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Title:
MOULDED CLEANING AGENT AND DETERGENT BODIES CONTAINING FINE-PARTICLE SOLUBILITY PROMOTERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/027985
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to moulded cleaning agent and detergent bodies having advantageous properties, which consist of compacted, particulate cleaning agent and detergent and as fine-particle solubility promoters contain between 0.5 and 20 % by weight, in relation to the moulded body, substances having a solubility of more than 200 g per litre of water at 20 °C. At least 30 % by weight of the solubility promoter particles are smaller than 200 $g(m)m.

Inventors:
LIETZMANN ANDREAS (DE)
SCHMIEDEL PETER (DE)
SEMRAU MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/008276
Publication Date:
May 18, 2000
Filing Date:
October 30, 1999
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
LIETZMANN ANDREAS (DE)
SCHMIEDEL PETER (DE)
SEMRAU MARKUS (DE)
International Classes:
C11D17/00; (IPC1-7): C11D17/00
Domestic Patent References:
WO1990002165A11990-03-08
Foreign References:
DE3209333A11983-09-15
US5013486A1991-05-07
DE3634813A11988-04-14
EP0838519A11998-04-29
EP0711827A21996-05-15
EP0971023A12000-01-12
DE1191509B1965-04-22
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 199444, Derwent World Patents Index; Class A97, AN 1994-354985, XP002130575
DATABASE WPI Section Ch Week 199601, Derwent World Patents Index; Class D25, AN 1996-007117, XP002130576
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Claims:
Patentansprüche :
1. Waschund Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem, teilchenförmigen Wasch und Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie als feinteilige Lösungsvermitt ler Stoffe mit einer Löslichkeit von mehr als 200 g pro Liter Wasser bei 20°C in Men gen von 0,5 bis 20 Gew.%, bezogen auf den Formkörper, enthalten, wobei mindestens 30 Gew.% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 um auf weisen.
2. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie den bzw. die feinteiligen Lösungsvermittler in Mengen von 1 bis 15 Gew.%, vorzugsweise von 1,5 bis 10 Gew.% und insbesondere von 2 bis 5 Gew.%, bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.
3. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die feinteiligen Lösungsvermittler eine Löslichkeit von mehr als 250 g pro Liter Wasser bei 20°C, vorzugsweise von mehr als 300 g pro Liter Wasser bei 20°C und insbesondere von mehr als 350 g pro Liter Wasser bei 20°C aufweisen.
4. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 35 Gew.%, vorzugsweise mindestens 40 Gew.%, be sonders bevorzugt mindestens 45 Gew.% und insbesondere mindestens 50 Gew.% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 um aufweisen.
5. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß maximal 20 Gew.%, vorzugsweise maximal 10 Gew.% und ins besondere maximal 5 Gew.% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen oberhalb 400 um aufweisen.
6. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulier ter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.%, jeweils bezogen auf das Form körpergewicht, enthalten.
7. Verfahren zur Herstellung von Waschund Reinigungsmittelformkörpern durch form gebendes Verpressen eines teilchenförmigen Vorgemischs, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorgemisch feinteilige Lösungsvermittler mit einer Löslichkeit von mehr als 200 g pro Liter Wasser bei 20°C in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.%, bezogen auf das Vorgemisch, enthält, wobei mindestens 30 Gew.% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 um aufweisen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorgemisch den bzw. die feinteiligen Lösungsvermittler in Mengen von 1 bis 15 Gew.%, vorzugsweise von 1,5 bis 10 Gew.% und insbesondere von 2 bis 5 Gew.%, bezogen auf das Formkör pergewicht, enthält und mindestens 35 Gew.%, vorzugsweise mindestens 40 Gew.%, besonders bevorzugt mindestens 45 Gew.% und insbesondere mindestens 50 Gew.% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 um aufweisen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das teil chenförmige Vorgemisch zusätzlich tensidhaltige (s) Granulat (e) enthält und ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbeson dere mindestens 700 g/l aufweist, wobei das tensidhaltige Granulat bevorzugt Teil chengrößen zwischen 100 und 2000 gm, vorzugsweise zwischen 200 und 1800 pm, be sonders bevorzugt zwischen 400 und 1600 um und insbesondere zwischen 600 und 1400 um, aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das tensidhaltige Granulat anionische und/oder nichtionische Tenside sowie Gerüststoffe enthält und Gesamt Tensidgehalte von mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise mindestens 20 Gew.% und insbesondere mindestens 25 Gew.%, aufweist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das teil chenförmige Vorgemisch zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Desintegrationshilfsmittel, Enzyme, pHStellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikon öle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbüber tragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren enthält.
12. Verwendung von feinteiligen Lösungsvermittlern, die eine Löslichkeit von mehr als 200 g pro Liter Wasser bei 20°C besitzen, wobei mindestens 30 Gew.% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 am aufweisen, zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Waschund Reinigungsmittelformkörpern.
Description:
"Wasch-und Reinigungsmittelformkörper mit feinteiligen Lösungsvermittlern" Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der kompakten Formkörper, die wasch- und reinigungsaktive Eigenschaften aufweisen. Solche Wasch-und Reinigungsmittelform- körper umfassen beispielsweise Waschmittelformkörper für das Waschen von Textilien, Reinigungsmittelformkörper fur das maschinelle Geschirrspülen oder die Reinigung harter Oberflächen, Bleichmittelformkörper zum Einsatz in Wasch-oder Geschirrspülmaschinen, Wasser-enthärtungsformkörper oder Fleckensalztabletten. Insbesondere betrifft die Erfin- dung Wasch-und Reinigungsmittelformkörper, die zum Waschen von Textilien in einer Haushalts-waschmaschine eingesetzt und kurz als Waschmitteltabletten bezeichnet wer- den.

Wasch-und Reinigungsmittelformkörper sind im Stand der Technik breit beschrieben und erfreuen sich beim Verbraucher wegen der einfachen Dosierung zunehmender Beliebtheit.

Tablettierte Wasch-und Reinigungsmittel haben gegenüber pulverförmigen eine Reihe von Vorteilen : Sie sind einfacher zu dosieren und zu handhaben und haben aufgrund ihrer kompakten Struktur Vorteile bei der Lagerung und beim Transport. Auch in der Patentlite- ratur sind Wasch-und Reinigungsmittelformkörper folglich umfassend beschrieben. Ein Problem, das bei der Anwendung von wasch-und reinigungsaktiven Formkörpem immer wieder auftritt, ist die zu geringe Zerfalls-und Lösegeschwindigkeit der Formkörper unter Anwendungsbedingungen. Da hinreichend stabile, d. h. form-und bruchbeständige Form- körper nur durch verhältnismäßig hohe Preßdrücke hergestellt werden können, kommt es zu einer starken Verdichtung der Formkörperbestandteile und zu einer daraus folgenden verzögerten Desintegra-tion des Formkörpers in der wäßrigen Flotte und damit zu einer zu langsamen Freisetzung der Aktivsubstanzen im Wasch-bzw. Reinigungsvorgang. Die ver- zögerte Desintegration der Formkörper hat weiterhin den Nachteil, daß sich übliche Wasch-und Reinigungsmittelformkörper nicht über die Einspülkammer von Haushalts- waschmaschinen einspülen lassen, da die Tabletten nicht in hinreichend schneller Zeit in Sekundärpartikel zerfallen, die klein genug sind, um aus Einspülkammer in die Wasch- trommel eingespült zu werden. Zusätzlich besteht bei der Herstellung von wasch-und rei- nigungsaktiven Formkörpem das Problem der Rezepturanpassung : Während bei pulver- förmigen oder flüssigen Wasch-und Reinigungsmitteln die Rezepturen mit nur geringem Aufwand beispielsweise an veränderte Anforderungen hinsichtlich des Wasch-oder Reini- gungsvermögens oder an nationale Gegebenheiten angepaßt werden können, führt die Ver- änderung der Inhaltsstoffe oder ihrer Mengen bei zu verpressenden Vorgemischen oft da- zu, daß sich die Tablettiereigenschaften der Mischung drastisch ändern und Formkörper resultieren, die bei gewünschter Härte keine ausreichenden Zerfallszeiten mehr aufweisen.

