HOFRICHTER ALFRED (AT)
FEICHTINGER THOMAS (AT)
JPH10208971A | 1998-08-07 | |||
US20100091429A1 | 2010-04-15 | |||
US20100079925A1 | 2010-04-01 | |||
US20050214517A1 | 2005-09-29 | |||
DE102013102686A1 | 2014-09-18 | |||
US20140160619A1 | 2014-06-12 |
Patentansprüche 1. Keramisches Vielschichtbauelement (100), aufweisend einen Stapel (1) mit keramischen Schichten (2) und dazwischen angeordneten Elektrodenschichten (3, 4), wobei die keramischen Schichten und die Elektrodenschichten entlang einer Stapelrichtung (S) übereinander angeordnet sind, wobei sich zumindest eine erste Elektrodenschicht (3) entlang einer Haupterstreckungsrichtung (H) von einem ersten Endbereich (31) zu einem zweiten Endbereich (32) der ersten Elektrodenschicht erstreckt, wobei die zumindest eine Elektrodenschicht eine sich entlang der Haupterstreckungsrichtung verringernde Stromtragfähigkeit aufweist. 2. Vielschichtbauelement nach dem vorherigen Anspruch, wobei die zumindest eine Elektrodenschicht eine spezifische elektrische Leitfähigkeit aufweist, die in Haupterstreckungsrichtung abnimmt . 3. Vielschichtbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die zumindest eine Elektrodenschicht eine Mischung aus zumindest einem ersten Material mit einer ersten spezifischen elektrischen Leitfähigkeit und einem zweiten Material mit einer zweiten spezifischen elektrischen Leitfähigkeit, die geringer als die erste elektrische Leitfähigkeit ist, aufweist und das Verhältnis (R) vom ersten Material zum zweiten Material in Haupterstreckungsrichtung abnimmt. 4. Vielschichtbauelement nach dem vorherigen Anspruch, wobei das Verhältnis in zumindest einem Teilbereich kontinuierlich abnimmt. 5. Vielschichtbauelement nach einem der beiden vorherigen Ansprüche, wobei das Verhältnis in zumindest einem Teilbereich stufenweise abnimmt. 6. Vielschichtbauelement nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei das erste Material ein Metall aufweist. 7. Vielschichtbauelement nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei das zweite Material elektrisch leitend ist. 8. Vielschichtbauelement nach dem vorherigen Anspruch, wobei das zweite Material ein Metall aufweist. 9. Vielschichtbauelement nach einem der Ansprüche 3 bis 8, wobei das erste und/oder zweite Material ausgewählt ist aus Ni, Cu, Ag, Pd. 10. Vielschichtbauelement nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei das zweite Material elektrisch isolierend ist. 11. Vielschichtbauelement nach dem vorherigen Anspruch, wobei das zweite Material ein Keramikmaterial aufweist. 12. Vielschichtbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die zumindest eine erste Elektrodenschicht einen Schwerpunkt (C) aufweist, der näher am ersten Endbereich als am zweiten Endbereich liegt . 13. Vielschichtbauelement nach dem vorherigen Anspruch, wobei die zumindest eine erste Elektrodenschicht am ersten Endbereich eine größere Dicke und/oder eine größere Breite als am zweiten Endbereich aufweist. 14. Vielschichtbauelement nach dem vorherigen Anspruch, wobei die Dicke und/oder die Breite der zumindest einen ersten Elektrodenschicht in zumindest einem Teilbereich stufenweise abnimmt. 15. Vielschichtbauelement nach einem der beiden vorherigen Ansprüche, wobei die Dicke und/oder die Breite der zumindest einen ersten Elektrodenschicht in zumindest einem Teilbereich kontinuierlich abnimmt. 16. Vielschichtbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die zumindest eine erste Elektrodenschicht Öffnungen (11) aufweist, die in Stapelrichtung in die Elektrodenschicht hineinreichen. 17. Vielschichtbauelement nach dem vorherigen Anspruch, wobei die Öffnungen eine Belegungsdichte aufweisen, die entlang der Haupterstreckungsrichtung zunimmt. 18. Vielschichtbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Stapel Außenflächen (5, 6, 9, 10) aufweist, die den Stapel in Richtungen senkrecht zur Stapelrichtung begrenzen, wobei die zumindest eine erste Elektrodenschicht mit dem ersten Endbereich an eine erste Außenfläche (5) angrenzt und wobei auf der ersten Außenfläche eine erste Außenelektrode (7) angeordnet ist, die die zumindest eine erste Elektrodenschicht elektrisch kontaktiert. 19. Vielschichtbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei sich zumindest eine zweite Elektrodenschicht (4) entlang einer Haupterstreckungsrichtung (H') von einem ersten Endbereich (41) zu einem zweiten Endbereich (42) der zweiten Elektrodenschicht erstreckt, wobei auf einer von der ersten Außenfläche verschiedenen zweiten Außenfläche (6) eine zweite Außenelektrode (8) angeordnet ist, die die zumindest eine zweite Elektrodenschicht elektrisch kontaktiert, wobei die zumindest eine zweite Elektrodenschicht mit dem ersten Endbereich an die zweite Außenfläche angrenzt und wobei die zumindest eine zweite Elektrodenschicht und die zumindest eine erste Elektrodenschicht gleich ausgebildet sind. 20. Verfahren zur Herstellung eines keramischen Vielschichtbauelements gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die zumindest eine erste Elektrodenschicht mittels Mehrlagensiebdruck, mittels inhomogenem Siebdruck oder mittels Tintenstrahldruck hergestellt wird. |
Keramisches Vielschichtbauelement und Verfahren zur
Herstellung eines keramischen Vielschichtbauelements
Es werden ein keramisches Vielschichtbauelement und ein
Verfahren zur Herstellung eines keramischen
Vielschichtbauelements angegeben .
