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Patent Searching and Data


Title:
BATTERY OPERATED RELAY TEST DEVICE 2
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/080786
Kind Code:
A1
Abstract:
The aim of the invention is to improve the efficiency and handling of a test device (4) for testing a protection relay (2). This is achieved by a method and a test device (4). A signal (S) is generated in a test device (4), and the signal (S) is applied to the protection relay (2). An adaptation device (X) which can be found in the test device (4) is supplied with a supply voltage (Uv) by an accumulator (5), and the adaptation device (X) supplies a signal generator (G) with an intermediate voltage (Ux), said signal generator generating the signal (S). The use of an accumulator (4) allows fuel-supplied power units to be obviated. The use of an adaptation device (X) allows the supply voltage (Ux) of the accumulator (5) to be converted into small intermediate voltages (Ux) and the small currents of the accumulator (5) to be converted into high currents in order to supply the signal generator (G) for example.

Inventors:
STENNER MARCUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/075343
Publication Date:
May 18, 2017
Filing Date:
October 21, 2016
Export Citation:
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Assignee:
OMICRON ELECTRONICS GMBH (AT)
International Classes:
G01R31/327
Foreign References:
US3894284A1975-07-08
US4351013A1982-09-21
US6618649B12003-09-09
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE PINTER & WEISS OG (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Prüfen eines Schutzrelais (2), wobei in einer Testeinrichtung (4) ein Signal (S) erzeugt wird, das Signal (S) an das Schutzrelais (2) angelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine in der Testeinrichtung (4) befindliche Anpassungseinrichtung (X) von einem Akkumulator (5) mit einer Versorgungsspannung (Uv) versorgt wird, und dass die Anpassungseinrichtung (X) mittels einer Zwischenspannung (Ux) einen Signalgenerator (G) versorgt, der das Signal (S) erzeugt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Signal (S) eine Spannung oder einen Strom darstellt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Anpassungseinrichtung (X) und/oder zumindest ein Teil des Signalgenerators (G) mittels einer Notausschaltung (N) bedarfsweise deaktiviert wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Form des Signals (S) von einer Steuereinheit (E) bestimmt und das Ergebnis der Steuereinheit (E) von einem Digital/Analog-Wandler (DAC) zur Realisierung des Signals (S) verarbeitet wird und der Digital/Analog-Wandler (DAC) den Signalgenerator (G) ansteuert.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das

Schutzrelais (2) nachdem das Signal (S) eine Signalschwelle (Ss) erreicht innerhalb einer Ansprechzeit (tA) schaltet, und von der Testeinrichtung (4) die Höhe des Signals (S), bei Erreichen der Signalschwelle (Ss) ermittelt wird,

6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Ansprechzeit (tA) ermittelt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgenerator G das Signal (S) als Pulse (P) mit Pausenzeiten (τι, τ2, τ3, τ4, τ5) ausgibt, wobei sich die Pulse (P) des Signals (S) und die Pausenzeiten (τι, τ2, τ3, τ4, τ5) über die Zeit (t) abwechseln, in den Pausenzeiten (τι, τ2, τ3, τ4, τ5) die Höhe des Signals (S) abgesenkt wird und zumindest ein Puls (P) eine höhere Amplitude als zumindest einer der vorangegangenen Pulse (P) aufweist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das die Amplituden der Pulse (P) des Signals (S) über die Zeit (t) um eine, vorzugsweise feste, Signaldifferenz (AS) ansteigen.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Pausenzeiten τι, τ2, τ3, τ4, τ5 von der Amplitude der Pulse (P) des Signals (S) zum Zeitpunkt (t) abhängen.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal (P) in den Pausenzeiten kleiner 1 % des vorhergehenden Pulses (P), vorzugsweise Null, wird.

1 1 . Testeinrichtung zum Prüfen eines Schutzrelais (2), welche einen Signalausgang (SA) aufweist, über den ein Signal (S) ausgebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Akkumulator (5) vorgesehen ist, der eine Versorgungsspannung (Uv) zur Verfügung stellt, dass die Testeinrichtung (4) eine Anpassungseinrichtung (X) umfasst, die von der Versorgungsspannung (Uv) versorgt wird, und dass die Testeinrichtung (4) einen Signalgenerator (G) aufweist, der von der Anpassungseinrichtung (X) mit einer Zwischenspannung (Ux) versorgt wird und das Signal (S) erzeugt.

