Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR TRANSITIONING A LINE BETWEEN A RETRACTED STATE AND AN EXTENDED STATE AND CORRESPONDING SYSTEM, CORRESPONDING USE AND CORRESPONDING METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/134848
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for transitioning a line between a retracted state and an extended state, wherein the line is arranged in an interface region between a semitrailer tractor and a semitrailer, wherein the line has a first line section (31) and a second line section (32), and wherein the line is longer in the extended state than in the retracted state, wherein the device comprises a sheath element (10), via which the first line section (31) and the second line section (32) can be connected for transitioning between the retracted state and the extended state, forming a telescoping mechanism.

Inventors:
KÖSTER MARIO SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/086303
Publication Date:
July 11, 2019
Filing Date:
December 20, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SAF HOLLAND GMBH (DE)
International Classes:
B62D53/12
Foreign References:
EP0127146A21984-12-05
US20120153597A12012-06-21
US3653686A1972-04-04
EP0539860A11993-05-05
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BAUER, Clemens et al. (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Vorrichtung (1 ) zur Überführung einer Leitung zwischen einem eingefahrenen Zustand und einem ausgefahrenen Zustand, wobei die Leitung in einem

Schnittstellenbereich zwischen einem Sattelzug und einem Sattelauflieger angeordnet ist, wobei die Leitung einen ersten Leitungsabschnitt (31 ) und ei- nen zweiten Leitungsabschnitt (32) aufweist und wobei die Leitung im ausge- fahrenen Zustand länger als im eingefahrenen Zustand ist, wobei die Vorrich- tung ein Mantelelement (10) umfasst, über das der erste Leitungsabschnitt

(31 ) und der zweite Leitungsabschnitt (32) für das Überführen zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zustand unter Ausbildung eines Teleskopmechanismus verbindbar sind. 2. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 1 , wobei das Mantelelement (10) in einer

Halteeinrichtung (30) translatorisch verschiebbar gelagert ist.

3. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 2, wobei das Mantelelement (10) über ein Federelement (18) mit der Halteeinrichtung (30) verbunden ist, und wobei das Federelement (18) in einem ausgefahrenen Zustand der Leitung vorge- spannt ist.

4. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mantelelement (10) über ein Kabelelement mit einer schwenkbar gelagerten Kopplungskomponente, insbesondere einem Ausleger, verbunden ist.

5. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 4, wobei das Kabelelement einen Stahl draht als zentrale Faser umfasst.

6. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei das Mantelelement (10) derart mit der Kopplungskomponente verbunden ist, dass beim Verschwen- ken der Kopplungskomponente der erste Leitungsabschnitt (31 ) und der zweite Leitungsabschnitt (32) zueinander translatorisch verschoben werden.

7. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Leitungsabschnitt (31 ) mittels einer weiteren Halteeinrichtung (40) fi- xiert ist, insbesondere gegenüber der Halteeinrichtung (30) fixiert ist.

8. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lei- tung eine Gasdruckleitung (5) ist, wobei der erste Leitungsabschnitt (31 ) gas- dicht in dem Mantelelement (10) geführt ist.

9. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lei tung eine elektrische Leitung (4) ist.

10. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 9, wobei zur Aufrechterhaltung eines

elektrischen Kontakts ein leitfähiges Hülsenelement (41 ) vorgesehen ist, wo- bei das leitfähige Hülsenelement (41 ) sowohl in einem eingefahrenen Zu stand als auch in einem ausgefahrenen Zustand in elektrischem Kontakt zu einem elektrisch leitenden Teil (42) des ersten Leitungsabschnitts (31 ) steht.

11. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (1 ) eine Vielzahl von Mantelelementen (10) aufweist, die jeweils für eine einzelne Leitung vorgesehen sind und die miteinander verbunden sind.12. Verwendung einer Vorrichtung (1 ) zur Überführung einer Leitung mit einem ersten Leitungsabschnitt (31 ) und einem zweiten Leitungsabschnitt (32) zwischen einem eingefahren Zustand und einem ausgefahrenen Zu- stand, wobei zur Überführung ein Mantelelement verwendet wird, über das der erste Leitungsabschnitt (31 ) und der zweite Leitungsabschnitt (32) tele- skopartig miteinander verbunden sind.

