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Title:
BELT CASTING MACHINE AND METHOD FOR PRODUCING A CAST PRODUCT FROM MOLTEN METAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/099828
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a belt casting machine (10) and a method for producing a cast product (11) from molten metal. The molten metal is poured into a moving casting mould (18) formed between cooling blocks (16) which are mounted on support elements (14) moved along pairs of mutually opposed continuous circulating paths (U) in a transport direction (T), wherein an upper track (14.1) and a lower track (14.2) are formed by the support elements (14) moved along the circulating paths (U). The inclination of either a unit formed from the upper and lower track (14.1, 14.2) or of at least one of the two tracks (14.1, 14.2) relative to the other track can be adjusted or changed by actuating at least one actuator.

Inventors:
BÖCKING SEBASTIAN (DE)
FICK GUIDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/080396
Publication Date:
June 07, 2018
Filing Date:
November 24, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B22D11/16; B22D11/06
Domestic Patent References:
WO1997018049A11997-05-22
WO1995027145A11995-10-12
Foreign References:
JPH01293956A1989-11-27
EP1704005B12007-08-15
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Raupengießmaschine (10) zum Herstellen eines Gießguts (1 1 ) aus flüssigem Metall, umfassend

eine erste Führungsschiene (12.1 ) und eine zweite Führungsschiene (12.2), wobei mit den Führungsschienen (12.1 , 12.2) zwei gegenüberliegend angeordnete endlose Umlaufbahnen (U) gebildet werden, und

eine Mehrzahl von Tragelementen (14) mit daran angebrachten Kühlblöcken (16), wobei die Tragelemente (14) entlang der Umlaufbahnen (U) in einer Transportrichtung (T) beweglich geführt sind, derart, dass sie pro Umlaufbahn (U) jeweils eine durchgehende Kette von Tragelementen (14) und dadurch eine obere Raupe (14.1 ) und eine untere Raupe (14.2) bilden, wobei zwischen den Kühlblöcken (16), die in geraden Abschnitten der oberen bzw. unteren Raupe (14.1 , 14.2) in Gegenüberstellung gelangen, eine sich bewegende Gießform (18) für das Gießgut (1 1 ) ausgebildet wird,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Führungsschienen (12.1 , 12.2) für die obere und untere Raupe (14.1 , 14.2) an einer gemeinsamen Rahmeneinrichtung (22) angebracht sind, die an einem Maschinengestell (24) beweglich gelagert ist und durch zumindest einen Aktuator (24) relativ zum Maschinengestell (24) verstellbar ist, derart, dass dadurch eine gemeinsame Neigung der beiden Raupen (14.1 , 14.2) relativ zur Horizontalen einstellbar ist.

2. Raupengießmaschine (10) zum Herstellen eines Gießguts (1 1 ) aus flüssigem Metall, umfassend

eine erste Führungsschiene (12.1 ) und eine zweite Führungsschiene (12.2), wobei mit den Führungsschienen (12.1 , 12.2) zwei gegenüberliegend angeordnete endlose Umlaufbahnen (U) gebildet werden, und

eine Mehrzahl von Tragelementen (14) mit daran angebrachten Kühlblöcken (16), wobei die Tragelemente (14) entlang der Umlaufbahnen (U) in einer Transportrichtung (T) beweglich geführt sind, derart, dass sie pro Umlaufbahn (U) jeweils eine durchgehende Kette von Tragelementen (14) und dadurch eine obere Raupe (14.1 ) und eine untere Raupe (14.2) bilden, wobei zwischen den Kühlblöcken (16), die in geraden Abschnitten der oberen bzw. unteren Raupe (14.1 , 14.2) in Gegenüberstellung gelangen, eine sich bewegende Gießform (18) für das Gießgut (1 1 ) ausgebildet wird,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Führungsschiene (12.1 , 12.2) entweder der oberen Raupe (14.1 ) oder der unteren Raupe (14.2) an einer Rahmeneinrichtung (22) angebracht ist, die durch zumindest einen Aktuator (26) in ihrer Position relativ zu der jeweils anderen Raupe (14.2, 14.1 ) veränderlich ist.

Raupengießmaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung (28), mittels welcher der zumindest eine Aktuator (26) bzw. die Aktuatoren (26) ansteuerbar ist bzw. sind.

