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Title:
DEVICE FOR AIR DISTRIBUTION IN THE INTERIOR OF A VEHICLE AND CORRESPONDING VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/001222
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for air distribution in the interior of a vehicle, comprising an air supply unit for conveying air and a textile air distribution device (3) which is fluidically connected to the air supply unit. The textile air distribution device (3) further comprises a spacer textile (4) composed of two textile base surfaces (4a, 4b) which are held at a distance by a plurality of spacing threads (4c) connecting both base surfaces (4a, 4b).

Inventors:
JACQUEMART-PURSON AMÉLIE (DE)
RESCH JANA MARIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/067589
Publication Date:
January 07, 2021
Filing Date:
June 24, 2020
Export Citation:
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Assignee:
MAN TRUCK & BUS SE (DE)
International Classes:
B60H1/00; B60H1/24; B60H1/34; B60R13/02; D04B21/02
Foreign References:
DE102012003631A12012-11-15
EP0897850A21999-02-24
DE10349410A12004-05-13
EP1203690A22002-05-08
DE102011120800A12013-06-13
DE102005040571A12007-03-01
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (10) zur Luftverteilung im Innenraum (1) eines Fahrzeugs (20), umfassend a) eine Luftversorgungseinrichtung (2) zur Förderung von Luft; und

b) eine mit der Luftversorgungseinrichtung (2) fluidisch verbundene textile Luftvertei lungseinrichtung (3), die ausgebildet ist, von der Luftversorgungseinrichtung (2) geför derte Luft, vorzugsweise flächig, an den Innenraum (1) des Fahrzeugs (20) abzuge ben;

dadurch gekennzeichnet, dass die textile Luftverteilungseinrichtung (3) ein Abstandstex til (4), aufweisend zwei textile Grundflächen (4a, 4b), die durch eine Mehrzahl von die beiden Grundflächen (4a, 4b) verbindenden Abstandsfäden (4c) auf Distanz gehalten wer den, umfasst.

2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die textile Luftvertei lungseinrichtung (3) als eine Innenraumverkleidung, vorzugsweise eine Boden-, Tür-, Wand-, und/oder Decken-Innenraumverkleidung, des Fahrzeugs (20) ausgebildet ist.

3. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandstextil (4) ein Abstandsgewirke, ein Abstandsgestricke und/oder ein Ab standsgewebe ist.

4. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Luftverteilungseinrichtung (3) eine Strukturierung zur räumlich variierenden Luft abgabe umfasst.

5. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung a) eine räumliche Variation einer Dicke, einer Porosität und/oder einer Materialzu sammensetzung des Abstandstextils (4) umfasst; und/oder

b) eine räumlichen Variation einer Dichte, einer Winkellage, einer Steifigkeit und/oder einer Feinheit der Abstandsfäden (4c) umfasst.

6. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Grundflächen (4a, 4b) des Abstandstextils (4) eine unterschiedliche Beschaf fenheit und/oder eine unterschiedliche Luftdurchlässigkeit aufweisen. 7. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandstextil zumindest bereichsweise mit einer beheizbaren Textillage (5), vorzugs weise einem beheizbaren Textilvlies, versehen ist.

8. Vorrichtung (10) nach einem Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die beheizbare Textillage (5) vollflächig beheizbar und/oder luftundurchlässig ist und/oder eine wärmeiso lierende Lage oder Beschichtung umfasst.

9. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Luftverteilungseinrichtung (3) zumindest ein versteifendes Strukturelement (6) umfasst.

10. Vorrichtung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine versteifende Strukturelement (6)

a) einen, in das Abstandstextil eingebrachten, Profilträger umfasst; und/oder b) einen, einen Randbereich des Abstandstextils (4) zumindest abschnittsweise um gebenden, Rahmen umfasst; und/oder

c) eine zumindest bereichsweise, vorzugsweise vollflächig, mit einer der Grundflä chen (4a, 4b) des Abstandstextils (4) verbundene Trägerschale, vorzugsweise eine aufgespritzte Kunststoff-T rägerschale, umfasst.

11. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Luftverteilungseinrichtung (3) als selbsttragendes Formteil, vorzugsweise zum Einbau als Boden-, Tür-, Wand-, und/oder Decken-Innenraumverkleidung im Fahr zeug (20), ausgebildet ist.

12. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Luftverteilungseinrichtung (3) eine in das Abstandstextil (4) integrierte Sen soreinrichtung (7), vorzugsweise eine Sensoreinrichtung (7) zum Erfassen einer Luftfeuch tigkeit, einer Personenzahl im Innenraum (1), einer Sitzplatzbelegung und/oder einer In nenraumtemperatur, umfasst.

13. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Luftverteilungseinrichtung (3) eine, in das Abstandstextil (4) integrierte, Beleuch tungseinrichtung (8) umfasst. 14. Vorrichtung (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungs einrichtung (8) in Form eines Leuchttextils ausgebildet ist, wobei das Leuchttextil vorzugs weise ein selbstleuchtendes Garn und/oder in ein leitfähiges Garn integrierte LEDs, OLEDs und/oder PLEDs umfasst.

15. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandstextil (4) zumindest bereichsweise mit einer luftundurchlässigen und/oder wärmeisolierenden Folie, Textil und/oder Beschichtung versehen ist.

16. Fahrzeug (20), vorzugsweise Omnibus, aufweisend eine Vorrichtung (10) zur Luftvertei lung im Innenraum (1) des Fahrzeugs (20) gemäß einem der Ansprüche 1-15.

17. Fahrzeug (20) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug ein Per sonenkraftwagen, ein Nutzfahrzeug und/oder Fahrzeug zur Personenbeförderung, vor zugsweise ein Omnibus, Flugzeug oder Schienenfahrzeug, ist.

18. Fahrzeug (20) nach Anspruch 16 oder 17, gekennzeichnet durch

zumindest zwei Vorrichtungen (10) zur Luftverteilung, wobei die zumindest zwei Vor richtungen (10) jeweils bestimmten Bereichen des Innenraums (1) zugeordnet sind; und

eine Steuereinrichtung, die ausgebildet ist, die zumindest zwei Vorrichtungen (10) für eine unterschiedliche Belüftung der bestimmten Bereiche des Innenraums (1) ver schieden anzusteuern.

19. Fahrzeug (20) nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Luftverteilungseinrichtung (3) ein Teil einer, sich über mehrere Sitzreihen erstre ckenden und den Fahrzeughimmel bildenden Decken-Innenraumverkleidung des Fahr zeugs (20) ist.

20. Fahrzeug (20) nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) zur Luftverteilung im Innenraum (1) ein Teil einer Klimaanlage des Fahr zeugs (20) ist, wobei mittels der Luftversorgungseinrichtung (2) und/oder der Vorrich tung (10) temperierte Luft bereitstellbar ist, die über das Abstandstextil (4) in den Innen raum (1) geleitet wird. 21. Fahrzeug (20) nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandstextil (4) mittels einer Kederverbindung (9), eines Reißverschlusses, eines Klett verschlusses und/oder mittels einer Profilschiene (11) am Fahrzeug (20) befestigt ist.

Description:
Vorrichtung zur Luftverteilung im Innenraum eines Fahrzeugs und entsprechendes Fahrzeug

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Luftverteilung im Innenraum eines Fahrzeugs, z. B. im Innenraum eines Omnibusses, sowie ein Fahrzeug mit einer derartigen Vorrichtung zur Luftverteilung.

Insbesondere im Zusammenhang mit der Belüftung und/oder Klimatisierung von Fahrzeugen zur Personenbeförderung, beispielsweise Omnibussen, ist es im Stand der Technik bekannt, angesaugte und gegebenenfalls temperierte Außenluft über entsprechende Leitungen zum Fahrgastraum zu leiten und dort mittels definierter Luftaustrittsöffnungen, meist in Form von Lüftungsschlitzen oder Lüftungsdüsen, an den Innenraum des Fahrzeugs abzugeben. Um hierbei eine ausreichende Belüftungs- bzw. Klimatisierungswirkung im Fahrgastraum zu erzie len, weist die von den entsprechenden Luftauslässen (Schlitzen, Düsen etc.) abgegebene Luft jedoch oftmals eine hohe Ausströmungsgeschwindigkeit auf, was von Insassen mitunter als unangenehm empfunden wird. Nachteilig an den vorgenannten Belüftungssystemen ist außer dem auch, dass deren Einbau aufgrund der Vielzahl an Komponenten (Rohrleitungen, Schlitze bzw. Düsen, Verstellmechanismen etc.) mit erheblich Kosten und aufgrund des meist begrenz ten Bauraums im Fahrzeug mit einem hohen Montageaufwand verbunden ist.