13. System zur Überführung einer Leitung mit einem ersten Leitungsabschnitt (31 ) und einem zweiten Leitungsabschnitt (32) zwischen einem eingefahren Zustand und einem ausgefahrenen Zustand, wobei das System ein Mante- lelement (10) umfasst, über das der erste Leitungsabschnitt (31 ) und der zweite Leitungsabschnitt (32) teleskopartig miteinander verbunden sind.

14. Verfahren zum Bereitstellen einer Vorrichtung zur Überführung einer Lei- tung mit einem ersten Leitungsabschnitt (31 ) und einem zweiten Leitungs- abschnitt (32) zwischen einem eingefahren Zustand und einem ausgefahre- nen Zustand, wobei die Vorrichtung (1 ) ein Mantelelement (10) umfasst, mit dem der erste Leitungsabschnitt (31 ) und der zweite Leitungsabschnitt (32) zu deren teleskopartigen Lagerung verbunden werden.

Description:
Vorrichtung zum Überführen einer Leitung zwischen einem eingefahrenen Zustand und einem ausgefahrenen Zustand sowie entsprechendes System, entsprechende Verwendung und entsprechendes Verfahren Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen einer Leitung zwischen einem eingefahrenen Zustand und einem ausgefahrenen Zustand, ein System zum Überführen einer Leitung zwischen einem eingefahrenen Zustand und einem ausgefahrenen Zustand, eine Verwendung der Vorrichtung und ein Verfahren zum Bereitstellen der Vorrichtung.

Bei aus dem Stand der Technik bekannten Sattelzügen und Sattelaufliegern wird der Sattelauflieger mittels eines Königszapfens an eine sattelzugseitige Sattel- kopplung mechanisch angebunden. Für eine erfolgreiche Ankupplung, insbeson- dere vollständig automatische Ankupplung, ist es darüber hinaus vorgesehen, dass aufliegerseitige Leitungen und sattelzugsseitige Leitungen bzw. Versor- gungsleitungen, wie z. B. Luftdruckleitungen oder elektrische Leitungen, miteinan- der verbunden werden. Um eine Ankopplung auch bei schräg zueinander ausge- richteten Sattelaufliegern und Sattelzügen zu realisieren, kennt der Stand der Technik zudem Kopplungskomponente bzw. Ausleger, die schwenkbar gegenüber dem Königszapfen gelagert sind. Solche Kopplungskomponenten bzw. Ausleger dienen der Führung bzw. Lagerung der Leitungen. Da die Leitungen bei diesen Schwenkbewegungen mitgeführt werden, müssen entsprechende Maßnahmen zu deren Längenänderung vorgenommen werden, um Schädigungen an den Leitun- gen zu vermeiden oder die Bewegungsfreiheit der Schwenkbewegung der Kopp- lungskomponente nicht einzuschränken. Aus dem Stand der Technik ist die Ver- wendung einer Kabeltrommel bekannt, auf die ein Teil der Leitung aufgewickelt wird, um gezielt Längenänderung zu veranlassen, die mit der Schwenkbewegung der Kopplungskomponente abgestimmt sind.

Ausgehend von diesem Hintergrund macht es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, eine alternative bzw. verbesserte Vorrichtung bereitzustellen, mit der eine Längenänderung von Leitungen im Schnittstellenbereich zwischen einem Sattelzug und einem Sattelauflieger gezielt eingestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , ein System gemäß Anspruch 8, eine Verwendung gemäß Anspruch 9 und ein Verfahren ge- mäß Anspruch 10. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den beigefügten Figuren.

Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur Überführung einer Leitung zwischen ei- nem eingefahrenen Zustand und einem ausgefahrenen Zustand vorgesehen, wo- bei die Leitung in einem Schnittstellenbereich zwischen einem Sattelzug und ei- nem Sattelauflieger angeordnet ist, wobei die Leitung einen ersten Leitungsab- schnitt und einen zweiten Leitungsabschnitt aufweist und wobei die Leitung im ausgefahrenen Zustand länger ist als im eingefahrenen Zustand, wobei die Vor- richtung ein Mantelelement umfasst, über das der erste Leitungsabschnitt und der zweite Leitungsabschnitt unter Ausbildung eines Teleskopmechanismus verbind- bar sind bzw. verbunden sind, insbesondere als einzelne Bauteile dauerhaft mitei- nander verbunden sind. Gegenüber dem Stand der Technik erweist sich das erfin- dungsgemäße teleskopartige Koppeln zwischen dem ersten Leitungsabschnitt und dem zweiten Leitungsabschnitt insofern als vorteilhaft, als dass auf eine bauraum- füllende Konstruktion zum Aufwickeln der Leitungen verzichtet werden kann. Das Mantelelement kann dabei Teil des zweiten Leitungsabschnitts sein oder mit die sem starr verbunden sein. Insbesondere ist es vorgesehen, dass durch die tele- skopartige Kopplung die Überführung zwischen einem ausgefahrenen Zustand und einem eingefahrenen Zustand durch einen translatorischen Versatz, vorzugs- weise einen geradlinigen translatorischen Versatz, erfolgt. Dabei wird bevorzugt der translatorische Versatz zwischen dem ersten Leitungsabschnitt und dem Man- telelement bedingt. Vorstellbar ist es dabei, dass der erste Leitungsabschnitt fixiert bzw. lagegesichert ist und das Mantelelement längsverschiebbar, d. h. entlang ei- ner Richtung, die durch seine Längsachse vorgegeben ist, am ersten Leitungsab- schnitt gelagert ist. Vorzugsweise sind die Leitungen Versorgungsleitungen, wie z. B. eine Luftdruckleitung und/oder eine elektrische Leitung. Grundsätzlich ist unter dem Schnittstellenbereich ein solcher Bereich zu verstehen, der alle Komponenten erfasst, die zur Kopplung eines Sattelaufliegers an einen Sattelzug beitragen. Ins- besondere handelt es sich um einen Bereich, der weniger als 2 m vom Königszap- fen entfernt ist. Vorzugsweise ist die Vorrichtung im montierten Zustand Teil des Sattelaufliegers bzw. an einer Unterseite des Sattelaufliegers montiert. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass das Mantelelement einen zylinderförmigen, insbesondere hülsenförmigen, Grundkörper aufweist. Weiterhin ist es vorgesehen, dass eine Längsachse des Mantelelements parallel zur Translationsrichtung verläuft, entlang der ein Ein- und Ausschieben der teleskopartig miteinander verbundenen ersten und zweiten Leitungsabschnitte erfolgt. Weiterhin ist es vorgesehen, dass durch eine Längserstreckung des Mantelelements eine maximale Längenänderung fest- gelegt ist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung zum Überführen der Leitung zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zu- stand mit einer Schwenkbewegung einer Kopplungskomponente bzw. eines Aus- legers gekoppelt, d. h. wirkverbunden ist. Dabei ist es vorgesehen, dass bei einem Verschwenken der Kopplungskomponente aus einer Zentrallage, in der das Kopp- lungskomponente im Wesentlichen parallel zu einer gedachten Mittelachse längs des Sattelaufliegers ausgerichtet ist, eine Überführung vom eingefahrenen Zu- stand in einen ausgefahrenen Zustand erfolgt.

Dabei sind der erste Leitungsabschnitt und der zweite Leitungsabschnitt als zuei- nander verschiebbare bzw. verlagerbare, eigenständige Bauteil zu verstehen. Ins- besondere bilden der erste und der zweite Leitungsabschnitt eine zusammenge- setzte Leitung und die gesamte Vorrichtung mit seiner Leitung schließt sich im Schnittstellenbereich mittelbar bzw. unmittelbar an eine Kopplung bzw. einen Ste- cker an. Vorzugsweise bildet die Vorrichtung dabei keinen Teil einer Steckvorrich- tung, d. h. über die Vorrichtung selbst erfolgt keine Verbindung. Stattdessen lässt sich die Leitung mit der Vorrichtung auf einer Seite des Schnittstellenbereichs auf Spannung halten. Vorzugsweise sind der erste Leitungsabschnitt und der zweite Leitungsabschnitt miteinander dauerhaft verbunden, auch wenn sie zueinander verlagerbar sind, um so zwischen einem eingefahrenen Zustand und einem aus- gefahrenen Zustand überführt werden kann. Vorzugsweise besteht zwischen dem ersten und dem zweiten Leitungsabschnitt ein dauerhafter Kontakk, auch wenn es sich um zwei zueinander verlagerbare Bauteile handelt.

