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Title:
DETERGENT SHAPED BODIES HAVING AN OPTIMIZED SHAPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/027984
Kind Code:
A1
Abstract:
Detergent tablets with improved mechanical stability and reduced disintegration periods enabling them to be integrated into the wash cycle from the detergent compartment in household washing machines. The inventive tablets can be obtained by pressing a pre-mixture that contains more than 10 wt. % surfactants to form detergent tablets that have a rectangular base surface.

Inventors:
BLASEY GERHARD (DE)
FAESER KARL-MARTIN (DE)
KRUSE HANS-FRIEDRICH (DE)
LIETZMANN ANDREAS (DE)
SEMRAU MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/008085
Publication Date:
May 18, 2000
Filing Date:
October 26, 1999
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
BLASEY GERHARD (DE)
FAESER KARL MARTIN (DE)
KRUSE HANS FRIEDRICH (DE)
LIETZMANN ANDREAS (DE)
SEMRAU MARKUS (DE)
International Classes:
C11D1/83; C11D17/00; C11D3/39; (IPC1-7): C11D17/00
Domestic Patent References:
WO1999050381A11999-10-07
Foreign References:
US5658870A1997-08-19
GB2260989A1993-05-05
DE4010533A11991-10-10
EP0863200A21998-09-09
EP0340588A11989-11-08
DE19709991A11998-09-17
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Claims:
Patentansprüche :
1. Waschmittelformkörper aus verdichtetem teilchenformigen Waschmittel, enthaltend mehr als 10 Gew.% Tenside, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper eine recht eckige Grundfläche aufweisen.
2. Waschmittelformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundflä che der Formkörper der eines Rechtecks mit abgerundeten Kanten entspricht, wobei der Radius der runden Ecke das 0,1 bis 0,3fache, vorzugsweise das 0,15 bis 0,28 fache und insbesondere das 0,2 bis 0,25fache der Länge der kürzeren Rechteckseite ausmacht.
3. Waschmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Länge zu Breite der Formkörpergrundfläche im Bereich 5 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise im Bereich von 4 : 1 bis 1,05 : 1 und insbesondere von 2 : 1 bis 1,1 : 1, liegt.
4. Waschmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dal3 das Verhältnis der Formkörperhöhe zur Länge der kürzeren Rechteckseite der Formkörpergrundfläche im Bereich 1 : 1 bis 1 : 2,5, vorzugsweise im Bereich von 1 : 1,05 bis 1 : 2 und insbesondere von 1,1 : 1 bis 1 : 1,5 liegt.
5. Waschmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie anionische und/oder nichtionische Tenside enthalten und GesamtTensidgehalte von mindestens 12,5 Gew.%, vorzugsweise mindestens 15 Gew.% und insbesondere mindestens 20 Gew.%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, aufweisen.
6. Waschmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen oder mehrere Gerüststoffe, vorzugsweise aus der Gruppe der Silikate und Aluminosilikate, in Mengen von 10 bis 40 Gew.%, vorzugsweise von 15 bis 35 Gew.% und insbesondere von 20 bis 30 Gew.%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.
7. Waschmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzliche ein oder mehrere Bleichmittel, vorzugsweise aus der Gruppe der PeroxyBleichmittel unter besonderer Bevorzugung eines oder mehrerer Stoffe aus der Gruppe NatriumperboratMonohydrat, NatriumperboratTetrahydrat und Natriumper carbonat, in Mengen von 5 bis 30 Gew.%, vorzugsweise von 10 bis 25 Gew.% und insbesondere von 15 bis 20 Gew.%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, ent halten.
8. Waschmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrations hilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kom paktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.
9. Verfahren zu Herstellung von Waschmittelformkörpern mit einem Tensidgehalt von mehr als 10 Gew.%, bezogen auf den Formkörper, dadurch gekennzeichnet, daß ein teilchenformiges Vorgemisch mit einem Tensidgehalt von mehr als 10 Gew.%, bezo gen auf das Vorgemisch, in einer Presse verpreßt wird, deren Preßwerkzeuge eine rechteckige Grundfläche aufweisen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundfläche der Preß werkzeuge der eines Rechtecks mit abgerundeten Kanten entspricht, wobei der Radius der runden Ecke das 0,1 bis 0,3fache, vorzugsweise das 0,15 bis 0,28fache und ins besondere das 0,2 bis 0,25fache der Länge der kürzeren Rechteckseite ausmacht, wo bei Preßwerkzeuge bevorzugt sind bei denen das Verhältnis von Länge zu Breite der Preßfläche im Bereich 5 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise im Bereich von 4 : 1 bis 1,05 : 1 und insbesondere von 2 : 1 bis 1,1 : 1, liegt.
11. Verwendung von Waschmittelformkörpern mit Tensidgehalten oberhalb von 10 Gew. % zur Reinigung von Textilien in einer Waschmaschine.
12. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschmittelform körper über die Einspülkammer einer Haushaltswaschmaschine dosiert werden.
Description:
"Formoptimierte Waschmittelformkörper" Die vorliegende Erfindung betrifft Waschmittelformkörper für das Waschen von Textilien in Waschmaschinen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Waschmittelform- körper für das Waschen von Textilien in einer Haushaltswaschmaschine, die üblicherweise als Waschmitteltabletten bezeichnet werden.