Entsprechend besteht in diesem Zusammenhang ein Bedarf an einer Fahrzeugbelüftung, mit der die Nachteile der bisherigen Systeme vermieden werden. Insbesondere liegt der Erfindung dabei die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige und einfach anzubringende bzw. auszutau schende Belüftungsvorrichtung für einen Fahrzeuginnenraum bereitzustellen, mittels derer das Auftreten von Zugluft im Innenraum des Fahrzeugs möglichst vermieden werden kann.

Diese Aufgaben werden durch eine Vorrichtung sowie ein Fahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Er findung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschrei bung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Luftverteilung im Innenraum eines Fahrzeugs, z. B. zur Luftverteilung im Innenraum eines Stadt- und/oder Reisebusses, umfasst zunächst eine Luft versorgungseinrichtung zur Förderung von Luft. Diese kann beispielsweise ein Gebläse, ein Lüfter, ein Ventilator und/oder eine sonstige im Stand der Technik bekannte Vorrichtung zum gerichteten Bewegen und/oder Verteilen von Luft sein. Bevorzugt soll es sich bei der Luftver sorgungseinrichtung um eine Luftversorgungseinrichtung zur Förderung und Bereitstellung temperierter, d. h. insbesondere gekühlter, Luft handeln. Dazu kann die Luftversorgungsein richtung beispielsweise eine entsprechende Heiz- und/oder Kühleinrichtung zum Temperieren der geförderten Luft umfassen und/oder als Teil einer Klimaanlage für ein Fahrzeug ausgebil det sein.

Um die geförderte und ggf. temperierte Luft schließlich dem Innenraum des Fahrzeugs zuzu führen, umfasst die Vorrichtung ferner eine, vorzugsweise im Fahrzeuginnenraum angeord nete, textile Luftverteilungseinrichtung. Diese ist mit der vorgenannten Luftversorgungseinrich tung, beispielsweise mittels Rohrleitungen, fluidisch verbunden und ausgebildet, von der Luft versorgungseinrichtung geförderte Luft, vorzugsweise flächig, an den Innenraum des Fahr zeugs abzugeben. Dazu kann die textile Luftverteilungseinrichtung beispielsweise als eine, den Fahrzeughimmel ausbildende, Decken-Innenraumverkleidung des Fahrzeugs ausgeführt sein. Mit anderen Worten soll die Belüftung des Innenraums nicht mittels gebündelter Luft ströme aus Düsen, Schlitzen etc. erfolgen, die dann meist stark lokalisiert auf den Körper der Fahrgäste treffen, was mitunter von diesen als unangenehm empfunden wird, sondern über einen, bevorzugt über eine möglichst große Fläche im Fahrzeuginnenraum verteilten, luft durchlässigen und/oder porösen Faserstoff. Hierbei sei erwähnt, dass die textile Luftvertei lungseinrichtung dabei durchaus - wie später noch genauer ausgeführt werden wird - zusätz lich auch nicht-textile Komponenten umfassen kann, jedoch soll in allen Fällen die Luftabgabe an den Fahrzeuginnenraum bzw. die luftverteilende Funktion der Luftverteilungseinrichtung mittels eines Textils, bevorzugt mittels eines verspinnbare Natur- und/oder Chemiefasern auf weisenden Stoffs, erfolgen.

Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die textile Luftverteilungseinrichtung ein Ab standstextil umfasst. Das Abstandstextil soll dabei zwei textile Grundflächen (teilweise auch als Decklagen bezeichnet) aufweisen, die durch eine Mehrzahl von die beiden Grundflächen verbindenden Abstandsfäden (teilweise auch als Polfäden oder Verbindungsfäden bezeich net) auf Distanz gehalten werden. Wie nachfolgend noch eingehender erläutert, können der artige - bislang bevorzugt in Matratzen, Polstermöbeln oder technischer Bekleidung einge setzte - Abstandstextile dabei je nach gewünschter Anwendung in ihrer Struktur variiert wer den. So können beispielsweise die abstandshaltenden Polfäden und die jeweiligen Grundflä chen aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein und/oder eine unterschiedliche Dicke bzw. Steifigkeit aufweisen. Zudem oder alternativ können die Decklagen als im Wesentlichen offene Strukturen oder als relativ dicht geschlossene Flächen ausgebildet sein.

All diesen Ausführungen ist dabei gemeinsam, dass durch die beabstandete Schichtstruktur bzw. Sandwichstruktur des Abstandstextils insgesamt eine hohe Luftdurchlässigkeit bzw. gute Durchströmbarkeit gewährleistet wird, wobei die Polfäden auf vorteilhafte Weise für eine dif fuse Luftverteilung sorgen. Zudem wird dabei aufgrund der, im Gegensatz zu Schaumstoff oder anderen „dichten“ Porenmaterialien, relativ offenen Sandwichstruktur auf vorteilhafte Weise ein Ansammeln großer Feuchtigkeitsmengen vermieden. Entsprechend kann so eine möglichst großflächige Luftabgabe mit, im Vergleich zu üblichen Düsenöffnungen, entspre chend verringerten Ausströmgeschwindigkeiten ermöglicht werden, sodass eine Belüftung bzw. Klimatisierung des Innenraums ohne - von Insassen oftmals als unangenehm empfun dene - Zugluft erreicht werden kann. Weiterhin kann der textile Stoff hierbei auch eine schall dämpfende Funktion übernehmen und kann zudem einfach, beispielsweise mittels Reiß- und/oder Klettverschlussverbindungen, im Innenraum angebracht werden.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung kann die textile Luftverteilungseinrichtung und/oder das Abstandstextil als eine, vorzugsweise für Fahrzeuginsassen sichtbare, Innenraumverklei dung des Fahrzeugs ausgebildet sein. Hierbei soll der Ausdruck„Innenraumverkleidung” sämt liche Teile umfassen, die Oberflächen im Innenraum eines Fahrzeugs bilden können. So kann die textile Luftverteilungseinrichtung beispielsweise als eine Boden-, Tür-, Wand- und/oder Decken-Innenraumverkleidung des Fahrzeugs ausgebildet sein. Zudem oder alternativ kann es sich bei der Innenraumverkleidung - welche auch als nichttragende Verblendung bezeich net werden kann - auch um eine Verkleidung eines Armaturenbretts, einer Armauflage oder ähnlicher Interieurteile handeln. Vorzugsweise ist die textile Luftverteilungseinrichtung dabei derart im Inneren des Fahrzeugs (z. B. an einem Karosserieteil, am Fahrzeugrahmen oder dergleichen) angebracht, dass eine der Grundflächen des Abstandstextils dem Innenraum zu gewandt ist. Neben einer platzsparenden Integration der Fahrzeugbelüftung in Innenraum strukturen des Fahrzeugs ermöglichen die vielfältigen Ausgestaltungsmöglichkeiten von Tex tilen hierbei zudem auf vorteilhafte Weise eine hohe Flexibilität bei der Verkleidungs- bzw. Belüftungsgestaltung.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Abstandstextil ein Abstandsgewirke, ein Abstandsgestrick und/oder ein Abstandsgewebe sein. Hierbei soll - gemäß dem üblichen Ver ständnis - unter einem Abstandsgewirke bzw. Abstandsgestricke jeweils ein textiler Stoff ver standen werden, bei dem die beiden, durch die abstandshaltenden Verbindungsfäden sowohl zusammen- als auch auf Distanz gehaltenen, Grundflächen durch Maschenbildung auf einer Wirk- bzw. Strickmaschine hergestellt wurden. Während beim Stricken eine Masche neben der anderen hergestellt wird, d. h. der Faden horizontal entlang einer Maschenreihe verläuft, bildet der Faden bei Wirkwaren allerdings übereinanderstehende Maschen, d. h., der Faden verläuft senkrecht und bildet mit dem benachbarten Faden ein Maschenstäbchen. Unter einem Abstandsgewebe soll hingegen ein textiler Stoff verstanden werden, dessen Grundflächen durch Weben, d. h. durch die senkrechte und waagrechte Verkreuzung zweier Fadensysteme (Kette und Schuss), und damit nicht durch Maschenbildung erzeugt werden. Unabhängig von der konkreten Herstellungsform ist dabei allen Ausführungsformen die beabstandete Schichtstruktur bzw. Sandwichstruktur gemeinsam, die für eine hohe Luftdurchlässigkeit bzw. gute Durchströmbarkeit sorgt. Entsprechend kann das Abstandstextil insgesamt auch als luft durchlässiges Abstandstextil bezeichnet werden.

