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Title:
CONTROL PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/002212
Kind Code:
A2
Abstract:
Disclosed is a process for controlling the drive for moving a workpiece (42) along a defined local coordinate ('phi') in a machine tool, wherein the movement can be modified according to a periodic command variable or wherein a periodic disturbance force acts upon the movement. Following an equidistant modification of the coordinate locus of the workpiece (42), the control difference (e('phi')) corresponding to the coordinate locus is determined and stored. The current controller output variable (u) is derived from the control difference (e('phi')).

Inventors:
HOECHT JOHANNES (DE)
LEICHT BERNHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/002222
Publication Date:
January 19, 1995
Filing Date:
July 07, 1994
Export Citation:
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Assignee:
HURTH MASCHINEN WERKZEUGE (DE)
HOECHT JOHANNES (DE)
LEICHT BERNHARD (DE)
International Classes:
B23F23/00; G05B5/01; G05B19/404; G05B19/416; (IPC1-7): G05B11/14; G05B19/19
Foreign References:
EP0311127A21989-04-12
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zum Regeln des Antriebs für einen durch den Antrieb entlang einer bestimmten Ortskoordinate (\, f ) zu bewegenden Werkgegenstand (11 ,42,60) einer Werkzeugmaschine, bei dem die Bewegung entsprechend einer periodischen Führungsgröße veränderbar ist oder bei dem auf die Bewegung eine periodische Störkraft einwirkt, mit folgenden Schritten: a) es wird der Koordinatenort des Werkgegenstandes ( 11 ,42,60) in äquidistante Abschnitte unterteilt, b) es wird zu dem in äquidistante Abschnitte unterteilten Koordinatenort Ok, k) des Werkgegenstandes (11 ,42,60) die aktuelle Regeldifferenz (eιc(l]ζ),e*<( ]<)) ermittelt und gespeichert, c) es wird zu dem äquidistant unterteilten Koordinatenort (l^,^) des Werkgegenstandes (11,42,60) aus der nach Schritt b) ermittelten Regeldifferenz (eιcc).eιc( f k)) die aktuelle Reglerausgangsgröße (Umk kJ'JmkCfk)) gewonnen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reglerausgangsgröße (umι (lιζ),um]<( ιζ)) prozessrechnergesteuert nach einem Regelalgorithmus bestimmter Ordnung (r) gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aktuelle Reglerausgangsgröße (umιc(lk)umk( f k)) aus ^er aktuellen Regel differenz (ei Ok)ek( k)) unα< aus gespeicherten zurückliegenden ortsabhängigen Werten der Reglerausgangsgröße (um}ciOki)umki( ki)) un(* ^er Regeldifferenz (e\__ i0ki)'eki(Λ i)) mit i = 1,2, ... r bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zurückliegenden ortsabhängigen Werte der Reglerausgangsgröße (um[c_*(l]< i)umki(fki)) und der Regeldifferenz in Abhängigkeit von der Ordnung (r) des Reglalgorithmus nur für einen Teil der Periode gespeichert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Regelalgorithus 2. Ordnung die aktuelle Reglerausgangsgröße (umk(1k)umk(f k)) ausgehend von der Übertragungsfunktion 2. Ordnung nach folgender Formel bestimmt wird: umkflk) = d0(Al)*ek(lk) + dlkDe iOkl) + d2k 0^2(^2) + ci(4)*umkl(kl) + C2(Δ1)umk2(1k2). wobei gilt: lk = lk1 + Δ \, und ' .
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ortskoordinate die Winkellage ( ) des Werkgegenstandes (11,42,60) ist, und daß gilt: Δf = 2τr7n, wobei n die Anzahl äquidistanter Abschnitte ist.
7. Regelungsanordnung zum Regeln des Antriebs für einen durch den Antrieb entlang einer bestimmten Ortskoordinate (1, f ) zu bewegenden Werkgegenstand (11,42,60) einer Werkzeugmaschine, bei dem die Bewegung entsprechend einer periodischen Führungsgröße veränderbar ist oder bei dem auf die Bewegung eine periodische Störkraft einwirkt, mit einem Regler (1, 3; 4; 56; 66) zur Erzeugung der Reglerausgangsgröße (u, UM) für den Antrieb, mit einem Istwertgeber (17. 48, 65) zur Ermittlung des Istwertes (x) für den Antrieb des Werkgegenstandes (1 1 , 42, 60), mit einem Sollwertgeber (16; 52) zur Vorgabe eines Sollwertes (w) für den Antrieb des Werkgegenstandes (11 , 42, 60), mit einem Vergleicher (53) zur Bildung der Regeldifferenz (e) aus einem Vergleich des Istwertes (x) mit dem Sollwert (w), dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zur Unterteilung des Koordinatenortes des entlang einer Ortskoordinate (1, f ) bewegten Werkgegenstandes (11, 42, 60) in äquidistante Abschnitte (Δ \,Δf) vorgesehen ist, und daß der Regler (1 , 3; 4; 56; 66) oder ein ortsabhängig regelndes Teil (3) desselben aus der ortabhängigen Regeldifferenz (ekO .Kek( f k)) zu de aktuellen Koordinatenort Ok, /k) des Werkgegenstandes (11 ,42,60) die Reglerausgangsgröße (urnk(lk)umk( f k)) erzeugt.
8. Regel ungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (1, 3; 4; 56; 66) neben dem ortsabhängig regelnden Teil (3) ein zeitabhängig regelndes Teil (1) aufweist, dem als Eingangsgröße die zeitabhängige Regeldifferenz (e(t)) zuführbar ist, und daß beide Teile (1, 3) parallel geschaltet sind.
9. Regelungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusammenhang zwischen der Ausgangsgröße (umkOk)umk( f k)) des ersten Reglerteiles (3) und der ortsabhängigen Regeldifferenz (ekOk)>ek( f k)) a^s System höherer Ordnung gegeben ist, dessen Koeffizienten von der Unterteilung (Δ \, Δf) des Koordinatenortes des Werkgegenstandes (11,42,60) abhängen.
10. Regelungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusammenhang zwischen der Ausgangsgröße (umkOk)umk( f k)) des ersten Reglerteiles (3) und der ortsabhängigen Regeldifferenz (ek(lk)ek( 7° k)) a's System zweiter Ordnung gegeben ist, dessen Koeffizienten von der Unterteilung (Δ \, Δf ) des Koordinatenortes des Werkgegenstandes (11,42,60) abhängen.
Description:
Regelungsverfahren

