Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CANNULA FOR FLUSHING A TOOTH ROOT CANAL AND FLUSHING DEVICE COMPRISING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/027097
Kind Code:
A2
Abstract:
A cannula (20) is disclosed, for the flushing of narrow tooth root canals, the cannula tube (46) of which comprises an axially long opening (66) at the end thereof. The length of the opening (66) can in practice be about 7 mm.

Inventors:
PRAGER ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/009015
Publication Date:
March 16, 2006
Filing Date:
August 20, 2005
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
DUERR DENTAL GMBH CO KG (DE)
PRAGER ULRICH (DE)
International Classes:
A61C5/40; A61C5/02
Foreign References:
US20030207231A12003-11-06
US6494713B12002-12-17
US6422865B12002-07-23
DE4404983A11994-09-08
US4993947A1991-02-19
DE860839C1952-12-22
Attorney, Agent or Firm:
Ostertag, Reinhard (Eibenweg 10, Stuttgart, DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche
1. Kanüle zum Spülen eines Zahnwurzelkanales, mit einem Kanülenrohr (46) , welches von einem Anschlu߬ stück (18) getragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kanülenrohr (46) bei seinem freien Ende ein vergli¬ chen mit dem Kanülendurchmesser langes axiales Fenster (66) aufweist.
2. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das axiale Fenster (66) bis in die Stirnfläche des Kanülenrohres (46) geführt ist.
3. Kanüle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß die axiale Erstreckung des Fensters 59 mm, vorzugsweise etwa 68 mm, wiederum vorzugsweise etwa 7 mm beträgt .
4. Kanüle nach einem der Ansprüche 13, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Fenster (66) eine Umfangserstreckung von etwa 160 180, vorzugsweise etwa 170 aufweist.
5. Kanüle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (66) in einer parallel unter verglichen mit dem Durchmesser des Kanülenrohres (46) geringem Ab stand von der Achse des Kanülenrohres (46) verlaufenden Ebene liegt.
6. Kanüle nach einem der Ansprüche 15, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Kanülenrohr (46) einen Durchmesser von etwa 0,3 0,6 mm, vorzugsweise etwa 0,4 0,5 mm, vorzugsweise etwa 0,45 mm aufweist.
7. Kanüle nach einem der Ansprüche 16, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Kanülenrohr (46) eine Wandstärke von etwa 0,05 0,15 mm, vorzugsweise etwa 0,08 0,12 mm, vorzugsweise etwa 0,10 mm aufweist.
8. Kanüle nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich¬ net, daß das Kanülenrohr (46) aus 1.4301Stahl gefertigt ist.
9. Kanüle nach einem der Ansprüche 18, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Anschlußstück (18) eine Koppelboh¬ rung (16) aufweist, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Koppelbohrung von StandardKanülen.
10. Kanüle nach einem der Ansprüche 19, gekennzeichnet durch ein im wesentlichen scheibenförmiges Spritz¬ schutzteil (52) , welches eine Kanülenöffnung (50) aufweist, durch welche das Kanülenrohr (46) unter Spiel hindurch¬ führbar ist.
11. Kanüle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzschutzteil (52) größer ist als die Kaufläche eines Backenzahnes.
12. Kanüle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzschutzteil (52) einen kreisförmigen Rand aufweist, dessen Durchmesser etwa 812 mm, vorzugs weise etwa 9llmm beträgt.
13. Kanüle nach einem der Ansprüche 1012, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzschutzteil (52) eine Ausnehmung (58) aufweist, in welcher ein Saugschlauch (60) anordenbar ist.
14. Kanüle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (58) zum Rand des Spritzschutz¬ teiles (52) hin offen ist.
15. Kanüle nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Randkontur der Öffnung (58) , in welcher der Saugschlauch (60) anordenbar ist, kreisförmig ist.
16. Kanüle nach einem der Ansprüche 1315, dadurch gekennzeichnet, daß der radial innerste Abschnitt der Öffnung (58) , in welcher ein Saugschlauch (60) anor¬ denbar ist, einen Abstand von der Kanülenaufnahmeöffnung (50) aufweist, der größenordnungsmäßig dem Durchmesser der Kanülenaufnahmeöffnung (50) entspricht oder ein kleines Vielfaches deselben beträgt.
17. Gerät zum Spülen eines Zahnwurzelkanales mit einer Kanüle (20) gemäß einem der Ansprüche 116 sowie mit einer Versorgungseinheit (44) , welche abwechselnd kleine Volumina an Behandlungsfluid an die Kanüle (20) abgibt und anschließend Behandlungsfluid aus der Kanüle (20) zurücksaugt, wobei zurückgesaugtes Behandlungsfluid in einem Pufferraum (22) zur späteren Wiederabgabe an die Kanüle (20) in einem nachfolgenden Speisezyklus gespeichert wird, dadurch gekennzeichnet, daß daß Volumen des Pufferraumes (22) ein Vielfaches des Volumens des Kanülenrohres (46) beträgt und das die Menge zurückge¬ saugten Fluids größer ist als die Menge abgegebenen Behandlungsfluids.
18. Spülgerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitspannen, innerhalb welcher der Inhalt des Pufferraumes (22) an die Kanüle (20) abgegeben wird, etwa 0,1 0,8 Sekunden, vorzugsweise etwa 0,1 0,3 Sekunden, wiederum vorzugsweise etwa 0,2 Sekunden beträgt.
19. Spülgerät nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß diejenige Phase eines Arbeitszyklus, innerhalb welcher der Kanüle (20) Behandlungsfluid zuge¬ führt wird, kürzer ist als diejenige Phase des Zyklus, in welcher Fluid aus der Kanüle (20) zurückgesaugt wird.
Description:
Kanüle zum Spülen eines Zahnwurzelkanales sowie Spülgerät mit einer solchen

