiströmendes Blut effizient zu kühlen. Damit wird eine lokale Hypothermie erreicht, die dazu führt, dass in den gekühlten Gewebearealen Stoffwechselvorgänge verlangsamt werden. So können endovaskuläre Behandlungen unter geringerem Zeitdruck durchgeführt werden. Dies reduziert schlussendlich Folgeschäden, beispielsweise nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt, und erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit.

Die Ursache eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts besteht meist darin, dass ein Blutgerinnsel (Thrombus) den Blutfluss durch ein Blutgefäß soweit verengt oder verschließt, dass es in nachfolgenden Gewebearealen zu einer Minderversorgung mit Sauerstoff kommt. Die Therapie eines Schlaganfalls bzw. Herzinfarkts hat daher zum Ziel, den Thrombus schnellstmöglich zu entfernen. Die mechanische Entfernung eines Thrombus erfolgt vorzugsweise minimalinvasiv über einen Katheter, der mit einer Absaugvorrichtung verbunden ist. Über die

Absaugvorrichtung kann der Thrombus in den Katheter gesaugt (aspiriert) werden. Dabei ist es üblich, das Blutgefäß stromaufwärts des Thrombus mittels eines Okklusionsballons zu verschließen. Damit soll verhindert werden, dass beim Aspirieren des Thrombus einzelne Thrombenbestandteile abgelöst und mit dem Blutstrom in kleinere Blutgefäße geschwemmt werden und dort eine erneute Gefäßverengung auslösen können. Außerdem wird durch den Verschluss des Blutgefäßes mittels des Okklusionsballons vermieden, dass zuströmendes Blut abgesaugt wird und somit dem Körperkreislauf nicht mehr zur Verfügung steht. Sowohl die endovaskuläre Hypothermie, als auch die endovaskuläre Okklusion sind also für einen guten Therapieerfolg bei der Behandlung von Schlaganfällen oder Herzinfarkten vorteilhaft. Allerdings eignen sich die Wärmetauscherballone bekannter Hypothermiekatheter nicht für den Verschluss von Blutgefäßen.

Einerseits werden Wärmetauscherballone generell als nichtelastisch dehnbare, sogenannte Non-Compliant-Ballone, ausgeführt. Die Dimensionen des

Wärmetauscherballons sind somit für einen bestimmten Fluiddruck definiert. Andererseits sind Wärmetauscherballone regelmäßig derart dimensioniert, dass sie nach der Expansion in einem Blutgefäß gerade keinen Verschluss

herbeiführen, damit vorbeiströmendes Blut effizient gekühlt werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Ballonkatheter zum

endovaskulären Temperieren von Blut anzugeben, der eine verbesserte

Behandlung von Thrombosen, insbesondere im Rahmen eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts, ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst.

So beruht die Erfindung auf dem Gedanken, einen Ballonkatheter zum

endovaskulären Temperieren von Blut mit einem Katheterschlauch und

wenigstens einem Wärmetauscherballon anzugeben, wobei der

Wärmetauscherballon von einem expandierten Wirkzustand in einen

komprimierten Zuführzustand überführbar ist. Der Wärmetauscherballon ist von einem Temperierfluid durchströmbar. Der Katheterschlauch weist ferner wenigstens einen Okklusionsballon auf, der in Reihe mit dem

Wärmetauscherballon angeordnet ist.

Die Erfindung fußt auf der Idee, zusätzlich zu dem Wärmetauscherballon ein oder mehrere Okklusionsballone am Katheterschlauch anzuordnen. Der

Wärmetauscherballon und der wenigstens eine Okklusionsballon sind

vorzugsweise seriell am Katheterschlauch angeordnet. Auf diese Weise können die Vorteile beider therapeutischer Maßnahmen, der Hypothermie einerseits und der Thrombektomie, insbesondere mittels Aspiration, andererseits, vorteilhaft kombiniert genutzt werden. Insbesondere wird die Handhabung für den Arzt erleichtert, da beide Funktionen in einem einzigen Ballonkatheter vereint sind und ein Instrumentenwechsel somit vermieden wird. So kann beispielsweise zunächst der Wärmetauscherballon genutzt werden, um im Behandlungsbereich eine Hypothermie herbeizuführen und die Stoffwechselfunktionen zu verlangsamen. Anschließend kann, ohne einen Wechsel des Katheters, der Okklusionsballon genutzt werden, um das Blutgefäß zu verschließen und ein Wegschwemmen von Thrombus-Bestandteilen zu vermeiden. Der Katheter kann zudem mit einer Absaugvorrichtung verbindbar sein, so dass die Möglichkeit besteht, einen Thrombus mittels des Katheters zu aspirieren.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Okklusionsballon auf mindestens 150%, insbesondere mindestens 200%, insbesondere mindestens 300%, insbesondere mindestens 400%, insbesondere mindestens 500%, seines Durchmessers im Ruhezustand elastisch aufdehnbar ist. Der Okklusionsballon ist dabei vorzugsweise so dehnbar, dass keine Beschädigung oder Undichtigkeit auftritt. Im Allgemeinen ist bevorzugt vorgesehen, dass der Okklusionsballon als Compliant-Ballon ausgebildet ist. Der Okklusionsballon ist also elastisch aufdehnbar, so dass sich der Ballon gut an die Innenkontur eines Blutgefäßes anpassen und dieses so effizient verschließen kann. Eine hohe Dehnbarkeit ist insbesondere für den Einsatz in größeren Blutgefäßen, beispielsweise der inneren Halsschlagader (arteria carotis interna) zweckmäßig. Vorzugsweise liegt der Okklusionsballon im Ruhezustand am Katheterschlauch schlauchförmig an. Im Ruhezustand weist der Okklusionsballon also einen vergleichsweise kleinen Durchmesser auf. Dies ermöglicht es, den Katheter gut in enge Blutgefäße zu führen. Der Wärmetauscherballon ist bevorzugt als Non-Compliant-Ballon ausgebildet. Eine gewisse Elastizität lässt sich zwar nicht immer vollständig ausschließen, ist jedoch gegenüber der Elastizität des Compliant-Ballons bzw. Okklusionsballons vernachlässigbar. Insofern gilt die Elastizität des Wärmetauscherballons als vernachlässigbar und der Wärmetauscherballon somit als Non-Compliant-Ballon, wenn der Wärmetauscherballon auf höchstens 150%, insbesondere höchstens 130%, insbesondere höchstens 120%, insbesondere höchstens 110%,

insbesondere höchstens 105%, seines Nominaldurchmessers elastisch aufdehnbar ist. Beispielsweise beträgt der maximale Durchmesser des Wärmetauscherballons bei einem Nominaldurchmesser von 4 mm und einer Aufdehnung von 105% 4,2 mm. Die oben genannten Werte gelten für einen relativen Druck zwischen dem Innenraum des Wärmetauscherballons und der Umgebung von höchstens 500 mbar, insbesondere höchstens 400 mbar, insbesondere höchstens 300 mbar, insbesondere höchstens 200 mbar, insbesondere höchstens 100 mbar.