12. Testeinrichtung nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassungseinrichtung (X) einen Step-Up-Konverter und/oder einen Step-Down-Konverter beinhaltet.

13. Testeinrichtung nach Ansprüche 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgenerator (G) ausgestaltet ist, das Signal (S) als Pulse (P) mit Pausenzeiten (τι, τ2, τ3, τ4, τ5) auszugeben, wobei sich die Pulse (P) des Signals (S) und Pausenzeiten (τι, τ2, τ3, τ4, τ5) über die Zeit (t) abwechseln, in den Pausenzeiten (τι, τ2, τ3, τ4, τ5) die Höhe des Signals (S) abgesenkt wird und zumindest ein Puls (P) eine höhere Amplitude als zumindest einer der vorangegangenen Pulse (P) aufweist.

14. Testeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgenerator (G) eine Spannungsquelle und/oder eine Stromquelle beinhaltet.

15. Testeinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgenerator (G) n>1 Signalausgänge (SA) aufweist, die n Signale (S) erzeugen.

16. Testeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Notausschaltung (N) vorhanden ist, die zumindest einen Teil der Anpassungseinrichtung (X) und/oder zumindest einen Teil des Signalgenerators (G) bedarfsweise deaktiviert.

17. Testeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Akkumulator (5) eine Energiedichte von mindestens 500 J/g aufweist.

18. Testeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Testeinrichtung (4) portabel ausgestaltet ist.

19. Testeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (E) vorhanden ist, die die Form des Signals (S) bestimmt und dass ein Digital/Analog-Wandler (DAC) vorhanden ist, der das Ergebnis der Steuereinheit (E) zur Realisierung des Signals (S) verarbeitet.

20. Testanordnung mit einer Testeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 1 bis 19, wobei die Testeinrichtung (4) mit einem Schutzrelais (2) verbunden ist, und einen Signalausgang (SA) aufweist, über den ein Signal (S) an einen Signaleingang (SE) des Schutzrelais (2) ausgegeben wird, und einen Reaktionseingang (R) aufweist, der mit dem Schaltausgang (A) des Schutzrelais (2) verbunden ist.

Description:
Batteriebetriebenes Relaistestgerät 2

Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Testeinrichtung zum Prüfen eines Schutzrelais, wobei in der Testeinrichtung ein Signal erzeugt wird und das Signal an das Schutzrelais angelegt wird. Ebenso wird eine Testanordnung der Testeinrichtungen beschrieben.

Auf dem Gebiet von energietechnischen Anlagen, insbesondere elektrischen Energieübertragungsnetzen, werden Schutzrelais zur Überwachung der Anlage (primäres System) eingesetzt. Um die realen, primären Ströme und Spannungen besser handhaben zu können, werden die Ströme durch Stromwandler und die Spannungen durch Spannungswandler in kleinere, leichter handhabbare Sekundärgrößen transformiert, die im Schutzrelais verarbeitet werden. Trotzdem ist das Schutzrelais zu jedem Zeitpunkt über den Zustand der primären Strom- und Spannungsgrößen im Bilde. Nach verschiedensten Kriterien können Schutzrelais ermitteln, ob im primären System ein Fehler vorliegt und geben dann, je nach Fehler, sofort oder nach einer definierten Verzögerungszeit, ein Ausschaltkommando an einen oder mehrere Leistungsschalter ab, um den Fehlerzustand in der Anlage zu beenden. Mehrere Schutzrelais arbeiten möglichst so zusammen, dass Fehler schnell, sicher aber auch selektiv abgeschaltet werden. Selektiv bedeutet, dass möglichst nur der Teil des Energieübertragungsnetzes, in dem der Fehler aufgetreten ist, abgeschaltet wird, um möglichst viele andere Teile des Energieübertragungsnetzes ungestört weiterbetreiben zu können.

Eine Funktion eines Schutzrelais ist der Überstrom-Zeitschutz. Dabei wird bei Überschreiten des Nennstroms je nach Höhe des Stroms verschieden schnell das Ausschaltkommando abgesetzt. Aus Sicherheitsgründen ist es notwendig oder gefordert, Sicherheitseinrichtungen eines elektrischen Energieübertragungsnetzes, wie beispielsweise das Schutzrelais, in regelmäßigen Abständen auf korrekte Funktion zu prüfen.