Die Erfindung betrifft eine Kanüle zum Spülen eines Zahnwurzelkanals sowie ein mit einer solchen Kanüle arbeitendes Zahnwurzelkanal-Spülgerät .

Um die feinen Kanäle, die beim Präparieren von Zahnwurzeln entstehen, von restlichen Gewebeteilen und Verunreinigungen zu befreien, werden diese Kanäle unter Verwendung von Kanülen mit einer Behandlungsflüssigkeit gespült. Derartige Behandlungsflüssigkeiten umfassen Desinfektionsmittel aber auch Gewebe auflösende Mittel wie NaOCl.

Verwendet man zur Reinigung von Zahnwurzelkanälen übliche Kanülen, deren Wand bis zur Spitze der Kanüle hin durch¬ gehend ist oder bei der Spitze der Kanüle nur ein kleines seitliches Fenster aufweist, so kann es vorkommen, daß sich in der Kanüle beim Applizieren der Behandlungsflüssig¬ keit ein hoher Druck aufbaut . Aufgrund dieses hohen Drucks ist es dann bei sehr tiefen Zahnwurzelkanälen nicht ausgeschlossen, daß durch die unter hohem Druck stehende Behandlungsflüssigkeit ein nur noch dünner Gewebesteg zum Kieferinneren durchbrochen wird und Behand¬ lungsflüssigkeit ins Innere des Kiefers gelangt. Hierdurch wird der Kiefer nachhaltig geschädigt.

Durch die vorliegende Erfindung soll daher eine Kanüle zum Spülen eines Zahnwurzelkanals angegeben werden, bei deren Verwendung die Gefahr hohen Druckaufbaus im Kanüleninneren vermindert ist .

Diese Aufgabe ist gelöst durch eine Kanüle mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.

EFi(SATZBLATT(REGa 26) Das lange axiale Fenster beim freien Ende des Kanülenrohrs stellt sicher, daß sich im Inneren des Kanülenrohrs kein hoher Druck aufbauen kann. Es wurde herausgefunden, daß trotz dieses axialen Fensters das Behandlungsfluid auch den Boden des Zahnwurzelkanals sicher erreichen kann, da das Behandlungsfluid im Kanülenrohr mit großer Ge¬ schwindigkeit strömen kann, nachdem im Kanülenrohr kein hoher Gegendruck aufgebaut wird.

