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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND PROCESS FOR CHANGING SKEINS ON A TEXTILE MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/001336
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns loading the creel of a spinning machine. The solutions known from prior art are not all universally applicable and can be complex in terms of positioning. It is therefore proposed that means should be provided for positioning the travelling unit (10) for loading the creel. This is to be done on the one hand by initializing on the creel (2) and on the other, by the use of stored pathways (S1).

Inventors:
ERNI MARKUS (CH)
FRITSCHI ISIDOR (CH)
BAI CHRISTIAN (CH)
Application Number:
PCT/CH1992/000139
Publication Date:
January 21, 1993
Filing Date:
July 09, 1992
Export Citation:
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Assignee:
RIETER AG MASCHF (CH)
International Classes:
D01H9/00; D01H9/18; (IPC1-7): D01H9/00; D01H9/18
Foreign References:
EP0392482A2
DE3938625A1
DE3601832A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Gatterbeschickung einer Spinnmaschine mit einem fahrbahren Gerät (10) dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind um das Gerät (10) gegenüber dem Gatter (2) zur block¬ weisen Beschickung zu positionieren.
2. Verfahren zum Beschicken einer Spinnmaschine mit Textilma terial, insbesondere eines Gatters (2) mit Gebinden (11) mittels eines fahrbaren Geräts (10), dadurch gekennzeich¬ net, dass die Positionierung des fahrbaren Geräts (10) ge¬ genüber dem Gatter (2) durch Initialisierung am Gatter und/oder durch gespeicherte Fahrwege (Sl) erfolgt.
3. Verfahren zum Wechseln von Vorgarnspulen an einer Spinnma¬ schine (1), insbesondere einer Ringspinnmaschine, welche auf ihren Längsseiten (R,L) mit mindestens einer inneren und äusseren Reihe (G1,G2) zum Anbringen von Vorgarnspulen (11) versehen ist und parallel zu diesen Reihen jeweils eine Transportbahn (T) aufweist, auf welcher ein mit Vor¬ garnspulen (11) bestückter Träger (12) aufweisender Trägerzug (10) über ein Antriebsmittel (32) verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die in der inneren und äusseren Reihe (G1,G2) befindlichen Spulen oder Hülsen (6) der Längsseiten (R,L) blockweise, kontinuierlich oder schrittweise gegen die auf dem Trägerzug (10) bereitge¬ stellten Reservespulen (11) ausgetauscht werden und der Trägerzug kontinuierlich oder schrittweise entsprechend dem Austauschvorgang zur nachfolgenden Austauschstelle nachge¬ führt wird, bis sämtliche Reservespulen (11) eingewechselt sind, dann die Fahrbewegung (X) des Trägerzuges (10) manu¬ ell oder automatisch gestoppt und die Position der letzten Übergabestelle am Gatter in bezug auf einen Fixpunkt im Transportsystem gespeichert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Speicherung der Position der letzten Übergabestelle der Trägerzug von seiner gestoppten Position zu einem Sensor (27) überführt wird, welcher das Ende (E10) des Trägerzuges (10) erfasst, von welchem der letzte Wechselvorgang er¬ folgte, wobei der dabei zurückgelegte Weg (Sl) des Endes (ElO) des Trägerzuges (10) von der gestoppten Position bis zum Sensor (27) erfasst und abgespeichert wird, und dieser abgespeicherte Wert (Sl) für die Positionierung des Kopf¬ endes (KIO) eines neuen mit Reservespulen (11) versehenen und nachgeführten Trägerzuges (10) von diesem Sensor (27) zur aktuellen Austauschstelle herangezogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Austauschen der leergelaufenen Spulen oder Hülsen (6) aus der inneren und äusseren Reihe (G1,G2) während dem Stillstand und das Einwechseln der Reservespulen (11) wäh¬ rend der Verfahrbewegung des Trägerzuges (10) erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass der nachgeführte Trägerzug (10) minde¬ stens zwei am Kopfende (ElO) befindliche Leerzapfen (50) aufweist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Steuereinheit (38) für das An¬ triebsmittel (M) anhand eines vorgegebenen Wertes den An¬ trieb während des Wechselvorganges steuert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass der Antrieb (M) für das Antriebsmittel (32) zur Verfahrbewegung des Trägerzuges (10) von der Be¬ dienungsperson mindestens im Bereich der Längsseiten (R,L) der Spinnmaschine (1) ansteuerbar ist.
9. Vorrichtung für das Verfahren nach Anspruch 8, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass das Antriebsmittel (32) aus einem auf einer Umlaufbahn umlaufenden Element, z.B. einem Ketten¬ förderer, besteht, welches über einen stationären Antrieb (M) angetrieben wird und die Steuereinheit (38) des An¬ triebs (M) über eine mindestens auf den Längsseiten (R,L) der Spinnmaschine (1) verlaufende Reissleine (19) ansteu¬ erbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reissleine (19) auf der Längsseite (R,L) der Spinnma¬ schine (1) etwa in Höhe und parallel der Transportbahn (T) verläuft und mit im Abstand (a) angeordneten vertikalen Zugelementen (20) versehen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung der Steuereinheit (38) des Antriebs (M) von der Bedienungsperson über einen drahtlosen Sender erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Einstellung der Grosse der Umlauf¬ geschwindigkeit des Antriebsmittels (32) durch impulsweise Ansteuerung der Steuereinheit (38) des Antriebs (M) er¬ folgt.
13. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerbefehle zur Ueberfuhrung des Trägerzuges (10) zum Sensor (27), zum Ausfahren des Trägerzuges (10) aus der Transportbahn (T) der Spinnmaschine (1) und für die Anfor¬ derung an die Anlagensteuerung zur Nachführung eines neuen mit Reservespulen (11) bestückten Trägerzuges (10) am Kopfende (K) oder am Fussende (F) der Spinnmaschine (1) durch die Bedienungsperson an die Steuerung (S) der Spinn¬ maschine übermittelt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Transportbahn (T) als eine um die Spinnmaschine (1) geführte geschlossene Trans¬ portbahn (T) mit mindestens einer Stichbahn (23) zu einer Anlage (24) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegstrecke einer ganzen Umfahrung der Transportbahn (T) durch Abfahren mit dem Trägerzug (10) sowie die Wegstrecke bis zum Ende der letzten Wechselstelle (A4) der ersten Längsseite (R) und der ersten Wechselstelle (A5) der zweiten Längsseite (L) von der Position der ersten Wech¬ selstelle (AI) der ersten Längsseite (R) aus abgetastet und abgespeichert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal für den Beginn des Abtastvorganges von einem Sensor (27) im Bereich der ersten Wechselstelle (AI) der ersten Längsseite (R) aus erfolgt und das Signal für die Wegermittlung bis zur letzten Wechselstelle (A4) der ersten Längsseite (R) und bis zur ersten Wechselstelle (A5) der zweiten Längsseite (L) durch manuelles Ansteuern des An¬ triebs (M) für den Trägerzug (10) erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastung der Wegstrecke durch an der ersten und letz¬ ten Wechselstelle (AI,A4) der ersten Längsseite (R) und durch an der ersten Wechselstelle (A5) der zweiten Längs¬ seite (L) angebrachte Sensoren (27,30,31) erfolgt, welche jeweils das Kopfende (K10) des umfahrenden Trägerzuges (10) abtasten.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass der zurückgelegte Weg des Trägerzuges (10) durch Abtasten der Drehbewegung eines Antriebsrades (35,41) oder einer Antriebswelle für das Antriebsmittel (32) erfolgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass für die Positionierung eines neu nach¬ geführten Trägerzuges (10) zur nächsten Wechselstelle das Fussende (ElO) des Trägerzuges vom Sensor (27) der ersten Wechselstelle (AI) der ersten Längsseite (R) erfasst wird.
19. Blockweise Gatterbeschickung einer Spinnmaschine mit einem fahrbaren Gerät, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechsel¬ zeit für einen Blockwechsel und die durchschnittliche Spu¬ lenlaufzeit erfasst und in der Steuerung gespeichert wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Disposition der fälligen Blockwechsel sowie die Zeit¬ spanne für den fälligen Blockwechsel pro Blocksektion von der Steuereinheit (S) der Spinnmaschine (1) abfragbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass am Kopf oder Fussende (K,F) der Spinnmaschine (1) eine Eingabeeinheit (45) zu Abfragen der Daten für den Block¬ wechsel angebracht ist.
22. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten über die Blockwechsel sowie über die Zeiten bis zum nächsten Blockwechsel von mehreren Spinnmaschinen (1) zu einer zentralen Steuereinheit (60) zusammengefasst wer¬ den und dort abfragbar sind.
23. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zurückgelegte Weg (Sl) mittels einer Zeiteinheit erfasst wird und diese Zeiteinheit zur Positionierung des neuen Trägerzuges herangezogen wird.
24. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennezichnet, dass mindestens zwei fahrbare Geräte zum Beschicken des Gatters verwendet werden, deren Positionierung durch eine vonein¬ ander abhängige Initialisierung erfolgt.
25. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein fahrbares Gerät auf jeder Längsseite der Spinnmaschine zum Beschicken des Gatters vorgesehen ist und deren Positionierung durch eine voneinander unabhängige " Initialisierung erfolgt.
Description:
Einrichtung und Verfahren zum Wechseln von Gebinden an einer Textilmaschine