Bei einer Aufdehnung des Wärmetauscherballons über den vorgenannten

Dehnungsgrad hinaus ist die Integrität des Wärmetauscherballons oder die Verbindung des Wärmetauscherballons mit dem Katheter nicht mehr

gewährleistet. Mit anderen Worten ist der Wärmetauscherballon vorzugsweise so gestaltet, dass er eine Ausdehnung im Rahmen der vorgenannten Dehnungsgrade beschädigungsfrei standhalten kann. Insbesondere können sich die vorgenannten maximalen Dehnungsgrade auf einen absoluten Druck innerhalb des Ballons von 2 bar beziehen, wobei der Ballon unbeschädigt bleibt. Mit anderen Worten werden die hier genannten, maximalen Dehnungsgrade bei einem absoluten Druck innerhalb des Ballons von 2 bar erreicht, wobei der Ballon von Atmosphärendruck umgeben ist. Der Nominaldurchmesser des Wärmetauscherballons kann in bevorzugten

Ausführungsformen zwischen 3 mm und 5 mm, insbesondere 4 mm, betragen. Damit eignet sich der Wärmetauscherballon insbesondere für den Einsatz in der gemeinsamen Halsschlagader (arteria carotis communis). Der Nominaldurchmesser entspricht dem Durchmesser, bei welchem der

Wärmetauscherballon maximal expandiert ist, ohne dass eine elastische

Verformung auftritt. Eine elastische Verformung des Wärmeaustauschsballons führt zu einer Durchmesservergrößerung und kann zu einer Okklusion führen, die im Unterschied zu der gewollten Okklusion durch den Compliance-Ballon, welche lediglich während der kurzen Phase der Thrombusaspiration hält, während der gesamten Kühlzeit hält und damit die Blutkühlung verhindert und die Sicherheit der Behandlung beeinträchtigt. Dies ist meist unerwünscht, so dass eine elastische Aufdehnung des Wärmetauscherballons weitgehend vermieden, jedenfalls jedoch auf ein vernachlässigbares Minimum reduziert werden sollte.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Katheters ist der Wärmetauscherballon mit einem Zulauflumen und einem Rücklauflumen fluidverbunden und bildet einen geschlossenen Temperierkreislauf. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Temperierung, insbesondere Kühlung, des den Wärmetauscherballon umströmenden Blutes. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, dass mehrere

Wärmetauscherballone in Reihe auf dem Katheterschlauch angeordnet sind . Durch die Verwendung mehrerer Wärmetauscherballone kann die Wärmeaustauschfläche vergrößert und somit die Effizienz des Temperierens gesteigert werden. Das Kühlmittel kann die mehreren Wärmetauscherballone seriell durchströmen.

Beispielsweise strömt das Kühlmittel vom Zulauflumen zunächst in den distalen Wärmetauscherballon, dann seriell über alle Wärmetauscherballone bis zum proximalen Wärmetauscherballon, und dann wieder in das Rücklauflumen. Es ist auch möglich, dass die Wärmetauscherballone von proximal nach distal

durchströmt werden.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird als proximal ein Bereich des Katheters bezeichnet, der dem Anwender bzw. Arzt am nächsten angeordnet ist. Bereiche des Katheters, die näher am Behandlungsort angeordnet sind als der Anwender bzw. Arzt, werden als distale Bereiche bezeichnet.

Insofern ist in bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen, dass der

Okklusionsballon vorzugsweise distal von wenigstens einem Wärmetauscherballon angeordnet ist. Der Okklusionsballon ist in diesem Fall also näher am

Behandlungsort angeordnet als der Wärmetauscherballon.

Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Okklusionsballon proximal von wenigstens einem Wärmetauscherballon angeordnet ist. Der

Wärmetauscherballon ist insoweit näher am Behandlungsort als der

Okklusionsballon angeordnet. Die proximale Anordnung des Okklusionsballons hat den Vorteil, dass durch den distal angeordneten Wärmetauscherballon auch weiterhin eine Temperierung erfolgen kann, wenn das Blutgefäß durch den Okklusionsballon vollständig verschlossen ist. Der Wärmetauscherballon kann insofern stilles, ruhendes Blut temperieren, insbesondere kühlen. Das bewirkt, dass nach der Deflation des Okklusionsballons stark gekühltes Blut nach distal strömt und diejenigen Gewebeareale, die durch den Gefäßverschluss mit

Nährstoffen unterversorgt waren, insbesondere das Penumbra-Gewebe, zuerst mit stark gekühltem Blut in Kontakt kommen. So wird in diesen besonders stark beeinträchtigten Gewebearealen eine besonders wirksame Hypothermie erzielt.

Es ist allerdings besonders vorteilhaft, wenn der Okklusionsballon distal von den mehreren Wärmetauschballonen platziert ist. Zur Behandlung von intrakraniellen Erkrankungen wird der wenigstens eine Wärmetauschballon vorzugsweise in der Arteria Carotis Communis platziert, um eine Kühlung des Blutes in den

proximalen, kollateralen Gefäßen, beispielsweise den aus der Arteria Carotis Externa abgehenden Gefäßen, zu erreichen. Der Okklusionsballon kann in der Arteria Carotis Interna positioniert werden, damit während der Aspiration nicht Blut aus der Arteria Carotis Externa aspiriert wird. Die Anordnung des

Okklusionsballons distal der Wärmetauscherballone eignet sich insbesondere zur Aspiration von Thromben aus der Arteria Carotis Interna oder davon

abzweigenden Gefäßen, beispielsweise der mittleren Hirnschlagader (Arteria Cerebri Media). Zur Entfernung von Thromben kann ergänzend oder alternativ zur Aspiration ein mechanisches Instrument, beispielsweise ein Thrombenfänger (Clot Retriever) eingesetzt werden.

Es kann vorgesehen sein, dass der einzige Okklusionsballon distal bezogen auf alle Wärmetauschballone positioniert ist. Alternativ kann der Okklusionsballon auch proximal bezogen auf alle Wärmetauschballone positioniert sein. Ferner ist es möglich, dass der Okklusionsballon zwischen zwei Wärmetauschballone angeordnet ist. Wenn mehrere Okklusionsballone vorhanden sind, können alle Okklusionsballone distal oder proximal bezogen auf alle Wärmetauschballone positioniert sein. Alternativ kann mindestens ein Okklusionsballon proximal und mindestens ein Okklusionsballon distal bezogen auf alle Wärmetauschballone positioniert werden. Ein oder mehrere Okklusionsballone können zwischen

Wärmetauschballone platziert sein. Weitere Okklusionsballone können sich weiterhin distal und/oder proximal bezogen auf alle Wärmetauschballone befinden. Generell ist jede Anordnung von Okklusionsballonen und

Wärmetauschballonen entlang des Katheterschlauchs möglich, unabhängig davon, ob jeweils mehrere Okklusionsballone und/oder Wärmetauscherballone

vorgesehen sind oder jeweils nur ein einzelnder Okklusionsballon und/oder Wärmetauscherballon.

Es kann vorgesehen sein, dass der Katheterschlauch einen proximalen Abschnitt und einen distalen Abschnitt aufweist, wobei der proximale Abschnitt ein Zulauflumen und ein Rücklauflumen aufweist, die mit dem wenigstens einen Wärmetauscherballon fluidverbunden sind . Der distale Abschnitt kann ein, insbesondere ein einziges, Lumen für den Okklusionsballon aufweisen, das mit dem Okklusionsballon fluidverbunden ist. Mit anderen Worten kann der distale Abschnitt ohne ein Zulauflumen und ein Rücklauflumen ausgebildet sein. Durch den proximalen Abschnitt des Katheterschlauchs erstreckts sich vorzugsweise das Zulauflumen, das Rücklauflumen und das Okklusionsfluidlumen. Durch den Katheterschlauch, d. h. durch den proximalen und den distalen Abschnitt, erstreckt sich vorzugsweise ein Durchgangslumen. Durch die Reduktion der Anzahl der Lumen im distalen Abschnitt wird die Flexibilität des Katheterschlauchs erhöht. Ein solcher Katheterschlauch eignet sich insbesondere für die zuvor beschriebene Anwendung des Katheters zur Behandlung von intrakraniellen Erkrankungen, insbesondere für die Entfernung von Thromben bzw. die

Gefäßrekanalisation.

Generell kann der proximale Abschnitt einen größeren Außendurchmesser als der distale Abschnitt aufweisen. Der proximale und der distale Abschnitt können jeweils über ihre gesamte Länge einen konstanten Außendurchmesser aufweisen. Es ist allerdings auch möglich, dass der proximale Abschnitt und/oder der distale Abschnitt, insbesondere der gesamte Katheterschlauch, einen sich in

Längsrichtung ändernden, insbesondere nach distal verjüngenden,

Außendurchmesser aufweist. Beispielsweise kann der proximale Abschnitt einen distal verjüngten Bereich aufweisen, der vorzugsweise an den distalen Abschnitt angrenzt. Die Wärmetauscherballone sind vorteilhafterweise im verjüngten Bereich des proximalen Abschnitts angeordnet. Im verjüngten Bereich des proximalen Abschnitts liegt vorzugsweise dieselbe Anzahl an Lumen vor, wie in einem proximalen Bereich des proximalen Abschnitts. Insgesamt kann der Katheterschlauch folglich drei unterschiedliche Außendurchmesser, konkret einen ersten Außendurchmesser im proximalen Bereich des proximalen Abschnitts, einen zweiten Außendurchmesser im distalen Bereich des proximalen Abschnitts und einen dritten Außendurchmesser im distalen Abschnitt, aufweisen, wobei der zweite Außendurchmesser kleiner als der erste Außendurchmesser und größer als der dritte Außendurchmesser ist. Der Übergang zwischen proximalen und distalen Abschnitt und/oder der Übergang zwischen angrenzenden Bereichen innerhalb eines Abschnitts, beispielsweise zwischen dem proximalen und distalen Bereich des proximalen Abschnitts, kann fließend verlaufen, insbesondere stetig, verlaufen. Bevorzugst ist vorgesehen, dass der Übergang stufenlos bzw. ohne einen abrupten Übergang gebildet ist.

Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der

Okklusionsballon mit einem Lumen mit einem Durchmesser von höchstens 1 mm, insbesondere höchstens 0,8 mm, insbesondere höchstens 0,6 mm, insbesondere höchstens 0,4 mm, insbesondere höchstens 0,3 mm, insbesondere höchstens 0,25 mm, fluidverbunden ist. Vorzugsweise ist der Okklusionsballon mit einem einzigen Lumen fluidverbunden. Dies reduziert die Komplexität des Katheters und trägt zur Miniaturisierung bei. Das Lumen dient dazu, Fluid in den Okklusionsballon einzuführen, um diesen zu expandieren, insbesondere elastisch aufzudehnen.

Der Katheter kann außerdem wenigstens zwei Lumen für den

Wärmetauscherballon, wenigstens ein Lumen für den Okklusionsballon und wenigstens ein weiteres Lumen für die Zufuhr eines Funktionselements, insbesondere eines Mikrokatheters, eines Intermediate-Katheters, einer

Rekanalisationseinrichtung oder einer Thrombektomieeinrichtung, aufweisen. Das weitere Lumen für die Zufuhr eines Funktionselements kann insbesondere einen Durchmesser aufweisen, der zur Durchführung eines Katheterschlauchs der Größe 5 French oder 6 French geeignet bzw. kompatibel ist.

Das weitere Lumen ist vorzugsweise als Durchgangslumen ausgebildet. Das Durchgangslumen ist insbesondere zur Zuführung von Behandlungskathetern, beispielsweise Aspirationskathetern, oder von medizinischen Instrumenten, beispielsweise Rekanalisationsinstrumenten wie Thrombenfängern (Clot

Retriever), geeignet bzw. angepasst.

Besonders bevorzugt ist es, wenn der Wärmetauscherballon mit zwei Lumen, beispielsweise einem Zulauflumen und einem Rücklauflumen fluidverbunden ist, um einen geschlossenen Temperierkreislauf zu bilden. Der Okklusionsballon ist vorzugsweise mit einem einzigen Lumen fluidverbunden, um ein Expandieren bzw. Aufdehnen des Okklusionsballons zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem

Durchgangslumen für ein Funktionselement weist der Katheter somit bevorzugt vier Lumen auf. Insbesondere kann der Katheter in einem proximalen Abschnitt vier Lumen aufweisen. Ein distaler Abschnitt des Katheters, der den

Okklusionsballon trägt, kann hingegen nur zwei Lumen, das Durchgangslumen und das Lumen für den Okklusionsballon, aufweisen. Grundsätzlich gilt, dass der Katheter wenigstens ein Lumen für die Zufuhr und/oder Abfuhr von Kühlflüssigkeit aufweist, das als Zulauflumen oder

Rücklauflumen oder kombiniertes Zulauf- und Rücklauflumen ausgebildet sein kann. Vorzugsweise erstreckt sich das wenigstens eine Lumen für die Zufuhr und/oder Abfuhr von Kühlflüssigkeit nur durch den proximalen Abschnitt des Katheterschlauchs. Der distale Abschnitt des Katheterschlauchs ist frei von einem Lumen für die Zufuhr und/oder Abfuhr von Kühlflüssigkeit. Der distale Abschnitt weist insofern wenigstens ein, insbesondere zwei, Lumen weniger als der proximale Abschnitt auf.

Konkret kann der proximale Abschnitt des Katheterschlauchs wenigstens drei Lumen, bevorzugt wenigstens vier Lumen, insbesondere genau vier Lumen, aufweisen. Der distale Abschnitt des Katheterschlauchs weist vorzugsweise wenigstens zwei Lumen, insbesondere genau zwei Lumen, auf. Konkret kann der proximale Abschnitt des Katheterschlauchs wenigstens ein, insbesondere genau zwei Lumen, mehr als der distale Abschnitt des Katheterschlauchs aufweisen.

Ausdrücklich ist vorgesehen, dass die einzelnen Lumen sich nicht vollständig durch den proximalen bzw. distalen Abschnitt erstrecken müssen. Vielmehr können die Lumen lediglich bereichsweise durch den jeweiligen Abschnitt, d .h. den proximalen Abschnitt oder den distalen Abschnitt, verlaufen. Die Lumen können insofern innerhalb des proximalen oder distalen Abschnitts unterbrochen sein bzw. in eine seitliche Öffnung des Katheterschlauchs münden.

Generell ist vorgesehen, dass der Katheterschlauch mit weiteren Lumen, insbesondere zur Zufuhr und Verabreichung von Medikamenten, Kontrastmitteln oder weiteren kalten oder warmen Flüssigkeiten, ausgestattet sein kann. Die weiteren Lumen können sich durch den gesamten Katheterschlauch erstrecken oder an einer beliebigen Stelle, insbesondere im proximalen Abschnitt oder im distalen Abschnitt, des Katheterschlauchs eine, vorzugsweise seitliche,

Austrittsöffnung aufweisen.

Das Zulauflumen und das Rücklauflumen können in einer bevorzugten

Ausgestaltung der Erfindung jeweil nierenförmig bzw. lungenflügelförmig ausgebildet sein. Das Durchgangslumen kann hingegen einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise ist das Durchgangslumen exzentrisch, d. h. radial versetzt zur Mittellängsachse des Katheters, angeordnet. Eine solche Anordnung und geometrische Gestaltung der Lumen ist beispielsweise aus DE 10 2013 104 948 AI bekannt, deren Offenbarung, insbesondere im Umfang der Absätze [0049] und [0050] sowie der Zeichnung gemäß Fig . 2, vollumfänglich in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird .

Ferner kann vorgesehen sein, dass das Lumen für den Okklusionsballon bzw. Compliance-Ballon einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Das Lumen für den Okklusionsballon kann zwischen dem Rücklauflumen und dem Zulauflumen, insbesondere in einer das Rücklauflumen und das Zulauflumen trennenden Trennwand, ausgebildet sein. Es ist auch möglich, dass das Lumen für den Okklusionsballon eine andere Querschnittsform, insbesondere eine dreieckige Querschnittsform, aufweist, um den Raum zwischen dem Zulauflumen und dem Rücklauflumen gut auszunutzen. Das Lumen für den Okklusionsballon kann in der Mitte in der Trennwand angeordnet sein. Es ist auch möglich, dass das Lumen für den Okklusionsballon versetzt angeordnet ist. Beispielsweise kann das Lumen für den Okklusionsballon in Richtung zur Außenwand des Katheters oder in Richtung des Durchgangslumens versetzt angeordnet sein. Die Position in der Trennwand ist zweckmäßig, weil die Durchströmung des Rücklauflumens und des

Zulauflumens mittels Kühlflüssigkeit dadurch kaum beeinträchtigt wird. Das

Lumen des Okklusionsballons kann auch an anderen Stellen angeordnet sein, z. B. im Bereich einer Spitze eines nierenförmigen bzw. lungenflügelartigen Lumens. Dabei wird die durchströmbare Fläche des Rücklauflumens oder des Zulauflumens zwar reduziert, aber dennoch nicht wesentlich beeinträchtigt.

Es ist auch möglich, dass die mindestens vier Lumen, insbesondere im proximalen Abschnitt des Katheterschlauchs, jeweils einen runden bzw. kreisförmigen

Querschnitt aufweisen. Auch in diesem Fall kann das Okklusionsfluidlumen zwischen dem Zulauflumen und dem Rücklauflumen angeordnet sein.

