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Patent Searching and Data


Title:
CONTINUOUS SOL-GEL METHOD FOR PRODUCING QUARTZ GLASS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/016864
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a continuous sol-gel method for producing quartz glass, comprising the following steps: (a) continuously metering a silicon alkoxide into a first reactor (R1) and carrying out an at least proportional hydrolysis process by adding an aqueous mineral acid, thereby obtaining a first product flow (A); (b) continuously producing an aqueous silicic acid dispersion by continuously mixing water and silicic acid in a second reactor, thereby obtaining a second product flow (B); (c) continuously mixing the product flows (A) and (B) in a third reactor (R3) in order to produce a pre-sol, thereby obtaining a third product flow (C); (d) continuously adding an aqueous base to the product flow (C), thereby obtaining a sol; (e) continuously filling the exiting sol into molds, thereby obtaining an aquagel; (f) drying the aquagel, thereby obtaining xerogels; and (g) sintering the xerogels, thereby obtaining quartz glass, with the proviso that at least one of the steps (a) to (e) additionally includes a degassing process of at least one feed material used in the step.

Inventors:
CZERMAK GEORG (AT)
GANDER MATTHIAS (AT)
STREITER CHRISTINA (AT)
GABL CHRISTIAN (AT)
LIPP CHRISTIAN (AT)
Application Number:
PCT/EP2016/066439
Publication Date:
February 02, 2017
Filing Date:
July 11, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SWAROVSKI D KG (AT)
International Classes:
C03C1/00; C01B33/158; C03B19/12; C03C3/06
Domestic Patent References:
WO2013061104A22013-05-02
WO2013061104A22013-05-02
Foreign References:
GB2165234A1986-04-09
EP2832690A12015-02-04
US20030151173A12003-08-14
EP1700830A12006-09-13
US4801318A1989-01-31
EP1661866A12006-05-31
DE69915891T22005-03-10
JPS62113737A1987-05-25
EP0131057B11987-11-04
EP0807610B12001-06-20
EP1251106B12007-10-03
EP1258457A12002-11-20
EP1320515B12009-04-08
EP1606222A12005-12-21
EP1661866A12006-05-31
EP1700830A12006-09-13
EP1770063A12007-04-04
EP2064159A12009-06-03
EP2088128A12009-08-12
EP2832690A12015-02-04
GB2165234A1986-04-09
US20030151163A12003-08-14
Other References:
NOGAMI ET AL., JOURNAL OF NON-CRYSTALLINE SOLIDS, vol. 37, 1980, pages 191 - 201
Attorney, Agent or Firm:
DOMPATENT VON KREISLER SELTING WERNER - PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN UND RECHTSANWÄLTEN MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Kontinuierliches Sol-Gel-Verfahren zur Herstellung von Quarzglas, umfassend die folgenden Schritte:

(a) kontinuierliches Eindosieren eines Siliziumalkoxids in einen ersten Reaktor (Rl) und wenigstens anteilige Hydrolyse durch Zugabe einer wässrigen Mineralsäure unter Erhalt eines ersten Produktstroms (A);

(b) kontinuierliche Herstellung einer wässrigen Kieselsäuredispersion durch kontinuierliches Vermischen von Wasser und Kieselsäure in einem zweiten Reaktor unter Erhalt eines zweiten Produktstroms (B);

(c) kontinuierliches Vermischen der Produktströme (A) und (B) aus den Schritten (a) und (b) in einem dritten Reaktor (R3) zur Erzeugung eines Präsols unter Erhalt eines dritten Produktstroms (C);

(d) kontinuierliche Zugabe einer wässrigen Base zum Produktstrom (C) aus Schritt (c) unter Erhalt eines Sols;

(e) kontinuierliches Abfüllen des austretenden Sols aus Schritt (d) in Formen unter Erhalt eines Aquagels;

(f) Trocknen der Aquagele aus Schritt (e) unter Erhalt von Xerogelen;

(g) Sinterung der Xerogele aus Schritt (f) unter Erhalt von Quarzglas,

mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Schritte (a) bis (e) zusätzlich eine Entgasung wenigstens eines darin verwendeten Einsatzstoffes vorsieht.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Entgasung durch Ultraschall, Vakuumentgasung, Destillation, Unterdruck/Einfrierzyklen, Thermische Entgasung, Chemische Verfahren, Gasentfernung mittels Inertgas; Zusatz von Entlüftungsadditiven sowie Zentrifugieren oder eine Kombination zweier oder mehrerer dieser Maßnahmen durchführt.

Verfahren nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man im Schritt (a) Siliziumalkoxide einsetzt, die der Formel (I) folgen

Si(OR)4 (I)

in der R für einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht.

Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man im Schritt (a) als Siliziumalkoxid Tetraethylorthosilikat (TEOS) einsetzt.

Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man im Schritt (a) bezogen auf die Siliziumalkoxide etwa 1 bis etwa 60 Gew.-% Mineralsäure einsetzt.

Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man im Schritt (a) die Hydrolyse der Siliziumalkoxide bei einer Temperatur im Bereich von etwa 1 bis etwa 100 °C durchführt.

7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man im Schritt (b) hochdispersive Kieselsäuren einsetzt, die BET-Oberflächen im Bereich von etwa 30 bis etwa 100 m2/g aufweisen.

8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man im Schritt (b) eine wässrige Dispersion herstellt, die etwa 1 bis etwa 60 Gew.-

% Kieselsäure enthält.

9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Produktströme (A) und (B) im Volumenverhältnis Alkoxid zu Kieselsäure von etwa 10 : 1 bis etwa 1:10 vermischt.

10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man die Produktströme (A) und (B) bei Temperaturen im Bereich von etwa 0 bis etwa 80 °C vermischt.

11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man in den Reaktor (R3) zum Präsol kontinuierlich eine Base zu dosiert.

12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass man wenigstens einen der Schritte (a), (b) oder (c) in einem Durchflussreaktor, gegebenenfalls mit vorgeschaltetem Mischelement durchführt.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man Durchflussreaktoren einsetzt, die eine Länge von etwa 50 bis etwa 1000 m und einen Querschnitt von etwa 1 bis 10 mm aufweisen.

14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass man die Gelbildung bei Temperaturen im Bereich von 0 bis 100 °C durchführt.

15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass man die Trocknung bei Temperaturen im Bereich von 0 bis 150 °C durchführt.

Description:
KONTINUIERLICHES SOL-GEL-VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON QUARZGLAS

GEBIET DER ERFINDUNG

[0001 ] Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der anorganischen Chemie und betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Quarzglas.

STAND DER TECHNIK

[0002] Dreidimensionale Quarzglaskörper können nach dem so genannten Sol-Gel-Verfah- ren hergestellt werden. Das Prinzip dieses Verfahrens beruht auf einer sauer oder basisch katalysierten Hydrolyse und dem anschließenden Gelieren von Silanen, Siloxanen und Orga- nosilanen durch Kondensationsreaktionen. Dabei geht das ursprünglich flüssige Sol über eine stabile flüssige Dispersion nanokristalliner Oxidpartikel in einen gelartigen und schließlich in den festen Zustand über. Das so erhaltene Aquagel wird anschließend zum Xerogel getrock- net und zu Quarzglas gesintert. Das Endprodukt ist glasartig. Unterschiedliche Porositäten und Morphologien können durch die Zugabe verschiedener Additive oder über das Trocknungsregime eingestellt werden. Im Gegensatz zur herkömmlichen Quarzglasherstellung durch Schmelzen der Rohstoffe bei sehr hohen Temperaturen findet die Formgebung beim Sol-Gel Verfahren bei Raumtemperatur statt. Die mit dieser Technik hergestellten Glaskör- per müssen in der Regel nicht mehr nachbearbeitet werden, was sowohl zeiteffizienter als auch kostengünstiger ist.

[0003] Edukte einer Sol-Gel-Synthese sind niedermolekulare metallische Alkoxidverbindungen. Den ersten Schritt in dieser Synthese stellt die Hydrolyse der Alkoxide in Gegenwart einer Säure oder Base dar. Als Ergebnis dieses Vorgangs entstehen instabile Hydroxyver- bindungen (a), die mitunter leicht oligomerisieren können Die entstandene Lösung ist ein Sol. Es besteht aus dispersen Polymerteilchen, die durch ihre Ladungen stabilisiert werden. Einzelne Verbindungen wachsen in einer Kondensationsreaktion durch die Bildung von Silo- xanbrücken (Si-O-Si) zusammen (b). Dieser Prozess hält an, bis alle Monomere verbraucht sind. Es bildet sich noch kein zusammenhängendes Netzwerk. Alle entstandenen Teilchen liegen bei geeigneten Reaktionsbedingungen mit einer gleichmäßigen Größenverteilung von wenigen Nanometern vor. Die Reaktionsgeschwindigkeiten von Hydrolyse und Kondensation sind über Medium, pH-Wert und Konzentration beeinflussbar und laufen nebeneinander ab (c). Das Verfahren ist ausführlich von Nogami et al. in Journal of Non-crystalline Solids, 37, S. 191-201 (1980) beschrieben worden. [0004] In geeigneter Umgebung ist ein Sol mehrere Wochen, teilweise sogar Monate haltbar. Die Gelierung geschieht durch Kondensation unter Ausbildung von Siloxanbindungen. Hier ist der namengebende Schritt der Synthese erreicht, der Sol-Gel-Übergang. Aus den losen Teilchen des Sols hat sich ein dreidimensionales Netzwerk gebildet, das mit dem Lö- sungsmittel durchtränkt ist. Aus dem Sol ist ein Gel geworden.