Ferner ist es dabei vorgesehen, dass der erste Leitungsabschnitt und/oder der zweite Leitungsabschnitt zumindest teilweise, insbesondere vollständig, durch das Mantelelement bzw. innerhalb des Mantelelements verläuft. Entsprechend ist es insbesondere vorgesehen, dass das Mantelelement einen Kanal bzw. einen Ka- belkanal für die Leitung bereitstellt. Beispielsweise ist das Mantelelement nicht Teil des zweiten Leitungsabschnitts.

Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, wenn der erste Leitungsabschnitt und/oder der zweite Leitungsabschnitt bzw. das Mantelelement im Wesentlichen parallel zur Fahrzeuglängsachse ausgerichtet sind, insbesondere in einem nicht-ausgelenkten Zustand. Ferner ist es vorgesehen, dass zum Ankoppeln der Leitung diese in einer parallel zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden Richtung verschiebbar gelagert ist mittels des Teleskopmechanismus. Insbesondere ist es vorgesehen, dass mit dem Teleskopmechanismus keine Schwenkbewegung der Leitungen zum Koppeln vor- genommen wird, sondern der Teleskopmechanismus zum gezielten Längenaus- gleich der Leitungen vorgesehen ist, der während einer Kupplung erfolgt.

Zweckmäßig ist das Mantelelement in einer Halteeinrichtung translatorisch ver- schiebbar oder verlagerbar gelagert. Durch die Lagerung des Mantelelements in der Halteeinrichtung lässt sich das Mantelelement bei der Überführung zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zustand verlagern. Hierfür umfasst die Halteeinrichtung eine Ausnehmung, insbesondere eine runde Ausneh- mung, durch die das Mantelelement im zusammengesetzten Zustand durchgreift. Vorzugsweise ist die Ausnehmung (spielbehaftet) passgenau zum Außenumfang des Mantelelements ausgestaltet. Dabei ist die Ausnehmung in der Translations- richtung, entlang der das Mantelelement verschiebbar ist, gesehen derart breit ge- staltet, dass das Mantelelement in der Halteinrichtung ausgerichtet und gehalten wird. D. h. die Ausnehmung legt die Translationsrichtung, entlang der das Mante- lelement im Betrieb verschoben wird, fest.

Vorzugsweise ist das Mantelelement über ein Federelement mit der Halteeinrich- tung verbunden, wobei das Federelement in einem ausgefahrenen Zustand der Leitung vorgespannt ist. Durch die Vorspannung wird mit Vorteil das Mantelele- ment automatisch in den eingefahrenen Zustand rückgeführt. Durch die Wirkver- bindung zu der Kopplungskomponente ist es dabei mit Vorteil möglich, dass die Kopplungskomponente wieder in ihre Zentrallage, vorzugsweise automatisch, zu- rückkehrt. Beispielsweise ist das Federelement als Spiralfeder ausgestaltet, die um den Außenumfang des Mantelelements gewickelt ist. Dadurch unterstützt und stabilisiert das Mantelelement mit Vorteil die Ausrichtung des Federelements. Wei- terhin ist es vorgesehen, dass sich das Federelement mit seinem einen Ende an der Halteeinrichtung abstützt, insbesondere in einem sich unmittelbar an die Aus- nehmung anschließenden Bereich der Halteeinrichtung. Mit dem gegenüberliegen- den anderen Ende stützt sich das Federelement an einem von dem Mantelele- ment abstehenden Kragen ab. Der Kragen kann dabei geschlossen oder unterbro- chen ausgestaltet sein und steht vorzugsweise senkrecht von dem Mantelelement, insbesondere dessen Außenumfang ab. Weiterhin ist es vorstellbar, dass an der Halteeinrichtung und/oder am Kragen eine Nut oder Rille vorgesehen ist, in die das Federelement im montierten Zustand mit seinen Enden eingreift. Dadurch lässt sich das Federelement gegenüber einem versehentliches Verrutschen in ra- dialer Richtung sichern.

