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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR WINDING UP A THREAD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/066082
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for winding up a thread, having at least one spool spindle (10) that can be driven, comprising a spool housing (11) and a thread catching device (42) associated with the spool housing. The spool spindle is associated with a changing device (3) for guiding the thread back and forth and an auxiliary device (15) for guiding the thread when catching and laying down the thread. The auxiliary device comprises at least one displaceable metal guide (16, 16.2) having a guide edge (07.2) or a guide groove (18) for guiding the thread, wherein the metal guide is associated with the changing device and can be guided between a transfer position in the area of the changing device and a parking position to the side next to the changing device. According to the invention, a stationary pin thread guide (19) is associated with the metal guide in the parking position, said pin thread guide interacting with a guide shaft (20) for guiding the thread with the guide edge or the guide groove of the metal guide. A controlled thread reserve can thereby be wound about the circumference of the spool housing when the thread is released.

Inventors:
MATTHIES CLAUS (DE)
WESTPHAL JAN (DE)
ZUEHLKE JOERN (DE)
LENNEMANN FRIEDRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/070365
Publication Date:
May 24, 2012
Filing Date:
November 17, 2011
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
MATTHIES CLAUS (DE)
WESTPHAL JAN (DE)
ZUEHLKE JOERN (DE)
LENNEMANN FRIEDRICH (DE)
International Classes:
B65H54/28; B65H65/00
Foreign References:
EP0650914A11995-05-03
US4040572A1977-08-09
US6629660B12003-10-07
JPS5878964A1983-05-12
DE3831341A11989-04-13
US20050082416A12005-04-21
DE19520285C11996-06-20
DE8116938U11982-10-14
DE8116938U11982-10-14
Attorney, Agent or Firm:
KAHLHÖFER, Hermann (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Vorrichtung zum Aufwickeln eines Faden mit zumindest einer antreibbaren Spulspindeln (10), die zumindest eine Spulhülse (11) und eine der Spulhülse (11) zugeordnete Fadenfangeinrichtung (12) aufweist, mit einer Changier einrichtung (3) zum Hin- und Herführen des Fadens und mit einer Hilfseinrichtung (15) zum Führen des Fadens bei einem Fangen und Anwickeln des Fadens, wobei die Hilfseinrichtung (15) zumindest ein bewegliches Führungsblech (16; 16.2) mit einer Führungskante (17.2) oder einer Führungsnut (18) zur Führung des Fadens aufweist, wobei das Führungsblech (16, 16.2) der Changiereinrichtung (3) zugeordnet ist und zwischen einer Übernahmeposition im Bereich der Changiereinrichtung (3) und einer Parkposition seitlich neben der Changiereinrichtung (3) führbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

dem Führungsblech (16, 16.2) in der Parkposition ein Stiftfadenführer (19) zugeordnet ist, welcher mit einem Führungsschaft (20) zur Führung des Fadens mit der Führungskante (17.2) oder der Führungsnut (18) des Führungsbleches (16, 16.2) zusammenwirkt.

Vorrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Stiftfadenführer (19) mit dem auskragenden Führungsschaft (20) eine Fadenführungsstrecke bildet, an welcher der Faden zum Freilassen von der Führungskante (17.2) oder aus der Führungsnut (18) des Führungsbleches (16, 16.2) führbar ist. Vorrichtung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Führungsschaft (20) des Stiftfadenführers (19) eine einstellbare Länge aufweist.

Vorrichtung nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Führungsschaft (20) an einem Rastkörper (21) angeordnet ist, welcher innerhalb eines Rasthalters (22) in mehrere Raststellungen führbar ist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Führungsblech (16) seitlich neben der Führungsnut (18) eine Führungskante (17) aufweist und dass das Führungsblech (16) zum Fangen des Fadens in eine Fangstellung und zum Freilassen des Fadens in eine Freigabestellung führbar ist.

Vorrichtung nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Führungsblech (16) in der Übernahmeposition aus der Freigabestellung in die Fangstellung überführbar ist und dass das Führungsblech (16) in der Parkposition aus der Fangstellung in die Freigabe Stellung zurückführbar ist.

