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Patent Searching and Data


Title:
CLEANING AGENT COMPRISING SAPONIN AND LACTIC ACID BACTERIA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/125464
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a cleaning agent comprising viable lactic acid bacteria, at least one saponin, and water. The cleaning agent of the invention is perfectly suitable for removing dirt and/or residues and is in particular a cleaning agent for hard surfaces such as glass, ceramics, metal or plastic. Also disclosed are uses of the cleaning agent and a production method therefor.

Inventors:
SCHWEIGHOFER THOMAS JOSEF (AT)
Application Number:
PCT/EP2017/051032
Publication Date:
July 27, 2017
Filing Date:
January 19, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SCHWEIGHOFER THOMAS JOSEF (AT)
International Classes:
A01N63/20; C05F11/08; C05G5/27; C11D1/66; C11D3/38; C11D3/382; C11D3/48; C11D11/00
Domestic Patent References:
WO2004106481A22004-12-09
WO2010130541A12010-11-18
WO2013068468A12013-05-16
WO1988000579A11988-01-28
Foreign References:
EP2770043A12014-08-27
DE4428624A11996-02-15
EP2770043A12014-08-27
CN102719491A2012-10-10
CN104087645A2014-10-08
KR20120116053A2012-10-22
CN103664348A2014-03-26
KR20090083505A2009-08-04
DE3802840A11989-08-10
DE19932055A12001-01-18
Other References:
DATABASE WPI Week 201319, Derwent World Patents Index; AN 2012-R48737, XP002759135
DATABASE WPI Week 201503, Derwent World Patents Index; AN 2015-00932E, XP002759136
DATABASE WPI Week 201315, Derwent World Patents Index; AN 2012-P47781, XP002759137
DATABASE WPI Week 201433, Derwent World Patents Index; AN 2014-J77058, XP002759138
DATABASE WPI Week 200957, Derwent World Patents Index; AN 2009-M71399, XP002759139
N. MOYANE: "The physicochemical and sensory evaluation of commercial sour milk (amasi) products", AFRICAN JOURNAL OF FOOD SCIENCE, vol. 7, no. 4, 30 April 2013 (2013-04-30), pages 56 - 62, XP055356535, DOI: 10.5897/AJFS12.089
SIRTORI, CESARE R.: "Aescin: pharmacology, pharmacokinetics and therapeutic profile", PHARMACOLOGICAL RESEARCH, vol. 44.3, 2001, pages 183 - 193, XP003005995, DOI: doi:10.1006/phrs.2001.0847
ELIAS, R. ET AL.: "Triterpenoid saponins from the leaves of Hedera helix", JOURNAL OF NATURAL PRODUCTS, vol. 54.1, 1991, pages 98 - 103, XP055196243, DOI: doi:10.1021/np50073a006
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER PATENTANWÄLTE (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Reinigungsmittel, umfassend lebensfähige Milchsäurebakterien, mindestens ein Saponin und Wasser,

dadurch gekennzeichnet, dass die Massenkonzentration aller Sa- ponine im Reinigungsmittel mindestens 0,01%, bevorzugt mindes¬ tens 0,5%, mehr bevorzugt mindestens 1%, noch mehr bevorzugt mindestens 1,5%, insbesondere mindestens 2% beträgt;

wobei das Reinigungsmittel an Milchsäurebakterien mindestens 1000 koloniebildene Einheiten (KBE) pro Milliliter enthält, und der pH-Wert des Reinigungsmittels unter 5 liegt.

2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert des Reinigungsmittels unter 4, bevorzugt unter 3,5, mehr bevorzugt unter 3, insbesondere unter 2,5 liegt.

3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, ferner umfassend ei¬ nen Duftstoff, vorzugsweise ein ätherisches Öl.

4. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner um¬ fassend lebensfähige Zuckerhefezellen (Saccharomyces) , insbeson¬ dere Bäckerhefezellen (Saccharomyces cerevisiae) , und/oder le¬ bensfähige cellulolytische Bakterien und/oder lebensfähige pho- totrophe Mikroorganismen.

5. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ferner um¬ fassend eine Säure, vorzugsweise Zitronensäure.

6. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Massenkonzentration aller Saponine im Reinigungsmittel mindestens 0,1% und höchstens 5% ist, und dass das Reinigungsmittel ferner lebensfähige Zuckerhefezellen und einen Duftstoff umfasst und einen pH unter 3,5 aufweist, und dass Aescine mindestens 25% der Masse der Saponine im Reini¬ gungsmittel ausmachen.

7. Präparat, herstellbar durch Trocknung des Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6.

8. Verwendung des Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6, oder einer Verdünnung davon, oder des Präparats davon nach Anspruch 7.

9. Verwendung nach Anspruch 8, umfassend die Anwendung des Reinigungsmittels auf einer harten Oberfläche, zur Behandlung, ins¬ besondere Reinigung, der Oberfläche.

10. Verwendung nach Anspruch 8, umfassend die Anwendung des Reinigungsmittels an einer Pflanze oder im Substrat einer Pflanze, zur Förderung des Wachstums oder der Widerstandskraft der Pflan¬ ze .

11. Verfahren zur Herstellung des Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend das Vorsehen eines Milchsäure¬ bakterien umfassenden Präparats und die Zugabe von einem Saponin und gegebenenfalls Wasser zum Präparat.

12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Milchsäurebakterien umfassende Präparat ein Gärschlamm, bevorzugt gewonnen aus der Spontanversäuerung von Sauerteigbrot, ist.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, ferner umfassend die Fermentation mit Milchsäurebakterien vor oder nach der Zugabe des Saponins, bevorzugt für mindestens zwei Tage, mehr bevorzugt für mindestens eine Woche, noch mehr bevorzugt für mindestens zwei Wochen, besonders bevorzugt für mindestens drei Wochen;

wobei vorzugsweise die besagte Fermentation nach der Zugabe des Saponins durchgeführt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Fermentation durchgeführt wird bis ein pH Wert von unter 5, bevorzugt von unter 4, besonders bevorzugt von unter 3 erreicht ist.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei die Zu¬ gabe des Saponins dadurch erfolgt, dass saponin-haltige Pflan¬ zenbestandteile, insbesondere von Kastanie, Efeu, Birke, Waschnussbaum, oder Seifenkraut, oder Mischungen hiervon, zum Milchsäurebakterien umfassenden Präparat zugegeben werden.

Description:
Reinigungsmittel umfassend Saponin und Milchsäurebakterien Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel aus natürlichen Bestandteilen, insbesondere zur Reinigung von harten Oberflächen. Ferner betrifft sie eine Verwendung und ein Herstellungs ¬ verfahren für ein solches Reinigungsmittel.

Unter Reinigungsmitteln (Synonym: Reiniger) werden vor allem Erzeugnisse verstanden, die zur Reinigung von Gegenständen aus Gewebe- und Fasermaterial wie auch von harten Oberflächen in Haushalt, Industrie oder Gewerbe dienen. Üblicherweise wird Rei ¬ nigungsmittel als Konzentrat in flüssiger oder fester Form ange ¬ boten und dann vom Endverbraucher vor der Verwendung in Wasser verdünnt oder aufgelöst.

Übliche Reinigungsmittel enthalten Tenside und gegebenenfalls Säuren. Letzteres vor allem, wenn anorganische Rückstände, ins ¬ besondere Kalk, von Oberflächen entfernt werden sollen, wie dies beispielsweise bei Sanitärreinigern der Fall ist.