Wasch-und Reinigungsmittelformkörper sind im Stand der Technik breit beschrieben und haben sich als Angebotsform für Wasch-und Reinigungsmittel neben den üblichen pulver- förmigen Produkten insbesondere im Segment der maschinellen Geschirrspülmittel fest etabliert. Maschinelle Geschirrspülmittel weisen gegenüber Mitteln für das Waschen von Textilien eine Reihe von Unterschieden auf. So besitzen sie äußerst niedrige Tensidgehalte (meist deutlich unter 5 Gew.-%) und haben Zerfalls-bzw. Auflösezeiten, die den Verhält- nissen in Geschirrspülern angepaßt sind, wo sie einen Vorwaschgang bei geringerer Tem- peratur überstehen müssen, um sich während eines Hauptwaschgangs bei Temperaturen von 55 bis zu 70°C langsam aufzulösen. Während maschinelle Geschirrspülmittel in Ta- blettenform also mit großen Mengen heißen Wassers in Berührung kommen, sind die Ver- hältnisse bei Textilwaschmitteln bzw. Textilwaschmaschinen anders gestaltet : Hier wird Kaltwasser in die Maschine eingespült, daß das Waschmittel aus der Einspülkammer in die Maschine befördert, oder in der Maschine vorgelegtes Waschmittel auflöst. Hierbei sind zusätzlich die Mengen an Wasser deutlich geringer, so daß eine Angebotsform"Formkör- per"nicht so hart verpreßt werden kann, um die Zerfallszeit bzw. Löslichkeit nicht zu dra- stisch zu erhöhen. Während bei Geschirrspülmittelformkörpern Härten oberhalb von 150 N die Regel sind, dürfen Waschmitteltabletten zur Gewährleistung ausreichender Zerfalls- zeiten nur Härten bis maximal 80 N aufweisen.

Diese geringen Härten haben neben dem Vorteil der verbesserten Zerfallszeiten aber Nachteile bei der Produktion und Handhabung der Tabletten. Moderne Tablettiermaschi- nen haben einen Ausstoß von bis zu 1000 Formkörpem pro Minute, welche dann seitlich und/oder frontal abgebremst und einer Verpackungseinheit zugeleitet werden müssen.

Hierbei dürfen die Tabletten unter der mechanischen Beanspruchung nicht brechen oder abreiben, was bei Waschmitteltabletten wegen derer geringeren Härte ein größeres techni- sches Problem darstellt als bei Reinigungsmitteltabletten. Reinigungsmitteltabletten für das maschinelle Geschirrspülen, aber auch Wasserenthärtungstabletten, werden im Markt überwiegend in runder oder rechteckiger Form angeboten, wobei die erstere, der flache Zylinder, gegenüber der zweiten, des Orthorhombus, nur eine geringe Bedeutung hat. Die rechteckige Grundfläche dieser Formkörper ist durch die technische Notwendigkeit be- dingt, daß die Formkörper in die Dosierkammern der Geschirrspüler passen müssen, wel- che sich nach dem Vorwaschgang öffnen. Da diese Kammern rechteckig geformt sind, passen rechteckige Formkörper besser in sie hinein. Auf dem Gebiet der Waschmittelt- abletten für die Textilwäsche sind Formkörper mit rechteckiger Grundfläche jedoch unbe- kannt. Im Markt sind lediglich runde Waschmitteltabletten erhältlich.

Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, Waschmittelformkörper und ein Verfahren zu ihrer Herstellung bereitzustellen, die den mechanischen Belastungen beim Herstellprozeß besser standhalten als die bislang bekannten Formkörper. Insbesonde- re sollten die Formkörper bezüglich ihrer Zusammensetzung die größtmögliche Variabilität aufweisen, um nicht Rezepturbestandteile des Waschmittels durch im Waschvorgang nutzlose Tablettieradditive ersetzen zu müssen. Die Formkörper sollten dabei hohe Härten und kurze Zerfallszeiten aufweisen und so schnell in ihre Sekundärteilchen zerfallen, daß sie sich über die Einspülkammer haushaltsüblicher Waschmaschinen einspülen lassen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Waschmittelformkörper aus verdichtetem teilchenfönnigen Waschmittel, die mehr als 10 Gew.-% Tenside enthalten und eine recht- eckige Grundfläche aufweisen.

Während sich-wie vorstehend erwähnt-bei den tensidarmen Reinigungsmitteltabletten die rechteckige Form der Formkörpergrundfläche aufgrund der Abmessungen der Einspül- kammern durchgesetzt hat, werden Waschmittelformkörper aufgrund ästhetischer Ge- sichtspunkte bislang nur in runder Form verpreßt. Die Waschmittelformkörper der vorlie- genden Erfindung weisen nun gegenüber runden Formkörpern bei identischer Zusammen- setzung verbesserte Festigkeiten auf, die sich in einer höheren mechanischen Beanspruch- barkeit der Formkörper in der Verpackungslinie des Herstellprozesses äußert. Werden die erfindungsgemäß rechteckigen Tabletten einer Kraft auf eine ihrer Seitenflächen ausge- setzt, so halten sie einer höheren Belastung stand als Formkörper mit runder Grundfläche, die einer Kraft entlang ihres Radius ausgesetzt werden.

