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Title:
COATING DEVICE AND CORRESPONDING COATING PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/108568
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a coating device and to a corresponding coating process for coating components (1), in particular motor vehicle body components, with a coating medium (for example, paint), with a coating robot (3) with a first printing head (9) which is mounted on the coating robot (3). One variant of the invention provides that the first printing head (9) is mounted exchangeably on the coating robot (3) and can be exchanged for a second printing head (13) in the case of a color change. Another variant of the invention provides, in contrast, that, in addition to the first printing head, a second printing head is mounted on the coating robot (3), wherein the two printing heads apply in each case one defined coating medium, in order to make a color change possible without a printing head exchange.

Inventors:
FRITZ HANS-GEORG (DE)
WÖHR BENJAMIN (DE)
KLEINER MARCUS (DE)
BUBEK MORITZ (DE)
BEYL TIMO (DE)
HERRE FRANK (DE)
SOTZNY STEFFEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/081108
Publication Date:
June 21, 2018
Filing Date:
December 01, 2017
Export Citation:
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Assignee:
DUERR SYSTEMS AG (DE)
International Classes:
B05B12/14; B05B1/16; B05B15/531; B05B15/55; B05B15/555; B05B15/58; B41J2/165; B41J3/407; B41J3/54; B05B13/04
Domestic Patent References:
WO2005016556A12005-02-24
Foreign References:
DE102012005087A12012-10-04
JP2013067179A2013-04-18
DE102013002412A12014-08-14
US9108424B22015-08-18
DE102010019612A12011-11-10
DE60125369T22007-10-04
DE69836128T22007-08-16
DE102004044655A12006-03-30
DE102013205171A12014-09-25
DE60001898T22004-02-19
EP1946846A22008-07-23
DE68924202T21996-02-15
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Beschichtungseinrichtung zur Beschichtung von Bauteilen (1) mit einem Beschichtungsmittel , insbesondere zur Lackie¬ rung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen (1) mit einem Lack, mit

a) einem mehrachsigen Beschichtungsroboter (3) , insbesondere mit

al) einer seriellen Roboterkinematik (4-8),

a2) mindestens sechs oder sieben beweglichen Roboterachsen, und/oder

a3) einer mehrachsigen Roboterhandachse (8), sowie mit b) einem ersten Druckkopf (9) mit

bl) mindestens einer Düse (22) zur Abgabe eines Be- schichtungsmittelstrahls des Beschichtungsmittels aus der Düse auf die Oberfläche des zu beschichten- den Bauteils (1), und

b2) mindestens einem Druckkopfventil (20) zur Steuerung der Beschichtungsmittelabgabe durch die Düse (22), b3) wobei der erste Druckkopf (9) an dem Beschichtungs¬ roboter (3) montiert ist und von dem Beschichtungs- roboter (3) über die Oberfläche des zu beschichten¬ den Bauteils (1) geführt wird,

dadurch gekennzeichnet,

c) dass der erste Druckkopf (9) auswechselbar an dem Be¬ schichtungsroboter (3) montiert ist und bei einem Farb- Wechsel gegen einen zweiten Druckkopf (13) ausgewechselt werden kann, oder

d) dass zusätzlich zu dem ersten Druckkopf (A) ein zweiter Druckkopf (B) an dem Beschichtungsroboter (3) montiert ist, wobei die beiden Druckköpfe (A, B) jeweils ein be- stimmtes Beschichtungsmittel applizieren, um ohne einen Druckkopfaustausch einen Farbwechsel zu ermöglichen.

2. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeich- net durch eine Ablageeinrichtung (10) zur Ablage des von dem

Beschichtungsroboter (3) demontierten ersten Druckkopfs in der Ablageeinrichtung (10) und zur Aufnahme des in der Ablageeinrichtung (10) befindlichen zweiten Druckkopfs anstelle des abgelegten ersten Druckkopfs für eine anschließende Be- schichtungsmittelapplikation mit dem aufgenommenen zweiten Druckkopf .

3. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablageeinrichtung (10) eine Nassabla- gereinrichtung (10) ist, in der die Düsen (22) des abgelegten Druckkopfs feucht gehalten werden, um ein Antrocknen des flüssigen Beschichtungsmittels während der Ablage zu verhin¬ dern . 4. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet,

a) dass die Nassablagereinrichtung (10) ein Flüssigkeits¬ bad (11) aufweist, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist und in die der Druckkopf (9) während der Ablage zu- mindest teilweise eingetaucht wird, wobei die Flüssig¬ keit ein Antrocknen des flüssigen Beschichtungsmittels während der Ablage verhindert, und/oder

b) dass die Nassablagereinrichtung (10) ein mit einer

Flüssigkeit getränktes Flies beinhaltet auf das der Druckkopf (9) während der Ablage zumindest teilweise aufgelegt wird, wobei die Flüssigkeit ein Antrocknen des flüssigen Beschichtungsmittels während der Ablage verhindert .

5. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet,

a) dass der Druckkopf (9, 13, A, B) einen Einlass (30) aufweist, um dem Druckkopf (9, 13, A, B) im abgelegten Zustand in der Nassablagereinrichtung (10) das Be- schichtungsmittel oder ein Spülmittel zuzuführen, b) dass der Druckkopf (9, 13, A, B) einen Auslass (31) aufweist, um aus dem Druckkopf (9, 13, A, B) im abge¬ legten Zustand in der Nassablagereinrichtung (10) das Beschichtungsmittel oder das Spülmittel zurückzuführen, c) dass die Nassablagereinrichtung (10) Zirkulationsanschlüsse (15, 16) aufweist, die während der Ablage des Druckkopfs (9, 13, A, B) mit dem Einlass (30) und dem Auslass (31) des Druckkopfs verbunden sind, um das Be¬ schichtungsmittel oder ein Spülmittel während der Abla¬ ge durch den abgelegten Druckkopf (9, 13, A, B) zirku¬ lieren zu lassen.

6. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

a) dass der erste Druckkopf (A) Beschichtungsmittel appli¬ zieren kann, während der zweite Druckkopf (B) mit einem Spülmittel gespült wird, und

b) dass der zweite Druckkopf (B) Beschichtungsmittel ap¬ plizieren kann, während der erste Druckkopf (A) mit dem Spülmittel gespült wird, und

c) dass die beiden Druckköpfe (A, B) jeweils abwechselnd mit dem Spülmittel gespült werden und Beschichtungsmit¬ tel applizieren.

7. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 6,

dadurch gekennzeichnet, a) dass ein erster Beschichtungsmittelkreis durch den ers¬ ten Druckkopf (A) verläuft, so dass das Beschichtungs- mittel durch den ersten Druckkopf (A) zirkulieren kann, b) dass ein zweiter Beschichtungsmittelkreis durch den

zweiten Druckkopf (B) verläuft, so dass das Beschich- tungsmittel durch den zweiten Druckkopf (B) zirkulieren kann .

Beschichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1, 6 7, dadurch gekennzeichnet,

dass für jedes zu applizierende Beschichtungsmittel je weils ein separater Druckkopf (A, B) an dem Beschich- tungsroboter (3) angebracht ist, so dass die Druckköpf jeweils nur von dem zugehörigen Beschichtungsmittel durchströmt werden, und/oder

dass die Anzahl der an dem Beschichtungsroboter (3) montierten Druckköpfe (A, B) größer ist als 2 oder und/oder

dass die Anzahl der an dem Beschichtungsroboter (3) montierten Druckköpfe (A, B) kleiner ist als 6,

und/oder

dass die einzelnen Druckköpfe (A, B) jeweils an eine separate Beschichtungsmittelzuleitung angeschlossen sind, so dass die Beschichtungsmittelzuleitungen jeweils nur von dem zugehörigen Beschichtungsmittel durchströmt werden.

9. Beschichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1, 6 o- der 7, dadurch gekennzeichnet,

a) dass für jedes zu applizierende Beschichtungsmittel je¬ weils ein separater Druckkopf (A, B) in der Ablageeinrichtung (10) vorhanden ist, so dass die Druckköpfe je¬ weils nur von dem zugehörigen Beschichtungsmittel durchströmt werden, und/oder b) dass die Anzahl der an dem Beschichtungsroboter (3) montierten Druckköpfe (A, B) größer ist als 2, 4, 6, 10, 20, und kleiner ist als 30, 40 oder 50 und/oder c) dass die einzelnen Druckköpfe (A, B) jeweils an eine separate Beschichtungsmittelzuleitung angeschlossen sind, so dass die Beschichtungsmittelzuleitungen jeweils nur von dem zugehörigen Beschichtungsmittel durchströmt werden.

10. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Zeitsteuerung zur zeit¬ gesteuerten Spülung des ersten Druckkopfs (9, 13, A, B) und/oder des zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) mit einem Spül¬ mittel .

11. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet,

a) dass die Zeitsteuerung jeweils nach Ablauf eines vorge¬ gebenen Spülintervalls einen Spülvorgang des ersten Druckkopfs (9, 13, A, B) und/oder des zweiten Druckkopfs auslöst, insbesondere nach einem Spülintervall von lh, 2h oder 4h, und/oder

b) dass die Zeitsteuerung jeweils nach Ablauf einer vorge¬ gebenen Stillstandsdauer eines die zu beschichtenden Bauteile (1) fördernden Förderers einen Spülvorgang des ersten Druckkopfs (9, 13, A, B) und/oder des zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) auslöst, insbesondere nach ei¬ ner Stillstandsdauer von mehr als 10min, 20min, 30min oder lh.

12. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, a) dass zur Reinigung des ersten Druckkopfs (9, 13, A, B) und/oder des zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) eine Rei¬ nigungsvorrichtung (12) vorgesehen ist, und/oder b) dass die Reinigungsvorrichtung (12) getrennt von dem Beschichtungsroboter (3) ortsfest angeordnet ist, und/oder

c) dass der Beschichtungsroboter (3) den ersten und/oder den zweiten Druckkopf (9, 13, A, B) in die Reinigungs¬ vorrichtung (12) einführen kann, um den ersten und/oder den zweiten Druckkopf in der Reinigungsvorrichtung zu reinigen, und/oder

d) dass die Reinigungsvorrichtung (12) und die Ablageeinrichtung (10) ein einheitliches Bauteil bilden. 13. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

a) dass für einen Farbwechsel eine kurze Farbwechselzeit benötigt wird, wobei die Farbwechselzeit kürzer ist als al) lh, 20min, 10min, 1min, 30s, 10s oder 5s, oder a2) eine Wechselzeit zwischen zwei aufeinander folgenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen bei einer Stop-and-Go-Förderung der Kraftfahrzeugkarosserie¬ bauteile durch die Lackieranlage, oder a3) ein zeitlicher Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen bei einer kontinuierlichen Line-Tracking-Förderung der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile durch die Lackier¬ anlage, und/oder

b) dass bei einem Farbwechsel ein geringer Beschichtungs- mittelverlust von weniger als 51, 21, 200ml, 20ml, 10ml

5ml oder weniger als 2ml entsteht, und/oder

c) dass bei einem Farbwechsel ein geringer Spülmittelbe¬ darf von weniger als 101, 51, 21, 200ml, 100ml, 50ml, 20ml oder weniger als 10ml entsteht.

14. Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

a) dass der erste und/oder zweite Druckkopf (9, 13, A, B) einen eng begrenzten Beschichtungsmittelstrahl abgibt im Gegensatz zu einem Sprühnebel, und/oder

b) dass der erste und/oder zweite Druckkopf (9, 13, A, B) einen Tröpfchenstrahl abgibt im Gegensatz zu einem in Strahllängsrichtung zusammen hängenden Beschichtungsmittelstrahl, oder

c) dass der erste und/oder zweite Druckkopf (9, 13, A, B) einen in Strahllängsrichtung zusammen hängenden Beschichtungsmittelstrahl abgibt im Gegensatz zu einem Tröpfchenstrahl, und/oder

d) dass der Beschichtungsmitteldruck mit einer maximalen Schwankungsbreite von ±500mbar, ±200mbar, ±100mbar, ±50mbar kontrolliert wird, und/oder

e) dass der erste und/oder zweite Druckkopf (9, 13, A, B) einen Auftragswirkungsgrad von mindestens 80%, 90%, 95 oder 99% aufweist, so dass im Wesentlichen das gesamte applizierte Beschichtungsmittel vollständig auf dem Bauteil (1) abgelagert wird, ohne dass Overspray ent¬ steht, und/oder

f) dass der erste und/oder zweite Druckkopf (9, 13, A, B) eine Flächenbeschichtungsleistung von mindestens 0,5 m2/min, lm2/min, 2m2/min oder mindestens 3m2/min aufweist, und/oder

g) dass der Volumenstrom des applizierten Beschichtungs- mittels und damit die Austrittsgeschwindigkeit des Be- schichtungsmittels so eingestellt wird, dass das Be¬ schichtungsmittel nach dem Auftreffen auf das Bauteil (1) nicht von dem Bauteil (1) abprallt, und/oder h) dass die Austrittsgeschwindigkeit des Beschichtungsmit tels aus dem ersten und/oder zweiten Druckkopf (9, 13, A, B) mindestens 5 m/s, 7 m/s oder 10 m/s beträgt, und/oder

i) dass die Austrittsgeschwindigkeit des Beschichtungsmit- tels aus dem ersten und/oder zweiten Druckkopf (9, 13, A, B) höchstens 30 m/s, 20 m/s oder 10 m/s beträgt, und/oder

j) dass der Applikationsabstand mindestens 4mm, 10 mm oder 40 mm und/oder beträgt, und/oder

k) dass der Applikationsabstand höchstens 200mm oder 100 mm beträgt, und/oder

1) dass das Beschichtungsmittel ein Lack ist, insbesondere ein Basislack, ein Klarlack, ein Effektlack, ein Mica- Lack oder ein Metallic-Lack, und/oder

m) dass das Beschichtungsmittel ein Wasserlack oder ein Lösemittellack ist, und/oder

n) dass der erste und/oder zweite Druckkopf (9, 13, A, B) mindestens einen elektrisch ansteuerbaren Aktor aufweist, um Tropfen des Beschichtungsmittels aus dem ers¬ ten bzw. zweiten Druckkopf (9, 13, A, B) auszustoßen, insbesondere einen Magnetaktor oder einen Piezoaktor.

15. Beschichtungsverfahren zur Beschichtung von Bauteilen (1) mit einem Beschichtungsmittel, insbesondere zur Lackie¬ rung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen (1) mit einem Lack, insbesondere mittels einer Beschichtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den folgenden Schritten :

a) Bewegen eines ersten Druckkopfs (9) mit mindestens ei¬ ner Düse (22) und einem zugehörigen Druckkopfventil (20) mittels eines mehrachsigen Beschichtungsroboters

(3) über eine Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils ( 1 ) , und

b) Abgabe eines Beschichtungsmittelstrahls eines ersten Beschichtungsmittels durch die Düse (22) des ersten Druckkopfs (9) auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils ( 1 ) ,

gekennzeichnet durch einen Farbwechsel mit folgenden Schrit¬ ten :

c) Auswechseln des ersten Druckkopfs (9) durch einen zweiten Druckkopf (13) zur anschließenden Abgabe eines Be- schichtungsmittelstrahls eines zweiten Beschichtungs- mittels durch den zweiten Druckkopf (13) auf die Ober¬ fläche des zu beschichtenden Bauteils (1), oder

d) Umschalten der Beschichtungsmittelabgabe von dem ersten Druckkopf (A) auf einen zweiten Druckkopf (B) , der an demselben Beschichtungsroboter (3) montiert ist zur anschließenden Abgabe eines Beschichtungsmittelstrahls eines zweiten Beschichtungsmittels durch den zweiten Druckkopf (B) .

16. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch folgende Schritte bei dem Farbwechsel:

a) Ablegen des ersten Druckkopfs (9) von dem Beschich- tungsroboter (3) in einer Ablageeinrichtung (10), und b) Aufnehmen des zweiten Druckkopfs (13) von dem Beschichtungsroboter (3) , insbesondere von der Ablageeinrichtung (10). 17. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

a) Baden oder zumindest teilweise Eintauchen des abgeleg¬ ten ersten bzw. zweiten Druckkopfs in einem Flüssigkeitsbad (11) in der Ablageeinrichtung (10), um ein An- trocknen des Beschichtungsmittels in dem abgelegten ersten bzw. zweiten Druckkopf (9, 13, A, B) zu verhindern, und/oder

b) Befeuchten des abgelegten ersten bzw. zweiten Druckkopfs auf einem Befeuchtungsflies (11) in der Ablage- einrichtung (10), um ein Antrocknen des Beschichtungs- mittels in dem abgelegten ersten bzw. zweiten Druckkopf (9, 13, A, B) zu verhindern, und/oder

c) Zirkulieren von Beschichtungsmittel und/oder Spülmittel durch den abgelegten ersten bzw. zweiten Druckkopf (9, 13, A, B) in der Ablageeinrichtung (10), um ein Antrocknen des Beschichtungsmittels in dem abgelegten ersten bzw. zweiten Druckkopf (9, 13, A, B) zu verhindern .

18. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 16, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

a) dass der erste Druckkopf (A) Beschichtungsmittel appli¬ ziert, während der zweite Druckkopf (B) mit einem Spül¬ mittel gespült wird, und

b) dass der zweite Druckkopf (B) Beschichtungsmittel ap¬ pliziert, während der erste Druckkopf (A) mit einem Spülmittel gespült wird.

19. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 15 bis

18, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

a) Applizieren des ersten Beschichtungsmittels durch den ersten Druckkopf (A) , während das zweite Beschichtungs¬ mittel bei geschlossenen Druckkopfventilen (20) des zweiten Druckkopfs (B) durch den zweiten Druckkopf (B) zirkuliert, und

b) Applizieren des zweiten Beschichtungsmittels durch den zweiten Druckkopf (B) , während das erste Beschichtungs¬ mittel bei geschlossenen Druckkopfventilen (20) des ersten Druckkopfs (A) durch den ersten Druckkopf zirku¬ liert .

20. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 15 bis

19, gekennzeichnet durch folgende Schritte bei einem Färb- Wechsel von einem lösemittelbasierten Lack zu einem Wasserlack :

a) Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs mit einem Lö- semittel-Spülmittel ,

b) Optional Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs mit einem Trennmittel, insbesondere mit Alkohol,

c) Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs mit einem

wasserbasierten Spülmittel.

21. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, gekennzeichnet durch folgende Schritte bei einem Farb¬ wechsel :

a) Sequentielles Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs

(9, 13, A, B) mit unterschiedlichen Spülmitteln, insbesondere mit einem zunehmenden Gehalt von organischem Lösemittel, und/oder

b) Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) mit einem Universalspülmittel sowohl zum Ausspülen von wasserbasiertem Lack als auch zum Ausspülen von Lösemittellack, und/oder

c) Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) mit einem Gemisch aus Pulsluft, Spülmittel und/oder Ae¬ rosol, und/oder

d) Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) mit einem mit einem VOC-freien Spülmittel.

22. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, gekennzeichnet durch folgende Schritte bei einem Farb¬ wechsel :

a) Einführen des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) in eine Reinigungsvorrichtung (12),

b) Reinigen des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) in der Reinigungsvorrichtung (12), insbesondere durch bl) Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) in der Reinigungsvorrichtung (12) mit einem Spülmittel, und/oder

b2) Besprühen der Außenflächen des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) mit einem Reinigungsmit¬ tel, und/oder

c) Auffangen und Entsorgen der in der Reinigungsvorrichtung (12) ausgebrachten Flüssigkeiten, insbesondere des Spülmittels, der Reinigungsflüssigkeit und der ausge¬ spülten Beschichtungsmittelreste, und/oder

d) Andrücken mit einem neuen Beschichtungsmittel in der Reinigungsvorrichtung (12), vorzugsweise bis das neue Beschichtungsmittel mit einer definierten Menge aus der Düse (22) des Druckkopfs (9, 13, A, B) austritt.

23. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 22, gekennzeichnet durch folgende Schritte bei einem Farb¬ wechsel :

a) Spülen des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) mit einem Spülmittel, insbesondere mit einem reinen Spülmittel oder mit einem Spülmittel-Pulsluft-Gemisch, wobei das Spülmittel bzw. das Spülmittel-Pulsluft- Gemisch abwechselnd in eine Rückführung (31) und durch die Düse (22) des Druckkopfs (9, 13, A, B) abgeführt wird, und/oder

b) Spülen eines Spulenrohrs (24) des ersten oder zweiten Druckkopfs (9, 13, A, B) mit einem Spülmittel und/oder mit einem Spülmittel-Pulsluft-Gemisch in Richtung der Düse (22) des Druckkopfs (9, 13, A, B) , wobei das Spu¬ lenrohr (24) mit einer Spule (23) zur elektromagneti¬ schen Druckkopfbetätigung bewickelt ist, und/oder c) dass ein Spülmittel und/oder ein Spülmittel-Pulsluft- durch die Beschichtungsmittelzuführung des Druckkopfs (9, 13, A, B) und in das Spulenrohr (24) des Druckkopfs (9, 13, A, B) geleitet wird, um das Spulenrohr (24) zu reinigen, und/oder

d) dass das Spülmittel nach einem Farbwechsel mindestens teilweise als Sperrmedium in dem Spulenrohr (24) verbleibt, und/oder

e) dass die Düse (22) des Druckkopfs (9, 13, A, B) nicht gespült wird und in der Düse (22) verbliebene Beschich- tungsmittelreste des alten Beschichtungsmittels beim Andrücken mit dem neuen Beschichtungsmittel aus der Dü¬ se (22) herausgedrückt werden.

Description:
BESCHREIBUNG Beschichtungseinrichtung und

entsprechendes Beschichtungsverfahren

Die Erfindung betrifft eine Beschichtungseinrichtung zur Be- schichtung von Bauteilen mit einem Beschichtungsmittel, ins- besondere zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen mit einem Lack. Weiterhin betrifft die Erfindung ein entsprechendes Betriebsverfahren.

Zur Serienlackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen werden als Applikationsgerät üblicherweise Rotationszerstäu ¬ ber eingesetzt, die jedoch den Nachteil eines beschränkten Auftragswirkungsgrades haben, d.h. nur ein Teil des appli ¬ zierten Lacks lagert sich auf den zu beschichtenden Bauteilen ab, während der Rest des applizierten Lacks als sogenannter Overspray entsorgt werden muss.

Eine neuere Entwicklungslinie sieht dagegen als Applikations ¬ gerät sogenannte Druckköpfe vor, wie beispielsweise aus

DE 10 2013 002 412 AI, US 9,108,424 B2 und DE 10 2010 019 612 AI bekannt sind. Derartige Druckköpfe geben im Gegensatz zu den bekannten Rotationszerstäubern keinen Sprühnebel des zu applizierenden Lacks ab, sondern einen räumlich eng begrenzten Lackstrahl, der sich nahezu vollständig auf dem zu la ¬ ckierenden Bauteil niederschlägt, so dass nahezu kein Over- spray entsteht.

Die bekannten Druckköpfe sind jedoch nicht auf einen Farb ¬ wechsel ausgelegt und eignen sich deshalb in der bisherigen Form nur sehr eingeschränkt zur Serienlackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen in einer Lackieranlage.

Darüber hinaus kann es in Lackierpausen passieren, dass der Lack in dem Druckkopf antrocknet oder austrocknet, was im schlimmsten Fall zu einem Funktionsverlust des Druckkopfs führen kann.

Ferner ist zum allgemeinen technischen Hintergrund der Erfin- dung hinzuweisen auf DE 601 25 369 T2, DE 10 2010 019 612 AI, WO 2005/016556 AI, DE 698 36 128 T2, DE 10 2004 044 655 AI, DE 10 2013 205 171 AI, DE 600 01 898 T2, EP 1 946 846 A2 , DE 10 2013 002 412 AI und DE 689 24 202 T2. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine ent ¬ sprechend verbesserte Beschichtungseinrichtung bzw. ein entsprechend verbessertes Beschichtungsverfahren mit einem

Druckkopf als Applikationsgerät zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Beschichtungs ¬ einrichtung bzw. ein erfindungsgemäßes Beschichtungsverfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.

Die Erfindung umfasst zwei Erfindungsvarianten, wonach der Druckkopf auswechselbar an dem Beschichtungsroboter montiert ist oder mehrere Druckköpfe an dem Beschichtungsroboter angebracht sind, die jeweils nur ein bestimmtes Beschichtungsmit- tel applizieren. Die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung dient vorzugs ¬ weise zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen mit einem Lack und ist konstruktiv entsprechend ausgelegt. Es besteht jedoch im Rahmen der Erfindung alternativ auch die Möglichkeit, dass andere Typen von Bauteilen beschichtet wer ¬ den . Darüber hinaus muss es sich bei dem applizierten Beschich- tungsmittel nicht notwendigerweise um Lack (z.B. Wasserlack, lösemittelbasierter Lack, Klarlack, Basislack, etc.) handeln. Vielmehr kann die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung auch zur Applikation von anderen Beschichtungsmitteln ausge- legt sein, wie beispielsweise zur Applikation von Klebstof ¬ fen, Dämmstoffen, Dichtstoffen, Primern, etc., um nur einige Beispiele zu nennen.

Die erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung weist zunächst in Übereinstimmung mit dem Stand der Technik mindestens einen mehrachsigen Beschichtungsroboter auf, der vorzugsweise eine serielle Roboterkinematik, mindestens sechs oder sieben bewegliche Roboterachsen und eine mehrachsige Roboterhandachse aufweist. Derartige Beschichtungsroboter sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt und müssen deshalb nicht näher be ¬ schrieben werden.

Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Beschichtungsein ¬ richtung in Übereinstimmung mit dem Stand der Technik mindes- tens einen ersten Druckkopf auf, um das Beschichtungsmittel auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils zu appli ¬ zieren. Der Druckkopf weist mindestens eine Düse auf, um ei ¬ nen Beschichtungsmittelstrahl des Beschichtungsmittels auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils abzugeben. Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Druckkopfs ist also zu unterscheiden von den üblicherweise als Applika ¬ tionsgerät verwendeten Zerstäubern, die keinen räumlich eng begrenzten Beschichtungsmittelstrahl abgeben, sondern einen Sprühnebel des Beschichtungsmittels. Ansonsten ist der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Druckkopfs all ¬ gemein zu verstehen, so dass verschiedene Konstruktionsprinzipien bekannter Druckköpfe eingesetzt werden können. Vorzugsweise ist der Druckkopf jedoch ähnlich aufgebaut zu den Druckköpfen, die beispielsweise in DE 10 2013 002 412 AI, US 9,108,424 B2 und DE 10 2010 019 612 AI beschrieben sind.

Weiterhin ist zu erwähnen, dass der Druckkopf mindestens ein Druckkopfventil aufweist, um die Beschichtungsmittelabgabe durch die Düse zu steuern. Dieses Druckkopfventil kann bei ¬ spielsweise einen elektrisch ansteuerbaren Magnetaktor aufweisen, um die Ventilstellung einzustellen, wobei der Aufbau und die Funktionsweise eines solchen Druckkopfventils an sich aus dem Stand der Technik bekannt sind und deshalb nicht nä- her beschrieben werden müssen.

Der Druckkopf ist hierbei an dem Beschichtungsroboter montiert und wird von dem Beschichtungsroboter programmgesteuert über die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils geführt, was ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt ist.

In einer ersten Variante der Erfindung ist der erste Druckkopf auswechselbar an dem Beschichtungsroboter montiert und kann bei einem Farbwechsel gegen einen zweiten Druckkopf aus- gewechselt werden, so dass die Druckköpfe selbst keinen Farb ¬ wechsel durchmachen müssen, sondern einfach durch einen anderen Druckkopf ausgetauscht werden.

In einer zweiten Erfindungsvariante ist dagegen an dem Be- schichtungsroboter zusätzlich zu dem ersten Druckkopf mindestens ein zweiter Druckkopf montiert, wobei die beiden Druck ¬ köpfe jeweils ein bestimmtes Beschichtungsmittel applizieren, um ohne einen Druckkopfaustausch einen Farbwechsel zu ermöglichen. Der erste Druckkopf kann dann beispielsweise schwar- zen Lack applizieren, wohingegen der zweite Druckkopf beispielsweise silbernen Lack applizieren kann.

Bei der vorstehend kurz beschriebenen ersten Variante der Er- findung ist vorzugsweise eine Ablageeinrichtung vorgesehen, um den von dem Beschichtungsroboter demontierten ersten

Druckkopf in der Ablageeinrichtung abzulegen und anstelle des abgelegten ersten Druckkopfs den zweiten Druckkopf aus der Ablageeinrichtung aufzunehmen.

Die Ablageeinrichtung ist vorzugsweise ortsfest in der Be- schichtungseinrichtung angeordnet und von dem Beschichtungsroboter erreichbar, so dass der Beschichtungsroboter den gerade montierten Druckkopf in der Ablageeinrichtung ablegen und den zuvor in der Ablageeinrichtung befindlichen anderen

Druckkopf aus der Ablageeinrichtung aufnehmen kann. Bei einem Farbwechsel legt der Beschichtungsroboter also den montierten Druckkopf in der Ablageeinrichtung ab und nimmt einen neuen Druckkopf aus der Ablageeinrichtung auf, damit dann mit die- sem neuen Druckkopf auch die neue Farbe appliziert werden kann .

