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Title:
DEVICE AND METHOD FOR PRODUCING FLEXOGRAPHIC PLATES USING DIGITAL IMAGING, FOR NEWSPAPER PRINTING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/051377
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for the in-line production of flexographic plates using digital imaging and to a method for producing flexographic plates for newspapers with the aid of said device.

Inventors:
KESSENICH ELMAR (DE)
STEBANI UWE (DE)
TELSER THOMAS (DE)
SANDIG HARTMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/013366
Publication Date:
June 17, 2004
Filing Date:
November 27, 2003
Export Citation:
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Assignee:
BASF DRUCKSYSTEME GMBH (DE)
KESSENICH ELMAR (DE)
STEBANI UWE (DE)
TELSER THOMAS (DE)
SANDIG HARTMUT (DE)
International Classes:
B41C1/04; G03F7/20; G03F7/30; (IPC1-7): G03F7/20; B41C1/10; G03F7/30
Foreign References:
EP0762723A21997-03-12
EP1091253A22001-04-11
US20010022145A12001-09-20
US6016188A2000-01-18
US6085657A2000-07-11
US6354208B12002-03-12
US3981583A1976-09-21
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, Bösl Hörschler Wichmann Huhn (Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zur inlineProduktion von Flexodruckplatten mittels digitaler Bebilde rung mindestens umfassend (A) eine Einheit zur Aufnahme digital bebilderbarer, fotopolymerisierbarer Fle xodruckelemente, (B) eine Einheit zur digitalen Bebilderung des Flexodruckelementes, die min destens zwei gleichartige Funktionseinheiten umfasst, (C) eine Belichtungseinheit, (D) eine Auswascheinheit, (E) eine Trocknungseinheit, (F) optional eine Nachbehandlungseinheit, (G) eine Ausgabeeinheit für die erhaltenen Flexodruckplatten, sowie (H) Transporteinheiten für die Flexodruckelementebzw. formen, die die Ein heiten (A) bis (G) miteinander verbinden, wobei die Einheiten (A) bis (H) so ausgelegt sind, dass die Flexodruckelemente bzw.platten in ebenem Zustande verarbeitet werden.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportein heiten magnetische Haltevorrichtungen umfassen.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vor richtung weiterhin eine Einheit zur Vorbelichtung der fotoempfindlichen Fle xodruckelemente umfasst.
4. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheiten zur digitalen Bebilderung IRLaser umfassen.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheiten zur digitalen Bebilderung InkJetDruckköpfe umfassen.
6. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheiten zur digitalen Bebilderung Thermodruckköpfe umfassen.
7. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Herstel lung von Flexodruckplatten.
8. Verfahren zur Herstellung von Flexodruckplatten für den Zeitungsdruck, bei dem man als Ausgangsmaterial ein fotoempfindliches Flexodruckelement umfassend übereinander angeordnetmindestens einen flexiblen, metallischen Träger, eine fotopolymerisierbare Schicht, welche ihrerseits mindestens ein e lastomeres Bindemittel, ethylenisch ungesättigte Monomere und einen Fo toinitiator umfasst, sowie eine digital bebilderbare Schicht, einsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 einsetzt und das Verfahren die folgenden Schritte umfasst : (a) Einlegen der fotoempfindlichen Flexodruckelemente in die Aufnahmeeinheit (A), (b) bildmäßiges Beschreiben der digital bebilderbaren Schicht mittels der Be bilderungseinheit (B) zur Erzeugung einer Maske auf dem Flexodruckele ment, (c) Belichten des Flexodruckelementes mit aktinischem Licht mittels der Be lichtungseinheit (C) durch die erzeugte Maske hindurch, (d) Entfernen nicht belichteter Bereiche des Flexodruckelements sowie der Reste der digital bebilderbaren Schicht mittels eines geeigneten Lösemit tels oder einer geeigneten Lösemittelkombination in der Auswascheinheit (D), (e) Trocknen der ausgewaschenen Flexodruckform bei einer Temperatur von 105 bis 160°C in der Trocknungseinheit (E), (f) Optional Nachbehandeln der getrockneten Flexodruckform mittel UVA und/oder UVCLicht, (g) Ausgeben derfertigen Flexodruckplatte, wobei das Flexodruckelement bzw. dieplatte durch die Transporteinrichtung (H) von einer Einheit zu der jeweils nächsten befördert wird und während des ge samten Verarbeitungsvorganges nicht gebogen wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der digital bebilderbaren Schicht um eine Schicht ausgewählt aus der Gruppe der IRablativen Schichten, InkJetSchichten oder thermografischen Schichten han delt.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fle xodruckelement weiterhin in einem (b) vorangehenden Schritt mit aktinischem Licht vorbelichtet wird, mit der Maßgabe, dass ein Flexodruckelement eingesetzt wird, dessen digital bebilderbare Schicht eine ausreichende Transparenz für ak tinisches Licht aufweist.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem metallischen Träger um magnetisierbaren Federstahl handelt.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Flexodruckelement eine Dicke von 0,4 bis 1 mm aufweist.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bindemittel in der fotopolymerisierbaren Schicht um mindestens ein StyrolButadienBlockcopolymeres mit einem StyrolGehalt von 20 bis 50 Gew. % handelt.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockcopo lymere ein mittleres Molekulargewicht Mw von 80 000 bis 150 000 g/mol aufweist.
15. Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Sty rolButadienBlockcopolymere eine Härte von 55 bis 75 Shore A aufweist.
16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die fotopolymerisierbare Schicht weiterhin 5 bis 50 Gew. % eines Weichmachers umfasst.
Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Flexodruckplatten für den Zeitung- druck mittels digitaler Bebilderung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur in-line-Produktion von Fle- xodruckplatten mittels digitaler Bebilderung sowie ein Verfahren zum Herstellen von Zeitungsflexoplatten unter Verwendung der Vorrichtung.