Um in verschiedenen Bereichen des Fahrzeuginnenraums - beispielsweise bei einem Omni bus im Bereich der Sitzreihen und im Bereich des Mittelgangs und/oder im Bereich des Fah rersitzes und im Bereich des Fahrzeughecks - eine unterschiedlich starke Belüftung und/oder Klimatisierung zu erreichen, kann die textile Luftverteilungseinrichtung gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung eine Strukturierung zur räumlich variierenden Luftabgabe - bezüglich des Fahrzeuginnenraums - umfassen. Mit anderen Worten kann die textile Luftverteilungsein richtung über ihre Fläche nicht homogen ausgebildet sein und/oder über ihre Fläche zumindest zwei Bereiche mit unterschiedlicher Beschaffenheit aufweisen. Lediglich beispielhaft kann die Strukturierung z. B. in Form einer örtlich variierenden Dichte der Abstandsfäden des Ab- standstextils realisiert werden, wobei auf mögliche weitere Formen bzw. Ausführungen der Strukturierung im Folgenden noch genauer eingegangen werden soll.

So kann die Strukturierung der textilen Luftverteilungseinrichtung beispielsweise eine räumli che Variation einer Dicke, einer Porosität und/oder einer Materialzusammensetzung (z. B. Po lyester Polyamid) des Abstandstextils umfassen, wobei auch hier unter einer„räumlichen Variation“ - in Hinblick auf die grundeigene Schicht- bzw. Sandwichstruktur des Abstandstex tils entlang seiner Dicke - vorrangig eine Variation über die Fläche des Abstandstextils ver standen werden soll. Lediglich beispielhaft kann zur Realisierung der vorstehend erwähnten räumlich variierenden Porosität des Abstandstextils z. B. eine Garnart, eine Fadendichte, eine Maschendichte, eine Webtechnik und/oder eine Maschenbindung über die Fläche des Ab standstextils örtlich unterschiedlich gewählt bzw. ausgebildet sein. Zudem oder alternativ kann die Strukturierung auch eine räumliche Variation einer Dichte, ei ner Winkellage, einer Steifigkeit und/oder einer Feinheit der Abstandsfäden umfassen. We im Textilbereich üblich, kann dabei unter der Feinheit ein Maß für eine Dicke, einen Durchmesser und/oder eine Stärke der Abstandsfäden verstanden werden. Bzw. anders ausgedrückt kann die Strukturierung entsprechend auch eine räumliche Variation einer Dicke, eines Durchmes sers und/oder einer Stärke der Abstandsfäden umfassen.

Neben der vorstehend beschrieben„flächigen“ Strukturierung der textilen Luftverteilungsein richtung, um dadurch beispielsweise über den Dachbereich eine variierenden Luftabgabe zu erreichen, können - nach einem weiteren Aspekt der Erfindung - auch die beiden Grundflä chen des Abstandstextils eine unterschiedliche Beschaffenheit und/oder eine unterschiedliche Luftdurchlässigkeit aufweisen. Mit anderen Worten kann das Abstandstextil bezogen auf seine Dickenrichtung, d. h. entlang seiner Sandwichstruktur bzw. Schichtung, eine asymmetrische Struktur aufweisen. So kann z. B. die zum Innenraum gerichtete Grundfläche des Abstandstex tils eine höhere Porosität bzw. Luftdurchlässigkeit als die nach außen gerichtete Grundfläche besitzen, sodass - bei einem„seitlichen“ Einleiten von Luft in das Abstandstextil - bevorzugt eine Luftabgabe an den Innenraum erfolgt. Zudem oder alternativ kann die unterschiedliche Beschaffenheit der Grundflächen auch in Hinblick auf ästhetische Gesichtspunkte gewählt werden. Beispielsweise kann die für Insassen sichtbare Grundfläche optisch ansprechend ge staltet sein, während die zugehörige„rückseitige“ Grundfläche lediglich zweckdienlich ausge staltet ist. Zur Realisierung der vorgenannten unterschiedlichen Beschaffenheit und/oder Luft durchlässigkeit der Grundflächen sind dabei dem Fachmann eine Reihe von - teilweise im Zusammenhang mit der flächigen Strukturierung bereits erwähnten - Möglichkeiten zur Vari ation von Stoffeigenschaften bekannt. Lediglich beispielhaft sei hier ein Variieren einer Dicke, einer Materialzusammensetzung, einer verwendeten Garnart, einer Fadendichte, einer Ma schendichte, einer Webtechnik und/oder einer Maschenbindung der beiden Grundflächen des Abstandstextils erwähnt. Neben der vorstehend erwähnten unterschiedlichen Beschaffenheit und/oder unterschiedlichen Luftdurchlässigkeit der Grundflächen können diese - falls zweck dienlich - jedoch auch dieselbe Beschaffenheit und/oder Luftdurchlässigkeit aufweisen.

Um neben der Belüftung des Fahrzeuginnenraums zusätzlich auch ein Erwärmen des Innen raums zu ermöglichen, kann das Abstandstextil gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung zumindest bereichsweise mit einer beheizbaren Textillage, vorzugsweise einem beheizbaren Textilvlies, versehen sein. Mit anderen Worten kann das Abstandstextil zumindest bereichs weise eine, vorzugsweise flexible, textile Heizung umfassen. Beheizbare Textile dieser Art sind dabei grundsätzlich im Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise von der roma Strickstoff-Fabrik Rolf Mayer GmbH & Co. KG sowie der Amann & Söhne GmbH & Co. KG kommerziell vertrieben. Das Funktionsprinzip dieser Materialien basiert hierbei darauf, dass der Faserstoff (z. B. ein Vliesstoff) teilweise elektrisch leitfähige (z. B. galvanisierte oder mit Carbonpartikeln versehene) Fasern und/oder Garne umfasst, die sich bei einem Stromdurch fluss erwärmen. Neben dem eben erwähnten zusätzlichen Anbringen entsprechend beheizba rer Textile bzw. Stoffe am Abstandstextil können die elektrisch leitfähigen Fasern und/oder elektrisch leitfähigen Garne zudem oder alternativ auch direkt in das Abstandstextil einge bracht sein. Mit anderen Worten kann die textile Heizung somit auch in das Abstandstextil integriert sein. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch eine möglichst unmittelbare und damit ef fektive Wärmeabgabe an die in den Fahrzeuginnenraum strömende Luft ermöglicht werden, wobei aufgrund der geringen Transportwege durch das Abstandstextil Wärmeverluste weitest gehend vermieden werden können.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die beheizbare Textillage hierbei vollflächig beheizbar und/oder luftundurchlässig sein. Der Ausdruck„vollflächig beheizbar“ soll hierbei angeben, dass die entsprechende Textillage - bei makroskopischer Betrachtung - über ihre gesamte Fläche, vorzugsweise homogen, beheizbar ist. Ferner soll der Begriff „luftundurch lässig“ als im Wesentlichen„luftdicht“ verstanden werden. Mit anderen Worten kann die be heizbare Textillage gemäß dieser Ausführungsform nur eine geringe bzw. vernachlässigbare Luftdurchlässigkeit aufweisen, was lediglich beispielhaft durch ein entsprechendes Imprägnie ren und/oder Beschichten der beheizbaren Textillage (z. B. Kunstharz) erzielt werden kann. Zudem oder alternativ kann die beheizbare T extillage auch eine wärmeisolierende Lage und/o der eine wärmeisolierende Beschichtung umfassen. Der Ausdruck„wärmeisolierend“ soll letzt lich angeben, dass die entsprechende Lage und/oder Beschichtung lediglich eine geringe Wär meleitfähigkeit besitzt bzw. Wärme nur sehr schlecht leitet. Der Vorteil dieser Ausführungen liegt hierbei darin, dass neben der Möglichkeit der Erwärmung der ins Fahrzeuginnere einge- brachten Luft gleichzeitig auch ein gerichtetes Verteilen dieser warmen Luft ermöglicht wird, beispielsweise indem eine der Grundflächen des Abstandstextils mit einem luftundurchlässi gen beheizbaren Textilvlies versehen wird, welches eine wärmeisolierende Beschichtung um fasst, sodass - bei einem„seitlichen“ Einleiten von Luft in das Abstandstextil - bevorzugt ein Eintrag von Luft und/oder Wärme ins Fahrzeuginnere erfolgt.