Der Begriff"Formkörper mit rechteckiger Grundfläche"kennzeichnet im Rahmen der vorliegenden Erfindung Waschmittelformkörper, deren Grundfläche vier Ecken, die je- weils einen Winkel von 90° einschließen, wodurch gegenüberliegende Rechteckseiten die gleiche Länge aufweisen. Da diese Formkörper durch Verpressen mit einem Werkzeug hergestellt werden, das die gleiche Grundfläche hat, ist die Raumgestalt der Waschmittel- formkörper orthorhombisch. Werden Länge und Breite der Grundfläche so gewählt, daß sie gleich sind (quadratische Grundfläche), resultiert ein tetragonaler Waschmittelformkör- per, wird dieser auf eine Höhe verpreßt, die der Länge der quadratischen Grundseite ent- spricht, so erhält man einen kubischen Waschmittelformkörper.

Aus ästhetischen Gründen ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, die Ek- ken der erfindungsgemäßen Waschmittelformkörper abzurunden. Ein technischer Vorteile dieser Vorgehensweise ist die geringere Abriebneigung an den Formkörperkanten. Werden Formkörper mit abgerundeten Ecken hergestellt, so ändern sich Länge und Breite der Formkörpergrundfläche nicht, sie werden vielmehr weiterhin als Abstand der parallelen Formkörperseiten gemessen. Bei bevorzugten Waschmittelformkörpern entspricht die Grundfläche der Formkörper der eines Rechtecks mit abgerundeten Kanten, wobei der Ra- dius der runden Ecke das 0,1- bis 0,3-fache, vorzugsweise das 0,15-bis 0,28-fache und insbesondere das 0,2- bis 0,25-fache der Länge der kürzeren Rechteckseite ausmacht.

Wird beispielsweise ein Formkörper bereitgestellt, der eine rechteckige Grundfläche von 30 mal 40 mm aufweist, so beträgt der Radius der angerundeten Ecke in bevorzugten Waschmittelformkörpern 3 bis 9, vorzugsweise 4,5 bis 8,4 und insbesondere 6 bis 7,5 mm Wie bereits vorstehend erwähnt, lassen sich erfindungsgemäß Formkörper mit quadrati- scher Grundfläche ebenso herstellen wie Formkörper, bei denen Länge und Breite der Grundfläche erheblich voneinander abweichen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind allerdings Waschmittelformkörper bevorzugt, bei denen das Verhältnis von Länge zu Breite der Formkörpergrundfläche im Bereich 5 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise im Bereich von 4 : 1 bis 1,05 : 1 und insbesondere von 2 : 1 bis 1,1 : 1, liegt.

Auch die Höhe, auf die die erfindungsgemäßen Formkörper verpreßt werden, kann wie vorstehend erwähnt wurde, variieren. Hierbei sind Waschmittelformkörper bevorzugt, bei denen das Verhältnis der Formkörperhöhe zur Länge der kürzeren Rechteckseite der Formkörpergrundfläche im Bereich 1 : 1 bis 1 : 2,5, vorzugsweise im Bereich von 1 : 1,05 bis 1 : 2 und insbesondere von 1,1 : 1 bis 1 : 1,5 liegt.

Erfindungsgemäße Waschmittelformkörper weisen Tensidgehalte auf, die oberhalb von 10 Gew.-%, bezogen auf das Formkörpergewicht, liegen. Die in ihnen enthaltenen Tenside stammen dabei aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen, kationischen und/oder zwitterionischen Tenside, wobei Mischungen aus anionischen und nichtionischen Tensiden aus anwendungstechnischer Sicht bevorzugt sind. Generell sind im Rahmen der vorliegen- den Erfindung Waschmittelformkörper bevorzugt, die anionische und/oder nichtionische Tenside enthalten und Gesamt-Tensidgehalte von mindestens 12,5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 15 Gew.-% und insbesondere mindestens 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, aufweisen.

Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13- Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken-und Hydroxyalkansul- fonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C-tg-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von a-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die a-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern-oder Talgfettsäuren ge- eignet.

Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglyce- rinestern sind die Mono-, Di-und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevor- zugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fett- säuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Ca- prinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.

Als Alk (en) ylsulfate werden die Alkali-und insbesondere die Natriumsalze der Schwefel- säurehalbester der Cl2-Cl8-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettal- kohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-oder Stearylalkohol oder der Cl0-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin be- vorzugt sind Alk (en) ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemi- schen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die Cl2-Cl6-Alkylsulfate und Cl2- Cl5-Alkylsulfate sowie Cl4-Cl5-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.

Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten gerad- kettigen oder verzweigten C7-2l-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte Cs l l-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder Cl2 l8-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind ge- eignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.

Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobemsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten Cg-tg-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sul- fosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ab- leitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).

Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fet- talkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk (en) ylbemsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk (en) ylkette oder deren Salze einzusetzen.

Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern-oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.

Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di-oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium-oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.

Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxy- lierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durch- schnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alko- holrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalko- holresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C, z-l4-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9 1 l-Alkohol mit 7 EO, C13 l5-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C 1 z- 8-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus Cl 4-Alkohol mit 3 EO und C-jg-AlkohoI mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxy- lierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine einge- engte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden.

Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.

Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel RO (G) x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylver- zweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykose- einheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungs- grad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine belie- bige Zahl zwischen 1 und 10 ; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.

Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als allei- niges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und pro- poxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkyl- kette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Pa- tentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der in- ternationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt wer- den.

Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N, N- dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N, N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealka- nolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vor- zugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.

Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I), in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, RI fur Was- serstoff, einen Alkyl-oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuk- kers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylie- rung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.

Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II), in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl-oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlen- stoffatomen, Rl für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Aryl- rest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei Cl 4-Alkyl-oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Poly- hydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substitu- iert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.

[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy-oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäu- remethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhy- droxyfettsäureamide überfuhrt werden.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Waschmittelformkörper bevorzugt, die anio- nische (s) und nichtionische (s) Tensid (e) enthalten, wobei anwendungstechnische Vorteile aus bestimmten Mengenverhältnissen, in denen die einzelnen Tensidklassen eingesetzt werden, resultieren können.

So sind beispielsweise Waschmittelformkörper besonders bevorzugt, bei denen das Ver- hältnis von Aniontensid (en) zu Niotensid (en) zwischen 10 : 1 und 1 : 10, vorzugsweise zwi- schen 7,5 : 1 und 1 : 5 und insbesondere zwischen 5 : 1 und 1 : 2 beträgt.

Da sich erfindungsgemäße Waschmittelformkörper auch mehrphasig, beispielsweise mehr- schichtig, formulieren lassen kann es aus anwendungstechnischer Sicht Vorteile haben, wenn bestimmte Tensidklassen in einigen Phasen der Wasch-und Reinigungsmittelform- körper oder im gesamten Formkörper, d. h. in allen Phasen, nicht enthalten sind. Eine wei- tere wichtige Ausftihrungsfonn der vorliegenden Erfindung sieht daher vor, daß minde- stens eine Phase der Formkörper frei von nichtionischen Tensiden ist.

Umgekehrt kann aber auch durch den Gehalt einzelner Phasen oder des gesamten Form- körpers, d. h. aller Phasen, an bestimmten Tensiden ein positiver Effekt erzielt werden. Das Einbringen der oben beschriebenen Alkylpolyglycoside hat sich dabei als vorteilhaft er- wiesen, so daß Wasch-und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt sind, in denen minde- stens eine Phase der Formkörper Alkylpolyglycoside enthält.

Ähnlich wie bei den nichtionischen Tensiden können auch aus dem Weglassen von anioni- schen Tensiden aus einzelnen oder allen Phasen Wasch-und Reinigungsmittelformkörper resultieren, die sich für bestimmte Anwendungsgebiete besser eignen. Es sind daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Wasch-und Reinigungsmittelformkörper denk- bar, bei denen mindestens eine Phase der Formkörper frei von anionischen Tensiden ist.

Als weitere Tenside können in den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittel- formkörpern Tenside aus den Gruppen der kationischen und/oder zwitterionischen bzw. amphoteren Tenside eingesetzt werden.

Neben den Tensiden sind Gerüststoff die wichtigsten Inhaltsstoffe von Waschmittelform- körpern. In den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern können alle üblicherweise in Wasch-und Reinigungsmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein, insbesondere also Zeolithe, Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und-wo keine öko- logischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen-auch die Phosphate. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Waschmittelformkörper enthalten zusätzlich einen oder mehrere Gerüststoffe, vorzugsweise aus der Gruppe der Silikate und Aluminosilikate, in Mengen von 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise von 15 bis 35 Gew.-% und insbesondere von 20 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.

Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel NaMSix02x+)'HzO, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2,3 oder 4 sind. Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP- A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß-als auch b-Natriumdisilikate Na2Si205'yH20 bevorzugt, wobei ß-Natrium- disilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in der internatio- nalen Patentanmeldung WO-A-91/08171 beschrieben ist.

Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na20 : Si02 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche lösever- zögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispiels- weise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff"amorph"auch"röntgenamorph"verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie fiir kristalli- ne Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels auf- weisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokri- stalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamor- phe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Was- sergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A-44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Sili- kate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.

Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mi- schungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S. p. A. unter dem Markennamen VEGOBOND AX vertrieben wird und durch die Formel nNa20- (l-n) K20-A12Ü3' (2-2,5) Si02' (3,5-5,5) H20 beschrieben werden kann. Der Zeolith kann dabei sowohl als Gerüststoff in einem granula- ren Compound eingesetzt, als auch zu einer Art"Abpuderung"der gesamten zu verpres- senden Mischung verwendet werden, wobei üblicherweise beide Wege zur Inkorporation des Zeoliths in das Vorgemisch genutzt werden. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 m (Volumenverteilung ; Meßmethode : Coulter Coun- ter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.

Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersub- stanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Py- rophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate.