Der durch das lange axiale Fenster geöffnete Endabschnitt des Kanülenrohrs wirkt somit als Rinne, welche den Strahl an Behandlungsfluid zum Kanalende führt, nicht aber als druckfestes Rohr.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter¬ ansprüchen angegeben.

Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ist im Hinblick auf eine glatte Führung des Behandlungsfluids bis zum tiefsten Punkt des Zahnwurzelkanals von Vorteil. Außerdem ist durch die im Anspruch 2 angegebene Maßnahme der verdrängende Querschnitt des Materiales des Kanülen¬ rohrs beim freien Ende vermindert, so daß es gut bis in die Spitze des Zahnwurzelkanals hineingeschoben werden kann, ohne größere Kraft anzuwenden.

Eine axiale Erstreckung des im Kanülenrohr vorgesehenen Fensters, wie sie im Anspruch 3 angegeben ist, hat sich in der Praxis besonders bewährt. Man vermeidet so sicher das Aufbauen hoher Drucke im Kanülenrohr und stellt doch gleichzeitig sicher, daß die Behandlungsflüssigkeit noch bis ans Ende des Zahnwurzelkanals geführt wird. Kanülen, welche die im Anspruch 3 angegebenen Abmessungen des Fensters aufweisen, lassen sich zum Spülen der Zahn- wurzelkanäle der meisten Patienten in einer Standard-Größe verwenden .

Auch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 ist im Hinblick auf gutes Vermeiden eines Druckaufbaus im Kanülenrohr einerseits und gutes Führen des Behandlungs- fluids bis ans Ende des Zahnwurzelkanals andererseits von Vorteil .

Ein Fenster, welches in einer von der Achse des Kanülen- rohrs beabstandeten Ebene liegt, wie im Anspruch 5 angege¬ ben, läßt sich auf besonders einfache Weise durch Schleifen eines Kanülenrohrs erzeugen.

Durchmesser des Kanülenrohrs, wie sie im Anspruch 6 angegeben sind, sind im Hinblick auf ausreichende mechani¬ sche Stabilität beim Spülen einerseits und Biegbarkeit der Kanüle, wie sie für ein ergonomisches Arbeiten ge¬ wünscht wird, andererseits von Vorteil.

Aus den gleichen Gründen werden die im Anspruch 7 angege¬ benen Wandstärken für das Kanülenrohr bevorzugt .

Kanülen gemäß Anspruch 8 zeichnen sich durch gute Biegbar¬ keit bei gleichzeitig guter Stabilität unter den beim Spülen auf sie einwirkenden Kräften aus.

Bei einer Kanüle gemäß Anspruch 9 hat das komplementäre Kupplungsstück, welches mit dem Kanülen-Anschlußstück zusammenarbeitet, größere Abmessung als Kupplungsstücke, wie sie mit üblichen Kanülen Verwendung finden. Damit ist ausgeschlossen, daß man übliche Kanülen auch auf das Kupplungsstück eines Handstücks setzt, welches das Behand- lungsfluid für die Zahnwurzelkanal-Behandlung bereitstellt. Derartige Standard-Kanülen, die möglicherweise von Benut- zern aus Kostengründen vorgezogen würden, brächten aber die eingangs geschilderte Gefahr mit sich, daß sich im Kanülenrohr ein hoher Druck aufbaut und Behandlungsflüs¬ sigkeit in das Kieferinnere gedrückt wird.

Wie oben dargelegt, wird bei der erfindungsgemäßen Kanüle trotz des axialen Fensters im Endabschnitt des Kanülen¬ rohrs ein sicheres Zuführen von Behandlungsfluid auch zum Ende des Zahnwurzelkanals erhalten, da das Behandlungs- fluid mit größerer Geschwindigkeit durch das Kanülenrohr gefördert wird und auch im Bereich des axialen Fensters diese Geschwindigkeit beibehält . Rasch bewegte Fluids führen aber dann, wenn sie auf harte Hindernisse treffen, zu Spritzern. Solche sind bei agressiven Medien wie NaOCl sowohl im Hinblick auf unerwünschte Ätzeffekte in der Mundhöhle als auch im Hinblick auf Beschädigungen der Kleidung von Patient und Arzt unerwünscht .