Um generell und insbesondere im Fall, dass die textile Luftverteilungseinrichtung als großflä chiges Innenraumverkleidungsteil (z. B. als Fahrzeughimmel) ausgebildet ist, die Stabilität der textilen Luftverteilungseinrichtung zu erhöhen, kann diese gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung zumindest ein versteifendes Strukturelement umfassen. Diese zumindest bereichs weise zur Versteifung und/oder zur Ableitung von Lasten dienende Komponente kann dabei auch als Tragglied oder Stützstruktur bezeichnet werden und z. B. in Form eines zusätzlichen an bzw. in der textilen Luftverteilungseinrichtung angebrachten Trägers ausgebildet sein. Zu dem oder alternativ kann das versteifende Strukturelement auch Teil der textilen Luftvertei lungseinrichtung selbst sein - beispielsweise in Form einer lokalen Verdickung sodass zur Erzielung einer versteifenden Wirkung kein separates Bauteil an der Luftverteilungseinrichtung montiert werden muss. Neben den vorgenannten Möglichkeiten zur Realisierung des verstei fenden Strukturelements soll im Folgenden noch auf weitere Formen bzw. Ausführungen die ses Bauteils eingegangen werden.

So kann nach einem weiteren Aspekt der Erfindung das zumindest eine versteifende Struktur element einen, in das Abstandstextil eingebrachten, Profilträger umfassen. Dieser kann z. B. aus Aluminium gefertigt sein und zudem oder alternativ beispielsweise als Vierkantrohr, Rund rohr, Doppel-T-Träger oder aber als Träger mit einem U-, C- oder Wnkelprofil ausgebildet sein. Zum Einbringen des Profilträgers in das Abstandstextil kann das Abstandstextil eine vor bestimmte Aussparung in den Abstandsfäden bzw. eine vorbestimmte Aussparung in der, die beiden Grundflächen verbindenden, Schicht aus Abstandsfäden umfassen, in welche der ent sprechende Profilträger eingeschoben werden kann. Alternativ kann der Profilträger jedoch auch bereits bei der Herstellung des Abstandstextil in dieses eingearbeitet bzw. integriert wer den. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch eine Versteifung des Abstandstextils erreicht wer den, bei der die Optik des Abstandstextils - insbesondere bei einer Verwendung als Innen raumverkleidung - nicht beeinträchtigt wird, da das zumindest eine versteifende Strukturele ment von den beiden textilen Grundflächen verdeckt wird.

Zudem oder alternativ kann das zumindest eine versteifende Strukturelement einen, einen Randbereich des Abstandstextils zumindest abschnittsweise umgebenden, Rahmen umfas sen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Randbereich dabei um einen Randbereich des Abstandstextils, an welchen die Abstandsfäden offen liegen, d. h. die Sandwichstruktur sicht bar ist. Für eine möglichst hohe Stabilität der resultierenden Struktur kann der vorgenannte Rahmen bevorzugt den kompletten Randbereich des Abstandstextils umgeben, und/oder der Rahmen kann - ähnlich einem Fachwerk - als Rahmengerippe ausgebildet sein, dessen Zwi schenräume vollständig durch das Abstandstextil ausgefüllt sind. Alternativ kann der Rahmen, der auch als Einfassung bezeichnet werden kann, jedoch auch nur in bestimmten Randberei chen, z. B. an zwei gegenüberliegenden Rändern, des Abstandstextils angeordnet sein. Im Gegensatz zur Integration des versteifenden Strukturelements in das Abstandstextil ermög licht die Ausführung als Rahmen bzw. Einfassung auf vorteilhafte Weise ein einfaches (nach trägliches) Anbringen der Versteifung an ein bereits bestehendes Abstandstextil, beispiels weise mittels einer Klebeverbindung.

Zudem oder alternativ kann das zumindest eine versteifende Strukturelement eine zumindest bereichsweise, vorzugsweise vollflächig, mit einer der Grundflächen des Abstandstextils ver bundene Trägerschale umfassen. Das Verbinden der Grundfläche des Abstandstextils mit der - auch als Trägerkonstruktion bezeichneten - Trägerschale kann dabei z. B. durch Aufkleben, Aufschmelzen und/oder Aufspritzen erfolgen, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass die Trä gerschale als eine aufgespritzte Kunststoff-Trägerschale ausgebildet ist. Mit anderen Worten kann das Abstandstextil gemäß dieser Ausführungsform eine durch die freie Grundfläche ge bildete und bevorzugt zum Innenraum ausgerichtete luftdurchlässige Vorderseite sowie eine durch die an der Trägerschale befestigte Grundfläche gebildete luftundurchlässige Rückseite umfassen. Der Vorteil dieser - bezogen auf die Dickenrichtung des Abstandstextils - stark asymmetrischen Ausgestaltung ist dabei, dass, insbesondere falls ein„seitliches“ Einleiten von Luft in das Abstandstextil vorgesehen ist, auf einfache Weise sowohl eine Stabilisierung der textilen Luftverteilungseinrichtung als auch eine gerichtete Luftabgabe ermöglicht wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die textile Luftverteilungseinrichtung und/oder das Abstandstextil als selbsttragendes Formteil ausgebildet sein. Bevorzugt kann es sich bei dem selbsttragenden Formteil dabei um ein selbsttragendes Formteil zum Einbau als Boden-, Tür-, Wand- und/oder Decken-Innenraumverkleidung im Fahrzeug handeln. Unter dem Begriff„selbsttragend“ soll hierbei verstanden werden, dass das entsprechende Formteil ausgebildet ist, sich selbst zu stützen. Mit anderen Worten soll das entsprechende Formteil ohne zusätzliche - d. h. nicht zu der Luftverteilungseinrichtung bzw. dem Abstandstextil selbst gehörende - Stützen, Träger oder ähnliche Versteifungen Stabilität besitzen. Auf vorteilhafte Weise wird dadurch ein einfaches Anbringen der textilen Luftverteilungseinrichtung im Fahr zeuginnenraum ermöglicht.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die textile Luftverteilungseinrichtung auf vor teilhafte Weise auch zur Halterung zumindest einer Sensoreinrichtung dienen. Dazu kann die textile Luftverteilungseinrichtung eine, vorzugsweise in das Abstandstextil integrierte, Sen- soreinrichtung umfassen, wobei es sich hierbei bevorzugt um eine Sensoreinrichtung zum Er fassen einer Luftfeuchtigkeit, einer Personenzahl im Innenraum, einer Sitzplatzbelegung und/oder einer Innenraumtemperatur handelt. Hierbei kann die Sensoreinrichtung am Ab standstextil befestigt sein und/oder - ähnlich wie im Fall der Profilträger - in entsprechenden Aussparungen der Abstandsfäden angeordnet sein. Entsprechend kann die Sensoreinrichtung - beispielsweise falls diese als eine Kameraeinrichtung ausgebildet ist - vom Innenraum des Fahrzeugs sichtbar sein und/oder in direkter Sichtverbindung zum Innenraum stehen oder aber, falls die Sensoreinrichtung z. B. als ein Hygrometer oder eine Infrarotkamera ausgebildet ist, zwischen den beiden textilen Grundflächen angeordnet sein und somit vom Innenraum nicht sichtbar sein. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch ein platzsparendes und unauffälliges Erfassen von Parametern, wie z. B. der Innenraumtemperatur, ermöglicht werden, die z. B. für eine mögliche Steuerung und/oder Regelung der Belüftung bzw. Klimatisierung des Innen raums benötigt werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die textile Luftverteilungseinrichtung eine, vorzugsweise in das Abstandstextil integrierte, Beleuchtungseinrichtung (z. B. LED-Leuchtmit- tel) umfassen. Die Beleuchtungseinrichtung kann dabei am Abstandstextil befestigt sein und/oder in entsprechenden Aussparungen, z. B. in Aussparungen der Abstandsfäden, ange ordnet sein, wodurch auf vorteilhafte Weise eine effiziente Mehrfachnutzung der textilen Luft verteilungseinrichtung sowohl zur Belüftung als auch zur Halterung erreicht werden kann.

