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Title:
COMPOSITE PANE WITH HOLOGRAM ELEMENT AND AN OPTICALLY HIGH-REFRACTIVE LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/247264
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a composite pane (100), at least comprising an outer pane (1) with an outer-side surface (I) and an interior-side surface (II), an inner pane (2) with an outer-side surface (III) and an interior-side surface (IV), a first intermediate layer (3) and a hologram element (4) with at least one hologram, wherein the first intermediate layer (3) is arranged between the outer pane (1) and the inner pane (2), the hologram element (4) is arranged between the outer pane (1) and the first intermediate layer (3) or between the inner pane (2) and the first intermediate layer (3), and wherein an optically high-refractive layer (6) is arranged on the interior-side surface (IV) of the inner pane (2). The invention also relates to a projection arrangement comprising a composite pane of this type, to a method for producing such a composite pane and to its use.

Inventors:
GIER OLIVER (DE)
HAGEN JAN (DE)
GOMER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/065777
Publication Date:
December 28, 2023
Filing Date:
June 13, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
G03H1/02; B32B17/10; B60J1/02; C03C17/22; C03C17/245; C03C17/25; G02B27/01; G03C1/74
Domestic Patent References:
WO2021209201A12021-10-21
WO2022053404A12022-03-17
WO2023144085A12023-08-03
WO2012156124A12012-11-22
WO2021087286A12021-05-06
WO2022053404A12022-03-17
WO2021209201A12021-10-21
Foreign References:
EP0536763B11999-03-17
US20190101865A12019-04-04
US5726782A1998-03-10
EP0420228B11995-03-08
DE102012211729A12014-01-09
US20190056596A12019-02-21
US10394032B22019-08-27
US10061069B22018-08-28
US20150205138A12015-07-23
DE102020112447A12021-11-11
EP3461636B12021-05-19
US20190101865A12019-04-04
EP0536763B11999-03-17
Attorney, Agent or Firm:
SCHÖNEN, Iris (DE)
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Claims:
Patentansprüche Verbundscheibe (100), mindestens umfassend eine Außenscheibe (1) mit einer außenseitigen Oberfläche (I) und einer innenraumseitigen Oberfläche (II), eine Innenscheibe (2) mit einer außenseitigen Oberfläche (III) und einer innenraumseitigen Oberfläche (IV), eine erste Zwischenschicht (3), und ein Hologrammelement (4) mit mindestens einem Hologramm, wobei die erste Zwischenschicht (3) zwischen der Außenscheibe (1) und der Innenscheibe (2) angeordnet ist, das Hologrammelement (4) zwischen der Außenscheibe (1) und der ersten Zwischenschicht (3) oder zwischen der Innenscheibe (2) und der ersten Zwischenschicht (3) angeordnet ist, wobei die Verbundscheibe (100) eine Fahrzeugscheibe ist, und wobei auf der innenraumseitigen Oberfläche (IV) der Innenscheibe (2) eine optisch hochbrechende Schicht (6) mit einem Brechungsindex von größer oder gleich 2 angeordnet ist. Verbundscheibe (100) nach Anspruch 1 , wobei die Verbundscheibe (100) eine Windschutzscheibe ist. Verbundscheibe (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die optisch hochbrechende Schicht (6) auf Basis auf von Siliziumnitrid, Zinn-Zink-Oxid, Silizium-Zirkonium-Nitrid, Silizium-Titan- Nitrid, Silizium-Hafnium-Nitrid oder Titanoxid ausgebildet, bevorzugt auf Basis von Silizium- Zirkonium-Nitrid oder Titanoxid, ausgebildet ist. Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die optisch hochbrechende Schicht (6) mit einer Schichtdicke von 10 nm bis 100 nm, bevorzugt von 20 nm bis 80 nm, besonders bevorzugt von 50 nm bis 70 nm ausgebildet ist. Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Hologrammelement (4) ein holographisches Material (5) umfasst und das holographische Material (5) als eine Beschichtung der innenraumseitigen Oberfläche (II) der Außenscheibe (1) oder als eine

Beschichtung der außenseitigen Oberfläche (III) der Innenscheibe (2) ausgebildet ist.

6. Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Hologrammelement (4) zwischen der ersten Zwischenschicht (3) und der Innenscheibe (2) angeordnet ist und die Verbundscheibe (100) zusätzlich eine zweite Zwischenschicht (7) umfasst, welche zwischen der Innenscheibe (2) und dem Hologrammelement (4) angeordnet ist.

7. Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei erste Zwischenschicht (3) und/oder, sofern eine zweite Zwischenschicht (7) zwischen der Innenscheibe (2) und dem Hologrammelement (4) angeordnet ist, die zweite Zwischenschicht (7) unabhängig voneinander eine thermoplastische Zwischenschicht, eine Klebeschicht oder ein optisch klarer Kleber ist.

8. Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Hologrammelement (4) ein holographisches Material (5) und eine erste Substratschicht (8) und/oder eine zweite Substratschicht (9) umfasst.

9. Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Hologrammelement (4) ein Photopolymer, Dichromatgelatine oder Silberhalogenid-Gelatine, als holographisches Material (5), umfasst.

10. Verbundscheibe (100) nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Hologrammelement (4) ein holographisches Material (5), eine erste Substratschicht (8) und eine zweite Substratschicht (9) umfasst, wobei zwischen dem holographischen Material (5) und der ersten Zwischenschicht (3) die erste Substratschicht (8) angeordnet ist und zwischen dem holographischen Material (5) und der zweiten Zwischenschicht (7) die zweite Substratschicht (9) angeordnet ist.

11. Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die erste Substratschicht (8) und/oder die zweite Substratschicht (9) Polyamid, Cellulosetriacetat und/oder Polyethylenterephthalat umfasst.

12. Projektionsanordnung umfassend eine Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und einen Projektor, der von Seiten der Innenscheibe (2) auf das Hologrammelement (4) gerichtet ist.

13. Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei zumindest a) eine Außenscheibe (1) mit einer außenseitigen Oberfläche (I) und einer innenraumseitigen Oberfläche (II), eine erste Zwischenschicht (3), ein Hologrammelement (4) mit mindestens einem Hologramm und eine Innenscheibe (2) mit einer außenseitigen Oberfläche (III) und einer innenraumseitigen Oberfläche (IV) und einer auf der innenraumseitigen Oberfläche (IV) aufgebrachten transparenten optisch-hochbrechenden Schicht (6) bereitgestellt werden, b) ein Schichtenstapel gebildet wird, in dem die erste Zwischenschicht (3) zwischen der Außenscheibe (1) und der Innenscheibe (2) angeordnet ist und das Hologrammelement (4) zwischen der Außenscheibe (1) und der ersten Zwischenschicht (3) oder zwischen der Innenscheibe (2) der ersten Zwischenschicht (3) angeordnet ist, c) der Schichtenstapel durch Lamination verbunden wird.

14. Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe (100) nach Anspruch 13, wobei die optisch hochbrechende Schicht (6) durch Nassbeschichtung, durch Magnetron-Sputtern oder durch chemische oder physikalische Gasabscheideverfahren auf die innenraumseitige Oberfläche (III) der Innenscheibe (2) aufgebracht wird.

15. Verwendung einer Verbundscheibe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als Fahrzeugscheibe in Fortbewegungsmitteln für den Verkehr auf dem Land, in der Luft oder zu Wasser, insbesondere in Kraftfahrzeugen und insbesondere als Windschutzscheibe, die als eine Projektionsfläche für ein Head-Up-Display dient.

Description:
Verbundscheibe mit Hologrammelement und einer optisch hochbrechenden Schicht

Die Erfindung betrifft eine Verbundscheibe mit einem Hologrammelement und einer optisch hochbrechenden Beschichtung, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Verbundscheibe, sowie die Verwendung einer solchen Verbundscheibe.

Verbundscheiben werden heutzutage an vielen Orten, insbesondere im Fahrzeugbau, verwendet. Dabei umfasst der Begriff Fahrzeug unter anderem Straßenfahrzeuge, Flugzeuge, Schiffe, landwirtschaftliche Maschinen oder auch Arbeitsgeräte.