Vorzugsweise ist die Ablageeinrichtung eine Nassablageeinrichtung oder Nasshaltevorrichtung, in der die Düsen des ab- gelegten Druckkopfs feucht gehalten werden, um ein Antrocknen des flüssigen Beschichtungsmittels während der Ablage zu ver ¬ hindern .

Der erfindungsgemäße Gedanke einer Nassablageeinrichtung kann auch im Zusammenhang mit einem fest montierten Druckkopf realisiert werden, d.h. bei einem Druckkopf, der nicht auswechselbar an dem Beschichtungsroboter montiert ist. Hierbei kann der Beschichtungsroboter den Druckkopf dann in Beschichtungs- pausen (z.B. in Schichtpausen oder während Wartungspausen) in der Nassablageeinrichtung platzieren, damit der Lack in dem Druckkopf nicht antrocknet.

In einem einfachen Ausführungsbeispiel einer solchen Nassab- lageeinrichtung kann ein Flüssigkeitsbad vorgesehen sein, das mit einer Flüssigkeit (z.B. Spülmittel, Verdünner) gefüllt ist und in das der Druckkopf während der Ablage zumindest teilweise eingetaucht wird, wobei die Flüssigkeit ein An ¬ trocknen des flüssigen Beschichtungsmittels auf der Außensei- te des Druckkopfs während der Ablage verhindert. Beim Eintau ¬ chen des Druckkopfs in das Flüssigkeitsbad sollten dann zu ¬ mindest die Düsen des Druckkopfs in das Flüssigkeitsbad ein ¬ getaucht sein, da die Düsen einen sehr kleinen Düsenquerschnitt haben und deshalb relativ leicht zusetzen können.

In einem anderen Ausführungsbeispiel ermöglicht die Nassabla ¬ geeinrichtung dagegen eine Fluidzirkulation durch den abgelegten Druckkopf. Hierzu weist der Druckkopf neben den Düsen jeweils einen Einlass und einen Auslass auf, um eine Flüssig- keit (z.B. Beschichtungsmittel , Spülmittel) durch den Druck ¬ kopf zirkulieren lassen zu können. Die Nassablageeinrichtung weist dann eine Andockeinrichtung auf, die es ermöglicht, mit Zirkulationsanschlüssen an den Einlass und den Auslass des abgelegten Druckkopfs anzudocken, damit die Nassablageein- richtung dann eine Flüssigkeit (z.B. Beschichtungsmittel oder Spülmittel) durch den abgelegten Druckkopf zirkulieren zu lassen. Bei der Ablage des Druckkopfs durch den Beschich- tungsroboter in der Nassablageeinrichtung erfolgt also zum einen eine Trennung des Druckkopfs von dem Beschichtungsrobo- ter und zum anderen eine Verbindung des Druckkopfs mit der Andockeinrichtung in der Nassablageeinrichtung.

Die Fluidzirkulation durch den abgelegten Druckkopf kann hierbei mit der zuvor verwendeten Farbe erfolgen, so dass der Druckkopf dann bereit ist, um wieder zur Applikation mit derselben Farbe von dem Beschichtungsroboter aufgenommen zu werden . Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass der abgelegte Druckkopf mit einem Spülmittel gereinigt und dann mit einem andersfarbigen Beschichtungsmittel angedrückt (d.h. gefüllt) wird, damit der Druckkopf dann für eine Applikation mit dem neuen Beschichtungsmittel bereit ist.

In der vorstehend kurz erwähnten zweiten Erfindungsvariante sind dagegen an dem Beschichtungsroboter mindestens zwei Druckköpfe montiert, die abwechselnd betrieben werden können. Dies ermöglicht auch einen sogenannten A/B-Betrieb, in dem der Druckkopf A Beschichtungsmittel appliziert, während der andere Druckkopf B mit einem Spülmittel gespült und ggf. mit einem andersfarbigen Beschichtungsmittel angedrückt wird. An ¬ schließend wird dann mit dem Druckkopf B Beschichtungsmittel appliziert, während der Druckkopf A mit Spülmittel gespült und ggf. mit einem andersfarbigen Beschichtungsmittel ange ¬ drückt wird. Dieser A/B-Betrieb ermöglicht bei einem Farb ¬ wechsel eine unterbrechungsfreie Beschichtung, da ohne Pause von dem Druckkopf A auf den Druckkopf B bzw. umgekehrt umge ¬ schaltet werden kann. Die zum Spülen und Andrücken des Druck- kopfs erforderliche Zeit führt hierbei also nicht zu einer

Unterbrechung des Beschichtungsbetriebs , was vorteilhaft ist.

Weiterhin besteht bei der vorstehend kurz erwähnten zweiten Erfindungsvariante die Möglichkeit, dass die mindestens zwei Druckköpfe an dem Beschichtungsroboter durch jeweils einen separaten Beschichtungsmittelkreis mit Beschichtungsmittel versorgt werden. Dies bietet den Vorteil, dass im Gegensatz zu dem vorstehend beschriebenen A/B-Betrieb kein separates A/B-Ventil bzw. eine entsprechende Ventilanordnung erforder- lieh ist. Allerdings müssen die beiden Beschichtungsmittel- kreise dann durch den Beschichtungsroboter hindurch bis zu den beiden Druckköpfen geführt werden. Es wurde bereits vorstehend kurz erwähnt, dass bei der zwei ¬ ten Erfindungsvariante an dem Beschichtungsroboter mindestens zwei Druckköpfe montiert sind, die wahlweise betrieben werden können. Dies bietet den Vorteil, dass die einzelnen Druckköp ¬ fe jeweils nur von einem Beschichtungsmittel durchströmt wer- den. Die Anzahl der an dem Beschichtungsroboter montierten

Druckköpfe ist deshalb vorzugsweise größer als 2, und kleiner als 6. Die einzelnen Druckköpfe sind dann vorzugsweise an ei ¬ ne separate Beschichtungsmittelzuleitung angeschlossen, so dass die Beschichtungsmittelzuleitungen jeweils nur von dem zugehörigen Beschichtungsmittel durchströmt werden.

Bei dieser zweiten Erfindungsvariante besteht auch die Mög ¬ lichkeit, dass einige Druckköpfe für häufig verwendete Be ¬ schichtungsmittel („high runner") vorgesehen sind und dann jeweils nur von dem zugehörigen häufig verwendeten Beschichtungsmittel durchströmt werden, ohne dass ein Farbwechsel an diesen Druckköpfen vorgesehen ist. Ein anderer Teil der

Druckköpfe oder sogar nur ein einziger Druckkopf ist dagegen zur Applikation von selten verwendeten Beschichtungsmitteln („low runner") vorgesehen und ermöglicht dabei einen Farbwechsel zwischen den verschiedenen selten verwendeten Beschichtungsmitteln. Dies bietet den Vorteil, dass bei den häufig verwendeten Beschichtungsmitteln überhaupt kein Farbwechsel mit entsprechenden Verlusten erforderlich ist. Bei der Applikation der selten verwendeten Beschichtungsmittel ist dann zwar ein Farbwechsel mit entsprechenden Verlusten erforderlich, allerdings fällt dies kaum ins Gewicht, da die mit Farbwechselverlusten verbundenen seltenen Beschichtungsmittel eben nur selten verwendet werden. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Beschichtungsein- richtung eine Zeitsteuerung aufweisen, um die Druckköpfe zeitgesteuert zu spülen. Beispielsweise kann die Zeitsteue- rung jeweils nach Ablauf eines vorgegebenen Spülintervalls einen Spülvorgang auslösen, beispielsweise nach einem Spülintervall von lh, 2h oder 4h. Darüber hinaus besteht die Mög ¬ lichkeit, dass die Zeitsteuerung jeweils nach Ablauf einer vorgegebenen Stillstandsdauer eines die zu beschichtenden Bauteile fördernden Förderers einen Spülvorgang auslöst, bei ¬ spielsweise nach einer Stillstandsdauer von mehr als 10min, 20min, 30min oder lh. Diese beiden Varianten einer Zeitsteuerung können jeweils allein oder in Kombination miteinander eingesetzt werden.

Darüber hinaus umfasst die erfindungsgemäße Beschichtungsein- richtung vorzugsweise eine Reinigungsvorrichtung, um die montierten oder demontierten Druckköpfe zu reinigen. Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Zerstäuberreinigungsgeräte bekannt, in die der Beschichtungsroboter den montierten Rotationszerstäuber einführt, wobei der Rotationszerstäuber dann innerhalb der Reinigungsvorrichtung mit einer Reinigungsflüssigkeit (z.B. Verdünner) besprüht wird, um den Rotationszerstäuber von außen zu reinigen. Die erfindungsgemäße Reini- gungsvorrichtung kann ähnlich aufgebaut sein, wobei die Reinigungsvorrichtung natürlich an die andere Außenkontur des Druckkopfs und an fehlende Funktionen wie z.B. Lenkluft ange- passt ist. Die Reinigungsvorrichtung ist vorzugsweise getrennt von dem Beschichtungsroboter ortsfest angeordnet, wobei die Reini ¬ gungsvorrichtung innerhalb des Arbeitsbereichs des Beschich- tungsroboters angeordnet sein muss, damit der Beschichtungs- roboter den Druckkopf in die Reinigungsvorrichtung einführen kann .

In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung bilden die Reinigungsvorrichtung und die Ablageeinrichtung ein einheitliches Bauteil. Dies bedeutet, dass die Ablageeinrichtung nicht nur zur Ablage, Aufnahme und Zwischenlagerung der

Druckköpfe dient, sondern auch zur Reinigung der Druckköpfe und zwar im abgelegten Zustand und/oder im montierten Zustand an dem Beschichtungsroboter .