Die Menge an Gerüststoff beträgt üblicherweise zwischen 10 und 70 Gew.-%, vorzugs- weise zwischen 15 und 60 Gew.-% und insbesondere zwischen 20 und 50 Gew.-%. Wie- derum ist die Menge an eingesetzten Buildern abhängig vom Verwendungszweck, so daß Bleichmitteltabletten höhere Mengen an Gerüststoffen aufweisen können (beispielsweise zwischen 20 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 25 und 65 Gew.-% und insbesonde- re zwischen 30 und 55 Gew.-%), als beispielsweise Waschmitteltabletten (üblicherweise 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 12,5 bis 45 Gew.-% uns insbesondere zwischen 17,5 und 37,5 Gew.-%).

Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natrium- salze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citro- nensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mi- schungen aus diesen.

Sofern im Rahmen der vorliegenden Erfindung Universalwaschmittel hergestellt werden sollen, empfiehlt sich der Einsatz von Bleichmitteln in den erfindungsgemäßen Wasch- mittelformkörpern. Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H202 liefernden Ver- bindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumper- carbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H202 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Auch beim Einsatz der Bleichmittel ist es möglich, auf den Einsatz von Tensiden und/oder Gerüststoffen zu verzichten, so daß reine Bleichmittelt- abletten herstellbar sind.

Typische organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie z. B. Dibenzoylperoxid.

Weitere typische organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele be- sonders die Alkylperoxysäuren und die Arylperoxysäuren genannt werden. Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure und ihre ringsubstituierten Derivate, wie Alkyl- peroxybenzoesäuren, aber auch Peroxy-a-Naphtoesäure und Magnesium-monoperphthalat, (b) die aliphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysäuren, wie Peroxylaurinsäure, Peroxystearinsäure, s-Phthalimidoperoxycapronsäure Phthaloiminoperoxyhexansäure (PAP)], o-Carboxybenzamidoperoxycapronsäure, N-nonenylamidoperadipinsäure und N- nonenylamidopersuccinate, und (c) aliphatische und araliphatische Peroxydicarbonsäuren, wie 1,12-Diperoxycarbonsäure, 1,9-Diperoxyazelainsäure, Diperocysebacinsäure, Diper- oxybrassylsäure, die Diperoxyphthalsäuren, 2-Decyldiperoxybutan-1,4-disäure, N, N- Terephthaloyl-di (6-aminopercapronsäue) können eingesetzt werden.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Waschmittelformkörper enthalten zu- sätzlich ein oder mehrere Bleichmittel, vorzugsweise aus der Gruppe der Peroxy- Bleichmittel unter besonderer Bevorzugung eines oder mehrerer Stoffe aus der Gruppe Natriumperborat-Monohydrat, Natriumperborat-Tetrahydrat und Natriumpercarbonat, in Mengen von 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 10 bis 25 Gew.-% und insbesondere von 15 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.

Um den Zerfall hochverdichteter Formkörper zu erleichtern, ist es möglich, Desintegrati- onshilfsmittel, sogenannte Tablettensprengmittel, in diese einzuarbeiten, um die Zerfalls- zeiten zu verkürzen. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden gemäß Römpp (9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt"Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form sorgen.

Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als"Spreng"mittel bezeichnet werden, ver- größern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert (Quellung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden kann, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Altbekannte Desintegrationshilfs- mittel sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei auch andere organische Säuren eingesetzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw. mo- difizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder Casein- Derivate.

Bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelformkörper enthalten 0,5 bis 10 Gew.-%, vor- zugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% eines oder mehrerer Desinte- grationshilfsmittel, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.

Als bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Wasch-und Reini- gungsmittelformkörper ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen ?. von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% enthalten. Reine Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6H, auf und stellt formal betrachtet ein P-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50.000 bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy- Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy- Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose- Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Cellulo- seester und-ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vor- zugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt, die frei von Cellulose- derivaten ist.

Die als Desintegrationshilfsmittel eingesetzte Cellulose wird vorzugsweise nicht in feintei- liger Form eingesetzt, sondern vor dem Zumischen zu den zu verpressenden Vorgemischen in eine gröbere Form überführt, beispielsweise granuliert oder kompaktiert. Wasch-und Reinigungsmittelformkörper, die Sprengmittel in granularer oder gegebenenfalls cogranu- lierter Form enthalten, werden in den deutschen Patentanmeldungen DE 197 09 991 (Ste- fan Herzog) und DE 197 10 254 (Henkel) sowie der internationalen Patentanmeldung W098/40463 (Henkel) beschrieben. Diesen Schriften sind auch nähere Angaben zur Her- stellung granulierter, kompaktierter oder cogranulierter Cellulosesprengmittel zu entneh- men. Die Teilchengrößen solcher Desintegrationsmittel liegen zumeist oberhalb 200 um, vorzugsweise zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 300 und 1600 um und insbesondere zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 400 und 1200 um. Die vorstehend genannten und in den zitierten Schriften näher beschriebenen gröberen Desintegrationshilfsmittel auf Cellulose- basis sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt als Desintegrationshilfsmittel einzusetzen und im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Arbocel TF-30-HG von der Firma Rettenmaier erhältlich.

Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Kompo- nente kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulo- sen liefert die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 um aufwei- sen und beispielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 um kom- paktierbar sind.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Waschmittelformkörper enthalten zu- sätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.

