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Title:
BIODEGRADABLE POLYMERS, PROCESS FOR THEIR PREPARATION AND THEIR USE FOR PRODUCING BIODEGRADABLE MOULDED BODIES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/015176
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns biodegradable polyether esters obtained by reacting a mixture consisting of: (a1) 95 to 99.9 wt % polyether ester P1, obtained by reacting a mixture consisting of: (b1) a mixture consisting of: 20 to 95 mol % adipic acid or esterifying derivatives thereof or mixtures thereof; 5 to 80 mol % terephthalic acid or esterifying derivatives thereof or mixtures thereof; and 0 to 5 mol % of a sulphonate group-containing compound; and (b2) a mixture of dihydroxy compounds, essentially consisting of: (b21) 15 to 99.8 mol % of a dihydroxy compound; and (b22) 85 to 0.2 mol % of an ether function-containing dihydroxy compound as per formula (I) HO-[(CH2)n-O]m-H, in which n stands for 2, 3 or 4 and m stands for an integer from 2 to 250, or mixtures thereof, the molar ratio of (b1) to (b2) ranging from 0.4:1 to 1.5:1; (a2) 0.1 to 5 wt % of a divinylether C1; and (a3) 0 to 5 mol % of compound D; as well as further biodegradable polymers and thermoplastic moulding compounds. The invention also concerns a process for their preparation, their use for producing biodegradable moulded bodies and adhesives, and biodegradable moulded bodies, foams and blends with starch obtained from the polymers and moulding compounds according to the invention.

Inventors:
WARZELHAN VOLKER (DE)
BRAUN FRANK (DE)
KRONER MATTHIAS (DE)
SEELIGER URSULA (DE)
YAMAMOTO MOTONORI (DE)
BUESCHL RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/004374
Publication Date:
May 23, 1996
Filing Date:
November 07, 1995
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
WARZELHAN VOLKER (DE)
BRAUN FRANK (DE)
KRONER MATTHIAS (DE)
SEELIGER URSULA (DE)
YAMAMOTO MOTONORI (DE)
BUESCHL RAINER (DE)
International Classes:
C08G63/60; C08G63/672; C08G63/688; C08G63/91; C08J9/04; C08L3/00; C08L67/02; C08L101/16; C09J167/02; (IPC1-7): C08G63/91; C08G63/60; C08G63/672
Domestic Patent References:
WO1992013020A11992-08-06
Foreign References:
EP0569143A21993-11-10
US3763079A1973-10-02
Other References:
DATABASE WPI Week 9231, Derwent World Patents Index; AN 92-256555
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Claims:
Patentansprüche
1. Biologisch abbaubare Polyetherester Ql mit einem Molekularge wicht (Mn) im Bereich von 6000 bis 80000 g/mol, einer Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450 g/ml (gemessen in oDichlorbenzol/Phenol (Gew.Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.% Polyetherester Ql bei einer Temperatur von 25°C) , und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 200°C, erhältlich durch Reaktion einer Mischung beste¬ hend im wesentlichen aus (al) von 95 bis 99,9 Gew.% Polyetherester Pl mit einem Molekulargewicht (Mn) im Bereich von 5000 bis 80000 g/mol, einer Viskositätszahl im Be¬ reich von 30 bis 450 g/ml (gemessen in oDi chlorben zol/Phenol (Gew.Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.% Polyether¬ ester Pl bei einer Temperatur von 25°C) und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 200°C, erhältlich durch Reaktion einer Mischung, beste¬ hend im wesentlichen aus (bl) einer Mischung, bestehend im wesentlichen aus 20 bis 95 mol% Adipinsäure oder esterbildende Derivate davon oder Mischungen davon, 5 bis 80 mol% Terephthalsäure oder ester bildende Derivate davon oder Mischungen davon, und 0 bis 5 mol% einer sulfonatgruppenhaltigen Ver¬ bindung, wobei die Summe der einzelnen Molpro zentangaben 100 mol% beträgt, und (b2) einer Mischung aus Dihydroxyverbindungen, beste¬ hend im wesentlichen aus (b21) von 15 bis 99,8 mol% einer Dihydroxyverbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C2C6 Alkandiolen und CsCioCycloalkandiolen, (b22) von 85 bis 0,2 mol% einer Etherfunktionen ent haltenden Dihydroxyverbindung gemäß Formel I HO [ (CH2 ) n0] mH I in der n für 2, 3 oder 4 und m für eine ganze Zahl von 2 bis 250 stehen, oder Mischungen da von, wobei man das Molverhältnis von (bl) zu (b2) im Bereich von 0,4:1 bis 1,5:1 wählt, (a2) von 0,1 bis 5 Gew.% eines Divinylethers Cl und (a3) von 0 bis 5 mol%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Pl, Verbindung D.
2. Biologisch abbaubare Polymere Tl mit einem Molekulargewicht (Mn) im Bereich von 10000 bis 100000 g/mol, mit einer Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450 g/ml (gemessen in oDichlorbenzol/Phenol (Gew.Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.% Polymer Tl bei einer Temperatur von 25°C) und einem Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235°C, erhältlich durch Umsetzung des Polyetheresters Q2 mit einem Molekulargewicht (Mn) im Bereich von 5000 bis 100000 g/mol, einer Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450 g/ml (gemes¬ sen in oDichlorbenzol/Phenol (Gew.Verhältnis 50/5C) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.% Polyetherester Q2 bei einer Temperatur von 25°C) , und einen Schmelzpunkt ir Bereich von 50 bis 235°C, erhältlich durch Reakticr. e:r.er Mischung bestehend im wesentlichen aus (cl) Polyetherester Pl, (c2) 0,01 bis 50 Gew.%, bezogen auf (cl), Hydroxy¬ carbonsaure Bl gemäß den Formeln Ha oder Ilb HO—[ C(O) G 0— ]pH [C(O) G O— r1 Ha Ilb in der p eine ganze Zahl von 1 bis 1500 und r eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten, und G für einen Rest steht, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Phenylen, (CH2)k, wobei k eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet, C(R)H und C(R)HCH2, wobei R für Methyl oder Ethyl steht, und (c3) 0 bis 5 mol%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Pl, Verbindung D, mit (dl) 0,1 bis 5 Gew.%, bezogen auf den Polyetherester Q2, Divinylether Cl sowie mit (d2) 0 bis 5 mol%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Polyetherester Q2 über den Polyetherester Pl, Verbindung D.
3. Biologisch abbaubare Polymere T2 mit einem Molekulargewicht (Mn) im Bereich von 10000 bis 100000 g/mol, mit einer Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450 g/ml (gemessen in oDichlorbenzol/Phenol (Gew.Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.% Polymer T2 bei einer Temperatur von 25°C) und einem Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235°C, erhältlich durch Umsetzung des Polyetheresters Ql mit (el) 0,01 bis 50 Gew.%, bezogen auf Polyetherester Ql, Hydroxycarbonsaure Bl sowie mit (e2) 0 bis 5 mol%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Polyetherester Ql über den Polyetherester Pl, Verbindung D.
4. Biologisch abbaubare Polymere T3 mit einem Molekulargewicht (Mn) im Bereich von 10000 bis 100000 g/mol, mit einer Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450 g/ml (gemessen in oDichlorbenzol/Phenol (Gew.Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,.
5. Gew.% Polymer T3 bei einer Temperatur von 25°C) und einem Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235°C, erhältlich durch Umsetzung von (fl) Polyetherester P2 mit einem Molekulargewicht (Mn) im Bereich von 5000 bis 80000 g/mol, einer Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450 g/ml (gemessen in oDichlorbenzol/Phenol (Gew.Ver¬ hältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.% Polyester P2 bei einer Temperatur von 25°C) und einem Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235°C, erhältlich durch Reaktion einer Mischung, beste hend im wesentlichen aus (gl) einer Mischung, bestehend im wesentlichen aus 20 bis 95 mol% Adipinsäure oder esterbildende Derivate davon oder Mischungen davon, 5 bis 80 mol% Terephthalsäure oder ester¬ bildende Derivate davon oder Mischungen davon, und 0 bis 5 mol% einer sulfonatgruppenhaltigen Ver¬ bindung, wobei die Summe der einzelnen Molprozentangaben 100 mol% beträgt, (g2) einer Mischung aus Dihydroxyverbindungen (b2), wobei man das Molverhältnis von (gl) zu (g2) im Bereich von 0,4:1 bis 1,5:1 wählt, (g3) von 0,01 bis 100 Gew.%, bezogen auf Komponente (gl), Hydroxycarbonsaure Bl, und (g4) von 0 bis 5 mol%, bezogen auf Komponente (gl) , Verbindung D, oder (f2) einer Mischung bestehend im wesentlichen aus Poly¬ etherester Pl und 0,01 bis 50 Gew.%, bezogen auf Polyether¬ ester Pl, Hydroxycarbonsaure Bl, oder (f3) einer Mischung bestehend im wesentlichen aus Poly¬ etherestern Pl, die eine unterschiedliche Zusammensetzung voneinander aufweisen, mit 0,1 bis 5 Gew.%, bezogen auf die Menge der eingesetzten Polyetherester, Divinylether Cl sowie mit 0 bis 5 mol%, bezogen auf die jeweiligen Molmengen an Komponente (bl) , die zur Herstellung der eingesetzten Poly etherester (fl) bis (f3) eingesetzt wurden, Verbindung D.
6. 5 Biologisch abbaubare thermoplastische Formmassen T4, erhält¬ lich durch Mischen in an sich bekannter Weise von (hl) 99,5 bis 0,5 Gew.% Polyetherester Ql mit (h2) 0,5 bis 99,5 Gew.% Hydroxycarbonsaure Bl.
7. Verfahren zur Herstellung der biologisch abbaubaren Poly¬ etherester Ql gemäß Anspruch 1 in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus (al) von 95 bis 99,9 Gew.% Polyetherester Pl, (a2) von 0,1 bis 5 Gew.% Divinylether Cl und (a3) von 0 bis 5 mol%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Pl, Verbindung D zur Reaktion bringt.
8. Verfahren zur Herstellung der biologisch abbaubaren Polymeren Tl gemäß Anspruch 2 in an sich bekannter Weise, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß man Polyetherester Q2 mit (dl) 0,1 bis 5 Gew.%, bezogen auf den Polyetherester Q2, Divinylether Cl sowie mit (d2) 0 bis 5 mol%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Pl sowie Polyetherester Q2, Verbindung D zur Reaktion bringt.
9. Verfahren zur Herstellung der biologisch abbaubaren Polymeren T2 gemäß Anspruch 3 in an sich bekannter Weise, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß man Polyetherester Ql mit (el) 0,01 bis 50 Gew.%, bezogen auf Polyetherester Ql, Hydroxycarbonsaure Bl sowie mit (e2) 0 bis 5 mol%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Pl sowie des Polyetheresters Ql, Verbindung D, zur Reaktion bringt.
10. Verfahren zur Herstellung der biologisch abbaubaren Polymeren T3 gemäß Anspruch 4 in an sich bekannter Weise, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß man (fl) Polyetherester P2, oder (f2) eine Mischung, be stehend im wesentlichen aus Polyetherester Pl und 0,01 bis 50 Gew.%, bezogen auf Polyether¬ ester Pl, Hydroxycarbonsaure Bl, oder (f3) eine Mischung, bestehend im wesentlichen aus Poly¬ etherestern Pl, die eine unterschiedliche Zusammensetzung voneinander aufweisen, 5 mit 0,1 bis 5 Gew.%, bezogen auf die Menge der eingesetzten Polyetherester, Divinylether Cl so¬ wie mit 0 bis 5 mol%, bezogen auf die jeweiligen 10 Molmengen an Komponente (bl), die zur Herstel¬ lung der eingesetzten Polyetherester (fl) bis (f3) eingesetzt wurden, Verbindung D, zur Reak¬ tion bringt. 15 10. Verfahren zur Herstellung der biologisch abbaubaren thermoplastischen Formmassen T4 gemäß Anspruch 5 in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß man 99,5 bis 0,5 Gew.% Polyetherester Ql mit *& 20.
11. 0,5 bis 99,5 Gew.% Hydroxycarbonsaure Bl mischt,.
12. Verwendung der biologisch abbaubaren Polymere gemäß den An¬ sprüchen 1 bis 4 oder der thermoplastischen Formmassen gemäß 25 Anspruch 5 oder hergestellt gemäß den Ansprüchen 6 bis 10 zur Herstellung von kompostierbaren Formkörpern.
13. Verwendung der biologisch abbaubaren Polymere gemäß den An¬ sprüchen 1 bis 4 oder der thermoplastischen Formmassen gemäß 30 Anspruch 5 oder hergestellt gemäß den Ansprüchen 6 bis 10 zur Herstellung von Klebstoffen.
14. Kompostierbare Formkörper, erhältlich durch die Verwendung gemäß Anspruch 11.*& 35.
15. Klebstoffe, erhältlich durch die Verwendung gemäß Anspruch 12.
16. Verwendung der biologisch abbaubaren Polymere gemäß den An 40 Sprüchen 1 bis 4 oder der thermoplastischen Formmassen gemäß Anspruch 5 oder hergestellt gemäß den Ansprüchen 6 bis 10 zur Herstellung von biologisch abbaubaren Blends, enthaltend im wesentlichen die erfindungsgemäßen Polymere und Stärke. 45 16.
17. Biologisch abbaubare Blends, erhältlich durch die Verwendung gemäß Anspruch 15.
18. Verfahren zur Herstellung biologisch abbaubarer Blends gemäß Anspruch 15 in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeich¬ net, daß man Stärke mit den erfindungsgemäßen Polymeren mischt.
19. Verwendung der biologisch abbaubaren Polymere gemäß den An¬ sprüchen 1 bis 4 oder der thermoplastischen Formmassen gemäß Anspruch 5 oder hergestellt gemäß den Ansprüchen 6 bis 10 zur Herstellung von biologisch abbaubaren Schäumen.
20. Biologisch abbaubare Schäume, erhältlich durch die Verwendung gemäß Anspruch 18.
Description:
Biologisch abbaubare Polymere, Verfahren zu deren Herstellung so¬ wie deren Verwendung zur Herstellung bioabbaubarer Formkörper