Zweckmäßig ist es vorgesehen, dass das Mantelelement über ein Kabelelement mit einer schwenkbar gelagerten Kopplungskomponente, insbesondere einem Ausleger, verbunden ist. Dadurch lässt sich die Vorrichtung mit Vorteil synchron zu einer Schwenkbewegung der Kopplungskomponente von einem eingefahrenen Zustand in einen ausgefahren Zustand überführen. Vorzugsweise ist das Ka- belelement getrennt von den Leitungen, so dass die Vorrichtung von einem einge- fahrenen Zustand in einen ausgefahrenen Zustand überführbar ist, ohne dass eine Zugkraft über die Leitung, insbesondere über den zweiten Leitungsabschnitt, auf die Vorrichtung wirken muss. Hierzu ist es beispielsweise vorstellbar, dass das Kabel an dem Mantelelement angebunden ist und vorzugsweise zumindest be- reichsweise parallel zu der Translationsrichtung des Mantelelements ausgerichtet ist. Vorzugsweise ist das Kabel zwischen dem Mantelelement und der Kopplungs- komponente im eingefahrenen Zustand der Leitung unter Spannung, während der zweite Leitungsabschnitt im eingefahrenen Zustand ein wenig durchhängt, d. h. nicht unter Spannung steht. Dadurch kann eine Überführung vom eingefahrenen Zustand in den ausgefahren Zustand bereits beginnen, bevor der zweite Leitungs- abschnitt unter Spannung gestellt wird. Dies schont die Leitung zusätzlich.

Vorzugsweise umfasst das Kabelelement einen Stahldraht als zentrale Faser. Dadurch wird die Belastbarkeit des Kabelelements weiter verbessert.

Zweckmäßig ist das Mantelelement derart mit der Kopplungskomponente verbun- den, dass beim Verschwenken der Kopplungskomponente der erste Leitungsab- schnitt und der zweite Leitungsabschnitt zueinander translatorisch verschoben werden. Insbesondere ist es vorgesehen, dass der Versatz des Mantelelements mit der Schwenkbewegung der Kopplungskomponente abgestimmt ist. D. h. je weiter die Kopplungskomponente verschwenkt wird, desto weiter wird das Mante- lelement gegenüber der Halteeinrichtung verschoben. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass bei einer maximalen Auslenkung des Kopplungskomponente das Mantelelement noch nicht oder gerade seine maximal mögliche Translations- weite zurückgelegt hat.

Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass ein erster Leitungsabschnitt mittels einer weiteren Halteeinrichtung fixiert ist, insbesondere gegenüber der Halteeinrichtung fixiert ist. Entsprechend wird das Mantelelement, das ein Ende des ersten Lei tungsabschnitts hülsenförmig umgibt, gegenüber dem ortsfest fixierten ersten Lei- tungsabschnitt verschoben. Mittels der weiteren Halteeinrichtung wird mit Vorteil der erste Leitungsabschnitt so ausgerichtet, dass dessen Ende in das Mantelele- ment eingreift. Dabei ist es vorgesehen, dass ein Verhältnis zwischen einer Längserstreckung des Mantelelements zu einem Abstand zwischen der Halteein- richtung und der weiteren Halteeinrichtung einen Wert zwischen 0,6 und 0,9, be- vorzugt zwischen 0,65 und 0,85 und besonders bevorzugt zwischen 0,68 und 0,78 annimmt. Es hat sich herausgestellt, dass sich bei Verhältnissen zwischen 0,68 und 0,78 die weitere Halteeinrichtung derart angeordnet ist, dass ein ausreichen- der Abstand zwischen dem Mantelelement und der weiteren Halteeinrichtung vor- liegt und gleichzeitig eine kompakte Vorrichtung zum Überführen der Leitung zwi- schen dem eingefahrenen und dem ausgefahrenen Zustand bereitgestellt wird.

Vorzugsweise ist die Leitung eine Gasdruckleitung, wobei der erste Leitungsab- schnitt gasdicht in dem Mantelelement geführt ist. Insbesondere ist der erste Lei- tungsabschnitt an seinem in das Mantelelement eingreifenden Ende derart koaxial ausgestaltet bzw. dimensioniert, dass durch das Anliegen des ersten Leitungsab- schnitts an einer Innenseite des Mantelelements die Leitung, insbesondere im Be- reich der Vorrichtung, angedichtet ist. Es ist dabei auch vorstellbar, dass der erste Leistungsabschnitt mit seinem in das Mantelelement eingreifenden Ende gegen die Innenseite des Mantelelements verspannt ist, um so das Abdichten sicherzu- stellen.