In der Vergangenheit haben sich auch Reinigungsmittel, die - unüblicherweise - lebende Mikroorganismen beinhalten, bewährt. Diese Mikroorganismen sind Nützlinge wie Milchsäurebakterien, welche sowohl den Abbau von Verschmutzungen fördern als auch, durch kompetitive Verdrängung und Produktion von antibakteriellen bzw. fungiziden Wirkstoffen, das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen hemmen bzw. verhindern. Insbesondere wird das Wachstum von Fäkalbakterien der Familie der Enterobacteriaceae (mit Vertretern wie Escherichia, Salmonella und Shigella) ge ¬ hemmt, die sowohl schlechte Gerüche verursachen als teilweise auch krankheitserregend sind.

So offenbart die DE 44 28 624 AI Reinigungsmittel, die Milch ¬ säurebakterien beinhalten. Reinigungsmittel mit Milchsäurebakte ¬ rien erweisen sich als geruchshemmend, abbauend gegenüber patho- genen Keimen und fungizid.

Die WO 2004/106481 A2 betrifft eine Zusammensetzung, die Ten ¬ side und ausgewählte Milchsäurebakterienarten beinhaltet.

Die WO 2010/130541 AI beschreibt einen Reiniger für harte Oberflächen, der Mikroorganismen zum Abbau anorganischer Anschmutzungen enthält. Milchsäurebakterien werden als Bestandteil des Reinigers vorgeschlagen.

Allerdings enthalten die im Stand der Technik bekannten Rei- niger, welche nützliche Mikroorganismen umfassen, künstliche Tenside, die in der Nutzung oder Herstellung oftmals aggressiv gegenüber über Mensch und Umwelt bzw. unzureichend biologisch abbaubar sind.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun, ein Reinigungsmittel mit Milchsäurebakterien bereitzustellen, das eine verträglichere Alternative zu künstlichen Tensiden beinhaltet, sowie ein möglichst umweltschonendes Herstellungsverfahren für das Reinigungsmittel.

Daher betrifft die vorliegende Erfindung ein Reinigungsmit ¬ tel, umfassend lebensfähige Milchsäurebakterien, mindestens ein Saponin und Wasser. Die Massenkonzentration aller Saponine im Reinigungsmittel beträgt mindestens 0,01%, bevorzugt mindestens 0,025%, mehr bevorzugt mindestens 0,05%, noch mehr bevorzugt mindestens 0,1%; vornehmlich beträgt die Massenkonzentration mindestens 0,25%, bevorzugt mindestens 0,5%, mehr bevorzugt min ¬ destens 1%, noch mehr bevorzugt mindestens 1,5%, insbesondere mindestens 2%. Das Reinigungsmittel enthält an Milchsäurebakte ¬ rien mindestens 1000 koloniebildene Einheiten (KBE) pro Millili ¬ ter. Der pH-Wert des Reinigungsmittels liegt unter 5. Vorzugs ¬ weise ist das Reinigungsmittel der Erfindung flüssig.

Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel eignet sich hervorra ¬ gend zur Entfernung von Anschmutzungen und/oder Rückständen und ist insbesondere ein Reinigungsmittel für harte Oberflächen wie z.B. Glas, Keramik, Metall, Stein, Holz, oder Kunststoff. Es kann auch zur Reinigung von saugfähigen oder nicht-saugfähigen, weichen Oberflächen eingesetzt werden, z.B. Pflanzenbestandteile wie Blätter. Behandelte Pflanzen sind vorzugsweise lebende Pflanzen .

Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel bzw. Herstellungsver ¬ fahren ist besonders umweltschonend, weil es ohne Stoffe auskom ¬ men kann, die aus industriell geförderten fossilen Brennstoffen erzeugt werden, wie dies beispielsweise künstliche Tenside wä ¬ ren. Insbesondere das Zurückgreifen auf in vielen Ländern heimische Pflanzen bei der Herstellung, wie im Weiteren erwähnt, ermöglicht eine ausgeglichene ökologische Bilanz ohne unnötige Transportwege .

Außerdem wirkt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel probio- tisch. Unter Bewirkung eines probiotischen Effekts ist hierbei zu verstehen, dass die enthaltenen Milchsäurebakterien das Wachstum und/oder die Überlebensfähigkeit von auf den zu behandelnden Oberflächen oder Gegenständen vorhandenen unerwünschten, insbesondere pathogenen und/oder Biofilm bildenden Mikroorganismen, hemmen, vorzugsweise durch kompetitive Verdrängung der unerwünschten Mikroorganismen durch die im Reiniger enthaltenen Milchsäurebakterien und/oder aufgrund der Säureproduktion durch die im Reiniger enthaltenen Milchsäurebakterien. Insbesondere Fäkalbakterien der Familie der Enterobacteriaceae (beispielswei ¬ se mit Vertretern in den Gattungen Escherichia, Salmonella und Shigella) und krankheitserregende Pilze (beispielsweise mit Ver ¬ tretern in den Gattungen Candida und Aspergillus) zählen zu die ¬ sen unerwünschten Mikroorganismen.

Aufgrund dieser probiotischen Wirkung ist es ebenfalls zweckmäßig, das Reinigungsmittel vorbeugend auf Oberflächen oder Ge ¬ genständen anzubringen, um die Ansiedelung von unerwünschten Mikroorganismen zu verhindern. Weiters ist das Reinigungsmittel bodenfreundlich und Pflanzen förderlich - deshalb kann es z.B. auch im Gartenbereich bedenkenlos angewendet werden.

Die gemäß der vorliegenden Erfindung vorhandenen Saponine verstärken - neben ihrer Wirkung als Tenside - die positiven Wirkungen, insbesondere die erwähnte probiotische Wirkung, noch. Insbesondere geschieht dies durch ein überraschendes Zusammen ¬ wirken der Saponine und der Milchsäurebakterien.

Zwar gibt es Dokumente im Stand der Technik, die Reinigungs ¬ mittel mit Saponinen bzw. Rohstoffe dafür offenbaren, jedoch überhaupt nicht erkannt haben, dass zusätzlich eine gewisse Kon ¬ zentration an lebensfähigen Milchsäurebakterien förderlich ist:

Die EP 2 770 043 AI bezieht sich auf ein Detergens, insbeson ¬ dere Waschmittel, Reinigungsmittel oder Kosmetikum, enthaltend Waschnuss-Tensid und Molke bzw. ein während der Milchverarbei ¬ tung gewonnenes Permeat. In Absatz [0018] wird offenbart, dass Sauermolke (mit Milchsäurebakterien behandelte Milch) im Detergens verwendet werden kann, obwohl jedoch Süßmolke (für die nicht offenbart ist, dass sie Milchsäurebakterien beinhaltet) bevorzugt ist. Auch Permeat (aus dem 99,5% der Bakterien gefil ¬ tert werden, vgl. Absatz [0019)]) kann gemäß dem Dokument ver- wendet werden. Zuletzt wird eine Erhitzung des Detergens auf 60°C als vorteilhaft angesehen (vgl. Absatz [0038]) bzw. die Ausführungsbeispiele) , welche natürlich für Milchsäurebakterien sehr schädlich ist (falls sie denn überhaupt im Detergens vor ¬ handen sind) . Zusammenfassend offenbart das Dokument weder die erfindungsgemäße Mindestkonzentration an Milchsäurebakterien im Reinigungsmittel noch erkennt es den Kern der vorliegenden Erfindung - die vorteilhafte Wirkung, die durch die Kombination von Saponinen und lebensfähigen Milchsäurebakterien im Reinigungsmittel erreicht wird.