Keramische Vielschichtbauelemente verwenden üblicherweise metallische Innenelektroden, um den elektrischen Strom in das aktive Volumen des Bauteils zu leiten. Die Innenelektroden müssen hierbei so ausgelegt sein, dass im Betrieb keine
Stromdichten vorliegen, die zu einer Schädigung der
Elektroden führen könnten. Beispielsweise im Fall von
Überspanschutzelementen wie beispielsweise einem MLV („multi- layer varistor", Vielschichtvaristor) kann die Stromdichte 10 GA/m 2 und mehr erreichen. Um die Stromdichte unter einem kritischen Level halten und um eine ausreichende elektrische Anbindung zu einer Außenelektrode gewährleisten zu können, ist ein bestimmter Mindestquerschnitt der Innenelektroden notwendig .
Auch für keramische thermische Sensoren auf Basis von NTC- Materialien (NTC: „negative temperature coefficient" ,
Heißleiter) und PTC- Materialien („positive temperature coefficient, Kaltleiter) in Vielschichtbauweise sind
bestimmte Mindestquerschnitte der Innenelektroden notwendig, da der Widerstand der Innenelektroden nur einen
vernachlässigbaren Anteil am Gesamtwiderstand haben darf, um das Messsignal solcher Sensoren nicht zu verfälschen. Zumindest eine Aufgabe von bestimmten Ausführungsformen ist es, ein keramisches Vielschichtbauelement anzugeben.
Zumindest eine Aufgabe von weiteren Aus führungs formen ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines keramischen
Viel Schichtbauelements anzugeben .
Diese Aufgaben werden durch einen Gegenstand und ein
Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen des
Gegenstands und des Verfahrens sind in den abhängigen
Ansprüchen gekennzeichnet und gehen weiterhin aus der
nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen hervor.
Gemäß einer Aus führungs form weist ein keramisches
Vielschichtbauelement einen Stapel mit keramischen Schichten und dazwischen angeordneten Elektrodenschichten auf.
Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform wird bei einem Verfahren zur Herstellung eines keramischen
Vielschichtbauelements ein Stapel mit keramischen Schichten und dazwischen angeordneten Elektrodenschichten hergestellt.
Die nachfolgend beschriebenen Merkmale und Aus führungs formen beziehen sich gleichermaßen auf das keramische
Vielschichtbauelement und auf das Verfahren zur Herstellung eines keramischen Vielschichtbauelements.
Das keramische Vielschichtbauelement kann insbesondere eine Stapelrichtung aufweisen, entlang derer die Schichten des Stapels, also die keramischen Schichten und die
Elektrodenschichten, angeordnet sind. Die keramischen
Schichten können ein oder mehrere Keramikmaterialien
aufweisen oder daraus bestehen, die eine gewünschte Funktionalität aufweisen. Insbesondere kann der Stapel in Stapelrichtung zwischen zwei Elektrodenschichten eine
keramische Schicht mit oder aus einem elektrisch leitenden oder halbleitenden Keramikmaterial aufweisen. Beispielsweise können eine oder mehrere keramische Schichten ein
Varistormaterial, ein Thermistormaterial, insbesondere ein PTC- oder NTC-Thermistormaterial , und/oder ein dielektrisches Material aufweisen oder daraus sein. Entsprechend kann das keramische Vielschichtbauelement beispielsweise als
Überspannungsschutzelement oder als keramischer thermischer Sensor ausgebildet sein. Weiterhin kann der Stapel in
Stapelrichtung beispielsweise mit dielektrischen keramischen Schichten abschließen. Die keramischen Schichten und/oder die Elektrodenschichten des Stapels können besonders bevorzugt aus Pasten mit Bindern und/oder anderen organischen und/oder anorganischen Materialien als sogenannte Grünfolien
hergestellt, aufeinander gestapelt und anschließend
versintert werden.
Weiterhin kann der Stapel Außenflächen aufweisen, die den Stapel in Richtungen senkrecht zur Stapelrichtung begrenzen. In Stapelrichtung kann der Stapel mit einer Unterseite und einer Oberseite abschließen. Beispielsweise kann das
Vielschichtbauelement in einer Ansicht entlang der
Stapelrichtung einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, so dass der Stapel entsprechend vier Außenflächen aufweisen und als Quader ausgebildet sein kann. Auf zumindest einer oder mehreren Außenflächen können Außenelektroden aufgebracht sein, mittels derer im Stapel angeordnete Elektrodenschichten kontaktiert werden können.
Gemäß zumindest einer weiteren Aus führungs form weist der Stapel zumindest eine erste Elektrodenschicht auf, die eine Haupterstreckungsrichtung aufweist. Die zumindest eine erste Elektrodenschicht kann sich entlang der
Haupterstreckungsrichtung von einem ersten Endbereich zu einem zweiten Endbereich der ersten Elektrodenschicht erstrecken. Die Haupterstreckungsrichtung kann insbesondere senkrecht zur Stapelrichtung sein. Weiterhin kann die
Haupterstreckungsrichtung eine Richtung sein, die senkrecht zu einer Außenfläche steht. Entlang der
Haupterstreckungsrichtung weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht eine größere Ausdehnung auf als in allen anderen Richtungen, die senkrecht zur
HäupterStreckungsrichtung stehen .
Besonders bevorzugt kann die zumindest eine erste
Elektrodenschicht mit dem ersten Endbereich an eine erste Außenfläche des Stapels, die insbesondere eine Außenfläche ist, zu der die Haupterstreckungsrichtung senkrecht steht, angrenzen. Weiterhin kann zumindest auf der ersten
Außenfläche eine erste Außenelektrode angeordnet sein, die in elektrischem Kontakt mit der zumindest einen ersten
Elektrodenschicht steht und die die zumindest eine erste Elektrodenschicht somit elektrisch kontaktiert. Die zumindest eine erste Elektrodenschicht kann insbesondere an die erste Außenelektrode angrenzen und mit dem ersten Endbereich in direktem Kontakt mit der ersten Außenelektrode stehen.
Der erste Endbereich der zumindest einen ersten
Elektrodenschicht kann insbesondere eine Zuleitungszone bilden, über die im Betrieb des keramischen
Vielschichtbauelements ein elektrischer Strom in die
zumindest eine erste Elektrodenschicht oder aus der zumindest einen Elektrodenschicht geleitet werden kann. Dies kann besonders bevorzugt durch eine vorab beschriebene erste Außenelektrode in elektrischem Kontakt mit dem ersten
Endbereich erfolgen.