Die Erfindung ermöglicht vorzugsweise eine sehr kurze Farb ¬ wechselzeit, die vorzugsweise kürzer ist als lh, 20min, 10min, 1min, 30s, 10s oder sogar kürzer als 5s.

Bei einer Stop-and-Go-Förderung der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile durch die Lackieranlage ist die Farbwechselzeit vor ¬ zugsweise kürzer als die Wechselzeit zwischen zwei aufeinan ¬ derfolgenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen, d.h. kürzer als die Förderdauer der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile zwi ¬ schen zwei Positionen.

Bei einer kontinuierlichen Line-Tracking-Förderung der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile durch die Lackieranlage ist die Farbwechselzeit dagegen vorzugsweise kürzer als der zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen. Im A/B-Betrieb kann die Farbwechselzeit auf die Zeitdauer eines Karossentaktes ausgedehnt werden. Vorteilhaft ist weiterhin der geringe Beschichtungsmittelver- lust bei einem Farbwechsel, wobei der Beschichtungsmittelver- lust vorzugsweise kleiner ist als 51, 21, 200ml, 20ml, 10ml, 5ml oder sogar kleiner als 2ml. Darüber hinaus entsteht bei einem Farbwechsel vorzugsweise ein sehr geringer Spülmittelbedarf, der vorzugsweise kleiner ist als 300ml, 250ml, 200ml, 100ml, 50ml, 20ml oder sogar kleiner als 10ml.

Allgemein ist zu bemerken, dass die Druckköpfe vorzugsweise einen eng begrenzten Beschichtungsmittelstrahl abgeben im Gegensatz zu einem Sprühnebel, wie es bei herkömmlichen Zerstäubern (z.B. Rotationszerstäubern) der Fall ist.

In einer Variante der Erfindung geben die Druckköpfe jeweils einen Tröpfchenstrahl ab, der aus mehreren Tröpfchen besteht, die in Strahllängsrichtung voneinander getrennt sind im Gegensatz zu einem in Strahllängsrichtung zusammenhängenden Be- schichtungsmittelstrahl.

Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Druckköpfe jeweils einen in Strahllängsrichtung zusammenhängenden Beschichtungsmittelstrahl abgeben im Gegensatz zu dem vorstehend erwähnten Tröpfchenstrahl.

Bei der erfindungsgemäßen Beschichtungseinrichtung wird der Beschichtungsmitteldruck vorzugsweise mit einer sehr geringen Schwankungsbreite kontrolliert, wobei die Schwankungsbreite des Beschichtungsmitteldrucks vorzugsweise kleiner ist als ±500mbar, ±200mbar, ±100mbar oder ±50mbar.

Ferner ist zu erwähnen, dass die Druckköpfe vorzugsweise ei ¬ nen sehr hohen Auftragswirkungsgrad von mindestens 80%, 90%, 95% oder 99% aufweisen, so dass im Wesentlichen das gesamte applizierte Beschichtungsmittel vollständig auf dem Bauteil abgelagert wird, ohne dass Overspray entsteht. Die Druckköpfe sind also im Rahmen der Erfindung vorzugsweise im Wesentli ¬ chen Overspray-frei. Darüber hinaus ist zu bemerken, dass die Druckköpfe vorzugs ¬ weise eine ausreichend hohe Flächenbeschichtungsleistung haben, um beispielsweise Kraftfahrzeugkarosseriebauteile zu la- ckieren. Die Flächenbeschichtungsleistung beträgt deshalb vorzugsweise mindestens 0,5m 2 /min, lm 2 /min, 2m 2 /min oder sogar 3m 2 /min .

Ferner ist auch zu bemerken, dass der Volumenstrom des appli- zierten Beschichtungsmittels und damit die Austrittsgeschwin ¬ digkeit des Beschichtungsmittels vorzugsweise so eingestellt werden, dass das Beschichtungsmittel nach dem Auftreffen auf das Bauteil nicht von dem Bauteil abprallt. Weiterhin soll die Auftreffgeschwindigkeit des Beschichtungsmittelstrahls so ausgelegt sein, dass das Beschichtungsmittel nicht in die da ¬ runter liegende Lackschicht eindringt, sondern sich das Be ¬ schichtungsmittel auf dieselbe legt (schichtet) . Die Aus ¬ trittsgeschwindigkeit des Beschichtungsmittels liegt deshalb vorzugsweise im Bereich von 5m/s bis 30m/s.

Hierbei liegt der Applikationsabstand vorzugsweise im Bereich von 4mm bis 200mm.

Schließlich ist noch zu erwähnen, dass die Ansteuerung des mindestens einen Druckkopfventils vorzugsweise durch einen elektrisch ansteuerbaren Aktor erfolgt, beispielsweise durch einen Magnetaktor oder einen Piezoaktor, wobei derartige Aktoren an sich aus dem Stand der Technik bekannt sind und des ¬ halb nicht näher beschrieben werden müssen. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur Schutz beansprucht für die vorstehend beschriebene erfin ¬ dungsgemäße Beschichtungseinrichtung . Vielmehr beansprucht die Erfindung auch Schutz für ein entsprechendes Beschich- tungsverfahren, wobei sich die meisten Verfahrensschritte be- reits aus der vorstehenden Beschreibung ergeben, so dass auf eine separate Beschreibung der einzelnen Verfahrensschritte verzichtet werden kann. Ergänzend ist jedoch zu erwähnen, dass bei einem Farbwechsel von einem lösemittelbasierten Lack zu einem Wasserlack vorzugsweise zunächst ein Lösemittel-Spülmittel, dann optional ein Trennmittel (z.B. Alkohol) und dann ein wasserbasiertes Spülmittel verwendet wird. Bei einem umgekehrten Wechsel von einem Wasserlack zu einem lösemittelbasierten Lack muss diese Reihenfolge dann natürlich entsprechend umgekehrt werden.

Weiterhin besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass sequenziell mit unterschiedlichen Spülmitteln gespült wird, beispielsweise mit einem zunehmenden Gehalt von organi ¬ schen Lösemitteln.

Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass zum Spülen ein Uni ¬ versalspülmittel verwendet wird, das sowohl zum Ausspülen von wasserbasiertem Lack als auch zum Ausspülen von Lösemittellack verwendet wird.

Darüber hinaus kann das Spülen unterstützt werden durch Einleiten von Pulsluft und/oder eines Aerosol aus Druckluft und Spülmittel in den Druckkopf und/oder in das Reinigungsgerät.

Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass es sich bei dem Spülmit ¬ tel auch um ein VOC-freies (VOC: Volatile Organic Compound) handeln kann.

Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn bei einem Spülvorgang die Restflüssigkeiten (z.B. altes Beschichtungsmittel , Spül ¬ mittelreste, etc.) aufgefangen und entsorgt werden, damit ei- ne Verunreinigung der Beschichtungseinrichtung vermieden wird .

Vorstehende Ausführungen gelten sowohl für das Spülen der me- dienführenden Bereiche im Inneren des Druckkopf bzw. der Zuleitungen zum Druckkopf, als auch für den Reinigungs- bzw. Spülvorgang des Druckkopfs im Reinigungsgerät.

Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Druckkopf nach einem Spülvorgang mit dem neuen Beschichtungsmittel ange ¬ drückt wird, damit er dann sofort zur Applikation zur Verfü ¬ gung steht. Bei diesem Andrücken wird vorzugsweise eine defi ¬ nierte Menge des neuen Beschichtungsmittels aus den Düsen des Druckkopfs herausgedrückt, wobei die herausgedrückte Menge des Beschichtungsmittels dann vorzugsweise aufgefangen und entsorgt wird. In der Praxis erfolgt das Andrücken vermutlich erst vor dem Applizieren.

Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass die Ansteuerung des Druckkopfventils durch einen Magnetaktor erfolgen kann. Derartige Magnetaktoren verfügen üblicherweise über eine elektrische Spule, die auf ein Spulenrohr aufgewickelt ist, wobei in dem Spulenrohr ein Anker beweglich angeordnet ist und in Abhängigkeit von der Bestromung der Spule verschoben wird, um die Düse zu schließen bzw. zu öffnen. Hierbei besteht die

Möglichkeit, dass Beschichtungsmittel in das Spulenrohr ein ¬ treten kann. Bei einem Spülvorgang wird deshalb vorzugsweise auch das Spulenrohr des Magnetaktors gespült. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass das Spülmittel durch einen separaten Spülanschluss in Richtung der Düse durch das Spulenrohr geleitet wird. Es besteht jedoch auch umgekehrt auch die Mög ¬ lichkeit, dass das Spülmittel in entgegengesetzter Richtung durch das Spulenrohr strömt, d.h. zu einem separaten Spülaus- lass. Darüber hinaus können diese beiden Spülungsarten auch abwechselnd miteinander kombiniert werden.

Weiterhin kann der Druckkopf durch die Rückführung mit Spül- mittel gespült werden, d.h. das Spülmittel wird in den Ein- lass des Druckkopfs eingeleitet und tritt dann durch den Aus- lass des Druckkopfs in die Rückführung ein, wobei die Düsen dann vorzugsweise geschlossen sind. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass das Spül ¬ mittel durch den Einlass in den Druckkopf eingeleitet wird und dann bei geöffneten Druckkopf entilen durch die Düsen wieder austritt, um auch die Düsenkanäle zu spülen.

Ferner besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, dass das Spülmittel nach einem Farbwechsel mindestens teil ¬ weise als Sperrmedium in dem Spulenrohr verbleibt, um zu verhindern, dass Beschichtungsmittel überhaupt in das Spulenrohr eintritt .

Vorstehend wurde ein erster Erfindungsaspekt mit verschiede ¬ nen Weiterbildungen, Modifikationen und Abwandlungen beschrieben. Die Erfindung umfasst jedoch auch einen weiteren Erfindungsaspekt, der nachfolgend beschrieben wird und unab ¬ hängig von dem ersten Erfindungsaspekt Schutz genießt.