Auch in anderen Bereichen werden Verbundscheiben verwendet. Hierzu zählen beispielsweise Gebäudeverglasungen oder Informationsdisplays, z.B. in Museen oder als Werbedisplays.

Häufig werden Verbundscheiben auch als Head-Up-Display (HUD) zur Anzeige von Informationen verwendet. Dabei wird mittels einer bildgebenden Einheit ein Bild auf die Verbundglasscheiben projiziert, um dem Betrachter eine Information ins Sichtfeld einzublenden. Im Fahrzeugbereich wird die bildgebende Einheit z.B. auf dem Armaturenbrett angeordnet, so dass das projizierte Bild auf der nächstliegenden Glasfläche der zum Betrachter hin geneigten Verbundglasscheibe in Richtung des Betrachters reflektiert wird (vgl. z.B. das europäische Patent EP 0 420 228 B1 oder die deutsche Offenlegungsschrift DE 10 2012 211 729 A1).

Head-Up-Displays, in denen das projizierte Bild auf der nächstliegenden Glasfläche der zum Betrachter hin geneigten Verbundglasscheibe in Richtung des Betrachters reflektiert wird, unterliegen dem Reflexionsgesetz, wonach der Einstrahlwinkel und der Ausstrahlwinkel gleich groß sind. Der Neigungswinkel der Verbundglasscheibe kann somit nicht frei gewählt werden. Für Head-Up-Displays können auch Hologrammelemente genutzt werden, die zwischen den Scheiben einer Verbundscheibe einlaminiert sind. Das Hologrammelement weist mindestens ein Hologramm auf und das Hologramm kann darin aufgezeichnete Informationen enthalten. Das Hologramm kann mittels von einem Projektor abgestrahltem Licht aktiviert werden und somit die in dem Hologramm aufgezeichneten Informationen für den Betrachter wiedergegeben. Head-Up- Displays, basierend auf dem Prinzip der Holographie, sogenannte holographische Head-Up- Displays, sind beispielsweise in den Veröffentlichungen WO 2012/156124 A1 , US 2019/0056596 A1 , US 10,394,032 B2, US 10,061 ,069 B2 und US 2015/205138 A1 offenbart.

DE 10 2020 112 447 A1 offenbart ein Verfahren zum Integrieren eines Hologramms in einem starren Bauteil einer vorbestimmten Oberflächen-Sollgeometrie unter Verwendung einer Hologrammaufnahmeschicht aus einem flüssigen Photopolymer.

Ein Hologramm kann in einem holographischen Material, d.h. einem photosensitiven Material, erzeugt werden, das zwischen den Scheiben einer Verbundscheibe einlaminiert ist. Zum Aufzeichnen eines Hologramms werden zwei zueinander kohärente Lichtstrahlen, der sogenannte Referenzstrahl, der auch als Referenzwelle bezeichnet werden kann, und der sogenannte Objektstrahl, der auch als Objektwelle bezeichnet werden kann, auf ein holographisches Material gerichtet. Das dabei entstehende Interferenzmuster der überlagerten Wellenfronten wird als alternierende Brechungsindexmodulation in das holographische Material geschrieben. Wenn die Referenzwelle und die Objektwelle parallele Wellenfronten aufweisen, entspricht das Interferenzmuster einem parallelen Gitter, dessen Lamellen unter der Winkelhalbierenden von Referenzwelle und Objektwelle abgewinkelt sind. Nach dem Aufzeichnen wird das holographische Material ausgehärtet, wodurch es die Fähigkeit weitere Hologramme aufzuzeichnen verliert. Wird das holographische Material, in welchem das Hologramm aufgezeichnet wurde, mit der Referenzwelle erneut beschienen, so wird das Licht am aufgezeichneten Gitter des Hologramms so gebeugt, dass die gebeugte Welle der Objektwelle entspricht. Durch Beleuchten des in das holographische Material geschriebenen Interferenzmusters mit der Referenzwelle kann somit die Objektwelle rekonstruiert werden.

Head-Up-Displays, in denen das projizierte Bild mittels eines Hologramms in Richtung des Betrachters wiedergegeben wird, ermöglichen somit die Herstellung von Verbundscheiben mit einlaminierten Hologrammen, bei denen der Einstrahlwinkel auf die Verbundscheibe nicht genauso groß ist wie der Ausstrahlwinkel. Folglich kann der Neigungswinkel der Verbundscheibe bei holographischen Head-Up-Displays schon freier gewählt werden.

Es ist von Vorteil bei Herstellung einer Verbundscheibe mit einem Hologramm, das Hologramm erst nach dem Laminationsprozess in dem holographischen Material eines Hologrammelementvorläufers aufzuzeichnen, da der Laminationsprozess sich negativ auf die optischen Eigenschaften eines aufgezeichneten Hologramms auswirken kann. Ein Verfahren zur Herstellung eines laminierten holographischen Displays, bei dem das Aufzeichnen des Hologramms erst nach dem Laminieren erfolgt, ist beispielsweise in EP 3 461 636 B1 offenbart.

Das Aufzeichnen eines Hologramms in das holographische Material eines zwischen zwei Glasscheiben einlaminierten Hologrammelementvorläufers ist jedoch problematisch, da jede Veränderung des Brechungsindexes Reflexionen des Objektstrahls und des Referenzstrahls bei der Aufzeichnung des Hologramms verursacht. So führen unerwünschte Reflexionen an den von dem holographischen Material wegweisenden Oberflächen der beiden Glasscheiben zu unerwünschten Interferenzmustern und somit zu unerwünschten, im holographischen Material aufgezeichneten Gittern. Diese unerwünschten aufgezeichneten Gitter führen dazu, dass nach Aushärten des holographischen Materials das Hologramm bei Bestrahlung mit der Referenzwelle unerwünschte Artefakte zeigt. Zudem ist eine Aktivierung der unerwünschten, im Hologramm aufgezeichneten Gitter von außen durch äußere Lichtquellen möglich. Dies führt zu unnötigen Ablenkungen und gegebenenfalls der Blendung des Betrachters und sollte daher aus Sicherheitsgründen minimiert werden.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ist unter dem Begriff „Hologrammelementvorläufer“ der Vorläufer eines Hologrammelements zu verstehen. Ein Hologrammelementvorläufer weist kein Hologramm auf. Durch Aufzeichnen mindestens eines Hologramms durch Einwirken eines Objektstrahls und eines Referenzstrahls auf das holographische Material eines Hologrammelementvorläufers wird ein Hologrammelement erhalten. Das erhaltene Hologrammelement unterscheidet sich von dem Hologrammelementvorläufer dahingehend, dass in dem Hologrammelement mindestens ein Hologramm aufgezeichnet ist. In WO 2021/087286 A1 ist ein Replizierwerkzeug zur Verwendung bei der Herstellung eines holographischen Films durch Replikation offenbart und ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundverglasung unter Verwendung des Replizierwerkzeugs offenbart. Während der Replikation kann ein Öl oder ein Gel mit übereinstimmendem Brechungsindex in einem Hohlraum zwischen der laminierten Verglasung und der holographischen Hauptfilmanordnung angeordnet werden, um Reflexionen während des Replizierens zu verringern und die Qualität der Verbundverglasung zu verbessern.

US 2019/101865 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines laminierten holographischen Displays, wobei zunächst ein Displayprecursor bereitgestellt wird. Der Displayprecursor umfasst eine erste Glasschicht, eine zweite Glasschicht, eine unbelichtete Photopolymerfilmschicht, die zwischen der ersten Glasschicht und der zweiten Glasschicht angeordnet ist, und eine Polymerschicht, die zwischen der zweiten Glasschicht und der unbelichteten Photopolymerfilmschicht angeordnet ist.

In WO 2022/053404 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe mit Hologramm offenbart, wobei ein photosensitives Material als Hologrammelement in einem Beschichtungsbereich auf der Oberfläche einer ersten Scheibe aufgetragen wird, im Hologrammelement durch selektive Laserbestrahlung ein Hologramm erzeugt wird und die erste Scheibe mit Hologramm mit einer zweiten Scheibe zur Verbundscheibe laminiert wird.