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln des Antriebs eines durch den Antrieb entlang einer Ortskoordinate zu bewegenden Werkgegenstandes, bei dem die Bewegung entsprechend einer periodischen Führungsgröße veränderbar ist oder bei dem auf die Bewegung eine periodische Störgröße einwirkt, sowie eine Regelungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens.

Eine derartige Regelungsanordnung ist aus dem DE-Gbm G 92 00 707.2 bekannt. Die bekannte Regelungsanordnung berücksichtigt sich periodisch ändernde Führungs- und Störgrößen. In diese Kategorie fallen spanende Bearbeitungsvorgänge, wie Hobeln, Drehen, Fräsen, Schleifen, Bohren u.s.w.. Die Periodizität bezieht sich dabei nicht nur auf die Führungsgrößen, wie etwa die Änderung der Winkellage eines Drehteils, sondern auch auf Störgrößen, beispielsweise die Spankräfte. Daneben bezieht sich das Gebrauchsmuster auf Kopplungen einer periodischen Linearbewegung mit einer periodischen Drehbewegung, Kopplungen zweier Drehbewegungen oder Kopplungen periodischer Linearbewegungen. Weiterhin betrifft die bekannte Regel ungsanordnung auch Gleichlaufschwankungen bei den Antrieben der Werkzeugmaschinen infolge einer Polumschaltung. Als Werkgegenstand ist ein Werkzeug oder ein Werkstück bezeichnet.

Konventionelle Regelungsmethoden erlauben keine ausreichende Unterdrückung der äußeren Störgrößen, da sonst die Gefahr von Instabilitäten besteht. Dies bezieht sich insbesondere auch auf den Fall, daß die Periodizität der Führungsgröße und der Störgröße gleich sind.

In dem Buch O. Föllinger "Regelungstechnik", Hüthig- Verlag, Heidelberg, 6. Auflage, S. 519 mit Literaturhinweisen S. 526 ist eine von C. Johnson vorgeschlagene Erweiterung eines sogenannten Luenberger-Beobachters um ein Störmodell beschrieben. Dabei wird ein phasen- und amplitudenrichtig berechneter Störschätzwert mit umgekehrten Vorzeichen der Regelungsstrecke aufgeschaltet, wie dies ähnlich bei direkt meßbaren Störungen durch die seit langem bekannte Störgrößenaufschaltung erfolgt. Dieses Verfahren eignet sich vorteilhaft bei Einsatz eines digitalen Prozessrechners. Für jeden Abtastschritt muß jedoch sowohl das mathematische Abbild der Regelstrecke wie auch der Störung berechnet werden. Mit zunehmender Komplexität des Störmodells führt die laufende Berechnung zu einem erheblichen Rechenaufwand, der bei schnellen Vorgängen, wie bei der Regelung elektrischer Antriebe bei Werkzeugmaschinen, übliche Standardmikroprozessoren überfordern kann. Dabei können die Abtastintervalle

unzulässig hoch werden, was die Gefahr von Instabilitäten birgt. Tritt dazu noch ein digitales Meßsystem, wie die Lageermittlung durch Winkelschrittgeber, so kann eine Regelung unmöglich werden, wenn durch die zu niedrige Abtastfrequenz höherfrequente Schwankungen infolge der Verletzung des Abtasttheorems zurückgefaltet werden. Neben der Elimination von Störungen bereitet auch die schleppfehlerfreie Einregelung einer periodischen Führungsgröße Schwierigkeiten.

Das oben genannte DE-Gbm G 92 00 708.2 gibt eine Lösung der beschriebenen Regelungsaufgabe an, die ohne Störgrößenbeobachter auskommt. Die Lösung besteht darin, daß zum Einregeln der periodischen Führungsgröße und/oder zum Ausregeln einer periodischen Störgröße der Regler mindestens ein konjugiert komplexes Polstellenpaar aufweist, wobei der Betrag jeder der beiden Polstellen gleich oder annähernd gleich der Periodenfrequenz der Störgröße ist. Praktisch sieht der Regelkreis so aus, daß parallel zu einem nach konventionellen Gesichtspunkten entworfenen Regler eine Störkompensationseinrichtung in Form eines Störungsreglers geschaltet ist. Dieser Störungsregler hat dabei die vorstehend erwähnten Eigenschaften, die mit dem Verhalten eines integralen Bandpaßreglers oder eines proportionalen Bandpaßreglers bezeichnet sind.