Tageszeitungen werden heutzutage noch meistens nach dem Offset-Druckverfahren hergestellt. Zunehmend wird jedoch auch die Flexodrucktechnik zum Drucken von Tageszeitungen eingesetzt, weil Flexodruck eine Reihe von technischen Vorteilen aufweist. Beim Flexodruckverfahren kann der Druck systembedingt viel schneller ange- fahren werden als beim Offset-Verfahren, da im Unterschied zu Letzterem keine Ein- stellung des Farb-Wasser-Gleichgewichtes erforderlich ist. Neben der Zeitersparnis bedeutet dies auch eine erhebliche Papierersparnis. Weiterhin wird beim Offsetdruck nachteiligerweise mit pastösen, mineralölhaltigen Farben gedruckt. Beim Coldset- Offsetdruck verbleiben die Öle zum großen Teil im oder auf dem Papier, was signifi- kante Mengen an schwarzem Abrieb zur Folge hat, insbesondere auf den Fingern der Zeitungsleser. Bei Heatset-Offsetdruck werden die Mineralöle beim Trocknen der Druckfarbe freigesetzt. Beim Flexodruck mit Druckfarben auf Wasserbasis, die schnell ins Papier wegschlagen, ist der schwarze Abrieb deutlich reduziert und es werden keine Lösemittel emittiert. Die Druckmaschinen können auf einfache Art und Weise mit Wasser gereinigt werden.

Nachteilig am Flexodruck im Vergleich zum Offsetdruck ist jedoch, dass die Verarbei- tungszeit vom fotoempfindlichen Flexodruckelement bis zur druckfertigen Fle- xodruckplatte erheblich größer ist als die entsprechende Verarbeitungszeit bei Offset- druckplatten. Typische Verarbeitungszeiten für handelsübliche Flexodruckplatten lie- gen in der Größenordnung von 6 h und mehr. Für den Druck von Tageszeitungen mit Flexodruckplatten sind jedoch Verarbeitungszeiten von mehr als 30 min kaum noch akzeptabel. Es besteht daher ein Bedarf nach geeigneten Verfahren sowie verbesser- ten Apparaturen zur Verkürzung der Verarbeitungszeit.

Digitale Bebilderung von fotoempfindlichen Flexodruckelementen ist prinzipiell bekannt.

Hierbei werden Flexodruckelemente nicht auf klassische Art und Weise durch Auflegen einer fotografischen Maske, gefolgt vom Belichten durch die fotografische Maske hindurch erzeugt. Die Maske wird vielmehr mittels geeigneter Techniken in-situ direkt auf dem Flexodruckelement erzeugt. Flexodruckelemente können beispielsweise mit opaken, IR-ablativen Schichten (EP-B 654 150, EP-A 1 069 475) versehen werden, die mittels IR-Lasern bildmäßig ablatierbar sind. Weitere bekannte Techniken umfassen mittels Ink-Jet-Technik beschreibbare Schichten (EP-A 1 072 953) oder thermografisch

beschreibbare Schichten (EP-A 1 070 989). Nach dem bildmäßigen Beschreiben die- ser Schichten mittels der dazu geeigneten Techniken wird die fotopolymerisierbare Schicht durch die gebildete Maske hindurch mittels aktinischem Licht belichtet.

Zur digitalen Bebilderung IR-ablativer Schichten mittels IR-Lasern, werden üblicher- weise Laserapparaturen mit rotierenden Trommeln eingesetzt, wie beispielsweise von EP-B 741 335 offenbart. Das Flexodruckelement wird auf die Trommel gespannt, die Trommel in Rotation versetzt und anschließend die IR-ablative Schicht bildweise mit- tels des Lasers bei rotierender Trommel abgetragen.

In unserer Anmeldung WO 03/14831 haben wir vorgeschlagen, zur Herstellung von Zeitungsflexoplatten dünne fotopolymerisierbare Flexodruckelemente mit einer Schichtdicke von 0,3 bis 1 mm auf metallischem Träger einzusetzen. Die offenbarten Flexodruckelemente können konventionell, d. h. mit Hilfe einer fotografischen Maske, oder mittels digitaler Bebilderung verarbeitet werden. Die Verarbeitung erfolgt mittels konventioneller Apparaturen.

Mit den besagten Flexodruckelementen lässt sich eine deutliche Verkürzung der Ver- arbeitungszeit erreichen. Es ist aber wünschenswert, die Verarbeitungszeit des foto- empfindlichen Ausgangsmäterials zur fertigen Flexodruckplatte noch weiter zu verkür- zen.

Zeitverluste treten insbesondere im Zuge der IR-Ablation auf. Der Metallträger ist in einem gewissen Maße plastisch. Zur Montage auf die rotierende Trommel der Laser- apparatur zur IR-Ablation muss der Träger gebogen werden, und er behält die gebo- gene Form auch nach dem Abnehmen von der Trommel zumindest teilweise bei. Da handelsübliche Auswaschvorrichtungen nur zur Verarbeitung flacher Platten eingerichtet sind, muss der Träger vor der weiteren Verarbeitung wieder gerade gebo- gen werden. Dies ist zum einen zeitaufwändig und zum anderen besteht auch die Gefahr, dass der Träger beim Geradebiegen geknickt wird. Ein Knick im Träger führt jedoch zu sichtbaren Störungen des Druckbildes. Es wäre daher äußerst wünschen- wert, Flexodruckplatten im Zuge des gesamten Herstellungsprozesses flach verarbei- ten zu können.

US 5,919, 378 offenbart eine Vorrichtung zum vollautomatischen Auswaschen und Trocknen von Runddruckformen (Sleeves). Der Transport der Runddruckformen durch die Apparatur erfolgt mittels Spindeln, in die die Hülsen eingespannt werden. Die Runddruckformen werden außerhalb der Vorrichtung konventionell bildmäßig belichtet.

DE-A 42 31 103 und EP-A 225 678 offenbaren Vorrichtungen zum Transport von Fle- xodruckplatten durch eine Auswaschvorrichtung hindurch, mittels derer die Platte durch geeignete Stifte oder Leisten durch das Gerät gezogen wird.

DE-A 100 57 061 offenbart eine Druckvorrichtung zur Bebilderung von Offsetdruckplat- ten, die mehrere Druckköpfe aufweist.

Eine Vorrichtung zur Verarbeitung, digital bebilderbarer, fotopolymerisierbarer Fle- xodruckelemente zu fertigen Flexodruckplatten, insbesondere Zeitungsflexoplatten, welche zur Durchführung aller Schritte des Herstellverfahrens geeignet ist, und bei der die Platten in flachem oder ebenem Zustande prozessiert werden, ist bislang jedoch noch nicht bekännt.