So sieht der zweite Erfindungsaspekt vor, den Druckkopf tech ¬ nisch so zu gestalten, dass im Beschichtungsbetrieb ein Farb ¬ wechsel ermöglicht wird. Dies wird dadurch erreicht, dass der Druckkopf bei einem Farbwechsel mit einem Spülmittel spülbar ist, um Beschichtungsmittelreste aus dem Druckkopf herauszu ¬ spülen . Der erfindungsgemäße Druckkopf weist in Übereinstimmung mit dem Stand der Technik eine Beschichtungsmittelzuführung auf, um das zu applizierende Beschichtungsmittel dem Druckkopf zu ¬ zuführen. Darüber hinaus weist der erfindungsgemäße Druckkopf vorzugsweise auch eine separate Spülmittelzuführung auf, um ein Spülmittel zuzuführen. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Beschichtungsmittelzuführung vorzugsweise von der Spülmittelzuführung getrennt ist, so dass der Druckkopf für die Zufüh ¬ rung des Beschichtungsmittels einerseits und für die Zufüh ¬ rung des Spülmittels andererseits vorzugsweise getrennte Ein- lässe aufweist.

Bei wenigen Farben könnte ein Farbschlauch (Beschichtungsmittelzuführung) pro Farbe am Applikator (Druckkopf) angeschlos- sen sein (Integrated Color Changer Technik) . Dann gibt es im oder am Applikator einen Spülmittelanschluss und einen Puls- luftanschluss . Diese werden dann zum Spülen benutzt.

Darüber hinaus weist der erfindungsgemäße Druckkopf vorzugs ¬ weise auch eine Rückführung auf, um Beschichtungsmittel und/oder Spülmittel zurückzuführen und zwar wahlweise in eine Ringleitung oder in eine Entsorgung. Der erfindungsgemäße Druckkopf weist also neben den getrennten Anschlüssen für die Zuführung des Beschichtungsmittels und des Spülmittels vor ¬ zugsweise auch einen weiteren getrennten Anschluss auf, um Beschichtungsmittel bzw. Spülmittel zurückzuführen.

Der Rückführstrom in die Rückführung wird hierbei vorzugsweise durch ein steuerbares Rückführventil gesteuert, das als eigenmediumbetätigtes Rückführventil oder auch als Proportio ¬ nalventil ausgeführt sein kann. Derartige Ventiltypen sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt und müssen deshalb nicht näher beschrieben werden. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Druckkopf mehrere Düsen auf, um das Beschichtungsmittel abzugeben. Den einzelnen Düsen ist hierbei vorzugsweise jeweils ein Steuerventil zugeordnet, um die Beschichtungsmit- telabgabe durch die jeweilige Düse zu steuern. Die vorstehend erwähnte Spülmittelzuführung weist dann vorzugsweise Zweig ¬ leitungen auf, die zu den einzelnen Steuerventilen führen, so dass alle Steuerventile des Druckkopfs gleichzeitig mit dem Spülmittel gespült werden können.

Vorzugsweise sind die einzelnen Zweigleitungen der Spülmit ¬ telzuführung so ausgelegt, dass das zugeführte Spülmittel gleichmäßig auf die Zweigleitungen zu den Steuerventilen verteilt wird, so dass die einzelnen Steuerventile im Wesentli- chen mit der gleichen Spülmittelmenge gespült werden.

In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Druckkopf mindestens eine Düse zur Abgabe des Beschich- tungsmittels und ein zugehöriges Steuerventil zur Steuerung der Beschichtungsmittelabgabe durch die Düse auf, wie bereits vorstehend kurz erläutert wurde. Das Steuerventil kann hier ¬ bei wie bei der eingangs beschriebenen bekannten Konstruktion eine elektrische Spule aufweisen, die auf ein Spulenrohr auf ¬ gewickelt sein kann. Es wurde bereits eingangs zum Stand der Technik erläutert, dass sich in diesem Spulenrohr Beschich- tungsmittelreste ablagern können, was zum einen die Funkti ¬ onsfähigkeit des Steuerventils beeinträchtigen und zum ande ¬ ren die Farbwechselfähigkeit verhindern kann. Bei dem erfindungsgemäßen Druckkopf mündet die Spülmittelzuleitung deshalb vorzugsweise in das Spulenrohr, um das Innere des Spulenrohrs zu spülen.

Hierbei ist zu erwähnen, dass das Spulenrohr - wie bei dem eingangs beschriebenen herkömmlichen Steuerventil - Vorzugs- weise einen kreisförmigen Innenquerschnitt aufweist und einen Spulenkern enthält. Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenn der Spulenkern einen Profilquerschnitt aufweist, der den Innenquerschnitt des Spulenrohrs nicht vollständig ausfüllt, um zwischen dem Spulenrohr und dem Spulenkern Platz zu lassen für das Spülmittel, damit das Spülmittel in axialer Richtung durchströmen kann. Beispielsweise kann der Spulenkern hierzu einen sternförmigen Profilquerschnitt aufweisen mit radial abstehenden und in axialer Richtung verlaufenden Rippen, so dass das Spülmittel zwischen den Rippen des Spulenkerns in axialer Richtung strömen kann.

Alternativ besteht die Möglichkeit, dass der Spulenkern in seiner Mantelfläche eine Spülnut aufweist, die beispielsweise axial, in Umfangsrichtung oder spiralförmig verlaufen kann.

Ferner können in dem Spulenkern aber auch axial verlaufende Spülkanäle angeordnet sein. Ein weiteres Beispiel sieht vor, dass der Profilquerschnitt des Spulenkerns gitterförmig ist und von dem Spülmittel durchströmt werden kann.

Weiterhin ist zu erwähnen, dass der Spulenkern vorzugsweise gegenüber dem Spulenrohr mit einer Dichtung abgedichtet ist, insbesondere mit einer Druckfestigkeit von mehr als 2bar, 4bar oder 6bar.

Es wurde bereits vorstehend kurz erwähnt, dass der Druckkopf mehrere Steuerventile aufweisen kann, die alle gespült werden können. Dabei weisen die einzelnen Steuerventile in der Regel jeweils ein Spulenrohr auf, wobei die Spülmittelzuführung dann in sämtliche Spulenrohre mündet, um alle Spulenrohre spülen zu können. Ferner ist zu erwähnen, dass das Steuerventil in der Regel - wie bei dem eingangs beschriebenen bekannten Steuerventil - einen verschiebbaren Anker aufweist, der in Abhängigkeit von der Bestromung der Spule verschoben wird und in Abhängigkeit von seiner Stellung die Düse verschließt oder freigibt.

Dieser Anker verläuft vorzugsweise auf einem Teil seiner Län ¬ ge koaxial in dem Spulenrohr und weist vorzugsweise einen axial durchlässigen Profilquerschnitt auf, damit Spülmittel zwischen dem Anker und der Innenwand des Spulenrohrs strömen kann. Hierzu weist der Anker vorzugsweise einen nicht ¬ kreisförmigen Profilquerschnitt auf, der den kreisförmigen Innenquerschnitt des Spulenrohrs nicht vollständig ausfüllt und deshalb eine axiale Spülmittelströmung erlaubt. Bei ¬ spielsweise kann der Profilquerschnitt des Ankers sternförmig oder kreuzförmig sein.

In einer Variante der Erfindung mündet die Spülmittelzufüh- rung in axialer Richtung zwischen dem Anker und dem Spulenkern in das Spulenrohr.

In einer anderen Variante der Erfindung mündet die Spülmittelzuführung dagegen in axialer Richtung im Bereich des Spu- lenkerns in das Spulenrohr, insbesondere an dem dem bewegli ¬ chen Anker abgewandten Ende des Düsenrohrs.

In einer anderen Variante der Erfindung ist der bewegliche Anker in einem spülmitteldurchlässigen Führungskäfig angeord- net, insbesondere in einem geschlitzten Zylinder. Dies bietet den Vorteil, dass der bewegliche Anker bei einem Spülvorgang gespült werden kann, wodurch Beschichtungsmittelablagerungen an dem Anker vermieden werden. In einer anderen Variante der Erfindung weist der verschiebbare Anker eine mittige Führungsbohrung auf, wobei ein Führungsstift in die Führungsbohrung hineinragt. Dadurch wird eine Linearführung bewirkt, die jedoch ebenfalls gespült wer- den kann.

In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine flexible Membran vorgesehen, die das Steuerventil von der Be- schichtungsmittelzuführung trennt, so dass das Steuerventil durch die Membran vor einem Kontakt mit einem Beschichtungs- mittel geschützt wird. Hierbei muss das Steuerventil selbst also überhaupt nicht gespült werden, da das Steuerventil selbst überhaupt nicht in Kontakt mit dem jeweiligen Be- schichtungsmittel kommt. Vielmehr soll nur die glatte Be- schichtungsmittelseitige Oberfläche der Membran gespült wer ¬ den, was jedoch sehr einfach und effizient möglich ist, da die glatte Membranoberfläche kaum Ansatzpunkte für Lackabla ¬ gerungen bildet. Der erfindungsgemäße Druckkopf ermöglicht vorzugsweise einen schnellen Farbwechsel innerhalb einer Farbwechseldauer von weniger als lh, 20min, 10min, 30s, 10s oder sogar weniger als 5s . Hierbei werden auch möglichst geringe Farbwechselverluste an ¬ gestrebt, die bei dem erfindungsgemäßen Druckkopf vorzugswei ¬ se kleiner sind als 51, 21, 200ml, 20ml, 10ml, 5ml oder sogar kleiner als 2ml. Dies führt auch vorteilhaft zu einem sehr geringeren Spülmit ¬ telverbrauch bei einem Farbwechsel, wobei der Spülmittelverbrauch vorzugsweise kleiner ist als 101, 51, 21, 200ml, 100ml, 50ml, 20ml oder sogar kleiner als 10ml. Ferner besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, dass der Druckkopf mehrere getrennte Spülmittelzuführungen aufweist, um verschiedene Spülmittel zuzuführen, die bei ¬ spielsweise an das jeweilige Beschichtungsmittel angepasst sein können.

Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass der Druckkopf mit seinen medienführenden Teilen vorzugsweise so konstruiert ist, dass die medienführenden Teile totraumfrei und/oder hinterschnei- dungsfrei sind, um die Spülbarkeit zu verbessern.

Zur Verbesserung der Spülbarkeit besteht auch die Möglichkeit, dass der Druckkopf an seinen Oberflächen, die mit dem Beschichtungsmittel in Kontakt kommen, mit einer reinigungs- fördernden Beschichtung versehen ist, wobei eine solche Be- schichtung auch als "Easy-to-clean-Beschichtung" bekannt ist.

Darüber hinaus ist zu bemerken, dass die Erfindung nicht nur Schutz beansprucht für den vorstehend beschriebenen erfin- dungsgemäßen Druckkopf als einzelnes Bauteil bzw. als Aus ¬ tauschteil. Vielmehr beansprucht die Erfindung auch Schutz für eine komplette Beschichtungseinrichtung mit einem solchen Druckkopf . Darüber hinaus umfasst die erfindungsgemäße Beschichtungsein ¬ richtung vorzugsweise auch einen Farbwechsler, wie beispielsweise einen Linearfarbwechsler, einen Rotationsfarbwechsler, einen in den Druckkopf integrierten Farbwechsler oder einen A/B-Farbwechsler . Diese Typen von Farbwechslern sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt und müssen deshalb nicht weiter beschrieben werden.

Schließlich umfasst die Erfindung auch ein entsprechendes Be ¬ triebsverfahren für einen solchen Druckkopf, wobei sich die einzelnen Verfahrensschritte bereits aus der vorstehenden Be ¬ schreibung ergeben und deshalb nicht näher beschrieben werden müssen . Allerdings ist zu erwähnen, dass das Spülmittel ein Univer ¬ salspülmittel sein kann, das sowohl für wasserbasierten Lack als auch für Lösemittellack geeignet ist. Darüber hinaus kann das Spülmittel ein VOC-freies (VOC: volatile organic Com ¬ pounds) Spülmittel sein.

Bei dem Spülvorgang kann der Druckkopf zusammen mit dem Spülmittel auch oder abwechselnd mit Pulsluft gespült werden.

Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass dem Druckkopf zum Spülen ein Aerosol zugeführt wird.

Weiterhin besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass dem Druckkopf nacheinander verschiedene Spülmittel zuge ¬ führt werden.

In einer Variante des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens wird zunächst ein lösemittelbasierter Lack zugeführt und ap ¬ pliziert. Anschließend wird der Druckkopf dann mit einem lö ¬ semittelbasierten Spülmittel gespült, um Reste des lösemit- telbasierten Lacks auszuspülen. Optional kann dann noch ein Trennmittel zugeführt werden, beispielsweise Alkohol. Im nächsten Schritt wird dann ein Wasserlack zugeführt und ap ¬ pliziert. Schließlich wird der Druckkopf dann mit einem was- serlackbasierten Spülmittel gespült, um Reste des Wasserlacks auszuspülen.

Die vorstehende Beschreibung erläutert einen Wechsel von ei ¬ nem lösemittelbasierten Lack zu einem Wasserlack. Selbstverständlich ist auch umgekehrt ein Wechsel von einem Wasserlack auf einen lösemittelbasierten Lack möglich, was eine entsprechend geänderte Reihenfolge der vorstehend beschriebenen Ver ¬ fahrensschritte erfordert. Nach einem Farbwechsel wird der Druckkopf vorzugsweise mit dem neuen Beschichtungsmittel angedrückt, d.h. befüllt. Dabei wird vorzugsweise auch eine definierte Lackmenge durch die Düse des Druckkopfs ausgebracht. Beim Betrieb des erfindungsgemäßen Druckkopfs besteht auch die Möglichkeit, dass alle bei einem Spülvorgang abgegebenen Fluide (Beschichtungsmittel und Spülmittel) für eine Entsor ¬ gung aufgefangen werden. Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass beim Farbwechsel auch die Außenfläche des Düsenkopfs gespült wird, um dort an ¬ haftende Beschichtungsmittelreste zu entfernen.

Zu dem Spülvorgang ist weiterhin zu erwähnen, dass das Spül- mittel nacheinander oder abwechselnd in die Rückführung oder durch die Düse abgeführt werden kann. Darüber hinaus besteht optional auch die Möglichkeit eines Spülens mit einem Gemisch aus Spülmittel und Pulsluft. Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine schematische, stark vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Beschichtungseinrichtung mit einem Lackierroboter mit einem Druckkopf und einer Nassablageeinrichtung zur Ablage des demontierten Druckkopfs, Figur 2A eine Abwandlung von Figur 1, wobei zusätzlich eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen ist, um den abgelegten Druckkopf von außen zu reinigen und eine Materialzirkulation durch den abgelegten

Druckkopf möglich ist,

Figur 2B ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung eines Farbwechselvorgangs mit einer Ablage des alten Druck- kopfs und einer Aufnahme eines neuen Druckkopfs,

Figur 3A eine Abwandlung von Figur 1 entsprechend der

zweiten Erfindungsvariante mit zwei Druckköpfen an dem Beschichtungsroboter,

Figur 3B ein stark vereinfachtes fluidtechnisches Ersatz ¬ schaltbild der Beschichtungseinrichtung gemäß Figur 3A mit einem A/B-Farbwechsler, Figur 3C ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung des A/B-

Betriebs der Beschichtungseinrichtung gemäß den Figuren 3A und 3B,

Figur 3D eine Abwandlung des fluidtechnischen Ersatz- Schaltbildes gemäß Figur 3B mit zwei separaten

Farbwechslern für die beiden Druckköpfe, sowie

Fig. 4A-4D verschiedene Darstellungen zur Erläuterung der verschiedenen Spülmöglichkeiten.

Figur 1 zeigt eine stark vereinfachte, schematische Darstel ¬ lung einer erfindungsgemäßen Lackieranlage zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen 1, die von einem Förderer 2 rechtwinklig zur Zeichenebene entlang einer Lackierstraße durch die Lackieranlage gefördert werden, wobei die Förderung wahlweise im Stop-and-Go-Betrieb oder im Line-Tracking- Betrieb erfolgen kann, was an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist und deshalb nicht näher beschrieben werden muss.

Neben dem Förderer 2 ist ein Lackierroboter 3 vereinfacht dargestellt, wobei der Lackierroboter 3 eine Roboterbasis 4, ein drehbares Roboterglied 5, einen proximalen Roboterarm 6 („Arm 1"), einen distalen Roboterarm 7 („Arm 2") und eine mehrachsige Roboterhandachse 8 aufweist, was an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Roboterbasis 4 kann hier ¬ bei wahlweise ortsfest angeordnet sein oder entlang einer nicht dargestellten Verfahrschiene rechtwinklig zur Zeichenebene verfahren werden.

Das drehbare Roboterglied 5 ist hierbei um eine senkrechte Drehachse relativ zu der Roboterbasis 4 drehbar.

Der proximale Roboterarm 6 ist dagegen um eine waagerechte Schwenkachse relativ zu dem drehbaren Roboterglied 5 schwenk ¬ bar .

Der distale Roboterarm 7 ist ebenfalls um eine waagerechte Schwenkachse relativ zu dem proximalen Roboterarm 6 schwenk- bar.

Die Roboterhandachse 8 weist einen Montageflansch auf, an dem ein Druckkopf 9 auswechselbar montiert ist. Der Druckkopf 9 weist hierbei eine Vielzahl von Düsen auf, um jeweils einen Beschichtungsmittelstrahl auf die Oberfläche des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 1 abzugeben.

Darüber hinaus weist die dargestellte Beschichtungseinrich- tung eine Nassablageeinrichtung 10 auf, die mit einem Flüs- sigkeitsbad 11 gefüllt ist, wobei es sich bei der Flüssigkeit beispielsweise um einen Verdünner handeln kann. Das Flüssigkeitsbad 11 kann alternativ zum Befeuchten des Druckkopfs 9 auch ein getränktes Kissen oder einen Schwamm enthalten.

Bei einem Farbwechsel legt der Beschichtungsroboter 3 den Druckkopf 9 in dem Flüssigkeitsbad 11 ab und entnimmt einen anderen Druckkopf aus der Nassablageeinrichtung 10, damit dann mit dem neuen Druckkopf (nicht dargestellt) ein anderer Lack appliziert werden kann.

Darüber hinaus positioniert der Lackierroboter 3 den Druckkopf 9 in längeren Lackierpausen in dem Flüssigkeitsbad 11, um zu verhindern, dass der Lack in den Düsen des Druckkopfs 9 antrocknet.

Zu diesem Ausführungsbeispiel ist zu erwähnen, dass die

Zeichnung nur eine stark vereinfachte schematische Darstel ¬ lung wiedergibt und lediglich zur Verdeutlichung des erfin- dungsgemäßen Gedankens dient.

Figur 2A zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entspre- chende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.

Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Nassablageeinrichtung 10 auch als Reinigungseinrichtung ausgebildet ist und Reinigungsdüsen 12 enthält, um den abgelegten Druckkopf 13 von außen mit einer Reinigungsflüs ¬ sigkeit (z.B. Verdünner) zu besprühen.

Eine weitere Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Nassablageeinrichtung 10 eine Andockeinrich- tung 14 enthält, die eine Strömungsverbindung mit dem abgelegten Druckkopf 13 herstellen kann. So weist der Druckkopf 13 einen Einlass auf, um Flüssigkeit (z.B. Lack, Spül ¬ mittel) in den Druckkopf 13 einleiten zu können. Darüber hin- aus weist der Druckkopf 13 einen Auslass auf, um die Flüssig ¬ keit (z.B. Lack, Spülmittel) wieder aus dem Druckkopf 13 ab ¬ leiten zu können. Die Andockeinrichtung 14 kann nun an den Einlass und den Auslass des abgelegten Druckkopfs 13 an ¬ docken, so dass dann über Zirkulationsleitungen 15, 16 eine Fluidzirkulation durch den abgelegten Druckkopf 13 erfolgen kann .