Die Eigenschaften beider Reglertypen sind durch ihre komplexen Übertragungsfunktionen dargestellt, d.h. die Ausgangsgröße des Störungsreglers bezogen auf seine Eingangsgröße, die der Regeldifferenz entspricht, sind durch die Laplace-Transformierten der entsprechenden Größen dargestellt. Die komplexe Funktionsvariable s läßt sich über die Beziehung s= C^ + -j ' cu in einer Frequenzdarstellung veranschaulichen, die durch den Amplitudengang und den Phasengang des Reglers bestimmt sind. Außerdem kann durch eine umgekehrte Laplace-Transformation eine direkte Darstellung im Zeitbereich erreicht werden.

Ändert sich bei der bekannten Regelungsanordnung die Frequenz der periodischen Bewegung, dann muß die Frequenz des Störungsreglers bzw. der Störkompensationseinrichtung nachgeführt werden. Problem ergeben sich dann, wenn derartige Frequenzänderungen innerhalb der ursprünglichen Periode auftreten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Regel ungs verfahren anzugeben, mit dem die zuvor beschriebenen Nachteile eliminiert werden, insbesondere mit dem unmittelbar auf Frequenzänderungen einer periodischen Führungsgröße oder

einer periodischen Störgröße reagiert werden kann, die auf die Bewegung eines entlang einer bestimmten Ortskoordinate zu bewegenden Werkgegenstandes einwirken.

Desweiteren ist eine Regelungsanordnung zur Realisierung des erfindungsgemäßen Regel ungsverfahrens anzugeben.

Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst durch ein Regel ungsverfahren, bei dem der Koordinatenort eines entlang einer Ortskoordinate bewegten Werkgegenstandes in äquidistante Abschnitte unterteilt wird und zu dem äquidistant unterteilten Koordinatenort des Werkgegenstandes jeweils die entsprechende Regeldifferenz ermittelt und gespeichert wird. Aus der Regiedifferenz wird anschließend, abhängig vom augenblicklichen Koordinatenort des Werkgegenstandes, eine entsprechende Reglerausgangsgröße gewonnen.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß periodische Führungs- und Störgrößen häufig nicht in ursprünglicher Abhängigkeit von der Zeit auftreten, sondern als Funktion einer Ortskoordinate, z.B. einer Lage oder eines Winkels. Indem aufgrund eines ermittelten Ortes eines Werkgegenstandes auf die Regeldifferenz geschlossen und aus der Regeldifferenz eine Reglerausgangsgröße für den Antrieb des Werkgegenstandes gewonnen wird, lassen sich erheblich verbesserte Regelungseigenschaften erreichen.

Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

In einer bevorzugten Ausgestaltung wird nach Anspruch 2 das erfindungsgemäße Regelungsverfahren durch einen Prozessrechner gesteuert.

Gemäß Anspruch 3 wird der Wert der aktuellen Reglerausgangsgröße aus dem Wert der aktuellen Regeldifferenz und aus gespeicherten zurückliegenden Werten der Reglerausgangsgröße und der Abweichung bestimmt. Vorzugsweise werden gemäß Anspruch 4 und 5 dazu nur die beiden zurückliegenden Werte der Regeldifferenz und der Reglerausgangsgröße benötigt, so daß die zurückliegenden Werte der Reglerausgangsgröße und der Regeldifferenz nur von einem Teil einer Periode der periodischen Führungsgröße bzw. der periodischen Störgröße, die auf die Bewegung des Werkgegenstandes einwirken, gespeichert werden müssen.

Erfindungsgemäß wird in Anspruch 7 eine Regelungsanordnung zum Regeln des Antriebs für einen entlang einer bestimmten Ortskoordinate zu bewegenden

Werkgegenstand beschrieben, die eine Vorrichtung zur Unterteilung des Koordinatenorts des Werkgegenstandes, beispielsweise einen Winkel inkrementgeber, vorsieht, wobei der Regler der Regelungsanordnung oder ein Teil desselben aus der ihm zugeführten Regeldifferenz, die abhängig von dem augenblicklichen Koordinatenort des Werkgegenstandes ist, die Reglerausgangsgröße erzeugt.

Gemäß Anspruch 8 umfaßt der Regler neben den ortsabhängig regelnden Teil ein zeitabhängig regelndes parallel geschaltetes Reglerteil.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Regelungsanordnung sind in den Unteransprüchen 9 und 10 angegeben.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 das Blockschaltbild einer bekannten Regelungsanordnung,

Fig. 2 das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Regelungsanordnung,

Fig. 3 eine Schabradschleifmaschine zur Erläuterung der Erfindung,

Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung des in einer Periode des Werkgegenstandes auftretenden Winkelfehlers bei einer Zahnradschleifmaschine,

Fig. 5. die Darstellung eines sinusförmigen Drehwinkelfehler mit schwankender Periodendauer im Zeitbereich,

Fig. 6 die Darstellung des gleichen sinusförmigen Drehwinkelfehlers im Ortsbereich mit konstanter Periodendauer,

Fig. 7 eine im kontinuierlichen Abwälzverfahren arbeitende Zahradbearbeitungsmaschine, bei der das erfindungsgemäße Regelungsverfahren Anwendung findet,

Fig. 8 die Darstellung einer Schaltungsanordnung, bei der die Regeldifferenz aus einer anderen Größe als der Ortskoordinate des Werkgegenstandes gewonnen wird, und

Fig. 9 eine schematische Darstellung des Schwingungsmodells zur mathematischen Beschreibung eines Hörgrößenreglers.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand bevorzugter Ausführüngsbeispiele erläutert.