Zur Überwindung der Dichotomie zwischen Härte, d. h. Transport-und Handhabungsstabi- lität, und leichtem Zerfall der Formkörper sind im Stand der Technik viele Lösungsansätze entwickelt worden. Ein insbesondere aus der Pharmazie bekannter und auf das Gebiet der Wasch-und Reinigungsmittelformkörper ausgedehnter Ansatz ist die Inkorporation be- stimmter Desintegrationshilfsmittel, die den Zutritt von Wasser erleichtern oder bei Zutritt von Wasser quellen bzw. gasentwickelnd oder in anderer Form desintegrierend wirken.

Andere Lösungsvorschläge aus der Patentliteratur beschreiben die Verpressung von Vor- gemischen bestimmter Teilchengrößen, die Trennung einzelner Inhaltsstoffe von be- stimmten anderen Inhaltsstoffen sowie die Beschichtung einzelner Inhaltsstoffe oder des gesamten Formkörpers mit Bindemitteln.

Der Zusatz von leichtlöslichen Stoffen zu Vorgemischen für Wasch-und Reinigungsmit- telformkörper ist im Stand der Technik in einigen Spezielfällen beschrieben. So beschreibt die DE 11 91 509 (Henkel) Waschmitteltabletten, enthaltend Tripolyphosphat der Modifi- kation I sowie übliche organische Waschaktivsubstanzen, wobei vorzugsweise 10 bis 35 Gew.-% Waschaktivsubstanzen, 35 bis 65 Gew.-% Tripolyphosphat, 1 bis 6 Gew.-% Kie- selsäure oder Magnesiumsilikat, 3 bis 10 Gew.-% alkalische anorganische Salze, 3 bis 10 Gew.-% Harnstoff sowie bis zu 10 Gew.-% sonstiger Bestandteile enthalten sind. Über die Teilchengrößen der leichtlöslichen Substanzen wird in dieser Schrift keine Aussage ge- macht.

Die europäische Patentanmeldung EP 711 827 (Unilever) offenbart Waschmitteltabletten, welche Teilchen enthalten, die zu 50 bis 100 % ihres Gewichts aus einem Citrat bestehen, das eine Löslichkeit von mindestens 50 g pro 100 g Wasser bei 20°C aufweist, wobei vor- zugsweise Natriumcitrat-Dihydrat eingesetzt wird. Über die Partikelgröße der Teilchen, die das leichtlösliche Citrat enthalten, werden auch in dieser Schrift keinerlei Angaben ge- macht.

Die Verbesserung der Löslichkeit von Wasserenthärtungstabletten durch den Zusatz von Natriumacetat-Trihydrat, Kaliumacetat oder Mischungen aus diesen und gegebenenfalls Natriumcitrat-Dihydrat wird in der europäischen Patentanmeldung EP 838 519 (Unilever) beschrieben. In dieser Schrift wird der Einsatz eines Natriumacetat-Trihydrats beschrieben, das eine mittlere Partikelgröße von 625 gm aufweist und kaum Feinanteile besitzt.

Der Zusatz feinteiliger Aufbereitungskomponenten zu verpreßbaren Vorgemischen für die Herstellung von Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern wird auch in der nicht vorver- öffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 198 43 773.0 (Henkel) beschrieben. Die in dieser Schrift offenbarten Alkali-und/oder Erdalkalisilikate und/oder-hydrogencarbonate sind in den Formkörpem in Mengen von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf den Formkörper, enthalten, und weisen zu mindestens 60 Gew.-% Teilchengrößen unterhalb 600 am auf.

Der Zusatz der genannten Alkali-und/oder Erdalkalisilikate und/oder-hydrogencarbonate, die zum überwiegenden Teil schlechter wasserlöslich sind, mit mindestens 30 Gew.-% Kornanteilen unter 200 am wird in dieser Schrift nicht offenbart.

Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, Formkörper bereitzustellen, die sich bei vorgegebener Härte durch kurze Zerfallszeiten auszeichnen und sich somit auch über die Einspülkammer haushaltsüblicher Waschmaschinen dosieren lassen. Da bei einem Wasch-und Reinigungsmittel insbesondere die Mengen an Tensid in engen Grenzen festgelegt sind, andererseits die Tenside oft über Tensidgranulate bzw.-compounds mit definierten Tensid-anteilen eingebracht werden, sollten Stoffe aufgefunden werden, die dem zu verpressenden Vorgemisch in Mischung mit dem Tensidgranulat zugegeben wer- den können, ohne daß sich bei variierenden Mengen von Tensidgranulat und aufzufinden- dem Stoff die Tablettiereigenschaften des Vorgemischs negativ verändern, sondern im Gegenteil noch weiter verbessern. Da sich in Wasch-und Reinigungsmitteln übliche Hilfs- und Füllstoffe nicht ohne weiteres in Tablettier-Vorgemische einarbeiten lassen, bestand auch die Notwendigkeit, eine Einarbeitungsform für diese Hilfs-und Füllstoffe aufzufin- den, die den Zusatz dieser Stoffe zu Tablettiergemischen ermöglichen.

Gegenstand der Erfindung sind Wasch-und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmittel, die als feinteilige Lösungsvermittler Stof- fe mit einer Löslichkeit von mehr als 200 g pro Liter Wasser bei 20°C in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf den Formkörper, enthalten, wobei mindestens 30 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 pm aufweisen.

Durch den Einsatz dieser feinteiligen Lösungsvermittler mit der genannten Löslichkeit kann bei einem tablettierfähigen Vorgemisch der Anteil bestimmter Inhaltsstoffe, insbe- sondere der Tensidgranulate, verringert und durch diese Stoffe ersetzt werden. Die ge- nannten Stoffe sind im Handel in den unterschiedlichsten Qualitäten erhältlich, wobei auch die Korngrößen in weiten Bereichen variieren.

Die Mengen, in denen die genannten feinteiligen Lösungsvermittler in den Formkörpem enthalten sind, liegen erfindungsgemäß zwischen 0,5 und 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelformkörper enthalten den bzw. die feinteiligen Lösungsvermittler in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 1,5 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Formkörpergewicht.

Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die in den erfindungsgemäßen Formkörpern ent- haltenen feinteiligen Lösungsvermittler eine Löslichkeit von mehr als 250 g pro Liter Was- ser bei 20°C, vorzugsweise von mehr als 300 g pro Liter Wasser bei 20°C und insbesonde- re von mehr als 350 g pro Liter Wasser bei 20°C aufweisen.

Weiterhin ist es bevorzugt, wenn mindestens 35 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 40 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 45 Gew.-% und insbesondere mindestens 50 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 um aufweisen.

Der Teilchengrößenbereich, in dem sich die Teilchengrößen der in den erfindungsgemäßen Formkörpem enthaltenen feinteiligen Lösungsvermittler befinden, ist vorzugsweise nach oben beschränkt und liegt vorzugsweise innerhalb enger Grenzen. So sind Wasch-und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, in denen maximal 20 Gew.-%, vorzugsweise ma- ximal 10 Gew.-% und insbesondere maximal 5 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermitt- ler Teilchengrößen oberhalb 400 gm aufweisen.