Aufgabe der Erfindung war es, eine Vorrichtung zur Herstellung von Flexodruckplatten für den Zeitungsdruck mittels digitaler Bebilderung bereitzustellen, welche alle Verar- beitungsschritte umfasst, und in der die Flexodruckelemente bzw.-platten ohne Bie- gen, d. h. in ebenem Zustand, verarbeitet werden können, und die weiterhin eine schnellere Verarbeitung erlaubt. Aufgabe war es weiterhin, ein Verfahren zur Herstel- lung von Flexodruckplatten für der Zeitungsdruck unter Verwendung der besagten Apparatur bereitzustellen.

Dementsprechend wurde eine Vorrichtung zur in-line-Produktion von Flexodruckplatten mittels digitaler Bebilderung gefunden, welches mindestens (A) eine Einheit zur Aufnahme digital bebilderbarer, fotopolymerisierbarer Flexodru- ckelemente, (B) eine Einheit zur digitalen Bebilderung des Flexodruckelementes, die mindestens zwei gleichartige Funktionseinheiten umfasst, (C) eine Belichtungseinheit, (D) eine Auswascheinheit, (E) eine Trocknungseinheit, (F) eine optionale Nachbehandlungseinheit, (G) eine Ausgabeeinheit für die erhaltenen Flexodruckplatten, sowie (H) Transporteinheiten für die Flexodruckelemente-bzw. formen, die die Einheiten (A) bis (G) miteinander verbinden umfasst, wobei die Einheiten (A) bis (H) so ausgelegt sind, dass die Flexodruckelemente bzw. - platten in ebenem Zustande verarbeitet werden.

Weiterhin wurde die Verwendung der Vorrichtung zur Herstellung von Flexodruckplat- ten gefunden.

In einem weiteren Aspekt der Erfindung wurde ein Verfahren zur Herstellung von Fle- xodruckplatten für den Zeitungsdruck gefunden, bei dem man als Ausgangsmaterial ein fotoempfindliches Flexodruckelement umfassend-übereinander angebracht-min- destens einen flexiblen, metallischen Träger, eine fotopolymerisierbare Schicht, welche ihrerseits mindestens ein elastomeres Bindemittel, ethylenisch ungesättigte Monomere und einen Fotoinitiator umfasst, sowie eine digital bebilderbare Schicht, einsetzt, bei dem man weiterhin eine Vorrichtung gemäß obiger Definition einsetzt und das Verfahren die folgenden Schritte umfasst : (a) Einlegen der fotoempfindlichen Flexodruckelemente in die Aufnahmeeinheit (A), (b) bildmäßiges Beschreiben der digital bebilderbaren Schicht mittels der Bebilde- rungseinheit (B) zur Erzeugung einer Maske auf dem Flexodruckelement, (c) Belichten des Flexodruckelementes mit aktinischem Licht mittels der Belich- tungseinheit (C) durch die erzeugte Maske hindurch, (d) Entfernen nicht belichteter Bereiche des Flexodruckelements sowie der Reste der digital bebilderbaren Schicht davon mittels eines geeigneten Lösemittels oder einer geeigneten Lösemittelkombination in der Auswascheinheit (D), (e) Trocknen der ausgewaschenen Flexodruckform bei einer Temperatur von 105 bis 160°C in der Trocknungseinheit (E), (f) Optional Nachbehandeln der getrockneten Flexodruckform mittel UVA-und/oder UVC-Licht, (g) Ausgeben der fertigen Flexodruckplatte, wobei das Flexodruckelement bzw. die-platte durch die Transporteinrichtung (H) von einer Einheit zu der jeweils nächsten befördert wird und während des gesamten Verar- beitungsvorganges nicht gebogen wird.

Zu der Erfindung ist im Einzelnen das Folgende auszuführen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst mindestens die Einheiten (A) bis (G), die auf eine geeignete Art und Weise mittels der Transporteinheiten (H) miteinander ver-

bunden sind. Das Flexodruckelement bzw. die Flexodruckplatte wird in ebenem Zu- stande durch die Vorrichtung transportiert und verarbeitet.

Unter"Flexodruckelement"wird in prinzipiell bekannter Art und Weise das Ausgangs- material für das Verfahren oder ein Zwischenprodukt bezeichnet, während der Begriff "Flexodruckplatte"die fertige Flexodruckplatte bezeichnet.

Der Begriff"Einheit"ist im Sinne dieser Erfindung als"Funktionseinheit"zu verstehen.

Bei der erfindungsgemäßen Apparatur kann es sich um einzelne Apparaturen handeln, die prinzipiell auch separat betrieben werden können, und die durch die Transportein- heiten zu einer größeren Apparatur miteinander verbunden werden. Bevorzugt handelt es sich aber um eine Apparatur, in die alle Funktionseinheiten integriert sind und bei der die einzelnen Einheiten nicht mehr unabhängig voneinander betrieben werden können. Besonders bevorzugt handelt es sich um eine abgeschlossene Apparatur, bei der nur an einer Stelle Flexodruckelemente eingelegt und fertige Flexodruckplatten an einer anderen Stelle entnommen werden.

Der Begriff"ebene Verarbeitung"oder"flache Verarbeitung"im Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass das Verfahren keinerlei Schritte umfasst, bei der das Flexodruckele- ment oder die Flexodruckplatte bewusst in rundem bzw. gebogenem Zustande ver- arbeitet wird, d. h. beispielsweise um Zylinder oder dazu äquivalente Mittel gebogen wird, und die Apparatur dementsprechend konstruiert ist. Ebene Verarbeitung schließt selbstverständlich nicht aus, dass ein Flexodruckelement im Zuge des Verfahrens auch einmal an sich unbeabsichtigt um einen geringen Winkel gebogen werden könnte.