Die in Figur 1 gezeigte Regelungsanordnung ist von ihrer Struktur her ein bekannter

Regelkreis mit einem aus zwei parallel geschalteten Reglerteilen 1 , 3 bestehenden

Regler und einer Regelstrecke 2. Aus der Führungsgröße w und der Ausgangsgröße y der Strecke wird durch Differenzbildung die Regeldifferenz e abgeleitet, die an den

Eingang der beiden parallel geschalteten Reglerteile 1 , 3 gelegt wird. Die Ausgangsgrößen UR und ujyj der beiden Reglerteile werden addiert. Das Ergebnis der

Addition bildet die Stellgröße für die Regelstrecke. In der Figur sind die auf die Strecke wirkenden Störungen durch z symbolisiert, die somit als zusätzliche Eingangsgröße auf die Regelstrecke 2 wirken und die reale Stellgröße u beeinflussen. Eine derartige Regelungsanordnung ist, wie bereits in der Beschreibungseinleitung beschrieben, bereits aus dem DE-Gmb G 92 00 707.2 bekannt.

Es sei nun der Fall betrachtet, daß periodische Führungs- und Störgrößen nicht nur in Abhängigkeit von der Zeit auftreten. Vielmehr liegt eine ursprüngliche Abhängigkeit als Funktion vom Ort auf einer bestimmten Ortskoordinate, beispielsweise eine Abhängigkeit von einer Lage oder einem Winkel, vor. Diese Abhängigkeit tritt beispielsweise infolge der Polumschaltung eines elektrischen Antriebes auf, was zu einer Ungleichförmigkeit der Bewegung führt. In diesem Fall werden Störungen ereignisabhängig hervorgerufen. Störungen, die abhängig von einer bestimmten Ortslage hervorgerufen werden, treten ebenso bei einer Zahnradschleifmaschine auf, bei der ein Teilungsfehler eines Werkstückes nach einer vollständigen Umdrehung auftritt, sowie bei einer Schabradschleifmaschine, bei der die Berührung des Werkstückes durch die Schleifscheibe immer an derselben Schlittenlage eintritt.

Erfindungsgemäß wird dieser Erkenntnis dadurch Rechnung getragen, daß die durch die ortsabhängig auftretenden Störungen hervorgerufene Regeldifferenz abhängig vom Koordinatenort eines Werkgegenstandes entlang einer Ortskoordinate ermittelt wird, d.h. die Regeldifferenz wird nicht auf die Zeit, sondern auf den Koordinatenort des Werkgegenstandes bezogen. Während des Regelungsvorganges wird dazu erfindungsgemäß der Ort des Werkgegenstandes entlang der bestimmten Ortskoordinate überwacht. Es wird also anstatt einer rein zeitabhängigen Regeldifferenz mit einer

ortsabhängigen Regeldifferenz, d.h. einer Regeldifferenz im Ortsbereich, geregelt. Aus der gewonnenen Regeldifferenz wird anschließend eine Reglerausgangsgröße für den Antrieb des Werkgegenstandes gewonnen.

Für die in Figur 1 gezeigte bekannte Regelungsanordnung hat dies zur Folge, daß sie wie in Figur 2 gezeigt, abgewandelt werden muß. Erfindungsgemäß umfaßt der Regler weiterhin zwei Reglerteile 1 , 3, wobei jedoch nunmehr das erste Reglerteil 1 im Zeitbereich und das zweite Reglerteil 3 im Ortsbereich regelt. D.h. dem ersten Reglerteil wird die zeitabhängige Regeldifferenz e(t) und dem zweiten Reglerteil die ortsabhängige Regeldifferenz, in diesem Fall die winkelabhängige Regeldifferenz, e( -f) als Eingangsgröße zugeführt. Es wird also beim zweiten Reglerteil 3 von der Regelung im Zeitbereich auf die Regelung im Ortsbereich übergegangen. Das erste Reglerteil 1 mit der zeitabhängigen Regeldifferenz e(t) als Eingangsgröße dient nunmehr lediglich für stationäre Regelvorgänge für den Fall, daß sich der Ort des Werkgegegenstandes auf der Ortskoordinate noch nicht oder nicht mehr verändert. Dies kann beispielsweise beim Einschalten bzw. Anfahren des Antriebs des zu bearbeitenden Werkgegenstandes der Fall sein. Wäre nur das im Ortsbereich regelnde Reglerteil 3 vorhanden, so würden während dieser Betriebsphase bei einer ausschließlichen Regelung im Ortsbereich keinerlei Regelungsvorgänge stattfinden, da die Ortskoordinate während dieser Betriebsphase konstant wäre. Um dies zu vermeiden, wird dem Reglerteil 3 das Reglerteil 1 parallel geschaltet, das ausschließlich im Zeitbereich regelt und als Eingangsgröße die zeitabhängige Regeldifferenz e(t) aufweist.

