BINNIG JOACHIM (DE)
HAEBERLE EBERHARD (DE)
MEIER ANDREAS (DE)
KUHN RUDOLF (DE)
EP1643022B1 | 2010-09-01 | |||
EP2175056A1 | 2010-04-14 | |||
EP1643022B1 | 2010-09-01 |
PATENTANSPRÜCHE 1. ) Ausgleichseinrichtung für schwankende Fördergeschwindigkeiten eines Faservlieses (3), wobei die Ausgleichseinrichtung (1) ein umlaufend angetriebenes Speicherband (2) mit mehreren Umlenkstellen (12,13) und mit einem variablen Durchhang (11) seines das Faservlies (3) aufnehmenden Obertrums (8) aufweist, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Speicherband (2) drei oder vier oder mehr Umlenkstellen (12,13,14,15,16) zum Aufspannen des Speicherbands (2) aufweist, wobei die Ausgleichseinrichtung (1) eine Stelleinrichtung (19) zur Ortsveränderung von mindestens einer Umlenkstelle (15,16) aufweist. 2. ) Ausgleichseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Speicherband (2) vier oder fünf Umlenkstellen (12,13,14,15,16) aufweist . 3. ) Ausgleichseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Stelleinrichtung (19) für die Straffung und ggf. für die Steuerung oder Regelung der Höhe (hl,h2) des Durchhangs (11) des Obertrums (8) ausgebildet ist. 4. ) Ausgleichseinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Stelleinrichtung (19) einen steuerbaren Stellantrieb (20,21) für eine ortsveränderliche Umlenkstelle (15,16) am anderen Bandtrumbereich (9,9') aufweist. 5. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Stelleinrichtung (19) einen Spanner (28,29), insbesondere eine Feder oder ein Gewicht, für das Untertrum (9) und/oder Seitentrum (9') aufweist. 6. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Stelleinrichtung (19) eine Erfassungseinrichtung (22) für den Verstellweg der ortsveränderlichen Umlenkstelle (15,16) aufweist. 7.) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Stellantrieb (20,21) als Linearantrieb oder als Schwenkantrieb ausgebildet ist. 8. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das endlose Speicherband (2) eine geschlossene Schleifenform aufweist. 9. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Faservlies (3) an einem Obertrum (8) des Speicherbands (2) aufgenommen ist, wobei mehrere Umlenkstellen (14,15) ein Untertrum (9) des Speicherbands (2) nach unten abspannen und vom Obertrum (8) um mehr als die maximale Höhe (h2) des Durchhangs (11) distanzieren. 10. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass vier oder fünf Umlenkstellen (12,13,14,15) ein Bandviereck oder Bandfünfeck aufspannen. 11. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine ortsveränderliche Umlenkstelle (15) an einem Ende eines Untertrums (9) angeordnet ist. 12. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine ortsveränderliche Umlenkstelle (16) an einem mittleren Bereich eines unteren oder seitlichen Bandtrums (9,9') angeordnet und als Spannmittel ausgebildet ist. 13. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Umlenkstellen (12,13,14,15,16) als Gleit- oder Rollmittel ausgebildet sind. 14. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Speicherband (2) mindestens einen Antrieb (17,18) für seine Umlaufbewegung aufweist. 15. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Antrieb (17,18) einer Umlenkstelle (12,13), insbesondere einer Umlenkrolle, zugeordnet ist. 16. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine angetriebene Umlenkrolle (12,13) einen profilierten Mantel (31) und das Speicherband (2) eine Gegenprofilierung (32) für einen gegenseitigen formschlüssigen Eingriff aufweisen. 17.) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Antriebe (17,18,20,21) und die Erfassungseinrichtung (22) mit einer Steuerung der Ausgleichseinrichtung (1) verbunden sind. 18. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Ausgleichseinrichtung (1) zuführseitig einer Vorschalteinrichtung (4), insbesondere einem Vliesleger (4) zugeordnet ist. 19. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Ausgleichseinrichtung (1) abführseitig einer Folgeeinrichtung (5), insbesondere einer Verfestigungseinrichtung, bevorzugt einer Nadelmaschine oder einer Wasserstrahlverfestigungseinrichtung, zugeordnet ist . 20. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein abführseitiger Antrieb (18) am Obertrum (8) auf konstante Geschwindigkeit gesteuert oder geregelt ist . 21. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein zuführseitiger Antrieb (17) am Obertrum (8) auf variable Geschwindigkeit gesteuert ist. 22. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der abführseitiger Antrieb (18) in Abhängigkeit von einer Geschwindigkeitsvorgabe der Folgeeinrichtung (5), insbesondere Verfestigungseinrichtung, gesteuert oder geregelt ist. 23. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der zuführseitiger Antrieb (18) in Abhängigkeit von einer Geschwindigkeitsvorgabe des Vlieslegers (4) gesteuert oder geregelt ist. 24. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Steuerung (23) mit einer Steuerung des Vlieslegers (4) und/oder der Verfestigungseinrichtung (5) und/oder mit einer übergeordneten Anlagensteuerung verbunden ist. 25. ) Ausgleichseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Ausgleichseinrichtung (1) einen Support (24) für das Untertrum (9) des Speicherbands (2) aufweist. 26. ) Anlage zur Faserbearbeitung mit einer Ausgleichseinrichtung (1) für schwankende Fördergeschwindigkeiten eines Faservlieses (3) zwischen zuführ- und abführseitig angeordneten Anlagenkomponenten (4,5), dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Ausgleichseinrichtung (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 25 ausgebildet ist. 27.) Anlage nach Anspruch 26, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Ausgleichseinrichtung (1) zwischen einem Vliesleger (4) und einer Verfestigungseinrichtung (5), insbesondere einer Nadelmaschine oder einer Wasserstrahlverfestigungseinrichtung, angeordnet ist . 