Die Erfindung bezieht sich auf eine Gatterbeschickung einer Spinnmaschine mit einem fahrbaren Gerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Es sind verschiedene Möglichkeiten aus der Praxis und aus der Patentliteratur bekannt, um die Vorgarnspulen an einer Ring¬ spinnmaschine zu wechseln.

Dabei werden bei einem rein manuellen Wechsel die bei einem Flyer erzeugten Vorgarnspulen von Hand in einen Wagen zwi¬ schengelagert und zu einer Ringspinnmaschine verschoben. Die Vorgarnspulen werden dann von Hand in einem wilden Wechsel oder einem Blockwechsel gegen leergelaufene Spulen bzw. Hülsen, an der Ringspinnmaschine ausgetauscht. Zur Ueberfuhrung des Vor¬ garnes von den Vorgarnspulen sind diese oberhalb des Streck¬ werks der Ringspinnmaschine aufgehängt. Entsprechend der Tei¬ lung der Spinnstellen sind quer zur Längsachse der Spinnma¬ schine gesehen auf einer Seite z.B. zwei Vorgarnspulen neben¬ einander aufgehängt. Auf der gegenüberligenden Längsseite ist eine spiegelbildliche Anordnung vorgesehen. In der Regel sind die Vorgarnspulen oberhalb des Kopfes der Bedienungsperson in Hängezapfen aufgehängt. Die Aufhängung für die Vorgarnspulen mit den entsprechenden Rahmenteilen und Abstützungen wird all¬ gemein als Gatter bezeichnet. Der manuelle Austausch der leer¬ gelaufenen Hülsen gegenüber den im Wagen bereitgestellten Re¬ servespulen erfordert eine grosse Kraftanstrengung für die Be¬ dienungsperson, zumal die Vorgarnspulen ein Gewicht bis zu 2,5 kg aufweisen können. Die Wege zur Abnahme der leergelaufenen Hülse und zur Ueberfuhrung der Vorgarnspule in das Gatter sind relativ lang, wodurch der Wechselvorgang zeitwauf endig wird.

Das heisst, die Bedienungsperson ist für den Wechselvorgang für längere Zeit an einer Spinnmaschine gebunden.

Zur Verbesserung dieses einfachen manuellen Prinzipes wurden verschiedene halbautomatische und vollautomatische Vorrich¬ tungen vorgeschlagen und teilweise auch in der Praxis reali¬ siert.

So wurden z.B. parallel zum Gatter verlaufende Transport¬ schienen angebracht, über welche die Reservespulen mittels ei¬ nes Trägerzuges automatisch von dem Flyer zu der Ringspinnma¬ schine überführt werden. Das Gatter wird hierbei mit einer zu¬ sätzlichen dritten Aufhängeposition versehen, welche zur Auf¬ nahme einer Reservespule dient. Bei diesem System weisen die in Arbeit befindlichen Vorgarnspulen eine nach innen abnehmende Packungsdicke bzw. Durchmesser auf, wodurch die innere Spule zuerst ausläuft und dadurch das Nachschieben von aussen nach innen der Reservespule ermöglicht wird. Die leergelaufene Hülse wird bei diesem System an eine Abtransportbahn übergeben, welche in der Längsmitte der Spinnmaschine angebracht ist. Die Ueberfuhrung der Vorgarnspulen vom Trägerzug zur Reservestelle im Gatter erfolgt über eine mit dem Trägerzug mitgeführte oder mitlaufende Weiche. Eine solche Anlage ist z.B. aus der DE-OS 40 00 227 zu entnehmen.

Die Nachführung einer Reservespule von einer dritten Reserve¬ stelle im Gatter ist auch aus der DE-OS 37 23 142 ersichtlich. Hierbei wird der Austausch der leergelaufenen Hülse sowie die Nachführung einer Reservespule mittels einer mit Greifarmen versehenen Wechselvorrichtung durchgeführt. Eine separate Zu¬ führeinrichtung über eine Transportschiene ist hierbei nicht vorgesehen.

Weiterhin ist aus der DE-PS 30 34 477 eine Anlage bekannt, wo¬ bei über eine sich in Maschinenlängsrichtung erstreckende Längsschienenbahn nachgeführte Vorgarnspulen über Übergangs¬ stücke an Querschienenbahnen abgegeben werden. Die Übergangs¬ stücke sind dabei in Form einer umstellbaren Weiche ausgebil¬ det.

Die EP-PS 259 267 zeigt eine Spinnmaschine, wobei quer zur Längsrichtung im Gatter jeweils zwei Aufhängestellen für die Vorgarnspulen angebracht sind. Zu diesen Aufhängesteilen ist oberhalb eine zusätzliche Führungsschiene angeordnet, in welcher mittels Hängespulenvorrichtungen volle Vorgarnspulen in Reserve bereitgehalten werden. Das Austauschen leergelaufener Hülsen gegen die bereitgestellten vollen Vorgarnspulen erfolgt paarweise, und über ein Bedienungsgerät, wobei die Spulen, bzw. die Hülsen mittels im Abstand verschiebbaren Zapfen aufgenommen und umgesteckt werden.

Die Verwendung einer zusätzlichen dritten Reserveposition im Gatter, wie zuvor beschrieben, verlangt eine aufwendigere und breitere Ausführung des Gatters. Ausserdem müssen hierbei zu¬ sätzliche Vorrichtungen bzw. Verfahren eingesetzt werden, um die aussenliegende Reservespule nachzuführen. Die vollautoma¬ tische Ueberfuhrung der Reservespulen von einem bereitge¬ stellten Trägerzug mittels Weichen ergibt zwar eine komfortable Lösung, jedoch ist dieses System entsprechend aufwendig und somit teuer und nicht für alle Anwendungen geeignet. Gleich¬ falls verhält es sich mit zusätzlichen Bedienungsgeräten oder Bedienungsrobotern, die mit entsprechenden Einrichtungen eine Ueberfuhrung der vollen Reservespulen zum Gatter bzw. eine Ab¬ nahme der leergelaufenen Hülsen vornehmen.

Aus der DE-OS 37 34 258 ist eine Vorrichtung zum Transport von Kannen zu einer Textilmaschine bekannt, wobei die Kannen ein¬ zeln oder im Zug auf einem Hängewagen transportiert werden.