Vorrichtung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine durch den Stiftfadenführer (19) gebildete Überdeckung der Fadenführungsnut (18) in der Fangstellung gleich groß zu einer Überdeckung der Fadenführungsnut (18) in der Freigabestellung ist. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass zwei unabhängig voneinander bewegliche geführte Führungsbleche (16.1, 16.2) mit zwei Führungskanten (17.1, 17.2) vorgesehen sind und dass eines der Führungsbleche (16.1) mit einer ersten Führungskante (17.1) zum Fangen des Fadens in eine Fangstellung und zum Freilassen des Fadens in eine Freigabestellung führbar ist.

Vorrichtung nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

die zweite Führungskante (17.2) an dem zweiten Führungsblech (16.2) quer zur ersten Führungskante (17.1) des ersten Führungsblech (16.1) und quer zum Führungsschaft (20) des Stiftfadenführers (19) ausgebildet ist.

Description:
Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens ist aus der DE 81 16 938 Ul bekannt.

Derartige Vorrichtungen werden vorzugsweise zum kontinuierlichen Aufwickeln eines zulaufenden Fadens verwendet. Hierbei wird der Faden am Umfang einer Spulhülse zu einer Spule gewickelt. Die Spulhülse ist am Umfang einer antreibbaren Spulspindel fixiert, wobei der Spulspindel eine Changiereinrichtung zum Hin- und Herführen des Fadens vorgeordnet ist. Dabei wird der Faden nach dem Changieren mittels einer Andrückwalze am Umfang der zu wickelnden Spule kontinuierlich abgelegt.

Bevor der Faden an der Spulhülse zu einer Spule gewickelt werden kann, ist es erforderlich, den laufenden Faden zu fangen und anzuwickeln. Hierbei wird der Faden üblicherweise durch eine Hilfseinrichtung geführt, die den Faden von der Changiereinrichtung übernimmt. Diese Vorgänge werden bei jedem Prozessstart zum Wickeln der Spule oder bei Verwendung von zwei an einem Spulrevolver gehaltenen Spulspindeln bei jedem Wechsel der Spulspindeln erforderlich. Als Hilf seinrichtung weist die bekannte Vorrichtung ein bewegliches Führungsblech auf, das eine Führungskante und eine Führungsnut aufweist, wobei die Führungskante in der Führungsnut mündet. Durch Verschieben des Führungsbleches aus einer seitlich neben der Changiereinrichtung angeordneten Parkposition in eine im Bereich der Changier einrichtung liegenden Übernahmeposition wird die Übernahme des Fadens von der Changiereinrichturig eingeleitet. Nachdem der Faden über die Führungskante in die Führungsnut des Führungsbleches gleitet, wird das Führungsblech an der Fangstellung gehalten und zurück in die Parkposition verschoben. Die Parkposition des Führungsbleches ist derart gewählt, dass der Faden in Kontakt mit der Fadenfangeinrichtung an der Spulspindel gelangt, so dass eine neue Spulreise beginnen kann. Dabei wird nach dem Fangen des Fadens in der Fadenfangeinrichtung das Führungsblech aus der Parkposition heraus erneut in die Übernahmeposition geführt. Nach Erreichen der Übernahmeposition wird das Führungsblech in die Freigabestellung geführt, so dass der Faden von der Changiereinrichtung genommen wird. Das Hin- und Herführen des Bleches zwischen der Übernahmeposition und der Parkposition zum Übernehmen und Übergeben des Fadens ist relativ zeitintensiv, was lange Wechselzeiten zur Folge hat. Da die im seitlichen Bereich einer Spule abgelegte Fadenreserve ausschließlich dazu dient, um bei einem Folgeprozess zur Weiterverarbeitung das Fadenende der Spule mit dem Fadenbeginn einer nächsten Spule zu verknoten, wird die Fadenreservewicklung im wesentlichen durch eine Mindestlänge eines Fadenstückes bestimmt, das ein unproblematisches Verknoten ermöglicht. Insoweit ist die Verweilzeit des Fadens nach dem Fangen in der Fangeinrichtung bis zur Übernahme durch die Changiereinrichtung maßgeblich für die Bildung der Fadenreservewicklung. Bei der bekannten Vorrichtung treten neben den langen Verweilzeiten zusätzliche Probleme dadurch auf, dass die Freigabe des Fadens durch das Führungsblech im Bereich der Changiereinrichtung erfolgt. So könnte der Faden von der Changiereinrichtung während des Zurückfahrens des Führungsbleches wieder in die Fadenführungsnut des Führungsbleches gelangen. Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens der gattungsgemäßen Art derart weiterzuentwickeln, dass möglichst kurze und reproduzierbare Fadenstücke als Fadenreserve am Umfang einer Spulhülse wickelbar sind.

Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, eine gattungsgemäße Vorrichtung mit möglichst kurzen Wechselzeiten bei einem Spulenwechsel zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dem Führungsblech in der Parkposition ein ortsfester Stiftfadenführer zugeordnet ist, welcher mit einem Führungsschaft zur Führung des Fadens mit der Führungskante oder der Führungsnut des Führungsbleches zusammenwirkt.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.

Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der Faden nach dem Fangen in der Fadenfangeinrichtung unmittelbar in der Parkposition freigegeben werden kann. Die Führung zur Übergabe des Fadens und zur Bildung einer Fadenreserve erfolgt im Wesentlichen durch den Führungsschaft des Stiftfadenführers, wobei der Faden selbsttätig aus der ausgelenkten Position zurück zu einer Changiermitte gelangt. Die schnelle Freigabe des Fa- dens bereits innerhalb der Parkposition des Führungsbleches besitzt zudem den Vorteil, dass an dem Faden die durch Auslenkung bewirkten Fadenzugkräfte unmittelbar wirksam werden, um den Faden zurück in die Changiermitte zu führen. Dieser Effekt ist besonders vorteilhaft bei Fadenfangeinrichtungen, die am Umfang der Spulspindel ausgebildet sind, so dass der Faden nach dem Fangen über den Hülsenrand geführt werden muss. Insoweit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung bevorzugt für derartige Fadenfangeinrichtungen geeignet, die seitlich neben der Spulhülse unmittelbar an der Spulspindel ausgebildet sind.

Bei der Ablage und Bildung der Fadenreservewicklung bzw. der Ablage des zum Anknoten erforderlichen Fadenstückes hat sich die Weiterbildung der Erfindung besonders bewährt, bei welcher der Stiftfadenführer mit dem auskragenden Führungsschaft eine Fadenführungsstrecke bildet, an welcher der Faden nach Freilassen aus der Führungsnut des Führungsbleches führbar ist. Damit lässt sich im Wesentlichen eine Wickelzeit zur Ablage eines Fadenstückes nach dem Fangen des Fadens in der Fadenfangeinrichtung bestimmen. Erst nach Durchlauf der Fadenführungsstrecke an dem Führungsschaft erfolgt eine völlige Freigabe des Fadens.

Es hat sich herausgestellt, dass über die Länge des Führungsschaftes des Stiftfadenführers unmittelbar die Länge des abgelegten Fadenstückes in der Fadenreservewicklung beeinflusst werden kann. Insoweit ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Führungsschaft des Stiftfadenführers eine einstellbare Länge aufweist. Der Führungsschaft ist hierzu bevorzugt an einem Rastkörper angeordnet, welcher innerhalb eines Rasthalters in mehreren Raststellungen führbar ist.

Um die Fülfseinrichtung mit möglichst wenig bewegten Mitteln auszuge- stalten, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt verwendet, bei welcher das Führungsblech seitlich neben der Führungsnut eine Führungskante aufweist und bei welcher das Führungsblech zum Fangen des Fadens in eine Fangstellung und zum Freilassen des Fadens in eine Freigabestellung führbar ist. Damit lassen sich alle Bewegungsabläufe zum Fan- gen und Freilassen des Fadens durch die Bewegungen des Führungsbleches ausführen. So kann das Führung sblech in der Übernahmeposition aus der Freigabestellung in die Fangstellung überführbar werden, um den Faden aus der Changiereinrichtung zu befreien. Nach Überführung des Fadens in die Parkposition lässt sich das Führungsblech in der Parkposition aus der Fangstellung in die Freigabe Stellung zurückführbar ist, um den Faden an den Stiftfadenführer zu übergeben.

Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, das Fangen und Überführen des Fadens zum Stiftfadenführer durch mehrere Führungsbleche aus- zuführen gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung. So lassen sich zwei Führungsbleche mit zwei Führungskanten ausbilden, die zum Fangen und Führen des Fadens zusammenwirken. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass jedes Führungsblech in nur einer Bewegungsrichtung hin- und hergeführt wird. So lässt sich eines der Füh- rungsbleche mit einer ersten Führungskante zum Fangen des Fadens in eine Fangstellung und zum Freilassen des Fadens in eine Freigabestellung führen.

