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Title:
BANKNOTE PROCESSING DEVICE HAVING SLEEVE REMOVAL STATION AND METHOD THEREFOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/009855
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a banknote processing device comprising a sleeve removal station (4) and an image capturing device (14), by means of which first and second information applied to the sleeve (16) can be optically captured and digitally stored. The image capturing device (14) comprises at least one mirror (18), preferably two symmetrically disposed mirrors, in order to be able to simultaneously optically capture information on the sleeve (16) located on different sides of the stack of banknotes when a stack of banknotes is wrapped by the sleeve. The image capture can take place before or after removing the sleeve (16) from the stack of banknotes.

Inventors:
DEMMELER ERWIN (DE)
DOPFER PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/060474
Publication Date:
January 27, 2011
Filing Date:
July 20, 2010
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
DEMMELER ERWIN (DE)
DOPFER PETER (DE)
International Classes:
G07D7/12; B65B69/00; G07D11/00
Domestic Patent References:
WO2003107279A22003-12-24
Foreign References:
US20030059098A12003-03-27
GB2056415A1981-03-18
GB2128592A1984-05-02
DE102006014827A12007-10-04
DE102006014827A12007-10-04
Attorney, Agent or Firm:
KSNH Patentanwälte (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Banknotenbearbeitungsvorrichtung, der ein Banknotenstapel in banderoliertem Zustand zuführbar ist, umfassend eine Entbanderolierstation (4) zum Entfernen der Banderole (16) von dem Banknotenstapel und eine Bilderfassungseinrichtung (14), mittels der auf der Banderole aufgebrachte erste und zweite Informationen optisch erfasst und digital gespeichert werden können, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilderfassungseinrichtung (14) mindestens einen Spiegel (18) umfasst, der in der Banknotenbearbeitungsvorrichtung derart angeordnet ist, dass mittels der Bilderfassungseinrichtung solche auf der Banderole aufgebrachte erste und zweite Informationen gleichzeitig optisch erfassbar sind, die beim banderolierten Banknotenstapel auf verschiedenen Seiten des Banknotenstapels liegen.

2. Banknotenbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilderfassungseinrichtung (14) eine Kamera (15) umfasst, die so angeordnet ist, dass mindestens ein Abschnitt der Banderole (16) über einen der Spiegel (18) zu der Kamera (15) reflektiert wird, so dass die ersten und zweiten Informationen gleichzeitig mit der Kamera (15) erfassbar sind.

3. Banknotenbearbeitungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei zwei Spiegel (18) so angeordnet sind, dass mittels der Bilderfassungseinrichtung, insbesondere mittels der Kamera (15), über jeden der beiden Spiegel ein anderer Abschnitt der Banderole (16) optisch erfassbar ist.

4. Banknotenbearbeitungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entbanderolierstation eingerichtet ist, die Banderole (16) zu öffnen und so von dem Banknotenstapel wegzutranspor- tieren, dass zwei Abschnitte der Banderole übereinander liegen, wobei die Bilderfassungseinrichtung eingerichtet ist, die übereinander liegenden Banderolenabschnitte gleichzeitig von gegenüberliegenden Seiten aus optisch zu erfassen.

5. Banknotenbearbeitungs Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Entbanderolierstation eingerichtet ist, die Banderole

(16) einseitig zu öffnen und beim Wegtransportieren so zu falten, dass die beiden Banderolenabschnitte übereinander zu liegen kommen.

6. Banknotenbearbeitungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilderfassungseinrichtung (14) eine drehbare Aufnahme (21) umfasst, die eingerichtet ist, die von dem Banknotenstapel entfernte Banderole (16) in einer ersten Position (Fig. 3A) entgegenzunehmen, in einer zweiten Position (Fig. 3B) die Banderole (16) so anzuordnen, dass die ersten und zweiten Informationen gleichzeitig erfasst werden können und sich in einer dritten Position (Fig.3C) von der Banderole (16) zu trennen.

7. Banknotenbearbeitungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilderfassungseinrichtung (14) zwei transparente Elemente (17) umfasst, die eingerichtet sind, die Banderole (16) während der optischen Informationserfassung zwischen den beiden transparenten Elementen aufzunehmen.

8. Banknotenbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden transparenten Elemente (17) zwischen einer geöffneten Anordnung, in der sie zur Entgegennahme der Banderole (16) bereit sind, und einer geschlossenen Anordnung, in der die Banderole fest- geklemmt ist, beweglich sind.