Anhand des bekannten Standes der Technik stellt sich die Er¬ findung nunmehr die Aufgabe, ein einfaches und kostengünstiges Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, welches die Be¬ dienungsperson entlastet und einen zeitlich optimalen Wechsel¬ vorgang ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst. Dabei wird insbesondere vorgeschlagen, dass Mittel vorgesehen sind, das fahrbare Gerät für die Gatterbeschickung mit Gebinden gegenüber dem Gatter zu positionieren. Dadurch wird ermöglicht, dass das fahrbare Gerät automatisch an die nachfolgende Austauschstelle überführt wird.

Weiterhin wird vorgeschlagen die Positionierung des fahrbaren Geräts gegenüber dem Gatter durch Initialisierung am Gatter und durch gespeicherte Fahrwege erfolgt. Daraus resultiert, dass die Verfahrbewegung des Geräts optimal an die räumlichen Ge- genbenheiten des Gatters angepasst wird, und eine genaue und schnelle Positionierung zur Wechselstelle erfolgt. Dieser Vor¬ teil kann sowohl bei vollautomatischer, wie bei manueller Be¬ schickung zum Tragen kommen. Wie weiterhin vorgeschlagen, ist dieses System besonders dazu geeignet, die in der inneren und äusseren Reihe befindlichen Spulen oder Hülsen der Längsseiten blockweise auszutauschen.

Befinden sich noch einige Windungen des Vorgarnes auf der aus¬ getauschten Hülse, so kann man hierbei auch von einer leerge¬ laufenen Spule sprechen. Diese Ausdrucksweise soll jedoch nicht einschränkend für das Schutzbegehren betrachtet werden.

Der kontinuierliche oder schrittweise Wechselvorgang bezieht sich insbesondere ' auf die Bewegung des Trägerzuges, d.h. beim kontinuierlichen Wechselvorgang wird der Trägerzug fortlaufend verschoben, während beim schrittweisen Wechselvorgang die Be¬ wegung des Trägerzuges immer wieder unterbrochen wird. Die

Abgabe von Reservespulen beginnt vom Kopf des Trägerzuges aus und wird fortlaufend durchgeführt, bis die letzte Spule vom Ende des Trägerzuges übergeben worden ist. Die vorgeschlagene Feststellung des zurückgelegten Weges der letzten Uebergabeposition am Ende des Trägerzuges zu einem fest in¬ stallierten Sensor ermöglicht nach Abruf dieser abgespeicherten Daten eine genaue Positionierung des Kopfendes eines nachge¬ führten neuen Trägerzuges an die aktuelle Wechselstelle. Dabei wird einerseits der nachgeführte Trägerzug mit neuen Reserve¬ spulen automatisch an die gewünschte nächste Wechselposition überführt und andererseits übernimmt dieser Trägerzug eine Art Zeigerfunktion für die Bedienungsperson und zeigt, wo der nächste Wechselvorgang zu erfolgen hat.

Wie weiterhin beansprucht, kann der zurückgelegte Weg bis zu einem festinstallierten Sensor beim "Ausfahr-Befehl" auch über eine Zeiteinheit, z.B. Minuten, erfasst werden, wobei diese Zeiteinheit zur Positionierung des neuen Trägerzuges entspre¬ chend der beschriebenen Wegeinheit herangezogen wird.

Zur Abstimmung an den zeitlichen Ablauf des Wechselvorganges für die notwendigen Handeingriffe der Bedienungsperson wird weiterhin vorgeschlagen, das Austauschen der leergelaufenen Spulen oder Hülsen aus dem Gatter während dem Stillstand und das Einwechseln der Reservespulen während der Fahrbewegung des Trägerzuges durchzuführen.

Durch den Vorschlag, die beiden ersten am Kopfende des Träger¬ zuges befindlichen Hängezapfen von Reservespulen freizulassen, wird ein optimaler Wechselvorgang ermöglicht, wobei die Bedie¬ nungsperson gleichzeitig zwei Leerhülsen entfernen, bzw. zwei Reservespulen anschliessend einwechseln kann. Es ist auch denkbar zwei Leerhülsen gleichzeitig und anschliessend zwei Reservespulen nacheinander auszutauschen. Der gleichzeitige Austausch von zwei Reservespulen erfordert einen grossen

Kraftaufwand für die Bedienungsperson beim manuellen Austausch, deshalb werden diese Spulen in der Regel nacheinander im Gatter aufgesteckt.

Um der Bedienungsperson eine Abstimmung des zeitlichen Ablaufes des Wechsels zu ermöglichen, ist die Steuereinheit für den An¬ trieb des Antriebsmittels zur Verfahrbewegung des Trägerzuges im Bereich der Längsseite der Spinnmaschine ansteuerbar.

Durch die vorgeschlagene Möglichkeit, durch Eingabe eines Ein¬ gabewertes die Geschwindigkeit des Trägerzuges vom Steuersystem automatisch einzustellen, wird eine individuelle Anpassung er¬ möglicht. D.h. die Bedienungsperson gibt, entsprechend ihrer Fähigkeit eine bestimmte Wechselzeit, z.B. 15 sec. für einen Spulenwechsel ein. Aufgrund dieser Eingabe wird von einem der Steuereinheit zugeordneten Rechner die entsprechende Fahrge¬ schwindigkeit des Trägerzuges ermittelt und eingestellt, welche auf die eingegebene Spulenwechselzeit abgestimmt ist.

Vorteilhafterweise besteht das Antriebsmittel für den Trägerzug aus einem auf einer Umlaufbahn umlaufenden Element, z.B. einem Kettenförderer dessen Antrieb über die Steuereinheit über eine auf den Längsseiten der Spinnmaschine verlaufende Reissleine ansteuerbar ist. Es wird weiterhin vorgeschlagen, die Reiss¬ leine mit im Abstand angeordneten vertikalen Zugelementen zu versehen. Anstelle einer Reissleine könnte auch eine berüh- rungs-, bzw. druckempfindliche Schaltleiste entsprechend dem Beispiel der DE-OS 39 38 625 zur Anwendung kommen.

Eine weitere Möglichkeit zur Ansteuerung des Antriebes wird durch die Verwendung eines drahtlosen Senders vorgeschlagen. Der Sender mit entsprechenden Bedienungselementen könnte bei¬ spielsweise von der Bedienungsperson getragen oder mittels Gürtel oder anderen Befestigungselementen an der Bedienungs¬ person angebracht sein.

Das Ansteuern der Steuereinheit des Antriebes kann impulsweise erfolgen. D.h. die Anzahl der Bedienungseingriffe an der Reissleine oder an einem Bedienungsknopf eines drahtlosen Sen¬ ders kann zur Anwahl einer entsprechenden Antriebsgeschwindig¬ keit für den Trägerzug verwendet werden. Es ist hierbei auch eine Lösung durch Betätigung der entsprechenden Elemente mit unterschiedlichen Zeitintervallen denkbar.

Der Steuerbefehl zur Ueberfuhrung des Trägerzuges zum Sensor, zum Ausfahren des Trägerzuges aus der Transportbahn der Spinn¬ maschine und für die Anforderung an die Anlagensteuerung zur Nachführung eines neuen Trägerzuges erfolgt vorteilhafterweise an einer zentralen Eingabeeinheit am Kopf- oder Fussende der Spinnmaschine.

Handelt es sich um eine geschlossene um die Spinnmaschine ge¬ führte Transportbahn mit mindestens einer Stichbahn welche zu einer Anlage führt, so ist es vorteilhaft, mit dem Trägerzug eine "Lernfahrt" durchzuführen, um die Ansteuerung der Steuer¬ einheit für den Antrieb des Trägerzuges optimal auf die vorge¬ gebenen Paramater der Transportbahn abzustimmen.