28.) Verfahren zum Ausgleichen schwankender Fördergeschwindigkeiten eines Faservlieses (3) mittels einer Ausgleichseinrichtung (1), welche ein umlaufend angetriebenes Speicherband (2) mit mehreren Umlenkstellen (12,13) und mit einem das Faservlies (3) aufnehmenden Obertrum (8) aufweist, wobei zum Ausgleichen der schwankenden Fördergeschwindigkeiten der Durchhang (11) des Obertrums (8) variiert wird, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Speicherband (2) drei, vier oder mehr Umlenkstellen (12,13,14,15,16) zum Aufspannen des Speicherbands (2) aufweist, wobei die örtliche Lage von mindestens einer Umlenkstelle (15,16) mit einer Stelleinrichtung (19) verändert wird. 29. ) Verfahren nach Anspruch 28, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Durchhanghöhe (h) des Obertrums (8) durch Geschwindigkeitsunterschiede von zu- und abführseitigen Antrieben (17,18) am Obertrum (8) gesteuert oder geregelt wird, wobei durch die Ortsveränderung einer Umlenkstelle (15,16) der untere Bandtrumbereich (9,9') des Speicherbands (2) gestrafft wird. 30. ) Verfahren nach Anspruch 28, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Durchhanghöhe (h) des Obertrums (8) durch die Stelleinrichtung (19) und die Ortsveränderung einer Umlenkstelle (15,16) gesteuert oder geregelt wird. 31.) Verfahren nach Anspruch 28, 29 oder 30, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Verstellweg der ortsveränderlichen Umlenkstelle (15,16) mit einer Erfassungseinrichtung (22) detektiert und zur Regelung der Durchhanghöhe (h) des Obertrums (8) herangezogen wird. |
AUSGLEICHSEINRICHTUNG FÜR SCHWANKENDE FÖRDERGESCHWINDIGKEITEN
EINES FASERVLIESES
5 Die Erfindung betrifft eine Ausgleichseinrichtung mit den
Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Eine solche Ausgleichseinrichtung für ein Faservlies ist aus der EP 1 643 022 Bl bekannt. Sie ist zwischen einem
10 Vliesleger und einer Nadelmaschine angeordnet und weist ein endloses, umlaufend angetriebenes Speicherband mit zwei Umlenkrollen auf. Das Faservlies wird auf dem
Obertrum des Speicherbandes angeordnet und in einem variablen Durchhang des Obertrums bei Bedarf
15 zwischengespeichert. Hierdurch können
Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Vliesleger und
Nadelmaschine kompensiert werden. Die Größe des Durchhangs und des Vliesspeichers wird durch
Geschwindigkeitsunterschiede der Antriebe an den
20 Umlenkrollen bestimmt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
verbesserte Ausgleichstechnik für schwankende
Fördergeschwindigkeiten eines Faservlieses aufzuzeigen.
25
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch .
Die beanspruchte Ausgleichstechnik, d.h. die
Ausgleichseinrichtung und das Ausgleichsverfahren, hat den 30 Vorteil einer verbesserten Möglichkeit zur Steuerung und
Beeinflussung des Durchhangs und der Speicherkapazität des Speicherbands .
Durch die Ortsveränderung einer Umlenkstelle und eine 35 Erfassung des Verstellwegs kann der Durchhang am
vliesführenden Bandtrum und somit die Vliesspeichergröße besonders sicher und genau berechnet, eingestellt und gesteuert sowie geregelt werden.
Die beanspruchte Ausgleichseinrichtung hat ferner den Vorteil einer gegenüber dem Stand der Technik vergrößerten Speicherkapazität. Hierfür ist es insbesondere
vorteilhaft, wenn über vier oder mehr Umlenkstellen ein Untertrum des endlosen Speicherbandes in einem
Bandmehreck, insbesondere einem Bandviereck oder
Bandfünfeck, nach unten weit abgespannt wird, wodurch das vliesführende Obertrum sich zur Vergrößerung des
Durchhangs weit nach unten absenken kann. Die
Durchhangänderung kann größer als beim Stand der Technik sein. Außerdem kann mit einem ständig vorhandenen und in der Größe variierenden Durchhang des vliesführenden
Bandtrums gearbeitet werden, was Vorteile hinsichtlich der sicheren Vliesführung und Haftung des Vlieses auf dem Speicherband zur Folge hat. Insbesondere können starke Beschleunigungen quer zur Speicherbanderstreckung
vermieden werden. Ein Bandviereck oder Bandfünfeck ist außerdem für die sicheren und genauen Erfassung des
Verstellwegs einer Umlenkstelle und für die Steuer- und Regelpräzision günstig.
Für die Steuerung oder Regelung der Durchhanggröße und der Speicherkapazität des Speicherbands gibt es verschiedene Möglichkeiten .
Die Durchhanggröße kann durch Geschwindigkeitsunterschiede der Antriebe an der Abführ- und Zuführseite des Obertrums mit Unterstützung durch eine passive Stelleinrichtung gesteuert oder geregelt werden, welche den anderen, insbesondere unteren Bandtrumbereich durch eine
Ortsveränderung von mindestens einer Umlenkstelle, insbesondere einer Umlenkrolle strafft und auf Spannung hält . Die Durchhanggröße ist nicht mehr zwingend und
unmittelbar von Geschwindigkeitsunterschieden der Antriebe an der Abführ- und Zuführseite des Obertrums abhängig. Die Größe des variablen Durchhangs und die dadurch bestimmte Speicherkapazität kann auch durch eine aktive
Stelleinrichtung und eine definierte Ortsveränderung von mindestens einer Umlenkstelle, insbesondere einer
Umlenkrolle, beeinflusst und gesteuert sowie geregelt werden. Hierbei wird die Länge eines anderen Bandtrums vergrößert oder verkleinert und dementsprechend das vliesführende Bandtrum, insbesondere das Obertrum, gestrafft oder gelockert. Durch diese Längenänderung des vliesführenden Bandtrums wird der Durchhang verkleinert oder vergrößert .