Gemäß einer weiteren Aus führungs form weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht eine sich entlang der
Haupterstreckungsrichtung verringernde Stromtragfähigkeit auf. Das kann insbesondere bedeuten, dass die zumindest eine erste Elektrodenschicht am ersten Endbereich einen höheren maximalen Strom als am zweiten Endbereich aushalten kann. Der maximale Strom bezeichnet diejenige lokale Stromstärke, bei der gerade noch keine lokale Schädigung der Elektrodenschicht stattfindet .
Gemäß einer weiteren Aus führungs form weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht eine spezifische elektrische
Leitfähigkeit auf, die in Haupterstreckungsrichtung abnimmt. Die zumindest eine erste Elektrodenschicht kann durch eine in Haupterstreckungsrichtung abnehmende spezifische elektrische Leitfähigkeit eine geringer werdende Stromtragfähigkeit aufweisen. Insbesondere kann die zumindest eine erste
Elektrodenschicht im ersten Endbereich eine höhere
spezifische elektrische Leitfähigkeit als im zweiten
Endbereich aufweisen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die zumindest eine erste
Elektrodenschicht eine Mischung mit oder aus zumindest einem ersten Material mit einer ersten spezifischen elektrischen Leitfähigkeit und einem zweiten Material mit einer zweiten spezifischen elektrischen Leitfähigkeit aufweist, wobei die zweite spezifische elektrische Leitfähigkeit geringer als die erste spezifische elektrische Leitfähigkeit ist, und dass das Verhältnis vom ersten Material zum zweiten Material in
Haupterstreckungsrichtung kleiner wird. Mit anderen Worten weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht im ersten Endbereich einen höheren Anteil des ersten Materials im
Vergleich zum zweiten Material auf als im zweiten Endbereich. Dabei kann die zumindest eine erste Elektrodenschicht im ersten Endbereich frei vom zweiten Material und/oder im zweiten Endbereich frei vom ersten Material sein. Alternativ hierzu können im ersten Endbereich und/oder im zweiten
Endbereich das erste und das zweite Material gemeinsam in der zumindest einen ersten Elektrodenschicht enthalten sein.
Die variierende Mischung mit oder aus dem ersten und zweiten Material kann beispielsweise durch einen lokal variierenden Anteil von Sinterpartikeln mit oder aus dem ersten Material und durch einen lokal variierenden Anteil von Sinterpartikeln mit oder aus dem zweiten Material in der zur Herstellung der zumindest einen ersten Elektrodenschicht aufgebrachten
Grünfolie hergestellt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform nimmt das Verhältnis des ersten Materials zum zweiten Material in zumindest einem Teilbereich der zumindest einen ersten Elektrodenschicht entlang der Haupterstreckungsrichtung ab. Der zumindest eine Teilbereich kann hier und im Folgenden den ersten Endbereich, den zweiten Endbereich, einen Bereich zwischen dem ersten und dem zweiten Endbereich oder eine Kombination aus den
genannten Bereichen aufweisen oder dadurch gebildet sein. Die Abnahme des Verhältnisses des ersten zum zweiten Material kann beispielsweise kontinuierlich sein. Mit anderen Worten kann der Anteil des ersten Materials kontinuierlich abnehmen, während der Anteil des zweiten Materials kontinuierlich zunehmen kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Abnahme des Verhältnisses in zumindest einem Teilbereich auch
stufenweise erfolgen, also in zumindest einer oder mehreren Stufen. Die Stufen im Verhältnis des ersten Materials zum zweiten Material können durch sprunghafte Änderungen des Anteils des ersten und/oder des zweiten Materials
hervorgerufen werden.
Gemäß einer weiteren Aus führungs form weist das erste Material ein Metall auf. Beispielsweise kann das erste Material eines oder mehrere Metalle ausgewählt aus Ni, Cu, Ag und Pd
aufweisen oder daraus sein. Das zweite Material kann wie das erste Material elektrisch leitend sein. Beispielsweise kann das zweite Material ebenfalls ein Metall aufweisen,
beispielsweise eines oder mehrere der vorgenannten Metalle, jedoch in einer solchen Zusammensetzung, dass das zweite Material wie vorab beschrieben eine geringere spezifische elektrische Leitfähigkeit als das erste Material aufweist. Eine geringere spezifische elektrische Leitfähigkeit kann auch bedeuten, dass das zweite Material elektrisch isolierend ist. Beispielsweise kann das zweite Material ein elektrisch isolierendes Keramikmaterial aufweisen oder daraus sein, etwa Siliziumdioxid und/oder Aluminiumoxid.
Gemäß einer weiteren Aus führungs form weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht einen Schwerpunkt auf, der näher am ersten Endbereich als am zweiten Endbereich liegt. Das kann bedeuten, dass die zumindest eine erste Elektrodenschicht entlang der Haupterstreckungsrichtung eine geometrische Mitte aufweist, die die zumindest eine erste Elektrodenschicht in zwei, entlang der Haupterstreckungsrichtung gemessene gleich lange Hälften unterteilt. Bezogen auf die geometrische Mitte weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht entsprechend mehr Material, insbesondere mehr elektrisch leitendes
Material, in der dem ersten Endbereich zugewandten Hälfte als in der dem zweiten Endbereich zugewandten Hälfte auf. Durch mehr Material, insbesondere durch mehr elektrisch leitendes Material, näher am ersten Endbereich kann die
Stromtragfähigkeit in diesem Bereich größer sein als in dem Bereich, der näher am zweiten Endbereich ist.
Beispielsweise kann die zumindest eine erste
Elektrodenschicht am ersten Endbereich eine größere Dicke als am zweiten Endbereich aufweisen. Die Dicke der zumindest einen ersten Elektrodenschicht kann somit entlang der
Haupterstreckungsrichtung abnehmen. Die Dicke einer Schicht des Stapels des keramischen Vielschichtbauelements kann hier und im Folgenden insbesondere in Richtung der Stapelrichtung gemessen werden. Beispielsweise kann die Dicke der zumindest einen ersten Elektrodenschicht in zumindest einem Teilbereich stufenweise abnehmen. Das kann insbesondere bedeuten, dass die Dicke der zumindest einen ersten Elektrodenschicht in zumindest einem Teilbereich in einer oder mehreren Stufen abnimmt, also eine oder mehrere sprunghafte Verringerungen aufweist. Alternativ hierzu kann die Dicke der zumindest einen ersten Elektrodenschicht in zumindest einem Teilbereich auch kontinuierlich abnehmen.