Durch eine ganze Umfahrung, welche über einen Sensor abgetastet wird, wird festgehalten, wieviel Umdrehungen z.B. für ein An¬ triebsrad für den Antrieb des Trägerzuges notwendig sind um eine ganze Umfahrung durchzuführen. D.h. die Steuereinheit des Antriebes ist nunmehr in der Lage, die Verfahrbewegung des Trägerzuges optimal anhand des vorhandenen Systems durchzufüh¬ ren. Insbesondere dann, wenn während des Abfahrens der Weg¬ strecke auch die Positionen ermittelt und abgespeichert werden, an welchen die Umfahrung von der letzten Wechselstelle der ersten Längsseite zur ersten Wechselstelle der zweiten Längs¬ seite erfolgt. Dadurch ist es möglich, die Steuereinheit für den Antrieb des Antriebsmittels so zu initialisieren, dass der Trägerzug beim Erreichen der nächsten Wechselposition der

ersten Längsseite automatisch zur ersten Wechselposition der zweiten Längsseite überführt wird. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Wechsel an der letzten Wechselstelle der ersten Längsseite durch die Bedienungsperson erfolgt ist und sie den Befehl zur Ueberfuhrung an die nächste Wechselstelle gibt.

Diese Positionen, wo der Wechsel von der einen Längsseite auf die andere erfolgt, kann während der Umfahrung, d.h. während der Lernfahrt, von der Bedienungsperson durch manuelles An¬ steuern oder automatisch durch an diesen Stellen angebrachte Sensoren erfolgen.

Der zurückgelegte Weg des Trägerzuges wird vorteilhafterweise durch Abtasten der Drehbewegung eines Antriebsrades oder einer Antriebswelle für das Antriebsmittel vorgenommen. Zur Erfassung der Gesamtlänge des neu nachgeführten Trägerzuges wird weiter¬ hin vorgeschlagen, dass nicht nur das Kopfende sondern auch das Fussende des Trägerzuges vom Sensor der ersten Wechselstelle erfasst wird. Dadurch ist es einerseits möglich, den Trägerzug so zu positionieren, dass sein Ende beim ersten Wechselvorgang auf der ersten Wechselseite nicht aus der Stichbahn in die An¬ lage ragt und somit die Transportbahn der Anlage blockiert. In diesem Fall würde das Trägerzug eine ganze Umfahrung vornehmen, so dass beim ersten Wechselvorgang sein Ende in das Verbin¬ dungsstück der Transportbahn zwischen erster und zweiter Längsseite ragt. Durch die Erfassung der Länge des Trägerzuges kann die zentrale Steuereinheit anhand der durch die Umfahrung erlernten Gesamtstrecke errechnen, wieviele Blockwechsel not¬ wendig sind, um die gesamte Spinnmaschine neu zu bestücken.

Die Speicherung der Wechselzeit für einen Blockwechsel und der durchschnittlichen Spulenlaufzeit ermöglicht die Errechnung des nächstfälligen Blockwechsels.

Vorteilhafterwei-se ist die Anzahl der noch restlichen Block¬ wechsel sowie die Zeitspanne bis zum nächsten fälligen Block¬ wechsel pro Blocksektion von der Steuereinheit der Spinnma¬ schine abfragbar. Dadurch . ist es möglich, dass die Bedienungs¬ person am Kopf- oder Fussende der Spinnmaschine eine Abfrage¬ möglichkeit hat, wann der nächste Blockwechsel fällig ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn, wie üblich, mehrere Spinnmaschinen zueinander parallel angeordnet sind. Dabei kann die Bedienungsperson auf einfache und komfortable Weise an einzelnen zentralen Stellen abfragen, wo und wann der nächste Wechsel und an welcher Spinnmaschine erfolgen muss. In Verbin¬ dung mit der Zeigerfunktion, die der positionierte Trägerzug ausübt ergibt sich ein optimal abgestimmter zeitlicher Wech¬ selvorgang.

Es können zum Beispiel auch zwei Trägerzüge gleichzeitig im Transportsystem umlaufen zum Wechseln der Spulen. Dabei muss jedoch die Steuerung und die Initialisierung beider Züge auf¬ einander abgestimmt werden. Kommt auf jeder Längsseite der Spinnmaschine jeweils ein Trägerzug zur Anwendung, so kann die Initialisierung auch unabhängig voneinander erfolgen, sofern sich die Fahrwege nicht überschneiden.

Diese Vorrichtung ist sowohl für die Ueberfuhrung von Spulen, wie auch von Spinnkannen ins Gatter der Spinnmaschine anwend¬ bar.

Die Zusammenfassung sämtlicher Daten über den Blockwechsel bzw. über den Wechselzyklus von mehreren Spinnmaschinen an einer zentralen Steuereinheit ergibt eine optimale Uebersicht für den Bediener.

Weitere Vorteile sind anhand nachfolgender Ausführungsbeispiele näher aufgezeigt und beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ringspinnmaschine mit einem schematisch angedeuteten Gatter zum Aufhängen der Vor¬ garnspulen und einer Transportanlage zum Zu- bzw. Ab¬ führen der Spulen bzw. der Hülsen,

Fig. 2 eine vergrösserte Teil-Seitenansicht der im Gatter bzw. auf der Transportbahn befindlichen Spulen,

Fig. 3 eine Draufsicht der Spinnmaschine nach Fig. 1 mit Sensorik,

Fig. 4 eine vergrösserte Teilansicht nach Fig. 1 im Bereich der Wechselstelle,

Fig. 5 eine vergrösserte weitere Teilansicht nach Fig. 1 im Bereich der Wechselstelle,

Fig. 6 eine weitere Draufsicht nach Fig. 1,

Fig. 7 eine weitere Draufsicht nach Fig. 1,

Fig. 8 eine vergrösserte Teilansicht der Antriebseinheit für den Kettenförderer mit Steuerung und Sensorik, und

Fig. 9 eine schematische Seitenansicht der Längsseite der Spinnmaschine nach Fig. 1,

Fig.10 eine schematische Seitenansicht der Spinnmaschine mit im Gatter befindlichen Spinnkannen und

Fig.11 eine vergrösserte Vorderansicht nach Fig. 10.

Fig. 1 zeigt eine Spinnmaschine, z.B. eine Ringspinnmaschine 1, welche auf ihrer rechten Maschinenseite R und auf ihrer linken Maschinenseite L mit Spinnstellen zum Ausspinnen eines Vor¬ garnes versehen ist. Die einzelnen Spinnstellen sind wie all¬ gemein bekannt, mit einem Streckwerk versehen und unterhalb des Streckwerks mit einer Ringbank, auf welchem die Ringe mit Läu¬ fer, sowie die Spindeln zur Aufnahme der Hülsen gelagert sind. Aus Uebersichtlichkeitsgründen wird im vorliegenden Beispiel auf die Darstellung dieser Details verzichtet. Das Ausfüh¬ rungsbeispiel befasst sich im wesentlichen mit der Beschickung des Gatters 2, welches oberhalb der Spinnstellen angebracht ist