[0005] Nach der erfolgten Gelierung wird das Aquagel zum Xerogel getrocknet. Durch das vollständige Verdampfen des Lösungsmittels entsteht eine stärkere Quervernetzung des gesamten Netzwerkes. Aus diesem Schritt resultiert ein kompaktes, hochvernetztes und widerstandsfähiges Material:

(a) M(OR) n + m H 2 0 -> M(OR) n _ m -(OH) m + m ROH

(b) ~M-OH + HO-M~ -> ~M-0-M ~ + H 2 0

(c) ~M-OR + HO-M~ -> ~M-0-M~ + ROH

M = Metall

~ = chemische Bindungen, vorzugsweise drei Einfachbindungen

[0006] Im letzten Schritt wird das Xerogel zum Quarzglas gesintert.

[0007] Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Verfahren bekannt, die sich mit der Quarzglasherstellung im Allgemeinen und dem Sol-Gel-Verfahren im Besonderen beschäftigen.

[0008] Aus dem Europäischen Patent EP 0131057 Bl (SEIKO) ist ein diskontinuierliches Ver- fahren zur Herstellung von Quarzglas bekannt, bei dem zunächst eine hydrolysierte Lösung eines Metallalkoxides der Formel Me(OR)x bereitgestellt wird, aus der ein Sol (kolloide Lösung) gebildet wird. Das Sol wird nach dem Gelieren zu einem Xerogel getrocknet. Anschließend wird das Xerogel zum Quarzglas gesintert.

[0009] Gemäß der Lehre des Europäischen Patentes EP 0807610 Bl (LUCENT) wird zur Bil- dung eines Siliziumdioxid-Sols, welches weitestgehend aus nicht agglomerierten Siliziumdioxid besteht, ein Verfahren offenbart, bei dem man eine Ausgangsmischung aus Siliziumdioxidteilchen in Wasser herstellt und aus der Mischung durch scherendes Mischen das Silizi- umdioxid-Sol bildet. Dem Sol wird zur Einstellung des pH Wertes von 6 bis 9 eine alkalische Substanz ohne Metallkation zugesetzt.

[0010] Das Europäische Patent EP 1251106 Bl (FITEL) beansprucht ein Verfahren, in dem ein Sol durch Mischen von Silica-Partikeln und Wasser bereit gestellt wird, wobei die Silica- Partikel eine Oberfläche von 5 bis 25 m 2 /g aufweisen, und mindestens 85 % sphärische Teilchen beinhalten und das Gewichtsverhältnis der Silica-Partikel zu Wasser größer als 65 % ist. Anschließend wird der pH Wert bei 10 bis 13 mittels einer Base eingestellt und dem Sol ein Gelierungsmittel zugefügt. Als Base werden Tetramethylammoniumhydroxid und Tetra- ethylammoniumhydroxid verwendet.

[0011 ] Aus der Europäischen Patentanmeldung EP 1258457 AI (DEGUSSA) ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein Siliconalkoxid hydrolysiert wird, zu welchem man dann Aerosil ® Ox50 zugibt, das aufgrund seiner speziellen Eigenschaften, seiner Partikelgröße und BET eingesetzt wird. [0012] Gegenstand des Europäischen Patentes EP 1320515 Bl (DEGUSSA) ist ein Verfahren bei dem zwei Lösungen hergestellt werden, die zur Reaktion vereinigt werden. Lösung A ist eine wässrige saure Dispersion (pH: 1.5) einer pyrogenen Silicaverbindung (z.B. Aerosil Ox50). Lösung B ist eine wässrige basische Dispersion (pH: 10.5-13) mit ebenfalls einer pyro- genen Silicaverbindung (z.B. Aerosil Ox200). Das molare Verhältnis von H 2 0 zu Si0 2 und das molare Verhältnis der Si-Verbindung in Lösung A zu der Si-Verbindung in Lösung B und der resultierende pH Wert in der Mischung C (nach Vereinigung beider Lösungen) ist das ausschlaggebendes Merkmal, um dreidimensionale Körper, die größer als 2 cm sind zu erhalten.

[0013] In der Europäischen Patentanmeldung EP 1606222 AI (DEGUSSA) wir ein Verfahren beansprucht, bei dem man entweder ein Sol aus Silikonalkoxid oder aus einem Silikonalkoxid eine entsprechende Vorstufe herstellt. Anschließend wird das Sol hydrolysiert und dann kolloidales Silica zugefügt.