Die Prüfung eines Schutzrelais mit Überstrom-Zeitschutz Funktion kann beispielsweise erfolgen indem man in das Schutzrelais einen Prüfstrom, ein- oder dreiphasig, einspeist und die Reaktion des Schutzrelais beobachtet. Testeinrichtungen zur Prüfung von Schutzrelais werden auch„Relaistestgeräte" genannt. Üblicherweise wird das Schutzrelais dazu vom elektrischen Energieübertragungsnetz getrennt und direkt an eine Testeinrichtung angeschlossen und es werden Sekundärgrößen über einen Stromwandler eingespeist. Es sind jedoch auch direkte Prüfungen der Primärgrößen möglich. Es wird überprüft ob das Schutzrelais korrekterweise bei Strömen unter einer Stromschwelle, beispielsweise bei Nennströmen, nicht auslöst, und wie schnell das Schutzrelais bei verschiedenen Fehlerzuständen auslöst. Beim Überstrom-Zeitschutz gilt üblicherweise, dass mit zunehmender Stromhöhe schneller ausgeschaltet werden soll. Die Testeinrichtung ist mit einem Eingang versehen, der mit dem Leis- tungsschalterausgang des Schutzrelais verbunden wird und ausgelegt ist, zu registrieren, wann das Schutzrelais schaltet, also den Leistungsschalter schalten würde. Möchte man nun die Signalschwelle, bei der ein Schutzrelais anspricht, ermitteln, so kann ein kleiner Strom so lange kontinuierlich erhöht werden, bis das Schutzrelais reagiert. Solch ein Test kann eine Zeit von mehr als wenigen Sekunden in Anspruch nehmen, ja sogar Minuten dauern.

Da diese Prüfung in der Regel im Feld vor Ort stattfindet und dort nicht immer oder zumindest nicht immer einfach eine Steckdose verfügbar ist, wird die Testeinrichtung mitunter über Stromaggregate versorgt. D.h. es muss für den Test ein Stromaggregat mitgeführt werden, was einerseits den Aufwand erhöht und das auch schwierig in der Handhabung ist (Gewicht, Größe, Treibstoffstand, usw.). Insbesondere an schwer zugänglichen Stellen, die nur zu Fuß erreichbar sind, was bei elektrischen Energieübertragungsnetzen nicht unüblich ist, stellt diese Immobilität einen schwerwiegenden Nachteil dar.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Testeinrichtung anzugeben, die effizienter und einfacher zu handhaben ist und die oben beschriebenen Nachteile verringert.

Dieses Ziel wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung erreicht, die dadurch gekennzeichnet sind, dass eine in der Testeinrichtung befindliche Anpassungseinrichtung von einem Akkumulator mit einer Versorgungsspannung versorgt wird und die Anpassungseinrichtung mittels einer Zwischenspannung einen Signalgenerator versorgt, der ein Signal erzeugt.

Weiter wird das Ziel durch eine Testanordnung erreicht, in der eine Testeinrichtung mit einem Schutzrelais verbunden ist, und einen Signalausgang aufweist, über den ein Signal an einen Signaleingang des Schutzrelais ausgegeben wird, und einen Reaktionseingang aufweist, der mit dem Schaltausgang des Schutzrelais verbunden ist.

Die Verwendung eines Akkumulators ermöglicht es auf treibstoffversorgte Stromaggregate zu verzichten. Ein Akkumulator liefert in der Regel jedoch eine sehr hohe Spannung, wogegen die Testeinrichtung einen hohen Strom benötigt. Somit wird erfindungsgemäß eine Anpassungseinrichtung verwendet, die beispielsweise dazu dient die Versorgungsspannung des Akkumulators auf kleine Spannungen zu übersetzen und die kleinen Ströme des Akkumulators auf hohe Ströme zu übersetzten. Dies ist vorteilhaft, da der Signalgenerator in der Regel hohe Ströme benötigt, selbstverständlich kann jedoch auch eine niedrige Versorgungsspannung des Akkumulators in eine hohe Zwischenspannung transformiert werden und ein vom Akkumulator gelieferter hoher Strom in einen niedrigen Strom transformiert werden.