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft biologisch abbaubare Poly¬ etherester Ql mit einem Molekulargewicht (M n ) im Bereich von 6000 bis 80000 g/mol, einer Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450 g/ml (gemessen in o-Dichlorbenzol/Phenol (Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polyetherester Ql bei einer Temperatur von 25°C) , und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 200°C, erhältlich durch Reaktion einer Mischung bestehend im wesentlichen aus

(al) von 95 bis 99,9 Gew.-% Polyetherester Pl mit einem Mole¬ kulargewicht (M n ) im Bereich von 5000 bis 80000 g/mol, einer Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450 g/ml (ge¬ messen in o-Dichlorbenzol/Phenol (Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polyetherester Pl bei einer Temperatur von 25°C) und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 200°C, erhältlich durch Reaktion einer Mischung, bestehend im wesentlichen aus

(bl) einer Mischung, bestehend im wesentlichen aus

20 bis 95 mol-% Adipinsäure oder esterbildende Derivate davon oder Mischungen davon,

5 bis 80 mol-% Terephthalsäure oder esterbildende

Derivate davon oder Mischungen davon, und

0 bis 5 mol-% einer sulfonatgruppenhaltigen Verbindung, wobei die Summe der einzelnen Molprozentangaben 100 mol-% beträgt, und

(b2) einer Mischung aus Dihydroxyverbindungen, bestehend im wesentlichen aus

(b21) von 15 bis 99,8 mol- einer Dihydroxyverbindung, ausge¬ wählt aus der Gruppe bestehend aus C -Cβ- Alkandiolen und Cs-Cio-Cycloalkandiolen,

(b22) von 85 bis 0,2 mol-% einer Etherfunktionen- enthaltenden Dihydroxyverbindung gemäß Formel I

HO- [ (CH 2 ) n-0] m-H I

in der n für 2, 3 oder 4 und m für eine ganze Zahl von 2 bis 250 stehen, oder Mischungen davon,

wobei man das Molverhältnis von (bl) zu (b2) im Bereich von 0,4:1 bis 1,5:1 wählt.

(a2) von 0,1 bis 5 Gew.-% eines Divinylethers Cl und

(a3) von 0 bis 5 mol-%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Pl, Verbindung D.

Des weiteren betrifft die Erfindung Polymere und biologisch abbaubare thermoplastische Formmassen gemäß Unteransprüche, Ver¬ fahren zu deren Herstellung, deren Verwendung zur Herstellung biologisch abbaubarer Formkörper sowie Klebstoffe, biologisch abbaubare Formkörper, Schäume und Blends mit Stärke, erhältlich aus den erfindungsgemäßen Polymeren bzw. Formmassen.

Polymere, die biologisch abbaubar sind, d.h. die unter Umweltein¬ flüssen in einer angemessenen und nachweisbaren Zeitspanne zer¬ fallen, sind seit einiger Zeit bekannt. Der Abbau erfolgt dabei in der Regel hydrolytisch und/oder oxidativ, zum überwiegenden Teil jedoch durch die Einwirkung von Mikroorganisman wie Bakte¬ rien, Hefen, Pilzen und Algen. Y.Tokiwa und T. Suzuki (Nature, Bd. 270, S. 76-78, 1977) beschreiben den enzymatischen Abbau von aliphatischen Polyestern, beispielsweise auch Polyester auf der Basis von Bernsteinsäure und aliphatischer Diole.

In der EP-A 565,235 werden aliphatische Copolyester, enthaltend [-NH-C(0)0-]-Gruppen ("Urethan-Einheiten") , beschrieben. Die Copolyester der EP-A 565,235 werden durch Umsetzung eines Prä¬ polyesters - erhalten durch Umsetzung von im wesentlichen Bernsteinsäure und eines aliphatischen Diols - mit einem Diiso- cyanat, bevorzugt Hexamethylendiisocyanat, erhalten. Die Umset¬ zung mit dem Diisocyanat ist gemäß der EP-A 565,235 erforderlich, da durch die Polykondensation alleine nur Polymere mit solchen Molekulargewichten erhalten werden, die keine befriedigenden me- chanischen Eigenschaften aufweisen. Von entscheidendem Nachteil ist die Verwendung von Bernsteinsäure oder deren Esterderivate zur Herstellung der Copolyester, weil Bernsteinsäure bzw. deren Derivate teuer und in nicht genügender Menge auf dem Markt ver¬ fügbar sind. Außerdem werden bei Verwendung von Bernsteinsäure als einziger Säurekomponente die daraus hergestellten Polyester nur extrem langsam abgebaut.

Eine Kettenverlängerung kann nach der EP-A 534,295 vorteilhaft auch durch Umsetzung mit Divinylethern erzielt werden.

Aus der WO 92/13020 sind Copolyetherester auf Basis überwiegend 5 aromatischer Dicarbonsäuren, kurzkettiger Etherdiol-Segmenten wie Diethylenglykol, langkettiger Polyalkylenglykole wie Polyethylen- glykol (PEG) und aliphatischer Diole bekannt, wobei mindestens 85 mol-% des Polyesterdiolrestes aus einem Terephthalsäurerest be¬ stehen. Durch Modifikationen wie den Einbau von bis zu 2,5 Mol-%

10 Metallsalze der 5-Sulfoisophthalsäure kann die Hydrophilie des Copolyesters gesteigert und die Kristallinität vermindert werden. Hierdurch soll gemäß der WO 92/13020 ein biologischer Abbau der Copolyester ermöglicht werden. Nachteilig an diesen Copolyestern ist jedoch, daß ein biologischer Abbau durch Mikroorganismen

15 nicht nachgewiesen wurde, sondern lediglich das Verhalten gegen¬ über Hydrolyse in kochendem Wasser durchgeführt wurde.