Die Erfindung und ihre Auswirkungen wird nachstehend anhand der in Figur 3 gezeigten Schabradschleifmaschine verdeutlicht.

Auf einer Schlittenführung 6 ist ein Schlitten 7 linear verschiebbar angeordnet. Die lineare Verschiebung des Schlittens 7 erfolgt durch einen Antrieb 9 über eine Gewindespindel 8, derart, daß der Schlitten 7 eine Hin- und Herbewegung ausführt, wie dies durch den Doppelpfeil 10 angedeutet ist. An dem Schlitten 7 ist das zu schleifende Schabrad 11 drehbar um eine Achse 22 gehalten. Von dem Schabrad 11 sind der Einfachheit halber nur zwei Zähne 12 gezeigt. Das Schabrad kann mittels eines Antriebes 14 über einen Schneckentrieb 15 hin- und hergedreht werden, wie dies durch den Doppelpfeil 13 angedeutet ist. In die Lücke zwischen zwei Zähne 12 des Schabrades 11 greift eine Schleifscheibe 19 ein, die um eine schräggestellte Achse 20 rotiert, wie dies durch den Pfeil 21 angedeutet ist. Bei jeder Hin- und Herbewegung des Schabrades 11 erfolgt ein Schleifkontakt mit der Schleifscheibe 19. Dieser

Schleifkontakt wirkt sich störend auf das Drehmoment des Antriebes 14 aus. mit dem das Schabrad 11 als Folge der Linearbewegung des Schlittens 7 hin- und hergedreht werden muß. Diese Störung kann zu Fehlern beim Schleifen des Schabrades 1 1 führen. Wie zuvor beschrieben, tritt eine derartige Störung bei jeder Hin- und Herbewegung des Schabrades 11 auf, wenn das Schabrad 1 1 in Schleifkontakt mit der Schleifscheibe 19 tritt. Da die Hin- und Herbewegung des Schlittens 7 und die Hin- und Herbewegung des Schabrades 11 periodisch auftreten, treten auch die Störkontakte zwischen dem Schabrad 11 und der Schleifscheibe 19 mit der gleichen Grundfrequenz wie die Bewegung des Schlittens 7 auf. Es liegen somit in diesem Fall periodische und ortsabhängige Störungen vor, da die Störungen nur bei einer bestimmten Schlittenlage auftreten. Erfindungsgemäß wird nunmehr die Abhängigkeit des Drehmomentfehlers des Antriebes 14 von der Schlittenlage 1 ermittelt. Abhängig von der Veränderung Δ \ der Schlittenlage wird dieentsprechende Regeldifferenz e ermittelt und vom Regler 4 eine Reglerausgangsgröße u erzeugt. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, daß die vom Sensor 16 gelieferte Schlittenlage dem Regler 4 zugeführt wird. In dem in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel umfaßt der Regler 4 nicht nur das ortsabhängig regelnde Teil 3, sondern dazu parallel geschaltet auch einen zeitabhängig regelnden Teil 1. Wie anhand Figur 2 beschrieben, wird dem Reglerteil 3 die ortsabhängige Regeldifferenz und dem Teil 1 die zeitabhängige Reglerabweichung zugeführt. Der Regler 4 gewinnt somit aus der Schlittenlage und der davon abhängigen Regeldifferenz die Reglerausgangsgröße u für den Antrieb 14 des Schabrades 11. Da mit zunehmendem Schleifvorgang der Schleifkontakt zwischen der Schleifscheibe 19 und dem Schabrad 11 abnimmt, wird sich auch mit zunehmendem Schleifvorgang der störende Einfluß des Schleifkontaktes auf das Drehmoment des Antriebes 14 verringern. Daher ist es notwendig, daß die Regeldifferenz e ständig dem Regler 4 zugeführt wird, so daß die augenblickliche Abhängigkeit der Regeldifferenz e von der Schlittenlage des Schlittens 7 erfaßt werden kann.

Als weiteres Bespiel zur Erläuterung der Erfindung sei eine Zahnradschleifmaschine betrachtet, bei der bei einer Umdrehung des Zahnrades der in Figur 4 dargestellte Teilungsfehler f abhängig von der Winkellage f des Zahnrades auftritt. Der Teilungsfehler f durchläuft bei einer Umdrehung des Werkstückes gerade eine Periode. Ausgehend von der Abhängigkeit des Teilungsfehlers f von der Winkellage > wird zur Ausregelung des Teilungsfehlers eine entsprechende Reglerausgangsgröße erzeugt. Wenn auch der grundsätzliche Verlauf der Abhängigkeit des Winkelfehlers f von der Winkellage -f des Zahnrades gleichbleibt, so wird sich doch mit zunehmender Bearbeitung quantitativ die Abhängigkeit derart verändern, daß im Laufe der Zeit der

Teilungsfehler in Abhängigkeit der Winkellage des Zahnrades abnimmt. Es ist denkbar, daß nach jeweils einem konstanten Drehwinkel Λ-f des Zahrades die Winkellage f des Zahnrades und der von der augenblicklichen Winkellage abhängige Wert des Teilungsfehlers f ermittelt wird. Dieses Verfahren bietet sich insbesondere für rechnergesteuerte Regelungsverfahren an, bei denen mit diskreten Abtastwerten gearbeitet wird. Erfindungsgemäß wird die Regelung nicht im Zeit-, sondern im Ortsbereich durchgeführt, so daß die Abtastwerte gemäß der Erfindung nicht in äquidistanten Zeitintervallen, sondern in äquidistanten Winkelintervallen Λf gewonnen werden. Der Drehwinkel 2 * i in der in Figur 4 gezeigten Darstellung f=f( * ) entspricht in der Zeitdarstellung f =f(t) einer Periode T.