Die erfindungsgemäß rechteckigen Waschmitteltabletten mit Tensidgehalten oberhalb von 10 Gew.-%, bezogen auf das Formkörpergewicht, können weitere übliche Inhaltsstoffe von Waschmitteln enthalten, wobei insbesondere Bleichaktivatoren, Enzyme, Polymere, Schauminhibitoren, Vergrauungsinhibitoren, Farb-und Duftstoffe zu nennen sind.

Um beim Waschen oder Reinigen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbes- serte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C- Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden.

Geeignet sind Substanzen, die O-und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Tria- zinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acy- lierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl-oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n-bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylengly- koldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.

Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch sogenannte Bleichkatalysatoren in die Formkörper eingearbeitet werden. Bei diesen Stof- fen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetall- komplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru-oder Mo-Salenkomplexe oder- carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V-und Cu-Komplexe mit N- haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu-und Ru-Amminkomplexe sind als Bleich- katalysatoren verwendbar.

Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbe- sondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind En- zymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease, Amylase und Li- pase oder Protease, Lipase und Cellulase, insbesondere jedoch Cellulase-haltige Mi- schungen von besonderem Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in eini- gen Fällen als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate in den erfindungsgemäßen Formkörpem kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-% betragen.

Zusätzlich können die Waschmittelformkörper auch Komponenten enthalten, welche die 01-und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (sogenannte soil repel- lents). Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das be- reits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl-und fettlö- sende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl-und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Po- lymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure-und der Terephthalsäure-Polymere.

Die Formkörper können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis (2-anilino-4- morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino) stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Me- thylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.

Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis (2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis (4-chlor-3-sulfostyryl)- diphenyls, oder 4- (4-Chlorstyryl)-4'- (2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorge- nannten Aufheller können verwendet werden.

Farb-und Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Waschmitteltabletten zugesetzt, um den ästhetischen Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Weichheitsleistung ein visuell und sensorisch"typisches und unverwechselbares"Produkt zur Verfügung zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffver- bindungen, z. B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzyl- format, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetalde- hyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, oc-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citro- nellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwas- serstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine anspre- chende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z. B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen-oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholder- beeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl. iJblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Waschmitteltabletten an Farbstof- fen unter 0,01 Gew.-%, während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-% der gesamten Formulierung ausmachen können.

Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich bei- spielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.

Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Mittel zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unemp- findlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.

Die Herstellung waschaktiver Formkörper geschieht durch Anwendung von Druck auf ein zu verpressendes Gemisch, das sich im Hohlraum einer Presse befindet. Im einfachsten Fall der Formkörperherstellung, die nachfolgend vereinfacht Tablettierung genannt wird, wird die zu tablettierende Mischung direkt, d. h. ohne vorhergehende Granulation verpreßt.

Die Vorteile dieser sogenannten Direkttablettierung sind ihre einfache und kostengünstige Anwendung, da keine weiteren Verfahrensschritte und demzufolge auch keine weiteren Anlagen benötigt werden. Diesen Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber. So muß eine Pulvermischung, die direkt tablettiert werden soll, eine ausreichende plastische Ver- formbarkeit besitzen und gute Fließeigenschaften aufweisen, weiterhin darf sie während der Lagerung, des Transports und der Befüllung der Matrize keinerlei Entmischungsten- denzen zeigen. Diese drei Voraussetzungen sind bei vielen Substanzgemischen nur außer- ordentlich schwierig zu beherrschen, so daß die Direkttablettierung insbesondere bei der Herstellung von Wasch-und Reinigungsmittel-tabletten nicht oft angewendet wird. Der übliche Weg zur Herstellung von Wasch-und Reinigungsmitteltabletten geht daher von pulverformigen Komponenten ("Primärteilchen") aus, die durch geeignete Verfahren zu Sekundärpartikeln mit höherem Teilchendurchmesser agglomeriert bzw. granuliert werden.

Diese Granulate oder Gemische unterschiedlicher Granulate werden dann mit einzelnen pulverförmigen Zuschlagstoffen vermischt und der Tablettierung zugeführt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zu Herstel- lung von Waschmittelformkörpern mit einem Tensidgehalt von mehr als 10 Gew.-%, be- zogen auf den Formkörper, bei dem ein teilchenformiges Vorgemisch mit einem Tensidge- halt von mehr als 10 Gew.-%, bezogen auf das Vorgemisch, in einer Presse verpreßt wird, deren Preßwerkzeuge eine rechteckige Grundfläche aufweisen.

Die Herstellung von Waschmitteltabletten erfolgt üblicherweise zunächst durch das trok- kene Vermischen der Bestandteile, die ganz oder teilweise vorgranuliert sein können, und anschließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, wobei auf her- kömmliche Verfahren zurückgegriffen werden kann. Zur Herstellung der Waschmittelt- abletten wird das Vorgemisch in einer sogenannten Matrize zwischen zwei Stempeln zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden kurz als Tablette- rung bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte : Dosierung, Verdichtung (elastische Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.