Das Signal kann beispielsweise einen Strom oder eine Spannung darstellen, das Verfahren ist auch auf andere Signale anwendbar.

Der Signalgenerator kann eine Spannungsquelle und/oder eine Stromquelle beinhalten. Die Anpassungseinrichtung kann einen Step-Up-Konverter und/oder einen Step-Down- Konverter beinhalten.

Vorteilhafterweise kann zumindest ein Teil der Anpassungseinrichtung und/oder zumindest ein Teil des Signalgenerators mittels einer Notausschaltung bedarfsweise deaktiviert werden.

Da die von der Anpassungseinrichtung erzeugten Ströme sehr hoch sein können, wäre es schwierig diese sicher zu trennen. Daher wird zumindest ein Teil der Anpassungseinrichtung, vorteilhafterweise vorhandene Leistungselektronik, gezielt deaktiviert, wobei eine Redundanz der deaktivierten Teile die nötige Sicherheit gewährleistet. Diese Redundanz kann beispielsweise dadurch erzielt werden, indem Anpassungseinrichtung und Signalgenerator deaktiviert werden.

Die Anpassungseinrichtung muss möglicherweise mit hohen Taktfrequenzen arbeiten, daher sind zusätzliche Tiefpassfilter zum Unterdrücken von entstehenden Störungen vorteilhaft.

Die Form des Signals kann von einer Steuereinheit bestimmt werden, wobei das Ergebnis der Steuereinheit von einem Digital/Analog-Wandler zur Realisierung des Signals verarbeitet wird. Der Digital/Analog-Wandler steuert weiter den Signalgenerator (G) an.

Das Schutzrelais kann nachdem das Signal eine Signalschwelle erreicht innerhalb einer Ansprechzeit schalten, wobei von der Testeinrichtung die Höhe des Signals, bei Erreichen der Signalschwelle ermittelt wird.

Ganz besonders vorteilhaft ist die zusätzliche Ermittlung der Ansprechzeit vom Erreichen der Signalschwelle bis zum Schalten des Reaktionsausgangs.

Weiters kann der Signalgenerator das Signal als Pulse mit Pausenzeiten ausgeben, wobei sich die Pulse des Signals und die Pausenzeiten über die Zeit abwechseln, in den Pausenzeiten die Höhe des Signals abgesenkt wird und zumindest ein Puls eine höhere Amplitude als zumindest einer der vorangegangenen Pulse aufweist.

Im Betrieb wird der Akkumulator in kurzer Zeit sehr stark belastet wird, insbesondere dann wenn Rampen zur Ermittlung von Signalschwellen wie oben beschrieben gefahren werden müssen, und die Prüfung relativ lange dauert. Um eine Belastung des Akkumulators gering zu halten, gibt der Signalgenerator das Signal als Pulse mit Pausenzeiten aus, wobei die Amplituden der Pulse monoton steigend sein können, insgesamt jedenfalls eine steigende Tendenz aufweisen müssen, um eine Schaltschwelle zu erreichen. Da das Signal in Form einzelner Pulse generiert wird, wird die mittlere benötigte Energie reduziert und der Akkumulator geschont. Das erlaubt trotz der für den Test benötigten, an das elektrische Energieübertragungsnetz angepassten, Spannungen und Stromgrößen die Verwendung kleinerer, kompakterer Akkumulatoren, was beispielsweise für ein tragbares Gerät wichtig ist. Dabei ist zu beachten, dass die jeweiligen Pulsdauern die Ansprechzeit des Schutzrelais erreichen, um eine korrekte Funktion des Schutzrelais prüfen zu können. Die zu wählende Dauer der Pausenzeiten ist von der Energie der Pulse abhängig, d.h. von der Amplitude und wiederum der Pulsdauer. Die Ansprechzeit des Schutzrelais ist bei hohen zu schaltenden Signalen tendenziell niedriger vorgesehen, als bei niedrigeren Signalen.

Weiter kann die Testeinrichtung eine erste Anzahl Signalausgängen aufweisen, die erste Anzahl an Signalen erzeugen.

Auch kann die Testeinrichtung eine zweite Anzahl Reaktionseingänge aufweisen.