9. Verfahren zum Bearbeiten von banderolierten Banknotenstapeln, umfassend die Schritte:

Entfernen der Banderole (16) von dem Banknotenstapel,

- optisches Erfassen von auf der Banderole aufgebrachten ersten und zweiten Informationen, die beim banderolierten Banknotenstapel auf verschiedenen Seiten des Banknotenstapels liegen, und

Speichern der optisch erfassten ersten und zweiten Informationen in digitaler Form,

dadurch gekennzeichnet, dass die erste Information und die zweite Information unter Verwendung mindestens eines Spiegels (18) gleichzeitig optisch erfasst werden.

10. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch den Schritt des Erzeugens eines ersten Strahlengangs (19) zwischen einem ersten Abschnitt der Banderole (16) und einer Bilderfassungseinrichtung (15) unter Verwendung mindestens eines ersten Spiegels (18) und eines zweiten Strahlengangs (19) zwischen einem vom ersten Abschnitt verschiedenen zweiten Abschnitt der Banderole (16) und der Bilderfassungseinrichtung (15) unter Verwen- düng mindestens eines zweiten Spiegels (18).

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Entfernens der Banderole (16) von dem Banknotenstapel das Öffnen der Banderole und Wegtransportieren vom Banknotenstapel derart umfasst, dass zwei Abschnitte der Banderole übereinander liegen und die erste Information auf einem ersten der beiden Abschnitte und die zweite Information auf einem zweiten der beiden Abschnitte liegt. 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnen der Banderole (16) einseitig erfolgt und die geöffnete Banderole beim Wegtransportieren so gefaltet wird, dass die beiden Abschnitte übereinander zu liegen kommen. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, umfassend die Schritte des Drehens der von dem Banknotenstapel entfernten Banderole (16) aus einer ersten Position (Fig. 3 A) in eine zweite Position (Fig. 3B), in welcher die optische Informationserfassung erfolgt, und von der zweiten Position in eine dritte Position (Fig. 3C), von der aus die Banderole weitertransportiert oder entsorgt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, umfassend den Schritt des Entfernens der Banderole (16) aus der dritten Position (Fig. 3C) mittels Druckluft. 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, umfassend den Schritt des Aufnehmens der Banderole (16) zwischen zwei auf- und zuklappbaren transparenten Elementen (18), wobei das optische Erfassen der ersten und zweiten Informationen durch die beiden transparenten Elemente hindurch erfolgt.

Description:
BANKNOTENBEARBEITUNGSVORRICHTUNG MIT ENTBANDEROLISIERUNGSSTATION UND VERFAHREN HIERZU

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Banknoten, die in banderoliertem Zustand zur Verfügung gestellt werden.

5 Banknotenpäckchen, die einer Banknotenbearbeitungsmaschine zugeführt werden, sind üblicherweise mit Banderolen umreift. Um die Banknoten in der Maschine bearbeiten zu können, werden zunächst die Banderolen entfernt. Die entbanderolierten Banknoten werden anschließend vereinzelt und in der Banknotenbearbeitungsmaschine geprüft. Dabei werden Messdaten 10 und/ oder Seriennummern jeder einzelnen Banknote erfasst. Zuletzt werden die Banknoten in ein oder mehreren Ablagefächern zur weiteren Bearbeitung abgelegt.

Eine derartige Banknotenbearbeitungsmaschine ist beispielsweise aus der DE 15 102006 014827 bekannt. Darin wird auch eine Entbanderolierstation beschrieben, die jedem Blattgutvereinzeler vorgeschaltet ist. Die zu entbanderolierenden Banknotenstapel werden mittels eines Greifers aus Fächern entnommen, die entlang einer Transportstrecke transportiert werden, und einem Entbanderolierer zugeführt, wo die Banderolen mittels einer Schneide- 20 einrichtung durchtrennt und mittels einer Abstreifeinrichtung entfernt und entsorgt werden. Anschließend wird das entbanderolierte Blattgut in die Fächer zurückgelegt, um nachfolgend vereinzelt, geprüft und sortiert zu werden.