Raupengießmaschine (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Aktuator (26) mittels der Steuerungseinrichtung (28) in Abhängigkeit von zumindest einer vorbestimmten Prozessgröße positionsgeregelt ist, vorzugsweise, dass diese Prozessgröße gewählt ist aus der Gruppe gebildet aus insbesondere der Produkttemperatur, dem Verschleiß, der vergossenen Metallsorte, einer Umlaufgeschwindigkeit der Raupen, der Gießdicke und/oder der Gießbreite des Gießguts.

Raupengießmaschine (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Aktuator (26) mittels der Steuerungseinrichtung (28) in Abhängigkeit von zumindest einer vorbestimmten Prozessgröße kraftgeregelt ist, vorzugsweise, dass diese Prozessgröße gewählt ist aus der Gruppe gebildet aus insbesondere der vergossenen Metallsorte und/oder einer Kontaktkraft des Gießguts (11 ) zu einer seitlichen Führungseinrichtung.

Raupengießmaschine (10) nach einen der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Ansteuerung des Aktuators (26) die obere und untere Raupe (14.1 , 14.2) - in der Transportrichtung (T) gesehen - stromabwärts vertikal verstellbar sind, so dass ein Auslaufbereich (A) der Gießform (18) ein anderes Niveau erhält als ein Einlaufbereich (E) der Gießform (18).

Raupengießmaschine (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmeneinrichtung (22) an einem Maschinengestell (24) beweglich gelagert ist und durch eine Betätigung des Aktuators (26) relativ zu dem Maschinengestell (24) verstellbar ist.

Raupengießmaschine (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere vier Aktuatoren (26) vorgesehen sind, die jeweils mit der Rahmeneinrichtung (22) wirkverbunden sind, vorzugsweise, dass die Aktuatoren (26) durch die Steuerungseinrichtung (28) elektrisch synchronisiert sind.

Raupengießmaschine (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Aktuatoren (26) - in der Transportrichtung (T) gesehen - im Einlaufbereich (E) der Gießform (18) jeweils mit der Rahmeneinrichtung (22) wirkverbunden sind, und dass zumindest zwei Aktuatoren (26) - in der Transportrichtung (T) gesehen - im Auslaufbereich (A) der Gießform (18) jeweils mit der Rahmeneinrichtung (22) wirkverbunden sind.

Raupengießmaschine (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktuatoren (26) derart betätigbar sind, dass die obere oder die untere Raupe (14.1 , 14.2) um ihre Längsachse verschwenkt wird.

Verfahren zum Herstellen eines Gießguts (1 1 ) aus flüssigem Metall, bei dem das flüssige Metall in eine sich bewegende Gießform (18) vergossen wird, die zwischen Kühlblöcken (16), die an entlang von jeweils zwei gegenüberliegend angeordneten endlosen Umlaufbahnen (U) in einer Transportrichtung (T) bewegten Tragelementen (14) angebracht sind, gebildet ist, wobei mit den entlang der Umlaufbahnen (U) bewegten Tragelementen (14) eine obere Raupe (14.1 ) und eine untere Raupe (14.2) gebildet werden,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Neigung einer Einheit gebildet aus der oberen und unteren Raupe (14.1 , 14.2) relativ zur Horizontalen insbesondere beim Angießen eingestellt wird, indem zumindest ein Aktuator, der mit der aus der oberen und unteren Raupe (14.1 , 14.2) gebildeten Einheit wirkverbunden ist, angesteuert wird.