Alternativ oder zusätzlich zu einer in
Haupterstreckungsrichtung geringer werdenden Dicke kann die zumindest eine erste Elektrodenschicht am ersten Endbereich eine größere Breite als am zweiten Endbereich aufweisen.
Entsprechend kann also die Breite entlang der
Haupterstreckungsrichtung abnehmen. Hier und im Folgenden kann die Breite einer Schicht des Stapels des keramischen Vielschichtbauelements in einer Richtung senkrecht zur
Stapelrichtung und senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung der zumindest einen ersten Elektrodenschicht gemessen werden. Beispielsweise kann die Breite der zumindest einen ersten Elektrodenschicht in zumindest einem Teilbereich stufenweise abnehmen. Das kann insbesondere bedeuten, dass die Breite der zumindest einen ersten Elektrodenschicht in zumindest einem Teilbereich in einer oder mehreren Stufen abnimmt, also eine oder mehrere sprunghafte Verringerungen aufweist. Alternativ hierzu kann die Breite der zumindest einen ersten
Elektrodenschicht in zumindest einem Teilbereich auch
kontinuierlich abnehmen.
Alternativ oder zusätzlich kann die zumindest eine erste Elektrodenschicht Öffnungen aufweisen, die in Stapelrichtung in die zumindest eine erste Elektrodenschicht hineinreichen. Insbesondere können die Öffnungen durch die zumindest eine erste Elektrodenschicht hindurchreichen und mit dem Material der angrenzenden keramischen Schichten oder auch mit einem davon verschiedenen Keramikmaterial, beispielsweise einem dielektrischen Keramikmaterial, gefüllt sein. Insbesondere können die Öffnungen eine Belegungsdichte aufweisen, die entlang der Haupterstreckungsrichtung zunimmt. Mit anderen Worten weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht nahe des zweiten Endbereichs mehr Öffnungen als nahe des ersten Endbereichs auf.
Zur Herstellung der zumindest einen ersten Elektrodenschicht können besonders bevorzugt Verfahren verwendet werden, mittels der die beschriebenen Variationen hinsichtlich der Elektrodenschichtgeometrie und/oder
Elektrodenschichtzusammensetzung herstellbar sind,
beispielsweise Mehrlagensiebdruck, inhomogener Siebdruck oder Tintenstrahldruck. Beispielsweise kann eine variierende Dicke der zumindest einen ersten Elektrodenschicht mittels
Mehrlagens iebdruck herstellbar sein. Hierbei kann durch eine lokal variierende mehrfache Bedruckung entsprechender
Flächenbereiche die Dicke angepasst werden. Für den inhomogenen Siebdruck, der als weitere
Prozessierungsmöglichkeit ebenfalls zur Herstellung
unterschiedlich dicker Bereiche der zumindest einen ersten Elektrodenschicht geeignet sein kann, können gezielt
Kavitäten in einem Sieb eingebaut werden beziehungsweise vorgesehen sein. Durch lokal unterschiedliche Dichten
und/oder Größen der Kavitäten im Sieb kann der lokale
Materialdurchsatz angepasst werden, so dass ebenfalls
unterschiedlich dicke Bereiche der zumindest einen ersten Elektrodenschicht herstellbar sein können. Mittels
Tintenstrahldruck, insbesondere mittels 3D-Tintenstrahldruck, können sowohl unterschiedlich dicke Bereiche als auch
Bereiche mit unterschiedlichen Material zusammenset zungen hergestellt werden. Unterschiedlich breite Bereiche können durch die beschriebenen Maßnahmen und/oder durch den Einsatz geeigneter Masken beim Aufbringen des Materials der zumindest einen Elektrodenschicht erreicht werden.
Gemäß einer weiteren Aus führungs form weist der Stapel des keramischen Vielschichtbauelements eine Mehrzahl von ersten Elektrodenschichten auf. Die ersten Elektrodenschichten können in Stapelrichtung übereinander und durch keramische Schichten voneinander getrennt angeordnet sein. Jede der ersten Elektrodenschichten, die alle durch die erste
Außenelektrode elektrisch kontaktiert sein können, kann eines oder mehrere der vorab beschriebenen Merkmale aufweisen.
Bevorzugt können zwei oder mehr oder besonders bevorzugt alle ersten Elektrodenschichten gleich ausgebildet sein, also insbesondere gleiche geometrische Merkmale und/oder gleiche Zusammensetzungsmerkmale aufweisen .
Gemäß einer weiteren Aus führungs form weist der Stapel des keramischen Vielschichtbauelements zumindest eine zweite Elektrodenschicht auf, die sich entlang einer
Haupterstreckungsrichtung von einem ersten Endbereich zu einem zweiten Endbereich erstreckt. Auf einer von der ersten Außenfläche verschiedenen zweiten Außenfläche kann eine zweite Außenelektrode angeordnet sein, die die zumindest eine zweite Elektrodenschicht elektrisch kontaktiert, wobei die zumindest eine zweite Elektrodenschicht mit dem ersten
Endbereich an die zweite Außenfläche angrenzt. Die
Haupterstreckungsrichtung der zumindest einen ersten
Elektrodenschicht und die Haupterstreckungsrichtung der zumindest einen zweiten Elektrodenschicht können somit verschieden sein. Besonders bevorzugt sind die beiden
Haupterstreckungsrichtungen parallel und entgegengesetzt zu einander gerichtet.
Die zumindest eine zweite Elektrodenschicht kann eines oder mehrere der vorab für die zumindest eine erste
Elektrodenschicht beschriebenen Merkmale aufweisen, wobei die erste und zweite Elektrodenschicht besonders bevorzugt in unterschiedlichen Ebenen im Stapel angeordnet sein können.