25 Es wird in der DE 10 2006 014827 Al weiter vorgeschlagen, im Entbanderolierer eine Photostation oder ein Lesegerät vorzusehen, um Informationen auf der Banderole photographisch zu erfassen bzw. Daten auf der Banderole zu lesen. Das Lesen der Daten kann beispielsweise mittels eines Barcodelesers oder OCR-Scanners erfolgen. Die Photos und Daten werden dann in Verbindung mit einem Code für dasjenige Eingabefach, in dem die zugehö- rigen Blattgutstapel transportiert werden, abgespeichert. Bei den auf den Banderolen typischerweise angegebenen Informationen handelt es sich zum Beispiel um die Denomination der Banknoten des Banknotenpäckchens, die Anzahl der Banknoten im Banknotenpäckchen, Informationen zum Einlieferer des Banknotenpäckchens, wie zum Beispiel Name, Logo oder ein anderes Kennzeichen der einliefernden Bank und/ oder Unterschrift, Stempel, Name etc. des Kassierers der einliefernden Bank, Informationen zur Vorbereitung des Päckchens mittels einer anderen Banknotenbearbeitungsmaschine oder sonstige Informationen zur Identifizierung des Banknotenpäckchens. Um die auf der Banderole enthaltene Information vollständig zu erfassen, muss die Banderole von beiden Seiten des Banknotenpäckchens photogra- phiert werden. Das liegt daran, dass Informationen auf den Banderolen sowohl auf den Oberseiten der Banknotenpäckchen als auch auf den Unterseiten der Banknotenpäckchen vorhanden sein können. Eine Möglichkeit wäre, das Banknotenpäckchen bzw. die Banderole zwischen den beiden Aufnahmen umzudrehen und die beiden Seiten der Banderole nacheinander mittels zweier Photoaufnahmen zu photographieren. Dies ist jedoch technisch und zeitlich gesehen aufwendig, vor allem bei Banknotenbearbeitungsmaschinen mit großem Durchsatz an Banknotenpäckchen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die auf den Banderolen von banderolierten Banknotenpäckchen vorgesehenen Informationen mit möglichst geringem technischen Aufwand und in kurzer Zeit vollständig zu erfassen. Diese Aufgabe wird durch eine Banknotenbearbeitungs Vorrichtung und ein Verfahren zum Bearbeiten von banderolierten Banknotenstapeln mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Erfindungsgemäß werden die auf einer Banderole aufgebrachten Informationen nach wie vor mittels einer Bilderfassungseinrichtung erfasst, insbesondere also auf photographischem Wege oder alternativ mittels eines Scanners. Es wird allerdings nur ein Bild erstellt. Um dies zu gewährleisten und doch alle Informationen zu erfassen, sieht die Erfindung vor, unter Verwendung mindestens eines Spiegels Informationen von unterschiedlichen Abschnitten der Banderole gleichzeitig optisch zu erfassen, so dass alle Informationen auf einem Bild zusammengefasst sind. Es bedarf somit lediglich einer Bilderfassungseinrichtung, beispielsweise einer herkömmlichen digitalen Kamera, mittels der ein photographisches Abbild digital speicherbar ist. Die Bilderfassungseinrichtung kann stationär angeordnet werden.

Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Informationen, die beim banderolierten Banknotenstapel auf verschiedenen Seiten, insbesondere auf der Ober- und Unterseite des Banknotenstapels liegen, in einfacher Weise und in kurzer Zeit erfassen. Die Bilderfassung kann dabei entweder vor dem Entfernen der Banderole von dem Banknotenstapel erfolgen, oder nach dem Entfernen von dem Banknotenstapel bevor die Banderole entsorgt wird. Die Bilderfassungseinrichtung weist vorzugsweise eine Kamera auf, die so angeordnet ist, dass mindestens ein Abschnitt der Banderole über einen Spiegel zu der Kamera reflektiert wird. Beispielsweise wird ein erster Abschnitt der Banderole, z.B. die Oberseite, nach Reflexion durch einen ersten Spiegel von der Kamera aufgenommen und ein zweiter Abschnitt der Bande- role, z.B. die Unterseite, nach Reflexion durch einen zweiten Spiegel. Die Banderole wird dabei also gleichzeitig von zwei verschiedenen Seiten mit der Kamera aufgenommen. Dadurch können erste Informationen, die in einem ersten Abschnitt der Banderole enthalten sind, und zweite Informatio- nen, die in einem zweiten Abschnitt der Banderole enthalten sind, gleichzeitig mit der Kamera erfasst werden. Die beiden Abschnitte können die Ober- und die Unterseite einer gefalteten Banderole sein.