Nach Angaben von Y.Tokiwa und T.Suzuki (Nature, Bd. 270, S. 76-78, 1977 oder J. of Appl. Polymer Science, Bd. 26, S.

20 441-448, 1981) ist davon auszugehen, daß Polyester, die weitge¬ hend aus aromatischen Dicarbonsäure-Einheiten und aliphatischen Diolen aufgebaut sind, wie PET (Polyethylenterephthalat) und PBT (Polybutylenterephthalat) , enzymatisch nicht abbaubar sind. Dies gilt auch für Copolyester und Copolyetherester, die Blöcke, auf-

25 gebaut aus aromatischen Dicarbonsäureeinheiten und aliphatischen Diolen bzw. Etherdiolen, enthalten.

Witt et al. (Handout zu einem Poster auf dem International Work¬ shop des Royal Institute of Technology, Stockholm, Schweden, vom

30 21.bis 23.04.94) beschreiben biologisch abbaubare Copolyester auf der Basis von 1, 3-Propandiol, Terephthalsäureester und Adipin- oder Sebazinsäure. Nachteilig an diesen Copolyestern ist, daß da¬ raus hergestellte Formkörper, insbesondere Folien, unzureichende mechanische Eigenschaften aufweisen.

35

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, biologisch, d.h. durch Mikroorganismen, abbaubare Polymere bereitzustellen, die diese Nachteile nicht aufweisen. Insbesondere sollten die erfindungsgemäßen Polymere aus bekannten und preiswerten Monomer-

40 bausteinen herstellbar und wasserunlöslich sein. Des weiteren sollte es möglich sein, durch spezifische Modifikationen wie Kettenverlängerung, Einbau von hydrophilen Gruppen und verzwei- ' gend wirkenden Gruppen, maßgeschneiderte Produkte für die ge¬ wünschten erfindungsgemäßen Anwendungen zu erhalten. Dabei sollte

45 der biologische Abbau durch Mikroorganismen nicht auf Kosten der

4 mechanischen Eigenschaften erreicht werden, um die Zahl der An¬ wendungsgebiete nicht einzuschränken.

Demgemäß wurden die eingangs definierten Polymere und thermoplastischen For massen gefunden.

Des weiteren wurden Verfahren zu deren Herstellung, deren Verwen¬ dung zur Herstellung biologisch abbaubarer Formkörper und Kleb¬ stoffe sowie biologisch abbaubare Formkörper, Schäume, Blends mit Stärke und Klebstoffe, erhältlich aus den erfindungsgemäßen Poly¬ meren und Formmassen, gefunden.

Die erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Polyetherester Ql sind charakterisiert durch ein Molekulargewicht (M n ) im Bereich von 6000 bis 80000, vorzugsweise von 8000 bis 50000, besonders bevorzugt von 10000 bis 40000 g/mol, durch eine Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450, vorzugsweise von 50 bis 400 g/ml (ge¬ messen in o-Dichlorbenzol/Phenol (Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polyetherester Ql bei einer Temperatur von 25°C) , und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 200°C, vorzugsweise von 60 bis 160°C.

Die Polyetherester Ql erhält man erfindungsgemäß, indem man eine Mischung zur Reaktion bringt, bestehend im wesentlichen aus

(al) von 95 bis 99,9, vorzugsweise von 96 bis 99,8, besonders bevorzugt von 97 bis 99,65 Gew.-% Polyetherester Pl,

(a2) von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,2 bis 4, besonders bevor- zugt von 0,35 bis 3 Gew.-% eines Divinylethers Cl und

(a3) von 0 bis 5, vorzugsweise von 0 bis 4 mol-%, bezogen auf Komponente (bl) aus der Herstellung von Pl, Verbindung D.

Bevorzugte Polyetherester Pl sind charakterisiert durch ein Mole¬ kulargewicht (M n ) im Bereich von 5000 bis 80000, vorzugsweise von 6000 bis 45000, besonders bevorzugt von 8000 bis 35000 g/mol, eine Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450, vorzugsweise von 50 bis 400 g/ml (gemessen in o-Dichlorbenzol/Phenol (Gew.-Ver- hältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polyether¬ ester Pl bei einer Temperatur von 25°C) und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 200, vorzugsweise von 60 bis 160°C.

Die Polyetherester Pl erhält man in der Regel, indem man eine Mischung, bestehend im wesentlichen aus

5

(bl) einer Mischung, bestehend im wesentlichen aus

20 bis 95, vorzugsweise von 30 bis 80, besonders bevor¬ zugt von 40 bis 70 mol-% Adipinsäure oder esterbildende Derivate davon, insbesondere die Di-Ci-Cβ-alkylester wie Dimethyl-, Diethyl-, Dipropyl-, Dibutyl-, Diisobutyl-, Dipentyl- und Dihexyladipat, oder deren Mischungen, be¬ vorzugt Adipinsäure und Dimethyladipat, oder Mischungen davon,

5 bis 80, vorzugsweise 20 bis 70, besonders bevorzugt von 30 bis 60 mol-%, Terephthalsäure oder esterbildende Derivate davon, insbesondere die Di-Ci-Cβ-alkylester wie Dimethyl-, Diethyl-, Dipropyl-, Dibutyl-, Dipentyl- oder Dihexylterephthalat, oder deren Mischungen, bevorzugt

Terephthalsäure und Dimethylterephthalat, oder Mischungen davon, und 0 bis 5, vorzugsweise von 0 bis 3, besonders bevorzugt von 0,1 bis 2 mol-% einer sulfonatgruppen- haltigen Verbindung,

wobei die Summe der einzelnen Molprozentangaben 100 mol-% beträgt, und

(b2) einer Mischung aus Dihydroxyverbindungen, bestehend im wesentlichen aus

(b21) von 15 bis 99,8, vorzugsweise von 60 bis 99,5, besonders bevorzugt von 70 bis 99,5 mol-% einer Dihydroxy¬ verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C 2 -C 6 -Alkandiolen und Cs-Cio-Cycloalkandiolen,

(b22) von 85 bis 0,2, vorzugsweise von 0,5 bis 40, besonders bevorzugt von 0,5 bis 30 mol-% einer Etherfunktionen-ent- haltenden Dihydroxyverbindung gemäß Formel I

HO-[(CH 2 ) n -0]m-H I

in der n für 2, 3 oder 4, vorzugsweise zwei und drei, be¬ sonders bevorzugt zwei, und m für eine ganze Zahl von 2 bis 250, vorzugsweise von zwei bis 100 stehen, oder Mischungen davon,

wobei man das Molverhältnis von (bl) zu (b2) im Bereich von 0,4:1 bis 1,5:1, vorzugsweise von 0,6:1 bis 1,25:1 wählt, zur Reaktion bringt.

Als sulfonatgruppenhaltige Verbindung setzt man üblicherweise ein Alkali- oder Erdalkalimetallsalz einer sulfonatgruppenhaltigen Dicarbonsäure oder deren esterbildende Derivate ein, bevorzugt Alkalimetallsalze der 5-Sulphoisophthalsäure oder deren Mischungen, besonders bevorzugt das Natriumsalz.

Als Dihydroxyverbindungen (b21) setzt man erfindungsgemäß eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C 2 -C 6 ~Alkan- diolen und Cs-Cio-Cycloalkandiolen, wie Ethylenglykol, 1,2-, 1, 3-Propandiol, 1,2-, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol oder

1, 6-Hexandiol, insbesondere Ethylenglykol, 1, 3-Propandiol und 1, 4-Butandiol, Cyclopentandiol, Cyclohexandiol, 1,2-Cyclohexandi- methanol, 1, -Cyclohexandimethanol, besonders bevorzugt Ethylen¬ glykol und 1, -Butandiol, sowie Mischungen daraus, ein.

Als Dihydroxyverbindungen (b22) setzt man bevorzugt Diethylen- glykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol, Polypropylenglykol und Polytetrahydrofuran (Poly-THF) , besonders bevorzugt Diethylenglykol, Triethylenglykol und Polyethylenglykol, ein, wo- bei man auch Mischungen davon oder Verbindungen einsetzen kann, die unterschiedliche n' s aufweisen (siehe Formel I), beispiels¬ weise Polyethylenglykol, das Propyleneinheiten (n = 3) enthält, beispielsweise erhältlich durch Polymerisation nach an sich be¬ kannten Methoden von zuerst Ethylenoxid und anschließend mit Propylenoxid, besonders bevorzugt ein Polymer auf Basis von Poly¬ ethylenglykol mit unterschiedlichen n's, wobei Einheiten gebildet aus Ethylenoxid überwiegen. Das Molekulargewicht (M n ) wählt man in der Regel im Bereich von 250 bis 8000, bevorzugt von 600 bis 3000 g/mol.

Erfindungsgemäß verwendet man von 0 bis 5, vorzugsweise von 0,01 bis 4 mol-%, besonders bevorzugt von 0,05 bis 4 mol-%, bezogen auf die Komponente (bl), mindestens einer Verbindung D mit minde¬ stens drei zur Esterbildung befähigten Gruppen.

Die Verbindungen D enthalten bevorzugt drei bis zehn funktioneile Gruppen, welche zur Ausbildung von Esterbindungen fähig sind. Be¬ sonders bevorzugte Verbindungen D haben drei bis sechs funktio¬ neile Gruppen dieser Art im Molekül, insbesondere drei bis sechs Hydroxylgruppen und/oder Carboxylgruppen. Beispielhaft seien ge¬ nannt:

Weinsäure, Citronensäure, Äpfelsäure; Trimethylolpropan, Trimethylolethan; Pentaerythrit; Polyethertriole; Glycerin;

Trimesinsäure; Trimellitsäure, -anhydrid; Pyromellitsäure, -dianhydrid und Hydroxyisophthalsäure. 5

Beim Einsatz von Verbindungen D, die einen Siedepunkt unterhalb von 200°C aufweisen, kann bei der Herstellung der Polyetherester Pl ein Anteil vor der Reaktion aus dem Polykondensationsgemisch abdestillieren. Es ist daher bevorzugt, diese Verbindungen in 10 einer frühen Verfahrensstufe wie der Umesterungs- bzw. Vereste¬ rungsstufe zuzusetzen, um diese Komplikation zu vermeiden und um die größtmögliche Regelmäßigkeit ihrer Verteilung innerhalb des Polykondensats zu erzielen.