WO 2021/209201 A1 offenbart eine Projektionsanordnung für ein Head-Up-Display (HUD) umfassend eine Verbundscheibe mit HUD-Bereich und einen HUD-Projektor, der p-polarisierte Strahlung aussendet. Die Verbundscheibe umfasst eine Außenscheibe und eine Innenscheibe, die über eine Zwischenschicht miteinander verbunden sind, wobei auf der der Zwischenschicht abgewandten Oberfläche der Innenscheibe eine hochbrechende Sol-Gel-Beschichtung mit einem Brechungsindex von mindestens 1 ,7 aufgebracht ist.

EP 0536763 B1 offenbart eine in einer Projektionsanordnung integrierte Verbundscheibe umfassend ein Hologramm, wobei ein von einer Lichtquelle emittierter Lichtstrahl ein Flüssigkristallpanel durchläuft, die auf dem Flüssigkristallpanel dargestellte Information auf einen Spiegel projiziert und die Information durch diesen auf die Verbundscheibe mit Hologramm reflektiert wird. Der auf das Hologramm einfallende Lichtstrahl wird vom Muster des Hologrammelementes gebeugt und reflektiert, wobei der aus der Beugung resultierende Lichtstrahl aus dem Hologrammelement austritt, auf eine Folie einer Windschutzscheibe trifft und von dieser in Richtung des Fahrers reflektiert und als Abbildung wahrgenommen wird. Das Hologramm ist somit nicht in der Windschutzscheibe selbst eingebracht, sondern in einer zusätzlichen im Fahrzeuginnenraum angebrachten Scheibe.

Während bei Head-Up-Displays, in denen das projizierte Bild mittels eines Hologramms in Richtung des Betrachters wiedergegeben wird, eine Reflexion der Referenzwelle an der außenseitigen Oberfläche der Außenscheibe infolge der Beugung am aufgezeichneten Gitter des Hologramms abgeschwächt wird, kann insbesondere eine Reflexion der Referenzwelle an der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe als zwar schwaches, aber dennoch störendes Geisterbild in Erscheinung treten. Ist das von einem Projektor abgestrahlte und im Brewster- (Einfalls-)winkel auf die Verbundscheibe einfallende Licht ausschließlich p-polarisiert ist der reflektierte Anteil des Lichts im Brewsterwinkel nahe Null. Der Brewsterwinkel wird dabei durch den Unterschied der Brechungsindizes zwischen zwei Medien bestimmt. Der Brechungsindex einer üblichen Verbundscheibe mit einem holographischen Medium ist ungefähr 1 ,5. Ist das äußere Medium, wie gewöhnlich der Fall, Luft, mit einem Brechungsindex von 1 , so liegt der Brewsterwinkel bei ca. 56°. Soll eine minimale Reflektion, also ein Lichteinfall möglichst nahe am Brewsterwinkel erzielt werden, ist also der Freiheitsgrad der Anordnung eines Projektors, beispielsweise zur Projektionsfläche, also beispielsweise eine Windschutzscheibe mit HUD- Funktion deutlich eingeschränkt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere für ein Head-Up-Display, eine verbesserte Verbundscheibe mit einem Hologrammelement bereitzustellen, bei der der Neigungswinkel der Verbundscheibe bei guter Bildqualität freier, insbesondere verschoben zu größeren Neigungswinkeln, gewählt werden kann und gleichzeitig das Auftreten unerwünschter Geisterbilder und Artefakte der Verbundscheibe minimiert ist. Darüber hinaus soll die Verbundscheibe einfach und kostengünstig auch in einer industriellen Serienfertigung hergestellt werden können.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch eine Verbundscheibe gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen gehen aus den Unteransprüchen hervor. Ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe und deren Verwendung gehen aus weiteren unabhängigen Ansprüchen hervor.

Die Erfindung betrifft eine Verbundscheibe mindestens umfassend eine Außenscheibe mit einer außenseitigen Oberfläche und einer innenraumseitigen Oberfläche, eine Innenscheibe mit einer außenseitigen Oberfläche und einer innenraumseitigen Oberfläche, eine erste Zwischenschicht und ein Hologrammelement mit mindestens einem Hologramm.

Die Verbundscheibe ist eine Fahrzeugscheibe, das heißt sie ist geeignet um in einem Fahrzeug eingebaut zu werden, wobei die Fahrzeugscheibe im Einbauzustand den Fahrzeuginnenraum von der Umgebung trennt.

Die Außenscheibe, auch als erste Scheibe bezeichnet, stellt Scheibe der Verbundscheibe dar, die im Einbauzustand der Verbundscheibe der Fahrzeugumgebung benachbart ist. Die Außenscheibe weist eine in Richtung der Fahrzeugumgebung weisende und an diese angrenzende außenseitige Oberfläche, auch als Seite I bezeichnet, auf. Die der außenseitigen Oberfläche der Außenscheibe gegenüberliegende Scheibenoberfläche der Außenscheibe wird als innenraumseitige Oberfläche, auch Seite II genannt, der Außenscheibe bezeichnet und weist im Einbauzustand der Verglasung in Richtung des Innenraums des Fahrzeugs. Die Innenscheibe, auch als zweite Scheibe bezeichnet, stellt die Scheibe der Verbundscheibe dar, die im Einbauzustand in einem Fahrzeug dem Fahrzeuginnenraum zugewandt ist. Die Innenscheibe weist eine außenseitige Oberfläche, auch als Seite III bezeichnet, die im Einbauzustand in Richtung der Außenscheibe und der Fahrzeugumgebung weist, auf. Die der außenseitigen Oberfläche der Innenscheibe gegenüberliegende Scheibenoberfläche der Innenscheibe wird als innenraumseitige Oberfläche der Innenscheibe, auch Seite IV genannt, bezeichnet und grenzt im Einbauzustand an den Fahrzeuginnenraum.

Die erste Zwischenschicht ist zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet und das Hologrammelement ist zwischen der Außenscheibe und der ersten Zwischenschicht oder zwischen der Innenscheibe und der ersten Zwischenschicht angeordnet. Die erste Zwischenschicht, sowie optional vorhandene weitere Zwischenschichten, verbinden die erste Scheibe und die zweite Scheibe miteinander.

Erfindungsgemäß ist auf der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe (Seite IV) genau eine optisch hochbrechende, bevorzugt transparente, Schicht angeordnet. Bevorzugt transparent bedeutet im Sinne der Erfindung, dass die optisch hochbrechende Schicht bevorzugt für Licht im sichtbaren Bereich des Lichtspektrums von 380 nm bis 780 nm durchlässig ist. Besonders bevorzugt weist die optisch hochbrechende Schicht eine Transmission von mindestens 70 % im sichtbaren Bereich des Lichtspektrums auf. Durch diese optisch hochbrechende Schicht ist es vorteilhafterweise möglich den Neigungswinkel der Verbundscheibe in einer Projektionsanordnung freier zu wählen, insbesondere zu größeren Brewsterwinkeln hin zu verschieben. Hierdurch können auch bei steileren Einbaulagen der Verbundscheibe, wie dies beispielsweise in Lastkraftwagen oder Traktoren der Fall ist, Artefakte und Geisterbilder durch reflektierte Anteile des Lichts weitestgehend vermieden werden.

Die optisch hochbrechende Schicht wird im Folgenden auch als Hl-Schicht oder Hl-Beschichtung bezeichnet, wobei Hl für den Begriff high index, also hochbrechend, steht. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass direkt auf der innenraumseitigen Oberfläche (Innenseite / Seite IV) der Innenscheibe, genau eine Hl-Schicht aufgebracht ist. Dies ist zumindest in dem Bereich der Verbundscheibe zwingend, der als Projektionsfläche in einer Projektionsanordnung dienen soll. Somit bildet die Hl-Schicht die äußere, zum Innenraum hin gerichtete Oberfläche der erfindungsgemäßen Verbundscheibe.