und zur Aufnahme der Spulen, bzw. Vorgarnspulen dient. Auf je¬ der Maschinenseite ist das Gatter mit einer vorderen Spulen¬ reihe Gl und einer hinteren Spulenreihe G2 versehen. Das Gatter 2 (Fig. 2) besteht im wesentlichen aus quer zur Maschinen¬ längsseite angeordneten Trägern 3 mit daran befestigten Auf- hängezapfen 4 und 5, auf welche die Spulen 6 lösbar aufgesteckt sind. Das von den Spulen 6 abgezogene Vorgarn 7 wird nach unten abgezogen und zu den Spinnstellen überführt. Um die Spinnma¬ schine 1 ist etwa in Höhe des Gatters 2 eine Transportbahn T herumgeführt. Die Transportbahn T besteht im wesentlichen aus einem Träger Tl, welcher sich über Halter 8 auf einem Querträ¬ ger 9 auf dem nicht näher aufgezeigten Rahmen der Spinnmaschine abstützt. Bei entsprechender Bauweise könnte der Träger Tl auch an der Decke des Spinnsaales befestigt werden. Die Spinnma¬ schine 1 ist mit einem Kopfteil K und einem Fussteil F verse¬ hen. Der Fussteil F wird aus einer Steuereinheit S und einer Antriebseinheit A gebildet. Wie aus Fig. 1 zu entnehmen, be¬ findet sich auf der Umlaufbahn der Transportbahn T ein Träger¬ zug 10, welcher mit Reservespulen 11 bestückt ist. Der Träger¬ zug besteht aus mehreren einzelnen Trägern 12, welche über Scharnier 13 miteinander verbunden sind (Fig. 4,5). Die ein¬ zelnen Träger 12 sind mit Aufhängezapfen 14 zum lösbaren Auf¬ stecken der Reservespulen 11 bzw. von leergelaufenen Hülsen 15 versehen. In Verlängerung der Scharniere 13 ist ein Halter 16 angebracht, welcher mit paarweise angeordneen Rollen 17 verse¬ hen ist. Die Rollen 17 sind so angeordnet, dass sie sich auf dem Trägerprofil Tl abstützen. Dadurch werden die Träger 12 auf dem Trägerprofil Tl verfahrbar und hängend gelagert.

In Fig. 2 ist zusätzlich eine am Querträger 9 befestigte Oese 18 gezeigt, welche zur Führung einer Reissleine 19 dient. Be¬ zogen auf die Längsrichtung der Spinnmaschine sind in be¬ stimmten Abständen a vertikal hängende Zugseile an der Reissleine befestigt (Fig. 9). Aus Fig. 9 und Fig. 1 ist ausserdem zu ersehen, dass die Reissleine 19 im Bereich des

Kopfteiles K der Spinnmaschine an einem Halter 21 und im Be¬ reich des Fussteiles der Spinnmaschine an einem fest instal¬ lierten Zugschalter 22 befestigt ist.

In die umlaufende Transportbahn T mündet eine Stichbahn 23 ein, welche eine Verbindung zu einer Transportbahn 24 einer überge¬ ordneten Anlage bildet. An den jeweiligen Einmündungen der Stichbahn 23 mit der Transportbahn 24 und der Transportbahn T sind umstellbare Weichen Wl und W2 angebracht. Zur Erkennung des Trägerzuges 10 befindet sich vor der Einmündung von der Transportbahn 24 zur Stichbahn 23 ein Sensor 25 und nach der Weiche Wl ein Sensor 26. Hinter der Weiche W2 im Bereich der ersten Austauschstelle AI der rechten Maschinenlängsseite R ist ein Sensor 27 angeordnet. Ebenfalls zur Erkennung des Träger¬ zuges befindet sich im Bereich der letzten Austauschstelle A4 der rechten Längsseite R sowie auf der ersten Austauschstelle A5 der linken Längsseite ein Sensor 30 bzw. 31. Auf der Ma¬ schinenlängsseite L ist ebenfalls eine Reissleine 19 mit einem Zugschalter 22 und Zugseilen 20 angebracht.

Der Antrieb des Trägerzuges 10 erfolgt über eine Gliederkette 32, welche innerhalb des Trägerprofils Tl (Fig. 2) jeweils auf den Längsseiten R,L geführt wird. Das Trägerprofil Tl ist dabei mit einem länglichen Schlitz 33 versehen, der nach unten hin offen ist, wobei an dem Halter 16 nach oben abstehende Zapfen (nicht gezeigt) befestigt sind, welche in diesen Schlitz 33 und somit in die entsprechenden Glieder der Kette hineinragen. D.h., über diese Stifte erfolgt bei Bewegung der Gliederkette 32 die Mitnahme des Trägerzuges 10.

Der Antrieb der Gliederkette 32 erfolgt im Bereich des Fuss- endes F der Spinnmaschine 1. Oberhalb der Antriebseinheit A ist ein Antrieb M mit einem Antriebsrad 35 angebracht, wobei die Antriebswelle des Antriebsrades 35 in vertikaler Richtung zeig . Zur Umlenkung der Gliederkette in Längsrichtung der

Spinnmaschine und zur Einführung in das Trägerprofil Tl sind beidseitig des Antriebes M auf Höhe der Transportbahn T Um- lenkräder 36 angebracht. Die Umlenkräder 36 sind dabei nur schematisch angedeutet. Für die geschlossene Antriebsführung der Gliederkette 32 sind im Bereich des Kopfendes K ebenfalls derartige Umlenkräder 36 angeordnet, wobei aus Übersichtlich¬ keitsgründen nur eines gezeigt ist. Der Antrieb M wird von der Steuereinheit 38 gesteuert. Eine vergrösserte Darstellung des Antriebes M mit entsprechenden Steuereinheiten ist aus Fig. 8 zu entnehmen. Dabei ist ersichtlich, dass die Steuereinheit 38 von einer zentralen Steuerung S über den Pfad 40 angesteuert wird. Die zentrale Steuereinheit S erhält Signale von den ent¬ sprechenden Sensoren 26,27,30,31 sowie von dem Zugschalter 22. Koaxial zum Antriebsrad 35 ist ein Tastrad 41 befestigt, das mit auf seinem Umfang angebrachten Erhebungen, z.B. einer feinen Verzahnung, versehen ist. Zum Abtasten dieser Erhebungen während der Drehbewegung ist dem Tastrad ein Sensor 42, z.B. ein Inkrementalgeber, zugeordnet, welcher die Erhöhungen impulsmässig abtastet und diese Impulse über eine Leitung 43 an die zentrale Steuereinheit S abgibt. Anhand der bei der Dreh¬ bewegung des Antriebsrades 35 entstehenden Impulszahlen kann ein direkter Ruckschluss auf die zurückgelegte Wegstrecke des Trägerzuges geschlossen werden. Dadurch ist es möglich, anhand von der Steuerung S vorgegebenen Impulszahlen eine Position des Trägerzuges von einer fixen Stelle aus genau zu bestimmen. D.h., das System bzw. die zentrale Steuereinheit S erkennt je¬ derzeit die momentane Position des Trägerzuges auf der Trans¬ portbahn T. Im vorliegenden Beispiel wird als fixer Ausgangs¬ punkt der Sensor 27 verwendet, welcher zur Abtastung des Trägerzuges 10 vorgesehen ist. D.h., sobald das Kopfende K10 des Trägerzuges 10 durch den Sensor 27 erkannt wird, wird die Zählersensorik des Inkrementalzählers 42 auf Null gesetzt. Der Ausdruck Kopfende des Trägerzuges bezieht sich auf die Fahrt¬ richtung desselben während des Wechselvorganges.

Zur Abstimmung der Steuereinheit S auf die entsprechenden Pa¬ rameter der Anlage (Sensoren, Gliederkettenförderer, Antriebs- einheiten, sonstiger Steuereinheiten) wird das System vor dem ersten Wechselvorgang initialisiert, bzw. abgestimmt.