15 Im Falle höher als 200°C siedender Verbindungen D können diese auch in einer späteren Verfahrensstufe eingesetzt werden.

Durch Zusatz der Verbindung D kann beispielsweise die Schmelz¬ viskosität in gewünschter Weise verändert, die Schlagzähigkeit 20 erhöht und die Kristallinität der erfindungsgemäßen Polymere bzw. Formmassen herabgesetzt werden.

Die Herstellung der biologisch abbaubaren Polyetherester Pl ist grundsätzlich bekannt (Sorensen und Campbell, "Preparative

25 Methods of Polymer Chemistry", Interscience Publishers, Inc., New York, 1961, Seiten 111 bis 127; Encyl. of Polym. Science and Eng., Bd. 12, 2. Ed., John Wiley & Sons, 1988, S. 75 bis 117; Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Carl Hanser Verlag, München, 1992, S. 15 bis 23 (Herstellung von Polyestern) ; WO 92/13020; EP-A

30 568,593; EP-A 565,235; EP-A 28,687), so daß sich nähere Angaben hierüber erübrigen.

So kann man beispielsweise die Umsetzung von Dimethylestern der Komponente (bl) mit der Komponente (b2) ("Umesterung") bei Tempe- 35 raturen im Bereich von 160 bis 230°C in der Schmelze bei Atmosphä¬ rendruck vorteilhaft unter Inertgasatmosphäre durchführen.

Vorteilhaft wird bei der Herstellung des biologisch abbaubaren Polyetheresters Pl ein molarer Überschuß der Komponente (b2), be- 40 zogen auf die Komponente (bl), verwendet, beispielsweise bis zum 2 l/2fachen, bevorzugt bis zum l,67fachen.

Üblicherweise erfolgt die Herstellung des biologisch abbaubaren Polyetheresters Pl unter Zugabe von geeigneten, an sich bekannten 45 Katalysatoren wie Metallverbindungen auf der Basis folgender Ele¬ mente wie Ti, Ge, Zn, Fe, Mn, Co, Zr, V, Ir, La, Ce, Li, und Ca, bevorzugt metallorganische Verbindungen auf der Basis dieser

Metalle wie Salze organischer Säuren, Alkoxide, Acetylacetonate und ähnliches, insbesondere bevorzugt auf Basis von Zink, Zinn und Titan.

Bei Verwendung von Dicarbonsäuren oder deren Anhydride als Kompo¬ nente (bl) kann deren Veresterung mit Komponente (b2) vor, gleichzeitig oder nach der Umesterung stattfinden. Beispielsweise kann das in der DE-A 23 26 026 beschriebene Verfahren zur Her¬ stellung modifizierter Polyalkylenterephthalate verwendet werden.

Nach der Umsetzung der Komponenten (bl) und (b2) wird in der Re¬ gel unter vermindertem Druck oder in einem Inertgasstrom, bei¬ spielsweise aus Stickstoff, bei weiterem Erhitzen auf eine Temperatur im Bereich von 180 bis 260°C die Polykondensation bis zum gewünschten Molekulargewicht durchgeführt.

Um unerwünschte Abbau- und/oder Nebenreaktionen zu vermeiden, kann man in dieser Verfahrensstufe gewünschtenfalls auch Stabili¬ satoren (siehe EP-A 21042 und US-A 4,321,341) zusetzen. Solche Stabilisatoren sind beispielsweise die in der EP-A 13 461, US 4,328,049 oder in B. Fortunato et al., Polymer Vol. 35, Nr. 18, S. 4006 bis 4010, 1994, Butterworth-Heinemann Ltd., beschriebene Phosphor-Verbindungen. Diese können zum Teil auch als Deaktivato- ren der oben beschriebenen Katalysatoren wirken. Beispielhaft seien genannt: Organophosphite, phosphonige Säure und phosphorige Säure. Als Verbindungen, die nur als Stabilisatoren wirken seien beispielhaft genannt: Trialkylphosphite, Triphenylphosphit, Tri- alkylphosphate, Triphenylphosphat und Tocopherol (beispielsweise als Uvinul R 2003AO (BASF) erhältlich) .

Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Copolymere, beispielsweise im Verpackungsbereich z.B. für Nah¬ rungsmittel, ist es in der Regel wünschenswert, den Gehalt an eingesetztem Katalysator so gering als möglich zu wählen sowie keine toxischen Verbindungen einzusetzen. Im Gegensatz zu anderen Schwermetallen wie Blei, Zinn, Antimon, Cadmium, Chrom etc. sind Titan- und Zinkverbindungen in der Regel nicht toxisch ("Sax To- xic Substance Data Book", Shizuo Fujiyama, Maruzen, K.K., 360 S. (zitiert in EP-A 565,235), siehe auch Römpp Chemie Lexikon Bd. 6, Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 9. Auflage, 1992, S. 4626 bis 4633 und 5136 bis 5143). Beispielhaft seien genannt: Dibutoxydia- cetoacetoxytitan, Tetrabutylorthotitanat und Zink(II)-acetat .

Das Gewichtsverhältnis von Katalysator zu biologisch abbaubaren Polyetherester Pl liegt üblicherweise im Bereich von 0,01:100 bis 3:100, vorzugsweise von 0,05:100 bis 2:100, wobei bei hochaktiven

Titanverbindungen auch kleinere Mengen eingesetzt werden können wie 0,0001:100.

Der Katalysator kann gleich zu Beginn der Reaktion, unmittelbar kurz vor der Abtrennung des überschüssigen Diols oder gewünschtenfalls auch in mehreren Portionen verteilt während der Herstellung der biologisch abbaubaren Polyetherester Pl einge¬ setzt werden. Gewünschtenfalls können auch verschiedene Katalysatoren oder auch Gemische davon eingesetzt werden.

Als Divinylether Cl kann man nach bisherigen Beobachtungen alle üblichen und kommerziell erhältlichen Divinylether einsetzen. Be¬ vorzugt setzt man Divinylether ein, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus 1, 4-Butandiol-Divinylether, 1, 6-Hexandiol- Divinylether, 1, -Cyclohexandimethanol-Divinylether.

Die bevorzugt kationisch katalysierte Umsetzung der Polyether¬ ester Pl mit dem Divinylether Cl erfolgt vorzugsweise in der Schmelze, wobei darauf zu achten ist, daß möglichst keine Neben- reaktionen auftreten, die zu einer Vernetzung oder Gelbildung führen können.

In einer besonderen Ausführungsform führt man die Reaktion übli¬ cherweise bei Temperaturen im Bereich von 90 bis 230, vorzugs- weise von 100 bis 200°C durch, wobei die Zugabe des Divinylethers vorteilhaft in mehreren Portionen oder kontinuierlich erfolgt.

Gewünschtenfalls kann man die Umsetzung der Polyetheresters Pl mit dem Divinylether Cl auch in Gegenwart von gängigen inerten Lösemitteln wie Toluol, Methylethylketon, Tetrahydrofuran ("THF") oder Essigsäureethylester oder deren Mischungen durchführen, wo¬ bei man die Reaktionstemperatur in der Regel im Bereich von 80 bis 200, vorzugsweise von 90 bis 150°C wählt.

Die Umsetzung mit dem Divinylether Cl kann diskontinuierlich oder kontinuierlich beispielsweise in Rührkesseln, Reaktionsextrudern oder über Mischköpfe durchgeführt werden.

Man kann bei der Umsetzung der Polyetherester Pl mit den Divinyl- ethern Cl auch gängige Katalysatoren einsetzen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind (beispielsweise die in der EP-A 534,295 beschriebenen) oder die bei der Herstellung von den Polyethere- stern Pl und Q2 einsetzbar sind bzw. eingesetzt wurden und, falls man bei der Herstellung von Polyetherester Ql so verfährt, daß man die Polyetherester Pl nicht isoliert, nun weiterbenutzt wer¬ den können. Beispielhaft seien genannt: organische Carbonsäuren wie Oxalsäure, Weinsäure und Zitronensäure, wobei bevorzugt dar-

auf zu achten ist, daß möglichst keine toxischen Verbindungen eingesetzt werden.

Obwohl das theoretische Optimum für die Reaktion von Pl mit Divinylethern Cl bei einem Molverhältnis der Vinylether-Funktion zu Pl-Endgruppe (bevorzugt sind Polyetherester Pl mit überwiegend Hydroxy-Endgruppen) von 1:1 liegt, kann die Umsetzung ohne tech¬ nische Probleme auch bei Molverhältnissen von 1:3 bis 1,5:1 durchgeführt werden. Bei Molverhältnissen von >1:1 kann gewünschtenfalls während der Umsetzung oder auch nach der Umset¬ zung die Zugabe eines Kettenverlängerungsmittels, ausgewählt aus den Komponenten (b2), bevorzugt ein C 2 -C 6 -Diol, erfolgen.

Die erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Polymere Tl sind cha- rakterisiert durch ein Molekulargewicht (M n ) im Bereich von 10000 bis 100000, vorzugsweise von 11000 bis 80000, vorzugsweise von 11000 bis 50000 g/mol, eine Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450, vorzugsweise von 50 bis 400 g/ml (gemessen in o-Dichlorben¬ zol/Phenol (Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polymer Tl bei einer Temperatur von 25 °C) und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235, vorzugsweise von 60 bis 235°C.

Die biologisch abbaubaren Polymere Tl erhält man erfindungsgemäß, indem man einen Polyetherester Q2 mit

(dl) 0,1 bis 5, vorzugsweise von 0,2 bis 4, besonders bevor¬ zugt von 0,3 bis 3 Gew.-%, bezogen auf den Polyetherester Q2, Divinylether Cl sowie mit

(d2) 0 bis 5, vorzugsweise von 0 bis 4 mol-%, bezogen auf Kom¬ ponente (bl) aus der Herstellung von Polyetherester Q2 über Polyetherester Pl, Verbindung D zur Reaktion bringt.