Die erfindungsgemäß in den Formkörpem enthaltenen feinteiligen Lösungsvermittler wei- sen Löslichkeiten oberhalb von 200 Gramm Lösungsvermittler in einem Liter deionisierten Wasser von 20°C auf. Als feinteilige Lösungsvermittler eignen sich im Rahmen der vorlie- genden Erfindung eine ganze Reihe von Verbindungen, die sowohl aus der Gruppe der kovalenten Verbindungen als auch aus der Gruppe der Salze stammen können. Wie bereits erwähnt, ist es bevorzugt, wenn die feinteiligen Lösungsvermittler noch höhere Löslich- keiten aufweisen. Einen Überblick über die Löslichkeiten von im Rahmen der vorliegen- den Erfindung geeigneten Lösungsvermittlem gibt die nachfolgende Aufstellung. Die in dieser Tabelle angegebenen Löslichkeitswerte beziehen sich-sofern nicht andere Tempe- raturen explizit genannte werden-auf die Löslichkeit bei 20 °C. Natriumcarbonat-Monohydrat 210 g/l Natriumcarbonat-Decahydrat 210 g/l Lactose-Monohydrat (25 °C) 216 g/l di-Natriumhydrogenphosphat-Dodecahydrat 218 g/l Kaliumdihydrogenphosphat 222 g/l Kaliumhydrogencarbonat 224 g/l Natriumdithionit 224 g/l Fumarsäure-Dinatriumsalz (25 °C) 228 g/l Calciumlävulinat 250 g/l Glycin (25 °C) 250 g/l Kaliummonopersulfat 256 g/l tri-Natriumphosphat-Dodecahydrat 258 g/l Ammoniumeisen (II)-sulfat-Hexahydrat 269 g/l Magnesiumsulfat 269 g/l Kaliumhexacyanoferrat (II)-Trihydrat (12 °C) 270 g/l di-Natriumtartrat-Dihydrat 290 g/l Calciumacetat-Hydrat 300 g/l Kaliumhexacyanoferrat (III) 315 g/l Kaliumnitrat 320 g/l Mangan(II)-acetat-Tetrahydrat 330 g/l L(+)-Ascorbinsäure 333 g/l Kaliumchlorid 340 g/l Lithiumsulfat-Monohydrat 340 g/l Zinksulfat-Monohydrat 350 g/l di-Kaliumoxalat-Monohydrat 360 g/l Natriumchlorid 360 g/l L-(-)-Äpfelsäure 363 g/l Natriumbromat 364 g/l Ammoniumchlorid 370 g/l Ammoniumdihydrogenphosphat 370 g/l Eisen(II)-sulfat-Heptahydrat 400 g/l Natriumazid (17 °C) 417 g/l L-Lysinmonohydrochlorid 420 g/l Magnesiumnitrat-Hexahydrat 420 g/l Zinkacetat-Dihydrat 430 g/l Kaliumhydrogensulfat 490 g/l Natriumacetat 490 g/l Natriumsulfit (40 °C) 495 g/l Magnesiumperchlorat-Hydrat (25 °C) 500 g/l Lithiumnitrat 522 g/l ß-Alanin (25 °C) 545 g/l L (-)-Sorbose (17 °C) 550 g/l Natriumperoxodisulfat 556 g/l Natriumthiocyanat 570 g/l Ammoniumperoxodisulfat 582 g/l Gluconsäure Natriumsalz (25 °C) 590 g/l Ammoniumbromid 598 g/l Aluminiumsulfat-18-Hydrat 600 g/l Aluminiumsulfat-Hydrat (16-18 H20) 600 g/l Kaliumnatriumtartrat-Tetrahydrat 630 g/l Kaliumbromid 650 g/l Natriumhydrogensulfat-Monohydrat 670 g/l D (+)-Galactose (25 °C) 680 g/1 Natriumthiosulfat-Pentahydrat 680 g/l di-Ammoniumhydrogenphosphat 690 g/l Magnesiumsulfat-Heptahydrat 710 g/l Calciumchlorid 740 g/l tri-Lithiumcitrat-Tetrahydrat (25 °C) 745 g/l Ammoniumsulfat 760 g/l Mangan (II)-sulfat-Monohydrat 762 g/l Maleinsäure (25 °C) 788 g/l Ammoniumcarbamat 790 g/l Natriumbromid 790 g/l D (+)-Glucose-Monohydrat (25 °C) 820 g/l Lithiumchlorid 820 g/l Natriumformiat 820 g/l Saccharin Natriumsalz-Hydrat 830 g/l Natriumnitrat 880 g/l tri-Kaliumphosphat-Heptahydrat 900 g/l Natriumsulfat-Decahydrat 900 g/l Eisen (III)-chlorid 920 g/l Eisen (III)-chlorid-Hexahydrat 920 g/l tri-Natriumcitrat-5,5-Hydrat (25 °C) 920 g/l Zinksulfat-Heptahydrat 960 g/l Ammoniumcarbonat 1000 g/l Calciumchlorid-Dihydrat 1000 g/l Natriumchlorat 1000 g/l Natriumpolyphosphat 1000 g/l Natriumsalicylat 1000 g/l Resorchin1000 g/l Harnstoff 1080 g/l Natriumhydroxid 1090 g/l Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat 1103 g/l Kaliumhydroxid 1120 g/l Ammoniumnitrat 1183 g/l Natriumacetat-Trihydrat 1190 g/l Ammoniumeisen(III)-citrat 1200 g/l Mangan(II)-chlorid-Dihydrat 1200 g/l Ammoniumeisen (III)-sulfat-Dodecahydrat (25 °C) I240 g/1 Kaliumiodid 1270 g/l Malonsäure 1390 g/l Mangan(II)-chlorid 1400 g/l DL-Apfelsaure (26 °C) 1440 g/l Ammoniumacetat 1480 g/l Eisen (II)-chlorid-Tetrahydrat (10 °C) 1600 g/l di-Kaliumhydrogenphosphat 1600 g/l Citronensäure-Monohydrat 1630 g/l Ammoniumthiocyanat(19 °C) 1650 g/l tri-Kaliumcitrat-Monohydrat (25 °C) 1670 g/l Magnesiumchlorid-Hexahydrat 1670 g/l Ammoniumiodid 1700 g/l Cäsiumsulfat 1790 g/l Natriumiodid 1790 g/l Cäsiumchlorid 1800 g/l Zinknitrat-Hexahydrat 1800 g/l Zinknitrat-Tetrahydrat 1800 g/l Ammoniumamidosulfonat 1950 g/l Saccharose (15 °C) 1970 g/l Mangan(II)-chlorid-Tetrahydrat 1980 g/l di-Kalimtartrat-Hemihydrat 2000 g/l Natriumperchlorat-Monohydrat (15 °C) 2090 g/l Kaliumthiocyanat 2170 g/l D (+)-Mannose (17 °C) 2480 g/l Melibiose-Monohydrat (25 °C) 2500 g/l Kaliumacetat 2530 g/l Cäsiumcarbonat 2615 g/l Zinkchlorid 3680 g/l D(-)-Fructose 3750 g/l Mangan(II)-nitrat-Tetrahydrat 3800 g/l Zinkiodid 4500 g/l Calciumchlorid-Hexahydrat 5360 g/l Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, feinteilige Lösungsvermittler einzusetzen, die neben ihrer Feinteiligkeit und Wasserlöslichkeit und der damit verbunde- nen Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der Wasch-und Reinigungsmittel- formkörper weitere positive Effekte bewirken. Dies bedeutet, daß im Rahmen der vorlie- genden Erfindung der Einsatz von feinteiligen Lösungsvermittlem bevorzugt ist, welche zusätzlich im Wasch-oder Reinigungsvorgang wasch-und reinigungsaktive oder unter- stützende Eigenschaften aufweisen. So kann eine weitere Eigenschaft der feinteiligen Lö- sungsvermittler in der Einstellung des pH-Werts der Wasch-oder Reinigungsflotte liegen, sie können aber auch das Primärwaschvermögen oder Sekundärwaschvermögen der Wasch-und Reinigungsmittelformkörper verbessern.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte feinteilige Lösungsvermittler sind die folgenden Substanzen : Natriumcarbonat-Monohydrat, Natriumcarbonat-Decahydrat 210 g/l di-Natriumhydrogenphosphat-Dodecahydrat 218 g/l Kaliumdihydrogenphosphat 222 g/l Kaliumhydrogencarbonat 224 g/l Fumarsäure-Dinatriumsalz (25 °C) 228 g/l Kaliummonopersulfat 256 g/l tri-Natriumphosphat-Dodecahydrat 258 g/l L(+)-Ascorbinsäure 333 g/l di-Kaliumoxalat-Monohydrat 360 g/l L- (-)-Apfelsäure 363 g/l Ammoniumdihydrogenphosphat 370 g/l Kaliumhydrogensulfat 490 g/l Natriumacetat 490 g/l Natriumperoxodisulfat 556 g/l Ammoniumperoxodisulfat 582 g/l Gluconsäure Natriumsalz (25 °C) 590 g/1 Natriumhydrogensulfat-Monohydrat 670 g/l di-Ammoniumhydrogenphosphat 690 g/l tri-Natriumcitrat-Dehydrat (25 °C) 720 g/l Maleinsäure (25 °C) 788 g/l tri-Kaliumphosphat-Heptahydrat 900 g/l tri-Natriumcitrat-5,5-Hydrat (25 °C) 920 g/1 Ammoniumearbonat 1000 g/l Natriumpolyphosphat 1000 g/l Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat 1103 g/l Natriumacetat-Trihydrat 1190 g/l Malonsäure 1390 g/l DL-Apfelsäure (26 °C) 1440 g/l di-Kaliumhydrogenphosphat 1600 g/l Citronensäure-Monohydrat 1630 g/l tri-Kaliumcitrat-Monohydrat (25 °C) 1670 g/l di-Kalimtartrat-Hemihydrat 2000 g/l Kaliumacetat 2530 g/l Casiumcarbonat 2615 g/l Durch den erfindungsgemäßen Einsatz der feinteiligen Lösungsvermittler im genannten Teilchengrößenbereich und optional durch den Einsatz von Desintegrationshilfsmitteln unterstützt (siehe unten), lassen sich erfindungsgemäß Wasch-und Reinigungsmittelform- körper herstellen, welche bei hohen Härten in Wasser äußerst schnell in ihre Bestandteile zerfallen. Besonders bevorzugt sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Wasch-und Reinigungsmittelformkörper, die in Wasser bei 30°C in weniger als 60 Sekunden vollstän- dig in ihre Sekundärpartikel zerfallen, welche so klein sind, daß sie sich über die Einspül- kammer einer haushaltsüblichen Waschmaschine einspülen lassen.