Um in diesem Zusammenhang die Montage bzw. den Verkabelungsaufwand weiter zu verein fachen, kann die Beleuchtungseinrichtung - nach einem weiteren Aspekt der Erfindung - in Form eines Leuchttextils ausgebildet sein. Vorzugsweise umfasst das Leuchttextil dazu ein selbstleuchtendes Garn und/oder in ein leitfähiges Garn integrierte Lichtemittierende-Dioden (LEDs), Organische-Lichtemittierende-Dioden (OLEDs) und/oder Polymere-Lichtemittierende- Dioden (PLEDs). Zudem oder alternativ kann das Leuchttextil auch Lichtwellenleiter-Fila- mente, beispielsweise aus PMMA, umfassen, in die Licht einer Lichtquelle eingekoppelt wer den kann. Die eben genannten Leuchttextile sind dabei grundsätzlich im Stand der Technik bekannt, wobei das selbstleuchtende und/oder leitfähige Garn beispielsweise in eine textile Fläche gewebt, gewirkt, gestrickt und/oder gestickt sein kann. Ähnlich wie im Zusammenhang mit der textilen Heizung bereits erläutert, kann dabei auch hier das Leuchttextil eine zusätzlich am Abstandstextil angebrachte Komponente sein und/oder direkt in das Abstandstextil inte griert sein, beispielsweise indem in das Abstandstextil vorstehend erwähnte selbstleuchtende Fasern eingebracht sind. io

Um weiterhin auf einfache Weise eine Luft- und/oder Wärmeführung durch das Abstandstextil zu ermöglichen, kann dieses - gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung - zumindest be reichsweise mit einer luftundurchlässigen und/oder wärmeisolierenden Folie, einem luftun durchlässigen und/oder wärmeisolierenden Textil und/oder mit einer luftundurchlässigen und/oder wärmeisolierenden Beschichtung versehen sein. So kann beispielsweise auf einer der Grundflächen des Abstandstextils eine luftundurchlässige Folie befestigt (z. B. aufgeklebt) sein, um dadurch eine, vorzugsweise zum Innenraum, gerichtete Luftabgabe zu realisieren. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch insgesamt eine Luft bzw. Wärme abschirmende Funktion in das Abstandstextil integriert werden.

Neben der Vorrichtung zur Luftverteilung im Innenraum eines Fahrzeugs betrifft die Erfindung ferner auch ein Fahrzeug, aufweisend eine derartige Vorrichtung zur Luftverteilung wie in die sem Dokument beschrieben. Prinzipiell kann es sich bei dem Fahrzeug dabei um ein Land fahrzeug (z. B. um einen Omnibus), ein Wasserfahrzeug (z. B. ein Schiff) und/oder um ein Luftfahrzeug (z. B. ein Flugzeug) handeln.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann das Fahrzeug insbesondere ein Personenkraftwa gen, ein Nutzfahrzeug (wie z. B. ein Lastkraftwagen oder eine Zugmaschine) und/oder Fahr zeug zur Personenbeförderung (wie beispielsweise ein Omnibus, Flugzeug oder Schienen fahrzeug) sein. Da gerade die letztgenannten Fahrzeuge zur Personenbeförderung oftmals große Innenräume aufweisen, kann hier durch den Einsatz einer textilen Luftverteilungsein richtung auf einfache und kostengünstige Weise auch bei geringer Luftförderleistung eine aus reichende Luftverteilung über große Flächen ermöglicht werden, bei der aufgrund der verrin gerten Ausströmgeschwindigkeiten Zugluft vermieden werden kann.

Um auf vorteilhafte Weise eine zonal bzw. bereichsweise unterschiedliche Belüftung des In nenraums zu ermöglichen, beispielsweise weil sich gerade in einem hinteren Fahrzeugbereich keine Personen befinden und dort somit aktuell keine Luftumwälzung benötigt wird, kann das Fahrzeug - nach einem weiteren Aspekt der Erfindung - eine modulare und/oder segmentierte Belüftung aufweisen. Hierzu kann das Fahrzeug zumindest zwei Vorrichtungen zur Luftvertei lung, wie in diesem Dokument beschrieben, umfassen, wobei die zumindest zwei Vorrichtun gen jeweils bestimmten, d. h. zuvor festgelegten, Bereichen des Innenraums zugeordnet sein können. Dazu können die textile Luftverteilungseinrichtung der entsprechenden Vorrichtun gen, die in diesem Zusammenhang auch als Module zur Luftverteilung bezeichnet werden können, beispielsweise an verschiedenen Stellen (z. B. in einem Front- und Heckbereich) im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet sein. Mit anderen Worten können die zumindest zwei Vorrichtungen zur Luftverteilung ausgebildet sein, Luft vorranging nur an einen bestimmten Teilbereich des Fahrzeuginnenraums abzugeben. Darüber hinaus kann das Fahrzeug eine Steuereinrichtung umfassen, die ausgebildet ist, die zumindest zwei Vorrichtungen für eine unterschiedliche Belüftung der bestimmten Bereiche des Innenraums verschieden anzusteu ern. Dies kann beispielsweise über eine Variation der Förderleistung der jeweiligen Luftversor gungseinrichtungen erfolgen. Zudem oder alternativ können jedoch auch - jeweils einer Vor richtungen zugeordnete - Stellelemente, wie Drosseln oder Klappen vorgesehen sein, die durch die Steuereinrichtung angesteuert werden. Neben einer zonal unterschiedlichen Belüf tung des Innenraums kann - falls die Vorrichtungen über entsprechende Heiz- bzw. Kühlein richtungen verfügen - bevorzugt auch eine zonal unterschiedliche Temperierung bzw. Klima tisierung erfolgen. Beispielsweise kann eine unterschiedliche zonale Temperierung bzw. Kli matisierung in Abhängigkeit davon erfolgen, wie viele Personen sich aktuell in einem bestimm ten Bereich des Fahrzeugs befinden. So kann z. B. in einem Bereich, in dem sich aktuell viele Fahrgäste aufhalten, zur Kompensation der von diesen dort eingebrachten Wärme Luft mit einer im Vergleich zum übrigen Fahrzeug leicht niedrigeren Temperatur eingebracht werden. Dazu kann die Steuereinrichtung zusätzlich ausgebildet sein, die zumindest zwei Vorrichtun gen, d. h. insbesondere die entsprechenden Heiz- bzw. Kühleinrichtungen, für eine unter schiedliche Temperierung der bestimmten Bereiche des Innenraums verschieden anzusteu ern.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann dabei die textile Luftverteilungseinrichtung und/oder das Abstandstextil ein Teil einer sich über mehrere Sitzreihen erstreckenden und den Fahrzeughimmel bildenden Decken-Innenraumverkleidung des Fahrzeugs sein. Bevorzugt ist dabei die textile Luftverteilungseinrichtung bzw. das Abstandstextil derart im Inneren des Fahr zeugs angebracht, dass eine der Grundflächen des Abstandstextils dem Innenraum zuge wandt ist. Mit anderen Worten kann eine der Grundflächen des Abstandstextils somit zumin dest bereichsweise die für Insassen des Fahrzeugs sichtbare Fahrzeugdecke bilden. Zusätz lich kann die textile Luftverteilungseinrichtung bzw. das Abstandstextil hierbei auch als Teil einer, sich vorzugsweise über mehrere Sitzreihen erstreckenden, Boden oder Wand-Innen- raumverkleidung des Fahrzeugs ausgebildet sein. Neben einer platzsparenden Integration der Fahrzeugbelüftung in Innenraumstrukturen des Fahrzeugs ermöglichen die vielfältigen Ausge staltungsmöglichkeiten von Textilen hierbei zudem auf vorteilhafte Weise eine hohe Flexibilität bei der Verkleidungs- bzw. Belüftungsgestaltung. Um neben der Belüftung des Fahrzeuginnenraums auf vorteilhafte Weise auch eine Tempe rierung und/oder Klimatisierung zu erreichen, kann gemäß einem weiteren Aspekt der Erfin dung die Vorrichtung zur Luftverteilung im Innenraum ein Teil einer Klimaanlage des Fahr zeugs sein. Hierbei kann mittels der Luftversorgungseinrichtung und/oder der Vorrichtung selbst temperierte, d. h. erwärmte und/oder gekühlte, Luft bereitstellbar sein, die über das Ab standstextil in den Innenraum geleitet wird. Beispielsweise kann in diesem Zusammenhang die Luftversorgungseinrichtung als eine Luftversorgungseinrichtung zur Förderung und Bereit stellung temperierter, vorzugsweise gekühlter, Luft ausgebildet sein. Zudem oder alternativ kann die Vorrichtung selbst auch eine entsprechende Heizeinrichtung, z. B. in Form eines am Abstandstextil angebrachten beheizbaren Textilvlieses und/oder in das Abstandstextil inte grierter elektrisch leitfähiger Fasern, umfassen.