Auf diese Weise wird üblicherweise eine Kettenverlängerung er¬ reicht, wobei die erhaltenen Polymerketten vorzugsweise eine Blockstruktur aufweisen.

Bevorzugte biologisch abbaubare Polyetherester Q2 sind charakte- risiert durch ein Molekulargewicht (M n ) im Bereich von 5000 bis 100000, vorzugsweise von 8000 bis 80000, durch eine Viskositäts¬ zahl im Bereich von 30 bis 450, vorzugsweise von 50 bis 400 g/ml (gemessen in o-Dichlorbenzol/Phenol (Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polyetherester Q2 bei einer Temperatur von 25°C) , und einem Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235, vorzugsweise von 60 bis 235°C.

Die Polyetherester Q2 erhält man im allgemeinen, indem man eine Mischung zur Reaktion bringt, bestehend im wesentlichen aus

(cl) Polyetherester Pl,

(c2) 0,01 bis 50, vorzugsweise von 0,1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf (cl) , Hydroxycarbonsaure Bl gemäß den Formeln Ha oder Ilb

HO—[ C(O) G 0— ] P H [-C(O) G 0— ] r -J

Ha Ilb

in der p eine ganze Zahl von 1 bis 1500, vorzugsweise von

1 bis 1000 und r 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise 1 und 2, bedeuten, und G für einen Rest steht, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Phenylen, -(CH 2 ) k -, wobei k eine ganze Zahl von 1, 2, 3, 4 oder 5, vorzugsweise 1 und 5, bedeutet, -C(R)H- und -C(R)HCH 2 , wobei R für Methyl oder Ethyl steht, und

(c3) 0 bis 5, vorzugsweise von 0 bis 4 mol-%, bezogen auf Kom- ponente (bl) aus der Herstellung von Pl, Verbindung D.

In einer bevorzugten Ausführungsform setzt man der Hydroxycarbon¬ saure Bl ein wie Glycolsäure, D-, L-, D,L-Milchsäure, 6-Hydroxy- hexansäure, deren cyclische Derivate wie Glycolid (1,4-Dioxan- 2,5-dion), D-, L-Dilactid (3, 6-dimethyl-l, -dioxan- 2,5-dion), p-Hydroxybenzoesäure sowie Oligomere und Polymere wie 3-Polyhy- droxybuttersäure, Polyhydroxyvaleriansäure, Polylactid (bei¬ spielsweise als EcoPLA ® (Fa. Cargill) erhältlich) und Polycapro- lacton sowie eine Mischung aus 3-Polyhydroxybuttersäure und Poly- hydroxyvaleriansäure (beispielsweise unter dem Namen Biopol ® von Zeneca erhältlich) .

Die Umsetzung der Polyetherester Pl mit der Hydroxycarbonsaure Bl gewünschtenfalls in Gegenwart der Verbindung D erfolgt vorzugs- weise in der Schmelze bei Temperaturen im Bereich von 120 bis 260°C unter Inertgasatmosphäre, gewünschtenfalls auch unter ver¬ mindertem Druck. Man kann sowohl diskontinuierlich als auch kon¬ tinuierlich, beispielsweise in Rührkesseln oder (Reaktions-)Ex¬ trudern, arbeiten.

Die Umsetzung kann gewünschtenfalls durch Zugabe an sich bekann¬ ter Umesterungskatalysatoren (siehe die weiter oben bei der Her¬ stellung der Polyetherester Pl beschriebenen) beschleunigt wer¬ den.

Eine bevorzugte Ausführungsform betrifft Polyetherester Q2 mit Blockstrukturen gebildet aus den Komponenten Pl und Bl: bei Ver¬ wendung cyclischer Derivate von Bl (Verbindungen Ilb) können bei der Umsetzung mit dem biologisch abbaubaren Polyetherester Pl durch eine sogenannte "ringöffnende Polymerisation", ausgelöst durch die Endgruppen von Pl, in an sich bekannter Weise Poly¬ etherester Q2 mit Blockstrukuren erhalten werden (zur "ringöff¬ nenden Polymerisation" siehe Encycl. of Polym. Science and Eng. Bd. 12, 2.Ed., John Wiley & Sons, 1988, S. 1 bis 75, insbesondere S. 36 bis 41). Die Reaktion kann man gewünschtenfalls unter Zu¬ satz üblicher Katalysatoren wie den bereits weiter oben beschrie¬ benen Umesterungskatalysatoren durchführen, insbesondere bevor¬ zugt ist Zinn-octanoat (siehe auch Encycl. of Polym. Science and Eng. Bd. 12, 2.Ed., John Wiley & Sons, 1988, S. 1 bis 75, ins- besondere S.36 bis 41) .

Bei Verwendung von Komponenten Bl mit höheren Molekulargewichten, beispielsweise mit einem p von größer als 10 (zehn), können durch Umsetzung mit den Polyetherestern Pl in Rührkesseln oder Extru- dern, die gewünschten Blockstrukturen durch die Wahl der

Reaktionsbedingungen wie Temperatur, Verweilzeit, Zusatz von Um¬ esterungskatalysatoren wie den oben genannten erhalten werden. So ist aus J. of Appl. Polym. Sei., Vol. 32, S. 6191 bis 6207, John Wiley & Sons, 1986 sowie aus Makromol. Chemie, Vol. 136, S. 311 bis 313, 1970 bekannt, daß bei der Umsetzung von Polyetherestern in der Schmelze aus einem Blend durch Umesterungsreaktionen zu¬ nächst Blockcopolymere und dann statistische Copolymere erhalten werden können.

Die Umsetzung erfolgt in der Regel analog zur Herstellung der Polyetherester Ql.

Die erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Polymere T2 sind cha¬ rakterisiert durch ein Molekulargewicht (M n ) im Bereich von 10000 bis 100000, vorzugsweise von 11000 bis 80000, besonders bevorzugt von 11000 bis 50000 g/mol, eine Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450, vorzugsweise von 50 bis 400 g/ml (gemessen in o-Dichlor¬ benzol/Phenol (Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polymer T2 bei einer Temperatur von 25 °C) und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235, vorzugsweise von 60 bis 235°C.

Die biologisch abbaubaren Polymere T2 erhält man erfindungsgemäß durch Umsetzung des Polyetheresters Ql mit

(el) 0,01 bis 50, vorzugsweise von 0,1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf den Polyetherester Ql, der Hydroxycarbonsaure Bl so¬ wie mit

(e2) 0 bis 5, vorzugsweise von 0 bis 4 mol-%, bezogen auf Kom¬ ponente (bl) aus der Herstellung von Polyetherester Ql über den Polyetherester Pl, Verbindung D,

wobei man zweckmäßig analog zur Umsetzung von Polyether¬ ester Pl mit Hydroxycarbonsaure Bl zu Polyetherester Q2 verfährt.

Die erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Polymere T3 sind cha¬ rakterisiert durch ein Molekulargewicht (M n ) im Bereich von 10000 bis 100000, vorzugsweise von 11000 bis 80000 g/mol, eine Viskositätszahl im Bereich von 30 bis 450, vorzugsweise von 50 bis 400 g/ml (gemessen in o-Dichlorbenzol/Phenol (Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polymer T3 bei einer Temperatur von 25°C) und einem Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235, vorzugsweise von 60 bis 235°C.

Die biologisch abbaubaren Polymere T3 erhält man erfindungsgemäß, indem man (fl) Polyetherester P2, oder (f2) einer Mischung beste¬ hend im wesentlichen aus Polyetherester Pl und 0,01 bis 50, vor¬ zugsweise von 0,1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf den Polyetherester Pl, Hydroxycarbonsaure Bl, oder (f3) einer Mischung, bestehend im wesentlichen aus Polyetherestern Pl, die eine unterschiedliche Zusammensetzung voneinander aufweisen, mit

0,1 bis 5, vorzugsweise von 0,2 bis 4, besonders bevorzugt von 0,3 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf die Menge der eingesetzten Poly- etherester, Divinylether Cl sowie

mit 0 bis 5, vorzugsweise von 0 bis 4 mol-%, bezogen auf die je¬ weiligen Molmengen an Komponente (bl), die zur Herstellung der eingesetzten Polyetherester (fl) bis (f3) eingesetzt wurden, Ver- bindung D, zur Reaktion bringt, wobei man die Umsetzungen zweck¬ mäßig analog zur Herstellung der Polyetherester Ql aus den Poly¬ etherestern Pl und den Divinylethern Cl vornimmt.

Bevorzugte biologisch abbaubare Polyetherester P2 sind charakte- risiert durch ein Molekulargewicht (M n ) im Bereich von 5000 bis 80000, vorzugsweise von 6000 bis 45000, besonders vorzugsweise von 10000 bis 40000 g/mol, eine Viskositätszahl im Bereich von 30

bis 450, vorzugsweise von 50 bis 400 g/ml (gemessen in o-Dichlor¬ benzol/Phenol (Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polyetherester P2 bei einer Temperatur von 25°C) und einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 235, vorzugsweise von 60 bis 235°C aufweisen.