[0014] Gemäß der Europäischen Patentanmeldung EP 1661866 AI (EVONIK) wird eine wässrige Dispersion aus pyrogenem Silikondioxid (kolloidales Silikondioxid) vorgelegt, deren pH auf 2 bis 0.5 eingestellt wird, ehe dann TEOS hinzugegeben wird. Das Sol wird so erhalten und anschließend basisch eingestellt und in eine Form gefüllt, wo es zum Gel geliert.

[0015] In der Europäischen Patentanmeldung EP 1700830 AI (DEGUSSA) wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem zunächst eine wässrige Dispersion aus pyrogenem Metalloxid bereitgestellt wird, zu der ein Metalloxid hinzugegeben wird, das vorher durch die Zugabe von Wasser hydrolysiert wurde. Das so erhaltene Sol wird anschließend in eine Form gefüllt, wo es zum Gel geliert, wobei das Wasser im Aerogel durch ein organisches Lösungsmittel ersetzt wird.

[0016] Gegenstand der Europäischen Patentanmeldung EP 1770063 AI (DYNAX) ist ein Verfahren, das sich durch die Verwendung von Silikonkomponenten auszeichnet, die sowohl hydrolysierbare als auch hydrophobe funktionelle Gruppen enthalten; bevorzugt ist Methyl- trimethoxysilan. Es kommt ebenfalls eine pyrolytische Verbindung zum Einsatz, um die Mikrostruktur des Gels zu beeinflussen, welche u.a. Formamid sein kann. Als mögliche Lösungsmittel werden nichtionische (z.B. Polyoxyethylenalkylether, Polyoxypropylen-alkylether), kationische (Cetyltrimethylammoniumbromid oder -chlorid) oder anionische (Natriumdode- cylsulfonate) Lösungsmittel eingesetzt.

[0017] Das Verfahren der Europäischen Patentanmeldung EP 2064159 AI (DEGUSSA) um- fasst die folgende Schritte: Zugabe von pyrogenem Silica zum sauren wässrigen Medium, und anschließend Zugabe von Siliconalkoxid zu der vorgelegten Dispersion. Das molare Verhältnis von Silica zu Silicaalkoxid soll dabei von 2.5 bis 5 liegen. Es ist ein Batch Verfahren, in dem zuerst die hochdisperse Kieselsäure vorgelegt wird und dann das Silicaalkoxid hinzugefügt wird.

[0018] In der Europäischen Patentanmeldung EP 2088128 AI (DEGUSSA) wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem pyrogenes Silica zu sauer eingestelltem Wasser zugesetzt und zu der erhaltenen Dispersion Silikontetraalkoxid gegeben wird. Der pH- Wert wird neu eingestellt und das Gemisch in einen Container gegeben, wo das Sol zum Gel geliert. Danach wird es zu einem Xerogel getrocknet und zum Glasprodukt gesintert.

[0019] Aus der Internationalen Patentanmeldung WO 2013 061104 A2 (DEBRECENI EGYE- TEM) ist ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Alcogelen, Aerogelen und Xero- gelen bekannt, bei dem man Silane in Gegenwart von basischen Katalysatoren und einem speziellen wässrig-organischen Lösungsmittelsystem sowie einem Gelverzögerer hydrolysiert und in die Lösung inerte Partikel einbringt.

[0020] EP 2832690 AI (EMPA). Diese Schrift hat die Herstellung eines Aerogels zum Gegenstand, bei dem man zunächst ein Siliziumoxid-Sol in einem alkoholischen Lösungsmittel her- stellt, das Sol zum Gel werden lässt, das Gel mit einem Hydrophobierungsmittel versetzt und dann das Lösungsmittel durch unterkritisches Trocknen entfernt. Das Sol muss dabei ein säu- rekatalytisch aktivierbares Hydrophobierungsmittel enthalten, wie beispielsweise Hexame- thyldisiloxan. Das Sol kann dabei auch kontinuierlich in einem Durchflussreaktor gebildet werden.

[0021 ] GB 2,165,234 A (SUWA). Die Anmeldung aus dem Jahre 1984 betrifft ein Batch- Verfahren zur Herstellung von dotiertem Silikatglas. Im ersten Schritt wird ein Sol hergestellt, indem man ein Alkylsilikat beispielsweise mit Ammoniakwasser hydrolysiert und anschließend sehr fein pulverisiertes Siliziumdioxid bzw. Kieselsäure hinzugibt. Aus dem Sol wird ein Gel gewonnen, welches anschließend getrocknet und zum Glas gesintert wird. Dabei können in einem beliebigen Schritt des Verfahrens beispielsweise Germaniumalkoxide zugesetzt werden.