Zunächst wird das Vorgemisch in die Matrize eingebracht, wobei die Füllmenge und damit das Gewicht und die Form des entstehenden Formkörpers durch die Stellung des unteren Stempels und die Form des Preßwerkzeugs bestimmt werden. Die gleichbleibende Dosie- rung auch bei hohen Formkörperdurchsätzen wird vorzugsweise über eine volumetrische Dosierung des Vorgemischs erreicht. Im weiteren Verlauf der Tablettierung berührt der Oberstempel das Vorgemisch und senkt sich weiter in Richtung des Unterstempels ab. Bei dieser Verdichtung werden die Partikel des Vorgemisches näher aneinander gedrückt, wo- bei das Hohlraumvolumen innerhalb der Füllung zwischen den Stempeln kontinuierlich abnimmt. Ab einer bestimmten Position des Oberstempels (und damit ab einem bestimm- ten Druck auf das Vorgemisch) beginnt die plastische Verformung, bei der die Partikel zusammenfließen und es zur Ausbildung des Formkörpers kommt. Je nach den physikali- schen Eigenschaften des Vorgemisches wird auch ein Teil der Vorgemischpartikel zer- drückt und es kommt bei noch höheren Drücken zu einer Sinterung des Vorgemischs. Bei steigender Preßgeschwindigkeit, also hohen Durchsatzmengen, wird die Phase der elasti- schen Verformung immer weiter verkürzt, so daß die entstehenden Formkörper mehr oder minder große Hohlräume aufweisen können. Im letzten Schritt der Tablettierung wird der fertige Formkörper durch den Unterstempel aus der Matrize herausgedrückt und durch nachfolgende Transporteinrichtungen wegbefördert. Zu diesem Zeitpunkt ist lediglich das Gewicht des Formkörpers endgültig festgelegt, da die Preßlinge aufgrund physikalischer Prozesse (Rückdehnung, kristallographische Effekte, Abkühlung etc.) ihre Form und Grö- ße noch ändern können.

Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfach- oder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der Ober- stempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während des Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt. Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar. Die Ver- pressung kann mit je einem Ober-und Unterstempel erfolgen, es können aber auch mehre- re Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die Anzahl der Matrizenbohrun- gen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten pro Stunde.

Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem soge- nannten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die Zahl der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober-und Unter- stempel zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober-bzw. Unter- stempel, aber auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die Stempel bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen für Be- füllung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den Stel- len, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel erfor- derlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch zusätzli- che Niederdruckstücke, Nierderzugschienen und Aushebebahnen unterstützt. Die Befül- lung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist. Der Preß- druck auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober-und Unterstempel individuell einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an ver- stellbaren Druckrollen geschieht.

Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen verse- hen werden, wobei zur Herstellung einer Tablette nur noch ein Halbkreis durchlaufen wer- den muß. Zur Herstellung zwei-und mehrschichtiger Formkörper werden mehrere Füll- schuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor der weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese Wei- se auch Mantel-und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau haben, wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der Kernschichten nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch Rundlauftablettenpressen sind mit Einfach-oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt wer- den. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Form- körper pro Stunde.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pressen GmbH, Berlin, Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH) sowie Courtoy N. V., Halle (BE/LU). Besonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF 630 der Firma LAEIS, D.

Im erfindungsgemäßen Verfahren weisen die Preßwerkzeuge eine rechteckige Grundfläche auf. Da die Preßwerkzeuge formschlüssig in die Matrize eintauchen bzw. diese sofern sie nicht bewegt werden, begrenzen, weist auch die Matrizenbohrung der Tablettenpresse im erfindungsgemäßen Verfahren einen rechteckigen Querschnitt (Horizontalschnitt) auf.

Werden an der Grundfläche eines Preßwerkzeugs Veränderungen vorgenommen, so sind diese sinngemäß sowohl an der Matrize als auch am gegenüberliegenden Preßwerkzeug vorzunehmen. Auch beim erfindungsgemäßen Verfahren gelten die vorstehend als bevor- zugt bezeichneten Ausgestaltungen von Preßwerkzeug und Matrize, die zu den vorteilhaf- ten Waschmitteltabletten-Formen führt. So sind erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt, bei denen die Grundfläche der Preßwerkzeuge der eines Rechtecks mit abgerundeten Kan- ten entspricht, wobei der Radius der runden Ecke das 0,1- bis 0,3-fache, vorzugsweise das 0,15-bis 0,28-fache und insbesondere das 0,2- bis 0,25-fache der Länge der kürzeren Rechteckseite ausmacht, wobei Preßwerkzeuge bevorzugt sind bei denen das Verhältnis von Länge zu Breite der Preßfläche im Bereich 5 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise im Bereich von 4 : 1 bis 1,05 : 1 und insbesondere von 2 : 1 bis 1,1 : 1, liegt.

Wie eingangs erwähnt, sind rechteckige Waschmitteltabletten bislang nicht im Handel er- hältlich und die Vorteile bei ihrer Handhabung sind im Stand der Technik nicht beschrie- ben. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung von Waschmittelformkörpern mit Tensidgehalten oberhalb von 10 Gew.-% zur Reinigung von Textilien in einer Waschmaschine.