Die biologisch abbaubaren Polyetherester P2 erhält man in der Re¬ gel, indem man eine Mischung zur Reaktion bringt, bestehend im wesentlichen aus

(gl) einer Mischung, bestehend im wesentlichen aus

20 bis 95, bevorzugt von 25 bis 80, besonders bevorzugt von 30 bis 70 mol-% Adipinsäure oder esterbildende Derivate davon oder Mischungen davon,

5 bis 80, bevorzugt von 20 bis 75, besonders bevorzugt von 30 bis 70 mol-% Terephthalsäure oder esterbildende Derivate davon oder Mischungen davon, und

0 bis 5, bevorzugt von 0 bis 3, besonders bevorzugt von 0,1 bis 2 mol-% einer sulfonatgruppenhaltigen Verbindung, wobei die Summe der einzelnen Molprozentangaben 100 mol-% beträgt,

(g2) einer Mischung aus Dihydroxyverbindungen (b2),

wobei man das Molverhältnis von (gl) zu (g2) im Bereich von 0,4:1 bis 1,25:1, vorzugsweise von 0,6:1 bis 1,25:1 wählt,

(g3) von 0,01 bis 100, vorzugsweise von 0,1 bis 80 Gew.-%, be¬ zogen auf Komponente (gl), einer Hydroxycarbonsaure Bl, und

(g4) von 0 bis 5, vorzugsweise von 0 bis 4, besonders bevor¬ zugt von 0,01 bis 3,5 mol-%, bezogen auf Komponente (gl) , Verbindung D.

Besonders bevorzugt für die Herstellung von Polyester P2 sind die niedermolekularen und cyclischen Derivate der Hydroxycarbonsaure Bl.

Die Herstellung der biologisch abbaubaren Polyetherester P2 er- folgt zweckmäßig analog zur Herstellung der Polyetherester Pl, wobei die Zugabe der Hydroxycarbonsaure Bl sowohl zu Anfang der

Umsetzung als auch nach der Veresterungs- bzw. Umesterungsstufe erfolgen kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform setzt man Polyetherester P2 ein, deren wiederkehrende Einheiten statistisch im Molekül ver¬ teilt sind.

Man kann jedoch auch Polyetherester P2 einsetzen, deren Polymer¬ ketten Blockstrukturen aufweisen. Solche Polyetherester P2 sind im allgemeinen zugänglich durch entsprechende Wahl, insbesondere des Molekulargewichts, der Hydroxycarbonsaure Bl. So erfolgt nach bisherigen Beobachtungen beispielsweise bei Verwendung einer hochmolekularen Hydroxycarbonsaure Bl, beispielsweise mit einem p von größer als 10, nur eine unvollständige Umesterung, beispiels- weise auch in Gegenwart der oben beschriebenen Deaktivatoren (siehe J.of Appl. Polym. Sc. Vol. 32, S. 6191 bis 6207, John Wiley & Sons, 1986, und Makrom. Chemie, Vol. 136, S. 311 bis 313, 1970) . Gewünschtenfalls kann man die Umsetzung auch in Lösung mit den bei der Herstellung der Polymeren Tl aus den Polyetherestern Q2 und den Divinylethern Cl genannten Lösungsmitteln durchführen.

Die biologisch abbaubaren thermoplastischen Formmassen T4 erhält man erfindungsgemäß, indem man in an sich bekannter Weise, bevor¬ zugt unter Zusatz üblicher Additive wie Stabilisatoren, Verarbei- tungshilfsmitteln, Füllstoffen etc. (siehe J. of Appl. Polym. Sc, Vol. 32, S. 6191 bis 6207, John Wiley & Sons, 1986; WO 92/0441; EP 515,203; Kunststoff-Handbuch, Bd. 3/1, Carl Hanser Verlag München, 1992, S. 24 bis 28)

(hl) 99,5 bis 0,5 Gew.-% Polyetherester Ql mit

(h2) 0,5 bis 99,5 Gew.-% Hydroxycarbonsaure Bl mischt.

In einer bevorzugten Ausführungsform setzt man hochmolekulare Hydroxycarbonsäuren Bl wie Polycaprolacton oder Polylactid (z.B. EcoPLA®) oder Polyglykolid oder Polyhydroxyalkanoate wie 3-Poly- hydroxybuttersäure, Polyhydroxyvaleriansäure sowie deren Mischungen (z.B. Biopol ® ), mit einem Molekulargewicht (M n ) im Be¬ reich von 10000 bis 150000, vorzugsweise von 10000 bis 100000 ql mol ein.

Aus WO 92/0441 und EP-A 515,203 ist es bekannt, daß hochmolekula¬ res Polylactid ohne Zusätze von Weichmachern für die meisten An¬ wendungen zu spröde ist. In einer bevorzugten Ausführungsform kann man ein Blend ausgehend von 0,5 bis 20, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Gew.-% Polyetherester Ql und

99,5 bis 80, vorzugsweise von 99,5 bis 90 Gew.-% Polylactid her¬ stellen, das eine deutliche Verbesserung der mechanischen Eigen¬ schaften, beispielsweise eine Erhöhung der Schlagzähigkeit, ge¬ genüber reinem Polylactid aufweist.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform betrifft ein Blend, er¬ hältlich durch Mischen

von 99,5 bis 40, vorzugsweise von 99,5 bis 60 Gew.-% Polyether- ester Ql und

von 0,5 bis 60, vorzugsweise von 0,5 bis 40 Gew.-% einer hochmo¬ lekularen Hydroxycarbonsaure Bl, besonders bevorzugt Polylactid, Polyglycolid, 3-Polyhydroxybuttersäure, Polyhydroxyvaleriansäure, Mischungen aus 3-Polyhydroxybuttersäure und Polyhydroxyvalerian¬ säure und Polycaprolacton. Solche Blends können vollständig bio¬ logisch abgebaut werden und weisen nach den bisherigen Beobach¬ tungen sehr gute mechanische Eigenschaften auf.

Nach bisherigen Beobachtungen erhält man die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen T4 bevorzugt dadurch, daß man kurze Mischzeiten einhält, beispielsweise bei einer Durchführung des Mischens in einem Extruder. Durch Wahl der Mischparameter, ins¬ besondere der Mischzeit und gewünschtenfalls der Verwendung von Deaktivatoren, sind auch Formmassen zugänglich, die überwiegend Blendstrukturen aufweisen, d.h., daß der Mischvorgang so gesteu¬ ert werden kann, daß zumindest teilweise auch Umesterungs- reaktionen stattfinden können.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann man 0 bis 50, vorzugsweise 0 bis 30 Mol-% der Adipinsäure, oder ihrer ester¬ bildende Derivate oder deren Mischungen, durch mindestens eine andere aliphatische C 4 -Cιo- oder cycloaliphatische Cs-Cio-Dicarbon- säure oder Dimerfettsäure wie Bernsteinsäure, Glutarsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure oder Sebazinsäure oder ein Esterderivat wie deren Di-Cι-C 6 -alkylester oder deren Anhydride wie Bernsteinsäureanhydrid, oder deren Mischungen, ersetzen, be¬ vorzugt Bernsteinsäure, Bernsteinsäureanhydrid, Sebacinsäure, Di¬ merfettsäure und Di-Ci-Cε-alkylester wie Dimethyl-, Diethyl-, Di- n-Propyl-, Diisobutyl-, Di-n-pentyl-, Dineopentyl- Di-n-hexyl- ester davon, insbesondere Dimethylbernsteinsäureester.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform betrifft den Einsatz als Komponente (bl) die in der EP-A 7445 beschriebene Mischung aus Bernsteinsäure, Adipinsäure und Glutarsäure sowie deren Cι-C 6 -Alkylester wie Dimethyl-, Diethyl-, Di-n-Propyl-, Diiso-

butyl-, Di-n-pentyl-, Dineopentyl- Di-n-hexyl-es er, insbesondere deren Dimethylester und Diisobutylester.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann man 0 bis 50, vorzugsweise 0 bis 40 Mol-% der Terephthalsäure oder ihrer ester¬ bildende Derivate, oder deren Mischungen durch mindestens eine andere aromatische Dicarbonsäure wie Isophthalsäure, Phthalsäure oder 2, 6-Naphthalindicarbonsäure, bevorzugt Isophthalsäure, oder ein Esterderivat wie einen Di-Ci-Cβ-alkylester wie Dimethyl-, Diethyl-, Di-n-Propyl-, Diisobutyl-, Di-n-pentyl-, Dineopentyl- Di-n-hexyl-ester, insbesondere einen Dimethylester, oder deren Mischungen, ersetzen.

Allgemein sei angemerkt, daß man die unterschiedlichen erfindungsgemäßen Polymere wie üblich aufarbeiten kann, indem man die Polymere isoliert, oder, insbesondere, wenn man die Poly¬ etherester Pl, P2, Q2 und Ql weiter umsetzen möchte, indem man die Polymere nicht isoliert, sondern gleich weiterverarbeitet.

Die erfindungsgemäßen Polymere kann man durch Walzen, Streichen, Spritzen oder Gießen auf Beschichtungsunterlagen aufbringen. Be¬ vorzugte Beschichtungsunterlagen sind solche, die kompostierbar sind oder verrotten wie Formkörper aus Papier, Cellulose oder Stärke.

Die erfindungsgemäßen Polymere können außerdem zur Herstellung von Formkörpern verwendet werden, die kompostierbar sind. Als Formkörper seien beispielhaft genannt: Wegwerfgegenstände wie Ge¬ schirr, Besteck, Müllsäcke, Folien für die Landwirtschaft zur Ernteverfrühung, Verpackungsfolien und Gefäße für die Anzucht von Pflanzen.

Des weiteren kann man die erfindungsgemäßen Polymere in an sich bekannter Weise zu Fäden verspinnen. Die Fäden kann man gewünschtenfalls nach üblichen Methoden verstrecken, streckzwir¬ nen, streckspulen, streckschären, streckschlichten und Strecktex¬ turieren. Die Verstreckung zu sogenanntem Glattgarn kann dabei in ein und demselben Arbeitsgang (fully drawn yarn oder fully orien- ted yarn), oder in einem getrennten Arbeitsgang erfolgen. Das Streckschären, Streckschlichten und die Strecktexturierung führt man im allgemeinen in einem vom Spinnen getrennten Arbeitsgang durch. Die Fäden kann man in an sich bekannter Weise zu Fasern weiterverarbeiten. Aus den Fasern sind dann Flächengebilde durch Weben, Wirken oder Stricken zugänglich.