Alternativ können die beiden Abschnitte auch die beiden gegenüberliegen- den Seiten einer (ungefalteten) Banderole sein, die auf ihren beiden gegenüberliegenden Seiten mit Informationen versehen ist. Zum Beispiel kann eine beidseitig bedruckte Banderole, nach dem Abziehen vom Banknotenpäckchen, so angeordnet werden, dass sie eine Ebene aufspannt (also ungefaltet) und die Informationen der beiden einander gegenüberliegenden Abschnitte dieser Banderole mit der Kamera gleichzeitig erfasst werden.

Prinzipiell kann die Erfindung mit einem einzigen Spiegel auskommen. Wird beispielsweise das Objektiv einer Kamera von einer Seite auf die Banderole gerichtet, so kann der mit dem Objektiv erreichbare Bilderfassungsbereich so weit über die Banderole hinaus eingestellt werden, dass ein seitlich hinter der Banderole angeordneter Spiegel im Erfassungsbereich liegt, über den die Rückseite der Banderole gleichzeitig miterfasst und aufgenommen wird. Allerdings liegen dabei die Aufnahmeebenen unterschiedlich weit entfernt vom Objektiv, so dass die erforderliche Aufnahmequalität unter Umständen nur mittels zusätzlicher technischer Mittel gewährleistet werden kann.

Technisch günstiger ist es daher, mindestens zwei Spiegel zu verwenden, so dass über jeden der beiden Spiegel ein anderer Abschnitt der Banderole optisch erfassbar ist. Auf diese Weise lassen sich ein erster Strahlengang zwi- schen einem ersten Abschnitt der Banderole und der Bilderfassungseinrich- tung unter Verwendung des ersten Spiegels und ein zweiter Strahlengang zwischen einem zweiten Abschnitt der Banderole und derselben Bilderfassungseinrichtung unter Verwendung des zweiten Spiegels erzeugen. Die beiden Strahlengänge sind vorzugsweise symmetrisch, insbesondere spiegelsymmetrisch, zueinander, so dass die Aufnahmebedingungen für die beiden erfassten Banderolenabschnitte möglichst gleich sind. In diesem Falle liegen die Bilderfassungseinrichtung, insbesondere also die optische Achse des Aufnahmeobjektivs, und die Mittelebene der Banderole vorzugsweise in der Symmetrieebene, und die beiden Spiegel sind symmetrisch auf gegenüberliegenden Seiten zur Symmetrieebene so angeordnet, dass einander gegenüberliegende Abschnitte der Banderole gleichzeitig mittels der Bilderfassungseinrichtung erfassbar sind. Selbstverständlich lassen sich auch beliebig andere Strahlengänge realisieren, insbesondere unter Verwendung zusätzlicher Spiegel. Dies kann vorwiegend aus Platzgründen zweckmäßig sein.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Bildauf- nähme erst nach dem Entfernen der Banderole von dem Banknotenstapel. Dazu wird die Banderole mittels einer Schneideinrichtung einseitig durchtrennt und mittels einer Abstreifeinrichtung von dem Banknotervstapel entfernt, wie dies grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt ist. Jedoch erfolgt das Entfernen der Banderole derart, dass zwei Abschnitte der Bande- role übereinander zu liegen kommen. Idealerweise wird die Banderole dabei einmal gefaltet. Dies lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, dass die Banderole mittels eines Hakens von dem Banknotenstapel abgezogen wird. Der Haken definiert dabei gleichzeitig die Faltlinie. Auf dem oberseitigen Abschnitt der so gefalteten Banderole liegt dann die auf der Oberseite des Banknotenpäckchens auf der Banderole angebrachte Information vor, während die auf der Unterseite des Banknotenpäckchens auf der Banderole angebrachte Information auf dem unterseitigen Abschnitt der gefalteten Banderole liegt. Durch Verwendung ein oder mehrerer Spiegel können beide In- f ormationen in der vorbeschriebenen Weise gleichzeitig erf asst werden.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird die von dem Banknotenstapel abgestreifte Banderole zwischen zwei transparenten Elementen, insbesondere zwischen Glasscheiben, aufgenommen, um dann durch die beiden transparenten Elemente hindurch die auf der Banderole auf beiden Seiten aufgebrachten Informationen optisch zu erfassen. Dabei wird die Banderole idealer Weise mittels der beiden transparenten Elemente festgeklemmt. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Bilderfassungseinrichtung eine Trommel oder eine andersartige drehbare Aufnahme für die von dem Banknotenstapel entfernte Banderole. In einer ersten Trommelposition nimmt die Trommel die von dem Banknotenstapel entfernte Banderole entgegen. In einer zweiten Trommelposition werden die auf der Banderole aufgebrachten Informationen in der vorbeschriebenen

Weise erfasst. In einer dritten Trommelposition wird die Banderole dann von der Trommel getrennt und vorzugsweise entsorgt. Ein solches System kann auch bei bereits im Betrieb befindlichen Banknotenbearbeitungsvorrichtungen nachgerüstet werden.