Vorteilhaft für die verschiedenen Ausführungsformen ist ferner eine formschlüssige Verbindung zwischen dem
Speicherband und zumindest einer rotierend angetriebenen Umlenkrolle. Eine zumindest bereichsweise gezielte
Vermeidung von Schlupf ist für definierte Bandbewegungen bei Durchhangänderungen und für die Steuer- und
Regelgenauigkeit günstig.
Die beanspruchte Ausgleichstechnik eignet sich für hohe Fördergeschwindigkeiten des Vlieses und für schnelle
Folgeeinrichtungen. Die Steigerung der Speicher- und
Kompensationsfähigkeit sowie der Steuer- und Regelqualität wirken sich hierfür besonders vorteilhaft aus. Die
Abgabegeschwindigkeit eines Vlieslegers oder einer anderen Vorschalteinrichtung kann 40 m/min oder mehr betragen. Die Folgeeinrichtung kann z.B. eine Verfestigungseinrichtung oder eine sonstige Einrichtung zur Weiterbearbeitung des Vlieses sein. Eine Verfestigungseinrichtung kann z.B. als Nadelmaschine, Thermobondingeinrichtung oder als besonders schnelle Wasserstrahlverfestigungseinrichtung (sog.
spunlace) ausgebildet sein. Insgesamt können dadurch das Geschwindigkeitsniveau einer Faseranlage nebst ihrer Komponenten und somit auch die Leistungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit signifikant erhöht werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen
Figur 1 : die erste Variante einer
Ausgleichseinrichtung in schematischer Seitenansicht ,
Figur 2 bis 4: drei weitere Varianten der
Ausgleichseinrichtung von Figur 1 und
Figur 5: ein Detail zur Antriebs- und
Bandausbildung .
Die Erfindung betrifft eine Ausgleichseinrichtung (1) für schwankende Fördergeschwindigkeiten eines Faservlieses
(3) , insbesondere für den Ausgleich von
Geschwindigkeitsunterschieden an der Zuführ- und
Abführseite (26,27) der Ausgleichseinrichtung (1). Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Ausgleich solcher schwankenden Fördergeschwindigkeiten.
Die in Figur 1 bis 5 in verschiedenen Varianten
dargestellte Ausgleichseinrichtung (1) ist zwischen einer Vorschalteinrichtung (4), z.B. einem Vliesleger, und einer Folgeeinrichtung (5), z.B. einer Verfestigungseinrichtung (5), insbesondere einer Nadelmaschine, angeordnet und transportiert in Förderrichtung (10) ein zuführseitig (26) vom Vliesleger (4) über ein Abgabeband (6) kommendes mehrlagiges Vlies (3) zu der Verfestigungseinrichtung (5), ggf. über ein vorgeschaltetes Vorlageband (7) . Die
Ausgleichseinrichtung (1) kompensiert dabei die
schwankenden Vliesabgabegeschwindigkeiten des Vlieslegers
(4) und gibt ihrerseits das Vlies (3) an die
Verfestigungseinrichtung (5) mit einer einstellbaren und im wesentlichen konstanten Geschwindigkeit ab. Das Vlies (3) ist ein Faservlies bzw. Nonwoven-Produkt . Es besteht aus textilen Fasern, insbesondere Kunstfasern, und wird im Vliesleger (4) durch Umfalten und Abtäfeln eines ein- oder mehrlagigen Flors gebildet. Das Vlies (3) ist mehrlagig .
Die Ausgleichseinrichtung (1) weist ein endloses und in einer geschlossenen Schleife umlaufendes Speicherband (2) auf, welches über drei, vier, fünf oder mehr Umlenkstellen (12,13,14,15,16) zu einem Bandmehreck, z.B. einem
Bandviereck oder Bandfünfeck, aufgespannt ist. Die
Umlenkstellen (12,13,14,15,16) können als drehbare, walzenförmige Umlenkrollen ausgebildet sein.
Das Obertrum (8) des Speicherbands (2) befindet sich zwischen zwei oberen Umlenkrollen (12,13). Das Untertrum (9) ist bei den Varianten von Figur 1 bis 3 zwischen zwei unteren Umlenkrollen (14,15) definiert. Zwischen den oberen und unteren Umlenkrollen (12,13,14,15) befinden sich Seitentrume (9') des Speicherbands (2).
Das Obertrum (8) des Speicherbands (2) nimmt das Vlies (3) auf und transportiert es in Förderrichtung (10) . Dies ist auch die Umlauf-Förderrichtung des Speicherbands (2). Das Obertrum (8) wird dabei über zwei obere Umlenkrollen
(12,13) geführt und bildet dazwischen einen ständigen Durchhang (11) mit variabler Höhe (hl,h2) . Die jeweilige Durchhanghöhe (hl,h2) ist vom unteren Scheitelpunkt der jeweiligen Bandschlaufe bzw. des hierdurch gebildeten
Durchhangs (11) zu der oberen gemeinsamen Tangente an die Umlenkrollen (12,13) gemessen, welche der theoretischen Obertrumlage in gestraffter Stellung entspricht. Das Vlies (3) liegt vorzugsweise offen und ohne Abdeckung auf dem Obertrum (8) . Es kann alternativ abgedeckt sein. Das Obertrum (8) hat einen permanenten Durchhang mit einer Mindesthöhe (hl) und einer gestrichelt angedeuteten maximalen Höhe (h2) . Je größer die Höhe des Durchhangs (11) ist, desto länger ist das Obertrum (8) und desto mehr Vlies (3) kann aufgenommen und gespeichert werden. Die
Durchhanghöhe (h) bestimmt die Speicherkapazität der
Ausgleichseinrichtung (1).