Die oben beschriebenen Formkörper, Beschichtungsmittel und Fäden etc. können gewünschtenfalls auch Füllstoffe enthalten, die man während des Polymerisationsvorganges in irgendeiner Stufe oder nachträglich, beispielsweise in eine Schmelze der erfindungs- gemäßen Polymere einarbeiten kann.

Bezogen auf die erfindungsgemäßen Polymere kann von 0 bis 80 Gew.-% Füllstoffe zusetzen. Geeignete Füllstoffe sind beispiels¬ weise Ruß, Stärke, Ligninpulver, Cellulosefasern, Naturfasern wie Sisal und Hanf, Eisenoxide, Tonmineralien, Erze, Calciumcarbonat, Calciumsulfat, Bariumsulfat und Titandioxid. Die Füllstoffe kön¬ nen zum Teil auch Stabilisatoren wie Tocopherol (Vitamin E) , or¬ ganische Phosphorverbindungen, Mono-, Di- und Polyphenole, Hydro- chinone, Diarylamine, Thioether, UV-Stabilisatoren, Nukleierungs- mittel wie Talkum sowie Gleit- und Formtrennmittel auf Basis von Kohlenwasserstoffen, Fettalkoholen, höheren Carbonsäuren, Metall¬ salzen höherer Carbonsäuren wie Calcium- und Zinkstearat, und Montanwachsen enthalten. Solche Stabilisatoren etc. sind in Kunststoff-Handbuch, Bd. 3/1, Carl Hanser Verlag, München, 1992, S. 24 bis 28 ausführlich beschrieben.

Die erfindungsgemäßen Polymere können außerdem durch den Zusatz von organischen oder anorganischen Farbstoffen beliebig einge¬ färbt werden. Die Farbstoffe können im weitesten Sinne auch als Füllstoff angesehen werden.

Ein besonderes Anwendungsgebiet der erf:r.3jr. 5-frj:«>' i . rere betrifft die Verwendung als kompostierεar«? T z . . -- :»*: *.' >: κ r~ postierbaren Beschichtung als Außenlage v:r. λ.-ie.r.. : . -■ A-..:e-~ läge der Windeln verhindert wirksam der. -.-.rrr.*.r ;*-*. ;:. . -.„ssiα- keiten, die im Innern der Windel vom Fl-ff .r.zi ;-,peracs:roe:r., bevorzugt von bioabbaubaren Superabsorberr., beispielsweise auf Basis von vernetzter Polyacrylsäure oder vernetzten Polyacryl- amid, absorbiert werden. Als Innenlage der Windel kann man ein Faservlies aus einem Cellulosematerial verwenden. Die Außenlage der beschriebenen Windeln ist biologisch abbaubar und damit kom¬ postierbar. Sie zerfällt beim Kompostieren, so daß die gesamte Windel verrottet, während mit einer Außenlage aus beispielsweise Polyethylen versehene Windeln nicht ohne vorherige Zerkleinerung oder aufwendige Abtrennung der Polyethylenfolie kompostiert wer¬ den können.

Eine weitere bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Polymere und Formmassen betrifft die Herstellung von Klebstoffen in an sich bekannter Weise (siehe beispielsweise Encycl. of Polym. Sc. and Eng. Vol.l, "Adhesive Compositions", S. 547 bis 577). Analog zur Lehre der EP-A 21042 kann man die erfindungsgemäßen Polymere

und Formmassen auch mit geeigneten klebrigmachenden thermoplastischen Harzen, bevorzugt Naturharzen, nach dort be¬ schriebenen Methoden verarbeiten. Analog zur Lehre der DE-A 4,234,305 kann man die erfindungsgemäßen Polymere und Formmassen 5 auch zu lösungsmittelfreien Klebstoffsystemen wie Hot-melt-Folien weiterverarbeiten.

Ein weiteres bevorzugtes Anwendungsgebiet betrifft die Herstel¬ lung vollständig abbaubarer Blends mit Stärkemischungen (bevor-

10 zugt mit thermoplastischer Stärke wie in der WO 90/05161 be¬ schrieben) analog zu dem in der DE-A 42 37 535 beschriebenen Ver¬ fahren. Die erfindungsgemäßen Polymere und thermoplastischen Formmassen lassen sich nach bisherigen Beobachtungen auf Grund ihrer hydrophoben Natur, ihren mechanischen Eigenschaften, ihrer

15 vollständigen Bioabbaubarkeit, ihrer guten Verträglichkeit mit thermoplastischer Stärke und nicht zuletzt wegen ihrer günstigen Rohstoffbasis vorteilhaft als synthetische Blendkomponente ein¬ setzen.

20 Weitere Anwendungsgebiete betreffen beispielsweise die Verwendung der erfindungsgemäßen Polymere in landwirtschaftlichem Mulch, Verpackungsmaterial für Saatgut und Nährstoffe, Substrat in Klebefolien, Babyhöschen, Taschen, Bettücher, Flaschen, Kartons, Staubbeutel, Etiketten, Kissenbezüge, Schutzkleidung, Hygienear-

25 tikel, Taschentücher, Spielzeug und Wischer.

Eine weitere Verwendung der erfindungsgemäßen Polymere und Form¬ massen betrifft die Herstellung von Schäumen, wobei man im allge¬ meinen nach an sich bekannten Methoden vorgeht (siehe EP-A

30 372,846; Handbook of Polymeric foams and Foam Technology, Hanser Publisher, München, 1991, S. 375 bis 408) . Üblicherweise wird da¬ bei das erfindungsgemäße Polymere bzw. Formmasse zunächst aufge¬ schmolzen, gewünschtenfalls unter Zugabe von bis zu 5 Gew.-% Ver¬ bindung D, bevorzugt Pyromellitsäuredianhydrid und Trimellit-

35 Säureanhydrid, dann mit einem Treibmittel versetzt und die so erhaltene Mischung durch Extrusion vermindertem Druck ausgesetzt, wobei die Schäumung entsteht.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Polymere gegenüber bekannten 40 bioabbaubaren Polymere liegen in einer günstigen Rohstoffbasis mit gut verfügbaren Ausgangsstoffen wie Adipinsäure, Terephthal¬ säure und gängigen Diolen, in interessanten mechanischen Eigen¬ schaften durch Kombination von "harten" (durch die aromatischen Dicarbonsäuren wie beispielsweise Terephthalsäure) und "weichen" 45 (durch die aliphatischen Dicarbonsäuren, wie beispielsweise

Adipinsäure) Segmenten in der Polymerkette und der Variation der Anwendungen durch einfache Modifizierungen, in einem guten Abbau-

verhalten durch Mikroorganismen, besonders im Kompost und im Bo¬ den, und in einer gewissen Resistenz gegenüber Mikroorganismen in wäßrigen Systemen bei Raumtemperatur, was für viele Anwendungsbe¬ reiche besonders vorteilhaft ist. Durch den statistischen Einbau der aromatischen Dicarbonsäuren der Komponenten (bl) in verschie¬ denen Polymeren wird der biologische Angriff ermöglicht und damit die gewünschte biologische Abbaubarkeit erreicht.

Besonders vorteilhaft an den erfindungsgemäßen Polymere ist, daß durch maßgeschneiderte Rezepturen sowohl biologisches Abbauver¬ halten und mechanische Eigenschaften für den jeweiligen Anwen¬ dungszweck optimiert werden können.

Des weiteren können je nach Herstellverfahren vorteilhaft Poly- mere mit überwiegend statistisch verteilten Monomerbausteinen, Polymere mit überwiegend Blockstrukturen sowie Polymere mit über¬ wiegend Blendstruktur oder Blends erhalten werden.

Beispiele

Enzym-Test

Die Polymere wurden in einer Mühle mit flüssigem Stickstoff oder Trockeneis gekühlt und fein gemahlen (je größer die Oberfläche des Mahlguts, desto schneller der enzymatische Abbau) . Zur eigentlichen Durchführung des Enzym-Tests wurder. 30 r.α fein gemahlenes Polymerpulver und 2 ml einer 20 rnr.cl wa--::3er, γ _.? Zi ' KH 2 PO-ι-Pufferlösung (pH-Wert: 7,0) in eir. Epper.α;:f :»a:<.-:«Ja2 (2 ml) gegeben und 3 h bei 37°C auf einer. 3:h er.ιce: σ-..-trιer Anschließend wurden 100 units Lipase aus er. weαer F.r. :cp-s arr i- zus, Rhizopus delemar oder Pseudomonas pl. zugesetzt r.d 16 h be 37°C unter Rühren (250 rpm) auf dem Schwenker inkubier . Danach wurde die Reaktionsmischung durch eine Millipore -Membran (0,45 μm) filtriert und der DOC (dissolved organic carbon) des Filtrats gemessen. Analog dazu wurden je eine DOC-Messung nur mit Puffer und Enzym (als Enzymkontrolle) und eine nur mit Puffer und Probe (als Blindwert) durchgeführt.

Die ermittelten ΔDOC-Werte (DOC(Probe + Enzym)-DOC(Enzymkon- trolle)-DOC(Blindwert) ) können als Maß für die enzymatische Abbaubarkeit der Proben angesehen werden. Sie sind jeweils im Vergleich zu einer Messung mit Pulver von Polycaprolacton ® Tone P 787 (Union Carbide) dargestellt. Bei der Bewertung ist darauf zu achten, daß es sich nicht um absolut quantifizierbare Daten handelt. Auf den Zusammenhang zwischen Oberfläche des Mahlguts und Schnelligkeit des enzymatischen Abbaus wurde weiter oben

bereits hingewiesen. Des weiteren können auch die Enzymakti¬ vitäten schwanken.

Die Molekulargewichte wurden mittels Gelpermeationschromato- graphie (GPC) gemessen:

stationäre Phase: 5 MIXED B-Polystyrolgelsäulen (7,5x300 mm,

PL-gel 10 μ) der Fa. Polymer Laboratories; Temperierung: 35°C.

mobile Phase: Tetrahydrofuran (Fluß: 1,2 ml/min)

Eichung: Molgewicht 500-10000000 g/mol mit PS-Eichkit der Fa. Polymer Laboratories.