Die englische Zusammenfassung (World Patent Index / Thomson) von CN 102 719 491 A betrifft einen Saponinextrakt der Waschnuss („soap berry") , der erst enzymatisch und dann mit Milchsäurebakterien behandelt wird. Dieser Saponinextrakt kann für die Her ¬ stellung von Reinigungsmitteln verwendet werden. Zusammenfassend offenbart das Dokument jedoch weder die erfindungsgemäße Min ¬ destkonzentration an Milchsäurebakterien noch den pH-Wert im Reinigungsmittel noch wird überhaupt erkannt, dass lebensfähige Milchsäurebakterien im Reinigungsmittel selbst vorhanden sein müssen .

Die englischen Zusammenfassungen (World Patent Index / Thomson) der Dokumente CN 104 087 645 A, KR 2012 0116053 A, CN 103 664 348 A und KR 2009 0083505 A beziehen sich auf die Fermentie ¬ rung von Ginseng mit Milchsäurebakterien zu verschiedenen Zwecken (jedoch nicht zur Herstellung eines Reinigungsmittels). Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in diesen Dokumenten weder offenbart noch nahegelegt.

Saponine sind Glycoside von Steroiden, Steroidalkaloiden oder Triterpenen. Sie sind natürliche Tenside mit meist bitterem Ge ¬ schmack. Saponine sind in höheren Pflanzen weit verbreitet und dienen diesen als Defensivstoffe gegen Pilzbefall und Insekten ¬ fraß. Viele Saponine haben - neben der Tensidfunktion - viele vorteilhafte Wirkungen, unter anderem gegen schädliche Keime. Die Früchte der Rosskastanie (Aesculus sp . , insbesondere hippo- castanum) , das Rhizom des Seifenkrauts (Saponaria sp . , insbe ¬ sondere officinalis) , die Rinde des Seifenrindenbaumes (Quillaja), die Früchte („Waschnuss") des Waschnussbaumes (Sapindus sp . , insbesondere saponaria) , die Blätter der Birke (Betula) und auch Bestandteile des Efeus (Hedera sp . , insbeson- dere helix) weisen eine hohe Saponinkonzentration auf. Saponine aus den eben genannten Pflanzenbestandteilen oder Pflanzen (und artverwandten Pflanzen davon) sind besonders geeignet für die vorliegende Erfindung. Höchst bevorzugt als Saponine gemäß der vorliegenden Erfindung sind Aescine (Saponine aus der Rosskasta ¬ nie) , Saponine der Birke und Hederasaponine (Saponine aus dem Efeu) . Die Struktur von Aescinen ist beispielsweise näher be ¬ schrieben in Sirtori, Cesare R. "Aescin: pharmacology, pharmaco- kinetics and therapeutic profile." Pharmacological Research 44.3 (2001): 183-193. Die Struktur von Hederasaponinen ist beispiels ¬ weise näher beschrieben in Elias, R., et al . "Triterpenoid sa- ponins from the leaves of Hedera helix." Journal of natural pro- ducts 54.1 (1991) : 98-103.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das Reinigungsmittel Saponine aus einer der im vor ¬ hergehenden Absatz genannten Pflanzen oder beliebige Mischungen davon, insbesondere Saponine aus saponin-haltigen Bestandteilen von Kastanie, Seifenkraut, Efeu, Birke oder Seifenrindenbaum, oder Mischungen davon. Vorzugsweise machen diese Saponine mindestens 25%, bevorzugt mindestens 50%, mehr bevorzugt mindestens 75%, noch mehr bevorzugt mindestens 90%, insbesondere mindestens 95% oder gar mindestens 99% der Masse aller im Reinigungsmittel enthaltenen Saponine aus.

Es kann von Vorteil sein, wenn die Massenkonzentration aller Saponine im flüssigen Reinigungsmittel den Wert θΠ 5"6 / bevor ¬ zugt 4%, mehr bevorzugt 3%, insbesondere 2,5% nicht überschrei ¬ tet, um beispielsweise zu starke Schaumbildung zu vermeiden.

Vorzugsweise, wenn das Reinigungsmittel als flüssiges Kon ¬ zentrat erfindungsgemäß bereitgestellt ist, beträgt die Massen ¬ konzentration aller Saponine im Reinigungsmittel mindestens 0,1%, bevorzugt mindestens 0,25%, mehr bevorzugt mindestens 0,5%, noch mehr bevorzugt mindestens 1%, insbesondere mindestens 1,5% oder gar mindestens 2%.

Vorzugsweise, wenn das Reinigungsmittel als flüssige Verdün ¬ nung erfindungsgemäß bereitgestellt ist, beträgt die Massenkon ¬ zentration aller Saponine im Reinigungsmittel mindestens 0,01%, bevorzugt mindestens 0,025%, mehr bevorzugt mindestens 0,05%, noch mehr bevorzugt mindestens 0,1%. In manchem bevorzugten Aus- führungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung oder Verwendungsverfahren ist es auch möglich, das Konzentrat des Reinigungsmittels oder das Reinigungsmittel als flüssige Verdünnung beispielsweise 1:2, 1:5, 1:10, 1:50, 1:100, 1:250, 1:500 oder 1:1000 zu verdünnen.

Unter Milchsäurebakterien versteht man Bakterien, die Milchsäure produzieren. Die Milchsäurebakterien im Sinne der vorliegenden Erfindung können zwar aus einer Reinkultur bestehen, üblicherweise bestehen sie aus einer Vielzahl von verschiedenen Arten. Bevorzugt sind diese ausgewählt aus Vertretern der Gat ¬ tungen Lactococcus und Leuconostoc und Vertretern Familie der Lactobacillicae wie die Gattung Lactobacillus . Insbesondere be ¬ vorzugt sind diese ausgewählt aus Vertretern der Gattung Lacto ¬ bacillus wie beispielsweise Lactobacillus alimentarius, Lactoba ¬ cillus farciminis, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus casei, Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus delbrueckii , Lactoba ¬ cillus brevis, Lactobacillus var. lindneri , Lactobacillus buch- neri, Lactobacillus fermentum und Lactobacillus fructivorans .

Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthält an Milchsäure ¬ bakterien mindestens 10 3 KBE (KBE) pro Milliliter des Reinigungs ¬ mittels, bevorzugt mindestens 10 4 KBE/ml, mehr bevorzugt mindes ¬ tens 10 5 KBE/ml, insbesondere mindestens 10 6 KBE/ml oder gar min ¬ destens 5xl0 6 KBE/ml. Besonders effektiv ist eine Konzentration an Milchsäurebakterien zwischen 10 5 KBE/ml und 5xl0 6 KBE/ml.

Zwar offenbart die WO 2013/068468 AI Stoffe zur Behandlung von Schlämmen und Aschen, insbesondere Klärschlamm, die sogenannte „effektive Mikroorganismen" und wenigstens eine desinfi ¬ zierende und/oder geruchsneutralisierende Chemikalie beinhalten. Laut jenem Dokument können Milchsäurebakterien „effektive Mikroorganismen" sein. Weiters können laut jenem Dokument Saponine geruchsneutralisierende Chemikalien sein. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel, umfassend Milchsäurebakterien und Saponine, ist jedoch nicht unmittelbar und eindeutig offenbart. Außerdem versucht die Lehre der WO 2013/068468 AI ein anderes Problem als das der vorliegenden Erfindung zu lösen.