Die unteren Umlenkstellen (14,15,16) sind soweit von den oberen Umlenkstellen (12,13) in der Höhe distanziert, dass sie das Untertrum (9) des Speicherbands (2) weit nach unten abspannen und vom Obertrum (8) um mehr als die maximale Höhe (h2) des Durchhangs (11) distanzieren. Das Abgabeband (6) des Vlieslegers (4) transportiert das Vlies (3) mit einer schwankenden Fördergeschwindigkeit. Diese kann dem Geschwindigkeitsprofil eines unteren
Hauptwagens oder Legewagens des Vlieslegers (4)
entsprechen, der quer über dem Abgabeband (6) hin- und herfährt und an den Rändern der Legebreite jeweils
abbremst, stehen bleibt und wieder beschleunigt. Die
Legewagengeschwindigkeit kann außerdem schwanken, wenn der Vliesleger (4) ein Vlies (3) mit einem über die Legebreite und ggf. die Lauflänge variierenden Flächengewicht auf dem Abgabeband ablegt (sog. Profiling) . Diese
Geschwindigkeitsschwankungen spiegeln sich in der
Transportgeschwindigkeit des Abgabebands (6) und der
Zuführgeschwindigkeit des Vlieses (3) an der Zuführseite (26) der Ausgleichseinrichtung (1) wieder.
An der Abgabeseite (27) wird das Vlies (3) mit einer
Steuer- oder regelbaren Geschwindigkeit an das Vorlageband (7) bzw. an die Verfestigungseinrichtung (5) abgegeben. Die Abgabegeschwindigkeit kann konstant sein oder in
Grenzen um einen Mittelwert schwanken, der als Leitwert an die Folgeeinrichtung (5), z.B. Verfestigungseinrichtung, ausgegeben wird. Im Durchhang (11) mit den variablen Höhen (hl,h2) werden die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Zuführ- und Abgabeseite (26,27) kompensiert und das Vlies (3)
zwischengespeichert. Der von den variablen Durchhanghöhen
(hl,h2) gebildete Vliesspeicher kann gesteuert oder geregelt werden.
Die Abgabegeschwindigkeit der Ausgleichseinrichtung (1) an die Verfestigungseinrichtung (5) liegt zwischen der maximalen und minimalen Vliesabgabegeschwindigkeit des Vlieslegers (4) an der Zuführseite (26) und ist bevorzugt derart bemessen, dass in einem Legezyklus des Vlieslegers (4), z.B. einem Fahrzyklus des Legewagens mit einer vorwärts- und einer Rückwärtsfahrt, der im Durchhang (11) des Obertrums (8) gebildete Vliesspeicher gefüllt und wieder entleert werden kann.
Das Speicherband (2) weist einen oder mehrere Antriebe bzw. Bandantriebe (17,18) für seine umlaufende Bewegung auf. Ein Antrieb (18) ist an der abgabeseitigen (27) oberen Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (13) angeordnet. Die an der Abgabeseite (27) bestehende Umlaufgeschwindigkeit des Speicherbands (2) über die Umlenkrolle (13) kann an die Zuführgeschwindigkeit der Folgeeinrichtung (5), insbesondere Verfestigungseinrichtung bzw. des
Vorlagebands (7) angepasst sein. Um das Vlies (3) unter einem ständigen leichten Zug zu halten, kann die besagte Zuführgeschwindigkeit etwas höher als die genannte Abgabe- oder Umlaufgeschwindigkeit sein.
An der Zuführseite (26) der Ausgleichseinrichtung (1) kann an der dortigen oberen Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (12) ebenfalls ein Antrieb (17) angeordnet sein. Die Antriebe (17,18) können steuerbare und ggf. regelbare Antriebe sein, die geeignete motorische Antriebsmittel, z.B.
Elektromotoren, insbesondere Servomotoren, aufweisen und die mit einer Steuerung (23) der Ausgleichseinrichtung (1) verbunden sind. Der zuführseitige Antrieb (17) kann hierbei an die Abgabegeschwindigkeit des Abgabebandes (6) gekoppelt sein und ein etwas höheres
Geschwindigkeitsniveau für den vorerwähnten Zug des
Vlieses haben. Die Koppelung kann signaltechnisch
erfolgen. Einer oder beide Bandantriebe (17,18) können außerdem regelbar sein, wobei entsprechende Sensoren, z.B. Geschwindigkeitsaufnehmer an geeigneter Stelle vorhanden sind.
Alternativ kann der Antrieb (17) von einer mechanischen Antriebskoppelung zwischen der zuführseitigen Umlenkrolle (12) und der benachbarten Umlenkrolle des Abgabebands (6) gebildet werden. In weiterer Abwandlung kann auf einen eigenen Antrieb der Umlenkrolle (12) verzichtet werden, wobei diese über die umlaufende Speicherbandbewegung mitgenommen und gedreht wird. Die nicht angetriebenen Umlenkrollen (14,15,16) bzw.