Im Oligomerbereich Ethylbenzol/1,3-Diphenylbutan/l,3,5-Triphenyl- hexan/1,3, 5, 7-Tetraphenyloktan/l,3,5,7,9-Pentaphenyldekan

Detektion: Rl (Brechungsindex) Waters 410 UV (bei 254 nm) Spectra Physics 100

Die Bestimmungen der Hydroxyl-Zahl (OH-Zahl) und Säure-Zahl (SZ) erfolgten nach folgenden Methoden:

(a) Bestimmung der scheinbaren Hydroxyl-Zahl

Zu c . 1 bis 2 g exakt eingewogener Prüfsubßtanz wurden 10 ml Toluol und 9,8 ml Acetylierungsreagenz (s.u.) gegeben und 1 h bei 95°C unter Rühren erhitzt. Danach wurden 5 ml dest. Wasser zugeführt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurden 50 ml Tetrahydrofuran (THF) zugesetzt und mit ethanolischer KOH- Maßlösung gegen Wendepunkt potentiographisch titriert.

Der Versuch wurde ohne Prüfsubstanz wiederholt (Blindprobe) .

Die scheinbare OH-Zahl wurde dann aufgrund folgender Formel ermittelt:

scheinb. OH-Zahl c-t-56, 1- (V2-V1) /m (in mg KOH/g) wobei c = Stoffmengenkonzentration der ethanol. KOH-Maßlösung in mol/1, t = Titer der ethanol. KOH-Maßlösung m = Einwaage in mg der Prüfsubstanz

VI = Verbrauch der Maßlösung mit Prüfsubstanz in ml

V2 = Verbrauch der Maßlösung ohne Prügsubstanz in ml

bedeuten.

Verwendete Reagenzien: ethanol. KOH-Maßlösung, c - 0,5 mol/1, Titer 0,9933 (Merck, Art.Nr. 1.09114)

Essigsäureanhydrid p.A. (Merck, Art.Nr. 42) Pyridin p.A. (Riedel de Haen, Art.-Nr 33638) Essigsäure p.A. (Merck, Art.Nr. 1.00063) Acetylierungsreagenz: 810 ml Pyridin, 100 ml

Essigsäureanhydrid und 9 ml

Essigsäure Wasser, deionisiert THF und Toluol

(b) Bestimmung der Säurezahl (SZ)

Ca. 1 bis 1,5 g PrüfSubstanz wurden exakt eingewogen und mit 10 ml Toluol und 10 ml Pyridin versetzt und anschließend auf 95°C erhitzt. Nach dem Lösen wurde auf Raumtemperatur abge¬ kühlt, 5 ml Wasser und 50 ml THF zugegeben und mit 0,1 N ethanol. KOHMaßlösung titriert.

Die Bestimmung wurde ohne Prüfsubstanz wiederholt (Blind¬ probe)

Die Säure-Zahl wurde dann aufgrund folgender Formel er¬ mittelt:

SZ = c-t-56,1- (Vl-V2)/m (in mg KOH/g) wobei c = Stoffmengenkonzentration der ethanol. KOH- Maßlösung in mol/1, t = Titer der ethanol. KOH-Maßlösung m = Einwaage in mg der Prüfsubstanz

VI = Verbrauch der Maßlösung mit Prüfsubstanz in ml V2 = Verbrauch der Maßlösung ohne Prüfsubstanz in ml bedeuten.

Verwendete Reagenzien:

ethanol. KOH-Maßlösung, c - 0,1 mol/1, Titer - 0,9913 (Merck, Art.Nr. 9115)

Pyridin p.A. (Riedel de Haen, Art.Nr. 33638) Wasser, deionisiert THF und Toluol

(c) Bestimmung der OH-Zahl

Die OH-Zahl ergibt sich aus der Summe der scheinbaren OH-Zahl und der SZ:

OH-Zahl = scheinb. OH-Zahl + SZ

Verwendete Abkürzungen:

DOC: dissolved organic carbon

DMT: Dimethylterephthalat

PCL: Polycaprolacton ® Tone P 787 (Union Carbide)

PMDA: Pyromellitsäuredianhydrid

SZ: Säurezahl

TBOT: Tetrabutylorthotitanat

VZ: Viskositätszahl (gemessen in o-Dichlorbenzol/Phenol

(Gew.-Verhältnis 50/50) bei einer Konzentration von

0,5 Gew.-% Polymer bei einer Temperatur von 25°C

"Schmelztemperatur" = Temperatur, bei der ein maximaler endothermer Wärmefluß auftritt (Extremum der

DSC-Kurven) T D Glasübergangstemperatur (midpoint der DSC-Kurven)

Die DSC-Messungen wurden mit einem DSC-Gerät 912+Thermal Analyzer 990 der Fa. DuPont durchgeführt. Die Temperatur- und Enthalpieka¬ librierung erfolgte in üblicher Weise. Die Probeneinwaage betrug typischerweise 13 mg. Heiz- und Kühlraten betrugen - außer wenn anders vermerkt - 20 K/min. Die Proben wurden unter folgenden Bedingungen vermessen: 1. Aufheizender Lauf an Proben im Anliefe¬ rungszustand, 2. Schnelles Abkühlen aus der Schmelze, 3. Auf¬ heizender Lauf an aus der Schmelze abgekühlten Proben (Proben aus 2) . Die jeweils zweiten DSC-Läufe dienten dazu, nach Einprägen einer einheitlichen thermischen Vorgeschichte, einen Vergleich zwischen den verschiedenen Proben zu ermöglichen.

Beispiel 1 - Herstellung eines Polyetheresters Ql

(a) 4672 kg 1,4 Butandiol, 7000 kg Adipinsäure und 50 g Zinn- dioctoat wurden in einer Stickstoffatmosphäre bei einer Temperatur im Bereich von 230 bis 240°C zur Reaktion ge¬ bracht. Nach Abdestillieren der Hauptmenge des bei der Umset- zung gebildeten Wassers, wurden 10 g TBOT zur Reaktionsmi¬ schung gegeben. Nachdem die Säurezahl unter den Wert 1 gesun¬ ken ist, wurde unter vermindertem Druck überschüssiges 1, 4-Butandiol solange abdestilliert, bis eine OH-Zahl von 56 erreicht war.

(b) 1001,2 g des Polymers aus Bsp. l(a), 971 g DMT, 832 g

1,4-Butandiol, 662,5 g Diethylenglycol und 3,5 g TBOT wurden in einen Rührkessel eingefüllt und unter Stickstoffatmosphäre unter langsamem Rühren auf 180°C erhitzt. Dabei wurde das während der Umesterungsreaktion gebildete Methanol ab¬ destilliert. Innerhalb von 2 h wurde unter Erhöhung der Rühr¬ geschwindigkeit auf 230°C erhitzt und nach einer weiteren

Stunde noch 1,4 g 50 gew.-%ige wäßrige phosphorige Säure zu¬ gegeben. Innerhalb von 1,5 h wurde der Druck auf 5 mbar abge¬ senkt und bei 240°C noch 0,5 h bei < 2 mbar gehalten, wobei das im Überschuß eingesetzte Diol abdestillierte.

OH-Zahl: 20 mg KOH/g

SZ-Zahl: < 1 mg KOH/g

GPC (UV, 300-800.000 MG-Bereich) M n - 7836/M w - 22466 (g/mol)

(c) 300 g der so erhaltenen Schmelze wurden auf 170°C abgekühlt und 7,8 g 1,4-Butandioldivinylether in 2 Portionen innerhalb von 1 h zugegeben. Durch diese Kettenverlängerung wurde das Molekulargewicht erhöht (siehe GPC-Werte) , was zu einer deut¬ lichen Erhöhung der Schmelzviskosität führte.

GPC (UV, 300-800.000 MG-Bereich) M n = 10930/M W = 45331 (g/mol)

Beispiel 2 - Herstellung eines Polyetheresters Ql

(a) 384 g 1, 4-Butandiol, 315,8 g DMT, 710,5 g Pluriol E 1500

(Polyethylenglycol mit Molekulargewicht 1500) und 1 g TBOT wurden in einen Dreihalskolben gegeben und unter Stickstoff¬ atmosphäre mit langsamen Rühren auf 180°C erhitzt. Dabei wurde das während der Umesterungsreaktion gebildete Methanol abdestilliert. Nach Zugabe von 101,6 g Adipinsäure und 12 g Sulfoisophthalsäure-Natriumsalz wurde unter Stickstoff¬ atmosphäre innerhalb von 2 h unter Erhöhung der Rühr¬ geschwindigkeit auf 230°C erhitzt und das bei der Kondensati¬ onsreaktion gebildete Wasser abdestilliert. Dann wurden unter Stickstoffatmosphäre 1,3 g PMDA und nach einer weiteren

Stunde 0,4 g 50 gew.-%ige wäßrige phosphorige Säure zugege¬ ben. Der Druck wurde stufenweise auf 5 mbar abgesenkt und bei 230°C noch 1 h < 2 mbar gehalten, wobei das während der Kondensationsreaktion gebildete Wasser und das im Überschuß eingesetzte 1, 4-Butandiol abdestillierte.

OH: 12 mg KOH/g SZ: 0,8 mg KOH/g VZ: 68,4 g/ml T m : 107,8°C (DSC, Anlieferungszustand)

(b) 300 g der unter (a) erhaltenen Schmelze wurden auf 170°C ab¬ gekühlt und 8,5 g 1, 4-Butandioldivinylether in 2 Portionen innerhalb von 1 h zugegeben. Durch diese Kettenverlängerung wurde das Molekulargewicht erhöht (siehe Abnahme der OH-

Zahl), was zu einer deutlichen Erhöhung der Schmelzviskosität führte.

OH-Zahl: 6 mg KOH/g SZ-Zahl: < 1 mg KOH/g.

Enzym-Test mit Rhizopus arrhizus: ΔDOC: 157 mg/1, zum Vergleich mit PCL: ΔDOC: 2455 mg/1