Dies geschieht folgendermassen:

Ueber eine Eingabeeinheit 45 an der Steuereinheit S (Fig.8,9) wird ein Trägerzug 10 von der Anlage angefordert. Diese Anfor¬ derung über die Eingabeeinheit 45 erfolgt über eine Leitung 47 zu einer Steuereinheit 46 der Anlage (Fig. 1). Nachdem das Kopfende K10 des Trägerzuges 10 den Sensor 25 passiert hat, stellt die Weiche Wl auf Einfahrt in die Stichbahn 23. Der Sensor 26 meldet der Steuerung S dass der Trägerzug 10 in die Stichbahn 23 eingefahren ist. Zur Uebernahme des Trägerzuges 10 durch den Antrieb über die Gliederkette wird nunmehr der Motor M über die Steuereinheit 38 eingeschaltet. Der Antrieb des Trägerzuges 10 auf der Transportbahn 24 der Anlage erfolgt in der Regel über nicht gezeigte Reibräder. Die Anordnung dieser Reibräder ist so getroffen, dass, der Trägerzug von der Glie¬ derkette erfasst wird, wobei die Freigabe von den Reibrädern noch nicht erfolgt ist. Die Geschwindigkeit der Reibräder und der Gliederkette weisen dieselbe Geschwindigkeit bei diesem Einfahrvorgang auf. Bei weiterer Verschiebung geben die Reib¬ räder den Trägerzug frei, d.h., der Antrieb des Trägerzuges 10 wird nunmehr nur noch durch die Gliederkette vorgenommen. Die über den Antrieb M angetriebene Gliederkette 32 verschiebt den Kopf K10 des Trägerzuges 10 bis zum Sensor 27 und hält hier an (Fig. 3). Jetzt wird über die Eingabeeinheit 45 die Funktion "Umfahrung, Initialisieren" eingegeben. Mit der Erkennung des Kopfendes K10 durch den Sensor 27 wird der Inkrementalzähler des Inkrementalsensors 42 auf Null gesetzt. Der Inkremental¬ zähler ist nicht näher gezeigt und kann in der Steuereinheit S integriert sein. Der Antrieb M wird über die Steuereinheit 38 nach Aufforderung durch die Steuereinheit S über den Pfad 40 in

Drehbewegung gesetzt. Die Antriebsgeschwindigkeit der Glieder¬ kette bzw. des Trägerzuges 10 ist für diesen Initialisierungs¬ vorgang höher, als die Antriebsgeschwindigkeit beim Wechsel¬ vorgang für die Spulen.

Das Kopfende K10 des Trägerzuges 10 erreicht die letzte Wech¬ selstelle A4 der rechten Längsseite R, wodurch ein in diesem Bereich angeordneter Sensor 30 ein Signal an die Steuereinheit S abgibt. Die über den Inkrementalsensor 42 ermittelten Impulse auf dem Weg von der ersten Wechselstelle AI bis zur letzten Wechselstelle A4 werden in der Steuereinheit S abgespeichert und entsprechen dem zurückgelegten Weg. Mit der weiteren Ver¬ schiebung des Trägerzuges 10 gelangt das Kopfende K10 nach Passieren der ersten Umfahrung Ul zum Sensor 31. Sobald das Kopfende K10 vom Sensor 31 erfasst ist, wird ebenfalls der vom Sensor 27 aus zurückgelegte Weg bzw. die dabei aufsummierten Impulse in der Steuereinheit S abgespeichert. Der Trägerzug wird nun solange weiterverschoben, bis das Kopfende K10 wieder durch den Sensor 27 erfasst wird. Der zurückgelegte Weg einer ganzen Umfahrung bzw. die dabei aufaddierten Impulse wird ebenfalls in der Steuereinheit S abgespeichert. Um eine Umfah¬ rung durchführen zu können, muss die Weiche W2 nach der Ein¬ fahrt in die Transportbahn T umgestellt werden. Das geschieht zu dem Zeitpunkt, bei welchem nach Einfahrt über die Stichbahn 23 über den Sensor 27 das Ende E10 des Trägerzuges 10 erfasst worden ist. Die Sensoren 25,26,27,30,31 sind vorzugsweise als Lichttaster ausgeführt, welche beim Passieren des Trägerzuges ansprechen. D.h., der Trägerzug stellt den Reflektionsgegen- stand dar. Das System kennt nun anhand der abgespeicherten Werte die Transportbahn T und kann entsprechende Steuerungsme¬ chanismen auslösen. Die Steuereinheit S ist mit einem Rechner ausgerüstet, welcher die entsprechenden Speicherfunktionen und Steuerungsabläufe wahrnimmt. Das System ist so ausgerichtet, dass Sektionen von leergelaufenen Spulen, bzw. Hülsen (Fig. 6) blockweise gegen die nachgeführten Reservespulen 11

ausgetauscht werden. Die Anzahl der im vorliegenden Ausfüh¬ rungsbeispiel auszutauschenden Spulen, bzw. Hülsen ist nicht represen- tativ für tatsächlich in der Praxis vorhandene Anzahlen und soll nur als Anschauungsbeispiel dienen. Im vorliegenden Bei¬ spiel umfasst ein auszutauschender Block, z.B. B2, zwei Spu¬ lenreihen ä 5 Spulen, also insgesamt zehn Spulenplätze. Auf dem Trägerzug 10 ist eine entsprechende Anzahl von Reservespulen aufgesteckt, wobei zusätzlich bei Beginn des Wechselvorganges am Kopfende K10 zwei Leerzapfen 50 (Fig. 1,4) vorhanden sind. Die Position des ersten Austauschvorganges entspricht der ge¬ zeigten Stellung in Fig. 1, bzw. Fig. 4. Der Beginn des Wech¬ selvorganges wird durch die Beaufschlagung des Zugschalters 22 über die Reissleine 19 durch Ziehen an einem der Zugseile 20, welches sich im Bereich der ersten Wechselstelle befindet aus¬ gelöst. Der Trägerzug 10 bewegt sich nun langsam mit einer kontinuierlichen Geschwindigkeit solange, bis die Bedienungs¬ person erneut durch Betätigen eines Zugseiles 20 über den Zug¬ schalter 22 den Antrieb M stoppt. Hierbei ist noch zu erwähnen, dass die Steuereinheit S nach der Initialisierung auf die Funktion "Wechselvorgang" zurückgestellt wurde.

Der Wechselvorgang wird nun nach dem Start über das Zugseil von der Bedienungsperson während der Bewegung des Trägerzuges 10 vorgenommen. Der Austauschvorgang wird anhand der Fig. 4 und 5 erklärt. In Fig. 4 wird gezeigt, dass die Bedienungsperson be¬ reits die zwei Hülsen 15 von der ersten Wechselstelle AI ent¬ nommen hat und auf die beiden Leerzapfen 50 des Trägerzuges 10 umgesteckt hat. Die Bedienungsperson überführt nun bei bewegtem Trägerzug 10 die beiden ersten Reservespulen 11 in die frei gewordenen Hängezapfen der ersten Wechselstelle AI. Dadurch entstehen wiederum zwei Leerstellen 51 auf dem Trägerzug 10, auf welchem die Hülsen 27 der zweiten Wechselstelle AI2 umge¬ steckt werden. Sollte es zwischenzeitlich während dem Ansetz¬ vorgang zu Schwierigkeiten kommen, insbesondere beim Ansetzen

einer neuen Lunte, so kann die Bedienungsperson jederzeit den Wechselvorgang durch Ziehen eines Zugseiles 20 unterbrechen.

Es ist auch möglich, den Wechselvorgang schrittweise durchzu¬ führen, d.h. die Bedienungsperson stoppt den Trägerzug 10 durch Ziehen am Zugseil 20 um den Ansetz- bzw. Wechselvorgang zeit¬ lich zu regulieren. So ist es möglich, das Austauschen der leergelaufenen Spulen oder Hülsen aus dem Gatter während dem Stillstand und das Einwechseln der Reservespulen 11 während der Fahrbewegung des Trägerzuges durchzuführen. Sind sämtliche Re¬ servespulen 11 des Trägerzuges 10 in den ersten Block Bl ein¬ gewechselt worden, so stoppt die Bedienungsperson durch Ziehen am Zugseil 20 den Wechselvorgang.