Beispielsweise ist die Leitung eine elektrische Leitung. Dabei ist es mit Vorteil vor- gesehen, dass der elektrische Kontakt zwischen dem ersten Leitungsabschnitt und dem zweiten Leitungsabschnitt während der Überführung zwischen dem ein- gefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zustand aufrechterhalten bleibt. Dadurch wird mit Vorteil verhindert, dass bei einer Schwenkbewegung der Kopp- lungskomponente der elektrische Kontakt zwischen Sattelzug und Sattelanhänger unterbrochen wird. Insbesondere ist zur Aufrechterhaltung eines elektrischen Kontakts ein leitfähiges Hülsenelement vorgesehen, wobei das leitfähige Hülsenelement sowohl in einem eingefahrenen Zustand als auch in einem ausgefahrenen Zustand in elektrischem Kontakt zu einem elektrisch leitenden Teil des ersten Leitungsabschnitts steht. Da- bei ist es insbesondere vorgesehen, dass ein elektrischer Kontakt entlang umlau- fender Innen- bzw. Außenflächen des Hülsenelements und des elektrisch leiten- den Teils des ersten Leitungsabschnitts bereitgestellt wird. Beim Überführen zwi- schen dem eingefahrenen und dem ausgefahrenen Zustand wird das Hülsenele- ment gegenüber dem elektrisch leitenden Teil des ersten Leitungsabschnitts ver- schoben, ohne dass der elektrische Kontakt unterbrochen wird.

Zweckmäßig ist für eine Vorrichtung eine Vielzahl von Mantelelementen miteinan- der verbunden, die vorzugsweise jeweils für eine einzelne Leitung vorgesehen sind. Beispielsweise sind die mehreren Mantelelemente über einen gemeinsamen Träger miteinander verbunden. Dadurch lassen sich mehrere Leitungen in einer Vorrichtung bündeln und synchron und im gleichen Maße in ihrer Länge ändern. Für Wartungs- bzw. Reparaturmaßnahmen hat es sich zudem als vorteilhaft erwie- sen, wenn jeweils ein Mantelelement für eine einzelne Leitung vorgesehen ist.

Dies vereinfacht mit Vorteil den Austausch von wartungsanfälligen bzw. reparatur- bedürftigen Leitungen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verwendung einer Vorrichtung zur Überführung einer Leitung mit einem ersten Leitungsabschnitt und einem zweiten Leitungsabschnitt zwischen einem eingefahren Zustand und einem ausgefahrenen Zustand, wobei zur Überführung ein Mantelelement verwendet wird, über das der erste Leitungsabschnitt und der zweite Leitungsabschnitt tele- skopartig miteinander verbunden sind. Alle für die erfindungsgemäße Vorrichtung beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf die erfindungsgemäße Verwendung übertragen und andersherum. Ein weiterer Gegenstand der vorliegende Erfindung ist ein System zur Überfüh- rung einer Leitung mit einem ersten Leitungsabschnitt und einem zweiten Lei- tungsabschnitt zwischen einem eingefahren Zustand und einem ausgefahrenen Zustand, wobei das System ein Mantelelement umfasst, über das der erste Lei- tungsabschnitt und der zweite Leitungsabschnitt teleskopartig miteinander verbun- den sind. Alle für die erfindungsgemäße Vorrichtung beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf das erfindungsgemäße Sys- tem übertragen und andersherum. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Bereit- steilen einer Vorrichtung zur Überführung einer Leitung mit einem ersten Leitungs- abschnitt und einem zweiten Leitungsabschnitt zwischen einem eingefahren Zu- stand und einem ausgefahrenen Zustand, wobei die Vorrichtung ein Mantelele- ment umfasst, mit dem der erste Leitungsabschnitt und der zweite Leitungsab- schnitt zu deren teleskopartigen Lagerung verbunden werden. Alle für die erfin- dungsgemäße Vorrichtung beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen und andersherum. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden. Es zeigen Fig-1 eine Vorrichtung zum Verlängern einer Leitung im Schnittstellen- bereich zwischen einem Sattelzug und einem Sattelauflieger ge- mäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegende Erfin dung, in einer Schnittansicht, einer Seitenansicht und einer Draufsicht; und