Vorzugsweise ist das Okklusionsfluidlumen in dem Raum angeordnet, der zwischen dem Zulauflumen, dem Rücklauflumen und dem Durchgangslumen verbleibt. Alternativ kann das Okklusionsfluidlumen, insbesondere asymmetrisch zwischen dem Zulauflumens oder dem Rücklaufslumen und der

Außenumfangsfläche des Katheterschlauchs positioniert sein.

Die einzelnen Lumen innerhalb des Katheterschlauch können jeweils durch ein im Wesentlichen rohrförmiges Material umschlossen sein, das von dem Material des Katheterschlauchs verschieden ist. Insbesondere kann der Katheterschlauch durch eine Kunststoffmatrix gebildet sein, in welche das rohrförmige Material als Begrenzung der Lumen eingebettet ist. Mit anderen Worten kann jedes Lumen durch einen eigenen Innenschlauch verstärkt sein. Der Innenschlauch kann sich über die gesamte Länge des Lumens erstrecken oder das Lumen abschnittsweise verstärken. Das Material des Innenschlauchs unterscheidet sich vorzugsweise von dem Material der Kunststoff matrix des Katheterschlauchs. Die Verstärkung von einzelnen Lumen des Katheterschlauchs erhöht die Stabilität des jeweiligen Lumens gegen den Flüssigkeitsdruck im Lumen selbst. Außerdem wird die

Stabilität des Lumens gegen den Flüssigkeitsdruck in benachbarten Lumen erhöht. Insgesamt gewährleistet die Verstärkung durch einen Innenschlauch in einem oder mehreren Lumen einen guten Durchfluss durch die einzelnen Lumen, insbesondere durch das Zulauf- und/oder Rücklauflumen und/oder durch das Lumen für den Okklusionsballon (Okklusionsfluidlumen). Außerdem stellt die Verstärkung einzelner oder mehrerer Lumen durch einen Innenschlauch sicher, dass dass Durchgangslumen einen stabilen Innendurchmesser beibehält, so dass Instrumente und/oder Behandlungskatheter zuverlässig durch das

Durchgangslumen ermöglicht ist. Ein oder mehrere Lumen, insbesondere das Durchgangslumen, können außerdem metallverstärkt sein. Beispielsweise kann in den Innenschlauch des jeweiligen Lumens, insbesondere des Durchgangslumens, ein Drahtgeflecht oder ein helixfömig gewundener Draht, auch Coil genannt, eingebettet sein. Der Draht kann ein rundes oder rechteckiges Querschnittsprofil aufweisen und/oder aus Metall oder Kunststoff gebildet sein. Die Verstärkung des jeweiligen Lumens, insbesondere des Durchgangslumens durch einen Draht ermöglicht es, die Wandstärken zwischen den einzelnen Lumen zu reduzieren und so einen kompakten Außendurchmesser bereitzustellen. Gleichzeitig kann das jeweilige Lumen, insbesondere das Durchgangslumen, hohen Drücken standhalten, die die zeitgleiche Befüllung des Okklusionsballons und der Wärmetauscherballone mit sich bringt. Durch die Metallverstärkung kann insbesondere das Durchgangslumen kleinen Biegeradien standhalten, ohne dass es zu einer starken Verformung des Querschnitts des Durchgangslumens (Ovalisierung) kommt. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird außerdem ein System mit einem zuvor beschriebenen Ballonkatheter offenbart und beansprucht, wobei das System ferner eine extrakorporale Kühleinheit und ein Schlauchset zur Verbindung des Katheters mit der extrakorporalen Kühleinheit aufweist. Der Katheter umfasst vorzugsweise ein Zulauflumen und ein Rücklauflumen, die mit dem Schlauchset einerseits und dem wenigstens einen Wärmetauscherballon andererseits verbunden sind derart, dass ein geschlossener Kühlmittelkreislauf ausbildbar oder ausgebildet ist.

Das erfindungsgemäße System kann vorteilhaft mit einem Behandlungskatheter, insbesondere einem Zufuhrkatheter und/oder Aspirationskatheter, kombiniert oder kombinierbar sein, wobei der Behandlungskatheter durch ein

Durchgangslumen des Katheters an den Behandlungsort geführt werden kann. Ferner kann das System eine Rekanalisationsvorrichtung, beispielsweise einen Thrombenfänger (Clot retriever) umfassen, der durch den Behandlungskatheter in ein Blutgefäß eingeführt werden kann. Die Rekanalisationsvorrichtung kann über einen Mikrokatheter an den Behandlungsort geführt werden. Die Zuführung des Mikrokatheters kann über den Behandlungskatheter oder auch direkt über das Durchgangslumen erfolgen. Der Behandlungskatheter kann zusätzlich oder alternativ mit einer Absaugvorrichtung bzw. Aspirationsvorrichtung verbindbar sein, so dass der Behandlungskatheter einen Aspirationskatheter bildet. Das System mit der Kombination des erfindungsgemäßen Ballonkatheters mit den oben erwähnten Behandlungskathetern und/oder Vorrichtungen und/oder dem Schlauchset und/oder der Kühleinheit ist Teil der Erfindung und wird in

Kombination mit allen oben genannten Konstruktionsmerkmalen offenbart. Die Kühleinheit kann wenigstens ein Temperierelement zum Kühlen eines durch das Schlauchset strömenden Kühlmittels und wenigstens eine

Fluidfördereinrichtung zur Erzeugung einer Kühlmittelströmung innerhalb des Schlauchsets aufweisen. Insbesondere ist bevorzugt vorgesehen, dass

Fluidfördereinrichtung eine Schlauchpumpe ist. Damit ist eine Förderung des Kühlmittels unter sterilen Bedingungen möglich, da keine Teile der Pumpe direkt mit dem Kühlmittel in Kontakt gelangen. Die Schlauchpumpe ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie einen Druck von mindestens 3 bar bei einer

Kühlmittelflussrate von 120 ml/min erzeugen kann. Eine so ausgelegte

Schlauchpumpe ist vorteilhaft, weil durch das weitere Lumen

(Okklusionsfluidlumen) für den Okklusionsballon der Platz innerhalb des

Katheterschlauchs für das Zulauflumen und/oder das Rücklauflumen reduziert ist, was zu einem hohen Strömungswiderstand im Zulauf- bzw. Rücklauflumen führt. Die Schlauchpumpe kann in der vorgeschlagenen Auslegung diesen Strömungswiderstand überwinden.

Das Temperierelement kann durch ein Peltierelement gebildet sein. Insbesondere können zwei Temperierelemente bzw. Peltierelemente vorgesehen sein, die im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und zwischen welchen ein Aufnahmespalt für einen durchströmbaren Beutel für das Kühlmittel angeordnet ist. Konkret kann vorgesehen sein, dass das Schlauchset einen durchströmbaren Beutel aufweist, der zwischen zwei Temperierelemente einsetzbar ist derart, dass den Beutel durchströmendes Kühlmittel mittels der Temperierelemente gekühlt wird. Die Peltierelemente weisen vorzugsweise eine Kühlfläche von wenigstens 150 cm 2 , insbesondere 200 cm 2 , auf.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen

Fig . 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Ballonkatheters nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im Gebrauch bei der Behandlung eines Thrombus in der inneren Halsschlagader;

Fig. 2 und 3 jeweils eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Ballonkatheters nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel mit einem proximalen Abschnitt und einem distalen Abschnitt des Katheterschlauchs, die unterschiedlich gestaltet sind;

Fig. 4 und 5 jeweils eine Querschnittsansicht durch einen proximalen Abschnitt des Katheterschlauchs eines erfindungsgemäßen Ballonkatheters nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel; und

Fig . 6 eine Querschnittsansicht durch einen distalen Abschnitt des

Katheterschlauchs eines erfindungsgemäßen Ballonkatheters nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel . Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Ballonkatheter 10 im Gebrauch bei der Entfernung eines Thrombus 20. Der Ballonkatheter 10 ist in ein Blutgefäß, konkret die innere Halsschlagader bzw. arteria carotis interna ACI eingeführt. Im Allgemeinen eignet sich der Ballonkatheter 10 besonders für die Behandlung von Gefäßverschlüssen bzw. Gerinnselbildungen im Bereich der Halsschlagader. Die Halsschlagader umfasst ein Hauptgefäß, die arteria carotis communis ACC, die sich in die arteria carotis interna ACI und die äußere Halsschlagader bzw. arteria carotis exerna ACE teilt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist in der mittleren Halsschlagader, distal zur arteria carotis interna ACI ein Thrombus 20 gebildet, der den Blutfluss in Teile des Hirngewebes behindert. Zur Entfernung des Thrombus 20 kann der erfindungsgemäße Ballonkatheter 10 eingesetzt werden.