[0022] US 2003 151163 AI (WANG). Die se Schrift betrifft ein Verfahren, um Lösungsmittel aus den Poren eines Sol-Gel-Monolithen zu entfernen. Die Abbildungen 7 und 8 offenbaren dabei einen kontinuierlichen Durchflussreaktor, der seinerseits ebenfalls mit Lösungen ver- sorgt wird, die wiederum kontinuierlich hergestellt werden.

[0023] Von Nachteil bei den diskontinuierlichen Verfahren des Standes der Technik ist, dass immer nur definierte diskrete Mengen hergestellt werden können, was zu Qualitätsunterschieden führen kann. Die batchweise Herstellung begünstigt den Einschluss von Luftblasen im Glas, was in den fertig gesinterten Produkten zu erheblichen Qualitätsminderungen füh- ren kann. Weiterhin nachteilig ist die nach jedem Durchgang erforderliche umfangreiche Reinigung aller Systeme. Zusätzlich bietet ein kontinuierliches Verfahren einfachere Möglichkeiten in Richtung up scale.

[0024] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat darin bestanden, den oben geschilderten Nachteilen abzuhelfen. Eine Möglichkeit dafür besteht darin, die Synthese mit einem konti- nuierlichen Verfahren durchzuführen. Dabei lassen sich beliebige Mengen an Quarzglas hoher und stets gleichbleibender Qualität herstellen.

BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Sol-Gel-Verfahren zur Herstellung von Quarzglas, welches die folgenden Schritte umfasst:

(a) kontinuierliches Eindosieren eines Siliziumalkoxids in einen ersten Reaktor (Rl) und wenigstens anteilige Hydrolyse durch Zugabe einer wässrigen Mineralsäure unter Erhalt eines ersten Produktstroms (A);

(b) kontinuierliche Herstellung einer wässrigen Kieselsäuredispersion durch kontinuierliches Vermischen von Wasser und Kieselsäure in einem zweiten Reaktor unter Erhalt eines zweiten Produktstroms (B); (c) kontinuierliches Vermischen der Produktströme (A) und (B) in einem dritten Reaktor (R3) zur Erzeugung eines Präsols unter Erhalt eines dritten Produktstroms (C);

(d) kontinuierliche Zugabe einer wässrigen Base zum Produktstrom (C) unter Erhalt eines Sols;

(e) kontinuierliches Abfüllen des austretenden Sols in Formen unter Erhalt eines Aquagels;

(f) Trocknen der Aquagele unter Erhalt von Xerogelen;

(g) Sinterung der Xerogele unter Erhalt von Quarzglas,

mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Schritte (a) bis (e) zusätzlich eine Entgasung wenigstens eines darin verwendeten Einsatzstoffes vorsieht.

[0026] Es wurde gefunden, dass das neue kontinuierliche Verfahren die eingangs beschriebenen vielfältigen Probleme alle gleichzeitig und voll umfänglich löst. Abgesehen davon, dass das Verfahren die Herstellung beliebiger und daher auch stets unterschiedlicher Produktmengen erlaubt, führt die Synthese zu Produkten gleichbleibend hoher Qualität.

[0027] Ein besonders kritisches Merkmal des erfinderischen Verfahrens besteht darin, die Einsatzstoffe der Synthese im entgasten Zustand zuzuführen. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass ohne diesen Schritt infolge veränderter Löslichkeiten in den Edukten gelöste Gase durch die Vermischung ausgetrieben werden und wie eingangs erläutert zur Blasenbildung Anlass geben. Die Entgasung kann grundsätzlich in jeder der Verfahrensschritte (a) bis (e) erfolgen, also auf der Stufe der Edukte, des Präsols, der Dispersion oder des Sols selbst. Vorzugsweise werden bereits die Edukte entgast und in dieser Form in die Synthese eingesetzt. Sicherheitshalber können sowohl die Edukte als auch das Präsol, die Dispersion oder Sol entgast werden.

[0028] Die Entgasung wird erfindungsgemäß vorzugsweise mit Ultraschall vorgenommen. Alternativ kommen in Betracht:

• Vakuumentgasung

Destillation

Unterdruck/Einfrierzyklen

Thermische Entgasung

Chemische Verfahren, wie z.B. Sauerstoffentfernung durch chemische Bindung;

• Gasentfernung mittels Inertgas;

Zusatz von Entlüftungsadditiven sowie

Zentrifugieren

oder eine Kombination von zwei oder mehrerer dieser Maßnahmen.