Um auf vorteilhafte Weise eine einfache und schnelle Anbringung der Vorrichtung zur Luftver teilung am Fahrzeug, d. h. insbesondere im Fahrzeuginnenraum, zu ermöglichen, kann nach einem weiteren Aspekt der Erfindung das Abstandstextil mittels einer Kederverbindung, eines Reißverschlusses, eines Klettverschlusses und/oder mittels einer Profilschiene am Fahrzeug befestigt sein. Zudem oder alternativ können auch weitere, dem Fachmann geläufige, Verbin dungsarten, beispielsweise mittels Druckknöpfen, Halteklemmen und/oder Klebeverbindun gen, verwendet werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.

Die zuvor beschriebenen Aspekte und Merkmale der Erfindung sind dabei beliebig miteinander kombinierbar. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Be zugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 A: eine stark vereinfachte schematische Darstellung einer Luftverteilungseinrichtung für ein Fahrzeug, wie sie im Stand der Technik verwendet wird;

Figur 1 B eine stark vereinfachte schematische Darstellung einer textilen Luftverteilungsein richtung für ein Fahrzeug gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;

Figur 2A eine schematische Detaildarstellung einer textilen Luftverteilungseinrichtung für ein

Fahrzeug in Seitenansicht gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;

Figur 2B eine schematische Detaildarstellung einer textilen Luftverteilungseinrichtung für ein

Fahrzeug in Seitenansicht gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung; Figur 3 eine schematische Darstellung eines Dachbereichs eines Fahrzeugs mit einer tex tilen Luftverteilungseinrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfin dung;

Figur 4A eine schematische Darstellung einer textilen Luftverteilungseinrichtung gemäß ei ner fünften Ausführungsform der Erfindung;

Figur 4B eine schematische Darstellung einer textilen Luftverteilungseinrichtung gemäß ei ner sechsten Ausführungsform der Erfindung; und

Figur 5 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Vorrichtung zur Luftver teilung im Innenraum gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.

Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind dabei in allen Figuren mit denselben Be zugszeichen bezeichnet und zum Teil nicht gesondert beschrieben.

Die Figuren 1A und 1 B zeigen eine stark vereinfachte Gegenüberstellung der grundlegenden Funktionsweise von Luftverteilungseinrichtungen 3 im Kraftfahrzeugbereich, wie sie bislang im Stand der Technik verwendet werden (Figur 1A), sowie gemäß einer Ausführungsform der Erfindung (Figur 1 B). Die in Figur 1A gezeigte übliche Ausführung einer Luftverteilungseinrich tung 3 im Kraftfahrzeugbereich umfasst dabei in der Regel stark lokalisierte Luftauslässe 3a, z. B. in Form von Gittern oder Schlitzen, im Interieur 3b. Um mittels dieser begrenzten Öffnun gen eine ausreichende Belüftungswirkung im Innenraum 1 des Fahrzeugs 20 zu erzielen, weist die von den entsprechenden Luftauslässen 3a abgegebene Luft bzw. der abgegebene Luftstrom L oftmals eine hohe Ausströmungsgeschwindigkeit auf, was von Insassen mitunter als unangenehm empfunden wird.

Demgegenüber sieht die in Figur 1 B gezeigte erfindungsgemäße Lösung eine möglichst groß flächige Luftabgabe über eine textile, d. h. über eine im Wesentlichen aus Textil bzw. Stoff bestehenden, Luftverteilungseinrichtung 3 vor. Die textile Luftverteilungseinrichtung 3 weist dabei ein Abstandstextil 4 auf, welches zwei textile Grundflächen 4a, 4b umfasst, die durch eine Mehrzahl von die beiden Grundflächen 4a, 4b verbindenden Abstandsfäden 4c auf Dis tanz gehalten werden. Beispielsweise kann das Abstandstextil hierbei ein Abstandsgewirke, ein Abstandsgestrick und/oder ein Abstandsgewebe sein. In allen Fällen wird durch die beab- standete Schichtstruktur bzw. Sandwichstruktur des Abstandstextils 4 eine hohe Luftdurchläs sigkeit bzw. gute Durchströmbarkeit gewährleistet, wodurch die Luftverteilung nicht länger - bislang wie meist üblich - über den Luftdruck geregelt werden muss. Gleichzeitig kann dabei aufgrund der insgesamt offenen Struktur ein Ansammeln großer Feuchtigkeitsmengen in der Luftverteilungseinrichtung 3 vermieden werden. Im Vergleich zu üblichen Schlitz- bzw. Düsen öffnungen, d. h. stark lokalisierten Luftauslässe 3a wie in Figur 1A, kann somit ein möglichst großflächiger Luftstrom L mit verringerten Ausströmgeschwindigkeiten erzeugt werden, so- dass eine Belüftung des Innenraums 1 ohne - von Insassen oftmals als unangenehm empfun dene - Zugluft erreicht werden kann.

Figur 2A zeigt eine schematische Detaildarstellung einer textilen Luftverteilungseinrichtung 3 für ein Fahrzeug 20 in Seitenansicht gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Auch hier umfasst die textile Luftverteilungseinrichtung 3 als grundlegende Komponente ein Abstandstextil 4, bei dem zwei textile Grundflächen 4a, 4b durch abstandshaltende Verbin dungsfäden 4c sowohl zusammen- als auch auf Distanz gehalten werden. Vorliegend sind in das Abstandstextil 4 - genauer gesagt in Aussparung der die beiden Grundflächen verbinden den Schicht aus Abstandsfäden 4c - versteifende Strukturelemente 6 in Form von Rundrohren (z. B. aus Aluminium) eingebracht. Alternativ können diese versteifenden Strukturelemente 6 jedoch auch in Form anderer Profilträger, beispielsweise in Form von Vierkantrohren, Doppel- T-Trägern oder aber als Träger mit U-, C- oder Winkelprofil, ausgebildet sein. Auf vorteilhafte Weise lässt sich durch die Integration derartiger Strukturelemente 6 in das Abstandstextil 4 insgesamt die Stabilität der textilen Luftverteilungseinrichtung 3 erhöhen, sodass auch die Ausbildung großflächiger textiler Konstruktionen zur Luftverteilung ermöglicht wird. Weiterhin wird durch die hier gezeigte Integration der versteifenden Strukturelemente 6 die Optik des Abstandstextils 4 nicht beeinträchtigt, da die entsprechenden Profilträger von den beiden tex tilen Grundflächen 4a, 4b nach außen verdeckt werden, was gerade bei einer Verwendung der textilen Luftverteilungseinrichtung 3 als Innenraumverkleidung eines Fahrzeugs Vorteile bietet.

Um neben der Belüftung des Innenraums 1 zusätzlich auch ein Erwärmen des Innenraums 1 zu ermöglichen, umfasst die vorliegende Ausführungsform der textilen Luftverteilungseinrich tung 3 zusätzlich auch eine an einer der beiden Grundflächen - hier an der Grundfläche 4b - angebrachte beheizbare Textillage 5. Anders ausgedrückt weist das Abstandstextil 3 eine tex tile Heizung auf, deren Funktionsprinzip darauf basiert, dass in einen Faserstoff (z. B. ein Vliesstoff) teilweise elektrisch leitfähige (z. B. galvanisierte) Fasern eingebracht sind, die sich bei einem Stromdurchfluss erwärmen. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch eine möglichst un mittelbare und damit effektive Wärmeabgabe an die in den Innenraum 1 des Fahrzeugs 20 strömende Luft ermöglicht werden, wobei aufgrund der geringen Transportwege durch das Abstandstextil 4 Wärmeverluste weitestgehend vermieden werden können. Vorzugsweise ist die beheizbare Textillage 5 dabei als eine luftundurchlässige und wärmeisolierende Textillage ausgebildet, sodass sich dadurch gerichtete Wärme- und Luftabgabe erreichen lässt. Gemäß der vorliegenden Darstellung würde seitlich sowie nach unten ein Wärme- bzw. Luftaustausch ermöglicht, wohingegen nach oben ein Wärme- bzw. Luftaustausch durch die eine luftundurch lässige und wärmeisolierende beheizbare Textillage 5 abgeschirmt wäre.