Neben den erfindungsgemäß eingesetzten feinteiligen Lösungsvermittlem enthalten die Wasch-und Reinigungsmittelformkörper übliche Inhaltsstoffe von Wasch-und Reini- gungsmitteln, insbesondere aus den Gruppen der Tenside und/oder der Gerüststoffe und/oder der Bleichmittel. Weitere Inhaltsstoffe, die in den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern eingesetzt werden können, sind beispielsweise Bleich- aktivatoren, Enzyme, Farb-und Duftstoffe, optische Aufheller, Polymere, Schauminhibito- ren usw..

Zur Entfaltung der Waschleistung können die erfindungsgemäßen Wasch-und Reini- gungsmittelformkörper grenzflächenaktive Substanzen aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen, zwitterionischen oder kationischen Tenside enthalten, wobei anionische Tenside aus ökonomischen Gründen und aufgrund ihres Leistungsspektrums deutlich be- vorzugt sind.

Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9 l3- Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken-und Hydroxyalkansul- fonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-Ig-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von a-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die a-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern-oder Talgfettsäuren ge- eignet.

Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglyce- rinestern sind die Mono-, Di-und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevor- zugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fett- säuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Ca- prinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.

Als Alk (en) ylsulfate werden die Alkali-und insbesondere die Natriumsalze der Schwefel- säurehalbester der C12-CI8-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettal- kohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-oder Stearylalkohol oder der Clo-C2o-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin be- vorzugt sind Alk (en) ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemi- schen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die Cl2-Cl6-Alkylsulfate und Cl2- C15-Alkylsulfate sowie C14-Cls-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DANO erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.

Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten gerad- kettigen oder verzweigten C72l-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte Cg-n-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C-is-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind ge- eignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.

Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C818-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sul- fosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ab- leitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).

Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fet- talkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk (en) ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk (en) ylkette oder deren Salze einzusetzen.

Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern-oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.

Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di-oder Tri-ethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium-oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch-und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, die 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 40 Gew.-% uns insbesondere 10 bis 20 Gew.-% anionische Tensid (e), jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.

Bei der Auswahl der anionischen Tenside, die in den erfindungsgemäßen Wasch-und Rei- nigungsmittelformkörpern zum Einsatz kommen, stehen der Formulierungsfreiheit keine einzuhaltenden Rahmenbedingungen im Weg. Bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittel- formkörper weisen jedoch einen Gehalt an Seife auf, der 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Formkörpers, übersteigt. Bevorzugt einzusetzende anionische Tenside sind dabei die Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholsulfate, wobei bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelformkörper 2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 15 Gew.-% und insbe- sondere 5 bis 10 Gew.-% Fettalkoholsulfat (e), jeweils bezogen auf das Formkörperge- wicht, enthalten.

Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxy- lierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durch- schnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alko- holrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalko- holresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise Ci2-i4-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9 ll-Alkohol mit 7 EO, C13-ls-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, Cl2 18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxy- lierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine einge- engte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden.

Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.

Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als allei- niges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und pro- poxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkyl- kette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Pa- tentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.

Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind die Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkypolyglycoside genügen der allgemei- nen Formel RO (G) z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2- Stellung methylverzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glyko- seeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Glycosidierungs- grad z liegt dabei zwischen 1,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1,0 und 2,0 und insbeson- dere zwischen 1,1 und 1,4.

Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglucoside, also Alkylpolyglycoside, in de- nen der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.

Die erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörper können bevorzugt Al- kylpolyglycoside enthalten, wobei Gehalte der Formkörper an APG über 0,2 Gew.-%, be- zogen auf den gesamten Formkörper, bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelformkörper enthalten APG in Mengen von 0,2 bis 10 Gew.-%, vorzugs- weise 0,2 bis 5 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 3 Gew.-%.

Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N, N- dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N, N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealka- nolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vor- zugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.

Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I), in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Rl für Was- serstoff, einen Alkyl-oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuk- kers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylie- rung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.

Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II), in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl-oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlen- stoffatomen, R'fiir einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Aryl- rest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei Cl-Alkyl-oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Poly- hydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substitu- iert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propxylierte Derivate dieses Re- stes.

[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy-oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäu- remethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhy- droxyfettsäureamide überführt werden. Neben den waschaktiven Substanzen sind Gerüststoffe die wichtigsten Inhaltsstoffe von Wasch-und Reinigungsmitteln. In den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittel- formkörper können dabei alle üblicherweise in Wasch-und Reinigungsmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein, insbesondere also Zeolithe, die erfindungsgemäß innerhalb eines bestimmten Teilchengrößenbereichs eingesetzten Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und-wo keine ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen-auch die Phosphate. Die genannten Gerüststoffe können auch in tensidfreien Formkörpem einge- setzt werden, so daß es erfindungsgemäß möglich ist, Formkörper herzustellen, die zur Wasserenthärtung oder als Bleichmitteltabletten eingesetzt werden können.

Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel NaMSix02x+i'H2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte fur x 2,3 oder 4 sind. Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP- A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß-als auch 8-Natriumdisilikate Na2Si205 yH2O bevorzugt, wobei ß-Natrium- disilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in der internatio- nalen Patentanmeldung WO-A-91/08171 beschrieben ist.

Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : Si02 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche lösever- zögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispiels- weise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff"amorph"auch"röntgenamorph"verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalli- ne Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels auf- weisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokri- stalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamor- phe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Was- sergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A-44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Sili- kate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.

Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mi- schungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S. p. A. unter dem Markennamen VEGOBOND AXw vertrieben wird und durch die Formel nNa20' (1-n) K20 A12O3' (2-2,5) Si02' (3,5-5,5) H20 beschrieben werden kann. Der Zeolith kann dabei sowohl als Gerüststoff in einem granula- ren Compound eingesetzt, als auch zu einer Art"Abpuderung"der gesamten zu verpres- senden Mischung verwendet werden, wobei üblicherweise beide Wege zur Inkorporation des Zeoliths in das Vorgemisch genutzt werden. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 pm (Volumenverteilung ; Meßmethode : Coulter Coun- ter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.

Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersub- stanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Py- rophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate. Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natrium- salze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citro- nensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mi- schungen aus diesen.

Um den Zerfall hochverdichteter Formkörper zu erleichtern, ist es möglich, Desintegrati- onshilfsmittel, sogenannte Tablettensprengmittel, in diese einzuarbeiten, um die Zerfalls- zeiten zu verkürzen. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden gemäß Römpp (9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt"Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form sorgen.

Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als"Spreng"mittel bezeichnet werden, ver- größern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert (Quellung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden kann, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Altbekannte Desintegrationshilfs- mittel sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei auch andere organische Säuren eingesetzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw. mo- difizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder Casein- Derivate.

Bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelformkörper enthalten 0,5 bis 10 Gew.-%, vor- zugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% eines oder mehrerer Desinte- grationshilfsmittel, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.

Als bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Wasch-und Reini- gungsmittelformkörper ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% enthalten. Reine Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6HlOOs) n auf und stellt formal betrachtet ein ß-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen-dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50.000 bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Ver-esterungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy- Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy- Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose- Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Cellulo- seester und-ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vor- zugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt, die frei von Cellulose- derivaten ist.

Die als Desintegrationshilfsmittel eingesetzte Cellulose wird vorzugsweise nicht in feintei- liger Form eingesetzt, sondern vor dem Zumischen zu den zu verpressenden Vorgemischen in eine gröbere Form überfuhrt, beispielsweise granuliert oder kompaktiert. Wasch-und Reinigungsmittelformkörper, die Sprengmittel in granularer oder gegebenenfalls cogranu- lierter Form enthalten, werden in den deutschen Patentanmeldungen DE 197 09 991 (Ste- fan Herzog) und DE 197 10 254 (Henkel) sowie der internationalen Patentanmeldung W098/40463 (Henkel) beschrieben. Diesen Schriften sind auch nähere Angaben zur Her- stellung granulierter, kompaktierter oder cogranulierter Cellulosesprengmittel zu entneh- men. Die Teilchengrößen solcher Desintegrationsmittel liegen zumeist oberhalb 200 Rm, vorzugsweise zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 300 und 1600 pm und insbesondere zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 400 und 1200 um. Die vorstehend genannten und in den zitierten Schriften näher beschriebenen gröberen Desintegrationshilfsmittel auf Cellulose- basis sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt als Desintegrationshilfsmittel einzusetzen und im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Arbocel TF-30-HG von der Firma Rettenmaier erhältlich.

Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Kompo- nente kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulo- sen liefert die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 um aufwei- sen und beispielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 um kom- paktierbar sind.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugte Wasch-und Reinigungs- mittelformkörper sind dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein Desintegrations- hilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.

Die Herstellung wasch-und reinigungsaktiver Formkörper geschieht durch Anwendung von Druck auf ein zu verpressendes Gemisch, das sich im Hohlraum einer Presse befindet.

Im einfachsten Fall der Formkörperherstellung, die nachfolgend vereinfacht Tablettierung genannt wird, wird die zu tablettierende Mischung direkt, d. h. ohne vorhergehende Gra- nulation verpreßt. Die Vorteile dieser sogenannten Direkttablettierung sind ihre einfache und kostengünstige Anwendung, da keine weiteren Verfahrensschritte und demzufolge auch keine weiteren Anlagen benötigt werden. Diesen Vorteilen stehen aber auch Nach- teile gegenüber. So muß eine Pulvermischung, die direkt tablettiert werden soll, eine aus- reichende plastische Verformbarkeit besitzen und gute Fließeigenschaften aufweisen, wei- terhin darf sie während der Lagerung, des Transports und der Befüllung der Matrize kei- nerlei Entmischungstendenzen zeigen. Diese drei Voraussetzungen sind bei vielen Sub- stanzgemischen nur außerordentlich schwierig zu beherrschen, so daß die Direkttablettie- rung insbesondere bei der Herstellung von Wasch-und Reinigungsmitteltabletten nicht oft angewendet wird. Der übliche Weg zur Herstellung von Wasch-und Reinigungsmittelt- abletten geht daher von pulverförmigen Komponenten ("Primärteilchen") aus, die durch geeignete Verfahren zu Sekundärpartikeln mit höherem Teilchendurchmesser agglomeriert bzw. granuliert werden. Diese Granulate oder Gemische unterschiedlicher Granulate wer- den dann mit einzelnen pulverförmigen Zuschlagstoffen vermischt und der Tablettierung zugeführt Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Herstellung von Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern durch formgebendes Verpressen eines teilchen- formigen Vorgemischs, das feinteilige Lösungsvermittler mit einer Löslichkeit von mehr als 200 g pro Liter Wasser bei 20°C in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Vorgemisch, enthält, wobei mindestens 30 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 um aufweisen.

Auch beim erfindungsgemäßen Verfahren ist der Einsatz der genannten feinteiligen Lö- sungsvermittler in einer Teilchengrößenverteilung bevorzugt, in der mindestens 40 Gew.- %, vorzugsweise mindestens 45 Gew.-% und insbesondere mindestens 50 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 llm aufweisen. Es ist auch bevorzugt, wenn das Vorgemisch den bzw. die feinteiligen Lösungsvermittler in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 1,5 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 2 bis 5 Gew.-% enthält. Erfindungsgemäß bevorzugte Verfahren sind insgesamt dadurch gekenn- zeichnet, daß das Vorgemisch den bzw. die feinteiligen Lösungsvermittler in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 1,5 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Formkörpergewicht, enthält und mindestens 35 Gew.-%, vor- zugsweise mindestens 40 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 45 Gew.-% und insbe- sondere mindestens 50 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unter- halb 200 Rm aufweisen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelform- körper werden durch Verpressen eines teilchenförmigen Vorgemischs aus mindestens ei- nem tensidhaltigen Granulat und mindestens einer nachträglich zugemischten pulverförmi- gen Komponente erhalten. Die Herstellung der tensidhaltigen Granulate kann dabei durch übliche technische Granulationsverfahren wie Kompaktierung, Extrusion, Mischergranula- tion, Pelletierung oder Wirbelschichtgranulation erfolgen. Es ist dabei für die späteren Wasch-und Reinigungsmittelformkörper von Vorteil, wenn das zu verpressende Vorge- misch ein Schüttgewicht aufweist, das dem üblicher Kompaktwaschmittel nahe kommt.

Insbesondere ist es bevorzugt, daß das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere oberhalb von 700 g/l, aufweist.