Erfindungsgemäß weist die optisch hochbrechende Schicht (Hl-Schicht) einen Brechungsindex von größer oder gleich 2 auf.

Brechungsindizes sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich bezogen auf eine Wellenlänge von 550 nm angegeben. Der Brechungsindex kann beispielsweise mittels Ellipsometrie bestimmt werden. Ellipsometer sind kommerziell erhältlich, beispielsweise von der Firma Sentech. Der Brechungsindex einer dielektrischen Schicht wird vorzugsweise bestimmt, indem diese zunächst als einzelne Schicht auf einem Substrat abgeschieden wird und anschließend der Brechungsindex mittels Ellipsometrie gemessen wird. Zur Bestimmung des Brechungsindex einer dielektrischen Schichtenfolge werden die Schichten der Schichtenfolge jeweils alleine als Einzelschichten auf einem Substrat abgeschieden und anschließend der Brechungsindex mittels Ellipsometrie bestimmt. Für jede dieser Einzelschichten ist dabei erfindungsgemäß ein Brechungsindex von mindestens 2 zu erreichen. Dielektrische Schichten mit einem Brechungsindex von mindestens 2 sowie Verfahren zu deren Abscheidung sind dem Fachmann auf dem Gebiet der Dünnschichten bekannt. Bevorzugt werden Methoden der physikalischen Gasphasenabscheidung, insbesondere Magnetronsputtern eingesetzt.

Die Verbundscheibe ist eine Fahrzeugscheibe. Somit ist das Hologrammelement unmittelbar in der Fahrzeugverglasung integriert und es sind keine weiteren Verbundscheiben mit Hologramm im Strahlengang des Projektors einer Projektionsanordnung erforderlich. Bevorzugt ist die Verbundscheibe eine Windschutzscheibe, in der das Hologrammelement unmittelbar integriert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Hl-Beschichtung auf der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe auf Basis von Siliziumnitrid, Zinn-Zink-Oxid, Silizium-Zirkonium- Nitrid, Silizium-Titan-Nitrid, Silizium-Hafnium-Nitrid oder Titanoxid ausgebildet, besonders bevorzugt auf Basis von Silizium-Zirkonium-Nitrid oder Titanoxid (TiOx) ausgebildet. Diese Materialien haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen um den Brewsterwinkel zu vergrößern.

Die optisch hochbrechende Schicht mit einem Brechungsindex größer oder gleich 2 ist als Beschichtung, bevorzugt auf Basis von Siliziumnitrid, Zink-Zinn-Oxid, Silizium-Zirkonium-Nitrid oder Titanoxid (TiOx) ausgebildet.

Mit der Formulierung „auf Basis von ... ausgebildet“ ist erfindungsgemäß gemeint, dass die Hl- Beschichtung aus dem genannten Material besteht oder im Wesentlichen daraus besteht neben möglicherweise üblichen Verunreinigungen oder Dotierungen. Die Hl-Schicht ist erfindungsgemäß zu mehr als 95 Gew.%, bevorzugt mehr als 97 Gew.% beispielsweise 98 Gew.- % der Hl-Schicht aus diesem Material ausgebildet. Die genannten Materialien der Hl-Schicht können undotiert oder beispielsweise mit Übergangsmetalloxiden wie ZnO, ZrÜ2, HfOx dotiert sein.

In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die die optisch hochbrechende Schicht mit einer Schichtdicke von 10 nm bis 100 nm, bevorzugt von 20 nm bis 80 nm, besonders bevorzugt von 50 nm bis 70 nm ausgebildet.

Die Außenscheibe und die Innenscheibe weisen jeweils eine außenseitige Oberfläche, d.h. eine Außenfläche, und eine innenraumseitige Oberfläche, d.h. eine Innenfläche, auf und eine dazwischen verlaufende, umlaufende Seitenkante. Mit außenseitiger Oberfläche wird im Sinne der Erfindung diejenige Hauptfläche bezeichnet, welche dafür vorgesehen ist, in Einbaulage der äußeren Umgebung zugewandt zu sein. Mit innenraumseitiger Oberfläche wird im Sinne der Erfindung diejenige Hauptfläche bezeichnet, welche dafür vorgesehen ist, in Einbaulage dem Innenraum zugewandt zu sein. Die innenraumseitige Oberfläche der Außenscheibe und die außenseitige Oberfläche der Innenscheibe sind in der erfindungsgemäßen Verbundscheibe einander zugewandt. Die Oberflächen der Glasscheiben werden typischerweise wie folgt bezeichnet:

Die außenseitige Oberfläche der Außenscheibe wird als Seite I bezeichnet. Die innenraumseitige Oberfläche der Außenscheibe wird als Seite II bezeichnet. Die außenseitige Oberfläche der Innenscheibe wird als Seite III bezeichnet. Die innenraumseitige Oberfläche der Innenscheibe wird als Seite IV bezeichnet.

Die Verbundscheibe ist dafür vorgesehen, in einer Fensteröffnung eines Fahrzeugs einen Innenraum gegenüber der äußeren Umgebung abzutrennen, wobei mit Innenscheibe im Sinne der Erfindung die dem Innenraum (Fahrzeuginnenraum) zugewandte Scheibe bezeichnet wird. Mit Außenscheibe wird die der äußeren Umgebung zugewandte Scheibe bezeichnet.

Das Hologrammelement bezeichnet das holographische Medium, in dem das Hologramm enthalten ist. Das Hologrammelement umfasst ein photosensitives Material, d.h. ein holographisches Material. In diesem kann durch Belichtung mit einer geeigneten Lichtquelle ein Hologramm aufgezeichnet werden. In der fertigen Verbundscheibe ist das Material des Hologrammelements nicht mehr lichtempfindlich, da das holographische Material während des Prozesses soweit verändert wird, dass keine weitere Aufzeichnung eines Hologramms mehr möglich ist.

Das Hologrammelement umfasst ein holographisches Material und kann zusätzlich optional eine erste Substratschicht und/oder eine zweite Substratschicht umfassen. Dem Fachmann sind geeignete holographische Materialien bekannt. Geeignete erste und zweite Substratschichten sind dem Fachmann ebenfalls bekannt.

Bevorzugt umfasst das Hologrammelement als holographisches Material ein Photopolymer, Dichromatgelatine oder Silberhalogenid-Gelatine, besonders bevorzugt ein Photopolymer.

Silberhalogenide oder Dichromate werden in der Regel in einer Matrix aus Gelatine eingesetzt, die zunächst üblicherweise bei Raumtemperatur angetrocknet wird, bevor ein Hologramm durch Belichtung aufgezeichnet werden kann. In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist das holographische Material als eine Beschichtung der innenraumseitigen Oberfläche der Außenscheibe oder als eine Beschichtung der außenseitigen Oberfläche der Innenscheibe ausgebildet.

Die Verbundscheibe kann zusätzlich eine zweite Zwischenschicht umfassen. In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verbundscheibe ist das Hologrammelement zwischen der ersten Zwischenschicht und der Innenscheibe angeordnet und eine zusätzliche zweite Zwischenschicht ist zwischen der Innenscheibe und dem Hologrammelement angeordnet.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Hologrammelement ein holographisches Material, eine erste Substratschicht und eine zweite Substratschicht, wobei das holographische Material zwischen der ersten Zwischenschicht und der Innenscheibe angeordnet ist, zwischen dem holographischen Material und der Innenscheibe eine zweite Zwischenschicht angeordnet ist, zwischen dem holographischen Material und der ersten Zwischenschicht die erste Substratschicht angeordnet ist und zwischen dem holographischen Material und der zweiten Zwischenschicht die zweite Substratschicht angeordnet ist. Das holographische Material ist folglich in dieser Ausführungsform zwischen einer ersten Substratschicht und einer zweiten Substratschicht angeordnet.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Hologrammelement eine erste Substratschicht und ein holographisches Material.