Die zweite Führungskante an dem zweiten Führungsblech ist bevorzugt quer zur ersten Führungskante des ersten Führungsblech und quer zum Führungsschaft des Stiftfadenführers ausgebildet ist, um den Faden aus der Übernahmeposition in die Parkposition und zum Freilassen zu führen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich somit insbesondere dadurch aus, dass bei einem kontinuierlichen Aufwickeln eines zulaufenden Fadens mit mehreren Spulspindeln sehr kurze Wechselzeiten und sichere Fadenübergaben erreicht werden können. So lassen sich die an den Spulhülsen abgelegten Fadenstücke zum späteren Verknoten auf ein Mini- mum einstellen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:

Fig. 1 und Fig. 2: Schema tisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung in mehreren Betriebs- zuständen;

Fig. 3 und Fig. 4: schematisch eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 in mehreren Betriebspositionen;

Fig. 5 schematisch eine Querschnittdarstellung eines Stiftfadenführers des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1;

Fig. 6 Schema tisch eine Seitenansicht eines weiteren Ausführung sbei- spiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Fig. 7 und Fig. 8: schematisch eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 6 in mehreren Betriebspositionen.

In den Fig. 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens schematisch in mehreren Ansichten und Betriebszuständen dargestellt. In Fig. 1 und Fig. 2 ist jeweils eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels und in den Fig. 3 und 4 jeweils eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels gezeigt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfol- gende Beschreibung für alle Figuren.

Die Vorrichtung zum Aufspulen eines zulaufenden Fadens 1 weist eine Spulspindel 10 auf. Die Spulspindel 10 ist einseitig über ein Lager 14 in einem Träger drehbar gelagert und mit einem Spindelmotor 13 gekoppelt. Der Träger ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht dargestellt und wird üblicherweise durch einen Drehteller gebildet, welcher eine zweite Spulspindel trägt, die um 180° versetzt zu der ersten Spulspindel angeordnet ist. Derartige Träger sind insbesondere geeignet, um einen zulaufenden Faden kontinuierlich zu einer Spule aufzuwickeln. Hierzu werden die Spulspindeln abwechselnd in einen Wickelbereich und einen Wechselbereich geführt. Da es jedoch für die Erläuterung der Erfindung unerheblich ist, ob an dem Träger eine Spulspindel oder zwei Spulspindeln gehalten sind, wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel nur eine Spulspindel 12 erläutert.

Am Umfang der Spulspindel 10 ist eine Spulhülse 11 aufgespannt. Der Spulhülse 11 ist am freien Ende der Spulspindel 10 eine Fadenfangeinrichtung 12 zugeordnet, die unmittelbar am Umfang der Spulspindel 10 ausgebildet ist. Derartige Fadenfangeinrichtungen 12 sind allgemein bekannt und weisen vorzugsweise ein oder mehrere Fanghaken auf, um einen zulaufenden Faden zu fangen.

Achsparallel zur Spulspindel 10 ist im geringen Abstand zur Spulhülse 11 ist eine Andrückwalze 8 angeordnet. Die Andrückwalze 8 ist über eine Achse 9 drehbar in einem Maschinengestell gelagert. Oberhalb der Spulspindel 10 und der Andrückwalze 8 ist eine Changiereinrichtung 3 vorge- sehen. Die Changiereinrichtung 3 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einem Changierantrieb 4, der mit zwei gegensinnig angetriebenen Rotoren 5.1 und 5.2 verbunden ist. An jedem der Rotoren 5.1 und 5.2 sind Changierflügel 6.1 und 6.2 befestigt. Die Changierflügel 6.1 und 6.2 werden über die Rotoren 5.1 und 5.2 mit gegenläufigem Drehsinn ange- trieben, wobei die freien Enden der Flügel 6.1 und 6.2 jeweils an einem Leitlineal 7 entlanggeführt werden, an welchem ein Faden 1 durch die Changierflügel 6.1 und 6.2 innerhalb eines Changierhubes hin- und herführbar ist. Oberhalb der Changiereinrichtung 3 ist ein Kopffadenführer 2 angeordnet, der den zulaufenden Faden 1 der Changiereinrichtung 3 zuführt. Der Kopffadenführer 2 ist in einer Changiermitte der Changiereinrichtung 3 gehalten und bildet die Spitze eines sogenannten Changierdreieecks.