Verwendet man eine Kanüle mit einem zugehörigen Spritz¬ schutzteil, wie in Anspruch 10 angegeben, so wird aus dem Zahnwurzelkanal austretenden Behandlungsflüssigkeit am Zahn selbst zurückgehalten.

Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 11 ist gewährleistet, daß aus dem Zahnwurzelkanal abgegebenes Behandlungsfluid auf jeden Fall das Spritzschutzteil trifft.

Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 12 ist im Hinblick auf die Verwendung des Spritzschutzteils bei unterschiedlich großen Zähnen unterschiedlicher Patienten von Vorteil.

Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 13 ermög¬ licht es, aus dem Zahnwurzelkanal austretendes Behandlungs- fluid, welches vom Spritzschutzteil zurückgehalten wird, kontrolliert laufend abzuführen.

Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 14 ist im Hinblick auf eine einfache Handhabbarkeit der durch Spritzschutzteil und Saugschlauch gebildeten Rücksaug¬ einrichtung für verbrauchtes Behandlungsfluid von Vorteil .

Dabei eignet sich ein Spritzschutzteil gemäß Anspruch 15 besonders gut zur Verwendung mit kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Saugschläuchen.

Bei einer Kanüle gemäß Anspruch 16 ist gewährleistet, daß das Rücksaugen verbrauchten Behandlungsfluids in unmittelbarer Nähe der Kanüle erfolgt .

Bei einem Spülgerät gemäß Anspruch 17 wird ein größeres Volumen aus dem Zahnwurzelkanal zurückgesaugt, als dem Volumen des Kanülenrohrs entspricht. Es wird somit auch aus dem Zahnwurzelkanal selbst Behandlungsfluid zurückge- saugt, und diesem Behandlungsfluid werden noch Luftanteile beigemischt .

In dem Pufferraum des Spülgeräts bildet sich somit ein Gemisch aus Luft und Behandlungsflüssigkeit. Diesem Gemisch wird vor dem nächsten Spülzyklus dann eine vorge¬ gebene Ergänzungsmenge an Behandlungsflüssigkeit zugeführt, bevor das dann so erhaltene Gemisch rasch wieder durch die Kanüle in den Zahnwurzelkanal zurückgedrückt wird.

Durch die Mischung von Luft und Behandlungsflüssigkeit zu einem schaumähnlichen Behandlungsfluid erhält man einerseits eine bessere Ausnutzung des Behandlungsfluids, andererseits aber auch eine bessere Benetzung der Zahnwur¬ zelkanaloberfläche. Die gewünschten hohen Strömungsgeschwindigkeiten im Kanalrohr erhält man besonders gut, wenn man die im Anspruch 18 angegebenen Zeiten für die Abgabe von Behand- lungsfluid aus dem Pufferraum des Spülgeräts einhält.

Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs- beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläu¬ tert. In dieser zeigen:

Figur 1: Den Endabschnitt eines Wurzelkanal-Spülgeräts mit aufgesetzter Spülkanüle, einem Spritz- schutzteil und einem Absaugschlauch für ver¬ brauchtes Behandlungsfluid, wobei eine Einheit zum intermittierenden Bereitstellen und Rück- saugen von Behandlungsfluid als Blockschaltbild schematisch verdeutlicht ist;

Figur 2 : Eine vergrößerte perspektivische Ansicht einer Spülkanüle;

Figur 3 : Eine perspektivische Ansicht der durch Kanüle und Spritzschutzteil gebildeten Einheit schräg von oben;

Figur 4 : Eine seitiche Ansicht der durch Kanüle und Spritzschutzteil gebildeten Einheit;

Figur 5: Eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Spritzschutzteils von Figur 1;

Figur 6: Einen axialen Schnitt durch das Spritzschutzteil nach Figur 4 ; und

Figur 7: Eine perspektivische Ansicht des Spritzschutz- teiles schräg von unten gesehen. In Figur 1 ist bei 10 der behandlungsseitige Endabschnitt eines insgesamt mit 12 bezeichneten Zahnwurzelkanal-Spül- geräts dargestellt. Der Endabschnitt 10 weist einen Kupplungsstutzen 14 auf, der mit einer Kupplungsbohrung 16 zusammenarbeitet, welche in einem Anschlußstück 18 einer insgesamt mit 20 bezeichneten Kanüle zusammenarbeitet, um eine Fluid-Steckverbindung zu bilden.