Die vorliegende Erfindung gestattet die Herstellung und sichere Verpackung von Wasch- mitteltabletten ; welche sich durch kurze Zerfallszeiten auszeichnen. Hierbei können durch geringere Preßdrücke ebenso bruchstabile Formkörper erhalten werden, wie sie bei runden Waschmitteltabletten erst durch höhere Preßdrücke erreichbar sind. Durch den verringerten Preßdruck können die Zerfallszeiten dermaßen reduziert werden, daß eine Dosierung der Waschmitteltabletten über die Einspülkammer problemlos und rückstandsfrei möglich wird. Eine bevorzugte Ausführungsform ist daher die Verwendung, die dadurch gekenn- zeichnet ist, daß die Waschmittelformkörper über die Einspülkammer einer Haushalts- waschmaschine dosiert werden.

Beispiele : Durch Granulation in einem 50-Liter-Pflugscharmischer der Firma Lödige wurde ein ten- sidhaltiges Granulat (Zusammensetzung siehe Tabelle 1) hergestellt, das als Basis für ein teilchenförmiges Vorgemisch verwendet wurde. Im Anschluß an die Granulation wurden die Granulate in einer Wirbelschichtapparatur der Firma Glatt bei einer Zulufttemperatur von 60°C über einen Zeitraum von 30 Minuten getrocknet. Nach der Trocknung wurden Feinanteile < 0,4 mm und Grobkornanteile > 1,6 mm abgesiebt.

Durch Abmischung des tensidhaltigen Granulats mit Bleichmittel, Bleichaktivator sowie weiteren Aufbereitungskomponenten wurde ein Vorgemisch hergestellt, wonach in einer Korsch-Exzenterpresse die Verpressung der Vorgemische zu Tabletten erfolgte (siehe un- ten). Die Zusammensetzung der zu verpressenden Vorgemische (und damit der Formkör- per) zeigt Tabelle 2.

Tabelle 1 : Zusammensetzung des Tensidgranulats [Gew.-%] Cg l 3-Alkylbenzolsulfonat 19,4 C12-18-Fettalkohol mit 7 EO 4,8 C2-is-Fettalkoholsulfat5,2 C 12-1 6-Alkyl-1, 4-glycosid 1,0 Seife 1,6 optischerAufheller0,3 Natriumcarbonat 17,0 Natriumsilikat 5,6 Acrylsdure-Maleinsdure-Copolymer 5,4 Zeolith A (wasserfreie Aktivsubstanz) 28,5 Na-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat 0,8 Wasser,Salze Rest Tabelle 2 : Zusammensetzung der Vorgemische Gew.-% : Tensidgranulat (Tabelle 1) 63,5 Natriumperborat-Monohydrat 17,4 TAED 7, 3 Schauminhibitor 3,5 Polyacrylat 1,1 Enzyme1,7 Parfum 0, 5 Zeolith A (Wessalith"P, Degussa) 1, 0 Desintegrationshilfsmittel (Cellulose) * 5,5 * kompaktierte Cellulose (Teilchengröße : 90 Gew.-% > 400 um) Die erfindungsgemäßen Formkörper E wurden dabei in Form eines Rechtecks mit abge- rundeten Ecken (Länge : 38 mm, Breite : 34 mm, Radius in den Ecken : 8 mm) verpreßt, die Formkörper des Vergleichsbeispiels V waren kreisrund (Durchmesser : 44 mm) Beide Formkörperserien wiesen das gleiche Gewicht (37,5 g) auf, wobei die Formkörper V eine Höhe von 22 mm und die Formkörper E eine Höhe von 26 mm aufweisen.

Um die mechanische Beanspruchung der Tabletten in einer Verpackungslinie zu simulie- ren, wurden die Tabletten in einer Meßapparatur (Schleuniger 6D) mit planparallelen Bak- ken bis zum Bruch gedrückt, wobei die Kraft, die auf die Backen wirkte, ermittelt wurde.

Bei den erfindungsgemäßen Formkörpem wurde die Bruchkraft an beiden Seiten gemes- sen. Nach Erfahrungen aus der Produktion müssen die Tabletten in diesem Test eine Min- desthärte von 50 N aufweisen, um die Verpackungslinie bei Durchsätzen von 1000 Stück pro Minute unbeschadet zu überstehen. Die physikalischen Eigenschaften der Formkörper zeigt Tabelle 3 : Tabelle 3 : physikalische Eigenschaften der Formkörper : E, 34 mm* E, 38 mm** V, 44 mm*** Tablettenhärte [N] 50 55 50 Tablettenzerfall [sec] 4 10 Tablettenhärte [N] 59 63 60 Tablettenzerfall sec 6 14 Tablettenhärte N 717772 Tablettenzerfall [sec] 7 26 * Kraft wirkt entlang der Tablettenbreite ** Kraft wirkt entlang der Tablettenlänge *** Kraft wirkt entlang des Tablettendurchmessers Tabelle 3 zeigt deutlich, daß die erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelform- körper bei gleichen Tablettenhärten kürzere Zerfallszeiten aufweisen. D. h. trotz gleicher mechanischer Beanspruchbarkeit besser zerfallen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei den erfindungsgemäßen Formkörpem ein geringerer Preßdruck ausreicht, um die gleiche mechanische Stabilität wie bei den Formkörpem des Vergleichsbeispiels V zu erreichen.