Vorteilhaft können drei Stromausgänge und drei Spannungsausgänge an der Testeinrichtung vorgesehen sein um die Signale eines dreiphasigen Abzweigs im Energienetz abbilden zu können. Damit kann ein Dreiphasennetz simuliert werden und ein dreiphasiges Schutzrelais überprüft werden. Die Signale der einzelnen Phasen müssen dabei aber nicht unbedingt dieselbe Amplitude aufweisen. Eine Phasenverschiebung von 120° zwischen den Phasen ist üblich, kann im Fehlerfall aber auch gänzlich abweichen. Vorteilhaft können an der Testeinnchtung zudem zwei Reaktionseingänge vorhanden sein, um verschiedene Reaktionen des Schutzrelais erfassen zu können wie beispielsweise ein Auslösen oder eine Anregung. Eine Anregung kann bedeuten, dass eine Signalschwelle kurz überschritten wurde, jedoch nicht lange genug, um ein Auslösen hervorzurufen.

Die Amplituden der Pulse des Signals können über die Zeit um eine, vorzugsweise feste, Signaldifferenz ansteigen. Damit kann das Signal stückchenweise an die Signalschwelle angenähert werden und beispielsweise ein Überstrom-Zeitschutz überprüft werden.

Die Pausenzeiten können variabel sein und von der Amplitude der Pulse des Signals zum aktuellen Zeitpunkt abhängen.

Dies kann beispielsweise durch eine Pulsschwelle erreicht werden, bei der die Pausenzeiten um einen Faktor k erhöht werden. Somit würde sich ab der Pulsschwelle eine andere Steigung der Einhüllenden des Signals ergeben. Es ist auch vorstellbar, dass die Pausenzeiten beispielsweise durch mehrere Pulsschwellen beeinflusst werden, oder auf eine andere Art variabel sind. Mit veränderlichen Pausenzeiten kann erreicht werden, dass dem Akkumulator ab größeren Strömen mehr Zeit für die„Erholung" zur Verfügung steht. Ebenso könnte die Signaldifferenz variabel ausgestaltet sein.

Das Signal kann vorteilhafterweise in den Pausenzeiten auf einen Wert kleiner 1 % des vorhergehenden Pulses, vorzugsweise auf Null abgesenkt werden. Dies minimiert die mittlere Leistungsaufnahme aus dem Akkumulator. Vorteilhafterweise kann der Akkumulator eine Energiedichte von mindestens 500 J/g aufweisen. Vorteilhafterweise kann der Akkumulator oder ein Teil davon auf Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Basis aufgebaut sein.

Ebenso kann die Testeinrichtung portabel ausgestaltet sein, wobei das geringe Gewicht durch Nutzung eines Akkumulators für die Verwendung im Feld besonders vorteilhaft ist.

Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 5 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt

Fig.1 ein Schutzrelais 2 in einem Versorgungsnetz 6

Fig.2 ein Schutzrelais 2, welches mit einer Testeinrichtung 4 verbunden ist

Fig.3 möglicher Aufbau einer Testeinrichtung 4

Fig.4 den Verlauf eines Signals S mit fixen Pausenzeiten τ-ι= τ 2 = τ 3 = τ 4 = τ 5

Fig.5 den Verlauf eines Signals S mit einer Pulsschwelle Si

Fig.6 den Verlauf eines Signals S mit streng monoton steigenden Pausenzeiten τ-ι < τ 2 < τ 3 < τ 4 < τ 5

In Fig. 1 ist ein Schutzrelais 2 über den Signaleingang SE und den Schaltausgang A mit dem elektrischen Energieversorgungsnetz 6 verbunden. Das elektrische Energieversorgungsnetz 6 kann auch ein Leitungsabschnitt oder ein Leitungsabzweig eines größeren Versorgungsnetzes sein. Ein optional vorhandener Signalwandler 1 misst ein Vorsignal S n (Primärgröße) - wenn das Signal durch einen Strom repräsentiert wird, ist der Signalwandler 1 in der Regel als Stromwandler oder Stromsensor ausgestaltet - des Energieversorgungsnetzes 6 und transformiert dieses in ein Signal S (Sekundärgröße), welches dem Schutzrelais 2 über den Signaleingang SE zugeführt wird. Beispielsweise in Niederspannungsnetzen ist es auch möglich das Vorsignal S n direkt dem Schutzrelais zuzuführen. Beispielsweise bei einer Funktion als Überstrom-Zeitschutz ist das Schutzrelais 2 so ausgelegt, dass es den Schaltausgang A schaltet, und somit den damit verbundenen Leistungsschalter 3 des elektrischen Energieversorgungsnetzes 6 öffnet, sobald eine bestimmte, voreingestellte Signalschwelle S s für eine festgelegte Zeitdauer überschritten wird. Somit wird der elektrische Kreis des Energieversorgungsnetzes 6 (oder des jeweiligen Netzsegments) unterbrochen, womit beispielsweise im elektrischen Energieversorgungsnetz 6 ein Schutz vor Überströmen gewährleistet wird.