Das tensidhaltige Granulat genügt in bevorzugten Verfahrensvarianten ebenfalls bestimm- ten Teilchengrößenkriterien. So sind erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt, bei denen das tensidhaltige Granulat Teilchengrößen zwischen 100 und 2000 u. m, vorzugsweise zwi- schen 200 und 1800 um, besonders bevorzugt zwischen 400 und 1600 um und insbesonde- re zwischen 600 und 1400Fm, aufweist. Insgesamt ergibt sich also eine Bevorzugung von erfindungsgemäßen Verfahren, bei denen das teilchenformige Vorgemisch zusätzlich ten- sidhaltige (s) Granulat (e) enthält und ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugs- weise mindestens 600 g/l und insbesondere mindestens 700 g/l aufweist, wobei das tensid- haltige Granulat bevorzugt Teilchengrößen zwischen 100 und 2000 u. m, vorzugsweise zwi- schen 200 und 1800 llm, besonders bevorzugt zwischen 400 und 1600 um und insbesonde- re zwischen 600 und 1400um, aufweist.

Neben den Aktivsubstanzen (anionische und/oder nichtionische und/oder kationische und/oder amphotere Tenside) enthalten die Tensidgranulate vorzugsweise noch Trägerstof- fe, die besonders bevorzugt aus der Gruppe der Gerüststoffe stammen. Besonders vorteil- hafte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß das tensidhaltige Granulat anionische und/oder nichtionische Tenside sowie Gerüststoffe enthält und Gesamt-Tensidgehalte von mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 20 Gew.-% und insbesondere minde- stens 25 Gew.-%, aufweist.

Vor der Verpressung des teilchenförmigen Vorgemischs zu Wasch-und Reinigungsmittel- formkörpern kann das Vorgemisch mit feinteiligen Oberflächenbehandlungsmitteln "abgepudert"werden. Dies kann für die Beschaffenheit und physikalischen Eigenschaften sowohl des Vorgemischs (Lagerung, Verpressung) als auch der fertigen Wasch-und Rei- nigungsmittelformkörper von Vorteil sein. Feinteilige Abpuderungsmittel sind im Stand der Technik altbekannt, wobei zumeist Zeolithe, Silikate oder andere anorganische Salze eingesetzt werden. Bevorzugt wird das Vorgemisch jedoch mit feinteiligem Zeolith "abgepudert", wobei Zeolithe vom Faujasit-Typ bevorzugt sind. Im Rahmen der vorlie- genden Erfindung kennzeichnet der Begriff"Zeolith vom Faujasit-Typ"alle drei Zeolithe, die die Faujasit-Untergruppe der Zeolith-Strukturgruppe 4 bilden (Vergleiche Donald W.

Breck :"Zeolite Molecular Sieves", John Wiley & Sons, New York, London, Sydney, To- ronto, 1974, Seite 92). Neben dem Zeolith X sind also auch Zeolith Y und Faujasit sowie Mischungen dieser Verbindungen einsetzbar, wobei der reine Zeolith X bevorzugt ist.

Auch Mischungen oder Cokristallisate von Zeolithen des Faujasit-Typs mit anderen Zeo- lithen, die nicht zwingend der Zeolith-Strukturgruppe 4 angehören müssen, sind als Abpu- derungsmittel einsetzbar, wobei es von Vorteil ist, wenn mindestens 50 Gew.-% des Ab- puderungsmittels aus einem Zeolithen vom Faujasit-Typ bestehen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch-und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, die aus einem teilchenförmigen Vorgemisch bestehen, das granulare Kompo- nenten und nachträglich zugemischte pulverförmige Stoffe enthält, wobei die bzw. eine der nachträglich zugemischten pulverförmigen Komponenten ein Zeolith vom Faujasit-Typ mit Teilchengrößen unterhalb 100 ut, vorzugsweise unterhalb 10 um und insbesondere unterhalb 5pm ist und mindestens 0,2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere mehr als 1 Gew.-% des zu verpressenden Vorgemischs ausmacht.

Neben den genannten Bestandteilen Tensid, Builder und feinteiligem Lösungsvermittler können die zu verpressenden Vorgemische und damit die erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörper zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Desintegrationshilfsmittel, Enzyme, pH-Stellmittel, Duft- stoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antire- depositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibito- ren und Korrosionsinhibitoren enthalten.

Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H202 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat-besondere Bedeutung.

Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyro- phosphate, Citratperhydrate sowie H202 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Per- benzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandi- säure. Auch beim Einsatz der Bleichmittel ist es möglich, auf den Einsatz von Tensiden und/oder Gerüststoffen zu verzichten, so daß reine Bleichmitteltabletten herstellbar sind.

Sollen solche Bleichmitteltabletten zur Textilwäsche eingesetzt werden, ist eine Kombina- tion von Natriumpercarbonat mit Natriumsesquicarbonat bevorzugt, unabhängig davon, welche weiteren Inhaltsstoffe in den Formkörpern enthalten sind. Werden Reinigungs- oder Bleichmitteltabletten für das maschinelle Geschirrspülen hergestellt, so können auch Bleichmittel aus der Gruppe der organischen Bleichmittel eingesetzt werden. Typische organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie z. B. Dibenzoylperoxid. Weitere typi- sche organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren und die Arylperoxysäuren genannt werden. Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure und ihre ringsubstituierten Derivate, wie Alkylperoxy- benzoesäuren, aber auch Peroxy-a-Naphtoesäure und Magnesium-monoperphthalat, (b) die aliphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysäuren, wie Peroxylaurinsäure, Per- oxystearinsäure, s-Phthalimidoperoxycapronsäure Phthaloiminoperoxyhexansäure (PAP)], o-Carboxybenzamidoperoxyvapronsäure, N-nonenylamidoperadipinsäure und N- nonenylamidopersuccinate, und (c) aliphatische und araliphatische Peroxydicarbonsäuren, wie 1,12-Diperoxycarbonsäure, 1,9-Diperoxyazelainsäure, Diperocysebacinsäure, Diper- oxybrassylsäure, die Diperoxyphthalsäuren, 2-Decyldiperoxybutan-1,4-disäure, N, N- Terephthaloyl-di (6-aminopercapronsäue) können eingesetzt werden.

Als Bleichmittel in Formkörpem für das maschinelle Geschirrspülen können auch Chlor oder Brom freisetzende Substanzen eingesetzt werden. Unter den geeigneten Chlor oder Brom freisetzenden Materialien kommen beispielsweise heterocyclische N-Brom-und N- Chloramide, beispielsweise Trichlorisocyanursäure, Tribromisocyanursäure, Dibromisocyanursäure und/oder Dichlorisocyanursäure (DICA) und/oder deren Salze mit Kationen wie Kalium und Natrium in Betracht. Hydantoinverbindungen, wie 1,3-Dichlor-5,5- dimethylhydanthoin sind ebenfalls geeignet.

Um beim Waschen oder Reinigen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbes- serte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren als alleiniger Bestandteil oder als Inhaltsstoff der Komponente b) eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenen- falls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O-und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls sub- stituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, ins- besondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5- 5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl-oder Isononanoyloxybenzol- sulfonat (n-bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5- Diacetoxy-2,5-dihydroffiran.

Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch sogenannte Bleichkatalysatoren in die Formkörper eingearbeitet werden. Bei diesen Stof- fen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetall- komplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru-oder Mo-Salenkomplexe oder- carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V-und Cu-Komplexe mit N- haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu-und Ru-Amminkomplexe sind als Bleich- katalysatoren verwendbar.

Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbe- sondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind En- zymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease, Amylase und Li- pase oder Protease, Lipase und Cellulase, insbesondere jedoch Cellulase-haltige Mi- schungen von besonderem Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in eini- gen Fällen als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate in den erfindungsgemäßen Formkörpem kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-% betragen.