Einheit (A) dient zur Aufnahme digital bebilderbarer, fotopolymerisierbarer Flexodru- ckelemente als Ausgangsmaterial für das Verfahren. Im einfachsten Fall kann es sich dabei um eine einfache Aufgabevorrichtung handeln, in die die Flexodruckelemente einzeln manuell eingelegt werden, beispielsweise durch Auflegen auf ein Förderband oder Einlegen in eine Einzugsvorrichtung. Bevorzugt umfasst die Einheit (A) aber ein Magazin, welches einen größeren Vorrat an Flexodruckelementen enthält, aus dem die Flexodruckelemente bei Bedarf automatisch entnommen werden. Dies kann beispiels- weise mittels eines Greifarmes oder einer Kippvorrichtung erfolgen. Bevorzugt handelt es sich bei dem Magazin um einen geschlossenen Behälter. Da fotoempfindliche Fle- xodruckelemente vor UV-Licht geschützt werden müssen, braucht bei einem geschlos- senen Behälter der Raum in dem die erfindungsgemäße Vorrichtung aufgebaut ist, nicht als Ganzes vor UV-Licht geschützt zu sein.

Einheit (B) dient zur digitalen Bebilderung des Flexodruckelementes. Sie umfasst mindestens zwei gleichartige Funktionseinheiten zur digitalen Bebilderung. Bevorzugt

umfasst Einheit (B) eine Vielzahl gleichartiger Funktionseinheiten zur digitalen Bebilde- rung. Es kann sich beispielsweise um 5 bis 50 Funktionseinheiten handeln. Durch das Zusammenwirken einer größeren Zahl von gleichartigen Funktionseinheiten wird eine schnellere Bebilderung des Flexodruckelementes erreicht. Durch die Einwirkung der Funktionseinheiten auf die digital bebilderbare Schicht des Flexodruckelementes wird eine Maske auf dem Flexodruckelement erzeugt.

Der Begriff"gleichartige Funktionseinheiten"bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Funktionseinheiten identisch sein müssen. Er bedeutet lediglich, dass nach dem glei- chen Prinzip arbeitende Funktionseinheiten zusammenwirken sollen, also beispiels- weise nur IR-Laser oder nur Tintenstrahldruckköpfe. Diese können aber je nach der gewünschten Funktion entsprechend gestaltet werden. Es kann beispielsweise die eine Sorte von Funktionseinheiten speziell an das Schreiben gröberer Strukturen und die andere Sorte an das Schreiben feinerer Strukturen angepasst sein. Die einzelnen Funktionseinheiten sind jeweils individuell ansteuerbar.

Die Funktionseinheiten sind üblicherweise oberhalb des Flexodruckelementes ange- ordnet, so dass sie die digital bebilderbare Schicht möglichst senkrecht von oben bebildern können. Es sind aber auch Anordnungen denkbar, bei denen die Funktionseinheiten andersartig angeordnet sind.

Zur Bebilderung muss weiterhin eine Relativbewegung zwischen den Funktionseinhei- ten und dem zu bebilderndem Flexodruckelement erfolgen können. Hierzu können die Platte, die Funktionseinheiten oder beides bewegt werden. Die Bewegung der Funkti- onseinheit kann weiterhin durch die Bewegung der gesamten Einheit erfolgen. Es könnte sich aber beispielsweise auch um eine stationäre Laserquelle handeln, bei der nur der Laserstrahl, bspw. über ein System von Spiegeln gelenkt wird.

Ein Beispiel für eine zweckmäßige Anordnung der Funktionseinheiten ist in Abbildung 1 dargestellt. Hierbei sind 10 Funktionseinheiten entlang einer Leiste (3) angeordnet.

Unter der Leiste (3) wird ein fotoempfindliches Flexodruckelement (1) mit digital bebil- derbarer Schicht in x-Richtung hindurchgeführt. Alternativ kann auch das Flexodrucke- lement fixiert sein, während die Leiste bewegt in x-Richtung bewegt wird. Jede der zehn Funktionseinheiten bebildert jeweils einen Bereich (2) der digital bebilderbaren Schicht mit der Breite (y). Hierzu können die Funktionseinheiten beispielsweise in y- Richtung hin-und herbewegt werden und die Funktionseinheiten werden gemäß dem gewünschten Bild an-und abgeschaltet. Zweckmäßigerweise werden nicht die Funkti- onseinheiten einzeln bewegt, sondern die gesamte Leiste (3) wird in y-Richtung hin- und herbewegt. Selbstverständlich sind aber auch andere Bewegungsabläufe möglich.

Einheit (B) umfasst weiterhin eine Regelungseinheit zur Synchronisierung der transla-

torischen Bewegung x mit der Bewegung der Funktionseinheiten. Es ist selbstverständ- lich auch möglich, eine so große Anzahl von Funktionseinheiten zu verwenden, dass auch bei feststehender Leiste eine vollflächige Bebilderung des Flexodruckelementes möglich ist.

Es sind auch andere Anordnungen der Funktionseinheiten möglich. Beispielsweise können zwei oder mehrere Leisten hintereinander angeordnet sein, oder die Funkti- onseinheiten können gegeneinander versetzt sein. Beispielsweise können die von DE- A 100 57 061 oder DE-A 37 30 844 offenbarten Anordnungen verwendet werden.

Die Art der Funktionseinheiten richtet sich nach der Art der digital bebilderbaren Schicht. Zur Bebilderung von Flexodruckelementen mit opaken, IR-ablativen Schichten werden IR-Laser eingesetzt. Bevorzugt handelt es sich hierbei um Diodenlaser, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt sein soll. Hierbei wird die opake, IR-ablative Schicht an den Stellen, an denen sie von einem Laserstrahl getroffen wird, entfernt und die darunter liegende fotopolymerisierbare Schicht freigelegt. Um zu verhindern, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Abbauprodukten der Schicht verunreinigt wird, sollte die Bebilderungseinheit bei dieser Ausführungsform zweckmäßigerweise eine Absaugvorrichtung aufweisen.

Die Bebilderung mittels Ink-Jet-Technik erfolgt nach dem umgekehrten Prinzip. Die digital bebilderbare Schicht ist transparent und diejenigen Stellen, die nicht vernetzen sollen, werden mit opaker Tinte abgedeckt. Bei den Funktionseinheiten handelt es sich dementsprechend um Ink-Jet-Druckköpfe.

Thermografische, digital bebilderbare Schichten sind transparent und werden unter dem Einfluss von Wärme opak. Geeignete Funktionseinheiten zum Beschreiben ther- mografischer Schichten sind beispielsweise IR-Laser oder Thermodruckköpfe.