[0029] Zusätzlich können die Edukte gegebenenfalls durch Verwendung von Ansaugfiltern partikelfrei eingesetzt und jede Form mit frisch hergestelltem Sol befüllt werden. Durch die Vermeidung von nicht spezifikationsgerechter Ausschussware wird somit vor allem die Rentabilität des Verfahrens signifikant gesteigert, zumal lange Reinigungszeiten entfallen, insbe- sondere da die bevorzugt einzusetzenden Reaktoren leicht mit Spülmedien gereinigt werden können.

[0030] SILIZIUMALKOXIDE UND HYDROLYSE (Verfahrensschritt A)

[0031 ] Siliziumalkoxide, die im Sinne der Erfindung als Ausgangsstoffe für die Herstellung der Quarzgläser in Betracht kommen, folgen vorzugsweise der Formel (I)

Si(OR) 4 (I)

in der R für einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht. Typische Beispiele sind Tet- rapropylorthosilikat und Tetrabutylorthosilikat, bevorzugt werden jedoch Tetramethylortho- silikat (TMOS) und insbesondere Tetraethylorthosilikat (TEOS) eingesetzt. Da TEOS in Wasser unlöslich ist, kann man alkoholische, speziell ethanolische Lösungen einsetzen, wobei dem Alkohol die Funktion des Phasenvermittlers zukommt. Die Siliziumalkoxide können auch weitere Siliziumverbindungen als Additive mitumfassen, wie beispielsweise Methyl- triethylsilan, Dimethyldiethylsilan, Trimethylethylsilan und dergleichen.

[0032] Der Lösung können an dieser Stelle auch weitere ionische Verbindungen zugegeben werden, beispielsweise die Elemente Na, AI, B, Cd, Co, Cu, Cr, M n, Au, Ni, V, Ru, Fe, Y, Cs, Ba, Cd, Zn, Eu, La, K, Sr, TB, Nd, Ce, Sm, Pr, Er, Tm, Mo, nämlich dann, wenn gefärbte Quarzgläser gewünscht sind. Die Zugabe dieser Verbindungen kann jedoch ebenfalls zusammen mit der Kieselsäure oder aber im Zuge weiterer Schritte erfolgen.

[0033] Die saure Hydrolyse der Siliziumalkoxide erfolgt im Reaktor Rl in Gegenwart wässri- ger Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, Salpetersäure, Essigsäure oder Salzsäure. Salzsäure mit einer Konzentration von 0,01 mol/l hat sich als besonders günstig erwiesen. Das bevorzugte Volumenverhältnis von Alkoxid : Mineralsäure ist 10: 1 bis 1 :10, besonders bevorzugt 3:1 bis 1:3 und ganz besonders bevorzugt 2.5:1 bis 1:2.5.

[0034] Die Hydrolyse wird bei geeigneter Temperatur durchgeführt, indem die beiden Eduk- te mittels Pumpen gefördert, zusammengeführt und in einem temperierten Durchflussreaktor zur Reaktion gebracht werden. Bei Nichtmischbarkeit der Edukte bildet sich im Durchflussreaktor ein Slug Flow aus. Der Temperaturbereich der Hydrolyse reicht von 1 bis etwa 100°C , wobei die bevorzugte Temperatur bei etwa 70°C bis etwa 90°C liegt.

[0035] KIESELSÄUREN UND HERSTELLUNG DER DISPERSION (Verfahrensschritt B)

[0036] Im zweiten Schritt des Verfahrens wird in einem temperierbaren Reaktor R2 ebenfalls kontinuierlich eine wässrige Dispersion einer hochdispersen Kieselsäure hergestellt. Vorzugsweise weisen die Kieselsäuren BET-Oberflächen im Bereich von etwa 30 bis etwa 100 m 2 /g und insbesondere etwa 40 bis etwa 60 m 2 /g auf. Besonders bevorzugt ist der Einsatz des Produktes Aerosil ® OX50 (EVONI K), bei dem es sich um eine pyrogene, hydrophile Kieselsäure mit einer Oberfläche von etwa 50 m 2 /g handelt, welche zu mehr als 99.8 Gew.-% aus Si0 2 besteht In einem temperierbaren Reaktor wird Wasser und OX50 zudosiert, und mittels Dispergiergerät homogenisiert. Die Entgasung der Dispersion kann mit Hilfe von Ult- raschallbehandlung erfolgen. Der Massenanteil an OX50 in der Dispersion beträgt etwa 1-60 Gew%, insbesondere 33 Gew%. Die Dosierung von OX50 und Wasser kann beispielsweise gravimetrisch erfolgen. [0037] SOLBILDUNG (Verfahrensschritt c)