Da das erfindungsgemäße Reinigungsmittel eine wässrige Phase aufweist, befinden sich die lebensfähigen Milchsäurebakterien üblicherweise teilweise oder vollständig in Suspension. Ebenso ist das Saponin üblicherweise vollständig in der wässrigen Phase des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels gelöst.

Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann weitere Inhalts ¬ stoffe umfassen. Vorzugsweise umfasst es einen oder mehrere wei ¬ tere in Reinigungsmitteln übliche Zusatzstoffe ausgewählt aus Salzen, Säuren, Parfüms, Filmbildnern, Verdickern, Lösungsmitteln, Buildern, Korrosionsinhibitoren, Komplexbildnern, Alkalien, Konservierungsmitteln, Bleichmitteln, Enzymen, Abrasivstof- fen, wie beispielsweise in der WO 2010/130541 AI offenbart. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Reinigungsmittel ein Enzym, ausgewählt aus Proteinasen, Amylasen, Cellulasen und Pentosanasen bzw. Mischungen davon. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Reinigungsmittel Vitamine, ins ¬ besondere Vitamin A und/oder E, bzw. weitere Antioxidantien.

Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel weist einen pH-Wert von unter 5, bevorzugt unter 4, mehr bevorzugt unter 3,5 oder gar unter 3, insbesondere unter 2,75 oder gar unter 2,5. Dadurch wird zum einen die Haltbarkeit des Reinigungsmittels gesteigert und zum andere auch die Wirkung (vor allem in Bezug auf die Rei ¬ nigungswirkung) . Da das Reinigungsmittel lebensfähige Milchsäu ¬ rebakterien beinhaltet, kann ein solcher sauer pH Wert dadurch erreicht werden, dass das Reinigungsmittel zur Fermentation ge ¬ eignet ist (durch Vorsehung von Nährstoffen, usw.) oder durch Fermentation erhalten wurde. Das heißt, dass die Milchsäurebakterien (und andere möglicherweise vorhandene Mikroorganismen) das Reinigungsmittel durch die Verstoffwechslung von Nährstoffen ansäuern. Alternativ, oder zusätzlich dazu, kann das Reinigungsmittel durch Zugabe von Säure wie beispielsweise Zitronensäure angesäuert werden.

Daher umfasst das erfindungsgemäße Reinigungsmittel in bevor ¬ zugter Ausführung eine Säure, vorzugsweise ausgewählt aus Essig ¬ säure, Milchsäure, Apfelsäure, Zitronensäure und Mischungen da ¬ von. Bevorzugt wird eine Massenkonzentration zwischen 0,2% und 6% Säure, insbesondere zwischen 2% und 5% Säure, im Reinigungs ¬ mittel. Weitere geeignete Säuren und bevorzugte Konzentrationen davon sind beispielsweise in der WO 2010/130541 AI genannt, im Abschnitt „Säuren".

Zweckmäßigerweise ist das erfindungsgemäße Reinigungsmittel mindestens einen Monat, bevorzugt mindestens 3 Monate, mehr be ¬ vorzugt zumindest 6 Monate, noch mehr bevorzugt zumindest 12 Mo ¬ nate, insbesondere zumindest 18 Monate oder gar zumindest 24 Mo ¬ nate haltbar. Vorzugsweise bedeutet „haltbar", dass nach dem überprüften Zeitraum (z.B. nach 1, 3, 6, 12, 18 oder 24 Monaten bei üblichen Umgebungstemperaturen, z.B. 15°C-25°C) die Anzahl der KBE der Milchsäurebakterien noch zumindest 1%, bevorzugt zumindest 5%, mehr bevorzugt zumindest 10%, noch mehr bevorzugt zumindest 25%, insbesondere zumindest 50% oder gar zumindest 75% oder zumindest 90% der ursprünglichen Milchsäurebakterien-KBE- Anzahl beträgt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ferner einen Duftstoff. Solche Duftstoffe erhöhen die Akzeptanz beim Verbraucher und verbessern das Raumklima. Geeignete Duftstoffe („Parfüms") und bevorzugte Konzentrationen davon sind beispielsweise in der WO 2010/130541 AI beschrieben. Vorzugsweise ist der Duftstoff ein ätherisches Öl, insbesondere ausgewählt aus Pineöl, Citrusöl, Limettenöl, Jasminöl, Rosenöl, Muskateller-Salbeiöl , Kamillenöl, Lavendelöl, Nelkeöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl , Lindenblütenöl , Wa- cholderbeeröl , Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl Orangenblütenöl , Neroliol, Orangenschalenöl, Sandelholzöl, Ange- likawurzelöl , Anisöl, Arnikablütenöl , Basilikumöl, Bayöl, Cham- pacablütenöl , Edeltannenöl , Edeltannenzapfenöl , Elemiöl, Euka ¬ lyptusöl, Fenchelöl, Fichtennadelöl , Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl , Guaj akholzöl, Gurj unbalsamöl , Helichrysumöl , Ho- Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl, Kanagaöl, Kardamomenöl , Kassiaöl, Kiefernnadelöl , Kopalvabalsamöl , Korianderöl, Krauseminzeöl , Kümmelöl, Kuminöl, Lemongrasöl, Moschuskörneröl , Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl, Olibanumöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl, Pe- rubalsamöl, Petitgrainöl , Pfefferöl, Pfefferminzöl , Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Sterna- nisöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbee- röl, Wermutöl, Wintergrünöl , Ylang-Ylang-Öl , Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl und Zypressenöl oder Mischungen davon. Es hat sich zusätzlich herausgestellt, dass Duftstoffe wie Citrusöl, Limet ¬ tenöl oder Orangenschalenöl die Reinigungsleistung steigern.

Vorzugsweise beträgt die Konzentration (w/v) der Duftstoffe zwischen 0,001%-2%; wenn das Reinigungsmittel als flüssiges Kon ¬ zentrat erfindungsgemäß vorliegt, sind 0,l%-2% bevorzugt; wenn das Reinigungsmittel als flüssige Verdünnung erfindungsgemäß be ¬ reitgestellt ist, sind 0,001%-0,2% bevorzugt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Reinigungsmittel der vorliegenden Erfindung le ¬ bensfähige Zuckerhefezellen (Saccharomyces) , insbesondere Bä- ckerhefezellen (Saccharomyces cerevisiae) . Dies erhöht die Wirk ¬ samkeit des Reinigungsmittels, insbesondere die des Hemmens von unerwünschten Mikroorganismen. Insbesondere kommt es zwischen den Zuckerhefezellen und den gemäß der vorliegenden Erfindung vorhandenen Saponinen zu einer synergistischen Wechselwirkung, die sich positiv auf die positiven Wirkungen des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels, insbesondere die erwähnte probiotische Wirkung, auswirken. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ent ¬ hält an Zuckerhefezellen bevorzugt mindestens 10 2 KBE (KBE) pro Milliliter des Reinigungsmittels, mehr bevorzugt mindestens 10 3 KBE/ml, noch mehr bevorzugt mindestens 10 4 KBE/ml, insbesondere mindestens 10 5 KBE/ml. Beispielsweise enthält das Reinigungsmit ¬ tel 200-1000 KBE/ml an Zuckerhefezellen, insbesondere Bäcker- hefezellen .