Der Ballonkatheter 10 umfasst einen Katheterschlauch 11, an dem ein

Okklusionsballon 13 angeordnet ist. Der Okklusionsballon 13 ist an einem distalen Abschnitt des Ballonkatheters 10 angeordnet.

Proximal zum Okklusionsballon 13 sind am Katheterschlauch 11 mehrere

Wärmetauscherballone 12 angeordnet. In der dargestellten Zeichnung sind vier Wärmetauscherballone 12 erkennbar. Eine andere Anzahl von

Wärmetauscherballonen 12 ist ebenfalls denkbar.

Im dargestellten Behandlungszustand des Ballonkatheters 10 ist der

Okklusionsballon 13 expandiert und elastisch aufgedehnt, so dass sich der Okklusionsballon 13 an die Gefäßwände der arteria carotis interna ACI abdichtend anlegt. Der Okklusionsballon 13 ist insoweit als Compliant-Ballon ausgebildet, der über seinen Nominaldurchmesser hinaus elastisch aufdehnbar ist. Dies

gewährleistet eine gute Abdichtung zum Blutgefäß.

Die Wärmetauscherballone 12 sind hingegen als Non-Compliant-Ballone ausgebildet und weisen einen Nominaldurchmesser auf, der vorzugsweise kleiner als der Nominaldurchmesser des Okklusionsballons 13, insbesondere kleiner als der Durchmesser des Okklusionsballons 13 im Gebrauch, d . h. bei der Abdichtung eines Blutgefäßes, ist. Die Wärmetauscherballone 12 weisen im Wesentlichen keine oder nur eine vernachlässigbare elastische Aufdehnbarkeit auf.

Insbesondere sind die Wärmetauscherballone 12 vorzugsweise so dimensioniert, dass sie sich auf einen Durchmesser expandieren lassen, der kleiner als der Gefäßdurchmesser ist. Damit ist sichergestellt, dass weiterhin Blut an den Wärmetauscherballonen 12 vorbeiströmen kann und ein Wärmeaustausch mit dem vorbeiströmenden Blut erfolgt.

Der Ballonkatheter 10 bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst ein Durchgangslumen 18, das beispielhaft einen Führungskatheter 15 aufnimmt. Der Führungskatheter 15 ist insoweit innerhalb des Durchgangslumens 18

längsverschieblich geführt und kann das Durchgangslumen an einer distalen Öffnung 14 verlassen. Das Durchgangsvolumen kann neben der Führung für den Führungskatheter 15 auch zur Aspiration genutzt werden. So können Blut und ggf. sich lösende Thrombus-Bestandteile abgesaugt werden.

Der Führungskatheter 15 kann bis nahe an den Thrombus 20 vorgeschoben werden. Insbesondere zeichnet sich der Führungskatether 15 durch eine hohe Flexibilität aus, so dass er sich durch enge und gewundene Blutgefäße gut bis an den Behandlungsort führen lässt. Der Führungskatheter 15 umfasst einen

Durchgangskanal 19, durch welchen ein Mikrokatheter 17 geschoben werden kann. In bevorzugten Ausführungen der Erfindung ist der Führungskatheter 15 mit einer Absaugeinrichtung verbindbar, so dass über den Führungskatheter 15 eine Aspiration erfolgen kann. So kann nahe am Behandlungsort eine effiziente Absaugung von Thrombusbestandteilen erfolgen. Auch das Durchgangslumen 18 des Katheterschlauchs 11 kann mit einer Absaugvorrichtung oder

Aspirationsvorrichtung verbunden oder verbindbar sein.

Innerhalb des Mikrokatheters 17 ist vorzugsweise ein Transportdraht

längsverschieblich angeordnet, der an einem distalen Ende mit einem

Thromektomie-Device 16 fest oder lösbar verbunden ist. Mittels des

Transportdrahts kann das Thrombektomie-Device 16 an den Thrombus 20 geschoben werden. Das Thrombektomie-Device 16 kann beispielsweise eine selbstexpandierbare Gitterstruktur sein, die sich mit dem Thrombus 20 verbindet. Der Thrombus 20 kann so mit Hilfe des Thrombektomie-Devices 16 entfernt und in den Katheterschlauch 11 zurückgezogen werden.

Neben dem Durchgangslumen 18 können im Katheterschlauch 11 weitere Lumen verlaufen, die unterschiedliche Funktionen haben. So ist wenigstens ein Lumen vorgesehen, das in Fluidverbindung mit dem Okklusionsballon 13 steht. Über das mit dem Okklusionsballon 13 in Verbindung stehende Lumen kann der

Okklusionsballon 13 expandiert und wieder komprimiert werden. Dazu wird über das Lumen eine Flüssigkeit, beispielsweise Kochsalzlösung, vorzugsweise mit Zugabe von Kontrastmitteln, in den Okklusionsballon 13 geleitet oder davon abgezogen. Die Wärmetauscherballone 12 sind vorzugsweise mit zwei Lumen verbunden, wobei die Wärmetauscherballone 12 einerseits ein Zulauflumen 21 und

andererseits ein Rücklauflumen 22 aufweisen. Die Fluidverbindungen zwischen den einzelnen Wärmetauscherballonen 12 und dem Zulauflumen 21 bzw. dem Rücklauflumen 22 sind vorzugsweise an den jeweiligen Längsenden des

Wärmetauscherballons 12 angeordnet. Insbesondere kann das Zulauflumen 21 in einem distalen Ende des Wärmetauscherballons 12 münden und das

Rücklauflumen 22 mit einem proximalen Ende des Wärmetauscherballlons 12 fluidverbunden sein. Damit ist sichergestellt, dass Temperierfluid, welches über das Zulauflumen 21 in den Wärmetauscherballon 12 gelangt, den

Wärmetauscherballon 12 vollständig durchläuft, bevor es über das Rücklauflumen 22 aus dem Wärmetauscherballon 12 abgeführt wird. Es ist zwar denkbar, dass jeder Wärmetauscherballon 12 jeweils ein Zulauflumen 21 und ein Rücklauflumen 22 aufweist. Bevorzugt ist es jedoch, die Wärmetauscherballone 12 untereinander mit einzelnen Zulauflumen 21 zu verbinden und ein einziges Rücklauflumen 22 vorzusehen. Insofern sind die Wärmetauscherballone 12 vorzugsweise in Serie geschaltet bzw. gehören einem gemeinsamen Temperierkreislauf an. Es ist insbesondere möglich, dass ein einziges Zulauflumen 21 mit dem distalen oder proximalen Wärmetauscherballon 12 verbunden ist, und die

Wärmetauscherballone 12 über das Rücklauflumen 22 seriell miteinander verbunden sind .

Hinsichtlich des Okklusionsballons 13 ist bevorzugt, wenn dieser derart ausgelegt ist, dass sich der Okklusionsballon 13 bei einem Fluiddruck von weniger als 0,5 bar bereits um 1 mm im Durchmesser über seinen Ruhezustand ausweitet. Der Okklusionsballon 13 kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass dessen Durchmesser um 3 mm über den Ruhezustand hinaus vergrößert wird, wenn ein Druck von weniger als 1 bar innerhalb des Okklusionsballons 13 herrscht. Im Ruhezustand ist der Okklusionsballon 13 vorzugsweise schlauchförmig

ausgebildet, wobei der Innendurchmesser des Okklusionsballons 13 im

Wesentlichen dem Außendurchmesser des Katheterschlauchs 11 entspricht.