Die zumindest eine zweite Elektrodenschicht und die zumindest eine erste Elektrodenschicht können besonders bevorzugt gleich ausgebildet sein. Weiterhin können mehrere zweite Elektrodenschichten vorhanden sein. Bevorzugt können zwei oder mehr oder besonders bevorzugt alle zweiten
Elektrodenschichten gleich ausgebildet sein, also
insbesondere gleiche geometrische Merkmale und/oder gleiche Zusammensetzungen aufweisen. Sind mehrere erste und/oder zweite Elektrodenschichten vorhanden, können diese besonders bevorzugt in Stapelrichtung abwechselnd übereinander
angeordnet sein. Im Vergleich zum hier beschriebenen keramischen
Vielschichtbauelement mit zumindest einer Elektrodenschicht, die eine mit zu einer Außenfläche größer werdendem Abstand geringer werdende Stromtragfähigkeit aufweist, werden in bekannten Vielschichtbauelementen üblicherweise
Innenelektroden mit einer konstanten Dicke und einer
rechteckigen Fläche sowie einer homogenen
Material zusammenset zung hergestellt, wobei die minimal mögliche Dicke und Breite der Innenelektroden in Abhängigkeit von der verwendeten Elektrodenmaterialzusammensetzung durch die erforderliche Stromtragfähigkeit unter Berücksichtigung der zu erwartenden Stromdichte an der Zuleitungs zone , also am Kontakt mit einer Außenelektrode, vorgegeben sind. Da sich der in eine Innenelektrode eingeprägte Strom entlang der Innenelektrode jedoch kontinuierlich in das angrenzende
Keramikmaterial verteilen kann, nimmt die Stromdichte mit zunehmendem Abstand zur Zuleitungszone in der Innenelektrode ab und ist am der Zuleitungszone gegenüber liegenden Ende der Innenelektrode üblicherweise weit unter dem kritischen Level. Bei üblichen Innenelektrodendesigns wird dieser Punkt nicht berücksichtigt und die Innenelektroden, deren Dimensionierung durch die erforderlichen Dimensionen an der Zuleitungszone bestimmt wird, sind auf der der Zuleitungs zone gegenüber liegenden Seite überdimensioniert. Im Gegensatz dazu kann es durch die hier beschriebene gezielte Anpassung der Geometrie und/oder der Materialzusammensetzungsverteilung der zumindest einen ersten Elektrodenschicht beim hier beschriebenen keramischen Vielschichtbauelement möglich sein, den
Materialverbrauch bei der Herstellung der Elektrodenschicht zu optimieren und so den Materialeinsatz und/oder Kosten zu reduzieren. Neben der Reduzierung des Materialverbrauchs und der damit verbundenen Kostenersparnis kann ein weiterer
Vorteil in einer möglichen Verbesserung der Puls -Robustheit und Stromtragfähigkeit bei gleichem Bauteilvolumen liegen. Besonders bevorzugt kann die Stromtragfähigkeit der zumindest einen ersten Elektrodenschicht durch die beschriebenen
Maßnahmen so angepasst sein, dass unter Berücksichtigung der Stromverteilung in die angrenzenden keramischen Schichten die Stromdichte in der zumindest einen ersten Elektrodenschicht entlang der Haupterstreckungsrichtung im Wesentlichen konstant ist .
Weitere Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen und
Weiterbildungen ergeben sich aus den im Folgenden in
Verbindung mit den Figuren beschriebenen
Ausführungsbeispielen .
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines keramischen
Vielschichtbauelements gemäß einem Ausführungsbeispiel,
Figuren 2A bis 2D schematische Darstellungen von
Vielschichtbauelementen gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen ,
Figuren 3A und 3B schematische Darstellungen von
Vielschichtbauelementen gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen,
Figuren 4A und 4B schematische Darstellungen von
Vielschichtbauelementen gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen und
Figuren 5A und 5B schematisch Darstellungen zu
Zusammensetzungen einer Elektrodenschicht eine Vielschichtbauelements gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen .
In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind nicht als maßstabsgerecht anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente, wie zum Beispiel Schichten, Bauteile, Bauelemente und Bereiche, zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein.
Die nachfolgenden Figuren zeigen jeweils Ausführungsbeispiele eines keramischen Vielschichtbauelements 100, das rein beispielhaft als Überspannungsschutzelement, insbesondere als so genanntes Mehrlagen-Überspannungsschutzelement,
ausgebildet ist. Alternativ hierzu sind auch Ausführungen des keramischen Vielschichtbauelements, beispielsweise als thermischer Sensor, durch eine entsprechende Wahl des
Keramikmaterials möglich.
In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel des keramischen
Vielschichtbauelements 100 in einer schematischen
Schnittansicht gezeigt, das einen Grundkörper gebildet durch einen Stapel 1 mit keramischen Schichten 2 und
Elektrodenschichten 3, 4 aufweist, die entlang einer
Stapelrichtung S übereinander angeordnet sind. Der Stapel 1 weist Außenflächen auf, die den Stapel 1 in Richtungen senkrecht zur Stapelrichtung S begrenzen. In Figur 1 sind die sich gegenüberliegenden Außenflächen 5, 6 erkennbar. In den nachfolgenden Figuren 2A bis 2D und 4A sind zusätzlich noch die Außenflächen 9, 10 erkennbar. Beispielsweise kann das Vielschichtbauelement 100 in einer Ansicht entlang der Stapelrichtung S einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, so dass der Stapel 1 entsprechend vier Außenflächen aufweisen und als Quader ausgebildet sein kann. In Stapelrichtung schließt der Stapel 1 mit einer Unterseite und einer
Oberseite ab.
Das Vielschichtbauelement 100 ist wie vorab beschrieben rein beispielhaft als Überspannungsschutzelement, insbesondere als Mehrlagen-Überspannungs schut zelement , ausgebildet, bei dem zumindest die in Stapelrichtung S zwischen den
Elektrodenschichten 3, 4 angeordneten keramischen Schichten 2 ein Varistormaterial aufweisen oder daraus sind. In
Stapelrichtung S kann der Stapel 1 mit keramischen Schichten 2 abschließen, die ebenfalls ein Varistormaterial oder alternativ ein dielektrisches Material aufweisen können. Die Elektrodenschichten 3, 4 können bevorzugt eines oder mehrere Metalle, beispielsweise ausgewählt aus Ni, Cu, Ag und Pd, aufweisen oder daraus sein.