Auch in dieser Ausführungsform kann die Verbundscheibe optional eine zweite Zwischenschicht umfassen. Bei Vorhandensein einer zweiten Zwischenschicht ist diese zwischen der Innenscheibe und dem Hologrammelement angeordnet und die erste Zwischenschicht ist zwischen der Außenscheibe und dem Hologrammelement angeordnet. Die Zwischenschichten können unabhängig voneinander eine thermoplastische Zwischenschicht, eine Klebeschicht oder ein optisch klarer Kleber sein.

Die erste Zwischenschicht ist bevorzugt eine thermoplastische Zwischenschicht, eine Klebeschicht oder ein optisch klarer Kleber (OCA, optically clear adhesive).

Die zweite Zwischenschicht ist bevorzugt eine thermoplastische Zwischenschicht, eine Klebeschicht oder ein optisch klarer Kleber (OCA, optically clear adhesive).

Ein optisch klarer Kleber (OCA optically clear adhesive) zeichnet sich durch eine hohe Lichttransmission, eine geringe Trübung, keine doppelte Lichtbrechung, hohe UV-Beständigkeit und gute Alterungsbeständigkeit aus. Unkontrollierte und daher unerwünschte Beeinträchtigungen der Lichttransmission oder unästhetische Verwerfungen können dadurch vermieden werden.

Die Klebeschicht weist bevorzugt eine Absorption im sichtbaren Spektralbereich von kleiner als 5%, insbesondere kleiner als 2% oder sogar 1% auf und bevorzugt eine Trübung von kleiner als 5%, insbesondere kleiner als 2% oder sogar kleiner als 1 %.

Die Klebeschicht ist bevorzugt als homogene Schicht ausgebildet.

Die Klebeschicht weist bevorzugt eine Dicke von 20 pm bis 200 pm auf, besonders bevorzugt von 50 pm bis 150 pm, ganz besonders bevorzugt von 60 pm bis 100 pm. Damit werden gute optische Eigenschaften erzielt. Zudem sind Klebeschichten mit diesen Dicken kommerziell als Klebstoff-Filme erhältlich. Der Klebstoff der Klebeschicht kann alternativ auch als flüssiger Kleber eingesetzt werden. Der Klebstoff der Klebeschicht ist bevorzugt ein chemisch wirkender, insbesondere chemisch härtender Klebstoff oder UV-härtender, besonders bevorzugt ein Acrylat-Klebstoff oder ein Silikon-basierter Klebstoff.

Die erste Substratschicht enthält beispielsweise Polyamid (PA), Polycarbonat (PC), Cellulosetriacetat (TAC) und/oder Polyethylenterephthalat (PET). Die erste Substratschicht ist beispielsweise 35 pm (Mikrometer) bis 60 pm dick.

Die zweite Substratschicht enthält beispielsweise Polyamid (PA), Polycarbonat (PC) Cellulosetriacetat (TAC) und/oder Polyethylenterephthalat (PET). Die zweite Substratschicht ist beispielsweise 35 pm (Mikrometer) bis 60 pm dick.

Die genannten Materialien für die Substratschicht sind geeignet vorteilhaft die Diffusion von Weichmachern zu vermindern, bzw. zu unterbinden.

Wie oben beschrieben umfasst das holographische Material in einer bevorzugten Ausführungsform ein Photopolymer. Das Photopolymer ist beispielsweise 10 pm bis 100 pm, beispielsweise 16 pm, dick. Dem Fachmann sind geeignete Photopolymere bekannt. Das Photopolymer umfasst bevorzugt vernetztes Polyurethan (PU). Alternativ kann auch ein flüssiges Photopolymer eingesetzt werden.

In einer Ausführungsform ist in der erfindungsgemäßen Verbundscheibe zwischen der Außenscheibe und dem holographischen Material eine UV-Schutzschicht angeordnet. Eine solche UV-Schutzschicht verhindert durch UV-Strahlung von außen hervorgerufene Alterungsprozesse der in dem holographischen Material aufgezeichneten Hologrammen.

Die Außenscheibe und die Innenscheibe sind aus Glas gefertigt, besonders bevorzugt aus Kalk- Natron-Glas, wie es für Fensterscheiben üblich ist. Die Außenscheibe und die Innenscheibe können aber auch aus anderen Glassorten gefertigt sein, beispielsweise Quarzglas, Borosilikatglas oder Alumino-Silikat-Glas, oder aus starren klaren Kunststoffen, beispielsweise Polycarbonat oder Polymethylmethacrylat. Die Außenscheibe und die Innenscheibe können unabhängig voneinander klar sein, oder auch getönt oder gefärbt. Als Windschutzscheiben ausgebildete Verbundscheiben müssen dabei im zentralen Sichtbereich eine ausreichende Lichttransmission aufweisen, bevorzugt mindestens 70 % im Haupt-Durchsichtbereich A gemäß ECE-R43. Die Außenscheibe und die Innenscheibe sind bevorzugt gebogen, das heißt sie weisen eine Krümmung auf.

Die Außenscheibe und/oder die Außenseite (Seite III) der Innenscheibe können geeignete, an sich bekannte Beschichtungen aufweisen, beispielsweise Antihaftbeschichtungen, Antikratzbeschichtungen auf der Außenseite der Außenscheibe, heizbare Beschichtungen, Sonnenschutzbeschichtungen oder Low-E-Beschichtungen.

Eine als eine thermoplastische Zwischenschicht ausgebildete erste Zwischenschicht oder zweite Zwischenschicht enthält bevorzugt zumindest Polyvinylbutyral (PVB), Ethylenvinylacetat (EVA), Polyurethan (PU) oder Copolymere oder Derivate davon oder besteht daraus, besonders bevorzugt Polyvinylbutyral (PVB), ganz besonders bevorzugt Polyvinylbutyral (PVB) und dem Fachmann bekannte Additive wie beispielsweise Weichmacher.

Bevorzugt enthält eine als thermoplastische Zwischenschicht ausgebildete erste Zwischenschicht oder zweite Zwischenschicht mindestens 60 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 70 Gew.- %, insbesondere mindestens 90 Gew.-% und beispielsweise mindestens 97 Gew.-% Polyvinylbutyral.

Eine als thermoplastische Zwischenschicht ausgebildete erste Zwischenschicht kann durch eine einzelne Folie ausgebildet sein oder auch durch mehr als eine Folie.

Eine als thermoplastische Zwischenschicht ausgebildete zweite Zwischenschicht kann ebenfalls durch eine einzelne Folie ausgebildet sein oder auch durch mehr als eine Folie.

Die erste Zwischenschicht und sofern vorhanden die zweite Zwischenschicht können unabhängig voneinander auch eine funktionale Zwischenschicht sein, insbesondere eine Zwischenschicht mit akustisch dämpfenden Eigenschaften, eine Infrarotstrahlung reflektierende Zwischenschicht, eine Infrarotstrahlung absorbierende Zwischenschicht, eine UV-Strahlung absorbierende Zwischenschicht, eine zumindest abschnittsweise gefärbte Zwischenschicht und/oder eine zumindest abschnittsweise getönte Zwischenschicht. So können die erste Zwischenschicht und sofern vorhanden die zweite Zwischenschicht unabhängig voneinander beispielsweise auch eine Bandfilterfolie sein.

Die Dicke einer als thermoplastische Zwischenschicht ausgebildeten ersten Zwischenschicht oder zweiten Zwischenschicht liegt zwischen 30 pm bis 1500 pm, bevorzugt zwischen 50 pm und 780 pm, bevorzugt 350 pm und 760 pm, beispielsweise bei 380 pm oder 760 pm.

Das Hologrammelement hat bevorzugt eine Dicke von 5 pm bis 500 pm, bevorzugt von 10 pm bis 200 pm und besonders bevorzugt von 15 pm bis 150 pm.

Die Dicke der Außenscheibe und der Innenscheibe kann breit variieren und so den Erfordernissen im Einzelfall angepasst werden. Die Außenscheibe und die Innenscheibe weisen bevorzugt Dicken von 0,5 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt von 1 mm bis 3 mm auf.