Zusätzlich können die Wasch-und Reinigungsmittelformkörper auch Komponenten ent- halten, welche die Ö1-und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (soge- nannte soil repellents). Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl-und fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl-und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methyl- cellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezo- gen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbe- sondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders be- vorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure-und der Terephthalsäu- re-Polymere.

Die Formkörper können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis (2-anilino-4- morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino) stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Me- thylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis (2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis (4-chlor-3-sulfostyryl)- diphenyls, oder 4- (4-Chlorstyryl)-4'- (2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorge- nannten Aufheller können verwendet werden.

Farb-und Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelform- körpern zugesetzt, um den ästhetischen Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Weichheitsleistung ein visuell und sensorisch"typisches und un- verwechselbares"Produkt zur Verfügung zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe kön- nen einzelne Riechstoffverbindungen, z. B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riech- stoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p- tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethyla- cetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropio- nat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzyle- thylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citro- nellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bour- geonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, cc-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch na- türliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z. B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen-oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lin- denblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl so- wie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.

Üblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelform- körper an Farbstoffen unter 0,01 Gew.-%, während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-% der ge- samten Formulierung ausmachen können.

Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für ir langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich bei- spielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.

Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Mittel zu-verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unemp- findlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper erfolgt zunächst durch das trockene Vermischen der Bestandteile, die ganz oder teilweise vorgranuliert sein können, und an- schließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, wobei auf herkömmli- che Verfahren zurückgegriffen werden kann. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper wird das Vorgemisch in einer sogenannten Matrize zwischen zwei Stempeln zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden kurz als Tablet- tierung bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte : Dosierung, Verdichtung (elasti- sche Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.

Zunächst wird das Vorgemisch in die Matrize eingebracht, wobei die Füllmenge und damit das Gewicht und die Form des entstehenden Formkörpers durch die Stellung des unteren Stempels und die Form des Preßwerkzeugs bestimmt werden. Die gleichbleibende Dosie- rung auch bei hohen Formkörperdurchsätzen wird vorzugsweise über eine volumetrische Dosierung des Vorgemischs erreicht. Im weiteren Verlauf der Tablettierung berührt der Oberstempel das Vorgemisch und senkt sich weiter in Richtung des Unterstempels ab. Bei dieser Verdichtung werden die Partikel des Vorgemisches näher aneinander gedrückt, wo- bei das Hohlraumvolumen innerhalb der Füllung zwischen den Stempeln kontinuierlich abnimmt. Ab einer bestimmten Position des Oberstempels (und damit ab einem bestimm- ten Druck auf das Vorgemisch) beginnt die plastische Verformung, bei der die Partikel zusammenfließen und es zur Ausbildung des Formkörpers kommt. Je nach den physikali- schen Eigenschaften des Vorgemisches wird auch ein Teil der Vorgemischpartikel zer- drückt und es kommt bei noch höheren Drücken zu einer Sinterung des Vorgemischs. Bei steigender Preßgeschwindigkeit, also hohen Durchsatzmengen, wird die Phase der elasti- schen Verformung immer weiter verkürzt, so daß die entstehenden Formkörper mehr oder minder große Hohlräume aufweisen können. Im letzten Schritt der Tablettierung wird der fertige Formkörper durch den Unterstempel aus der Matrize herausgedrückt und durch nachfolgende Transporteinrichtungen wegbefördert. Zu diesem Zeitpunkt ist lediglich das Gewicht des Formkörpers endgültig festgelegt, da die Preßlinge aufgrund physikalischer Prozesse (Rückdehnung, kristallographische Effekte, Abkühlung etc.) ihre Form und Grö- ße noch ändern können.

Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfach- oder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der Ober- stempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während des Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt. Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar. Die Ver- pressung kann mit je einem Ober-und Unterstempel erfolgen, es können aber auch mehre- re Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die Anzahl der Matrizenbohrun- gen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten pro Stunde.

Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem soge- nannten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die Zahl der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober-und Unter- stempel zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober-bzw. Unter- stempel, aber auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die Stempel bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen für Be- fiillung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den Stel- len, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel erfor- derlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch zusätzli- che Niederdruckstücke, Nierderzugschienen und Aushebebahnen unterstützt. Die Befül- lung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist. Der Preß- druck auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober-und Unterstempel individuell einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an ver- stellbaren Druckrollen geschieht.

Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen verse- hen werden, wobei zur Herstellung einer Tablette nur noch ein Halbkreis durchlaufen wer- den muß. Zur Herstellung zwei-und mehrschichtiger Formkörper werden mehrere Füll- schuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor der weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese Wei- se auch Mantel-und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau haben, wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der Kernschichten nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch Rundlauftablettenpressen sind mit Einfach-oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt wer- den. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Form- körper pro Stunde.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pressen GmbH, Berlin, Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH) sowie Courtoy N. V., Halle (BE/LU). Besonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF 630 der Firma LAEIS, D.

Die Formkörper können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbestimmter Größe ge- fertigt werden. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhabbaren Ausgestal- tungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab-bzw. Barren- form, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Quer- schnitt. Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1.

Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Wasch-und/oder Reinigungs- mittel entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher Masseneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei insbesondere durch vorgege- bene Sollbruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgese- hen ist. Für den Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa üblichen Typs mit horizontal angeordneter Mechanik kann die Ausbildung der portionierten Preßlinge als Tabletten, in Zylinder-oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe- Verhältnis im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydrau- likpressen, Exzenterpressen oder Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen insbe- sondere zur Herstellung derartiger Preßlinge.

Die Raumform einer anderen Ausführungsform der Formkörper ist in ihren Dimensionen der Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die Formkörper ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können, wo sie sich während des Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch ein Einsatz der Waschmittelformkörper über eine Dosierhilfe problemlos möglich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt.

Ein weiterer bevorzugter Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine platten-oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so daß einzelne Segmente von diesem"Riegel"an den Sollbruchstellen, die die kurzen dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden können. Dieses Prinzip des"riegelförmigen"Formkörperwaschmittels kann auch in anderen geometri- schen Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer ihrer Seiten längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht werden.

Möglich ist es aber auch, daß die verschiedenen Komponenten nicht zu einer einheitlichen Tablette verpreßt werden, sondern daß Formkörper erhalten werden, die mehrere Schich- ten, also mindestens zwei Schichten, aufweisen. Dabei ist es auch möglich, daß diese ver- schiedenen Schichten unterschiedliche Lösegeschwindigkeiten aufweisen. Hieraus können vorteilhafte anwendungstechnische Eigenschaften der Formkörper resultieren. Falls bei- spielsweise Komponenten in den Formkörpem enthalten sind, die sich wechselseitig nega- tiv beeinflussen, so ist es möglich, die eine Komponente in der schneller löslichen Schicht zu integrieren und die andere Komponente in eine langsamer lösliche Schicht einzuarbei- ten, so daß die erste Komponente bereits abreagiert hat, wenn die zweite in Lösung geht.

Der Schichtaufbau der Formkörper kann dabei sowohl stapelartig erfolgen, wobei ein Lö- sungsvorgang der inneren Schicht (en) an den Kanten des Formkörpers bereits dann erfolgt, wenn die äußeren Schichten noch nicht vollständig gelöst sind, es kann aber auch eine vollständige Umhüllung der inneren Schicht (en) durch die jeweils weiter außen liegende (n) Schicht (en) erreicht werden, was zu einer Verhinderung der frühzeitigen Lösung von Be- standteilen der inneren Schicht (en) führt.