Zur Herstellung des keramischen Vielschichtbauelements 100 können die keramischen Schichten 2 und die
Elektrodenschichten 3, 4 aus entsprechenden Pasten
beispielsweise in Form von Grünfolien hergestellt,
übereinander aufgebracht und gemeinsam versintert werden. Hierzu können beispielsweise Druckverfahren wie
beispielsweise Siebdruck oder Tintenstrahldruck,
gegebenenfalls unter Verwendung von Masken, verwendet werden, mittels derer die Pasten mit den gewünschten Materialien in Form von Sinterpartikeln gemischt mit Bindern, aufgebracht werden können. In Figur 1 sind mittels der gestrichelten Linien Schichtgrenzen zwischen den keramischen Schichten 2 angedeutet, die die jeweils aufgebrachten Schichten andeuten sollen und die durch den Sinterprozess im fertigen Vielschichtbauelement 100 nicht mehr vorhanden sind.
Insbesondere im Hinblick auf die Elektrodenschichten 3, 4 können auch Verfahren wie Mehrlagensiebdruck, inhomogener Siebdruck und/oder 3D-Tintenstrahldruck verwendet werden. Beispielsweise können die keramischen Schichten 2 eine Dicke, also eine Ausdehnung entlang der Stapelrichtung S, zwischen 1 pm und 200 pm aufweisen. Die Elektrodenschichten 3, 4 können beispielsweise eine Dicke zwischen 0,1 pm und 10 pm aufweisen .
Auf zumindest einer oder mehreren Außenflächen können
Außenelektroden aufgebracht sein, mittels derer im Stapel angeordnete Elektrodenschichten 3, 4 kontaktiert werden können. In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind auf den in Figur 1 erkennbaren Außenflächen 5, 6, die im Folgenden auch als erste Außenfläche 5 und als zweite Außenfläche 6 bezeichnet werden, eine erste Außenelektrode 7 und eine zweite Außenelektrode 8 aufgebracht, die ein oder
mehrschichtig ausgebildet sein können. Beispielsweise können die Außenelektroden 7, 8 eines oder mehrere Metalle
ausgewählt aus Cu, Cr, Ni, Ag und Au aufweisen. Die
Außenelektroden 7, 8 können beispielsweise aufgedampft oder aufgesputtert sein. Bevorzugt können die Außenelektroden 7, 8
Schichtenfolgen mit Cr/Cu/Au- oder Cr/Cu/Ag- oder Cr/Ni/Ag- oder Cr/Ni/Ag-Schichten aufweisen. Die Außenelektroden 7, 8 stehen bevorzugt in direktem Kontakt zur Elektrodenschicht 3, die im Folgenden auch als erste Elektrodenschicht 3
bezeichnet werden kann, beziehungsweise den
Elektrodenschichten 4, die im Folgenden auch als zweite
Elektrodenschichten 4 bezeichnet werden können, so dass die Elektrodenschichten 3, 4 durch die Außenelektroden 7, 8 elektrisch kontaktiert werden. Rein beispielhaft ist das Vielschichtbauelement 100 in Figur 1 mit einer ersten Elektrodenschicht 3 und mit zwei zweiten Elektrodenschichten 4 gezeigt. Alternativ hierzu können auch mehr als eine erste Elektrodenschicht 3 sowie nur eine oder mehr als zwei zweite Elektrodenschichten 4 vorhanden sein, die bevorzugt durch keramische Schichten 2 in Stapelrichtung S voneinander getrennt abwechselnd übereinander aufgebracht sein können. Somit kann das keramische Vielschichtbauelement 100 zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 und zumindest eine zweite Elektrodenschicht 4 aufweisen.
Die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 erstreckt sich von einem ersten Endbereich 31, der an die erste Außenfläche
5 und an die erste Außenelektrode 7 angrenzt, entlang einer Haupterstreckungsrichtung H zu einem zweiten Endbereich 32, während sich die zweiten Elektrodenschichten 4 entsprechend von einem ersten Endbereich 41, der an die zweite Außenfläche
6 und an die zweite Außenelektrode 8 angrenzt, entlang einer der Haupterstreckungsrichtung H parallel und entgegengesetzt gerichteten Haupterstreckungsrichtung H' zu einem zweiten Endbereich 42 erstrecken. Die ersten Endbereiche 31, 41 können insbesondere Zuleitungs zonen bilden, über die im
Betrieb des keramischen Vielschichtbauelements 100 je nach Stromrichtung ein elektrischer Strom in Elektrodenschichten hinein oder aus Elektrodenschichten heraus geleitet werden kann. Ein entsprechender rein beispielhafter Stromfluss ist in Figur 1 mittels der Pfeile zwischen der ersten
Elektrodenschicht 3 und den zweiten Elektrodenschichten 4 angedeutet. Da sich der in die erste Elektrodenschicht 3 eingeprägte Strom entlang der Haupterstreckungsrichtung H kontinuierlich in die Keramik verteilen kann, nimmt die Stromstrke mit zunehmendem Abstand zur durch den ersten Endbereich 31 gebildeten Zuleitungszone in der ersten Elektrodenschicht 3 ab. Die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 ist daher so ausgebildet, dass sie eine sich entlang der Haupterstreckungsrichtung H verringernde Stromtragfähigkeit aufweist. Entsprechend kann die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 am ersten Endbereich 31 einen höheren maximalen Strom als am zweiten Endbereich 32
aushalten. In den nachfolgenden Figuren sind
Ausführungsbeispiele für entsprechende Ausführungen der zumindest einen ersten Elektrodenschicht 3 gezeigt. Die zweiten Elektrodenschichten 4 können bevorzugt gleich wie die erste Elektrodenschicht 3 ausgebildet sein. Ebenso können bei einer Mehrzahl von ersten Elektrodenschichten diese bevorzugt gleich ausgebildet sein.