Der Stoppvorgang könnte auch automatisch von der Steuerung des Trägerzuges erfolgen. Dabei ist es notwendig, dass der Steuer¬ einheit die Zuglänge vorgegeben ist, welche dann ausgehend vom Signal "Start Wechselvorgang" anhand einer entsprechenden Weg¬ strecke einen automatischen Stopp vornimmt, welcher dann durch manuelle Übersteuerung zum Ausfahren und Initialisieren des Trägerzuges übersteuert werden kann.

Durch den "automatischen Stopp" können zum Beispiel Bedie¬ nungsfehler beim Festhalten der nächsten Wechselposition für den nachfolgenden Wechselvorgang vermieden werden. Ein solcher Fehler könnte z.B. durch ein unterlassenes Stoppsignal der Be¬ dienungsperson auftreten.

Die Position des Trägerfahrzeuges befindet sich nunmehr in der Lage nach Fig. 6, wobei das Kopfende K10 sich bereits schon auf der Höhe des Austauschblockes B4 befindet, während sich das Ende E10 des Trägerzuges 10 sich Bereich der nächsten vorzu¬ nehmenden Wechselstelle A2 befindet. Die Bedienungsperson gibt nun über die Eingabeeinheit 45 den Befehl "Trägerzug ausfahren, Anforderung eines neuen Trägerzuges" . Eine derartige

Eingabeeinheit 45 könnte zusätzlich auch am Kopf K der Spinn¬ maschine 1 angebracht sein (Fig. 9). Der Befehl "Trägerzug ausfahren" könnte auch durch entsprechende Betätigung einer Reissleine, bzw. eines Zugseils erfolgen.

Durch den eingegebenen Befehl wird über die Steuereinheit S veranlasst, dass der Antrieb M den Trägerzug in umgekehrter Richtung Y bewegt, wobei das Ende E10 den Weg Sl zurücklegt, bis es vom Sensor 27 erfasst wird. Dieser Weg Sl wird in der Steuereinheit S zwischengespeichert und dient beim Nachführen eines neuen Trägerzuges 10 als Positionierung des Kopfendes KIO des neuen Trägerzuges. Der Weg Sl wird wie bereits zuvor be¬ schrieben, über die Aufsummierung der Impulse durch.den Inkrementalsensor 42 festgehalten.

Der Weg Sl könnte anstelle der Erfassung über den Inkremental¬ sensor 42 auch zeitlich erfasst werden. Das heisst, es wird die Zeitdifferenz für die Zurücklegung des Weges Sl ermittelt und für das Nachfolgende Positionieren abgespeichert. Für diese Weg- bzw. Zeiterfassung könnte auch der Sensor 30 anstelle des Sensors 27 verwendet werden. Das Zeitzählwerk (z.B. in der Steuereinheit S') wird in dem Moment gestartet, in dem der Be¬ fehl "Ausfahren" an die Steuereinheit übermittelt wird und das Trägerzugende E10 zum Sensor 27 überführt wird.

Das System, bzw. die Steuereinheit S weiss aufgrund der vorher durchgeführten Initialisierung dass sich der Trägerzug 10 noch auf der rechten Längsseite R der Spinnmaschine 1 befindet (Fig. 6). Aufgrund dessen wird bei Eingabe des Ausfahrbefehls, die Weiche W2 auf Ausfahrt bzw. Einfahrt gestellt ebenso die Weiche Wl. Die Ausfahrt über die Stichbahn 23 auf die Transportbahn 24 kann jedoch nur erfolgen, wenn die Steuerung 46 der Anlage die Ausfahrt frei gibt. Ist dies der Fall, so kann der mit Leer¬ spulen bestückte Trägerzug an die Vorspinnmaschine oder zu ei¬ ner Reinigungseinrichtung zurückbefördert werden.

Die Uebergabe des Trägerzuges von der Transportbahn T bzw. von dem Antrieb über die Gliederkette zu der Transportbahn 24 bzw. deren Reibradantrieb erfolgt in umgekehrter Weise wie zuvor beim Einfahren beschrieben. Dieser Abgabevorgang des Trägerzu¬ ges an die Anlage wird durch die Sensoren 26 bzw. 25 überwacht. Der neue Trägerzug 10 wird entsprechend der zuvor beschriebenen Zuführung des Trägerzuges durchgeführt. D.h. die Weiche Wl und W2 sind auf Einfahrt gestellt und das Kopfende KIO wird vom Sensor 27 erfasst. Der Trägerzug 10 fährt in Bewegungsrichtung X weiter, bis das Ende E10 vom Sensor 27 erfasst wird. Nach Passieren des Kopfendes KIO beim Sensor 27 wird der Inkremen- talZähler auf Null gesetzt und beginnt mit dem Aufsummieren der während der Bewegung des Trägerzuges ermittelten Impulse.

Wie aus Fig. 7 zu entnehmen ist, ist der zuvor abgespeicherte Weg Sl kleiner als die Länge des Trägerzuges 10. Deshalb fährt das Kopfende KIO zur Ermittlung des Endes E10 des Trägerzuges zuerst an der aktuellen Wechselposition A2 vorbei bis er die strichpunktiert gezeigte Lage in Fig. 7 einnimmt. Ueber den Inkrementalzähler kennt das System bzw. die Steuereinheit S die momentane Lage des Kopfendes KIO, d.h. es weiss, dass der Trägerzug um den zuviel zurückgelegten Weg S2 in Förderrichtung Y bis Zum Abstand Sl vom Sensor 27 zurückbewegt werden muss. Diese Rückbewegung bzw. die Umsteuerung des Antriebes M wird automatisch durch die Steuereinheit S ausgelöst. Vor dieser Rückbewegung wird ebenfalls über die Steuereinheit S die Um¬ stellung der Weiche W2 auf Umfahrung vorgenommen. Bei der Rückwärtsbewegung in Richtung Y wird das Ende E10 des Träger¬ zuges 10 in die Umfahrung U2 aufgrund der umgestellten Weiche W2 überführt. Das Positionieren, eines neuen Trägerzuges 10 kann mit einer höheren Geschwindigkeit erfolgen, als das Ver¬ fahren während des Wechselvorganges.

Der Kopf K10 des Trägerzuges 10 ist nun im Abstand von Sl vom Sensor 27 positioniert. Durch diese Positionierung wird der

Bedienungsperson gezeigt, wo der nächste Wechselvorgang zu er¬ folgen hat. Der Kopf KIO des Trägerzuges übt somit eine Zei¬ gerfunktion aus. Der Wechselvorgang für den Block B2 erfolgt wiederum durch Betätigen der Reissleine 19 über ein Zugseil 20 und wird in zuvor beschriebener Weise durchgeführt.

Nach Austauschen der letzten Blocksektion B4 bzw. der letzten Wechselstelle A4 auf der rechten Maschinenseite zählt die Steuereinheit S zum Positionieren eines neuen Trägerzuges 10 automatisch den Weg S von der letzten Wechselstelle A4 bis zur ersten Wechselstelle A5 auf der linken Maschinenseite dazu. D.h. für die Positionierung des Kopfes KIO zur Wechselstelle A5 wird der zwischengespeicherte Wert S4 und die zusätzliche Weg¬ strecke S herangezogen.

Da die Spinnmaschinen teilweise über 40 m lang sind, ist aus Gründen der Zeitersparnis die Einhaltung möglichst kurzer Wege des Trägerzuges 10 insbesondere beim Ausfahren aus der Spinn¬ maschine bzw. zur Ermittlung des Positionierungsweges einzu¬ halten. Befindet sich die aktuelle Wechselstelle bei B7 oder B8, so kann über das System gesteuert, der Trägerzug zur Er¬ mittlung des Endes E10 durch den Sensor 27 auch in Bewegungs- richtung X über die Weiche W2 verfahren werden. Da die Steuer¬ einheit S die gesamte Umfahrung kennt, kann der bestimmte Pa¬ rameter vorgegeben werden, bzw.die Wegstrecken, ab welchen sie die Rückführung in umgekehrter bzw. in Austauschrichtung X vornimmt. Die Positionierung eines neuen Trägerzuges kann in diesen Fällen vom Sensor 27 auch in Bewegungsrichtung Y erfol¬ gen.