Nachstehend wird unter Bezugnahme auf Figur 5 und Figur 6 die Auswirkung der erfindungsgemäßen Maßnahme verdeutlicht. Figur 5 zeigt den Verlauf eines periodischen und zeitabhängigen Drehwinkelfehlers e(t) mit sich ändernder Periode im Zeitbereich. Aus Figur 5 ist ersichtlich, daß sich aufgrund der sich ändernden Periode des zeitabhängigen Drehwinkelfehlers e(t) auch die einzelne Periodendauer der Schwingungen verändern, so daß schwankende Periodendauern T t ι bis T^ auftreten.

Dergleiche periodisch auftretende sinusförmige Drehwinkelfehler ist in Figur 6 im

Ortsbereich, d.h. unter Bezugnahme auf Figur 4 abhängig von der Winkellage f des Zahnrades, dargestellt. Aufgrund der Tatsache, daß der Winkelfehler e ( f ) 2 v - periodisch auftritt, ergibt sich auch bei einer Frequenzänderung des Drehwinkelfehlers im Zeitbereich, beispielsweise durch Beschleunigung des Zahnradantriebes, keine

Periodenabweichung im Ortsbereich, d.h. bezüglich der Winkellage. Daher erscheinen im Ortsbereich die Periodendauern bis T 5 des ortsabhängigen Drehwinkelfehlers e(]f) konstant.

Figur 7 zeigt ein weiteres Beispiel zur Verdeutlichung der Erfindung. Ein zahnrad- bzw. schneckenförmiges Werkzeug 45 wird kontinuierlich mit einem zahnradförmigen Werkstück 42 abgewälzt. Das Werkstück 42 wird über einen Führungsantrieb 43 drehzahlgeregelt, so daß sich die mit dem Pfeil 44 angedeutete Drehrichtung ergibt. Das Werkzeug 45 wird von dem Folgeantrieb 64 angetrieben, wodurch sich die mit dem Pfeil 47 angedeutete Drehrichtung ergibt. Mit dem Werkstück 42 ist ein Winkelgeber 49 gekoppelt. Mit dem Werkzeug 45 ist ein Drehzahlgeber 48 und ein Winkelgeber 50 gekoppelt. Die von den beiden Winkelgebern 49, 50 erzeugten Ausgangssignale werden einem Differenzbilder 51 zugeführt. Die so erzeugte Regeldifferenz wird einem Winkelregler 52 zugeführt, der den Drehzahlsollwert für den Folgeantrieb 46 erzeugt. Der Drehzahlsollwert w und die von dem Drehzahlgeber

48 erzeugte DrehzahlReglerausgangsgröße x werden einem weiteren Differenzbilder 53 zugeführt, welcher die Regeldifferenz e erzeugt. Das Werkzeug 45 weist gegenüber dem Werkstück 42 geringe Verzahnungs-Abweichungen auf, so daß dadurch Drehzahl- und Winkelschwankungen zwischen dem Werkzeug 45 und dem Werkstück 42 hervorgerufen werden. Der Werkzeugantrieb 46 wird durch einen Regler 56 geregelt, der dem Werkzeugantrieb 46 eine Stellgröße u zuführt. Erfindungsgemäß umfaßt der Regler 56 neben dem bekannten zeitabhängigen Reglerteil 1 ein ortsabhängig regelndes Reglerteil 3, dem als Eingangsgröße die ortsabhängige Regeldifferenz e(f) zugeführt ist. Beide Reglerteile 1 , 3 sind parallel geschaltet. Die Winkellage des Werkstückes wird durch den Winkelgeber 49vorzugsweise nach äquidistanten Änderungen Δf erfaßt und die der aktuellen Winkellage entsprechende Regeldifferenz wird von einem Differenzbilder 53 ermittelt.

Bei den in Figur 3 und 7 gezeigten Ausführungsbeispielen wird die den Reglern 4 bzw. 56 zugeführte Regeldifferenz e jeweils unmittelbar aus der entsprechenden