Die Figuren 2A bis 2D zeigen Schnittdarstellungen durch ein Vielschichtbauelement 100 wie dem der Figur 1 entlang einer Schnittebene, die senkrecht zur Stapelrichtung durch die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 verläuft . In den gezeigten Ausführungsbeispielen weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 einen Schwerpunkt C auf, der näher am ersten Endbereich 31 als am zweiten Endbereich 32 liegt, wobei die Lage des Schwerpunkts C in den Figuren nur
schematisch angedeutet ist. Die zumindest eine erste
Elektrodenschicht 3 weist weiterhin, wie durch die
gestrichelte Linie angedeutet ist, entlang der
Haupterstreckungsrichtung H eine geometrische Mitte auf, die die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 entlang der Haupterstreckungsrichtung H in zwei gleich lange Hälften unterteilt. Von der geometrischen Mitte aus gesehen liegt der Schwerpunkt C somit in der an den ersten Endbereich 31 angrenzenden Hälfte. Entsprechend weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 mehr Material, insbesondere mehr elektrisch leitendes Material, auf der dem ersten Endbereich 31 zugewandten Hälfte als auf der dem zweiten Endbereich 32 zugewandten Hälfte auf. Dadurch kann erreicht werden, dass die Stromtragfähigkeit im ersten Endbereich 31 größer als im zweiten Endbereich 32 ist.
In den Ausführungsbeispielen der Figuren 2A bis 2D wird die beschriebene Lage des Schwerpunkts C dadurch bewirkt, dass die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 am ersten
Endbereich 31 eine größere Breite als am zweiten Endbereich
32 aufweist. Das bedeutet, dass die Breite, die in einer Richtung senkrecht zur Stapelrichtung S und senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung H der zumindest einen ersten
Elektrodenschicht 3 gemessen wird, entlang der
Haupterstreckungsrichtung H abnimmt. Beispielsweise kann die Breite in zumindest einem Teilbereich kontinuierlich
abnehmen. In Figur 2A ist eine erste Elektrodenschicht 3 gezeigt, deren Breite linear kontinuierlich über die gesamte Länge in Haupterstreckungsrichtung H kleiner wird. Die erste Elektrodenschicht 3 kann hierfür wie gezeigt trapezförmig ausgebildet sein. Weiterhin kann die Breite der zumindest einen ersten Elektrodenschicht 3 in zumindest einem
Teilbereich stufenweise abnehmen. Im in Figur 2B gezeigten Ausführungsbeispiel verringert sich die Breite der ersten Elektrodenschicht 3 beispielsweise in einer Stufe, im in Figur 2C gezeigten Ausführungsbeispiel in mehreren Stufen. Wie in Figur 2D gezeigt ist, beschränkt sich die
Breitenverringerung nicht nur auf polygonal geformte
Elektrodenschichten, sondern kann auch Flächen mit nicht geraden Kanten beinhalten. Zur Herstellung der gezeigten Elektrodenschichtformen können beispielsweise maskenbasierte Druckverfahren oder Tintenstrahldruckverfahren verwendet werden . In den Ausführungsbeispielen der Figuren 3A und 3B weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 am ersten Endbereich 31 eine größere Dicke als am zweiten Endbereich 32 auf. Wie in den vorherigen Ausführungsbeispielen kann dadurch erreicht werden, dass der Schwerpunkt C näher am ersten Endbereich 31 als am zweiten Endbereich 32 liegt. Beispielsweise kann die Dicke der zumindest einen ersten Elektrodenschicht 3, wie in den Figuren 3A und 3B gezeigt ist, in zumindest einem
Teilbereich stufenweise abnehmen. Beispielsweise kann die Dicke der ersten Elektrodenschicht 3 in einer Stufe abnehmen, wie in Figur 3A gezeigt ist, oder in mehreren Stufen, wie in Figur 3B gezeigt ist. Zur Herstellung einer stufenweise abnehmenden Dicke kann beispielsweise ein
Mehrlagens iebdruckverfahren verwendet werden. Hierbei kann durch mehrfache Bedruckung entsprechender Flächenbereiche eine variierende Dicke herstellbar sein. Weiterhin kann auch ein inhomogenes Siebdruckverfahren verwendet werden, bei dem durch eine Dichte und/oder Größe von Kavitäten eines Siebs der Materialdurchsatz angepasst werden kann. Weiterhin kann auch ein 3D-Tintenstrahldruckverfahren verwendet werden.
Insbesondere mittels letzterem kann auch eine sich
kontinuierlich verringernde Dicke herstellbar sein. Die in den Figuren 3A und 3B gezeigten Elektrodenschichten können in einer Aufsicht entlang der Stapelrichtung S beispielsweise einen rechteckigen Querschnitt oder einen in Verbindung mit den vorherigen Figuren beschriebenen Querschnitt mit einer sich verringernden Breite aufweisen.
In den Figuren 4A und 4B sind Ausführungsbeispiele des keramischen Vielschichtbauelements 100 mit der zumindest einen ersten Elektrodenschicht 3 gezeigt, die Öffnungen 11 aufweist, die in Stapelrichtung S in die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 hineinreichen und besonders bevorzugt durch die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 hindurchreichen. Die Öffnungen 11 können mit dem Material der angrenzenden keramischen Schichten 2 oder auch mit einem davon verschiedenen Keramikmaterial, beispielsweise einem dielektrischen Keramikmaterial, gefüllt sein. Wie in Figur 4A gezeigt ist, weisen die Öffnungen 11 eine Belegungsdichte auf, die entlang der Haupterstreckungsrichtung H zunimmt, so dass die zumindest eine erste Elektrodenschicht 3 nahe des zweiten Endbereichs 32 mehr Öffnungen als nahe des ersten Endbereichs 31 aufweist, wodurch wiederum eine Verschiebung des Schwerpunkts C in Richtung des ersten Endbereichs 31 erreicht wird. Die in Figur 4A gezeigte Anzahl und Anordnung der Öffnungen 11 ist rein beispielhaft zu verstehen. Es kann auch möglich sein, dass der Öffnungsdurchmesser mit
zunehmendem Abstand vom ersten Endbereich 31 größer wird.