Walzen können frei drehbar gelagert sein. Sie können einen zylindrischen, außenseitig glatten Mantel aufweisen. Die angetriebenen Umlenkrollen (12,13) können ebenfalls einen zylindrischen, außenseitig glatten Mantel haben. Sie können dabei die Antriebskraft im Reibschluss auf das Speicherband (2) übertragen. Dieses kann ebenfalls
zumindest an der Auflageseite eine ebene Oberfläche aufweisen . Eine oder mehrere angetriebene Umlenkrolle (n) (12,13) können alternativ einen zylindrischen, außenseitig
profilierten Mantel (31) besitzen und das Speicherband (2) formschlüssig antreiben. Die Profilierung (31) kann z.B. ein umfangseitiges Zahn- oder Wellenprofil sein. Das
Speicherband (2) kann hierfür zumindest an der
Auflageseite eine unebene Oberfläche mit einer passenden Gegen-Profilierung (32) aufweisen. Es kann z.B. als Lattenband ausgeführt sein. Ferner kann über der
abgabeseitigen (27) oberen Umlenkrolle (13) eine
Andrückwalze (30) zum Klemmen des auslaufenden Vlieses (3) angeordnet sein. Sie kann synchron zur Umlenkrolle (13) drehend angetrieben werden. Sie kann auch höhenverstellbar angeordnet sein. Figur 5 zeigt eine solche Konfiguration.
Die als Antrieb (17,18) eingesetzten Motoren, insbesondere Elektromotoren, können ebenfalls unterschiedlich
ausgebildet sein und gesteuert oder geregelt werden. Dies kann z.B. eine Drehzahlregelung oder eine Momentenregelung oder eine Kombination von beiden mit Umschaltmöglichkeit sein. Ferner kann ein Antrieb (17,18) einen Bremsmotor aufweisen, der eine integrierte und bei Stillstand
einfallende Bremse, insbesondere mechanische Bremse, aufweist. Sie hält das Speicherband (2) auch nach
Abschalten der Bandantriebe (17,18) in der aufgespannten Form mit Durchhang (11) . Die Höhe (hl,h2) des Durchhangs (11) am Obertrum (8) des Speicherbands (2) und die Größe des dadurch gebildeten Vliesspeichers kann durch eine gesteuerte oder geregelte Ortsveränderung von mindestens einer Umlenkstelle
(14,15,16) im Bereich des Untertrums (9) oder Seitentrums (9') gesteuert oder geregelt werden. Alternativ oder zusätzlich können die Höhe (hl,h2) des Durchhangs (11) und der dadurch gebildete Vliesspeicher durch
Geschwindigkeitsunterschiede der Antriebe (17,18)
gesteuert werden.
Bei einer Steuerung oder Regelung des Durchhangs (11) durch eine gesteuerte oder geregelte Ortsveränderung von mindestens einer Umlenkstelle (14,15,16) wird die
Bandlänge im Bereich des Untertrums (9) oder Seitentrums (9') verändert, was wegen der endlichen Speicherbandlänge eine kompensierende Längenänderung des Obertrums (8) und damit seiner Durchhanghöhe (hl,h2) zur Folge hat. Eine Verlängerung des Untertrums (9) oder Seitentrums (9') bewirkt eine Verkürzung des Obertrums (8) sowie eine Verkleinerung der Durchhanghöhe (h) und des
Vliesspeichers. Umgekehrt führt eine Verkürzung des
Untertrums (9) oder Seitentrums (9') zu einer Verlängerung des Obertrums (8) sowie einer Vergrößerung der
Durchhanghöhe (h) und des Vliesspeichers. Ein Teil der Speicherbandlänge wird dabei zwischen Obertrum (8) und Unter- oder Seitentrum (9,9') verschoben.
Diese Bandverschiebung kann durch eine Drehzahlanpassung und ein ggf. elastisches Verhalten, von einem oder beiden Bandantrieb (en) (17,18) am Obertrum (8) ausgeglichen werden. Die Drehzahländerung kann mit der variierenden Abgabegeschwindigkeit des Vlieslegers (4) korrelieren.
Falls Differenzen auftreten, kann der besagte elastische Ausgleich erfolgen.
Für die Positionsänderung einer Umlenkstelle bzw.
Umlenkrolle (14,15,16) ist eine Stelleinrichtung (19) vorgesehen, die eine entsprechende Führung für die
Verstellbewegung der Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle
(14,15,16) aufweist. Die Stelleinrichtung (19) kann aktiv oder passiv ausgebildet sein. In der aktiven Variante weist sie einen Stellantrieb (20,21) für die
Verstellbewegung der Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle auf, der unterschiedlich ausgebildet sein kann. In der passiven Ausführung besitzt sie einen Spanner (28,29) zum Straffen des unteren Bandtrumbereichs.
Die Stelleinrichtung (19) kann auch über den Stellantrieb (20,21) oder auf andere Weise, z.B. mittels einer
Klemmeinrichtung an der Führung, bedarfsweise für eine Arretierung der Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (14,15,16) in einer Betriebs- oder Spannstellung sorgen. Dies kann z.B. beim Abschalten der Ausgleichsvorrichtung (1) geschehen, um den Durchhang (11) zu fixieren und beim erneuten Einschalten verfügbar zu haben. Die
Stelleinrichtung (19), insbesondere ihr Stellantrieb
(20,21) oder die Arretier- oder Klemmeinrichtung ist mit der Steuerung (23) verbunden.
Ferner kann noch eine Erfassungseinrichtung (22) für den
Verstellweg und ggf. die Verstellgeschwindigkeit bzw.
Beschleunigung der ortsveränderlichen Umlenkstelle bzw.