2. Verfahren zum Herstellen eines Gießguts (1 1 ) aus flüssigem Metall, bei dem das flüssige Metall in eine sich bewegende Gießform (18) vergossen wird, die zwischen Kühlblöcken (16), die an entlang von jeweils zwei gegenüberliegend angeordneten endlosen Umlaufbahnen (U) in einer Transportrichtung (T) bewegten Tragelementen (14) angebracht sind, gebildet ist, wobei mit den entlang der Umlaufbahnen (U) bewegten Tragelementen (14) eine obere Raupe (14.1 ) und eine untere Raupe (14.2) gebildet werden,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Neigung entweder der oberen oder der unteren Raupe (14.1 , 14.2) in Richtung ihre Längsachse relativ zu der jeweils anderen Raupe (14.2, 14.1 ) verändert wird, indem zumindest ein Aktuator, der mit einer Rahmeneinrichtung, an der eine für diese Raupe eine endlose Umlaufbahn bildende Führungsschiene angebracht ist, wirkverbunden ist, angesteuert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Aktuator durch eine Steuerungseinrichtung (28) in Abhängigkeit von zumindest einer vorbestimmten Prozessgröße automatisch positionsgeregelt wird, vorzugsweise, dass diese Prozessgröße gewählt ist aus der Gruppe gebildet aus insbesondere der Produkttemperatur, dem Verschleiß, der vergossenen Metallsorte, einer Umlaufgeschwindigkeit der Raupen, der Gießdicke und/oder der Gießbreite.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Aktuator durch eine Steuerungseinrichtung (28) in Abhängigkeit von zumindest einer vorbestimmten Prozessgröße automatisch kraftgeregelt wird, vorzugsweise, dass diese Prozessgröße gewählt ist aus der Gruppe gebildet aus insbesondere der vergossenen Metallsorte und/oder einer Kontaktkraft zu einer seitlichen Führungseinrichtung.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der aus der oberen und unteren Raupe (14.1 , 14.2) gebildeten Einheit relativ zur Horizontalen und/oder einer Raupe (14.1 , 14.2) relativ zur jeweils anderen Raupe (14.2, 14.1 ) durch eine Steuerungseinrichtung (28) automatisch in Abhängigkeit von zumindest einer vorbestimmten Prozessgröße während des Gießprozesses eingestellt bzw. verändert wird, vorzugsweise, dass in der Steuerungseinrichtung (28) zur Ansteuerung des zumindest einen Aktuators (26) ein Modell hinterlegt ist.

Description:
Raupengießmaschine und Verfahren zum Herstellen eines Gießguts aus flüssigem Metall

Die Erfindung betrifft eine Raupengießmaschine zum Herstellen eines Gießguts aus flüssigem Metall nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und von Anspruch 2, als auch ein entsprechendes Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 11 und von Anspruch 12.

Nach dem Stand der Technik sind insbesondere zur Herstellung von Aluminiumlegierungen Horizontal-Blockgießmaschinen bekannt, die nach Art einer umlaufenden Raupengießmaschine funktionieren. Eine solche Gießmaschine ist z.B. aus EP 1 704 005 B1 oder WO 95/27145 bekannt. Hierbei bilden die Kühlelemente der Gießmaschine auf den geraden Abschnitten bzw. Trums von gegenüberliegend zueinander angeordneten Gießraupen die Wand einer sich bewegenden Gießform. Die Gießraupen bestehen jeweils aus einer Vielzahl von endlos miteinander verbundenen Kühlblöcken, die entlang der Umlaufbahnen der Raupen transportiert werden. Zu diesem Zweck sind die Kühlblöcke auf Tragelementen montiert, welche auf Ketten aufgesetzt werden und somit wie Glieder einer Kette gelenkig miteinander verbunden sind.

Bei einer herkömmlichen Horizontal-Blockgießmaschine kann die Neigung einer Einheit bestehend aus der oberen und unteren Gießraupe relativ zur Horizontalen eingestellt bzw. verändert werden. Hierzu umfasst diese Blockgießmaschine eine Spindelhubvorrichtung, die mit den vier Eckbereichen der Blockgießmaschine in Wirkverbindung steht. Zur Ausrichtung der aus den Gießraupen gebildeten Einheit sind beim Einsatz der Spindelhubvorrichtung Messdosen und Messuhren installiert. Nachteilig hierbei ist, dass die Stellmotoren bzw. Aktuatoren der Spindelhubvorrichtung nicht synchronisiert sind, dass definierte Positionen für die Gießraupen nicht wiederholt angefahren werden können, dass keine aktive Gießspaltbeeinflussung möglich ist, und dass lange Rüstzeiten erforderlich sind, um die aus den Gießraupen gebildete Einheit auf einen neuen Betriebszustand einzustellen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass eine Lage der Gießraupen relativ zueinander nicht exakt angesteuert werden kann, wobei eine Automatisierung mittels eines Steuer-/Regelkonzepts ebenfalls nicht gegeben ist. Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Raupengießmaschine und ein entsprechendes Verfahren zum Herstellen eines Gießguts aus flüssigem Metall hinsichtlich einer Variabilität des Herstellungsprozesses zu optimieren.