Fig.2 eine Detailansicht für die Vorrichtung aus Figur 1. In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Verlängern einer Leitung im Schnittstellenbe- reich zwischen einem Sattelzug und einem Sattelauflieger gemäß einer bevorzug- ten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Schnittansicht (oben), ei- ner Seitenansicht (Mitte) und einer Draufsicht (unten) dargestellt. Unter einem Schnittstellenbereich zwischen dem Sattelzug und dem Sattelauflieger ist insbe- sondere der Bereich zu verstehen, in dem der Sattelauflieger an den Sattelzug an- gebunden wird, vorzugsweise automatisch angebunden wird. Beispielsweise er- folgt die Anbindung des Sattelaufliegers an den Sattelzug über einen aufliegersei- tigen Königszapfen, der in eine sattelzugseitige Sattelkupplung eingreift. Neben der mechanischen Kupplung ist es auch erforderlich das aufliegerseitige und sat- telzugseitige Leitungen bzw. Versorgungsleitungen, wie z. B. eine Gasdruckleitung 5 bzw. Luftdruckleitung oder eine elektrische Leitung 4, über einen entsprechen- den Steck- bzw. Anschlussmechanismus im Schnittstellenbereich miteinander ver- bunden werden können. Dabei ist es aufliegerseitig vorgesehen, dass ein Kopp- lungskomponente bzw. ein Ausleger schwenkbar gelagert ist, insbesondere schwenkbar zum Königszapfen gelagert ist. Die Kopplungskomponente dient zur Führung der Leitungen. Hierzu sind die Leitungen innenliegend oder außenliegend an die Kopplungskomponente angebunden. Durch die Schwenkbewegung ist es erforderlich, dass die Leitungen die Bewegungsfreiheit der Kopplungskomponente nicht einschränken bzw. nicht durch die Schwenkbewegungen auf Dauer beschä- digt werden.