Umlenkrolle (14,15,16) vorhanden sein. Sie kann ebenfalls mit der Steuerung (23) verbunden sein. Mit der
Verstellbewegung der Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle
(14,15,16) wird der Abstand zu der oder den anderen unteren Umlenkstelle (n) bzw. Umlenkrolle (n) und damit die
Länge des Untertrums (9) verändert. Dementsprechend ändert sich die Länge des Obertrums (8) und die Höhe (hl,h2) von dessen Durchhang (11) .
Aus dem von der Erfassungseinrichtung (22) detektierten Wert, insbesondere dem Verstellweg, kann daher die
Höhenänderung und die Größenänderung des Vliesspeichers ermittelt werden. Andererseits kann die Steuerung (23) zur Regelung der Durchhanghöhe (h) und der Vliesspeichergröße in Anpassung an die variierende Vliesabgabe des
Vlieslegers (4) einen ggf. variierenden bzw. dynamischen Sollwert für den Verstellweg generieren, nach dem die
Regelung des oder der Bandantriebe (17,18) und/oder des Stellantriebs (20,21) erfolgt.
Im Ausführungsbeispiel von Figur 1 wird zur Veränderung der Durchhanghöhe (h) z.B. die zuführseitige (26) untere Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (15) in ihrer Position gezielt verstellt.
In der gezeigten Ausführungsform von Figur 1 befinden sich beide untere Umlenkstellen bzw. Umlenkrollen (14,15) in Ausgangsstellung vertikal unterhalb der jeweils
zugehörigen oberen Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (12,13), so dass die beiden Seitentrume (9') des Speicherbands (2) eine im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung haben. An den Umlenkstellen bzw. Umlenkrollen (12,13,14,15) erfolgt eine Bandumlenkung von ca. 90° oder mehr.
Die rechte untere Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (14) kann ortsfest gelagert sein, wobei nur die andere Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (15) in ihrer Position mittels einer aktiven Stelleinrichtung (19) verändert wird. Alternativ können beide Umlenkrolle (14,15) ortsveränderlich sein und Stelleinrichtungen aufweisen oder nur die abgabeseitige (27) untere Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (14) wird in ihrer Position durch eine Stelleinrichtung verändert, wobei die zuführseitige Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (15) stationär gelagert ist.
In der gezeigten Ausführungsform von Figur 1 ist die
Verstellbewegung eine Linearbewegung, die horizontal oder schräg ausgerichtet ist. Der Stellantrieb (20) ist
dementsprechend als Linearantrieb ausgebildet, z.B. als elektromotorischer Spindeltrieb, Zahnstangentrieb,
umlaufender Riementrieb, steuerbarer Zylinder oder
dergleichen. Der Stellantrieb (20) ist mit der Steuerung (23) verbunden und kann mittels der Erfassungseinrichtung (22) zur Erzielung der gewünschten Durchhanghöhe (h) gesteuert und ggf. geregelt sein.
Wie Figur 1 verdeutlicht, kann unterhalb des z.B.
horizontalen Bereichs des Untertrums (9) ein Support (24) angeordnet sein, der ein Durchhängen dieses
Bandtrumbereichs vermeidet und einen Beitrag für eine definierte Untertrum-Länge leistet. In der Zeichnung ist der Support (24) als ebene und parallel zum Untertrum (9) verlaufende Stützfläche ausgebildet. Alternativ kann der Support als Spanneinrichtung ausgeführt sein. Der abgabeseitige Bandantrieb (18) ist der Masterantrieb, der z.B. auf eine konstante Abgabegeschwindigkeit und Drehzahl geregelt ist. Der zuführseitige Antrieb (17) wird von einer mechanischen Antriebskoppelung zwischen der zuführseitigen Umlenkrolle (12) und der benachbarten
Umlenkrolle des Abgabebands (6) gebildet. Die vom
Stellantrieb (20) bei der Durchhangregelung verursachte Bandverschiebung zwischen Ober- und Untertrum korreliert i.d.R. mit den durch Kopplung übertragenen
Geschwindigkeitsschwankungen am Abgabeband (6), so dass ein elastischer Ausgleich nicht erforderlich ist.
Figur 2 zeigt eine Variante der Ausgleichseinrichtung (1), die sich von der Ausführungsform von Figur 1 durch die Stelleinrichtung (19) und den zuführseitigen Antrieb (17) unterscheidet. In diesem Ausführungsbeispiel ist an der zuführseitigen (26) oberen Umlenkrolle (12) ein eigener steuerbarer oder regelbarer sowie signaltechnisch mit der Zuführeinrichtung (6) gekoppelter Bandantrieb (17), z.B. ein Elektromotor, angeordnet. Der andere Bandantrieb (18) ist der Masterantrieb und ist auf konstante Drehzahl geregelt. Die Stelleinrichtung (19) ist in diesem Fall passiv und spannt das Untertrum (9) mittels Federn (28) auf, welche das gebildete Bandviereck auch bei
Schwankungen in der Antriebsgeschwindigkeit des oberen Antriebs (17) auf Spannung und in Form halten.