In einer weiteren, höchst bevorzugten Ausführungsform umfasst das Reinigungsmittel der vorliegenden Erfindung ferner lebensfähige cellulolytische Bakterien, bevorzugt gewonnen aus verrot ¬ tendem bzw. teilweise verrottetem Laub („Laubkompost"), mehr be ¬ vorzugt halb verrottetem Mischlaub, insbesondere aus möglichst naturbelassenen Wäldern oder biologischer Landwirtschaft. Vorteilhafterweise werden diese cellulolytischen Bakterien gemeinsam mit mindestens einem Saponin, bevorzugt mit saponin-haltigen Pflanzenbestandteilen wie hierin beschrieben, fermentiert und das Fermentationsprodukt wird dem erfindungsgemäßen Reinigungs ¬ mittel oder zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels beigefügt. Insbesondere verbessert dies die Wirksamkeit des Reinigungsmittels höchst überraschend in Anwendungsbereichen der Reinigung bzw. der Pflanzenstärkung. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthält an cellulolytischen Bakterien bevorzugt mindestens 10 2 KBE (KBE) pro Milliliter des Reinigungsmittels, mehr bevorzugt mindestens 10 3 KBE/ml, noch mehr bevorzugt mindes ¬ tens 10 4 KBE/ml, insbesondere mindestens 10 5 KBE/ml. Bevorzugt sind die cellulolytischen Bakterien ausgewählt aus der Abteilung Firmicutes, insbesondere den Familien Paenibacillaceae und Bacillaceae, wobei die Gattungen Bacillus (z.B. Bacillus subti- lis oder Bacillus liehen!formis) , Brevibacillus und/oder Paeni- bacillus besonders bevorzugt sind. Fäkalbakterien der Familie der Enterobacteriaceae (die zu den unerwünschten Mikroorganismen gehören, wie oben beschrieben) sind keine cellulolytischen Bakterien im Sinne dieser Ausführungsform.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Reinigungsmittel lebensfähige phototrophe Mikro ¬ organismen, z.B. Mikroalgen oder phototrophe Bakterien. Dies kann die Wirksamkeit des Reinigungsmittels weiter erhöhen. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthält an phototrophen Mikro ¬ organismen bevorzugt mindestens 10 2 KBE (KBE) pro Milliliter des Reinigungsmittels, mehr bevorzugt mindestens 10 3 KBE/ml, noch mehr bevorzugt mindestens 10 4 KBE/ml, insbesondere mindestens 10 5 KBE/ml .

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Reinigungsmittel fil ¬ triert. Vorzugsweise ist das Reinigungsmittel dadurch gekenn ¬ zeichnet, dass höchstens X% der im Reinigungsmittel enthaltenen Festpartikel mit einem mittleren Durchmesser von zumindest 50ym einen mittleren Durchmesser von mehr als Y mm aufweisen, wobei X=20, bevorzugt X=10, mehr bevorzugt X=5, noch mehr bevorzugt X=l, insbesondere X=0,1 und Y=2, bevorzugt Y=l, mehr bevorzugt Y=0,5, noch mehr bevorzugt Y=0,1, insbesondere Y=0,05.

Je nach Rezeptur und Konzentration der Inhaltsstoffe kann das erfindungsgemäße Reinigungsmittel bei erfolgter Filtration z.B. klar oder trüb, z.B. trüb wie naturtrüber Birnensaft sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels machen Aescine mindestens 25%, bevor ¬ zugt mindestens 50%, mehr bevorzugt mindestens 75%, insbesondere 95% der Masse der beinhalteten Saponine aus. Aescine sind z.B. in Kastanien enthalten.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel zur Ver ¬ fügung, dass dadurch gekennzeichnet ist, dass die Konzentration an Milchsäurebakterien zwischen 10 5 KBE/ml und 5xl0 6 KBE/ml ist, die Massenkonzentration aller Saponine im Reinigungsmittel mindestens 0,1% und höchstens 5% (bevorzugt höchstens 2,5%) ist, und dass das Reinigungsmittel ferner lebensfähige Zuckerhefezel ¬ len und einen Duftstoff umfasst und einen pH unter 3,5 aufweist. Insbesondere machen in diesem Reinigungsmittel Aescine mindes ¬ tens 25%, bevorzugt mindestens 50%, mehr bevorzugt mindestens 75%, insbesondere 95% der Masse der beinhalteten Saponine aus. Die Milchsäurebakterien sind nach einer gegebenenfalls durchge ¬ führten Filtration im erfindungsgemäßen Mittel vorhanden.

In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Behältnis (z.B. eine Flasche oder ein Kanister), der das erfindungsgemäße Reinigungsmittel beinhaltet, bereitgestellt. Vor ¬ zugsweise hat dieses Behältnis ein Fassungsvermögen von 1ml - 1000L, bevorzugt von 100ml - 100L, mehr bevorzugt von 500ml-10L. Dieses Behältnis kann beispielsweise aus Kunststoff bestehen.

In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Präparat, herstellbar durch teilweise oder vollständige Trock ¬ nung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels, bereitgestellt. Dadurch kann eine noch längere Haltbarkeit erreicht werden. Al ¬ lerdings ist zu beachten, dass die Trocknung so schonend ge ¬ schieht, dass zumindest 0,01%, vorzugsweise mindestens 0,1%, besser zumindest 1%, noch besser zumindest 10% oder gar zumindest 25% der Milchsäurebakterien im Reinigungsmittel lebensfähig bleiben. Beispielsweise kann dies durch Gefriertrocknung erreicht werden.

Zweckmäßigerweise ist dieses Präparat mindestens 3 Monate, bevorzugt mindestens 6 Monate, mehr bevorzugt zumindest 12 Mona ¬ te, noch mehr bevorzugt zumindest 24 Monate, insbesondere zumin ¬ dest 36 Monate oder gar zumindest 48 Monate haltbar. Vorzugswei ¬ se bedeutet „haltbar", dass nach dem überprüften Zeitraum (z.B. nach 1, 3, 6, 12, 18 oder 24 Monaten bei üblichen Umgebungstemperaturen, z.B. 15°C-25°C) die Anzahl der KBE der Milchsäurebakterien noch zumindest 1%, bevorzugt zumindest 5%, mehr bevorzugt zumindest 10%, noch mehr bevorzugt zumindest 25%, insbesondere zumindest 50% oder gar zumindest 75% oder zumindest 90% der ur ¬ sprünglichen Milchsäurebakterien-KBE-Anzahl beträgt.

In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird dieses Präparat, vorzugsweise gemahlen, als Boden- bzw. Pflanzen- hilfsstoff eingesetzt.

In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels, oder einer Verdünnung davon (z.B. wenn das Reinigungsmittel als Konzentrat vorliegt), oder des erfindungsgemäßen Präparats vorgesehen.

Insbesondere ist das Reinigungsmittel der vorliegenden Erfin ¬ dung geeignet für die Reinigung von harten Oberflächen in Haushalt, Industrie oder Gewerbe, deshalb umfasst eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung die Anwendung des Reinigungsmittels auf einer harten Oberfläche, zur Behand ¬ lung, insbesondere Reinigung, der Oberfläche. Solche Oberflächen bestehen z.B. Glas, Keramik, Metall oder Kunststoff.