Figur 2B zeigt ebenfalls eine schematische Detaildarstellung einer textilen Luftverteilungsein richtung 3 für ein Fahrzeug 20 in Seitenansicht gemäß einer dritten Ausführungsform der Er findung. Diese unterscheidet sich von der in Figur 2A gezeigten Ausführungsform lediglich in der Anbringung bzw. Anordnung der beheizbaren Textillage 5 sowie der versteifenden Struk turelemente 6, die hier ebenfalls als Rundrohre ausgeführt sind. Im Gegensatz zu der in Fi gur 2A gezeigten Integration der versteifenden Strukturelemente 6 in die Schicht aus Ab standsfäden 4c sind hier nun die Rundrohre an einem Randbereich des Abstandstextils 3 an gebracht (z. B. angeklebt). Im Detail handelt es sich hierbei jeweils um einen Randbereich des Abstandstextils 3, an welchem die Abstandsfäden 4a bzw. die Sandwichstruktur des Ab standstextils 3 offen liegen. Aufgrund dieser das Abstandstextil 3 umgebenden Anbringung der versteifenden Strukturelemente 6 kann diese Versteifung hier auch als Rahmen oder Ein fassung bezeichnet werden. Da die Rundrohre hierbei nun nicht länger nach außen durch die Grundflächen 4a, 4b verdeckt werden, ist vorliegend vorgesehen, dass die beheizbare Textil lage 5 nicht nur auf einer der Grundflächen (Grundfläche 4b) angebracht ist, sondern die Run drohre umgebend auch mit der zweiten Grundfläche 4a in Kontakt steht. In diesem Zusam menhang sei erwähnt, dass anstelle der hier lediglich beispielhaft dargestellten Verdeckung bzw. Verkleidung der versteifenden Strukturelemente 6 durch die beheizbare Textillage 5 auch andere, insbesondere nicht beheizbare, Textillagen verwendet werden können. D. h., mit an deren Worten kann es sich bei der in Figur 2B dargestellten (beheizbaren) Textillage 5 auch um ein nicht beheizbares Textil, beispielsweise ein nicht beheizbares Gewebe, handeln.

Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Dachbereichs eines Fahrzeugs 20 mit einer textilen Luftverteilungseinrichtung 3 gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung. Die textile Luftverteilungseinrichtung 3 bildet hierbei zusammen mit einer hier nicht näher darge stellten Luftversorgungseinrichtung 2 (z. B. einem Gebläse) insgesamt eine Vorrichtung 10 zur Luftverteilung im Innenraum 1 des Fahrzeugs 20. Vorliegend ist die textile Luftverteilungsein richtung 3 dabei als eine, den Fahrzeughimmel ausbildende, Decken-Innenraumverkleidung des Fahrzeugs 20 ausgeführt und umfasst ein Abstandstextil 4 (z. B ein Abstandsgewirke), welches beabstandet und annähernd parallel zu einem Karosserieteil 12 des Fahrzeugdaches im Innenraum 1 des Fahrzeugs 20 angebracht ist. Entsprechend kann das Abstandstextil 4 bzw. die textile Luftverteilungseinrichtung 3 hier auch als eine abgehängte Decke des Fahr zeugs 20 verstanden werden, wobei eine der Grundflächen 4a, 4b des Abstandstextils 4 - hier Grundfläche 4a - dem Innenraum 1 zugewandt und für mögliche Insassen sichtbar ist, wäh rend die Grundfläche 4b dem Karosserieteil 12 des Fahrzeugdaches zugewandt und damit für Insassen nicht sichtbar ist.

Zur Befestigung des Abstandstextils 4 können grundsätzlich im Stand der Technik bekannte Methoden verwendet werden, wobei hier lediglich beispielhaft zwei mögliche Varianten I. und II. dargestellt werden sollen. Während bei der Variante I. ein Randbereich des Abstandstex tils 4 von einer U-förmigen Profilschiene 1 1 aufgenommen wird, erfolgt gemäß Variante II. die Halterung des Abstandstextils 4 mittels einer Kederverbindung 9. Dazu kann in einem Rand bereich des Abstandstextils 4 ein Keder mit z. B. einem runden Querschnitt angebracht sein, der in eine Kederschiene mit einem z. B. C-förmigen Profil eingeführt wird. Anstelle der vorge nannten Möglichkeit zur Befestigung des Abstandstextils 4 bzw. der textilen Luftverteilungs einrichtung 3 am Fahrzeug kann diese jedoch auch zudem oder alternativ z. B. mittels eines Reißverschlusses, eines Klettverschlusses und/oder mittels Druckknöpfen erfolgen.

Zur Belüftung des Innenraums 1 des Fahrzeugs 20 kann, wie durch die Luftstrom-Pfeile L verdeutlicht, Luft in den Zwischenraum zwischen dem Karosserieteil 12 und dem Abstands textil 4 eingebracht werden, welche dann über möglichst die komplette Fläche des Ab standstextils 4 in den Innenraum 1 tritt. Mit anderen Worten erfolgt die Belüftung des Innen raums 1 nicht wie üblich mittels stark lokalisierter Luftauslässe, wie beispielsweise Düsen, Schlitzen etc., sondern über einen bevorzugt über eine möglichst große Fläche im Innen raum 1 verteilten luftdurchlässigen Faserstoff, hier das Abstandstextil 4. Der Vorteil dieser Ausführung ist dabei, dass durch die beabstandete Schichtstruktur des Abstandstextils 4 ins gesamt eine hohe Luftdurchlässigkeit bzw. gute Durchströmbarkeit gewährleistet wird, wäh rend gleichzeitig, im Gegensatz zu Schaumstoff oder anderen„dichten“ Porenmaterialien, ein Ansammeln von Feuchtigkeit in der Luftverteilungseinrichtung 3 vermieden werden kann. Auf grund der möglichst großflächigen Luftabgabe mit im Vergleich zu üblichen Düsenöffnungen verringerten Ausströmgeschwindigkeiten sowie des durch die Polfäden erzeugten diffusen Luftstroms kann dabei eine Belüftung (und ggf. Klimatisierung) des Innenraums 1 ohne von Insassen oftmals als unangenehm empfundene Zugluft erreicht werden. Hierbei sei erwähnt, dass die gezeigte Luftströmung L lediglich beispielhaft zu verstehen ist. So kann anstelle eines Anströmens einer Grundfläche (hier 4b) und Austritt über die zweite Grundfläche (hier 4a) nach dem Durchtritt durch das Abstandstextil 4 auch ein„seitliches“ Einleiten von Luft in das Ab standstextil 4, vorzugsweise in die Schicht aus Abstandsfäden 4c, erfolgen. In diesem Fall kann zur gerichteten Luftabgabe in den Innenraum 1 beispielsweise die„rückseitige“ Grund fläche (hier 4b) mit einer luftundurchlässigen Beschichtung versehen sein und/oder in sonsti ger Weise modifiziert (z. B. dichter gewebt) sein, um dadurch eine bevorzugt zum Innenraum 1 gerichtete Luftströmung zu erzeugen.

Neben der eben erwähnten luftverteilenden Wirkung des Abstandstextils 4 dient dieses gemäß der vorliegenden Ausführungsform ferner auch der Halterung mehrerer Beleuchtungseinrich tungen 8. Bei diesen handelt es sich hier um ein in das Abstandstextil 4 integriertes Leucht textil, welches bevorzugt ein selbstleuchtendes Garn und/oder in ein leitfähiges Garn inte grierte Lichtemittierende-Dioden (LEDs), Organische-Lichtemittierende-Dioden (OLEDs) und/oder Polymere-Lichtemittierende-Dioden (PLEDs) umfasst. Dabei kann das Leuchttextil sowohl eine zusätzlich am Abstandstextil 4 angebrachte Komponente sein oder aber direkt in das Abstandstextil 4 miteingewebt, miteingewirkt, miteingestrickt etc. sein. Letztlich umfasst die in Figur 3 gezeigte Ausführungsform der textilen Luftverteilungseinrichtung 3 noch eine auf der Grundfläche 4b bereichsweise angebrachte beheizbare Textillage 5, mittels welcher die in den Innenraum 1 eingebrachte Luft - zumindest im Bereich der textilen Heizung - erwärmt werden kann. Dazu umfasst die beheizbare Textillage 5 elektrisch leitfähige (z. B. galvani sierte) Fasern und/oder Garne, die sich mittels Stromdurchfluss erwärmen lassen. Neben dem gezeigten zusätzlichen Anbringen einer entsprechend beheizbaren Textillage 5 am Abstands textil 4 können die elektrisch leitfähigen Fasern zudem oder alternativ auch direkt in das Ab standstextil eingebracht sein.

Die Figuren 4A und 4B zeigen schematische Darstellungen der textilen Luftverteilungseinrich tung 3 gemäß zwei weiteren Ausführungsformen der Erfindung. Diese unterscheiden sich da bei jedoch nicht in ihrer konstruktiven Ausgestaltung, sondern lediglich in ihrer Luftversorgung durch eine (nicht dargestellte) Luftversorgungseinrichtung 2. Mit anderen Worten weisen die beiden dargestellten Ausführungsformen eine unterschiedliche Luftführung auf.