Zur Vermeidung solch einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Kopplungs- komponente ist vorzugsweise eine Vorrichtung 1 zum Verlängern einer Leitung vorgesehen. Dabei umfasst die Leitung einen ersten Leitungsabschnitt 31 und ei- nen zweiten Leitungsabschnitt 32, die über ein Mantelelement 10 miteinander tele- skopartig verbunden sind. Dabei kann beispielsweise das Mantelelement 10 Teil des zweiten Leitungsabschnitts 32 sein oder mit dem zweiten Leitungsabschnitts 32 kraftschlüssige, formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden sein. Vor- zugsweise ist der erste Leitungsabschnitt 31 in dem Mantelelement 10 translato- risch gelagert zur Überführung der Leitung zwischen einem eingefahrenen Zu- stand und einem ausgefahrenen Zustand, wobei eine Länge der Leitung im ausge- fahren Zustand größer ist als eine Länge in einem eingefahrenen Zustand. Mittels des teleskopartig wirkenden Mantelelements 10 lässt sich die Leitung mit Vorteil zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zustand überfüh- ren, insbesondere reversibel überführen.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist eine Vielzahl von Mante- lelementen 10 vorgesehen, die jeweils zur Verlängerung einer einzelnen Leitung vorgesehen sind. Dabei umfasst das hier illustrierte System vier elektrische Leitun- gen 4 und zwei Luftdruckleitungen 5. Vorzugsweise sind die Mantelelemente 10 miteinander verbunden, insbesondere über einen stirnseitig an dem Mantelele- ment verlaufenden Kragen 11. Vorzugsweise ist das Mantelelement 10 hülsenför- mig ausgestaltet, und der Kragen 11 ist beispielsweise radial nach außen gerich- tet. Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung 1 eine Halteeinrichtung 30 und eine weitere Halteeinrichtung 40 umfasst, wobei die Halteeinrichtung 30 ge- genüber der weiteren Halteeinrichtung 40 positionsfest angeordnet ist. In dem dar- gestellten Ausführungsbeispiel ist die weitere Halteeinrichtung 40 zur Fixierung des ersten Leitungsabschnitts 41 und die Halteeinrichtung 30 zur Lagerung des o- der der Mantelelemente 10 vorgesehen. Sofern mehrere Leitungen vorgesehen sind, sind mehrere Halteeinrichtung 30 in einem Träger 34 vereint. Dabei ist es vorgesehen, dass ein Verhältnis zwischen einer Längserstreckung LE des Mante- lelements 10 zu einem Abstand A zwischen der Halteeinrichtung 30 und der weite- ren Halteeinrichtung 40 einen Wert zwischen 0,6 und 0,9, bevorzugt zwischen 0,65 und 0,85 und besonders bevorzugt zwischen 0,68 und 0,78 annimmt. Insbe- sondere ist es vorgesehen, dass das oder die Mantelelemente 10 translatorisch bzw. längsverschiebbar in der Halteeinrichtung 30 gelagert sind. Beispielsweise umfasst die Halteeinrichtung 30 eine Aussparung, deren Querschnitt an die Au- ßenfläche des Mantelelements 10 angepasst ist, so dass sich das Mantelelement 10 in der Aussparung entlang seiner Längserstreckung verschieben lässt. Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Mantelelement 10 über ein Federelement 18 mit der Halteeinrichtung 30 verbunden ist. Insbesondere stützt sich das Mante- lelement 3 über das Federelement 18 an der Halteinrichtung 30 ab. Dabei liegt das Federelement 18 mit seinem einen Ende beispielsweise an der Halteeinrich- tung 30 und mit einem gegenüberliegenden Ende an dem Kragen 11 des Mante- lelements 10 an. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Federelement 18 um eine Spiralfeder, die im montierten Zustand um das Mantelelement 10 gewickelt ist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Mantelelement 10 mit dem Kopplungs- komponente wirkverbunden ist. Vorzugsweise ist das Mantelelement 10 über ein Kabelelement so mit der Kopplungskomponente verbunden, dass bei einem Ver- schwenken der Kopplungskomponente das Kabelelement am Mantelelement 10 zieht und so eine Verlängerung der Leitung verursacht. Dabei wird das Mantelele- ment 10 von der weiteren Halteeinrichtung 40 wegbewegt. Gleichzeitig wird das Federelement 18 vorgespannt. Mittels dieser Vorspannung lässt sich mit Vorteil bei Beendigung der Schwenkbewegung die Kopplungskomponente 1 in eine Aus- gangsstellung überführen, in der das Federelement 18 nicht mehr vorgespannt ist und sich die Leitung im eingefahrenen Zustand befindet.

Damit die Leitungen sowohl im ausgefahrenen als auch im eingefahrenen Zustand ihre Funktionalität aufrechterhalten können, ist es für die Gasdruckleitungen 5 vor- gesehen, dass sie gasdicht ineinander geführt werden. Hierzu ist der erste Lei tungsabschnitt 31 zumindest an seinem im montierten Zustand in das Mantelele- ment 1 eingreifenden Ende koaxial zu der Innenseite des Mantelelements 1 aus- geformt.

In der Fig. 2 ist eine Detailansicht für die Vorrichtung aus Figur 1 dargestellt, ins- besondere im Bereich für die elektrische Leitung 4. Hier ist es vorgesehen, dass der erste Leitungsabschnitt 31 und der zweite Leitungsabschnitt 32 über ein oder mehrere leitfähige Hülsenelemente 41 in elektrische Kontakt stehen. Dabei liegen die leitenden Teile 42 des ersten Leitungsabschnitt 31 an leitfähigen Hülsenele- menten 41 des zweite Leitungsabschnitts 32 an und werden bei der Überführung zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zustand entlang einer Innenseite des Hülsenelements 41 bewegt, ohne den Kontakt zu dieser In- nenfläche aufzuheben.

Bezuqszeichenliste

1 Vorrichtung

4 elektrische Leitung

5 Gasdruckleitung

10 Mantelelement

11 Kragen

18 Federelement

30 Halteeinrichtung

31 erster Leitungsabschnitt

32 zweiter Leitungsabschnitt

34 Träger

40 weitere Halteeinrichtung

41 leifähiges Hülsenelement

42 elektrisch leitender Teil

LE Längserstreckung

A Abstand