Diese Aufgabe wird durch eine Raupengießmaschine mit den in Anspruch 1 bzw. in Anspruch 2 angegebenen Merkmalen, und durch ein Verfahren gemäß Anspruch 11 und Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Eine Raupengießmaschine nach der vorliegenden Erfindung dient dem Zweck, aus einem flüssigen Metall ein Gießgut herzustellen. Hierzu umfasst die Raupengießmaschine eine erste Führungsschiene und eine zweite Führungsschiene, wobei mit den Führungsschienen zwei gegenüberliegend angeordnete endlose Umlaufbahnen gebildet werden, und eine Mehrzahl von Tragelementen mit daran angebrachten Kühlblöcken, wobei die Tragelemente entlang der Umlaufbahnen in einer Transportrichtung beweglich geführt sind, derart, dass sie pro Umlaufbahn jeweils eine durchgehende Kette von Tragelementen und dadurch eine obere Raupe und eine untere Raupe bilden, wobei zwischen den Kühlblöcken, die in geraden Abschnitten der oberen bzw. unteren Raupe in Gegenüberstellung gelangen, eine sich bewegende Gießform für das Gießgut ausgebildet wird. Die Führungsschienen für die obere und untere Raupe sind an einer gemeinsamen Rahmeneinrichtung angebracht, die an einem Maschinengestell beweglich gelagert ist und durch zumindest einen Aktuator relativ zu Maschinengestell verstellt werden können, mit der Folge, dass dadurch eine gemeinsame Neigung der beiden Raupen relativ zur Horizontalen eingestellt werden kann. Die Lagerung der Rahmeneinrichtung an dem Maschinengestell kann drehbar ausgestaltet sein, so dass eine Einstellung der Neigung der beiden Raupen durch ein Verschwenken der Rahmeneinrichtung bezüglich des Maschinengestells erfolgen kann. Eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Raupengießmaschine, der eine eigenständige Bedeutung zukommt, umfasst eine erste Führungsschiene und eine zweite Führungsschiene, wobei mit den Führungsschienen zwei gegenüberliegend angeordnete endlose Umlaufbahnen gebildet werden, und eine Mehrzahl von Tragelementen mit daran angebrachten Kühlblöcken, wobei die Tragelemente entlang der Umlaufbahnen in einer Transportrichtung beweglich geführt sind, derart, dass sie pro Umlaufbahn jeweils eine durchgehende Kette von Tragelementen und dadurch eine obere Raupe und eine untere Raupe bilden. Zwischen den Kühlblöcken, die in geraden Abschnitten der oberen bzw. unteren Raupe in Gegenüberstellung gelangen, bildet sich eine bewegte Gießform für das Gießgut aus. Eine Führungsschiene, die entweder der oberen Raupe oder der unteren Raupe zugeordnet ist, ist an einer Rahmeneinrichtung angebracht, die durch zumindest einen Aktuator in ihrer Position relativ zu der jeweils anderen Raupe verändert werden kann. Dies bedeutet, dass entweder die obere Raupe oder die untere Raupe in ihrer Position bzw. Neigung relativ zu der jeweils anderen Raupe verstellt werden kann.

In gleicher Weise sieht die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Herstellen eines Gießguts aus flüssigem Metall. Hierbei wird das flüssige Metall in eine sich bewegende Gießform vergossen, die zwischen Kühlblöcken, die an entlang von jeweils zwei gegenüberliegend angeordneten endlosen Umlaufbahnen in einer Transportrichtung bewegten Tragelementen angebracht sind, gebildet ist. Gemäß einer Variante dieses Verfahrens ist vorgesehen, dass die Neigung einer Einheit gebildet aus der oberen und unteren Raupe relativ zur Horizontalen insbesondere beim Angießen eingestellt wird, indem zumindest ein Aktuator, der mit der aus der oberen und unteren Raupe gebildeten Einheit wirkverbunden ist, angesteuert wird. Nach einer alternativen Variante des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Neigung entweder der oberen oder der unteren Raupe in Richtung ihre Längsachse relativ zu der jeweils anderen Raupe verändert wird, indem zumindest ein Aktuator, der mit einer Rahmeneinrichtung, an der eine für diese Raupe eine endlose Umlaufbahn bildende Führungsschiene angebracht ist, wirkverbunden ist, angesteuert wird. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Transportrichtung, in der die Tragelemente mit den daran angebrachten Kühlblöcken entlang der jeweiligen Führungsschienen und der hierdurch ausgebildeten Umlaufbahnen bewegt werden, gleichbedeutend mit der Gießrichtung, in der das flüssige Metall in die sich bewegende Gießform, die zwischen den Kühlblöcken in den geraden Abschnitten der gegenüberliegenden horizontalen Umlaufbahnen gebildet wird, vergossen wird.