Vorzugsweise ist der Durchmesser des Okklusionsballons 13 in Ruhezustand um mindestens 0,4 mm, 0,6 mm, 0,8 mm, 1,0 mm, 1,2 mm, 1,4 mm, 1,6 mm, 1,8 mm, 2,0 mm kleiner als der Durchmesser des Wärmetauschballons 12 oder der mehreren Wärmetauschballone 12. Dies gilt für alle Ausführungsbeispiele der Erfindung .

Die Wärmetauscherballone 12 sind hingegen vorzugsweise so konfiguriert, dass diese sich bei einem Druck von mindestens 1 bar, der von dem Temperierfluid auf den Wärmetauscherballon 12 aufgebracht wird, um weniger als 0,5 mm im

Durchmesser gegenüber dem Ruhezustandsdurchmesser vergrößern. Dabei entspricht der Ruhezustand im Wesentlichen einem Zustand, in welchem der Wärmetauscherballon 12 nahezu vollständig am Katheterschlauch 11 anliegt. Der Nominaldurchmesser des Wärmetauscherballons 12 ist erreicht, wenn bei weiterer Erhöhung des Drucks innerhalb des Wärmetauscherballons 12 eine elastische Verformung eintritt. Diese elastische Verformung ist vorzugsweise derart begrenzt, dass sich der Wärmetauscherballon 12 gegenüber dem

Nominaldurchmesser um maximal 20%, insbesondere maximal 10%, insbesondere maximal 5% elastisch aufweitet. Auch dies gilt für alle Ausführungsbeispiele der Erfindung . Die vorgenannten Werte gelten insbesondere für einen Druck von 2 bar.

Hinsichtlich der Verwendung des erfindungsgemäßen Ballonkatheters sind mehrere Möglichkeiten denkbar. Einerseits kann der Ballonkatheter 10 zur

Entfernung von Thromben 20 genutzt werden.

Außerdem ist es denkbar, den Okklusionsballon 13 auch zur Gefäß-Dilatation bzw. zur Stenose-Dilatation einzusetzen. Der Wärmetauscherballon 12 bzw. der

Okklusionsballon 13 kann dabei auch die Funktion übernehmen, Stenose-Partikel, die sich bei der Dilatation ggf. lösen, zu blockieren. Für einen solchen

Anwendungsfall kann es vorteilhaft sein, ein zusätzliches Aspirations-Lumen vorzusehen, das zwischen dem Okklusionsballon 13 und dem

Wärmetauscherballon 12 mündet. So können Blut und Partikel aus dem Bereich zwischen dem Okklusionsballon 13 und dem Wärmetauscherballon 12 effizient abgesaugt werden.

In Fig . 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen

Ballonkatheters 10 gezeigt. Die Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Katheterschlauch 11 des Ballonkatheters 10 einen proximalen Abschnitt I Ia und einen distalen Abschnitt I Ib aufweist. Im distalen Abschnitt I Ib ist der Okklusionsballon 13 angeordnet. Der proximale Abschnitt I Ia trägt mehrere Wärmetauscherballone 12. Der proximale Abschnitt I Ia und der distale Abschnitt I Ib unterscheiden sich insbesondere durch ihren Außendurchmesser. Insbesondere weist der Katheterschlauch 11 im distalen Abschnitt I Ib einen kleineren Querschnittsdurchmesser als im proximalen Abschnitt I Ia auf.

Der unterschiedliche Querschnittdurchmesser resultiert aus dem inneren Aufbau des Katheterschlauchs 11, der sich im distalen Abschnitt I Ib und im proximalen Abschnitt I Ia unterscheidet. Durch den gesamten Katheterschlauch 11 erstreckt sich ein Durchgangslumen 18. Das Durchgangslumen 18 kann zur Zuführung von Medikamenten, kalte oder warme Flüssigkeiten wie Kontrastmitteln,

Behandlungskathetern oder Instrumenten, insbesondere zum Absaugen bzw. Aspirieren bzw. Entfernen von Blutgerinnselpartikeln genutzt werden. Ferner erstrecken sich durch den Katheterschlauch 11 ein Zulauflumen 21 und ein Rücklauflumen 22 sowie ein Lumen für den Okklusionsballon, insbesondere ein Okklusionsfluidlumen 23. Das Zulauflumen 21 und das Rücklauflumen 22 sind mit den Wärmetauscherballonen 12 fluidverbunden, so dass ein Kühlmittelkreislauf ausgebildet werden kann. Dazu können das Zulauflumen 21 und das

Rücklauflumen 22 mittels eines Schlauchsets mit einer extrakorporalen

Kühleinheit verbindbar sein, so dass ein Kühlmittelkreislauf hergestellt wird, der eine kontinuierliche Kühlmittelzufuhr und Kühlmittelabfuhr in den

Wärmetauscherballonen 12 sicherstellt.

Das Zulauflumen 21 und das Rücklauflumen 22 erstrecken sich vorzugsweise nur im proximalen Abschnitt I Ia des Katheterschlauchs 11. Durch den proximalen Abschnitt I Ia erstrecken sich außerdem das Okklusionsfluidlumen 23 und das Durchgangslumen 18. Das Durchgangslumen 18 erstreckt sich in allen

Ausführungsbeispielen der Erfindung auch durch den distalen Abschnitt I Ib. Das Okklusionsfluidlumen 23 kann sich ebenfalls durch den distalen Abschnitt I Ib erstrecken oder am distalen Ende des proximalen Abschnitts I Ia unmittelbar in den Okklusionsballon 13 übergehen. Ein solches Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 3. Insbesondere kann das Okklusionsfluidlumen 23 am distalen Ende des proximalen Abschnitts I Ia stirnseitig in den Okklusionsballon 13 übergehen.

Wenn der Okklusionsballon 13 distal entfernt von dem distalen Ende des proximalen Abschnitts I Ia des Katheterschlauchs 11 angeordnet ist, dann verläuft das Okklusionsfluidlumen 23 auch innerhalb des distalen Abschnitts. Eine solche Gestaltung zeigt Fig . 2. Jedenfalls ist in bevorzugten Ausführungsbeispielen vorgesehen, dass das Zulauflumen 21 und das Rücklauflumen 22 nur innerhalb des proximalen

Abschnitts I Ia des Katheterschlauchs 11 angeordnet sind . Der distale Abschnitt I Ib kann somit wegen der geringeren Anzahl von Lumen dünner, d . h. mit einem kleineren Außendurchmesser, gestaltet werden.

In den Fig. 4 und 5 sind jeweils verschiedene Gestaltungen des proximalen Abschnitts I Ia des Katheterschlauchs 11 im Querschnitt gezeigt. Der proximale Abschnitt I Ia des Katheterschlauchs 11 weist ein Durchgangslumen 18 auf, das einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Ferner sind zwei im Wesentlichen gleich große Kühlmittellumen vorgesehen, die jeweils einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und ein Zulauflumen 21 und ein Rücklauflumen 22 bilden. Das Zulauflumen 21, das Rücklauflumen 22 und das Durchgangslumen 18 sind im Wesentlichen in einer dreieckförmigen Anordnung vorgesehen. Zwischen dem Zulauflumen 21, dem Rücklauflumen 22 und dem Durchgangslumen 18 ist das Okklusionsfluidlumen 23 angeordnet. Das Okklusionsfluidlumen 23 kann unterschiedliche Querschnittsprofile einnehmen, wobei in Fig . 4 ein

Ausführungsbeispiel mit einem Okklusionsfluidlumen 23 dargestellt ist, das einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Fig . 5 zeigt ein Okklusionsfluidlumen 23 mit einem im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt. Diese Gestaltung nutzt den Raum zwischen den übrigen Lumen 21, 22, 18 besonders gut aus.