Ebenso betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung von Oberflächen, umfassend das Aufbringen des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels oder einer Verdünnung davon auf der Oberfläche. Hierbei nimmt das aufgebrachte Mittel Schmutz auf, welcher hier ¬ mit entfernt wird und besiedelt gleichzeitig die Oberfläche mit den (gutartigen) Milchsäurebakterien.

Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass das erfin ¬ dungsgemäße Reinigungsmittel als Behandlungsmittel auch an einer Pflanze angewendet werden kann, zur Förderung des Wachstums oder der Widerstandskraft der Pflanze. Sowohl die Milchsäurebakterien als auch die Saponine (bzw. die Zuckerhefen, wenn vorhanden, und die Saponine) tragen synergistisch zu dieser Förderung bei. Daher betrifft eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorlie ¬ genden Erfindung die Anwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels (als Behandlungsmittel) an einer Pflanze oder im Sub ¬ strat (z.B. Erdboden oder Blumenerde) einer Pflanze, zur Förde ¬ rung des Wachstums oder der Widerstandskraft der Pflanze; bzw. ein Verfahren, das die die Anwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels (als Behandlungsmittel) an einer Pflanze oder im Substrat (z.B. Erdboden oder Blumenerde) einer Pflanze umfasst, zur Förderung des Wachstums oder der Widerstandskraft der Pflan ¬ ze. Insbesondere wirkt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ge ¬ gen Befall mit Krankheitserregern wie Bakterien oder Pilzen. Diese Behandlung von Pflanzen kann unabhängig von der erfindungsgemäßen Verwendung (oder dem Verfahren) zur Reinigung von Oberflächen oder in Kombination mit dieser durchgeführt werden. Beispielsweise, indem nach der Reinigungsanwendung das (verbliebene oder verschmutzte) Reinigungsmittel (oder eine Verdünnung davon) in das Substrat geleert wird.

Zwar offenbart die WO 88/00579 AI ein Mittel zur Verbesserung und natürlichen Gesunderhaltung von Böden und Pflanzenwachstum auf Basis eines Milchsäurebakterien enthaltenden Gutes aus der Versäuerung von Brot in Wasser. Allerdings wird der Zusatz von Saponinen, der die positive Wirkung des erfindungsgemäßen Rein- gungsmittels überraschend verstärkt, in jenem Dokument nicht er ¬ wähnt oder nahegelegt.

Überraschenderweise hat sich auch gezeigt, dass das Reini ¬ gungsmittel der Erfindung geeignet ist, Gerüche in Abfluss (z.B. eines Waschbeckens) und Kanal (insbesondere in Haushalt oder Ge ¬ werbe) zu beseitigen oder Gerüchen vorzubeugen. Daher ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels in Abfluss oder Kanal bzw. ein Verfahren, welches die Anwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels in Abfluss oder Kanal um- fasst. Das kann unabhängig von der erfindungsgemäßen Verwendung

(oder dem Verfahren) zur Reinigung von Oberflächen oder in Kombination mit dieser durchgeführt werden. Beispielsweise, indem nach der Reinigungsanwendung das (verbliebene) Reinigungsmittel

(oder eine Verdünnung davon) in den Abfluss geleert wird. Vorzugsweise lässt man es dort länger einwirken, beispielsweise mindestens 3 Minuten, vorzugsweise mindestens 10 Minuten, insbe ¬ sondere mindestens 60 Minuten. Die Besiedelung des Abflusses mit den erfindungsgemäßen Milchsäurebakterien führt zur Vermeidung von unangenehmen Gerüchen. Vorzugsweise erfolgt die Behandlung über Nacht, damit die Besiedelung möglichst ungestört erfolgen kann .

Des Weiteren hat sich überraschend herausgestellt, dass das erfindungsgemäße Reinigungsmittel für die Fellpflege von Tieren (z.B. Haus- und Nutztieren, wie z.B. Pferden, Hunden und Katzen) gut geeignet ist. Deshalb ist eine weitere bevorzugte Ausfüh ¬ rungsform der vorliegenden Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels oder einer Verdünnung davon in der Fellpflege oder Fellreinigung bzw. ein Verfahren, welches die Fellpflege oder Fellreinigung mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel oder einer Verdünnung davon umfasst. Es hat sich überraschend gezeigt, dass Tiere (beispielsweise Pferde) auch davon profitieren, wenn sie das erfindungsgemäße Reinigungsmittel (als Nahrungsergänzungsmittel) oder eine Ver ¬ dünnung davon über die Nahrung aufnehmen. Daher ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels oder einer Verdünnung davon als Nahrungsergänzungsmittel für Tiere bzw. ein Verfahren, welches die Verabreichung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels oder einer Verdünnung davon als Nahrungsergänzungsmittel für Tiere umfasst.

In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Herstellungsverfahren für das erfindungsgemäße Reinigungsmittel offenbart, umfassend das Vorsehen eines Milchsäurebakterien umfassenden Präparats und die Zugabe von einem Saponin und gegebe ¬ nenfalls Wasser zum Präparat. Das aktive Vermischen der Bestand ¬ teile, z.B. durch Rühren oder Schütteln, ist von Vorteil, um eine homogene Mischung zu erreichen. Der Fachmann kann aus den weiter oben genannten bevorzugte Konzentrationen der eben genannten Bestandteile vorteilhafte Zugabemengen errechnen. Gege ¬ benenfalls kann mit Säure durch Zugabe oder durch Entstehung während der Fermentation (vorzugsweise den hierin genannten Säuren) der pH auf einen pH-Wert von unter 5, bevorzugt unter 4, mehr bevorzugt unter 3,5, insbesondere unter 3, gesenkt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens umfasst das Verfahren mindestens einen Filtrati ¬ onsschritt, insbesondere nach der Fermentation. Vorzugsweise wird das Reinigungsmittel so filtriert, dass höchstens X% der im Reinigungsmittel enthaltenen Festpartikel mit einem mittleren Durchmesser von zumindest 50ym einen mittleren Durchmesser von mehr als Y mm aufweisen, wobei X=20, bevorzugt X=10, mehr bevor ¬ zugt X=5, noch mehr bevorzugt X=l, insbesondere X=0,1 und Y=2, bevorzugt Y=l, mehr bevorzugt Y=0,5, noch mehr bevorzugt Y=0,1, insbesondere Y=0,05. In einer weiteren bevorzugten Ausführungs ¬ form des Herstellungsverfahrens umfasst das Verfahren mindestens einen Filtrationsschritt durch einen Filter mit einer Porengröße von mindestens 5ym und höchstens 1,5mm, bevorzugt höchstens 1mm, mehr bevorzugt höchstens 500ym, noch mehr bevorzugt höchstens lOOym, insbesondere höchstens 50ym.

Der Filtrationsschritt erfolgt beispielsweise mit Filterplat- ten für Wein und Spirituosen mit einer Porengröße von ca. 5-10ym bzw. mit Filterplatten für Fruchtsäfte mit einer Porengröße von ca. 10-30ym.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens ist das Milchsäurebakterien umfassende Präparat ein Gärschlamm, bevorzugt gewonnen aus der Spontanversäuerung von Sauerteigbrot. Gärschlämme umfassend Milchsäurebakterien sind dem Fachmann vertraut und außerhalb des Bereichs der vor ¬ liegenden Erfindung schon gut öffentlich dokumentiert. Gärschlämme beinhalten üblicherweise keine Reinkultur - durch die Kombination an vielen verschiedenen Milchsäurebakterienstämmen ergeben sich sehr vorteilhafte Wirkungen, vor allem in Bezug auf die Bekämpfung von unerwünschten Mikroorganismen. Beispielsweise können geeignete Gärschlämme durch Verfahren hergestellt werden, die in der DE 38 02 840 AI oder in der DE 199 32 055 AI gelehrt werden .