Um die Signalschwelle S s , bei der das Schutzrelais 2 tatsächlich schaltet, zu bestimmen, wird das Schutzrelais 2 für eine Funktionsprüfung aus dem Energieversorgungsnetz 6 abgeklemmt und mit einer Testeinrichtung 4 verbunden, wie in Fig.2 dargestellt. Die Testeinrich- tung 4 weist einen Signalausgang SA und einen Reaktionseingang R auf. Für die Funktionsprüfung wird die Verbindung vom Schutzrelais 2 zum Signalwandler 1 (bzw. falls kein Stromwandler vorhanden ist die Verbindung zum Energieversorgungsnetz 6) und zum Leistungsschalter 3 unterbrochen und der Signalausgang SA der Testeinrichtung 4 mit dem Signaleingang SE des Schutzrelais 2, sowie der Schaltausgang A des Schutzrelais 2 mit dem Reaktionseingang R der Testeinrichtung 4verbunden. Die Testeinrichtung 4 wiederum wird von einem Akkumulator 5, der vorzugsweise in der Testeinrichtung 4 integriert ist, über einen Versorgungseingang V mit einer Versorgungsspannung U v versorgt. Es wird zum Prüfen des Schutzrelais 2, ein Signal S von der Testeinrichtung 4 an das Schutzrelais 2 angelegt

Wenn der Schutz beispielsweise einen Überstrom-Zeitschutz umfasst, schaltet das Schutzrelais 2 innerhalb einer Ansprechzeit t A , nachdem das Signal S die zu eruierende Signalschwelle S s erreicht hat. Von der Testeinrichtung 4 wird die Höhe, also die Amplitude, des Signals S ermittelt, bei deren Erreichen das Schutzrelais 2 anspricht.

Dazu ist in der Testeinrichtung 4 eine Auswerteeinheit 7 vorgesehen, die mit dem Reaktionseingang R verbunden ist und einen Schaltimpuls des Schutzrelais 2, das am Schaltausgang A ausgegeben wird, erfasst.

Ein Signalgenerator G gibt das Signal S als Pulse P mit Pausenzeiten τ-ι, τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 am Signalausgang SA aus, wobei sich die Pulse P des Signals S und Pausenzeiten τ^, τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 über die Zeit t abwechseln (Fig.3). In den Pausenzeiten τ-ι, τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 wird die Amplitude des Signals S auf einen niedrigen Wert, beispielsweise 1 % der vorigen Amplitude oder auch Null, abgesenkt. Zumindest ein Puls P weist eine höhere Amplitude auf als zumindest einer der vorangegangenen Pulse P, um einen ansteigendes Signal S abzubilden, wie in Fig.4 exemplarisch dargestellt. Durch die Realisierung der Pausenzeiten τ-ι, τ 2 , τ 3 , τ 4 , T 5 wird der Akkumulator 5 geschont.

Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der auch die Ansprechzeit t A des Schutzrelais 2 von der Testeinrichtung 4, vorzugsweise in der Auswerteeinheit 7, ermittelt wird. Die Ansprechzeit t A des Schutzrelais 2 beschreibt also die Zeit vom Erreichen der Signalschwelle S s durch das Signal S bis zum Schalten des Reaktionsausgangs R.

Eine in der Testeinrichtung 4 befindliche Anpassungseinrichtung X kann die Versorgungsspannung Uv des Akkumulators 5 in eine Zwischenspannung U x wandeln, welche wiederum den Signalgenerator G versorgt, wie auch in Fig.3 dargestellt.