Der Durchhang (11) und die Vliesspeichergröße werden hierbei durch die Geschwindigkeitsunterschiede der
Bandantriebe (17,18) gesteuert. Wenn an der
Stelleinrichtung (19) eine Erfassungseinrichtung (22) angeordnet ist, mit der die Durchhanghöhe (h) ermittelt werden kann, ist auch eine Regelung des Durchhangs (11) möglich. Hierfür kann ggf. die Koppelung des Bandantriebs (17) an die Zuführeinrichtung bzw. das Abgabeband (6) aufgehoben und die Motordrehzahl von der Steuerung (23) vorgegeben und geregelt werden. In der Variante von Figur 3 ist z.B. die obere
zuführseitige Umlenkrolle (12) nicht angetrieben. Sie kann alternativ einen Bandantrieb (17) der vorbeschrieben Art aufweisen. Die Stelleinrichtung (19) ist in Figur 3 an dem
Seitentrum (9') zwischen der abführseitigen (27) oberen und unteren Umlenkrolle (13,18) angeordnet und bildet eine im mittleren Bereich des Seitentrums (9') angreifende Spanneinrichtung mit einer zusätzlichen Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle (16) . Diese ist z.B. an einem Schwenkarm endseitig angeordnet und bildet eine Spannrolle, mit der das Seitentrum (9') gemäß Figur 3 in seiner Länge
verändert wird, wobei dementsprechend der Durchhang (11) des Obertrums (8) in seiner Höhe (h) verändert wird. Mit einer Erfassungseinrichtung (22) kann die Verstellung aufgenommen und zu den vorbeschriebenen Steuer- und
Regelzwecken genutzt werden. Das Speicherband (2) ist in einem Bandfünfeck ausgespannt. Wenn zwei Bandantriebe (17,18) eingesetzt werden, kann der abführseitige Bandantrieb (18) evtl. zur Kompensation der Bandverschiebungen zwischen dem Obertrum (8) und dem anderen, insbesondere unteren Bandtrumbereich (9,9') elastisch reagieren und in der Drehzahl schwanken.
Bei dieser Ausführungsform ist der Stellantrieb (21) als Schwenkantrieb ausgebildet, der die Spannrolle (16) verschwenkt. Alternativ kann die Verstellbewegung linear ausgebildet sein, wobei der Stellantrieb (21) entsprechend als Linearantrieb umgestaltet ist. Die Stelleinrichtung (19) kann alternativ auch am zuführseitigen (26)
Seitentrum (9') angeordnet sein.
Figur 4 zeigt eine Variante der Ausgleichseinrichtung (1) mit einer anderen Anordnung der unteren Umlenkrollen (14,15,16) und einer anderen Ausbildung des unteren
Bandtrumbereichs sowie einer anderen Stelleinrichtung (19) . Ferner ist hier ein formschlüssiger Antrieb des Speicherbands (2) vorgesehen. Zudem ist über der oberen abführseitig (27) Umlenkrolle (13) die eingangs erwähnte Andrückwalze (30) angeordnet.
Das Speicherband (2) ist hier ebenfalls in einem
Bandfünfeck ausgespannt. Das zuführseitige (26) Seitentrum (9') erstreckt sich von der Umlenkrolle (12) schräg nach unten zu einer unteren Umlenkrolle (15) . Das abführseitige (27) Seitentrum (9') erstreckt sich von der oberen
Umlenkrolle (13) senkrecht oder schräg nach unten zu einer unteren Umlenkrolle (16) . Das Untertrum (9) ist zwischen den Umlenkrollen (15,16) über eine weitere und oberhalb angeordnete Umlenkrolle (14) geführt und in einem Dreieck aufgespannt.
Die Ausgleichseinrichtung (1) weist elektromotorische Bandantriebe (17,18) auf, die bevorzugt drehzahlgeregelt sind. Die Stelleinrichtung (19) kann wahlweise aktiv oder passiv ausgebildet sein und greift am unteren
Bandtrumbereich an der Übergangsstelle zwischen Unter- und Seitentrum (9,9') an. Sie wirkt dabei von oben her
bevorzugt senkrecht auf die Umlenkrolle (16) ein, die abführseitig (27) eine Spannschlaufe im unteren
Bandtrumbereich ausbildet.
In der aktiven Variante der Stelleinrichtung (19) ist der Stellantrieb (20) bevorzugt als Linearantrieb der eingangs beschriebenen Art ausgebildet. Die Umlenkrolle (16) ist in einer Führung bevorzugt vertikal verstellbar geführt. Bei der passiven Variante der Stelleinrichtung (19) entfällt der Stellantrieb (20) oder wird abgeschaltet. Die
Umlenkrolle (16) wird dann durch Schwerkraft und Gewicht (29) nach unten gedrückt und spannt die Bandschlaufe und das Unter- sowie Seitentrum (9,9') . Das Gewicht (29) kann vom Eigengewicht der geführten Umlenkrolle (16) oder ggf. auch von einem Zusatzgewicht gebildet werden. Die Stelleinrichtung (19) weist außerdem eine
Erfassungseinrichtung (22) der vorbeschriebenen Art auf.
Die benachbarte Umlenkrolle (14) ist oberhalb der anderen Umlenkrolle (15) angeordnet, sodass das Untertrum (9) in dem dreieckförmigen Verlauf eine zusätzliche Spannschlaufe hat .