Im Endabschnitt 12 ist ein Mischraum 22 ausgebildet, welcher über ein Rückschlagventil 24 mit der Förderseite einer Speisepumpe 26 verbunden ist. Letztere saugt über ein zweites Rückschlagventil 28 aus einem Vorratsbehälter 30 an, in welchem sich ein Volumen einer Behandlungs- flüssigkeit 32 befindet, welche z. B. eine NaOCl-Lösung oder ein Desinfektionsmittel sein kann.

Die Speisepumpe 26 wird durch einen Motor 34 hin- und herbewegt, der ein Druckluftmotor oder ein Elektromotor sein kann und seinerseits von einer Steuereinheit 36 her gesteuert wird. Der Kupplungsstutzen 14 steht über eine Leitung 38 mit einer Pumpe 40 in Verbindung, die durch einen Motor 42 angetrieben wird, der wieder ein Druckluftmotor oder ein Elektromotor sein kann und' eben- falls von der Steuereinheit 36 her gesteuert wird.

Die oben beschriebenen Komponenten 24 bis 42 bilden eine insgesamt mit 44 bezeichnete Versorgungseinheit.

Vom Anschlußstück 18 der Kanüle 20 ist ein Kanülenrohr 46 getragen, welches von der Fabrik in gerader Geometrie geliefert wird und vom Zahnarzt in die jeweils benötigte Geometrie gebogen ist. In Figur 1 ist das Kanülenrohr 46 um 90 abgebogen wiedergegeben und ist in einen präpa- rierten Zahnwurzelkanal eingeführt, welcher in einem Zahn 48 ausgebildet ist.

Der abgewinkelte Abschnitt des Kanülenrohrs 46 ist durch eine mittige Kanülenöffnung 50 (vgl. Figur 3) eines Spritzschutzteils 52 hindurchgeführt.

Die Oberseite des Spritzschutzsteils 52 ist im wesentlichen kegelförmig, wobei der Öffnungswinkel des Kegels etwa 120° beträgt, wie aus Figur 4 ersichtlich. Das Spritz- schutzteil 52 hat eine äußere Umfangswand 54, die an den äußeren Rand der Kegelwand angeformt ist.

Eine weitere teilzylindrische Wand 56 des Spritzschutzteils 52 begrenzt eine kreisförmige Randausnehmung 58, die unter Arbeitsbedingungen einen Saugschlauch 60 aufnehmen kann, wie in Figur 1 dargestellt .

Etwa bei der halben radialen Erstreckung des Spritzschutz¬ teils 52 ist eine weitere in Umfangsrichtung verlaufende teilzylindrische Wand 62 vorgesehen. Die freien Ränder der Wände 54, 56 und 62 liegen in einer gemeinsamen Ebene, wie Figur 4 zeigt.

Wie ebenfalls aus Figur 4 ersichtlich, hat die Kanülen- Öffnung 54 einen aufgekelchten oberen Öffnungsabschnitt 64, der ein Einführen des Kanülenendes erleichtert.

Wie aus Figur 1 ersichtlich, hat das Spritzschutzteil 52 so großen Durchmesser, daß es einen großen Backenzahn radial überragt. Das Spritzschutzteil 52 kann gleichermaßen an Zähnen größeren und kleineren Durchmessers angebracht werden. In der Praxis beträgt sein Durchmesser etwa etwa 8 bis 12 mm, vorzugsweise eta 9 bis 11 mm.

Das Spritzschutzteil 52 ist ein einstückiges Kunststoff- Spritzteil, welches ein Wegwerfteil sein kann, oder ein autoklavierbares mehrfach verwendbares Teil sein kann.