[0038] Während im ersten Verfahrensschritt ein erster kontinuierlicher Strom einer hydroly- sierten Siliziumalkoxidverbindung hergestellt wurde und im zweiten Schritt ebenfalls kontinuierlich ein zweiter Strom einer wässrigen Kieselsäuredispersion erzeugt wurde, erfolgt nun im dritten Schritt die Vermischung der beiden Ströme und die Bildung des Präsols. Dazu werden die Produktströme (A) und (B) vor dem Reaktor R3 mittels geeignetem Mischsystem zusammengeführt. Die Volumenverhältnisse der beiden Ströme (A) und (B) können variabel eingestellt werden. Dadurch können die Produkteigenschaften des fertigen Quarzglases be- einflusst werden. Bevorzugtes Volumenmischungsverhältnis ist etwa 10:1 bis etwa 1:10, ins- besondere bevorzugt etwa 5:1 bis etwa 1:5 und ganz besonders bevorzugt etwa 2,5:1 bis etwa 1:2,5. Das Präsol kann hier je nach Qualitätsanspruch des Quarzglases durch geeignete Entgasungsmethoden, beispielsweise Ultraschall, entgast werden. Die Zusammenführung der Produktströme (A) und B(B) erfolgt bei Temperaturen von 1 bis etwa 100 °C, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 50 °C und besonders bevorzugt bei Umgebungstemperatur.

[0039] Die nachfolgende Gelierung des Sols wird durch Erhöhung des pH- Wertes ausgelöst. Hierfür wird dem kontinuierlich hergestellten Präsol eine Base kontinuierlich zugeführt. Während das Hydrolyseprodukt einen pH-Wert von etwa 1 bis 2 aufweist, wird dieser durch Zugabe der Kieselsäuredispersion auf etwa 2 bis 3 angehoben. Es hat sich jedoch erwiesen, dass die Rissfestigkeit des Gels während des Schrumpfens weiter verbessert werden kann, wenn man den pH-Wert weiter anhebt, beispielsweise auf Werte im Bereich von 3 bis 9, vorzugsweise 4-6. Bei der Base kann es sich beispielsweise um Ammoniak (wässrige Lösung oder gasförmig), eine organische Aminverbindung oder auch Pyridin handeln. Alkali- oder Erdalkalibasen sind weniger bevorzugt, weil sie weitere Kationen in das Produkt einbringen, die zur Herstellung von hochreinen Quarzgläsern unerwünscht sein können.

[0040] REAKTOREN

[0041 ] Auch wenn die Wahl der Reaktoren an sich unkritisch ist, hat sich doch eine Ausführungsform der Erfindung als besonders vorteilhaft erwiesen: besonders bevorzugt ist, wenn wenigstens einer der Schritte (a), (b) oder (c) in einem Durchflussreaktor, gegebenenfalls mit vorgeschaltetem Mischelement durchgeführt wird.

[0042] In der einfachsten Ausführungsform handelt es sich bei den Reaktoren um Schläuche aus einem beständigen Material, wie beispielsweise Teflon, Polyamid, Metall, Polyethylen oder Polypropylen, die eine Länge von etwa 50 bis etwa 1000 m, vorzugsweise etwa 100 bis etwa 800 m und besonders bevorzugt 100-500 m sowie im Mittel einen Querschnitt von etwa 1 bis etwa 10 mm, vorzugsweise etwa 1 bis etwa 5 mm aufweisen können. Diese Schläu- che können spiralig aufgewunden werden, was den Platzbedarf erheblich reduziert. Die langen Wegstrecken entsprechen bei gegebener Durchflussmenge der jeweils optimalen Reaktionszeit. Solche Anordnungen sind ausgesprochen flexibel, da sich die Schlauchlängen beliebig verlängern oder kürzen lassen und mit geringem Aufwand zu reinigen sind. Eine solche Reaktionsführung kann wesentlich zur Rentabilität des Verfahrens beitragen.

[0043] GELBILDUNG

[0044] Das Präsol wird kontinuierlich aus dem Reaktor R3 gefördert, mit Ammoniak versetzt und in Formen abgefüllt, in denen die Gelbildung stattfinden kann. Da die auf diese Weise erhaltenen Aquagele während der Alterung in der Form schrumpfen, müssen sie im Behälter leicht gleiten können. Aus diesem Grunde eignen sich hier insbesondere Behälter aus einem hydrophoben Material, wie Polyethylen, Polypropylen, Teflon, PVC oder Polystyrol.