Unterhalb der Changiereinrichtung 3 ist eine Hilfseinrichtung 15 ange- ordnet, die aus einem beweglich geführten Führungsblech 16 und einem ortsfesten Stiftfadenführer 19 gebildet ist. Wie insbesondere aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, weist das Führungsblech 16 eine der Changiereinrichtung zugewandte Führungskante 17 und eine Führungsnut 18 auf. Hierbei mündet die Führungskante 17 in die Führungsnut 18. Dem Füh- rungsblech 16 sind zwei Antriebe zugeordnet, die nicht dargestellt sind. Ein erster Linearantrieb führt das Führungsblech 16 zwischen einer Parkposition und ener Übernahmeposition hin und her. Durch einen zweiten Antrieb lässt sich das Führungsblech 16 zwischen einer Fangstellung und einer Freigabestellung hin- und herverstellen.

In den in Fig. 1 bis 4 dargestellten Situationen ist das Führungsblech 16 in einer Parkposition seitlich neben der Changier einrichtung 3 gehalten. In der Parkposition wirkt das Führungsblech 16 mit dem Stiftfadenführer 19 zusammen. Hierzu weist der Stiftfadenführer 19 einen auskragenden Führungsschaft 20 auf, der die Führungsnut 18 des Führungsbleches 16 überdeckt.

Bei dem in Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es üblich, dass zu Beginn einer Aufwicklung, die auch als Spulreise bezeichnet wird, der zulaufende Faden zunächst an der Spulspindel 10 gefangen werden muss. Dabei ist es erforderlich, dass der Faden während des Fangens außerhalb der Changiereinrichtung 3 geführt wird. Unabhängig davon, ob die Vorrichtung eine Spulspindel mit manueller Bedienung oder zwei Spulspindeln mit automatischem Spulenwechsel aufweist, ist dieser Vorgang nach jeder Spulreise erneut durchzuführen. Es ist somit unabhängig davon, ob das in Fig. 1 dargestellte Fadenende von einer gerade fertig gewickelten Spule aufgenommen oder durch einen Handinjektor abgeführt wird.

Um eine neue Spulenreise beginnen zu können, wird daher zunächst der Faden 1 aus der Changiereinrichtung 3 herausgeführt. Hierzu wird das Führungsblech 16 aus der Parkposition seitlich neben der Changiereinrichtung 3 in eine Übernahmeposition im Bereich der Changiereinrichtung 3 geführt. In den Fig. 1 und 3 ist das Führungsblech in der Übernahmeposition gestrichelt dargestellt. In der Übernahmeposition gelangt die Füh- rungskante 17 des Führungsbleches 16 unterhalb des Leitlineals 7 im Bereich der Fadenführung, so dass der Faden während der Changierung selbsttätig über die Führungskante 17 in die Führungsnut 18 des Führungsbleches 16 hingeführt wird. Sobald der Faden 1 in der Führungsnut 18 des Führungsbleches 16 eintaucht, wird ein weiterer hier nicht darge- stellter Antrieb des Führungsbleches 16 aktiviert, um das Führungsblech 16 in eine Fangstellung zu führen, in welcher der Faden aus dem Einflussbereich der Changierflügel 6.1 und 6.2 gehalten ist. Anschließend wird das Führungsblech 16 durch den Linearantrieb in die Parkposition zurückgeführt. In den Fig. 1 und 3 ist diese Situation unmittelbar darge- stellt. In der Parkposition des Führungsbleches überdeckt der Führungsschaft 20 des Stiftfadenführers 19 die Führungsnut 18 des Führungsbleches 16.

Wie insbesondere aus der Fig. 1 hervorgeht, wird in dieser Situation der zulaufende Faden 1 unmittelbar der Fadenfangeinrichtung 12 am Umfang der Spulspindel 10 zugeführt. Hierzu hält eine Bedienperson bei einem manuellen Spulenwechsel einen Handinjektor 26 derart, dass das zwischen Führungsblech 16 und Handinjektor 26 gespannte Fadenstück der Fadenfangeinrichtung 12 am Umfang der Spulspindel 10 zugeführt wird.