Die erfindungsgemäße Verbundscheibe kann eine oder mehrere zusätzliche Zwischenschichten, insbesondere funktionale Zwischenschichten, umfassen. Bei einer zusätzlichen Zwischenschicht kann es sich insbesondere um eine Zwischenschicht mit akustisch dämpfenden Eigenschaften, eine Infrarotstrahlung reflektierende Zwischenschicht, eine Infrarotstrahlung absorbierende Zwischenschicht eine zumindest abschnittsweise gefärbte Zwischenschicht und/oder eine zumindest abschnittsweise getönte Zwischenschicht handeln. Beim Vorhandensein mehrerer zusätzlicher Zwischenschichten können diese auch unterschiedliche Funktionen aufweisen.

Eine erfindungsgemäße Verbundscheibe kann zusätzlich einen Abdeckdruck, insbesondere aus einer dunklen, bevorzugt schwarzen, Emaille umfassen. Bei dem Abdeckdruck handelt es sich insbesondere um einen peripheren, d.h. rahmenartigen, Abdeckdruck. Der periphere Abdeckdruck dient in erster Linie als UV-Schutz für den Montagekleber der Verbundscheibe. Der Abdeckdruck kann opak und vollflächig ausgebildet sein. Der Abdeckdruck kann zumindest abschnittsweise auch semitransparent, beispielsweise als Punktraster, Streifenraster oder kariertes Raster ausgebildet sein. Alternativ kann der Abdeckdruck auch einen Gradienten aufweisen, beispielsweise von einer opaken Bedeckung zu einer semitransparenten Bedeckung.

Das Hologrammelement reicht bevorzugt nicht bis zur Scheibenkante, während die erste Zwischenschicht bis zur Scheibenkante reicht. In dieser Ausführungsform wird das Hologrammelement in der Verbundscheibe an seiner umlaufenden Kante durch die erste Zwischenschicht oder weitere dort angeordnete Schichten versiegelt und so vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Reinigungsmitteln geschützt. Zudem kann die Diffusion von Weichmachern aus dem Hologrammelement vermindert oder vermieden werden.

Bevorzugt ist, wenn das Hologrammelement nicht vollflächig auf der Scheibe angeordnet ist, rahmenförmig um das Hologrammelement herum eine Sperrfolie mit einem Ausschnitt angeordnet. Der Ausschnitt entspricht dem Bereich, in dem das Hologrammelement angeordnet ist. Das Hologrammelement ist innerhalb dieses Ausschnitts angeordnet und füllt diesen vollständig aus. Die Sperrfolie hat die Form eines umlaufenden Rahmens und steht in unmittelbarem Kontakt zur umlaufenden Kante des Hologrammelements. Das Hologrammelement und die Sperrfolie liegen somit in der gleichen Ebene und berühren sich entlang ihrer Kanten, wobei ihre Kontaktfläche sich im Wesentlichen orthogonal zu den Scheibenflächen der Verbundscheibe verhält. Die Sperrfolie in Form eines umlaufenden Rahmens gleicht in der erfindungsgemäßen Verbundscheibe einen lokalen Dickenunterschied zwischen dem Bereich mit Hologrammelement und dem umgebenden Bereich aus. Die Sperrfolie ist erfindungsgemäß nicht überlappend mit dem Hologrammelement, sondern lediglich in dessen unmittelbarer Nachbarschaft angrenzend an die umlaufende Kante des Hologrammelementes angebracht, wodurch diese Kompensation von Dickenunterschieden möglich wird. Die Verbundscheibe mit Hologrammelement weist demnach nicht nur eine verbesserte Alterungsbeständigkeit, sondern auch eine verbesserte Haltbarkeit durch Minimierung von Spannungen sowie Glasbruch auf.

Die Sperrfolie ist bevorzugt eine Polymerschicht und enthält bevorzugt Polyvinylbutyral (PVB), Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid (PA), Polyethylen (PE), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polyvinylchlorid (PVC), Cellulosetriacetat (TAC) oder besteht im Wesentlichen daraus.

Die erfindungsgemäße Verbundscheibe ist bevorzugt in einer oder in mehreren Richtungen des Raumes gebogen, wie es für Kraftfahrzeugscheiben üblich ist, wobei typische Krümmungsradien im Bereich von etwa 10 cm bis etwa 40 m liegen. Das Verbundglas kann aber auch plan sein, beispielsweise wenn es als Scheibe für Busse, Züge oder Traktoren vorgesehen ist.

Eine erfindungsgemäße Verbundscheibe weist eine Oberkante und eine Unterkante auf sowie zwei zwischen Oberkante und Unterkante verlaufende Seitenkanten auf. Mit Oberkante wird diejenige Kante bezeichnet, welche dafür vorgesehen ist, in Einbaulage nach oben zu weisen. Mit Unterkante wird diejenige Kante bezeichnet, welche dafür vorgesehen ist, in Einbaulage nach unten zu weisen. Die Oberkante wird häufig auch als Dachkante und die Unterkante als Motorkante bezeichnet.

Als Windschutzscheiben ausgebildete Verbundscheiben weisen ein zentrales Sichtfeld auf, an dessen optische Qualität hohe Anforderungen gestellt werden. Das zentrale Sichtfeld muss eine hohe Lichttransmission aufweisen (typischerweise größer als 70%). Das besagte zentrale Sichtfeld ist insbesondere dasjenige Sichtfeld, das vom Fachmann als Sichtfeld B, Sichtbereich B oder Zone B bezeichnet wird. Das Sichtfeld B und seine technischen Anforderungen sind in der Steuerung Nr. 43 der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UN/ECE) (ECE- R43, „Einheitliche Bedingungen für die Genehmigung der Sicherheitsverglasungswerkstoffe und ihres Einbaus in Fahrzeuge“) festgelegt. Dort ist das Sichtfeld B in Anhang 18 definiert.

Das Hologrammelement ist in einer als Windschutzscheibe ausgebildeten Verbundscheibe vorteilhafterweise innerhalb des zentralen Sichtfelds (Sichtfeld B) angeordnet. Das Hologrammelement kann, aber muss nicht den gesamten Bereich abdecken, und kann auch darüber hinausragen. Bevorzugt erstreckt sich das Hologrammelement über mindestens 30%, besonders bevorzugt über mindestens 50 %, weiterhin besonders bevorzugt über mindestens 80 % der Scheibe. Damit können sichtbare Übergänge zwischen dem Hologrammelement und einem Abschnitt ohne Hologrammelement im sichtbaren Bereich der Scheibe vermieden werden. Besonders bevorzugt wird das Hologrammelement so angeordnet, dass die umlaufende Kante des Hologrammelements im Bereich eines opaken Abdeckdrucks angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass der opake Abdeckdruck den Übergang vom Hologrammelement zu der umgebenden Schicht verdeckt. Der Abdeckdruck befindet sich üblicherweise im Randbereich der Scheibe und verdeckt den Blick auf Anbauteile oder Verklebungen. Windschutzscheiben weisen typischerweise einen umlaufenden peripheren Abdeckdruck aus einer opaken Emaille auf, der insbesondere dazu dient, den zum Einbau der Scheibe verwendeten Kleber vor UV-Strahlung zu schützen und optisch zu verdecken. Dieser periphere Abdeckdruck wird bevorzugt dazu verwendet, auch die umlaufende Kante des Hologrammelements zu verdecken. Bevorzugt weist sowohl die Außenscheibe als auch die Innenscheibe der Verbundscheibe einen Abdeckdruck auf, so dass die Durchsicht im Randbereich von beiden Seiten gehindert wird.

Das Hologrammelement kann auch Aussparungen oder Löcher aufweisen, etwa im Bereich sogenannter Sensorfenster oder Kamerafenster. Diese Bereiche sind dafür vorgesehen, mit Sensoren oder Kameras ausgestattet zu werden, deren Funktion durch ein Hologrammelement im Strahlengang beeinträchtigt werden könnte.

Das Hologrammelement ist bevorzugt über die gesamte Breite und die gesamte Höhe der Verbundscheibe angeordnet, besonders bevorzugt abzüglich eines umlaufenden Randbereichs mit einer Breite von beispielsweise 5 mm bis 50 mm. Das Hologrammelement ist so vor Kontakt mit der umgebenden Atmosphäre und Korrosion geschützt. Die Breite des umlaufenden Randbereichs kann konstant sein oder variieren.