Zweckmäßigerweise ist die Bebilderungseinheit (B) modular aufgebaut, so dass die Funktionseinheiten je nach der gewünschten Bebilderungstechnik leicht ausgetauscht werden können.

Die Belichtungseinheit (C) umfasst geeignete Strahlungsquellen zum Vernetzen der gewünschten Bereiche der fotopolymerisierbaren Schicht. Hierzu eignet sich insbeson- dere UVA-Strahlung oder UVANIS-Strahlung. Bei der Strahlungsquelle kann es sich beispielsweise um Röhren oder geeignet angeordnete punktförmige Lichtquellen han- deln. Es wird üblicherweise in Gegenwart von Luftsauerstoff belichtet. Optional kann die Belichtungseinheit aber auch zur Belichtung unter einem Schutzgas wie Stickstoff oder Argon ausgerüstet sein.

Die Auswascheinheit (D) umfasst Mittel, um das belichtete Flexodruckelement mit einem geeigneten Auswaschmittel zu behandeln, beispielsweise durch Besprühen oder Eintauchen. Sie umfasst weiterhin üblicherweise bewegte Bürsten oder Vliese, um das Entfernen des nicht polymerisierten Polymers zu beschleunigen. Weiterhin umfasst die Auswascheinheit üblicherweise geeignete Mittel zur Zufuhr von frischem Auswaschmit- tel und zum Entfernen von verbrauchtem Auswaschmittel.

Die Trockeneinheit (E) dient zum Trocknen des feuchten Flexodruckelementes. Sie kann beispielsweise aus einer beheizbaren Kammer oder einem Trockenkanal beste- hen. Die Wärmezufuhr kann beispielsweise über eingebaute Heizelemente erfolgen.

Die Trockeneinheit kann aber auch vorteilhaft von einem warmen Trockengasstrom durchströmt werden. Selbstverständlich können die Beheizungsmöglichkeiten auch miteinander kombiniert werden. Als Trockner sollte ein Ablufttrockner verwendet wer- den, um die Lösemittelanreicherung im Gasraum zu unterdrücken. Die Lösemittelkon- zentration im Gasraum sollte unterhalb der unteren Explosionsgrenze liegen. Vorteil- haft kann auch ein Trockengasstrom im Kreis geführt werden, wobei aus der Fle- xodruckplatte entwichenes Auswaschmittel in einer dazu geeigneten Vorrichtung abge- trennt wird und der abgereicherte Trockengasstrom wieder in die Trockeneinheit rück- geführt wird. Das Abtrennen des Lösemittels kann beispielsweise durch Kondensation bei tieferen Temperaturen oder Absorption an geeigneten Absorbern erfolgen.

Die Nachbehandlungseinheit (F) ist nicht in jedem Falle absolut erforderlich, sie ist daher nur optional. Sie ist aber zur oberflächlichen Entklebung der erhaltenen Fle- xodruckplatte im Regelfall empfehlenswert. Die Nachbehandlungseinheit umfasst geeignete Strahlungsquellen zur Bestrahlung der Flexodruckplatte mit UV-A-und/oder UV-C-Licht.

Die Ausgabeeinheit (G) dient zum Ausgeben der fertigen Flexodruckplatte. Im ein- fachsten Fall kann es sich dabei um eine einfache Ausgabevorrichtung handeln, der die Flexodruckplatten manuell entnommen werden. Beispielsweise können die Fle- xodruckplatten auf einem Förderband aus der Nachbehandlungseinheit (F) herausge- fahren werden. Die Ausgabeeinheit (G) kann aber auch ein Magazin umfassen, wel- ches eine größere Menge von fertiggestellten Flexodruckelementen aufnehmen kann.

Die Transporteinheiten (H) verbinden die Einheiten (A) bis (G) miteinander und sorgen für den Transport der Flexodruckelemente-bzw. platten von einer Einheit zur nächs- ten. Die Transporteinheiten können gegebenenfalls auch mit den Transporteinheiten kombiniert sein, die für den Transport der Flexodruckelemente bzw.-platten innerhalb der Einheiten (B) bis (F) sorgen. Es ist denkbar, dass die Flexodruckelemente bzw. -

platten auf einer einzigen Transportvorrichtung durch die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung hindurchgefahren werden. Bei der Transportvorrichtung kann es sich beispielsweise um ein Transportband handeln, auf das ein Flexodruckelement aufge- legt wird und mittels geeigneter Haltevorrichtungen, beispielsweise Stiften auf dem Band festgehalten und befördert wird.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Transport- vorrichtung magnetische Haltevorrichtungen. In Kombination damit wird ein Flexodru- ckelement eingesetzt, welches einen metallischen Träger aus einem magnetisierbaren Material umfasst. Beispielsweise kann ein Förderband eingesetzt werden, welches Magnete umfasst. Der metallische Träger wird von diesen Magneten auf dem-Band festgehalten und somit durch die Vorrichtung gezogen. Es kann sich sowohl um Per- manent-wie auch um Elektromagneten handeln.

Selbstverständlich sind auch andersartige Ausgestaltungen der Transporteinheiten denkbar. Die Flexodruckelemente bzw.-platten können beispielsweise durch Greifar- me von einer Einheit zur nächsten weitergereicht werden.

Falls erforderlich, können die Transporteinrichtungen weiterhin Schleusen oder äquiva- lente Trennvorrichtungen aufweisen, die zur Abtrennung der einzelnen Einheiten von- einander dienen, und negative Effekte durch unerwünschte Einflüsse der einzelnen Einheiten aufeinander vermeiden sollen. Die Bauart hängt von den jeweils zu trennen- den Einheiten ab. Eine trennende Einheit ist insbesondere zwischen der Waschvorrich- tung und dem Trockner regelmäßig empfehlenswert.

Der Transport der Flexodruckelemente-bzw. platten mittels der Transporteinheiten erfolgt ebenfalls in ebenem Zustand der Platten.