Für den Fall, dass eine zweite Spulspindel mit einer Vollspule an dem Spindelträger gehalten ist, wird die Fadenführung auf der Ablaufseite der Spulspindel 10 durch zusätzliche Fadenführungsmittel ausgeführt. Somit wird der Faden 1 durch die Fangmittel der Fadenfangeinrichtung 12 er- fasst. In dieser Situation wird das Führungsblech 16 in der Parkposition aus einer Fangstellung zurück in die Freigabe Stellung geführt, so dass der Faden 1 aus der Fadenführungsnut 18 gleitet und zunächst am Führungsschaft 20 des Stiftfadenführers 19 gehalten ist. Diese Situation ist insbesondere aus der Darstellung in Fig. 4 ersichtlich. Nun gleitet der Faden entlang des Führungsschaftes 20 hin zur Changiermitte. Dabei wird der Faden 1 nach dem Fangen an der Fangeinrichtung 12 auf die Spulhülse 11 geführt. Es erfolgt ein Anwickeln des Fadens 1 am Umfang der Spulhülse 10 mit einer Fadenreserve, die im Wesentlichen durch eine Teilwindung gebildet ist. Der Faden 1 wird bei Erreichen der Changiereinrichtung 3 von den Changierflügeln 6.1 und 6.2 erfasst und hin- und hergeführt, so dass die neue Spulreise beginnen kann. Dieser Vorgang ist in der Darstel- lung in Fig. 2 gezeigt.

Das Anwickeln des Fadens wird insbesondere im ersten Moment, in welchem die Fadenreserve gebildet wird, wesentlich durch die verlangsamte Führung des Fadens am dem Führungsschaft 20 des Stiftfadenführers 19 beeinflußt. Hierbei wird das Entlanggleiten des Fadens an dem Führungsschaft 20 des Stiftfadenführers 19 im wesentlichen durch die an dem Faden aufgrund der Auslenkung wirkenden Zugkräfte bewirkt, die den Faden in die Changiermitte zurückführen. Es hat sich herausgestellt, dass die Länge des Führungsschaftes je nach Fadentiter und Prozess wesentlichen Einfluss auf die Länge des abgelegten Fadenstückes in der Fadenreserve hat. Insoweit ist der Führungsschaft 20 bevorzugt in seiner Länge variabel ausgeführt. In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines möglichen Stiftfadenführers 19 dargestellt, wie er beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 einsetzbar wäre. Der Stiftfadenführer 19 weist einen Führungsschaft 20 auf, der an einem Rastkörper 21 angeordnet ist. Der Rastkörper 21 ist in einem Rasthalter 22 gehalten. Der Rasthalter 22 weist ein durch eine Feder belastete Rastelement 24 auf, das auf eine umlaufende Nut 25 des Rastkörpers 21 einwirkt. An dem Rastkörper 21 ist auf der zum Füh- rungsschaft 20 gegenüberliegenden Seite eine Stellmittel 23 vorgesehen, so dass durch Verdrehung des Rastkörpers 21 über das Stellmittel 23 die auskragende Länge des Führungsschaftes 20 stufenlos oder in Stufen einstellbar ist. Die in Fig, 5 dargestellt Ausbildung des Stiftfadenführers ist nur beispielhaft. So besteht auch die Möglichkeit, dass der Rasthalter ein Gewinde aufweist, in welchem ein Außengewinde des Rastkörbers geführt ist. Um eine stufenweise Verstellung des Führungsschaftes zu ermöglich, weist der Rastkörper neben dem Gewinde noch einen zweiten Abschnitt mit beispielsweise zwei axial ausgerichteten Nuten auf, welche mit einem Rastelement innerhalb des Rasthalters zusammenwirken. So lässt sich der Rastkörper pro Gewindeumdrehung in zwei Stellungen fixieren. Bei einem Gewinde mit der Größe M12xl könnte die Länge des Führungsschaftes so in Schritten von 0,5 mm verstellt werden.

In den Fig. 6, 7 und 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens Schema tisch in mehreren Ansichten und Betriebszuständen dargestellt. In Fig. 6 ist eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels und in den Fig. 7 und 8 jeweils eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels von einer Unterseite her gezeigt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.