Die Verbundscheibe kann beispielsweise die Windschutzscheibe oder die Dachscheibe eines Fahrzeugs oder eine andere Fahrzeugverglasung sein, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, Schienenfahrzeug oder einem Bus.

Die Erfindung umfasst auch eine Projektionsanordnung zur Darstellung von Informationen für einen Betrachter, mindestens umfassend eine erfindungsgemäße Verbundscheibe und einen Projektor, der von innen, also aus einem Fahrzeuginnenraum heraus, auf das Hologrammelement auf der Seite IV gerichtet ist. Die erfindungsgemäße Verbundscheibe kann dabei wie oben in den verschiedenen Ausführungsformen beschrieben ausgebildet sein.

Der Projektor der Projektionsanordnung sendet Licht mit Wellenlängen aus, auf die das Hologramm, bzw. bei Vorhandensein von mehr als einem Hologramm, die Hologramme des Holgrammelements ansprechen.

Bei der erfindungsgemäßen Projektionsanordnung wird eine unerwünschte Reflexion des von dem Projektor ausgesendeten Lichts an der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe der Verbundscheibe durch die Hl-Beschichtung minimiert. Vorteilhafterweise kann der Brewsterwinkel, bei dem der reflektierte Anteil des Lichts minimiert, insbesondere bei p- polarisiertem Licht nahe Null, ist, hin zu höheren Winkeln verschoben und freier gewählt werden.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe, wobei zumindest: a) eine Außenscheibe mit einer außenseitigen Oberfläche und einer innenraumseitigen Oberfläche, eine erste Zwischenschicht, ein Hologrammelement mit mindestens einem Hologramm und eine Innenscheibe mit einer außenseitigen Oberfläche und einer innenraumseitigen Oberfläche und einer auf der innenraumseitigen Oberfläche aufgebrachten Hl-Beschichtung bereitgestellt werden, b) ein Schichtenstapel gebildet wird, in dem die erste Zwischenschicht zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist und das Hologrammelement zwischen der Außenscheibe und der ersten Zwischenschicht oder zwischen der Innenscheibe und der ersten Zwischenschicht angeordnet ist, c) der Schichtenstapel durch Lamination verbunden wird.

Das Hologrammelement kann als holographisches Material wie oben beschrieben beispielsweise Dichromatgelatine oder Silberhalogenid-Gelatine oder ein Photopolymer enthalten. In der oben beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die optisch hochbrechende Schicht vor dem Laminieren auf der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe aufgebracht.

Alternativ ist es auch möglich die optisch hochbrechende Beschichtung erst nach der Lamination auf der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe (Seite IV) aufzubringen, so dass zunächst in Schritt a) eine unbeschichtete Innenscheibe bereitgestellt wird.

Erfindungsgemäß ist somit auch ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe, wobei zumindest: a) eine Außenscheibe mit einer außenseitigen Oberfläche und einer innenraumseitigen Oberfläche, eine erste Zwischenschicht, ein Hologrammelement mit mindestens einem Hologramm und eine Innenscheibe mit einer außenseitigen Oberfläche und einer innenraumseitigen Oberfläche bereitgestellt werden, b) ein Schichtenstapel gebildet wird, in dem die erste Zwischenschicht zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist und das Hologrammelement zwischen der Außenscheibe und der ersten Zwischenschicht oder zwischen der Innenscheibe und der ersten Zwischenschicht angeordnet ist, c) der Schichtenstapel durch Lamination verbunden wird, d) auf die innenraumseitige Oberfläche der Innenscheibe eine optisch hochbrechende Schicht aufgebracht wird.

Die Aufbringung der optisch hochbrechenden Schicht kann beispielsweise durch an sich etablierte Verfahren, wie Nassbeschichtung, durch Magnetron-Sputtern oder durch chemische (CVD) oder physikalische Gasabscheideverfahren (PVD) auf die innenraumseitige Oberfläche der Innenscheibe realisiert werden.

Vorteilhafterweise kann die Einbindung einer solchen Beschichtung in der industriellen Serienfertigung von Verbundscheiben problemlos und kostengünstig erfolgen.

Es versteht sich, dass in Schritt a) anstatt eines Hologrammelements, in welchem mindestens ein Hologramm aufgezeichnet ist, jeweils alternativ auch ein unbelichteter Hologrammelementvorläufer aus lichtempfindlichem Material bereitgestellt werden kann. Somit kann auch in Schritt b) die Bildung des Schichtenstapels und in Schritt c) die Lamination mit dem unbelichteten Hologrammelementvorläufer oder mit dem endgültigen Hologrammelement mit aufgezeichnetem Hologrammelement erfolgen. Es versteht sich, dass ein erfindungsgemäßes Verfahren bei Bereitstellung des unbelichteten Hologrammelementvorläufers in Schritt a) als zusätzlichen Schritt nach der Lamination des Schichtenstapels die Aufzeichnung mindestens eines Hologramms in dem Hologrammelementvorläufer umfasst.

Die Lamination des Schichtenstapels erfolgt bevorzugt unter Einwirkung von Hitze, Vakuum und/oder Druck. Es können an sich bekannte Verfahren zur Lamination verwendet werden, beispielsweise Autoklavverfahren, Vakuumsackverfahren, Vakuumringverfahren,

Kalanderverfahren, Vakuumlaminatoren oder Kombinationen davon.

Soll die Verbundscheibe gebogen sein, so werden die Außenscheibe und die Innenscheibe bevorzugt vor der Lamination einem Biegeprozess unterzogen. Bevorzugt werden die Außenscheibe und die Innenscheibe gemeinsam (d.h. zeitgleich und durch dasselbe Werkzeug) kongruent gebogen, weil dadurch die Form der Scheiben für die später erfolgende Laminierung optimal aufeinander abgestimmt sind. Typische Temperaturen für Glasbiegeprozesse betragen beispielsweise 500°C bis 700°C.

Eventuell vorhandene opake Abdeckdrucke, d.h. insbesondere umlaufende Schwarzdrucke im Randbereich der Scheibe, werden bevorzugt im Siebdruckverfahren aufgebracht.

In einer Ausgestaltung kann ein Abdeckdruck im Randbereich der Verbundscheibe auch auf der Innenseite der Innenscheibe vorgesehen werden. Dieser Abdeckdruck kann vorteilhaft auch den Blick aus einem Innenraum auf Anbauteile, Leitungen oder Verklebungen verdecken und so zu einem optisch ansprechenderen Erscheinungsbild der Verbundscheibe beitragen und auch Verklebungen verbessern oder vor UV-Licht schützen. Der Abdeckdruck kann dabei direkt auf der Innenseite der Innenscheibe aufgebracht sein. In diesem Fall ist in diesem Randbereich keine Hl-Beschichtung auf der Seite IV aufgebracht. Alternativ kann der Abdeckdruck im Randbereich aber auch auf der Hl-Beschichtung ausgebildet sein, so dass die Hl-Schicht im Wesentlichen vollflächig die Innenseitige Oberfläche der Innenscheibe belegt. Die vorstehend im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Verbundscheibe beschriebenen Ausgestaltungen gelten in gleicher Weise auch für das erfindungsgemäße Verfahren und umgekehrt.

Die Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe mit mindestens einem Hologramm als Fahrzeugscheibe in Fortbewegungsmitteln für den Verkehr auf dem Land, in der Luft oder zu Wasser, insbesondere in Kraftfahrzeugen und insbesondere als Windschutzscheibe, die als eine Projektionsfläche für ein Head-Up-Display dient.

Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen und Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Die Zeichnungen schränken die Erfindung in keiner Weise ein. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe 100,

Fig. 2 einen Querschnitt durch die in der Fig. 1 gezeigte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe 100,

Fig. 3 einen Querschnitt durch eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen

Verbundscheibe 100,

Fig. 4 einen Querschnitt durch eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen

Verbundscheibe 100,

Fig. 5 einen Querschnitt einer Ausführungsform eines Hologrammelements,

Fig. 6 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Hologrammelements,

Fig. 7 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Hologrammelements, und

Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines Flussdiagramms.

Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe 100 und in der Fig. 2 ist der Querschnitt durch die in der Fig. 1 gezeigte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe 100 entlang der Schnittlinie X-X‘ dargestellt. In der in der Fig. 1 gezeigten Ausführungsform weist die Verbundscheibe 100 eine Oberkante O, eine Unterkante U und zwei Seitenkanten S auf.

Wie in der Fig. 2 dargestellt, umfasst die Verbundscheibe 100 eine Außenscheibe 1 mit einer außenseitigen Oberfläche I und einer innenraumseitigen Oberfläche II, eine erste Zwischenschicht 3, ein Hologrammelement 4, eine Innenscheibe 2 mit einer außenseitigen Oberfläche III und einer innenraumseitigen Oberfläche IV und eine Hl-Beschichtung 6. In der in der Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist das Hologrammelement 4 vollflächig zwischen der Außenscheibe 1 und der Innenscheibe 2 angeordnet, die erste Zwischenschicht 3 ist vollflächig zwischen der Außenscheibe 1 und dem Hologrammelement 4 angeordnet und die Hl- Beschichtung 6 ist vollflächig auf der innenraumseitigen Oberfläche IV der Innenscheibe 2 angeordnet. Die Hl-Beschichtung 6 ist erfindungsgemäß bevorzugt auf Basis von Siliziumnitrid, Zinn-Zink-Oxid, Silizium-Zirkonium-Nitrid, Silizium-Titan-Nitrid, Silizium-Hafnium-Nitrid oder Titanoxid ausgebildet, besonders bevorzugt auf Basis von Silizium-Zirkonium-Nitrid oder Titanoxid (TiOx) ausgebildet. Die Hl-Schicht 6 ist beispielsweise mit einer Schichtdicke von 20 nm bis 80 nm, besonders bevorzugt von 50 nm bis 70 nm ausgebildet.

Die Außenscheibe 1 besteht beispielsweise aus Kalk-Natron-Glas und ist 2,1 mm dick. Die Innenscheibe 2 besteht beispielsweise aus Kalk-Natron-Glas und ist 1 ,6 mm dick. Die erste Zwischenschicht 3 ist in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform beispielsweise eine thermoplastische Zwischenschicht, besteht beispielsweise aus Polyvinylbutyral (PVB) und ist 0,76 mm dick.

Das Hologrammelement 4 ist in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform beispielsweise wie in der Fig. 5 oder 7 dargestellt ausgebildet. Ist das Hologrammelement 4 wie in der Fig. 7 dargestellt ausgebildet, so ist das Hologrammelement 4 bevorzugt so angeordnet, dass die erste Substratschicht 8 direkt benachbart zur ersten Zwischenschicht 3 angeordnet ist.

In der Fig. 3 ist ein Querschnitt einer weiteren Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe 100 dargestellt. Die in der Fig. 3 im Querschnitt dargestellte Verbundscheibe 100 unterscheidet sich von der in der Fig. 2 dargestellten nur dahingehend, dass die erste Zwischenschicht 3 zwischen der Innenscheibe 2 und dem Hologrammelement 4 angeordnet ist. Das Hologrammelement 4 ist in der in der Fig. 3 gezeigten Ausführungsform beispielsweise wie in der Fig. 5 oder 7 dargestellt ausgebildet. Ist das Hologrammelement 4 wie in der Fig. 7 dargestellt ausgebildet, so ist das Hologrammelement 4 bevorzugt so angeordnet, dass die erste Substratschicht 8 direkt benachbart zur ersten Zwischenschicht 3 angeordnet ist.

In der Fig. 4 ist ein Querschnitt einer weiteren Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe 100 dargestellt. Die in der Fig. 4 im Querschnitt dargestellte Verbundscheibe 100 unterscheidet sich von der in der Fig. 2 dargestellten dahingehend, dass zwischen dem Hologrammelement 4 und der Innenscheibe 2 eine zweite Zwischenschicht 7 angeordnet ist. Die zweite Zwischenschicht 7 ist beispielsweise eine thermoplastische Zwischenschicht und besteht beispielsweise aus Polyvinylbutyral (PVB) und ist 0,76 mm dick.

Das Hologrammelement 4 ist in der in der Fig. 4 gezeigten Ausführungsform beispielsweise wie in der Fig. 5, 6 oder 7 dargestellt ausgebildet.

Fig. 5 zeigt einen Querschnitt einer Ausführungsform eines Hologrammelements 4. In der in der Fig. 5 gezeigten Ausführungsform besteht das Hologrammelement 4 aus einem holographischen Material 5. Bei dem holographischen Material 5 handelt es sich beispielsweise um ein Photopolymer, Dichromatgelatine oder Silberhalogenid-Gelatine.

Fig. 6 zeigt einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Hologrammelements 4. In der in der Fig. 6 gezeigten Ausführungsform umfasst das Hologrammelement 4 eine erste Substratschicht 8, eine zweite Substratschicht 9 und ein dazwischen angeordnetes holographisches Material 5. Bei dem holographischen Material 5 handelt es sich beispielsweise um ein Photopolymer, Dichromatgelatine oder Silberhalogenid-Gelatine.

Fig. 7 zeigt einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Hologrammelements 4. In der in der Fig. 7 gezeigten Ausführungsform umfasst das Hologrammelement 4 eine erste Substratschicht 8 und ein holographisches Material 5. Bei dem holographischen Material 5 handelt es sich beispielsweise um ein Photopolymer, Dichromatgelatine oder Silberhalogenid- Gelatine.

Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe 100 anhand eines Flussdiagramms umfassend die Schritte:

51 Bereitstellung einer Außenscheibe 1 mit einer außenseitigen Oberfläche I und einer innenraumseitigen Oberfläche II, einer ersten Zwischenschicht 3, eines Hologrammelements 4 mit mindestens einem Hologramm und einer Innenscheibe 2 mit einer außenseitigen Oberfläche III und einer innenraumseitigen Oberfläche IV und einer auf der innenraumseitigen Oberfläche IV aufgebrachten optisch hochbrechenden Schicht 6.

52 Bildung eines Schichtenstapels, in dem und die erste Zwischenschicht 3 zwischen der Außenscheibe 1 und der Innenscheibe 2 angeordnet ist und das Hologrammelement 4 zwischen der Außenscheibe 1 und der ersten Zwischenschicht 3 oder zwischen der Innenscheibe 2 und der ersten Zwischenschicht 3 angeordnet ist.

53 Verbinden des Schichtenstapels durch Lamination.

Erfindungsgemäß ist auf der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe (Seite IV) genau eine optisch hochbrechende, bevorzugt transparente, Schicht angeordnet. Durch diese erfindungsgemäß vorgesehene optisch hochbrechende Schicht ist es vorteilhafterweise möglich den Neigungswinkel der Verbundscheibe in einer holografischen Head-Up-Display- Projektionsanordnung freier zu wählen, insbesondere zu größeren Brewsterwinkeln hin zu verschieben. Hierdurch können auch bei steileren Einbaulagen der Verbundscheibe, wie dies beispielsweise in Lastkraftwagen oder Traktoren der Fall ist, mit HUD Funktion realisiert werden und gleichzeitig Artefakte und Geisterbilder durch reflektierte Anteile des Lichts weitestgehend vermieden werden. Bezugszeichenliste:

100 Verbundscheibe

1 Außenscheibe

2 Innenscheibe

3 erste Zwischenschicht

4 Hologrammelement

5 holographisches Material

6 Hl-Beschichtung (optisch hochbrechende Schicht)

7 zweite Zwischenschicht

8 erste Substratschicht

9 zweite Substratschicht

I außenseitige Oberfläche der Außenscheibe 1

II innenraumseitige Oberfläche der Außenscheibe 1

III außenseitige Oberfläche der Innenscheibe 2

IV innenraumseitige Oberfläche der Innenscheibe 2

O Oberkante

U Unterkante

S Seitenkante

X-X‘ Schnittlinie




 
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