Fig. 6 zeigt hingegen einen Querschnitt durch einen distalen Abschnitt I Ib des Katheterschlauchs 11. Insbesondere kann Fig . 6 einen Schnitt durch den distalen Abschnitt I I b des Katheterschlauchs 11 gemäß Fig . 2 darstellen, wobei Fig. 4 einen Schnitt durch den proximalen Abschnitt I Ib des Katheterschlauchs 11 gemäß Fig. 2 zeigt. Im distalen Abschnitt weist der Katheterschlauch 11 gemäß Fig. 6 lediglich das Durchgangslumen 18 und das Okklusionsfluidlumen 23 auf. Wegen des Wegfalls des Zulauflumens 21 und des Rücklauflumens 22 reduziert sich der Außendurchmesser des distalen Abschnitts I Ib des Katheterschlauchs 11. Damit erhöht sich die Manövrierbarkeit des Ballonkatheters 10, insbesondere in kleinen, intrakraniellen bzw. hirnführenden Gefäßen. Gut erkennbar ist in den Querschnittsdarstellungen gemäß Fig. 4 bis 6, dass die einzelnen Lumen (Durchgangslumen 18, Zulauflumen 21, Rücklauflumen 22, Okklusionsfluidlumen 23) jeweils mit einem Innenschlauch 24 gebildet sind . Der Innenschlauch 24 kleidet die einzelnen Lumen aus. Vorzugsweise umfasst der Innenschlauch 24 ein Material, das von dem Material des Katheterschlauchs 11 verschieden ist. Der Innenschlauch 24 kann beispielsweise aus Polyimid oder Polyamid oder PTFE bestehen oder ein solches Material aufweisen. Der Innenschlauch 24 kann durch ein Metall, beispielsweise in Form eines helixförmig gewundenen Drahts (Coil), verstärkt sein. Das Metall umfasst vorzugsweise Edelstahl oder eine Nickel-Titan- Legierung, insbesondere Nitinol . Die Kunststoffmatrix, d . h. der Katheterschlauch 11 selbst, ist vorzugsweise aus Polyurethan oder Polyether-Block-Amid (PEBA) oder Polyamid (Nylon) oder Polyethylen (PE) oder Teflon gebildet. Die

Wärmetauscherballone 12 können aus Polyamid oder Polyurethan oder PEBA oder PE bestehen. Der Katheterschlauch 11 kann zumindest teilweise beschichtet sein. Insbesondere kann eine hydrophile Beschichtung vorgesehen sein.

Ferner kann vorgesehen sein, dass das Durchgangslumen 18 oder ein

Innenschlauch 24 des Durchgangslumens 18 eine Innenumfangsfläche aufweist, die mit einer Beschichtung aus PTFE oder Fluorethylenpropylen (FEP)

ausgestattet ist. Der Innenschlauch 24 selbst kann auch aus einem

reibmindernden Material bestehen bzw. eine dem Durchgangslumen zugewandte Innenlage aufweisen, die reibmindernd ausgebildet ist. Das reibmindernde

Material kann PTFE oder FEP aufweisen oder daraus bestehen. Zusätzlich kann der Innenschlauch 24 des Durchgangslumens 18 meta II verstärkt sein. Der Innenschlauch 24, insbesondere der Innenschlauch 24 des Durchgangslumens 18, kann mehrlagig ausgebildet sein. Beispielsweise kann eine innere, dem

Durchgangslumen 18 zugewandte Lage durch ein reibminderndes Material, insbesondere PTFE oder FEP, und eine Außenlage durch Polyurethan oder Pebax gebildet sein. Die Außenlage kann allgemein das gleiche Material wie die

Kunststoffmatrix des Katheterschlauchs 11 oder ein davon verschiedenes Material aufweisen.

Der Querschnittsaufbau des Durchgangslumens 18, insbesondere des mit einem mehrlagigen Innenschlauch 24 ausgestatteten Durchgangslumens 18, kann sich entlang des gesamten Katheterschlauchs 11, insbesondere auch im distalen Abschnitt I Ib des Katheterschlauchs 11 zeigen. Insbesondere kann sich der Innenschlauch 24, beispielsweise mit einer Innenlage aus einem reibmindernden Material und einer Außenlage aus einem anderen Material sowie einer

Metallverstärkung, unverändert in den distalen Abschnitt I Ib fortsetzen. Die Außenlage kann im distalen Abschnitt I Ib und im proximalen Abschnitt I Ia identisch sein. Es ist aber auch möglich, dass die Außenlage im distalen Abschnitt I Ib des Katheterschlauchs 11 aus einem Material besteht, das weicher als das Material der Außenlage im proximalen Abschnitt I Ia des Katheterschlauchs 11 ist. Ebenso kann sich das Material der Kunststoffmatrix des Katheterschlauchs 11 im distalen Abschnitt I Ib vom Material der Kunststoff matrix des Katheterschlauchs 11 im proximalen Abschnitt I Ia unterscheiden, insbesondere im distalen

Abschnitt I I b weicher bzw. verformbarer als im proximalen Abschnitt I Ia sein.

Besonders bevorzugt ist es, wenn die Lumen, insbesondere das Zulauflumen 21, das Rücklauflumen 22 und/oder das Okklusionsfluidlumen 23 mit einem

Innenschlauch 24 oder eine Innenumfangsfläche des jeweiligen Lumens aus Polyimid besteht oder damit beschichtet ist.

Für alle Ausführungsbeispiele mit einem Katheterschlauch 11, der einen

proximalen Abschnitt I Ia und einen distalen Abschnitt I Ib aufweist, kann vorgesehen sein, dass der Außendurchmesser des Katheterschlauchs 11, zumindest im proximalen Abschnitt I Ia, zwischen 3 mm und 4 mm, insbesondere zwischen 3,2 mm und 3,8 mm, vorzugsweise zwischen 3,4 mm und 3,6 mm, beträgt.

Der distale Abschnitt I I b des Katheterschlauchs 11 kann ausschließlich das Durchgangslumen 18 und das Okklusionsfluidlumen 23 aufweisen. Der

Außendurchmesser des Katheterschlauchs 11 im distalen Abschnitt I Ib beträgt vorzugsweise zwischen 2 mm und 3,5 mm, insbesondere zwischen 2,3 mm und 3,2 mm, insbesondere zwischen 2,5 mm und 3 mm, vorzugsweise 2,8 mm. Die Differenz zwischen dem Außendurchmesser des proximalen Abschnitts I Ia und dem Außendurchmesser des distalen Abschnitts I Ib beträgt vorzugsweise mindestens 0,2 mm, insbesondere mindestens 0,4 mm, insbesondere mindestens 0,6 mm, insbesondere mindestens 0, 8 mm, und/oder höchstens 1,5 mm. Die Länge des distalen Abschnitts I Ib ohne Zulauflumen 21 und Rücklauflumen 22 kann in einer Variante des erfindungsgemäßen Ballonkatheters 10 zwischen 10 mm und 50 mm, insbesondere zwischen 20 mm und 40 mm, betragen. Diese Variante eignet sich für eine Behandlung, bei welcher durch den geringen

Abstand zwischen dem Okklusionsballon 13 und dem proximalen Abschnitt I Ia eine Verletzungsgefahr reduziert werden soll . In einer alternativen Variante, die eingesetzt werden kann, um einen Gefäßverschluss weit distal, d . h. in einem großen Abstand vom proximalen Abschnitt I Ia, zu bewirken, kann die Länge des distalen Abschnitts I Ib zwischen 20 mm und 150 mm, insbesondere zwischen 30 mm und 120 mm, insbesondere zwischen 40 mm und 100 mm, insbesondere zwischen 50 mm und 80 mm, betragen. Für beide vorgenannten Varianten gilt, dass sich der Okklusionsballon 13 vorzugsweise sehr nahe am oder direkt am distalen Ende des distalen Abschnitts I Ib, d . h. an der Spitze des

Katheterschlauchs 11, befinden kann. Insbesondere beträgt der Abstand des Okklusionsballons 13 bzw. des distalen Endes des Okklusionsballons 13 von der Spitze des des Katheterschlauchs 11 höchstens 10 mm, insbesondere höchstens 8 mm, insbesondere höchstens 6 mm, insbesondere höchstens 4 mm. Der Abstand zwischen dem Okklusionsballon 13 und der Spitze des Katheterschlauchs 11 kann mindestens 1 mm betragen.