Das Trennen der Banderole von der Trommel aus der dritten Trommelposition wird bevorzugt mittels Druckluft realisiert. Ein Druckluftanschluss steht in aller Regel zur Verfügung. Eine Blasdüse lässt sich leicht an einem gewünschten Ort anbringen. Das Herausblasen, vorzugsweise mit zusätzlicher HiIf e der Schwerkraft, ist auf diese Weise zuverlässig und mit geringem Geräuschaufwand sicherzustellen.

Die Banderolen werden beidseitig fotografiert, um die Banknoten nach dem Entbanderolieren, im weiteren Verlauf der Banknotenbearbeitung weiterhin dem eingegebenen Banknotenpäckchen zuordnen zu können. Die entbanderolierten Banknoten werden vereinzelt und in der Banknotenbearbeitungsvorrichtung geprüft, wobei Messdaten und/ oder die Seriennummer jeder einzelnen Banknote erfasst werden. Den Messdaten und/ oder der Serien- nummer der Banknote wird anschließend das Bild der Banderole desjenigen Banknotenpäckchens zugeordnet, zu dem die jeweilige Banknote gehört. Optional kann das Bild der Banderole einer Bildverarbeitung oder einer OCR- Erkennung unterzogen werden, um das Bild der Banderole aufzubereiten oder um darin enthaltene Informationen zu extrahieren. Zusätzlich oder an- stelle des Banderolenbildes kann der jeweiligen Banknote auch die aus dem Banderolenbild extrahierte Information zugeordnet werden.

Ferner kann von dem erfassten Bild der Banderole ein Teilbild auswählbar sein, das zumindest denjenigen Ausschnitt des erfassten Bilds enthält, der die auf der Banderole aufgebrachten ersten und zweiten Informationen enthält, die beim banderolierten Banknotenstapel auf verschiedenen Seiten des Banknotenstapels liegen. Das Teilbild kann manuell auswählbar sein. Zum Beispiel kann vorgesehen sein, dass an der Banknotenbearbeitungsvorrichtung per Software die Lage und Größe des ausgewählten Teilbilds einstellbar ist. Die Auswahl des Teilbilds kann aber auch automatisch erfolgen. Zum Beispiel kann die Lage und Größe des ausgewählten Teilbilds für die jeweilige Banknotenbearbeitungsvorrichtung voreingestellt sein, so dass nach der Bilderfassung automatisch das richtige Teilbild ausgewählt wird. Das Aus- wählen des Teilbilds hat den Vorteil, dass die Datenmenge der weiterzuverarbeitenden bzw. abzuspeichernden Bilddaten gering gehalten werden kann.

Bei der Prüfung der Banknoten werden üblicherweise solche Banknoten aus- sortiert, die bestimmte vorgegebene Kriterien nicht erfüllen und/ oder die nicht identifiziert werden können. Bisher werden die aussortierten Banknoten eines bestimmten Banknotenpäckchens zusammen mit der zu diesem Päckchen zugehörigen Banderole automatisch in ein Zurückweisungsfach der Banknotenbearbeitungsvorrichtung transportiert. Die aussortierten Banknoten wurden dann später einer gesonderten manuellen Überprüfung unterzogen. Die Zuordnung der aussortierten Banknoten zu dem richtigen Eingangspäckchen erfolgte dabei durch die in dem Zurückweisungsfach physikalisch vorhandene Banderole. Durch das vollständige Fotografieren der Banderole und die Zuordnung des Bilds der Banderole zu den Messdaten und/ oder zur Seriennummer der jeweiligen Banknote, ist es nicht mehr erforderlich, die Banderole zu den aussortierten Banknoten zu transportieren und physikalisch mit diesen abzulegen. Für die aussortierten Banknoten kann das zugehörige Eingangspäck- chen stattdessen einfach anhand des Banderolenbilds ermittelt werden, das den jeweiligen Messdaten und/ oder der jeweiligen Seriennummer zugeordnet ist, und/ oder anhand der aus dem Banderolenbild extrahierten Informationen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die aussortierten Banknoten dann - anstelle der bisher üblichen manuellen Überprüfung - einer erneuten maschi- nellen Überprüfung durch die Banknotenbearbeitungsvorrichtung unterzogen werden können. Durch die erneute maschinelle Überprüfung reduziert sich die Anzahl der aussortierten Banknoten, so dass auch weniger aussortierte Banknoten einer erneuten manuellen Überprüfung unterzogen werden müssen. Nachf olgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen erläutert. Darin zeigen: Figur 1 den allgemeinen Aufbau einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung, Figur 2 das Prinzip der gleichzeitigen Aufnahme zweier gegenüberliegender Oberflächen einer gefalteten Banderole und