Die Anpassungseinrichtung X kann dazu dienen, hohe Spannungen in niedrige Spannungen und niedrige Ströme in hohe Ströme zu wandeln, oder auch umgekehrt.

Diese Anpassungseinrichtung X kann einen Step-Up-Konverter und/oder einen Step-Down- Konverter beinhalten. Weiters kann zumindest ein Teil der Anpassungseinrichtung X und/oder des Signalgenerators G mittels einer Notausschaltung N bedarfsweise deaktiviert werden.

Dieser Teil der Anpassungseinrichtung X kann beispielsweise Leistungselektronik umfassen, die Teil einer Konverterschaltung ist. Da hohe Ströme schwer sauber zu trennen sind, ist eine Möglichkeit eine Notausschaltung N zu realisieren, das gezieltes Deaktivieren von (redundanten) Schaltungsteilen, wie z.B. der Leistungselektronik.

Die Testeinrichtung 4, bzw der Signalgenerator G, kann eine Spannungsquelle und/oder eine Stromquelle beinhalten und ein Signal S als Spannung oder Strom erzeugen.

Zudem kann die Form des Signals S von einer Steuereinheit E errechnet werden, wobei das Ergebnis der Steuereinheit E von einem Digital/Analog-Wandler DAC zur Realisierung des Signals S verarbeitet wird und der Digital/Analog-Wandler DAC den Signalgenerator G ansteuert.

Dazu kann in der Testeinrichtung 4 eine mit der Steuereinheit E verbundene Eingabeeinheit 8 vorgesehen sein, über die z.B. ein bestimmter durchzuführender Test eingestellt werden kann. Die Steuereinheit E und der Digital/Analog-Wandler DAC können sich dabei im Signalgenerator G befinden.

Weiters kann der Signalgenerator G n>1 Signalausgänge aufweisen, die n Signale S n erzeugen, um ein Schutzrelais 2 eines Mehrphasennetzes für alle n Phasen gleichzeitig testen zu können.

Vorteilhafterweise ist n= 3, womit ein Dreiphasennetz simuliert werden kann. Damit kann ein dreiphasiges Schutzrelais 2 überprüft werden. Die n Signale S n müssen dabei aber nicht unbedingt gleich sein.

Weiters kann die Testeinrichtung 4 eine zweite Anzahl an Reaktionseingängen R aufweisen um verschiedene Reaktionen des Schutzrelais 2 zu erfassen, wie beispielsweise ein Auslösen oder eine Anregung.

Ein Signal S wird in einer bestimmten Höhe (Amplitude) über eine Pulsdauer t s erzeugt und nach Ablauf der Pulsdauer t s für eine Pausenzeit τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 abgesenkt. Pausenzeiten Τ2, τ 3 , τ 4 , τ 5 in der Größenordnung von 500ms bis 1 s sind dabei die Regel. Die Länge der Pulsdauer t s muss dabei zumindest so groß wie die Ansprechzeit t A des Schutzrelais 2 sein, da ansonsten die korrekte Funktion des Schutzrelais 2 nicht getestet werden kann. Dabei ist in den meisten Fällen zumindest eine Pulsdauer t s von 10ms erforderlich, übliche Pulsdauern t s betragen in etwa 30ms, es sind jedoch auch Pulsdauern im Sekundenbereich möglich. Ausschlaggebender Faktor ist hierbei die Ansprechzeit t A des Schutzrelais 2, welche wiederum von der Höhe des zu schaltenden Signals abhängt. Ein höherer Strom muss in der Re- gel schneller, also mit einer kürzeren Ansprechzeit t A geschaltet werden, als ein niedrigerer Strom.