Optional kann die erfindungsgemäße Vorrichtung noch weitere Funktionseinheiten umfassen. Falls das als Ausgangsmaterial eingesetzte fotopolymerisierbare Flexodru- ckelement eine Schutzfolie auf der digital bebilderbaren Schicht umfasst, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin eine Einheit (A') umfassen, mittels derer die Schutzfolie automatisch entfernt wird. Weiterhin kann eine Vorbelichtungseinheit (A") vorgesehen werden, mit der die gesamte fotopolymerisierbare Schicht noch vor der digitalen Bebilderung mittels UV-A-Licht vorbelichtet wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zur Herstellung von Flexodruckplatten ausge- hend von üblichen digital bebilderbaren, fotopolymerisierbaren Flexodruckelementen, mindestens umfassend Träger, fotopolymerisierbare Schicht und digital bebilderbare Schicht, verwendet werden. Die Verwendung ist nicht auf bestimmte Typen von Fle-

xodruckelementen beschränkt. So können beispielsweise auch dicke Flexodruckplatten mit einer Dicke von 2 bis 4 mm verarbeitet werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird ganz besonders vorteilhaft für das erfindungs- gemäße Verfahren zur Herstellung von Zeitungsflexoplatten eingesetzt.

Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt ein fotopo- lymerisierbares Flexodruckelement eingesetzt, welches-übereinander angebracht- mindestens einen flexiblen metallischen Träger, eine fotopolymerisierbare Schicht sowie eine digital bebilderbare Schicht umfasst.

Als flexible metallische Träger kommen vor allem dünne Bleche oder Metallfolien aus Stahl, bevorzugt aus rostfreiem Stahl, magnetisierbarem Federstahl, Aluminium, Zink, Magnesium, Nickel, Chrom oder Kupfer in Betracht, wobei die Metalle auch noch le- giert sein können. Unter flexibel im Sinne dieser Erfindung soll verstanden werden, dass die Träger so dünn sind, dass sie um Druckzylinder gebogen werden können. Sie sind andererseits aber auch dimensionsstabil und so dick, dass der Träger bei der Produktion des Flexodruckelementes oder der Montage der fertigen Druckplatte auf den Druckzylinder nicht geknickt wird. Es können auch kombinierte metallische Träger wie beispielsweise mit Zinn, Zink, Chrom, Aluminium, Nickel oder auch Kombinationen verschiedener Metalle beschichtete Stahlbleche eingesetzt werden, oder auch solche Metallträger, die durch Laminieren gleich-oder verschiedenartiger Metallbleche erhal- ten werden. Weiterhin können auch vorbehandelte Bleche, wie beispielsweise phosphatierte oder chromatisierte Stahlbleche oder eloxierte Aluminiumbleche einge- setzt werden. Im Regelfall werden die Bleche oder Folien vor dem Einsetzen entfettet.

Bevorzugt eingesetzt werden Träger aus Stahl oder Aluminium, besonders bevorzugt ist magnetisierbarer Federstahl.

Die Dicke derartiger flexibler metallischer Träger beträgt üblicherweise zwischen 0,025 mm und 0,4 mm, und richtet sich neben dem gewünschten Grad an Flexibilität auch nach der Art des eingesetzten Metalls. Träger aus Stahl haben üblicherweise eine Dicke zwischen 0,025 und 0,25 mm, insbesondere zwischen 0,14 und 0,24 mm. Träger aus Aluminium haben üblicherweise eine Dicke zwischen 0,25 und 0,4 mm.

Es können aber selbstverständlich auch Flexodruckelemente eingesetzt werden, die einen Träger aus einem polymeren Material, beispielsweise PET, aufweisen.

Vorteilhaft weist der flexible metallische Träger eine sich darauf befindliche Haftschicht auf. Die Haftschicht vermittelt eine gute Haftung zwischen dem flexiblen, metallischen Träger und der später aufzubringenden fotopolymerisierbaren Schicht, so dass die

durch bildmäßiges Belichten der fotopolymerisierbaren Schicht erhaltenen druckenden Elemente weder beim Entwickeln der Platte noch beim Drucken abreißen, abgelöst werden oder abknicken.

Im Prinzip können beliebige Haftschichten eingesetzt werden, vorausgesetzt, sie ver- mitteln ausreichende Haftung. Besonders vorteilhaft weist die Haftschicht einen UV- Absorber auf. Der UV-Absorber vermeidet, dass UV-Licht vom metallischen Träger zurück in die Reliefschicht gestreut wird. Derartige Reflektionen können u. U. den Be- lichtungsspielraum verringern und die mögliche Auflösung verschlechtern. Zur Ausfüh- rung der Erfindung besonders geeignete Haftschichten sind beispielsweise in DE-A 100 40 929 offenbart.

Das als Ausgangsmaterial eingesetzte Flexodruckelement umfasst weiterhin eine fotopolymerisierbare Schicht, welche ihrerseits mindestens ein elastomeres Bindemit- tel, ethylenisch ungesättigte Monomere, sowie einen Fotoinitiator oder ein Fotoinitiator- system umfasst. Optional könen noch weitere Bestandteile wie beispielsweise Weichmacher oder Hilfsstoffe vorhanden sein.

Bei der fotopolymerisierbaren Schicht kann es sich auch um mehrere fotopolymerisier- bare Schichten übereinander handeln, die eine gleiche, annährend gleiche oder ver- schiedene Zusammensetzung aufweisen. Ein mehrschichtiger Aufbau hat den Vorteil, dass die Eigenschaften der Oberfläche der Druckform, wie beispielsweise Farbüber- tragung verändert werden können, ohne die flexotypischen Eigenschaften der Druck- form wie beispielsweise Härte oder Elastizität zu beeinflussen. Oberflächeneigenschaf- ten und Schichteigenschaften können also unabhängig voneinander verändert werden, um ein optimales Druckergebnis zu erreichen.

Bei den Bindemitteln kann es sich sowohl um elastomere wie um thermoplastisch elastomere Bindemittel handeln, welche üblicherweise zur Herstellung von Flexodruck- elementen eingesetzt werden. Beispiele umfassen die bekannten Blockcopolymere vom Styrol-Isopren-oder Styrol-Butadien-Typ. Weitere Beispiele umfassen elastomere Polymere vom Ethylen/Propylen/Dien-Typ oder elastomere Polymere auf Basis von Acrylaten bzw. Acrylat-Copolymeren. Der Fachmann trifft unter den prinzipiell geeigne- ten Elastomeren je nach den gewünschten Eigenschaften der Schicht eine geeignete Auswahl. Die Menge an elastomerem Bindemittel in der Reliefschicht beträgt in der Regel 40 bis 90 Gew. % bzgl. der Menge aller Bestandteile. Bevorzugt werden 40 bis 85 % eingesetzt und besonders bevorzugt 40 bis 75 %.