Wie in Figur 4B gezeigt ist, können die Öffnungen 11 auch mit einer variierenden Dicke wie in Verbindung mit den
Ausführungsbeispielen der Figuren 3A und 3B beschrieben kombiniert werden. Darüber hinaus ist auch eine alternative oder zusätzliche Kombination mit einer variierenden Breite wie in Verbindung mit den Ausführungsbeispielen der Figuren 2A bis 2D beschrieben möglich. Wie vorab erwähnt und in Figur 4B gezeigt ist, können insbesondere erste und zweite
Elektrodenschichten 3, 4 gleich ausgebildet sein.
Wie in den vorergehenden Ausführungsbeispielen beschrieben ist, können die Elektrodenschichten des
Vielschichtbauelements eine sich in Haupterstreckungsrichtung verjüngende Form in Bezug auf die Breite und/oder die Dicke sowie alternativ oder zusätzlich Öffnungen mit einer in Haupterstreckungsrichtung größer werdenden Belegungsdichte oder einem größer werdenden Öffnungsdurchmesser zur Reduzierung des Elektrodenschichtmaterials aufweisen, wodurch ein effizienter Materialverbrauch erreicht werden kann. Die geometrische Ausbildung der Elektrodenschichten kann
insbesondere derart erfolgen, dass die lokale Stromdichte innerhalb der Elektrodenschichten abhängig von den zu
erwartenden normalen Betriebsbedingungen trotz in
Haupterstreckungsrichtung kleiner werdender
Stromtragfähigkeit bevorzugt konstant und stets unterhalb einem kritischen Level bleibt.
Alternativ oder zusätzlich zu den beschriebenen geometrischen Variationen kann die zumindest eine erste Elektrodenschicht eine spezifische elektrische Leitfähigkeit aufweisen, die in Haupterstreckungsrichtung abnimmt, wodurch ebenfalls eine in Haupterstreckungsrichtung geringer werdende
Stromtragfähigkeit erzielt werden kann. Insbesondere kann die zumindest eine erste Elektrodenschicht im ersten Endbereich eine höhere spezifische elektrische Leitfähigkeit als im zweiten Endbereich aufweisen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die zumindest eine erste Elektrodenschicht eine Mischung mit oder aus zumindest einem ersten Material mit einer ersten spezifischen elektrischen Leitfähigkeit und einem zweiten Material mit einer zweiten spezifischen
elektrischen Leitfähigkeit aufweist, wobei die zweite
spezifische elektrische Leitfähigkeit geringer als die erste spezifische elektrische Leitfähigkeit ist, und dass das
Verhältnis vom ersten Material zum zweiten Material in
Haupterstreckungsrichtung kleiner wird. Entsprechend weist die zumindest eine erste Elektrodenschicht im ersten
Endbereich einen höheren Anteil des ersten Materials im
Vergleich zum zweiten Material auf als im zweiten Endbereich. Dabei kann die zumindest eine erste Elektrodenschicht im ersten Endbereich frei vom zweiten Material und/oder im zweiten Endbereich frei vom ersten Material sein. Alternativ hierzu können im ersten Endbereich und/oder im zweiten
Endbereich das erste und das zweite Material gemeinsam in der zumindest einen ersten Elektrodenschicht enthalten sein. Die variierende Mischung mit oder aus dem ersten und zweiten Material kann beispielsweise durch einen lokal variierenden Anteil von Sinterpartikeln mit oder aus dem ersten Material und durch einen lokal variierenden Anteil von Sinterpartikeln mit oder aus dem zweiten Material in der zur Herstellung der zumindest einen ersten Elektrodenschicht aufgebrachten
Grünfolie erreicht werden. Zur Herstellung eines variierenden Verhältnisses des ersten und zweiten Materials kann bevorzugt ein 3D-Tintenstrahldruck-Verfahren verwendet werden.
Wie in den Figuren 5A und 5B gezeigt ist, nimmt das
Verhältnis R des ersten Materials zum zweiten Material in zumindest einem Teilbereich der zumindest einen ersten
Elektrodenschicht entlang der Haupterstreckungsrichtung H entsprechend ab. Die Abnahme des Verhältnisses R des ersten zum zweiten Material kann, wie in Figur 5A angedeutet ist, stufenweise sein, also wie gezeigt in einer Stufe oder alternativ auch in mehreren Stufen. Weiterhin kann die
Abnahme des Verhältnisses R beispielsweise auch
kontinuierlich sein, wie in Figur 5B angedeutet ist.
Das erste Material kann besonders bevorzugt ein Metall sein, insbesondere eines oder mehrere Metalle ausgewählt aus Ni,
Cu, Ag und Pd. Das zweite Material kann wie das erste
Material elektrisch leitend sein und beispielsweise ebenfalls ein Metall aufweisen, beispielsweise eines oder mehrere der vorgenannten Metalle, jedoch in einer solchen
Zusammensetzung, dass das zweite Material eine geringere spezifische elektrische Leitfähigkeit als das erste Material aufweist. Weiterhin kann das zweite Material auch elektrisch isolierend sein und beispielsweise ein elektrisch
isolierendes Keramikmaterial wie etwa Siliziumdioxid und/oder Aluminiumoxid aufweisen oder daraus sein.
Die in den in Verbindung mit den Figuren beschriebenen
Merkmale und Ausführungsbeispiele können gemäß weiteren Ausführungsbeispielen miteinander kombiniert werden, auch wenn nicht alle Kombinationen explizit beschrieben sind.
Weiterhin können die in Verbindung mit den Figuren
beschriebenen Ausführungsbeispiele alternativ oder zusätzlich weitere Merkmale gemäß der Beschreibung im allgemeinen Teil aufweisen .
Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den
Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.
Bezugszeichenliste
1 Stapel
2 keramische Schicht
3 erste Elektrodenschicht
4 zweite Elektrodenschicht
5 erste Außenfläche
6 zweite Außenfläche
7 erste Außenelektrode
8 zweite Außenelektrode
9, 10 Außenfläche
11 Öffnung
31, 41 erster Endbereich
32, 42 zweiter Endbereich
100 keramisches Vielschichtbauelernent C Schwerpunkt
H, H ' Haupterstreckungsrichtung
R Verhältnis
S Stapelrichtung
Next Patent: CYBER DEFENCE SYSTEM