In einer weiter bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung besteht ein Formkörper aus mindestens drei Schichten, also zwei äußeren und mindestens einer inneren Schicht, wobei mindestens in einer der inneren Schichten ein Peroxy-Bleichmittel enthalten ist, während beim stapelförmigen Formkörper die beiden Deckschichten und beim hüllenförmigen Formkörper die äußersten Schichten jedoch frei von Peroxy-Bleichmittel sind. Weiterhin ist es auch möglich, Peroxy-Bleichmittel und gegebenenfalls vorhandene Bleichaktivatoren und/oder Enzyme räumlich in einem Formkörper voneinander zu trennen. Derartige mehr- schichtige Formkörper weisen den Vorteil auf, daß sie nicht nur über eine Einspülkammer oder über eine Dosiervorrichtung, welche in die Waschflotte gegeben wird, eingesetzt werden können ; vielmehr ist es in solchen Fällen auch möglich, den Formkörper im direk- ten Kontakt zu den Textilien in die Maschine zu geben, ohne daß Verfleckungen durch Bleichmittel und dergleichen zu befürchten wären.

Ähnliche Effekte lassen sich auch durch Beschichtung ("coating") einzelner Bestandteile der zu verpressenden Wasch-und Reinigungsmittelzusammensetzung oder des gesamten Formkörpers erreichen. Hierzu können die zu beschichtenden Körper beispielsweise mit wäßrigen Lösungen oder Emulsionen bedüst werden, oder aber über das Verfahren der Schmelzbeschichtung einen Überzug erhalten.

Nach dem Verpressen weisen die Wasch-und Reinigungsmittelformkörper eine hohe Sta- bilität auf. Die Bruchfestigkeit zylinderförmiger Formkörper kann über die Meßgröße der diametralen Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach 2P 2P # =<BR> #Dt Hierin steht o für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress, DFS) in Pa, P ist die Kraft in N, die zu dem auf den Formkörper ausgeübten Druck führt, der den Bruch des Formkörpers verursacht, D ist der Formkörperdurchmesser in Meter und t ist die Höhe der Formkörper.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von feinteiligen Lösungsvermittlern, die eine Löslichkeit von mehr als 200 g pro Liter Wasser bei 20°C besitzen, wobei mindestens 30 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrö- ßen unterhalb 200 um aufweisen, zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern. Durch den Einsatz der feinteiligen Lösungs- vermittler mit der genannten Löslichkeit und im genannten Teilchengrößenbereich in Vor- gemischen für Wasch-und Reinigungsmittelformkörper, können die physikalischen Eigen- schaften der Formkörper verbessert werden, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen : Beispiele : Durch Granulation in einem 50-Liter-Pflugscharmischer der Firma Lödige wurde ein ten- sidhaltiges Granulat (Zusammensetzung siehe Tabelle 1) hergestellt, das als Basis für ein teilchenförmiges Vorgemisch verwendet wurde. Im Anschluß an die Granulation wurden die Granulate in einer Wirbelschichtapparatur der Firma Glatt bei einer Zulufttemperatur von 60°C über einen Zeitraum von 30 Minuten getrocknet. Nach der Trocknung wurden Feinanteile < 0,4 mm und Grobkornanteile > 1,6 mm abgesiebt.

Dieses Vorgemisch wurde durch Abmischung des tensidhaltigen Granulats mit Bleichmit- tel, Bleichaktivator sowie weiteren Aufbereitungskomponenten hergestellt. Als weitere Aufbereitungskomponente wurde den erfindungsgemäßen Formkörpem E1 und E2 Am- moniumchlorid (Löslichkeit : 370 g/l H20 bei 20°C) in feinteiliger Form zugemischt, wäh- rend die Vergleichsformkörper V frei von Ammoniumchlorid waren.

Die Vorgemische wurden in einer Korsch-Exzenterpresse zu Tabletten (Durchmesser : 44 mm, Höhe : 22 mm, Gewicht : 37,5 g) verpreßt. Dabei wurde der Preßdruck so eingestellt, daß jeweils drei Serien von Formkörpern erhalten wurden (El, El', El", E2, E2', E2" bzw. V, V', V") die sich in ihrer Härte unterscheiden. Die Zusammensetzung der zu ver- pressenden Vorgemische (und damit der Formkörper) zeigt Tabelle 2, die Teilchengrößen- verteilung des zugesetzten Ammoniuumchlorids ist in Tabelle 3 angegeben, die Teilchen- größenverteilung der übrigen Aufbereitungskomponenten zeigt Tabelle 4.

Tabelle 1 : Zusammensetzung des Tensidgranulats [Gew.-%] Tensidgranulat C9-13-Alkylbenzolsulfonat 19,4 Cl2 l8-Fettalkohol mit 7 EO 4,8 C) 2-i8-Fettalkoholsulfat5, 2 C12-16-Alkyl-1, 4-glycosid 1,0 Seife 1,6 optischerAufheller 0,3 Natriumcarbonat 17,0 Natriumsilikat 5,6 Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer 5,6 Zeolith A (wasserfreie Aktivsubstanz) 28,5 Na-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat 0,8 Wasser,Salze Rest Tabelle 2 : Zusammensetzung der Vorgemische [Gew.-%] : E1 E2 V Tensidgranulat (Tabelle 1) 60,0 58, 0 62,0 Ammoniumchlorid* 2, 0 4, 0 Natriumperborat-Monohydrat 17, 4 17, 4 17,4 TAED 7, 3 7, 3 7, 3 Schauminhibitor 3, 5 3, 5 3,5 Polyacrylat 1, 0 1, 0 1, 0 Enzyme 1, 7 1, 7 1, 7 Parfiim 0, 5 0, 5 0, 5 Wessalith'P (Zeolith A) 1, 0 1, 0 1, 0 Desintegrationshilfsmittel (Cellulose) ** 5, 5 5, 5 5,5 * siehe Tabelle 3 ** kompaktierte Cellulose (Teilchengröße : 90 Gew.-% > 400 pm) Tabelle 3 : Siebzahlen des Ammoniumchlorids [Gew.-%] Siebzahlen mml > 1,6 > 1,2 > 0,8 > 0,6 > 0,4 > 0,2 < 0, 2 Ammoniumchlorid----2 48 50 Tabelle 4 : Siebzahlen der übrigen Aufbereitungskomponenten [Gew.-%] Siebzahlen mm > 1,6 > 1,2 > 0,8 > 0,6 > 0,4 > 0,2 < 0,2 Tensidgranulat (Tabelle 1) 5 17 47 19 3 Natriumperborat-Monohydrat-2462104 TAED 2 39 51 6 2 - - Schauminhibitor-Granulat 1 2 11 46 40 Enzyme 1 3 89 6 1-- Polyacrylat--6 8 20 28 38 Wessalith# P (Zeolith A) - - - - - - 100 Desintegrationshilfsmittel (Cellulose) 62 23 11 2 2 Die Härte der Tabletten wurde nach zwei Tagen Lagerung durch Verformung der Tablette bis zum Bruch gemessen, wobei die Kraft auf die Seitenflächen der Tablette einwirkte und die maximale Kraft, der die Tablette standhielt, ermittelt wurde.

Zur Bestimmung des Tablettenzerfalls wurde die Tablette in ein Becherglas mit Wasser gelegt (600ml Wasser, Temperatur 30°C) und die Zeit bis zum vollständigen Tablettenzer- fall gemessen. Die experimentellen Daten zeigt Tabelle 5 : Tabelle 5 : Waschmitteltabletten mit Ammoniumchlorid [physikalische Daten] Tablette E1 E2 V Tablettenhärte [N] 39 41 41 Tablettenzerfall sec 10 8 13 Tablette E1'E2'V' Tablettenhärte [N] 49 51 50 Tablettenzerfall sec 13 11 18 Tablette El"E2"V" Tablettenhärte [N] 61 62 60 Tablettenzerfall sec 16 13 25 Tabelle 5 zeigt, daß die Zerfallszeiten von Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern durch den erfindungsgemäßen Einsatz des feinteiligen Lösungsvermittlers deutlich verrin- gert werden.