Figuren

3A bis 3C eine Bilderfassungseinrichtung umfassend eine Trommel in drei unterschiedlichen Drehpositionen.

In Figur 1 ist eine Banknotenbearbeitungsvorrichtung mit einem Banknoten- sortierautomat 1 dargestellt, der z.B. zur Prüfung druckfrischer Banknoten und/ oder zur Prüfung des Zustande und/ oder der Art (Währung bzw. De- nomination) gebrauchter Banknoten dient. Die Banknoten werden der Banknotenbearbeitungsvorrichtung päckchenweise zugeführt. Die Päckchen sind mit Banderolen umreift, die mit Informationen zur Identifizierung der Banknoten versehen sind, z.B. über die Art der Banknoten und/ oder über deren Herkunft, z.B. den Einzahler des Päckchens. Dem Sortierautomat 1 ist ein Vereinzier 2 vorgeschaltet, mit dem die Banknoten vereinzelt werden, so dass sie in dem Sortierautomat 1 separat geprüft werden können. Die zu prüfenden Banknotenstapel werden in Eingabefächern 13 bereitgestellt und mittels einer Vorrichtung 3 dem Vereinzier 2 zugeführt. Die Zuführvorrichtung 3 in Figur 1 besitzt zwei Transportstrecken 11, 12 auf welchen die Fächer 13 auf Schienen automatisch transportiert werden. Die obere Transportstrecke 11 dient dabei dem Transport der Fächer 13 mit den Banknoten zum Vereinzier 2 hin. Die untere Transportstrecke 12 dient dem Rücktransport der Fächer 13, nachdem die Banknoten durch den Vereinzier 2 aus dem jeweiligen Fach 13 entfernt worden sind. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit sind Transporteinheiten, die die Fächer 13 von der unteren 11 auf die obere Transportstrecke 12 bewegen, nicht dargestellt. In die Fächer 13 werden in der oberen Transportsrrecke 11 Banknotenstapel manuell von einem Bediener eingelegt. Ebenso kann eine automatische Befüllung der Fächer 13 erfolgen.

Das Entbanderolieren der Banknotenstapel erfolgt anschließend vollkommen automatisch. Dazu dient eine Entbanderolierstation 4, die platzsparend un- terhalb eines Arbeitstisches 5, auf dem auch eine Bedienerkonsole 6 zur