Für einen formschlüssigen Bandtransport haben die oberen Umlenkrollen (12,13) am Außenumfang eine Profilierung
(31) , die z.B. als längs der Rollenachse sich
erstreckendes Zahnprofil oder Wellenprofil ausgebildet sein kann. Das Speicherband (2) weist ein passendes formschlüssiges Gegenprofil (32) auf und ist z.B. als Lattenband ausgebildet. Es kann alternativ auch als
Zahnriemen oder dgl . mit ggf. einseitiger Profilierung
(32) ausgebildet sein. Zumindest einer der Antriebsmotoren (17,18) ist bevorzugt als Bremsmotor ausgebildet. Die Ausgleichseinrichtung (1) kann in unterschiedlicher
Weise betrieben werden. Bei einer aktiven Stelleinrichtung (19) mit einem Stellantrieb (20) nebst
Erfassungseinrichtung (22) wird hierüber die Durchhanghöhe (h) besteuert oder geregelt. Dies erfolgt am
abgabeseitigen (27) Bereich des Unter- und/oder
Seitentrums (9,9'). Der abgabeseitige Bandantrieb (18) kann auf eine feste Drehzahl und Abgabegeschwindigkeit geregelt sein, wobei die Bandverschiebung zwischen
Obertrum (8) und Unter- oder Seitentrum (9,9') über die Zuführseite (26) und die dortige Drehzahlanpassung des Antriebs (17) erfolgt. Die Bandverschiebung kann
andererseits über eine Elastizität des Abgabeseitigen Bandantriebs (18) kompensiert werden, wobei dessen
Drehzahl sich entsprechend anpassen kann. Die
Drehzahlregelung kann hierfür abgeschaltet werden. Es kann auch auf eine Momentenregelung oder ggf. auf eine
Momentenbegrenzung umgeschaltet werden. Bei einer passiven Stelleinrichtung (19) wird der
Durchhang (h) durch die bevorzugt drehzahlgeregelten
Bandantriebe (17,18) gesteuert, wobei das Gewicht (29) das Unter- und/oder Seitentrum (9,9') strafft und unter Zug hält. Eine formschlüssige Antriebsübertragung ist für alle diese Varianten von Vorteil und sorgt für eine hohe
Steuerpräzision trotz Straffung des Unter- und/oder
Seitentrums (9,9') in der Nähe des abführseitigen (27) Bandantriebs (18) .
In einer weiteren Variation zu Figur 4 kann der gezeigte passive oder aktive Stellantrieb (19) auch verlagert und an der Zuführseite (26) angeordnet werden.
Die Antriebe (17,18,20,21) sind mit der besagten Steuerung (23) verbunden. Auch die ein oder mehreren
Erfassungseinrichtungen (22) sind mit der Steuerung (23) verbunden. Die Steuerung (23) kann eine gemeinsame
Steuerung sein und kann der Ausgleichseinrichtung (1) zugeordnet sein. Sie kann alternativ in eine andere vorhandene Steuerung, z.B. in eine übergeordnete
Anlagensteuerung integriert sein. Die Ausgleichseinrichtung (1) kann in den gezeigten
Ausführungsformen Bestandteil einer Anlage (25) zur
Faserbearbeitung sein. Diese schematisch angedeutete
Anlage (25) kann den in den Zeichnungen angedeuteten zuführ- und abführseitigen Anlagenkomponenten (4,5) aufweisen. Diese können die vorerwähnte Ausbildung als Vliesleger (4) und Verfestigungseinrichtung (5),
insbesondere Nadelmaschine oder
Wasserstrahlverfestigungseinrichtung (sog. spunlace), haben. Sie können aber auch in beliebiger anderer Weise ausgebildet sein. Die Anlage (25) kann weitere Anlagenkomponenten umfassen, z.B. eine Einrichtung zur Faserauf ereitung und zur
Bildung eines ein- oder mehrlagigen Flors, der dem
Vliesleger (4) zugeführt wird. Eine solche Einrichtung kann als Karde oder Krempel ausgeführt sein. Ferner kann eine übergeordnete Anlagensteuerung sowie eine
Profilbildungseinrichtung für das Vlies (3), ggf. in
Verbindung mit einer Mess- und Regeleinrichtung vorhanden sein. Die Ausgleichseinrichtung (1) kann beispielsweise auch an anderer Stelle der Anlage (25), z.B. in
Florlaufrichtung vor einem Vliesleger (4) angeordnet sein.
Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen
Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Zum einen können die Merkmale der Ausführungsbeispiele
beliebig miteinander kombiniert oder vertauscht werden. Ferner ist es möglich, die Umlenkstellen (12,13,14,15,16) mit anderen Gleit- oder Rollmitteln auszustatten. Die Zahl und Anordnung der Stelleinrichtungen (19) kann variieren. Das Speicherband (2) kann von fünf, sechs oder mehr
Umlenkstellen zu einem Bandfünfeck, Bandsechseck oder dergleichen aufgespannt werden. Auch eine
Dreiecksanordnung mit drei Umlenkstellen ist möglich, wobei z.B. die untere Umlenkstelle für das Untertrum mit einer aktiven oder passiven Stelleinrichtung in der Höhe verstellbar ist. Alternativ können andere oder in weiterer Abwandlung auch mehrere Umlenkstellen (12,13,14,15,16) in ihrer örtlichen Lage zum Ausgleich der schwankenden
Vliesfördergeschwindigkeiten verändert werden. BEZUGSZEICHENLISTE
1 Ausgleichseinrichtung
2 Speicherband
3 Faservlies
4 Vliesleger
5 Verfestigungseinrichtung, Nadelmaschine
6 Zuführeinrichtung, Abgabeband
7 Abführeinrichtung, Vorlageband
8 Bandtrum, Obertrum
9 Bandtrum, Untertrum
9 ' Bandtrum, Seitentrum
10 Förderrichtung
11 Durchhang
12 Umlenkstelle, Umlenkrolle, oben
13 Umlenkstelle, Umlenkrolle, oben
14 Umlenkstelle, Umlenkrolle, unten
15 Umlenkstelle, Umlenkrolle, unten
16 Umlenkstelle, Umlenkrolle, Spannrolle
17 Antrieb
18 Antrieb
19 Stelleinrichtung
20 Linearantrieb
21 Schwenkantrieb
22 Erfassungseinrichtung
23 Steuerung
24 Support
25 Anlage zur Faserbearbeitung
26 Zuführseite
27 Abführseite
28 Spanner, Feder
29 Spanner, Gewicht
30 Andrückwal ze
31 profilierter Mantel, Profilierung
32 Gegenprofilierung, Lattenband
hl Durchhang
h2 Durchhang
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