Im Hinblick auf ihre strukturellen Merkmale besitzen beide textilen Luftverteilungseinrichtun gen 3 jeweils eine dreiteilige Grundstruktur, aufweisend ein im Wesentlichen planes Mittel teil 3.1 , an welches sich beidseitig Seitenteile 3.2 und 3.3 mit S-förmigem Querschnitt anschlie ßen. Alle vorgenannten Teile der textilen Luftverteilungseinrichtungen 3 sind dabei jeweils als selbsttragende Formteile aus Abstandstextil 4 ausgebildet und umfassen zur Stabilisierung entsprechende versteifende Strukturelemente 6. Diese sind hier lediglich beispielhaft in Form von Trägern mit quadratischem Querschnitt ausgeführt, welche in Aussparungen in der jewei ligen, die Grundflächen 4a, 4b verbindenden, Schicht aus Abstandsfäden 4c eingebracht sind. Insgesamt kann dadurch eine sich selbst tragende Dach-Konstruktion geschaffen werden, die sich zum Einbau als Decken-Innenraumverkleidung, Zwischendecke und/oder abgehängte Decke in einem Fahrzeug 20 eignet, wobei - gemäß der üblichen Einbauweise - der in den Figuren nach unten gerichtete Bereich dem Innenraum 1 des Fahrzeugs 20 zugewandt sein soll.

Weiterhin sind in die beiden Luftverteilungseinrichtungen 3 jeweils sowohl mehrere Beleuch tungseinrichtungen 8 als auch Sensoreinrichtungen 7 integriert. Beispielsweise kann es sich dabei bei den Beleuchtungseinrichtungen 8 - wie vorstehend bereits erwähnt - um ein Leucht textil handeln, das ein selbstleuchtendes Garn und/oder in ein leitfähiges Garn integrierte Lichtemittierende-Dioden (LEDs), Organische-Lichtemittierende-Dioden (OLEDs) und/oder Polymere-Lichtemittierende-Dioden (PLEDs) umfasst. Ferner kann es sich bei den Sensorein richtungen 7 - lediglich beispielhaft - um Sensoreinrichtungen 7 zum Erfassen einer Luftfeuch tigkeit, einer Personenzahl im Innenraum, einer Sitzplatzbelegung und/oder einer Innenraum temperatur handeln. Besonders bevorzugt können die von den Sensoreinrichtungen 7 erfass ten Daten für eine Steuerung und/oder Regelung der Belüftung des Innenraums 1 verwendet werden. Dabei können die Sensoreinrichtungen 7 - ähnlich wie im Fall der Profilträger - in entsprechenden Aussparungen der Abstandsfäden 4c angeordnet sein oder aber, wie vorlie gend gezeigt, an der nach innen gerichteten Grundflächen 4a des Abstandstextils 4 ange bracht sein, so dass die entsprechenden Sensoreinrichtungen 7 vom Innenraum 1 des Fahr zeugs 20 sichtbar sind. Um neben der Belüftung des Fahrzeuginnenraums zusätzlich auch ein Erwärmen des Innenraums 1 zu ermöglichen, sind ferner alle„rückseitigen“ Grundflächen 4b der Formteile aus Abstandstextil 4 mit einer beheizbaren Textillage 5, z. B. einem beheizbaren luftdurchlässigen Textilvlies, versehen. Dieses ermöglicht dabei auf vorteilhafte Weise eine möglichst unmittelbare und damit effektive Wärmeabgabe an die durch das Abstandstextil 4 strömende Luft, wobei auf die exakte Luftführung im Folgenden noch detaillierter eingegangen werden soll.

In der in Figur 4A gezeigten Ausführungsform ist dabei beispielshaft vorgesehen, dass Luft aus dem Innenraum 1 des Fahrzeugs 20 im Bereich des Mittelteils 3.1 durch eine (nicht näher dargestellte) Luftfördereinrichtung 2 angesaugt wird bzw. dort durch das Abstandstextil 4 in einen„rückseitigen“ Bereich gefördert wird. Ausgehend von diesem„rückseitigen“ Bereich des Mittelteils 3.1 wird der Luftstrom L anschließend zu den beiden Seitenteilen 3.2 und 3.3. gelei tet, wo er durch das Abstandstextil 4 der Seitenteile 3.2, 3.3 erneut in den Innenraum des Fahrzeugs 20 eintritt. Neben der hieraus resultierenden Konvektion bzw. Luftumwälzung er möglicht die beheizbare Textillage 5 dabei zudem ein Erwärmen der Luft vor ihrem Wiederein tritt in den Fahrzeuginnenraum. Demgegenüber erfolgt in der in Figur 4B gezeigten Ausfüh rungsform die Luftabgabe an den Innenraum 1 über das zentrale Mittelteil 3.1 der textilen Luft verteilungseinrichtungen 3. Die Luft hierzu wird dabei über die beiden Seitenteile 3.2 und 3.3 aus dem Innenraum 1 gefördert und„rückseitig“ zum Mittelteil 3.1 geleitet. Auch hier kann mittels der beheizbaren Textillage 5 wiederum auch eine Temperierung der Luft erfolgen.

Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 20 mit einer Vorrichtung 10 zur Luftverteilung im Innenraum 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Vorliegend han delt es sich bei dem Fahrzeug 20 um einen Omnibus, wobei die entsprechende Vorrichtung 10 zur Luftverteilung auch bei weiteren Land-, Luft- und/oder Wasserfahrzeugen, darunter z. B. Zügen, Flugzeugen und/oder Schiffen, verwendet werden kann. Das Fahrzeug 20 umfasst hierbei eine Luftversorgungseinrichtung 2 zur Förderung von Luft, welche beispielsweise ein Gebläse, ein Lüfter, ein Ventilator und/oder eine sonstige im Stand der Technik bekannte Vor richtung zum gerichteten Bewegen und/oder Verteilen von Luft sein kann. Bevorzugt kann es sich bei dieser Luftversorgungseinrichtung 2 um eine Luftversorgungseinrichtung zur Förde rung und Bereitstellung temperierter, d. h. insbesondere gekühlter, Luft handeln. Weiterhin umfasst das Fahrzeug 20 eine mit der Luftversorgungseinrichtung 2, z. B. mittels Rohren, flu- idisch verbundene textile Luftverteilungseinrichtung 3, die ausgebildet ist, von der Luftversor gungseinrichtung 2 geförderte Luft, vorzugsweise flächig, an den Innenraum 1 des Fahrzeugs 20 abzugeben. Vorliegend ist die textile Luftverteilungseinrichtung 3 ein Teil einer sich über mehrere Sitzreihen erstreckenden und den Fahrzeughimmel bildenden Decken-Innenraum- verkleidung des Fahrzeugs 20 und umfasst ein Abstandstextil 4. Dieses weist dabei - wie vorstehend bereits ausgeführt - zwei textile Grundflächen 4a, 4b auf, die durch eine Mehrzahl von die beiden Grundflächen 4a, 4b verbindenden Abstandsfäden 4c auf Distanz gehalten werden, wobei das Abstandstextil 4 dabei vorzugsweise derart im Dachbereich angebracht ist, dass eine der Grundflächen 4a, 4b des Abstandstextils 4 dem Innenraum 1 zugewandt ist (vgl. z. B. Figur 3). Auf vorteilhafte Weise kann dadurch eine möglichst homogene Luftverteilung über eine große Fläche ermöglicht werden, wodurch aufgrund der damit einhergehenden re duzierten Ausströmgeschwindigkeiten eine für Insassen angenehme Belüftungswirkung ohne das Auftreten von Zugluft erreicht wird. Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele beschrieben worden ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen ausgeführt werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Folglich soll die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsbei- spiele begrenzt sein, sondern soll alle Ausführungsbeispiele umfassen, die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug ge nommenen Ansprüchen.

Bezugszeichenliste

1 Innenraum eines Fahrzeugs

2 Luftversorgungseinrichtung

3 Luftverteilungseinrichtung

3.1 Mittelteil

3.2, 3.3 Seitenteil

3a Luftauslass

3b Interieur

4 Abstandstextil

4a, 4b Textile Grundflächen

4c Abstandsfäden

5 Beheizbaren Textillage

6 Strukturelement

7 Sensoreinrichtung

8 Beleuchtungseinrichtung

9 Kederverbindung

10 Vorrichtung zur Luftverteilung im Innenraum eines Fahrzeugs

11 Profilschiene

12 Karosserieteil

20 Fahrzeug

L Luftstrom