Wie aus Figur 2 ersichtlich, hat das Kanülenrohr 46 bei seinem freien Ende ein langes axiales Fenster 66, welches durch transversales ebenes Abschleifen von Material erhalten wurde. Der Fensterrand liegt in einer Ebene, die von der Achse des Kanülenrohrs 46 nach oben beabstandet ist.

In der Praxis hat das Kanülenrohr einen Durchmesser von 0,45 mm bei einer Wandstärke von 0,1 mm. Das Material, aus welchem das Kanülenrohr 46 gefertigt ist, ist ein 1.4301-Stahlmaterial.

Der Abstand der Fensterebene von der Kanülenrohrachse beträgt etwa 0,05 mm, wodurch sich ein Öffnungswinkel des Fensters bezogen auf die Kanülenrohrachse von etwa 175° ergibt.

Die axiale Abmessung des Fensters 66 beträgt bei einem praktischen Ausführungsbeispiel 7 mm. Abemssungen von bis herab zu 5 mm und bis hinauf zu 9 mm sind für spezielle Zahnwurzelkanal-Längen auch gut geeignet.

Dadurch, daß das Fenster 66 eine größere axiale Abmessung aufweist, ist gewährleistet, daß sich im Inneren des Kanülenrohrs 46 kein nennenswerter Druck aufbauen kann, auch wenn das Kanülenrohr 46 in einen engen Zahnwurzel- kanal eingeführt ist. Obwohl das Kanülenrohr 46 somit über eine größere Strecke seitlich offen ist, gelangt das durch das Kanülenrohr 46 zugeführte Behandlungsfluid sicher auch bis zum Ende des Zahnwurzelkanals, da es den offenen Rohrabschnitt mit größerer Geschwindigkeit durchquert.

Das Anschlußstück 18 der Kanüle 20 ist wieder ein Kunst¬ stoffspritzteil, in welches das speiseseitige Ende des Kanülenrohrs 46 beim Spritzen mit eingebettet ist.

Wie oben ausgeführt, ist im Endabschnitt 18 der Mischraum 22 ausgebildet, der zum des Anschlußstück 18 hin in den Kupplungssutzeng 14 übergeht.

Bei der hier interessierenden Kanüle ist die Kupplungs¬ bohrung 16 größer als bei den Standard-Kanülen, die in Verbindung mit Einwegspritzen Verwendung finden. Entsprechend hat auch der Kupplungsstutzen 14 größeren Durchmesser. Damit können auf dem Kupplungsstutzen 14 keine Standard-Kanülen aufgesteckt werden. Dies ist deshalb wichtig, da derartige Kanülen dann, wenn sie in einen engen Zahnwurzelkanal eingeführt werden, zu einem Blockieren neigen würden, woraus sich die ein- gangs geschilderte Gefahr eines hohen Druckaufbaus im Inneren der Kanüle und des Eindringens des Behandlungs- mediums in das Innere des Kiefers stellen würde.

Das oben beschriebene Behandlungsgerät arbeitet folgen- dermaßen:

In einem ersten Zyklus wird durch die Steuereinheit 36 zunächst der Motor 34 so angetrieben, daß aus der Speisepumpe 26 zuvor angesaugte Flüssigkeit über das Rückschlagventil 24 in den Mischraum 22 gedrückt wird. Dann wird durch die Steuereinheit 36 der Motor 42 ak¬ tiviert, und die Pumpe 44 drückt den Inhalt des Misch¬ raumes 22 in das Kanülenrohr 46.

Vom Ende des Kanülenrohres wird das zugeführte Medium an den Zahnwurzelkanal abgegeben, ohne daß sich ein größerer Druck im Kanülenrohr 46 aufbaut. Dies ist auf das lange axiale Fenster 66 zurückzuführen, wie oben beschrieben.

Das zugeführte Behandlungsmedium wird wegen entsprechend rascher Betätigung der Punpe 40 mit großer Geschwindig¬ keit in den Zahnwurzelkanal eingeführt und die an den Wänden des letzteren reflektierte Flüssigkeit wird zum Teil durch das obere offene Ende des Zahnwurzelkanales in Form von Spritzrn abgegeben. Diese werden durch die Unterseite des Spritzschutzteiles 52 zurückgehalten, welches auf die Oberseite des Zahnes 48 aufgesetzt ist.