Die genannte Verstellung der aus den Raupen gebildeten Einheit oder zumindest einer Raupe relativ zur jeweils anderen Raupe bezüglich ihrer Neigung wird durch die Ansteuerung zumindest eines Aktuators erreicht, der mit einer Rahmeneinrichtung, an der die den Raupen zugeordneten Führungsschienen angebracht sind, wirkverbunden ist.

Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass durch eine Ansteuerung des zumindest einen Aktuators eine reproduzierbare Einstellung für die Raupengießmaschine möglich ist, nämlich hinsichtlich der Neigung entweder der aus der oberen und unteren Raupe gebildeten Einheit relativ zur Horizontalen, oder einer Raupe relativ zur jeweils anderen Raupe. Eine Verstellung bzw. Veränderung der Neigung der kompletten Einheit gebildet aus der oberen und unteren Raupe in ihrer Neigung relativ zur Horizontalen kann insbesondere beim Angießen, d.h. beim Beginn eines Gießprozesses, erfolgen. Hierdurch kann die Strömungsgeschwindigkeit des flüssigen Metalls innerhalb der Gießform reguliert werden. Beispielsweise kann durch ein Anheben des hinteren Bereichs der beiden Raupen, d.h. im Auslaufbereich der Gießform, erreicht werden, dass für die sich bewegende Gießform in bzw. entlang der Transportrichtung eine größere „Steigung" entsteht, weil der Auslaufbereich der Gießform höher angeordnet ist als deren Einlaufbereich. Alternativ hierzu kann zu Beginn des Gießvorgangs vorgesehen sein, den Auslaufbereich der Gießform nach unten zu schwenken, so dass die Schwerkraft dazu beiträgt, das flüssige Gießgut in die Gießmaschine bzw. deren sich bewegende Gießform zu bringen Hierdurch kann der Wärmeübergang vom Gießgut zur Kokille, d.h. zu den Kühlblöcken und somit die Temperaturführung des Gießguts bzw. eines daraus erzeugten Bands beeinflusst werden. Eine solche Veränderung der Neigung der Einheit gebildet aus der oberen und unteren Raupe kann auch automatisiert während des Gießprozesses erfolgen.

Ergänzend und/oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Neigung nur einer Raupe relativ zur jeweils anderen Raupe veränderlich ist bzw. verstellt wird. Hierdurch kann entweder eine exakte Planparallelität der beiden Raupen an ihren gegenüberliegenden Trums erreicht werden, oder auch ein gezielt keilförmiges Gussbandprofil eingestellt werden. Die vorstehend genannten Möglichkeiten, entweder die Neigung einer aus den beiden Raupen gebildeten Einheit relativ gegenüber der Horizontalen und/oder die Neigung einer der beiden Raupen relativ zur jeweils anderen Raupe gezielt zu verändern, verbessert die Einstellbarkeit des Gießspalts bzw. der zwischen den beiden Raupen bewegten Gießform. In Folge dessen wird das Gussprofil optimiert und eine Reproduzierbarkeit der Qualität (Profil) des Gießguts erreicht. Des Weiteren wird durch eine Automatisierung der genannten Verstell-Funktionen eine Verkürzung der Rüstzeiten erreicht und eine Handhabung der Anlage erleichtert.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist eine Steuerungseinrichtung vorgesehen, mittels welcher der zumindest eine Aktuator angesteuert werden kann. Eine Betätigung dieses Aktuators kann elektromotorisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der zumindest eine Aktuator mittels der Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit von zumindest einer vorbestimmten Prozessgröße positionsgeregelt werden. Diese vorbestimmte Prozessgröße kann gewählt sein aus der Gruppe gebildet aus insbesondere der Produkttemperatur, dem Verschleiß beteiligter Maschinenkomponenten, der Sorte des vergossenen Metalls, einer Umlaufgeschwindigkeit der Raupen, der gewählten Gießdicke und/oder der Gießbreite des Gießguts. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der zumindest eine Aktuator mittels der Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit von zumindest einer vorbestimmten Prozessgröße kraftgeregelt sein. Hierbei ist diese Prozessgröße gewählt aus der Gruppe gebildet aus insbesondere der vergossenen Metallsorte und/oder einer Kontaktkraft der oberen Raupe zu einer seitlichen Führungseinrichtung.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in der Steuerungseinrichtung, mittels welcher der zumindest eine Aktuator angesteuert wird, ein Modell hinterlegt ist. Auf Grundlage dieses Modells ist eine Automatisierung für die Ansteuerung des zumindest einen Aktuators auch während des Gießprozesses möglich, um damit die Neigung entweder von einer Raupe relativ zur jeweils anderen Raupe, oder aber der aus beiden Raupen gebildeten Einheit zu verändern. Beispielsweise kann auf Grundlage eines hinterlegten Modells eine elektrisch synchronisierte Einstellung der Raupe(n) erfolgen, wodurch es möglich ist, eine Raupe in jedweder Richtung gezielt anzustellen und eine hierfür definierte Position einfacher anzufahren.