In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform wird zum Milchsäurebakterien umfassenden Präparat gekeimtes Getreide, bevorzugt ausgewählt aus Gerste (z.B. Braugerste) und Weizen (z.B. Brauweizen), zugegeben, vorzugsweise vor der Fermentation. Beispielsweise kann das Getreide vor der Zugabe 3-5 Tage in Wasser bei einer Temperatur von 15°C-18°C eingeweicht und so zur Kei ¬ mung gebracht werden. Alternativ oder zusätzlich können, vorzugsweise nach einer Fermentation, einer oder mehrere der folgenden Pflanzenteile zum Milchsäurebakterien umfassenden Präparat zugegeben werden: Zitrusfrüchte (bevorzugt im Ganzen) und Kräuter bzw. Früchte wie Brennessel, Löwenzahn, Oregano, Basili ¬ kum, Hagebutte, Sanddorn. In beiden Fällen hat sich gezeigt, dass sich die Reinigungsleistung, vor allem in Bezug auf die Langzeitwirkung (Verhinderung von z.B. wetterbedingter Wiederverschmutzung von gereinigten Oberflächen) verbessert. Insbesondere zeigte sich länger anhaltender Glanz der Oberflächen nach der Reinigung.

Wie bereits erwähnt, ist ein niedriger pH des erfindungsgemä ¬ ßen Reinigungsmittels bevorzugt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Daher umfasst eine weitere Ausführungsform des Herstellungsverfahrens der vorliegenden Erfindung die Fermentation mit Milchsäurebakterien vor oder nach der Zugabe des Saponins, bevorzugt für mindestens zwei Tage, mehr bevorzugt für mindestens eine Wo- che, noch mehr bevorzugt für mindestens zwei Wochen, besonders bevorzugt für mindestens drei Wochen. Vorzugsweise wird die Fer ¬ mentation durchgeführt bis ein pH Wert von unter 5, bevorzugt von unter 4, noch mehr bevorzugt von unter 3,5, besonders bevorzugt von unter 3 erreicht ist.

Besonders bevorzugt ist die Zugabe der Saponine vor der be ¬ sagten Fermentation. Dadurch werden die vorteilhaften Wirkungen des Reinigungsmittels erhöht, insbesondere durch eine positive Wirkung auf die fermentierenden Milchsäurebakterien bzw. die gegebenenfalls vorhandenen Zuckerhefen.

Ein weiterer vorteilhafter Effekt der Zugabe der Saponine vor der besagten Fermentation ergibt sich insbesondere wenn die Saponine in Form von saponin-haltigen Pflanzenbestandteilen wie hierin beschrieben zugegeben werden. Da Saponine in Pflanzenbestandteilen üblicherweise gebunden vorkommen , bewirkt die Fermentation in Anwesenheit der Pflanzenbestandteile ein besseres Herauslösen der Saponine und fördert die Haltbarkeit. Außerdem kann so eine vorherige, energie- und kostenaufwendige Extraktion der Saponine entfallen.

In einer höchst bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Zugabe der Saponine dadurch, dass saponin-haltige Pflanzenbestandteile, insbesondere von Kastanie (bevorzugt die Früchte, inbesondere der Echten Rosskastanie) , Efeu (bevorzugt die Blätter, insbesondere des Gemeinen Efeus) , Waschnussbaum (bevorzugt die Früchte - „Waschnüsse") , Birke (be ¬ vorzugt die Blätter) oder Seifenkraut (bevorzugt das Rhizom, insbesondere des Echten Seifenkrauts) , zum Milchsäurebakterien umfassenden Präparat zugegeben werden. Wie erwähnt, sind diese für ihren hohen Saponingehalt bekannt und deshalb hervorragend für die vorliegende Erfindung geeignet. Vorzugsweise werden die Pflanzenbestandteile vor Zugabe zerkleinert, insbesondere durch Mahlen in einem Mörser, gegebenenfalls unter Zugabe von ätherischen Ölen wie beispielsweise den oben genannten. Bevorzugte ma ¬ chen im so hergestellten Reinigungsmittel Saponine aus Kastanie und/oder Efeu mindestens 50%, bevorzugt mindestens 75%, mehr be ¬ vorzugt mindestens 90%, insbesondere 99% der Masse der beinhal ¬ teten Saponine aus.

Mit „Massenkonzentration" in Flüssigkeiten ist die Masse [kg] des gelösten Stoffes pro Volumen der Lösung [1] gemeint. Üblicherweise wird sie in Prozent angegeben und bezieht sich dann auf die Masse des gelösten Stoffes (in Gramm) pro 100ml Lösung.

Unter dem Begriff eines „lebensfähigen" Mikroorganismus ist zu verstehen, dass der Mikroorganismus bei zum Leben geeigneten Bedingungen (z.B. 25°C bei ausreichend Feuchtigkeit und Nähr ¬ stoffen) Stoffwechsel durchführt und sich gegebenenfalls ver ¬ mehrt. Ein solcher Mikroorganismus ist auch dann als lebensfähig zu betrachten, wenn er gerade keinen Stoffwechsel durchführt (möglicherweise im gefrorenen oder ausgetrockneten Zustand) , sofern sich Stoffwechsel wieder einstellt, sobald zum Leben geeig ¬ nete Umweltbedingungen herrschen. Für Milchsäurebakterien und Zuckerhefe sind diese Umweltbedingungen bekannt, insbesondere vermehren sie sich unter Optimalbedingungen wie einer Temperatur von 30°C und ausreichend Nährstoffen und Feuchtigkeit.

Unter dem Begriff „cellulolytisch" in Bezug auf ein Bakterium ist zu verstehen, dass das Bakterium Cellulose als Nährstoff verwenden kann. Insbesondere bedeutet „cellulolytisch" , dass sich das Bakterium in einem cellulosebasierten Nährmedium (z.B. 1 g (NH 4 ) 2 S0 4 , 1 g K 2 HP0 4 , 0,5 g MgS0 4 , 0, 001 g NaCl, 15 g Agar, 10 g Carboxymethylcellulose (CMC) und 0,2 g Cycloheximid auf einen Liter destilliertes Wasser) in Kultur vermehren kann.

Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Bei ¬ spiele, auf die sie selbstverständlich nicht eingeschränkt ist, näher erläutert.

Beispiele

Beispiel 1 - Herstellung des Reinigungsmittels als Konzentrat

100g getrocknete Rosskastanien (von Aesculus hippocastanum) zerreiben oder zermahlen und mit 10ml eines ätherischen Öls vermengen. Dazu 890ml Original Kanne Brottrunk® (ein Gärschlamm der Milchsäurebakterien beinhaltet) geben.

Bei einer Temperatur von 36°C 4 Wochen fermentieren und im Anschluss die Feststoffe mit einem feinen Sieb entfernen. Da ¬ nach folgt eine Reife- und Absetzphase von weiteren 2-4 Wochen bei etwa 20°C. Das nachfolgende Filtrieren (Porengröße 30ym) und Abfüllen in einen Kanister schließt die Produktion des Reini- gungsmittels ab.