Der Okklusionsballon 13 hat vorzugsweise eine Länge zwischen 3 mm und 20 mm, insbesondere zwischen 5 mm und 15 mm, insbesondere zwischen 8 mm und 12 mm. Die Wandstärke des Okklusionballons 13 kann höchstens 100 μιτι, insbesondere höchstens 80 μιτι, insbesondere höchstens 60 μιτι, insbesondere höchstens 40 μιτι, insbesondere höchstens 20 μιτι, betragen. Bevorzugt ist es, wenn die Wandstärke mindestens 10 μιτι beträgt. Geeignete Materialien für den Okklusionsballon 13 sind Kraton und/oder Chronoprene und/oder Pellethane und/oder Latex und/oder Silikon.

Das Segment, in welchem sich die Wärmetauscherballone 12 befinden,

insbesondere der Abschnitt des Katheterschlauchs 11, der proximal durch das proximale Ende des ersten Wärmetauscherballons 12 und distal durch das distale Ende des letzten Wärmetauscherballons 12 begrenzt ist, weist vorzugsweise eine Länge auf, die zwischen 20 mm und 150 mm, insbesondere zwischen 40 mm und 120 mm, insbesondere zwischen 60 mm und 100 mm, vorzugsweise 80 mm. Jeder Wärmetauscherballon 12 kann jeweils eine Länge zwischen 10 mm und 30 mm, insbesondere 20 mm, aufweisen. Die Wandstärke des Wärmetauscherballons 12 beträgt vorzugsweise zwischen 10 μιτι und 40 μιτι, insbesondere zwischen 15 μιτι und 30 μιτι. Der Okklusionsballon 13 kann an seinem distalen Ende trichterförmig ausgebildet sein bzw. trichterförmig zum Katheterschlauch 11 zusammenlaufen. Damit wird das Einführen des Okklusionsballons 13 in ein Blutgefäß, insbesondere in einen mit dem Thrombus 20 belasteten Gefäßabschnitt, erleichtert. Es ist auch möglich, dass der Okklusionsballon 13 in distaler Richtung aufweitend trichterförmig gestaltet ist, um so die Einführung eines Thrombus 20 in den Katheter 11 beim Aspirieren zu begünstigen.

Es ist denkbar, dass der Okklusionsballon 13 mit mehreren Okklusionsfluidlumen 23 fluidverbunden ist bzw. dass das Okklusionsfluidlumen 23 in mehrere

Teillumen aufgeteilt ist, die jeweils in dem zwischen dem Zulauflumen 21, dem Rücklauflumen 22 und dem Durchgangslumen 18 verbleibenen Platz im

Querschnitt des Katheterschlauchs 11 angeordnet sind, um so den verfügbaren Platz innerhalb des Katheterschlauchs 11 möglichst gut auszunutzen. Der

Ballonkatheter 10 kann mehrere, insbesondere zwei, Okklusionsballone 13 aufweisen, so dass zeitgleich eine Okklusion, d . h. ein Gefäßverschluss, an unterschiedlichen Stellen bewirkt werden kann.

Am proximalen und distalen Ende des Okklusionsballons 13 kann ferner jeweils wenigstens ein Röntgenmarker vorgesehen sein. Das unterstützt den Anwender bei der korrekten Positionierung des Okklusionsballons 13 im Blutgefäß. Es ist auch möglich, nur an einem Ende des Okklusionsballons 13 und/oder in der Mitte des Okklusionsballons 13 wenigstens einen Röntgenmarker vorzusehen. Zusätzlich oder alternativ kann an der distalen Spitze des Katheterschlauchs 11 und/oder am proximalen und/oder distalen Ende des Segments des Katheterschlauchs 11, in welchem die Wärmetauscherballone 12 angeordnet sind, jeweils ein

Röntgenmarker platziert sein. Insgesamt können also drei Röntgenmarker, zwei endseitige Röntgenmarker am proximalen und am distalen Ende des

Okklusionsballons 13 sowie in der Mitte des Okklusionsballons 13, vorgesehen sein.

Das Zulauflumen 21 und das Rücklauflumen 22 können am distalen Ende des proximalen Abschnitts I Ia des Katheterschlauchs 11 durch einen Schmelzprozess und/oder einen Klebeprozess verschlossen werden. Im Allgemeinen ist also vorgesehen, dass das Zulauflumen 21 und das Rücklauflumen 22 am distalen Ende des proximalen Abschnitts I Ia des Katheterschlauchs 11 geschlossen sind . Das Zulauflumen 21 und das Rücklauflumen 22 können dann jeweils durch seitliche, insbesondere radiale, Öffnungen mit den Wärmetauscherballonen 12 verbunden sein. Analog kann das Okklusionsfluidlumen 23 distal durch Kleben oder Verschmelzen verschlossen und mit dem Okklusionsballon 12 durch eine seitliche, insbesondere radiale, Öffnung verbunden sein.

Das Zulauflumen 21 und das Rücklauflumen 22 können jeweils einen

Innendurchmesser zwischen 0,5 mm und 1,5 mm, insbesondere zwischen 0,8 mm und 1,2 mm, vorzugsweise 1 mm, aufweisen. Auf diese Weise ist ein

ausreichender Volumenstrom der Kühlflüssigkeit gewährleistet. Gleichzeitig nehmen das Zulauflumen 21 und das Rücklauflumen 22 so einen geringen Raum im Katheterschlauch 11 ein, so dass ausreichend Platz für ein adäquat

dimensioniertes Durchgangslumen 18 verbleibt.

Allgemein gilt, dass der Okklusionsballon 13 an einer beliebigen Stelle entlang des Katheterschlauchs 11 angeordnet sein kann. Insbesondere kann der

Okklusionsballon 13 sowohl im proximalen Abschnitt I Ia, als auch im distalen Abschnitt I Ib des Katheterschlauchs angeordnet sein. Im proximalen Abschnitt I Ia kann der Okklusionsballon 14 proximal oder distal des wenigstens einen Wärmetauscherballons angeordnet sein. Wenn der Okklusionsballon 13 im proximalen Abschnitt I Ia angeordnet ist, ist der distale Abschnitt I Ib ballonfrei ausgebildet. In diesem Fall weist der Katheterschlauch 11 im distalen Abschnitt I Ib nur das Durchgangslumen 18 auf. Der distale Abschnitt I Ib ist dann besonders flexibel und erleichert das Zuführen des Ballonkatheters 10 in eng gewundene Blutgefäße.

Am proximalen Ende des Ballonkatheters 10, insbesondere des Katheterschlauchs 11, können separate Anschlüsse für ein oder mehrere der Lumen

(Durchgangslumen 18, Zulauflumen 21, Rücklauflumen 22, Okklusionsfluidlumen 23) vorhanden sein. Die Anschlüsse können Teil eines gemeinsamen Luer- Konnektors sein. Es ist auch möglich, dass jedes Lumen einen eigenen Luer- Adapter bzw. -Anschluss aufweist. Insbesondere kann jedem Lumen eine

Anschlussleitung zugeordnet sein, die an einem proximalen Ende einen Luer- Adapter bzw. -Anschluss umfasst. Die Gesamtlänge des Ballonkatheters 10 bzw. des Katheterschlauchs 11 beträgt vorzugsweise zwischen 40 cm und 150 cm. Insbesondere kann die Gesamtlänge zwischen 70 cm und 120 cm, vorzugsweise zwischen 80 und 100 cm, konkret 90 cm, betragen. Letztgenannte Werte sind insbesondere für einen Ballonkatheter für neurovaskuläre Applikationen vorteilhaft.

Das distale Ende bzw. die distale Spitze des Katheterschlauchs 11, insbesondere des distalen Abschnitts I Ib des Katheterschlauchs 11, ist vorzugsweise abgerundet. Das reduziert die Verletzungsgefahr beim Durchführen des

Ballonkatheters 10 durch Blutgefäße.

Bezugszeichenliste

10 Ballonkatheter

11 Katheterschlauch

I Ia proximaler Abschnitt

I Ib distaler Abschnitt

12 Wärmetauscherballon

13 Okklusionsballon

14 distale Öffnung

15 Führungskatheter

16 Thrombektomie-Device

17 Führungskatheter

18 Durchgangslumen

19 Durchgangskanal

20 Thrombus

21 Zulauflumen

22 Rücklauflumen

23 Okklusionsfluidlumen

24 Innenschlauch

ACI arteria carotis interna

ACE arteria carotis externa

ACC arteria carotis communis