Gleichzeitig wird der Saugschlauch 60 mit Unterdruck beauf- schlagt und entsorgt sich auf der Oberfläche des Zahnes 48 ansammelnde Flüssigkeit.

Nach diesem Speisezyklus wird durch die Steuereinheit 36 der Motor 42 so aktiviert, daß durch die Pumpe 40 aus dem Inneren des Kanülenrohres 46 angesaugt wird.

Die Aktivierungszeit und die Förderkapazität der Pumpe 40 ist so bemessen, daß innerhalb der Aktivierungszeit der Pumpe 40 ein Vielfaches dessen an Medium aus dem Zahnwurzelkanal zurückgesaugt wird, was in der Speise¬ phase dorthin abgegeben wurde. Es wird somit zusammen mit in dem Kanülenrohr 46 noch stehender Behandlungs- flüssigkeit Behandlungsflüssigkeit vom unteren Ende des Zahnwurzelkanales angesaugt und dazu ein erhebliches Luftvolumen. Im Mischraum 22 kommt somit in der Pumpphase eine Mischung aus Behandlungsflüssigkeit und Luft an, die dort bis zum Beginn des nächsten Pumpzyklus erhalten bleibt.

Durch die Steuereinheit 36 wird nun wieder der Motor 34 so aktiviert, so daß in den Mischraum 22 eine Ergänzungs¬ menge an Behandlungsflüssigkeit gelangt . Diese vermischt sich im Mischraum und beim späteren Auspressen des Misch¬ rauminhaltes in das Kanülenrohr 46 mit dem im Mischraum enthaltenen Gemisch und bildet somit ein Behandlungsfluid, welches eine Mischung aus Behandlungsflüssigkeit und Luft ist. Dieses wird durch die Pumpe 40 wieder in das Kanülenrohr 46 gedrückt.

Die Behandlungszyklen sind kurz. In der Praxis arbeitet das Spülgerät 12 mit einer Frequenz von etwa 1-2 Hz, vorzugsweise etwa 1,6 Hz.

Durch entsprechende Programmierung der Steuereinheit 36 stellt man sicher, daß der Pumpzyklus kürzer ist als der Saugzyklus, so daß man eine hohe Strömungsge¬ schwindigkeit des dem Zahnwurzelkanal zugeführten Behand¬ lungsfluid erhält.

Insgesamt sind die Steuerzeiten und die Förderleistungen der Pumpen der so gewählt, daß man für jeden Pumpzyklus eine Zufuhr an Behandlungsflüssigkeit in Höhe von etwa 60-70 μl, vorzugsweise etwa 65 μl erhält, und die Menge pro Saugzyklus zurückgepumpten Fluids etwa 120-140 μl, vorzugsweise etwa 130 μl beträgt.

Dabei beträgt das durch das Innere des Kanülenrohres 46 gebildete Totvolumen 10 μl,

Damit ergibt sich insgesamt ein Verbrauch an Behandlungs¬ flüssigkeit im Bereich von etwa 5 bis etwa 7 ml pro Minute. Diese Mengen garantieren eine effektive und wirksame Spülung und bei Verwendung gewebeabtragender Behandlungs- flüssigkeiten wie NaOCl die gewünschte Entfernung von Restgewebe. Durch das oben beschriebene Spülgerät, bei welchem die Kanüle nicht zum Blockieren neigt, wird auch eine sehr gründliche Reinigung des Zahnwurzelkanales erhalten. Bei Zahnwurzelbehandlungen besteht immer eine große Gefahr, daß sich nach der Füllung des Zahnwurzelkanales Entzündungen bilden, da Teile der präparierten Oberfläche noch weiterhin Keime tragen. Notwendig werdende erneute Behandlungen sind nicht selten und für den Patienten mit weiteren Schmerzen und mit weiteren Kosten verbunden.




 
Previous Patent: SHAFT ASSEMBLY

Next Patent: SURGICAL INSTRUMENT