Ortskoordinate, d.h. aus der Schlittenlage des Schlittens 6 bzw. der Winkellage des Werkstückes 42, abgeleitet. Um zu verdeutlichen, daß die Regeldifferenz e auch aus einer anderen Größe als der Ortskoordinate des entsprechenden Werkgegegenstandes gewonnen werden kann, zeigt Figur 8 ein weiteres vereinfachtes Ausführungsbeispiel. Dabei wird eine elliptisch geformte Scheibe 60 mithilfe eines Drehmeißels 67 bearbeitet. Das Werkstück 60 wird durch einen Werkstück-Antrieb 61 um eine Achse 63 entlang der Pfeilrichtung 62 gedreht. Mit Hilfe des Drehmeißels 67 soll das Werkstück 60 auf kreisrunde Form abgeschliffen werden. Der Drehmeißel 67 kontaktiert die elliptisch geformte Scheibe 60, wobei die Spandicke des vom Drehmeißel abhehobenen Material größerwird, wenn, wie in Figur 8 gezeigt, derjenige Teil der Scheibe 60 mit der größeren Halbachse den Drehmeißel 67 passiert. Mit jedem Kontakt zwischen der Scheibe 60 und dem Drehmeißel 67 wird der Antrieb der Scheibe 60 beeinflußt, so daß ein Drehwinkelfehler in Abhängigkeit von der jeweiligen Winkellage der Scheibe 60 auftritt. Die Winkellage der Scheibe 60 wird durch einen Winkelgeber 64 ermittelt und einem Regler 66 zugeführt. Der nachgiebig gelagerte Drehmeißel 67 schwingt aufgrund der elliptischen Form der Scheibe 60 periodisch um die Sollposition w. Aus dem Vorschub des Drehmeißels 67 kann geschlossen werden, inwieweit die Scheibe 60 noch elliptisch geformt ist oder bereits eine kreisrunde Form erreicht hat. Aus diesem Grunde wird die Lage 1 des Drehmeißels 67 durch einen Positionsgeber 65 ermittelt und durch Differenzbildung zwischen einer Führungsgröße w und dem Vorschubweg 1 des Drehmeißels 67 die Regeldifferenz e gewonnen, die dem Regler 66 zugeführt wird. Bei dem in Figur 8 gezeigten Ausführungsbeispiel wird

somit im Ortsbereich geregelt, da abhängig von der Winkellage f der Scheibe 60 eine Stellgröße u für den Drehmeißenantrieb 68 ermittelt wird, und die Regeldifferenz e wird nicht aus der Winkellage f der Scheibe 60, sondern aus einer anderen Größe, nämlich der Lage 1 des Drehmeißels 67, gewonnen.

Vorzugsweise soll das erfindungsgemäße Regelungsverfahren mithilfe eines Digitalrechners durchgeführt werden. Dabei erfolgt die Regelung anhand eines Algorithmus, der nachfolgend hergeleitet werden soll.

Die Berechnung der Koeffizienten eines im Ortsbereich arbeitenden Regelalgorithmus wird nachfolgend aufgezeigt.

Das bekannten Schwingungsmodell kann unter Bezugnahme auf Figur 9 allgemein durch eine sinusförmig angeregte Masse m mit einer Federkonstante c und einer Dämpfungskonstante d beschrieben werden. Die Eingangsgröße des

Schwingungsmodells ist die Regeldifferenz e, die als die die Masse m anregende Kraft aufgefaßt werden kann. Die Ausgangsgröße des Schwingungsmodells entspricht der Geschwindigkeit der schwingenden Masse. Für die Geschwindigkeit UM kann demnach folgende bekannte Differentialgleichung aufgestellt werden:

(1) 'ϋ H + d'ü M + cu M = έ

Wird die Differentialgleichung im Zeitbereich mittels Laplace-Transformation in den Frequenzbereich transferiert, so ergibt sich als Übertragungsfunktion des Störreglers folgende Formel:

U M (s) 9 'S

(2) G M {s) =

E{ s) s 2 -h 2 + s'h→.

Dabei ist h analog zur Dämpfung des Massenschwingers, berücksichtigt den quadrierten Kehrwert der Schwingungsanzahl von 0 bis 2 V und g-, bestimmt die

Amplitudenverstärkung des Eingangssignales. Treten nun abhängig vom Ort eines Werkgegenstandes auf einer Ortskoordinate Störungen auf, so wird, wie bereits anhand Figur 6 beschrieben, die Stellgröße und die Regeldifferenz der Regelungsanordnung keine ursprüngliche Abhängigkeit von der Frequenz mehr aufweisen. Dies bedeutet, daß die komplexe veränderliche s in der zugehörigen Übertragüngsfunktion des

Schwingungsmodelles nicht mehr die Dimension rads ** ^ aufweist, sondern dimensionslos ist.

Gleichung (2) beschreibt den Zusammenhang zwischen Regeldifferenz und Ausgangsgröße des Störreglers als System zweiter Ordnung. Es sind jedoch auch Störregler für Systeme höherer Ordnung realisierbar.

Nach dem Buch "Grundlagen der Regelungstechnik" von Dörrscheidt und Latzel, Teubner Verlag, Stuttgart, 1989, S. 428-429 könnten für Störregler zweiter Ordnung Regelalgorithmen in Polynomform angegeben werden, die bei der Umsetzung von Regelverfahren auf digitale Rechner Anwendung finden.