Die fotoempfindliche Schicht enthält weiterhin in bekannter Weise polymerisierbare Verbindungen, beziehungsweise Monomere. Die Monomeren sollen mit den Bindemit-

teln verträglich sein und mindestens eine polymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Doppelbindung aufweisen. Beispiele geeigneter Monomere umfassen (Meth) acrylate wie Butyl (meth) acrylat, 2-Ethylhexyl (meth) acrylat, Lauryl (meth) acrylat, 1, 4-Butandiol- di (meth) acrylat oder 1, 6-Hexandioldi (meth) acrylat. Die Menge an Monomeren in der fotopolymerisierbaren Schicht beträgt in der Regel 4,9 bis 30 Gew. % bzgl. der Menge aller Bestandteile, bevorzugt 4,9 bis 20 Gew. %.

Die fotopolymerisierbare Schicht weist weiterhin in prinzipiell bekannter Art und Weise einen Fotoinitiator oder ein Fotoinitiatorsystem auf. Beispiele für geeignete Initiatoren sind Benzoin oder Benzoinderivate, wie Methylbenzoin oder Benzoinether. Die Menge an Fotoinitiator in der Reliefschicht beträgt in der Regel 0,1 bis 5 Gew. % bzgl. der Menge aller Bestandteile.

Die fotopolymere Schicht kann optional weitere Bestandteile, wie beispielsweise Inhibi- toren für die thermisch initiierte Polymerisation, Weichmacher, Farbstoffe, Pigmente, fotochrome Zusätze, Antioxidantien, weitere Bindemittel zur Feinsteuerung der Eigen- schaften oder Extrusionshilfsmittel umfassen. Im Regelfalle werden aber nicht mehr als 10 Gew. % derartiger Zusätze eingesetzt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Ausgangsmaterial ein digital bebilderbares Flexodruckelement eingesetzt, bei dem als elastomeres Bindemittel in der fotopolymerisierbaren Schicht ein Styrol-Butadien- Blockcopolymeres mit einem Styrolgehalt von 20 bis 50 Gew. %, bevorzugt 25 bis 45 Gew. % und besonders bevorzugt 25 bis 35 Gew. % eingesetzt wird. Bevorzugt weist das SBS-Blockcopolymere eine Härte von 50 bis 80 Shore A gemäß ISO 868 auf. Besonders bevorzugt beträgt die Härte 55 bis 75 Shore A und ganz besonders bevorzugt 60 bis 75 Shore A. Es sollte weiterhin ein mittleres Molekulargewicht Mw (Gewichtsmittel) von 80 000 bis 150 000 g/mol aufweisen. Bevorzugt beträgt das Mole- kulargewicht 90 000 bis 140 000 g/mol und besonders bevorzugt 100 000 bis 130 000 g/mol. Geeignete SBS-Polymere sind beispielsweise unter dem Namen Kraton@ erhältlich.

In der bevorzugten Ausführungsform wird das Bindemittel in Kombination mit einem geeigneten Weichmacher eingesetzt. Es können auch Gemische verschiedener Weichmacher eingesetzt werden. Beispiele geeigneter Weichmacher umfassen paraf- finische Mineralöle ; Ester von Dicarbonsäuren wie Dioctyladipat oder Terephthalsäure- dioctylester ; naphthenische Weichmacher oder Polybutadiene mit einem Molgewicht zwischen 500 und 5000 g/mol. Die Menge an Weichmacher in der fotopolymeren Schicht beträgt üblicherweise 5 bis 50 Gew. % bzgl. der Menge aller Bestandteile. Die genaue Menge wird vom Fachmann je nach dem verwendeten Bindemittel und der

gewünschten Härte der Druckplatte gewählt. Bevorzugt werden 10 bis 40 % eingesetzt und besonders bevorzugt 20 bis 35 %.

Bei der digital bebilderbaren Schicht handelt es sich bevorzugt um eine Schicht aus- gewählt aus der Gruppe der IR-ablativen Schichten, Ink-Jet-Schichten oder thermogra- fischen Schichten.

IR-ablative Schichten bzw. Masken sind für die Wellenlänge des aktinischen Lichtes opak und umfassen üblicherweise mindestens ein Bindemittel und einen IR-Absorber wie beispielsweise Ruß. Ruß sorgt auch dafür, dass die Schicht opak ist. In die IR- ablative Schicht kann mittels eines IR-Lasers eine Maske eingeschrieben werden, d. h. die Schicht wird an den Stellen, an denen sie vom Laserstrahl getroffen wird, zersetzt und abgetragen. Durch die entstandene Maske hindurch kann bildmäßig mit aktini- schem Licht bestrahlt. werden. Beispiele für die Bebilderung von Flexodruckelementen mit IR-ablativen Masken sind beispielweise in EP-A 654 150 oder EP-A 1 069 475 offenbart.

Bei Ink-Jet-Schichten wird eine mit Ink-Jet-Tinten beschreibbare Schicht, beispielswei- se eine Gelatine-Schicht aufgetragen. Diese ist mittels Ink-Jet-Druckern bebilderbar.

Beispiele sind in EP-A 1 072 953 offenbart.

Bei thermografischen Schichten handelt es sich um Schichten, die Substanzen enthal- ten, die sich unter dem Einfluss von Hitze schwarz färben. Derartige Schichten umfas- sen beispielsweise ein Bindemittel und ein organisches Silbersalz und können mittels eines Druckers mit Thermokopf oder mittels IR-Lasern bebildert werden. Beispiele sind in EP-A 1 070 989 offenbart.

Die Herstellung des als Ausgangsmaterial eingesetzten Flexodruckelement kann bei- spielsweise erfolgen, indem man die Bestandteile der fotopolymerisierbaren Schicht, der digital bebilderbaren Schicht sowie optional der Haftschicht jeweils in einem geeig- neten Lösungsmittel auflöst und schichtweise nacheinander auf den metallischen Träger aufträgt. Optional kann zum Schluss eine Schutzfolie, beispielsweise aus PET aufgebracht werden. Alternativ können die Schichten in umgekehrter Reihenfolge auf die Schutzfolie aufgegossen werden und zum Schluss wird der metallische Träger aufkaschiert. Ein geeignetes Verfahren ist beispielsweise in DE-A 100 40 929 offen- bart.