Beispiel 2 - Herstellung des Reinigungsmittels als Konzentrat

50g getrocknete Rosskastanien (von Aesculus hippocastanum) und 50g Efeu (Hedera helix) zerreiben oder zermahlen und mit 10ml eines ätherischen Öls vermengen. Dazu 30g Vollkorn-Dinkelmehl, 860ml lauwarmes Wasser, 5g Bio-Sauerteig getrocknet (der Milch ¬ säurebakterien beinhaltet) und 5g Bio-Hefe geben.

Bei einer Temperatur von 36°C 4 Wochen fermentieren und im Anschluss die Feststoffe mit einem feinen Sieb entfernen. Da ¬ nach folgt eine Reife- und Absetzphase von weiteren 2-4 Wochen bei etwa 20°C. Das nachfolgende Filtrieren (Porengröße 30ym) und Abfüllen in einen Kanister schließt die Produktion des Reinigungsmittels ab.

Beispiel 3 - Anwendung

20ml des im Herstellungsbeispiel erhaltenen Konzentrats mit warmem Wasser auf 1000ml verdünnen und mit einem Wischmob auf einer steinernen Terrassenfläche so viel der Verdünnung aufbringen, dass die gesamte Terrassenfläche mit der Verdünnung benetzt ist. Drei Minuten einwirken lassen, danach die Terrasse mit Wasser abspülen. Mit der überschüssigen Verdünnung Pflanzen im Garten begießen und/oder die Blätter besprühen.

Die Terrassenfläche konnte effektiv gereinigt werden, wobei nachhaltig eine Besiedelung durch andere Organismen (Pilze, Flechten) vermieden wurde. Die behandelten Pflanzen zeigten im Vergleich zu unbehandelten Pflanzen stärkeres Wachstum und geringeren Pilzbefall. Besonders gute Ergebnisse brachte die oben genannte Verdünnung im Vergleich zu einen herkömmlichen Reinigungsmittel im Einsatz auf Holzböden. Hier wurden neben der schonenden Reinigung auch pflegende Effekte festgestellt die sich in Farbfrische und Glanz zeigten, insbesondere nach mehrma ¬ ligem Reinigen.

Beispiel 4 - Anwendung

Der Einsatz der vorliegenden Erfindung als Pflanzenstärkungs- mittel zeigte ausgeprägte Wirkungen auf Wachstum, Blattglanz und Blattfarbe. Weiters wurde bei Pflanzen nach mehrmaligem Besprü ¬ hen über zwei Wochen ein „Lotosblüten-Effekt" beobachtet.

Beispiel 5 - Vergleichstest

In einem Test wurden folgende Produkte bzw. Rezepturen verglichen :

A) Handelsüblicher Allzweckreiniger mit künstlichen Tensiden und Essigzusatz

B) Probiotischer Reiniger mit „Effektiven Mikroorganismen" und künstlichen Tensiden

C) Die Bestandteile (Brottrunk, Mischung aus Rosskas ¬ tanie, Efeu und Seifenkraut, Duftöle) werden gemischt und nach kurzer Zeit verwendet - eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels

D) Die Bestandteile (Brottrunk, Mischung aus Rosskastanie, Efeu und Seifenkraut, Duftöle) werden gemischt und fermen ¬ tiert wie in Beispiel 1 beschrieben - eine weitere Ausfüh ¬ rungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels

E) Die Bestandteile (Brottrunk, Mischung aus Rosskastanie, Efeu und Seifenkraut, „Laubkompost", Duftöle) werden ge ¬ mischt und fermentiert wie in Beispiel 1 beschrieben - ei ¬ ne weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels .

F) Die Bestandteile (gekeimtes Getreide, Bio-Sauerteig, Bio- Hefe, Mischung aus Rosskastanie, Efeu und Seifenkraut, Wild ¬ kräuter und Wildfrüchte, Zitronen, Laubkompost, Duftöle) wer ¬ den gemischt, fermentiert und verarbeitet wie im Beispiel 6 unten beschrieben - eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels.

Der Vergleich erfolgte in folgenden Punkten:

Produktstabilität / Haltbarkeit

Reinigung von harten und weichen Oberflächen

Autoreinigung (Außen, Innen, Glas, Felgen) Oberflächenpflege (Farbfrische, Glanz)

Trocknungszeit

Wieder erschmutzung

Wirkung auf Pflanzen (Wachstum, Blattglanz u. färbe)

Tierhaltung in Landwirtschaft (Stallgeruch,

Gülle)

Tierpflege (Fellpflege, Fliegenbelastung)

Das Ergebnis unter den getesteten Produkten bzw. Rezepturen zeigt, dass die Rezepturen „E" und „F" insgesamt am wirkungs ¬ vollsten sind, wobei „F" zu besseren Resultaten als „E" führt, insbesondere im Bereich Tierhaltung (Stallgeruch usw.) und Tierpflege (Fellpflege, Fliegenbelastung) . Ein Langzeittest mit der Dauer eines Jahres hat die oben genannten Ergebnisse bestätigt.

Beispiel 6 - Herstellung des Reinigungsmittels

Es wird gereinigtes Getreide (Braugerste oder Brauweizen) in Wasser eingeweicht und bei einer Temperatur von 15-18 Grad C zur Keimung gebracht. Im Mehlkörper werden dadurch verstärkt Enzyme gebildet .

Es erfolgt die Fermentation, dazu werden folgende Komponenten verwendet :

50g getrocknete und gemahlene Rosskastanien

50g getrockneter und gemahlener Efeu, Seifenkraut, Birkenblätter oder Laubkompost

40g des frisch gekeimten Getreides

5g Bio-Sauerteig (beinhaltet Milchsäurebakterien)

5g Bio-Hefe

850ml unbehandeltes Wasser (ca. 30°C)

Bei einer Temperatur von 36°C 4 Wochen fermentieren und im An- schluss Feststoffe mit einem feinen Sieb entfernen (jedoch kei ¬ nesfalls sterilfiltrieren) . Der pH-Wert des Reinigungsmittels liegt nach der Fermentation bereits zwischen 2,5 und 3,0. Zum Filtrat (Volumen: 840 ml) werden die folgenden Bestandteile zugegeben :

25g pürierte, antioxidativ hoch wirksame Früchte und Kräu ¬ ter (Brennessel, Löwenzahn, Oregano, Basilikum, Hagebutte, Sand ¬ dorn, Zitronen etc)

25 g pürierte Zitronen

10ml Zitronenöl oder ein anderes ätherisches Öl

Bei einer Temperatur von 36° erfolgt die zweite Fermentation für 2 Wochen, im Anschluss werden die Feststoffe mit einem feinen Sieb entfernt (jedoch keinesfalls sterilfiltrieren). Der pH-Wert ist durch die zugegebenen Zitronen und die Nachfermentation weiter abgesunken.

Es folgt bei 20°C eine Reife- und Absetzphase für 2-4 Wochen. Bei Bedarf kann der pH-Wert durch Zugabe einer Säure (z.B. Zitronensäure) auf den Zielwert 2,5 eingestellt werden

Abschließend wird nochmals filtriert (Porengröße des Filters: 30ym) und das Filtrat in einen Kanister abgefüllt.