Die Pulsdauer t s ist in den Figuren 3 bis 5 als Konstante dargestellt, kann jedoch auch, beispielsweise abhängig von der Höhe des Signals S, variieren. Dies kann beispielsweise genutzt werden, um die Energie eines Pulses P niedrig zu halten, indem mit steigender Amplitude die Pulsdauern t s verringert werden. Nach Ablauf der Pausenzeit τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 wird das Signal um die Signaldifferenz AS erhöht für eine weitere Pulsdauer t s ausgegeben, woraufhin abermals eine Pausenzeit τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 folgt. Dies erfolgt vorteilhaft so lange, bis das Schutzrelais 2 anspricht oder auslöst. Vorteilhafterweise ist die Signaldifferenz AS immer konstant und positiv. Es ist jedoch auch vorstellbar, dass die Signaldifferenz AS variabel, bzw. abschnittsweise negativ oder Null ist, was beispielsweise von der aktuellen Höhe des Signals S abhängen kann. Um die Signalschwelle S s zu erreichen, muss jedoch zumindest ein Puls P eine höhere Amplitude als zumindest einer der vorangehenden Pulse P aufweisen, es sei denn die Amplitude des ersten Pulses P des Signals S erreicht die Signalschwelle S s . In diesem Fall schaltet das Schutzrelais 2 sofort.

Die zwischen den einzelnen Pulsen P des Signals S andauernden Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 des Signals S können immer die gleiche Länge aufweisen, jedoch auch von der aktuellen Amplitude des Signals S oder einem anderen Faktor abhängen.

Da die Wahl der Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 vorzugsweise von der gewählten Pulsdauer t s abhängt, kann also sowohl auf variable Pulsdauern t s reagiert werden, andererseits auch die mittlere Energie der Pulse P z.B. abschnittweise gesenkt werden. Eine geringere Energieaufnahme der Testeinrichtung 4 und damit eine geringere Energieentnahme aus dem Akkumulator 5 bewirkt eine Schonung des Akkumulators 5.

In Fig.3 ist ein beispielhafter Verlauf eines Signals S über die Zeit t dargestellt. Die strichliert dargestellte Einhüllende der von Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 unterbrochenen Pulse des Signals S deutet das ansteigende Signal S an, wobei in diesem Beispiel die Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 konstant sind und die Höhe der aufeinander folgenden Pulse P des Signals S bei konstanter Signaldifferenz AS linear steigt.

Es ist auch ein Verlauf nach Fig. 5 möglich, bei dem die Pausenzeiten τ, τ-ι sobald die Amplitude des aktuellen Pulses P des Signals S eine Pulsschwelle Si erreicht, erhöht werden. Damit ergibt sich bei konstanter Signaldifferenz AS die als strichliert dargestellte Einhüllende in Form eines ansteigenden Signals S, wobei nach Erreichen einer Pulsschwelle Si die Steigung des Signals S reduziert wird. Der Vorteil einer Erhöhung der Pausenzeiten bei zunehmender Amplitude liegt darin, dass die mittlere Akkubelastung mit zunehmender

Amplitude nicht zunehmen muss, da die längeren Pausen den zunehmenden Leistungsbedarf für die Pulse kompensieren können. In den Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 wird die Höhe des Signals S wie erwähnt reduziert. Vorteilhafterweise kann das Signal S in den Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 auf einen Wert kleiner als 1 % des vorhergehenden Pulses P, oder auch auf Null gesetzt werden, wie in den Fig.3-5 dargestellt, was die Laufzeit des Akkumulators 5 verlängern kann.

Vorteilhafterweise kann der Akkumulator 5 eine Energiedichte von mindestens 500 J/g aufweisen.

Vorteilhafterweise steigen die Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 mit steigender Höhe des Signals S kontinuierlich an. Die Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 können somit von Puls P zu Puls P streng monoton steigend sein, wodurch sich für das Signal S eine strichliert dargestellte Einhüllende mit über die Zeit t reduzierter Steigung ergibt. Diese Ausgestaltung ist in Fig. 5 ebenfalls mit konstanter Signaldifferenz AS dargestellt.

Es ist natürlich auch vorstellbar, dass die Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 , (z.B. abschnittweise) reduziert werden, oder abschnittsweise gleich bleiben.

Selbstverständlich sind auch Mischvarianten der soeben genannten Verläufe, sowie weitere Variationen der Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 , sowie der Signaldifferenz AS abhängig von der aktuellen Amplitude des Pulses P möglich. So können beispielsweise mehrere Pulsschwellen Si vorhanden sein und die Signaldifferenz AS und/oder die Pausenzeiten τ-ι , τ 2 , τ 3 , τ 4 , τ 5 mehrmals geändert werden.

Die Testeinrichtung 4 kann durch das geringe Gewicht durch Nutzung eines Akkumulators 5 portabel ausgestaltet sein, was für die Verwendung im Feld besonders vorteilhaft ist.