Nachstehend ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand einer schematisch vereinfachten Zeichnung im Detail beschrieben.

Es zeigen: eine Seitenansicht von zwei Führungsschienen, mit denen zwei gegenüberliegend angeordnete endlose Umlaufbahnen für eine erfindungsgemäße Raupengießmaschine gebildet werden,

eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Raupengießmaschine, deren endlose Umlaufbahnen durch die Führungsschienen von Fig. 1 gebildet sind,

eine Seitenansicht einer oberen und unteren Raupe der Raupengießmaschine von Fig. 2, und

eine Seitenansicht einer oberen und unteren Raupe der Raupengießmaschine von Fig. 2 nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Nachstehend sind unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4 bevorzugte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Raupengießmaschine 10 und deren Komponenten erläutert, die zum Herstellen eines Gießguts 1 1 (vgl. Fig. 2) aus flüssigem Metall, insbesondere aus Aluminium, dient. Gleiche Merkmale in der Zeichnung sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen. An dieser Stelle wird gesondert darauf hingewiesen, dass die Zeichnung lediglich vereinfacht und insbesondere ohne Maßstab dargestellt ist.

Ausweislich der Seitenansicht von Fig. 1 umfasst die Raupengießmaschine 10 eine obere erste Führungsschiene 12.1 und eine untere zweite Führungsschiene 12.2. Mit diesen Führungsschienen 12.1 , 12.2 werden zwei gegenüberliegend angeordnete endlose horizontale Umlaufbahnen U für die Raupengießmaschine 10 gebildet. Hierbei sind entlang jeder Führungsschiene 12 jeweils eine Mehrzahl von Tragelementen 14 mit daran angebrachten Kühlblöcken 16 geführt, derart, dass sich eine durchgehende Kette von Tragelementen 14 bildet, die in einer Transportrichtung T entlang der Führungsschienen 16 bewegt bzw. transportiert wird. Zur Veranschaulichung der Funktionsweise der vorliegenden Erfindung sind in der Fig. 1 an den beiden Führungsschienen 12 jeweils nur zwei Tragelemente 14 mit daran angebrachten Kühlblöcken 16 gezeigt.

Fig. 1 verdeutlicht, dass zwischen den Kühlblöcken 16, die in den geraden Abschnitten der durch die Führungsschienen 12 gebildeten Umlaufbahnen U in Gegenüberstellung gelangen, eine Gießform 18 ausgebildet wird. In Anbetracht der Transportrichtung T der Tragelemente 14 entlang der Führungsschienen 12 handelt es sich bei dieser Gießform 15 um eine sich in der Transportrichtung T bewegende Gießform.

Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Seitenansicht der erfindungsgemäßen Raupengieß- maschine 10, bei der die Führungsschienen 12.1 , 12.2 von Fig. 1 eingesetzt werden. Die Raupengießmaschine 10 umfasst eine obere Raupe 14.1 und eine untere Raupe 14.2, die - wie vorstehend bereits erläutert - jeweils aus einer Mehrzahl von Tragelementen 14 und daran befestigten Kühlblöcken 16 gebildet sind, die entlang der durch die Führungsschienen 14 gebildeten Umlaufbahnen U in der Transportrichtung T bewegt werden. Der Antrieb der Raupen 14.1 , 14.2 erfolgt jeweils über Antriebsräder 13, die eine Bewegung der Tragelemente 14 und der daran befestigten Kühlblöcke 16 um die Umlaufbahnen U sicherstellen. Mittels einer Gießdüse 19, die länglich ausgebildet ist und mit ihrem vorderen Ende in die Gießform 18 hineinragt, wird flüssiges Metall (z.B. Aluminium, oder eine Aluminium- Legierung) aus einem Behälter 20 in die bewegte Gießform 18 hinein vergossen. Durch Erstarren des Metalls innerhalb der Gießform 18 wird ein Gießgut 1 1 erzeugt, das - im rechten Bildbereich von Fig. 2 angedeutet - stromabwärts der Raupen 14.1 , 14.2 aus dem Gießspalt 18 austritt und dann einer (nicht gezeigten) Bearbeitung zugeführt wird.