Es sind auch Ausführungen denkbar, wobei drei Gatterreihen an¬ gebracht sind und die äussere Gatterreihe mit einer Reserve¬ spule bestückt ist. Dabei kann der Bewicklungsgrad bzw. der Durchmesser der Spulen nach innen abnehmend ausgebildet sein, wodurch eine Nachführung von aussen nach innen erfolgt. In

diesem Fall kann der Trägerzug mit nur einer leeren Aufnahme¬ stelle versehen sein.

Weiterhin ist eine Ausführung denkbar, wobei auf die Anbringung der Sensoren 30 und 31 verzichtet wird. D.h. die Steuereinheit kennt den Beginn der Umfahrung Ul nicht, so dass in diesem Fall die Bedienungsperson über die Reissleine den Befehl zum Umfah¬ ren bzw. zum Zurücklegen der Wegstrecke S geben muss. Dabei ist es möglich bei entsprechender Auslegung, durch die Anzahl der Züge an der Reissleine 19 oder durch eine bestimmte zeitliche Beaufschlagung der Reissleine die Antriebsgeschwindigkeit der Antriebseinheit M zu steuern. D.h. für die Praxis, dass aus Zeitersparnisgründen der Weg S der Umfahrung Ul mit einer hö¬ heren Geschwindigkeit bis zur nächsten Austauschstelle A5 durchfahren werden kann..

Es ist auch möglich, die Steuereinheit S so auszulegen, dass die zeitliche Durchführung für die einzelnen Blockwechsel ab¬ gespeichert werden. Dabei wird dem Rechner der Steuereinheit S der Startbefehl für den Trägerzug 10 zum Start des Wechselvor¬ ganges übermittelt, wobei im Rechner der Steuereinheit S ein Zeitzählvorgang gestartet wird. Dieser Zeitzählvorgang wird gestoppt und das dabei abgelaufene Zeitintervall gespeichert, wenn der Befehl "Trägerzug ausfahren" erteilt wird, wobei die¬ ser Befehl ebenfalls dem Rechner übermittelt wir . Diese abge¬ speicherte Zeit kann abgefragt werden und zu Berechnungen mit anderen Zeitintervallen verknüpft werden.

Der Steuereinheit S kann auch vorgegeben werden, dass sie je¬ weils einen Mittelwert zwischen den bereits durchgeführten Blockwechseln bildet. Das gleiche gilt auch für die Feststel¬ lung der Spulenlaufzeit, d.h. entweder wird sie manuell einge¬ geben oder wird bei Vornahme eines Blockwechsels anhand des letzten Wechselzyklusses an diesem Block ermittelt. Nach

Vornahme mehrerer Blockwechsel kann eine theoretische Spulen¬ laufzeit vom System errechnet werden.

Die Zeitermittlung für die Feststellung der Spulenlaufzeit er¬ folgt entsprechend der Ermittlung des Zeitintervalls für den Blockwechsel, wobei die Zeiterfassung beim Befehl "Trägerzug ausfahren" beginnt und beim Start des nächsten Wechselvorgang an derselben Blocksektion endet.

Die Bedienungsperson hat somit die Möglichkeit, über die Steu¬ ereinheit 45, welche mit einem Bildschirm 48 versehen ist, verschiedene Daten von der Steuereinheit S, welche diese er¬ rechnet hat, abzufragen. Diese Daten können sich z.B. auf die Abfrage des Zeitintervalls bis zum nächstfälligen Blockwechsel beziehen oder auf die Abfrage wieviel Blockwechsel an dieser Maschine bereits durchgeführt sind.

Dadurch erhält die Bedienungsperson eine optimale Uebersicht über die Spinnmaschinen, welche sie zu betreuen hat. Wie aus Fig. 8 ersichtlich, können diese Daten von mehreren Spinnma¬ schinen 1, bzw. deren Steuereinheiten S zu einer zentralen Steuereinheit 60 übermittelt werden. Ueber eine Ein- bzw. Aus¬ gabeeinheit mit Bildschirm ist es dort möglich, die Daten über sämtlicheangeschlossenen Spinnmaschinen abzufragen.

Das so ausgebildete Wechselsystem, bzw. die so ausgeführte An¬ lage unterstützt die Bedienungsperson in vorteilhafter Weise und erspart ihr unnötige Wege. Ausserdem wird eine optimale Arbeitseinteilung ermöglicht, welche über kurze Wege abfragbar ist.

Das System ist jedoch auch für die Verwendung für einen voll¬ automatischen Wechsel geeignet, wobei der nachgeführte Träger¬ zug immer exakt an die nachfolgende Wechselstelle positioniert wird. Dadurch wird auch für diese Systeme eine vereinfachte

Positionierung möglich, welche ohne besondere Zusatzelemente, wie z.B. einzelne Flags, erfolgen kann.

Fig. 10 zeigt eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Erfindung, wobei anstelle Vorgarnspulen Spinnkannen 70 im Gatter 2 über¬ führt werden. Die Ueberfuhrung erfolgt ähnlich wie die der Spulen, jedoch sind die Spinnkannen 70 nicht auf Zapfen 14 an Haltern 16 aufgesteckt, sondern werden über einen Bügel 73 ge¬ halten, der den oberen Rand 74 der Kannen 70 mit einem ent¬ sprechend geformten Halter 75 untergreift. Der Kannenrand 74 kann dabei (nicht gezeigt) mit entsprechenden Aufnahmeelementen als Gegenstück zum Halter 75 versehen sein, so dass die Kannen 70 mit dem Halter 75 verriegelt sind. Der Bügel 73 ist im obe¬ ren Bereich mit Rollen 76 versehen, die eine mittlere Nut 77 aufweisen. Auf dem Trägerzug 10, der sich aus einzelnen Ele¬ menten 78 zusammensetzt, die über Scharniere 79 miteinander gelenkig verbunden sind, ist eine Führungsrippe 80 angeordnet. In der Führungsrippe 80 sind Aussparungen 81 zur Aufnahme der Rollen 76 angebracht. Der Bügel 73 ist somit auf Trägerzug 10 während des Transportes fix gelagert. Zur Ueberfuhrung im Gat¬ ter 2 bzw. auf dem Querträger 3 wird der Bügel von Hand oder mit einem Automat angehoben, um 90° gedreht und auf die Füh¬ rungsrippe 82 aufgesetzt und in Richtung der Maschinenmitte verschoben. Dabei können z.B. zwei Spinnkannen ins Gatter ge¬ schoben werden. Die Spinnkannen (Arbeitskannen) 71 werden im Gatter 2 mit einem schematisch angedeuteten Verriegelungsele¬ ment 83 verriegelt, welches auch von ausserhalb des Gatters entriegelt werden kann. Beim Kannenwechsel wird das Faserband 84, das den Kannenrand 74 überrragt von einem Arretierungsele¬ ment 85 gelöst und ins Streckwerk 72 überführt (von Hand oder automatisch). Das im Streckwerk 72 verzogene Faserband 84 wird auf eine Spindel 86 (Kops) aufgewunden. Der Abtransport der Arbeitskannen 71 aus dem Gatter erfolgt im umgekehrten Sinne. Der Wechselvorgang der Kannen erfolgt entsprechend dem zuvor beschriebenen Spulenwechsel. Der Trägerzug ist wie zuvor

beschrieben, über Rollen 17 auf dem Träger TK verfahrbar gela¬ gert.

Die Mitnahme der Rollen zum Verfahren kann wie zuvor durch ei¬ nen entsprechend zugeordneten Kettenantrieb mit Mitnehmer (nicht gezeigt) erfolgen.