Die bevorzugte Gesamtdicke des Flexodruckelementes aus metallischem Träger, Haftschicht, fotoempfindlicher Schicht und digital bebilderbarer Schicht-ohne eine

optional vorhandene Schutzfolie-beträgt bevorzugt 400 bis 1000, um, besonders be- vorzugt 400 bis 800, um und ganz besonders bevorzugt 450 bis 750, um.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Ausgangsmaterial in Schritt (a) zunächst in die Aufnahmeeinheit (A) eingelegt, beispielsweise durch Aufle- gen auf ein Förderband oder Bestücken des Magazins. Falls das Ausgangsmaterial eine Schutzfolie aufweist, muss diese für den Fall, dass die Aufnahmeeinheit keine automatische Abzugsvorrichtung aufweist, abgezogen werden.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Flexodruckelement in einem Schritt (b) vorgelagerten Schritt vollflächig mit aktinischem Licht vorbelichtet. Die Lichtmenge wird dabei so limitiert, dass die fotopo- lymerisierbare Schicht auch nach dem Vorbelichten noch im Entwickler löslich ist ; die Schicht darf also nicht in wesentlichem Umfange vernetzen. Hierfür ist im allgemeinen eine Belichtungszeit von wenigen Sekunden ausreichend. Dieser Schritt ist naturge- mäß nur bei Flexodruckelemente mit transparenten Masken möglich, also beispiels- weise bei Ink-Jet-Masken oder thermografischen Masken. Flexodruckelemente, die eine opake digital bebilderbare Schicht aufweisen können naturgemäß nicht vorbelich- tet werden.

In Verfahrensschritt (b) wird die digital bebilderbare Schicht in der Bebilderungseinheit (B) mittels der jeweils erforderlichen Technik bebildert. Die Bildinformationen werden direkt einer Steuerungseinheit entnommen.

In Verfahrensschritt (c) wird das bebilderte Flexodruckelement mittels der Belichtungs- einheit (C) durch die erzeugte Maske hindurch mittels aktinischem, also chemisch wirksamem Licht bestrahlt. Bevorzugt ist hierbei UV-A-/VIS-Strahlung oder UV-A- Strahlung. Je nach der Art des Flexodruckelementes können aber auch andere Strah- lungsquellen verwendet werden. Die fotopolymerisierbare Schicht polymerisiert hierbei in den transparenten Bereichen der Maske und bleibt in den von der Maske abgedeck- ten Bereichen unvernetzt.

In Verfahrensschritt (d) wird das bildmäßig bebilderte und belichtete Flexodruckele- ment mittels eines geeigneten Lösemittels oder einer Lösemittelkombination entwickelt.

Hierbei werden die nicht belichteten, d. h. die von der Maske abgedeckten Bereiche der Reliefschicht entfernt, während die belichteten, d. h. die vernetzten Bereiche erhalten bleiben. Außerdem werden die Reste der digital bebilderbaren Schicht entfernt.

Das verwendete Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch richtet sich nach der Art des ein gesetzten Flexodruckelementes. Falls das Flexodruckelement eine wässrig

entwickelbare fotopolymerisierbare Schicht aufweist, können Wasser oder überwie- gend wässrige Lösemittel eingesetzt werden. Für den Fall organisch entwickelbarer Flexodruckelemente eignen sich insbesondere die bekannten Auswaschmittel für Flexodruckplatten, die üblicherweise aus Gemischen verschiedener organischer Lö- sungsmittel bestehen, die auf geeignete Art und Weise zusammenwirken. Beispiels- weise können Entwickler aus naphtenischen oder aromatischen Erdölfraktionen im Gemisch mit Alkoholen, beispielsweise Benzylalkohol oder Cyclohexanol, sowie ggf. weiteren Komponenten, wie beispielsweise alicyclischen Kohlenwasserstoffen, Terpen- Kohlenwasserstoffen, substituierten Benzolen, beispielsweise Diisopropylbenzol, oder Dipropylenglycoldimethylether eingesetzt werden. Geeignete Auswaschmittel sind beispielsweise in EP-A 332 070 oder EP-A 433 374 offenbart.

Der Entwicklungsschritt wird üblicherweise bei Temperaturen oberhalb 30°C durchge- führt. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Entwicklungsschritt aufgrund der erzielbaren schnelleren Auswaschgeschwindigkeiten bei höheren Tempe- raturen durchgeführt. Aus Sicherheitsgründen und zur Reduktion des apparativen Aufwands beim Entwicklungsgerät sollte die Temperatur bei der Verwendung organi- sche Lösemittel 5 bis 15°C unter dem Flammpunkt des eingesetzten Auswaschmittels liegen.

Die Trocknung der Flexodruckplatten in Verfahrensschritt (e) erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von 105 bis 160°C, besonders bevorzugt bei 120 bis 150°C.

Falls die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Nachbehandlungseinheit (F) aufweist, können die erhaltenen Flexodruckplatten in Verfahrensschritt (f) bei Bedarf noch einer entklebenden Nachbehandlung durch mit UV-A-und/oder UV-C-Licht unterzogen werden. Im Regelfall ist ein solcher Schritt empfehlenswert. Wenn die Bestrahlung mit Licht unterschiedlicher Wellenlänge vorgesehen ist, kann sie gleichzeitig oder auch nacheinander erfolgen. Schließlich wird die fertige Flexodruckplatte über die Ausgabe- einheit (G) ausgegeben.

Zwischen den einzelnen Verfahrensschritten wird das Flexodruckelement bzw. die Flexodruckplatte jeweils mittels der Transporteinheit (H) von einer Einheit zur nächsten weiter transportiert. Das Flexodruckelement bzw, die Flexodruckplatte muss in keinem der Verfahrensschritte gebogen werden, sondern alle Schritte werden mit dem ebenen Flexodruckelement-bzw. der ebenen Platte durchlaufen.

Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine schnelle Verarbeitung von Flexodrucke- lementen zur fertigen Zeitungsflexoplatten. Bei den geschilderten Zeitungsflexoplatten können in der Regel Verarbeitungszeiten von deutlich unter 30 min erreicht werden.