Eine Kühlung der Kühlblöcke 16 während des Gießprozesses ist durch (nicht gezeigte) Kühleinrichtungen gewährleistet. Mittels dieser Kühleinrichtungen kann ein Kühlmedium auf die jeweiligen Kühlblöcke ausgebracht bzw. gespritzt werden.

Die Fig. 3 zeigt eine prinzipiell vereinfachte Seitenansicht der beiden Raupen 14.1 , 14.2 von Fig. 2. Hierin ist die Transportrichtung T - in der Zeichnungsebene gesehen - von links nach rechts angedeutet, wobei ein Einlaufbereich der sich bewegenden Gießform 18 mit„E", und ein Auslaufbereich der Gießform 18 mit„A" symbolisiert sind.

In der Fig. 3 ist ein Aktuator 26 (im Bildbereich oben rechts) prinzipiell vereinfacht gezeigt. Ein solcher Aktuator 26 dient zur Verstellung der Neigung entweder einer Raupe 14.1 , 14.2 relativ zur jeweils anderen Raupe, oder der Neigung einer durch die beiden Raupen 14.1 , 14.2 gebildeten Einheit relativ zur Horizontalen. Der Aktuator 26 umfasst ein Stellglied 27, das mit einer Rahmeneinrichtung 22 verbunden ist und insoweit damit in Wirkverbindung steht. An der Rahmeneinrichtung 22 (in Fig. 3 nur symbolisch angedeutet) sind Führungsschienen 12.1 , 12.2 für die obere Raupe 14.1 bzw. untere Raupe 14.2 angebracht (vgl. Fig. 1 , Fig. 2). Zur Ansteuerung des Aktuators 26 umfasst die Raupengießmaschine 10 eine Steuerungseinrichtung 28, die in Fig. 2 vereinfacht durch ein Rechteck symbolisiert ist. Somit kann bei einer Betätigung des Aktuators 26 eine Position bzw. Lage der Rahmeneinrichtung 22, und damit auch einer daran angebrachten Führungsschiene bzw. der oberen Raupe 14.1 und/oder der unteren Raupe 14.2 verändert werden.

Bei der Ausführungsform von Fig. 3 können insgesamt vier Aktuatoren 26 vorgesehen sein, die mit der Rahmeneinrichtung 22, an der z.B. die Führungsschiene 12.1 für die obere Raupe 14.1 angebracht ist, wirkverbunden sind. Hierbei können die Aktuatoren 26 an einem (in Fig. 3 nicht gezeigten) Maschinengestell oder dergleichen befestigt sein. In der Fig. 3 sind neben dem Aktuator 26, der im Bildbereich oben rechts durch ein Rechteck gezeigt ist, die übrigen drei Aktuatoren vereinfacht nur durch ein„X" symbolisiert, wobei diese Aktuatoren in gleicher Weise mit ihrem Stellglied 27 mit der Rahmeneinrichtung 22, die der oberen Raupe 14.1 zugeordnet ist, wirkverbunden sind. Die Führungsschiene 12.2 für die untere Raupe 14.1 kann feststehend an einem (nicht gezeigten) Maschinenrahmen befestigt sein.

Unter Bezugnahme auf die Transportrichtung T (in der Fig. 3 von links nach rechts gezeigt, wie erläutert) sind von den insgesamt vier Aktuatoren 26 zwei dieser Aktuatoren im Einlaufbereich E der Gießform 18 (im Bildbereich links) angeordnet und dort mit der Rahmeneinrichtung 22 wirkverbunden, wobei die beiden anderen Aktuatoren 26 im Auslaufbereich A der Gießform 18 (im Bildbereich rechts) mit der Rahmeneinrichtung 22 wirkverbunden sind. Mittels einer Ansteuerung dieser Aktuatoren 26 durch die Steuerungseinrichtung 28 kann eine Position der oberen Raupe 14.1 relativ zur unteren Raupe 14.2 in jeder Richtung gezielt verändert bzw. eingestellt werden, z.B. zur Erzielung einer exakten Planparallelität der oberen Raupe 14.1 relativ zur unteren Raupe 14.2, oder zur Einstellung eines keilförmigen Gussbandprofils zwischen diesen beiden Raupen 14.1 , 14.2.