Beispielsweise kann der abgelegte Druckkopf 13 dann über die Zirkulationsleitungen 15, 16 mit demselben Lack durchströmt werden, der zuvor von dem Druckkopf 13 appliziert wurde.

Alternativ besteht die Möglichkeit, dass mittels der Andock ¬ einrichtung 14 ein Farbwechsel durchgeführt wird. In diesem Fall wird der abgelegte Druckkopf 13 dann zunächst über die Zirkulationsleitungen 15, 16 mit einem Spülmittel gespült, um den Druckkopf 13 zu reinigen. Anschließend kann der abgelegte Druckkopf 13 dann mit dem neuen Lack angedrückt werden, so dass der Druckkopf 13 dann sofort zur Applikation mit dem neuen Lack zur Verfügung steht.

Figur 2B zeigt die Betriebsweise der Beschichtungseinrichtung gemäß Figur 2A in einem Flussdiagramm.

In einem Schritt Sl wird hiermit zunächst mit einem Druck- köpf A lackiert, der an dem Lackierroboter 3 montiert ist.

Falls in einem Schritt S2 ermittelt wird, dass ein Farbwech ¬ sel gewünscht ist, so wird der montierte Druckkopf A dann zu- nächst in einem Schritt S3 in der Nassablageeinrichtung 10 abgelegt .

In einem Schritt S4 wird dann ein Druckkopf B aus der Nassab- lageeinrichtung 10 von dem Lackierroboter 3 aufgenommen.

Der abgelegte Druckkopf A wird dann in einem Schritt S5 in der Nassablageeinrichtung 10 gereinigt und in einem Schritt S6 gespült.

In einem Schritt S7 wird der abgelegte Druckkopf A dann mit einem neuen Lack angedrückt.

Währenddessen kann dann in einem Schritt S8 bereits mit dem neu aufgenommenen Druckkopf B mit dem neuen Lack lackiert werden .

Die Figuren 3A-3C dienen zur Erläuterung einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß den Figuren 2A und 2B, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschrei ¬ bung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.

Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass an dem Lackierroboter 3 zwei Druckköpfe A, B montiert sind, was einen sogenannten A/B-Betrieb mittels eines A/B- Farbwechslers 17 ermöglicht. Der A/B-Farbwechsler 17 ist über zwei parallele Farbleitungen 18, 19 mit den beiden Druckköp ¬ fen A, B verbunden, die den nicht benötigten Lack bzw. Spül- mittelrest jeweils in eine Rückführleitung RA bzw. RB zurückführen können. Figur 3C zeigt die Funktionsweise des sogenannten A/B-Betriebs bei der Beschichtungseinrichtung gemäß den Figuren 3A und 3B. In einem ersten Schritt Sl wird zunächst mit dem Druckkopf A lackiert .

Falls dann in einem Schritt S2 festgestellt wird, dass ein Farbwechsel erfolgen soll, so wird beim Schritt S3 auf den anderen Druckkopf B umgeschaltet.

Dann wird in einem Schritt S4 der Druckkopf A gespült und an ¬ schließend am Schritt S5 mit dem gewünschten neuen Lack ange ¬ drückt .

Währenddessen kann mit dem Druckkopf B bereits in einem

Schritt S6 unterbrechungsfrei ein neuer Lack appliziert wer ¬ den. Die Schritte S4 und S5 verzögern hierbei also nicht den Farbwechsel, so dass nahezu unterbrechungsfrei bei einem Farbwechsel lackiert werden kann.

Falls dann in einem Schritt S7 wieder festgestellt wird, dass ein erneuter Farbwechsel erfolgen soll, so wird in einem Schritt S8 auch wieder auf den Druckkopf A umgeschaltet und der Druckkopf B wird beim Schritt S9 gespült und in einem Schritt S10 mit neuem Lack angedrückt.

Figur 3D zeigt eine Abwandlung des fluidtechnischen Ersatzschaltbildes gemäß Figur 3B, so dass zur Vermeidung von Wie- derholungen mit auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugs ¬ zeichen verwendet werden. Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass anstelle des A/B-Farbwechslers 17 zwei getrennte Farb ¬ wechsler 17.1, 17.2 vorgesehen sind. Die Figuren 4A-4D zeigen eine schematische Darstellung eines Druckkopfs mit mehreren Druckkopfventilen 20 zur Steuerung der Beschichtungsmittelabgabe . Der dargestellte Druckkopf weist hierbei eine Düsenplatte 21 mit zahlreichen Düsen 22 auf, die von den einzelnen Druckkopfventilen 20 geschlossen bzw. geöffnet werden können.

Die einzelnen Druckkopfventile 20 werden elektrisch angesteu ¬ ert und arbeiten magnetisch. Hierzu weisen die Druckkopfventile 20 jeweils eine Spule 23 auf, die auf ein Spulenrohr 24 aufgewickelt ist, wobei das Spulenrohr 24 einen Spulenkern 25 und einen beweglichen Anker 26 aufweist. Der Anker 26 ist hierbei in der Zeichnung in senkrechter Richtung verschiebbar und wird von einer Rückstellfeder 27 in die in den Zeichnungen gezeigte Schließstellung gedrückt, in der eine Dichtung 28 am unteren Ende des Ankers 26 die Düse 22 verschließt.

Zum Öffnen des Druckkopfventils 20 wird die Spule 23 also so bestromt, dass der Anker 26 in der Zeichnung nach oben gedrückt wird, so dass die Dichtung 28 die Düse 22 freigibt.

Darüber hinaus weisen die einzelnen Druckkopfventile 20 je ¬ weils einen Spülanschluss 29 am oberen Ende auf.

Der Druckkopf selbst enthält einen Einlass 30 zum Zuführen von Lack bzw. Spülmittel und einem Auslass 31 zum Abführen von Lack bzw. Spülmittel.

Zu den Zeichnungen gemäß den Figuren 4A-4D ist zu erwähnen, dass in den Zeichnungen alle Druckkopfventile 20 im geschlos- senen Zustand gezeichnet sind und die Düsen 22 dann ver ¬ schließen. Tatsächlich müssen die einzelnen Druckkopfventile 20 jedoch öffnen bzw. schließen, um die nachfolgend beschriebenen Spülvorgänge realisieren zu können.

Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Zeichnungen jeweils durch einen großen Pfeil den Strömungsweg des Spülmittels in den verschiedenen Spülvorgängen zeigen. Bei Figur 4A wird das Spülmittel über den Einlass 30 in den Druckkopf eingeleitet und verlässt den Druckkopf dann wieder über den Auslass 31 in die Rückführung, wobei sämtliche

Druckkopfventile 20 geschlossen sind.

Bei dem Spülvorgang gemäß Figur 4B wird das Spülmittel ebenfalls über den Einlass 30 in den Druckkopf eingeleitet und verlässt dann den Druckkopf wieder über die Düsen 22. Bei diesem Spülvorgang müssen die einzelnen Druckkopfventile 20 abweichend von der Zeichnung geöffnet werden.

Bei dem Spülvorgang gemäß Figur 4C wird das Spülmittel dage ¬ gen über die Spülanschlüsse 29 der einzelnen Druckkopfventi ¬ le 20 zugeführt und verlässt den Druckkopf dann wieder über die Düsen 22. Auch hierbei müssen die einzelnen Druckkopfventile 20 die Düsen 22 abweichend von der Zeichnung freigeben.

Bei dem Spülvorgang gemäß Figur 4D wird das Spülmittel dage ¬ gen in umgekehrter Richtung durch die geöffneten Düsen 22 eingeführt und verlässt den Druckkopf dann wieder über die Spülanschlüsse 29 der einzelnen Druckkopfventile 20 und/oder (nicht dargestellt) über die Rückführung. Es besteht also im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass die Spulenrohre 24 der einzelnen Druckkopfventile 20 bidirektional von Spülmit- tel durchströmt werden, um eine gute Spülwirkung zu errei ¬ chen .

Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen be ¬ vorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den jeweils in Bezug genommenen Ansprüchen und insbesondere auch ohne die Merkmale des Haupt ¬ anspruchs. Die Erfindung umfasst also eine Vielzahl von ver ¬ schiedenen Erfindungsaspekten, die unabhängig voneinander Schutz genießen.

Bezugs zeichenliste :

1 Kraftfahrzeugkarosseriebauteil

2 Förderer

3 Lackierroboter

4 Roboterbasis

5 Drehbares Roboterglied

6 Proximaler Roboterarm ("Arm 1")

7 Distaler Roboterarm ("Arm 2")

8 Roboterhandachse

9 Druckkopf

10 Nassablageeinrichtung

11 Flüssigkeitsbad

12 Reinigungsdüsen in der Nassablageeinrichtung

13 Abgelegter Druckkopf in der Nassablageeinrichtung

14 Andockeinrichtung in der Nassablageeinrichtung

15 Zirkulationsleitung in der Nassablageeinrichtung

16 Zirkulationsleitung in der Nassablageeinrichtung

17 A/B-Farbwechsler

17.1 Farbwechsler

17.2 Farbwechsler

18 Farbleitungen

19 Farbleitungen

20 Druckkopf entile

21 Düsenplatte

22 Düsen

23 Spule

24 Spulenrohr

25 Spulenkern

26 Anker

27 Rückstellfeder

28 Dichtung 29 Spülanschluss

30 Einlass des Druckkopfs

31 Auslass des Druckkopfs A, B Druckkopf

F1-F6 Farbleitungen

PL Pulsluftleitung

V Verdünnerleitung

Rückführleitunge