Für die Übertragungsfunktion eines Reglers 2. Ordnung mit der Eingangsgröße e^ und der Ausgangsgröße u m k gilt demnach allgemein:

Für die unter (3) beschriebene Übertragungsfunktion existiert nach Dörrscheidt/Latzel folgender Regelalgorithmus:

(4) u ak = d 0 -e k + c- ejt-i + < e*- 2 + u M k ._ + c 2' u n k . 2

Die Koeffizienten des Regelalgorithmus lassen sich nach Dörrscheidt/Latzel abhängig von den Koeffizienten der zugehörigen Übertragungsfunktion ermitteln. Bei dem mit

(4) bezifferten Algorithmus wird davon ausgegangen, daß die diskreten Werte der Regeldifferenz e^.j und der Stellgröße um^.} durch Abtastung mit einem Abtastintervall von T gewonnen werden. Die Indizes k, k-1 , k-2 stehen für den jeweils aktuellen Wert und den um T bzw. 2T gegenüber dem aktuellen Wert zurückliegenden Werte der Ein¬ bzw. Ausgangsgröße des Störreglers.

Die aus dem Fachbuch zur Berechnung der Koeffizienten des oben genannten Algorithmus zur Regelung im Zeitbereich abgeleiteten Formeln können auf den Ortsbereich einfach übertragen werden, indem das Abtastintervall T durch das Abtastintervall im Ortsbereich ersetzt wird. Wie anhand Figur 4 beschrieben, wird der Ort des Werkgegenstandes auf der Ortskoordinate, der Wert der Regeldifferenz sowie

die Abhängigkeit der Regeldifferenz vom Ort des Werkgegenstandes auf der

Ortskoordinate jeweils nach einer äquidistanten Änderung Λ 1 des Ortes des

Werkgegenstandes auf der Ortskoordinate ermittelt. Für die Koeffizienten des Regelalgoritmus nach Formel (4) ergibt sich demnach folgendes:

Für den Fall, daß die Ortskoordinate der Drehwinkel *f> ist, ergibt sich ein

Abtastintervall von Δf . Unter Zugrundelegung der aus dem Schwingungsmodell hergeleiteten Übertragungfunktion nach Formel (2) (d.h. grj = g\ = 0 und ho = 1 bei der Übertragungsfunktion nach Formel (4)) ergibt sich für die orts- (winkel-) abhängigen Koeffizienten des Regelalgorithmus:

(II)

u mk beschreibt nunmehr die von dem Störgrößenregler bei einem aktuellen Winkel abgegebene Stellgröße bzw. Ausgangsgröße des Störgrößenreglers, e^ beschreibt das aktuelle Eingangssignal bzw. die aktuelle Regeldifferenz des Störgrößenreglers, die, in

Anlehnung an Figur 4, der Drehwinkelfehler f hervorruft. Die Indizes k, k-1 und k-2 stehen nunmehr für die aktuelle Winkellage f bzw. die um Λf bzw. 2 < j » gegenüber der aktuellen Winkellage f zurückliegenden Werte der Ein- bzw. Ausgangsgrößen des

Störgrößenreglers. Bemerkenswert für den Regelalgorithmus nach Formel (f) ist, daß der Wert der aktuellen Stellgröße u m k aus lediglich den beiden zurückliegenden Werten der Stellgröße u m und der Regeldifferenz e sowie dem augenblicklichen Wert der Regeldifferenz berechnet werden kann. Für das erfindungsgemäße Regelungsverfahren und die erfindungsgemäße Regelungsanordnung bedeutet dies, daß bei einem System zweiter Ordnung nur die letzten beiden gegenüber der aktuellen Winkellage zurückliegenden Werte der Regeldifferenz e _.\, e^.2 und der Stellgröße Umj .i , t χ-^_- gespeichert werden müssen. Dies hat den wesentlichen Vorteil, daß die für die Berechnung des augenblicklichen Wertes der Stellgröße u m k erforderlichen Werte des

Regelfehlers e und die zurückliegenden Werte der Stellgröße UM nicht über mindestens eine Periode, sondern, wie anhand Figur 4 ersichtlich, nur über einen Bruchteil der Periode gespeichert werden müssen. Der Störgrößenregler kann somit sehr schnell auf eine Änderung der Phase und Amplitude einer sinusförmigen Störgröße reagieren.

Da der zuvor genannte Regelalgorithmus keine Berechnung der Strecke bzw. eines Streckenmodelles, das eine mathematische Beschreibung der Regelstrecke darstellt, erfordert, hält sich der Rechenaufwand in Grenzen. Damit können die in Bezug auf den Luenberger-Beobachter erwähnten Probleme nicht auftreten. Das erfindungsgemäße Regelungsverfahren bzw. die erfindungsgemäße Regelungsanordnung erlaubt somit eine von Teilen einer Periode abhängige Regelung, da die zur Berechnung notwendigen Werte nur über einen Bruchteil der Periode gespeichert werden, nämlich nur die

um <i ] P und 2 •^ 'zurückliegenden Werte.

Wie bereits erwähnt, muß trotz Regelung im Ortsbereich bzw. in Abhängigkeit vom Ort eines Werkgegenstandes auf einer Ortskoordinate dennoch der übrige Teil des Regelkreises in Abhängigkeit von der Zeit beschrieben und geregelt werden. Wie bereits anhand der vorhergehenden Ausführungsbeispiele erläutert, muß daher jeweils nach Ablauf eines Winkels Δf die Drehwinkelabweichung i(f) bzw. die Regeldifferenz e( f ) ermittelt werden. Dies kann mithilfe einer Taktung eines Timer-Interrupt erfolgen, wobei ein weiterer Interrupt in dem in der Regelungsanordnung verwendeten Prozessrechner einzurichten ist.