Abweichend von der Darstellung gemäß Fig. 3 ist es auch möglich, eine Anzahl von Aktuatoren 26 vorzusehen, die größer oder kleiner vier beträgt. In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der Raupengießmaschine 10 gezeigt. Hierbei sind die Führungsschienen 12.1 , 12.2 für die obere und untere Raupe 14.1 , 14.2 an einer gemeinsamen Rahmeneinrichtung 22 angebracht, wobei diese Rahmeneinrichtung 22 über ein Drehgelenk 23 an einem Maschinengestell 24 drehbar gelagert ist. Zumindest ein Aktuator 26 ist mit seinem Stellglied 27 mit der Rahmeneinrichtung 22 wirkverbunden. In Folge dessen kann eine Position der Rahmeneinrichtung 22, und damit auch einer Einheit gebildet aus den beiden Raupen 14.1 , 14.2, bei einer Betätigung des Aktuators 26 verstellt werden, z.B. hinsichtlich einer Neigung relativ zur Horizontalen.

Bezüglich der Ausführungsform von Fig. 4 darf darauf hingewiesen werden, dass zusätzlich zu dem Aktuator 26, der im Bildbereich oben rechts symbolisiert ist, noch weitere (nicht gezeigte) Aktuatoren 26 vorgesehen sein können, die mit der Rahmeneinrichtung 22 wirkverbunden sind.

Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 3 und 4 kann eine Position der beiden Raupen 14.1 , 14.2 durch eine Ansteuerung der Aktuatoren 26 derart verändert werden, dass - wie dargestellt - der Auslaufbereich A der Gießform 18 (im Bildbereich jeweils rechts gezeigt) im Vergleich zum Einlaufbereich E der Gießform 18 abgesenkt bzw. nach unten geschwenkt ist. Hieraus resultiert für die Gießform 18 entlang der Transportrichtung T ein„Gefälle", so dass ein Füllen der sich bewegenden Gießform 18 mit dem flüssigen Metall durch die Gießdüse 19 dank der Schwerkraft unterstützt wird. Schließlich darf darauf hingewiesen werden, dass für die erfindungsgemäße Raupengießmaschine 10 auch eine Kombination der Ausführungsformen von Fig. 3 und Fig. 4 möglich ist. Dies bedeutet, dass einerseits die erste und zweite Raupe 14.1 , 14.2 an einer gemeinsamen Rahmeneinrichtung 22 angebracht sein können. Hierdurch ist es dann - wie vorstehend bereits erläutert - möglich, eine aus den Raupen 14.1., 14.2 gebildete Einheit z.B. bezüglich ihrer Neigung relativ zur Horizontalen zu verstellen, wie dies z.B. in Fig. 4 veranschaulicht ist. Des Weiteren kann bei einer solcherart modifizierten Raupengießmaschine 10 eine der beiden Raupen, z.B. die obere Raupe 14.1 , mit ihrer zugeordneten Führungsschiene 12.1 und einer daran angebrachten Rahmeneinrichtung 22, einzeln mit weiteren Aktuatoren 26 wirkverbunden sein, so dass diese Raupe 14.1 in ihrer Position relativ zu der anderen Raupe 14.2 verändert werden kann. Alternativ hierzu ist es auch möglich, lediglich die Neigung der unteren Raupe 14.2 relativ zur oberen Raupe 14.1 zu verstellen.

Bezugszeichenliste

10 Raupengießmaschine

1 1 Gießgut

12 Führungsschienen

12.1 erste (obere) Führungsschiene

12.2 zweite (untere) Führungsschiene

13 Antriebsrad

14 Tragelement

14.1 erste (obere) Raupe

14.2 zweite (untere) Raupe

16 Kühlblock

18 Gießform

19 Gießdüse

20 Behälter

22 Rahmeneinrichtung

23 Drehgelenk

24 Maschinengestell

26 Aktuator

27 Stellglied

28 Steuerungseinrichtung

A Auslaufbereich (der Gießform 18)

E Einlaufbereich (der Gießform 18)

T Transportrichtung/Gießrichtung

U Umlaufbahn