[0045] Die Aquagele müssen zwecks Aufbereitung entformt und zu Xerogelen getrocknet werden. Die Entformung kann unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise unter Wasser, erfolgen. Bei größeren Aquagelen kann das Ethanol durch Verweilen im Wasser teilweise durch Wasser ersetzt werden. Dies ermöglicht ein rissfreies Trocknen von größeren Aquagelen (z.B.: 8x8x8 cm). Zusätzlich kann man sich das Wasserbad auch zu Nutze machen, um diverse Elemente ins Aquagel hineindiffundieren zu lassen. Hiermit sind beispielsweise ge- färbte Quarzgläser zugänglich. Die Trocknungsbedingungen werden von der Verdampfungsgeschwindigkeit des Lösungsmittels im Gel, also Wasser und Alkohol, beeinflusst. Eine Verringerung der Verdampfungsgeschwindigkeit unter Einhaltung einer geringen Verdampfungsrate trägt dazu bei, das Gel vor Rissbildungen zu bewahren. Lange Trocknungszeiten machen das Verfahren umgekehrt teurer, so dass hier ein Kompromiss gefunden werden muss.

[0046] SINTERUNG

Die Sinterung kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden. Während der Sinterung werden die restlichen noch in den Xerogelen enthaltenen Lösungsmittel entfernt und die Poren im System geschlossen. Die Sintertemperatur beträgt bis zu 1400°C und kann bei den meisten Produkten unter Normalatmosphäre durchgeführt werden. Erfindungsgemäß bevorzugt wird die Sinterung in folgender Weise durchgeführt:

1) Entfernung der Lösungsmittel;

2) Entfernung von ggf. enthaltenen unerwünschten organischen Verbindungen;

3) Schließung der ggf. vorhandenen Poren unter Bildung von Quarzglas.

[0047] Für die Entfernung der Lösungsmittel in Teilschritt 1 werden Temperaturen von etwa 20°C bis etwa 200°C verwendet, vorzugsweise etwa 70 bis etwa 150 °C und besonders bevorzugt etwa 90 bis etwa 110°C. Die Entfernung unerwünschter organischer Verbindungen in Schritt 2, die durch Zersetzung von kohlenstoffhaltigen Edukten/Produkten entstehen, wird bei Temperaturen im Bereich von etwa 800 bis etwa 1.100 °C, vorzugsweise etwa 850 bis etwa 1050 °C und besonders bevorzugt etwa 900 bis etwa 1.000 °C durchgeführt. In Schritt 3 erfolgt die Schließung der Poren bei Temperaturen zwischen etwa 1.100 bis etwa 1.400 °C, vorzugsweise etwa 1.150 bis etwa 1.350 °C und besonders bevorzugt etwa 1.200 bis etwa 1.300 °C. BEISPIELE

[0048] BEISPIEL 1

[0049] Über eine erste Pumpe wurde TEOS und über eine zweite Pumpe wässerige HCl (0,010 mol/l) zur Verfügung gestellt. Beide Einsatzstoffe waren zuvor durch Ultrabeschallung entgast worden. Die beiden Lösungen wurden über Schläuche geführt und mit Hilfe eines T-Stücks zusammengeführt. Die Mischung wies folgende Zusammensetzung auf:

TEOS 66,66 V%

HCl 33,33V%

[0050] Die Mischung trat bei 75 °C in einen ersten PA-Schlauch (Reaktor Rl) ein, der eine Länge von 300 m und einen Innendurchmesser von 2,7 mm aufwies; die Verweilzeit im Schlauch betrug etwa 30 Minuten. Der pH-Wert lag bei 1,5.

[0051 ] Im zweiten Reaktor wurde die OX50 Dispersion hergestellt, indem zu 1000 g Wasser 500 g OX50 eingebracht wurden. Das Wasser war zuvor durch Ultrabeschallung entgast wor- den. Zwecks Homogenisierung der Dispersion kam ein Ultra Turrax zur Anwendung. Die so erhaltene Dispersion mit wOX50 von 33,33% wurde dann mittels Pumpe im nächsten Schritt weiter umgesetzt. Beide Ströme wurden über ein weiteres T-Stück zusammengeführt und mittels statischen Mischrohrs kontinuierlich vermischt, wobei der pH-Wert etwa 2,5 betrug. Das Präsol wurde anschließend mit Ultraschall entgast. Dem Präsol wurde dann kontinuierlich wässriger Ammoniak zu dosiert und der pH-Wert auf 4-5 eingestellt und sofort in Formen aus PE (2x2x2 cm) abgefüllt und diese dicht verschlossen. Nach etwa 10 Sekunden setzte die Gelierung ein. Nach einer Verweilzeit von 20 Stunden in den verschlossenen Formen wurden die Aquagele unter Wasser entformt, und nach zwei Stunden im Wasserbad an Luft zu Xerogelen getrocknet Die Xerogele wurden anschließend mittels folgender Temperaturrampe zum Quarzglas gesintert: RT-100°C (4 h), 100°C (3h) 100°C-950°C (4h), 950°C (2h), 950°C-1250°C (6h), 1250°C (lh).