Überwachung und Steuerung des Gesamtprozesses durch eine Bedienperson vorgesehen ist, entlang der Transportstrecke 11 untergebracht ist. Der Ent- banderoliervorgang umfasst das Durchtrennen der Banderolen mittels einer nicht dargestellten Schneideinrichtung entlang einer Seite des Banknotensta- pels. Dabei werden die Schneiden der Schneideinrichtung an den Längsseitenkanten der Banknoten vorbeigeführt und können zwischen benachbarte Banknoten eintauchen, um ein zuverlässiges Durchtrennen der Banderolen ohne Beschädigung der Banknoten zu gewährleisten. Auf der der Schneideinrichtung gegenüberliegenden Seite dient eine Abstreifeinrichtung mit ei- nem Greifer zum Abstreifen und Entfernen der durchtrennten Banderolen. Die Entbanderolierstation 4 und ihre Funktionsweise ist im Detail in der DE 102006 014 827 Al beschrieben, und insoweit wird hier darauf Bezug genommen. Anstatt aber nun die Banderole in einem Sammelbehälter zu entsorgen, wird sie mittels des Greifers oder Hakens einem Transportsystem zugeführt und von der Entbanderolierstation wegtransportiert. Beim Entbanderolieren falten sich die Ober- und Unterseite der Banderole aufeinander. Das Transportsystem leitet die zusammengefaltete Banderole einer nachgeordneten Bilder- fassungseinrichtung zu. In Figur 2 ist eine solche Bilderfassungseinrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel prinzipiell dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel besitzt die Bilderfassungseinrichtung 14 eine Kamera 15, mit dem photographische Aufnahmen von der Banderole 16 ge- macht werden können, die zwischen zwei Glasscheiben 17 in gefalteter Weise eingeklemmt ist. Die Anordnung wird mittels zweier Beleuchtungseinrichtungen 25 ausgeleuchtet. Anstelle einer Photokamera kann selbstverständlich auch ein Scanner oder ein anderes Bildaufnahmesystem verwendet werden. Über zwei symmetrisch zur optischen Achse A ausgerichtete Spiegel 18 sind die Oberseite und die Unterseite der gefalteten Banderole 16 gleichzeitig mittels der Photokamera 15 erfassbar. Zweckmäßiger Weise liegt auch die Banderole 16 auf der optischen Achse A. Die Strahlengänge 19 zu beiden Seiten der optischen Achse A sind dementsprechend identisch. Figuren 3 A bis 3C zeigen ein konkretes Ausführungsbeispiel zu der in Figur 2 prinzipiell dargestellten Bilderfassungseinrichtung. Das Transportsystem, mit dem die Banderole 16 der Bilderfassungseinrichtung 14 zugeführt wird, ist hier als Riemen-Transporteinrichtung realisiert. Die Glasscheiben 17, zwischen denen die Banderole 16 aufgenommen wird, sowie die Spiegel 18 sind auf einer drehbaren Trommel 21 montiert. Die Kamera 15 ist ortsfest zur drehbaren Trommel 21 installiert. Die beiden Glasscheiben 17 sind aufklappbar, um dazwischen die Banderole 16 aufnehmen zu können, und können zugeklappt werden, um die Banderole 16 dazwischen zu klemmen. Zu diesem Zweck ist eine der beiden Glasscheiben 17 auf der Trommel 21 schwenkbar montiert. Fest verbunden mit dieser schwenkbaren Glasscheibe 17 ist einer der beiden Spiegel 18, was jedoch nicht zwingend notwendig ist.

Figur 3A zeigt den Moment, in dem eine einseitig aufgetrennte Banderole 16 in gefaltetem Zustand zwischen die beiden voneinander weggeklappten Glasscheiben 17 eingeführt wird. Die Zuführung erfolgt von oben, so dass die Schwerkraft bei diesem Prozess mitwirkt. Sobald die Banderole 16 zugeführt worden ist, werden die beiden Glasplatten so aufeinander zu geschwenkt, dass die Banderole 16 dazwischen fest sitzt.

Nun wird die Trommel 21 in eine zweite Position gedreht, die in Figur 3B dargestellt ist. In dieser zweiten Position erfolgt die Bildaufnahme nach dem in Bezug auf Figur 2 beschriebenen Prinzip über die beiden Spiegel 18 mittels der Kamera 15 durch die beiden Glasscheiben 17 hindurch. Auf diese Weise werden beide Seiten der gefalteten Banderole 16 gleichzeitig erfasst. Das photographisch erzeugte Bild von der Banderole kann einer Bildverarbeitung unterzogen werden, um das Bild der Banderole aufzubereiten, und/ oder einer OCR-Erkennung unterzogen werden, um die darin enthaltene Information zu extrahieren. Das Bild und die extrahierte Information können dann den Messdaten und/ oder den Seriennummern derjenigen Banknoten zugeordnet werden, die der betreffenden Banderole zugehörten.

Nach erfolgter Bilderfassung dreht die Trommel 21 von der zweiten in eine dritte Position, die in Figur 3C dargestellt ist. Spätestens nach Erreichen die- ser dritten Position werden die beiden Glasscheiben 17 auseinandergeklappt, so dass die Banderole 16 unter Schwerkrafteinfluss nach unten aus der Bilderfassungseinrichtung herausfallen kann. Dies wird vorzugsweise unterstützt durch eine Drucklufteinrichtung, die in Figur 3C nicht dargestellt ist, weil sie zweckmäßiger Weise in einer anderen Ebene als der in Figur 3C dar- gestellten montiert wird. Die Banderole kann danach entweder sofort entsorgt oder zur weiteren Bearbeitung oder Aufbewahrung weitertransportiert werden.