Das in Fig. 6 bis 8 dargestellte Ausführungsbeispiel ist im Wesentlichen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 4, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden und ansonsten Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird. Bei dem in Fig. 6 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiel sind alle Bauteile bis auf die Hilf seinrichtung 15 identisch zu dem vorgenannten Ausführung sbeispiel ausgebildet. Die Hilf seinrichtung 15 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus zwei beweglichen Führungsblechen 16.1 und 16.2, die unterhalb des Leitlineals 7 angeordnet sind und zur Übernahme des Fadens 1 der Changiereinrichtung 3 zugeordnet sind.

Wie insbesondere aus den Darstellungen in Fig. 7 und 8 hervorgeht, weist das erste Führungsblech 16.1 eine erste Führungskante 17.1, auf die sich in einem Bereich zwischen der Changiereinrichtung 3 und einem seitlich neben der Changiereinrichtung angeordneten Stiftfadenführer 19 erstreckt. Hierbei ragt ein Führungsschaft 20 des Stiftfadenführers 19 in den Einflussbereich der Führungskante 17.1 des Führungsbleches 16.1 hinein. Das Führungsblech 16.1 lässt sich zwischen einer Fangstellung und einer Freigabestellung in einer ersten Bewegungsrichtung hin- und herführen. In Fig. 7 ist das Führungsblech 16.1 in der Fangstellung und in Fig. 8 in der Freigabe Stellung gezeigt.

Dem ersten Führungsblech 16.1 ist ein zweites Führungsblech 16.2 zuge- ordnet, das an einer nach außen gewandten Seite eine zweite Führungskante 17.2 aufweist. Die Führungskante 17.2 an dem Führungsblech 16.2 ist quer zur Führungskante 17.1 des Führungsbleches 16.1 und quer zum Führungsschaft 20 des Stiftfadenführers 19 ausgerichtet. Das zweite Führung sblech 16.2 lässt sich zwischen einer Übernahmeposition und einer Parkposition hin- und herführen. In Fig. 7 ist das Führungsblech 16.2 in einer Übernahmeposition und in Fig. 8 in der Parkposition dargestellt.

Das Führungsblech 16.2 weist auf der zur Führungskante 17.2 abgewandten Seite eine Gleitkante 27 auf, an welcher der Faden zur Übernahme entlanggleitet, um in den Bereich der Führungskante 17.2 zu gelangen. Zur Erläuterung der Funktion der Hillseinrichtung 15 wird zunächst zu der Fig. 7 Bezug genommen. Um den Faden 1 aus der Changiereinrichtung 3 zu führen, wird das Führungsblech 16.1 in die Fangstellung geführt. Gleichzeitig wird das zweite Führungsblech 16.2 in die Übernahmepositi- on bewegt, wobei die Bewegungsrichtungen der Führungsbleche 16.1 und 16.2 orthogonal zueinander gerichtet sind. Jedem der Führungsbleche 16.1 und 16.2 ist jeweils ein separater Stellantrieb (hier nicht dargestellt) zugeordnet. In der Übernahmeposition wird der durch die Flügel 6.1 und 6.2 der Changiereinrichtung 3 geführte Faden 1 durch Zusammenwirken der beiden Führungsflächen 16.1 und 16.2 erfasst und anschließend durch Bewegung des Führungsbleches 16.2 in Richtung des Stiftfadenführers 19 an der Führungskante 17.1 des Führungsbleches 16.1 entlanggeführt. Die Führungskante 17.1 ist in der Fangstellung des Führungsbleches 16.1 derart ausgeformt, dass der Faden 1 per fortschreitender Bewe- gung des Führungsbleches 16.2 hinter den Führungsschaft 20 des Stiftfadenführers 19 geführt wird.

Zur Freigabe des Fadens wird auf die Darstellung der Hilfseinrichtung in Fig. 8 Bezug genommen. Kurz bevor der Faden in einer Fangeinrichtung einer Spulspindel gefangen ist und ein neuer Aufwickelvorgang gestartet werden kann, wird das Führungsblech 16.1 aus der Fangstellung in die Freigabestellung zurückgeführt. Dabei wird der Faden von der Führungskante 17.1 an den Führungsschaft 20 des Stiftfadenführers 19 übergeben, so dass zur Fadenführung das zweite Führungsblech 16.2 und der Stift- fadenführer 19 zusammenwirken. Ein vorzeitiges Abgleiten des Fadens von der Führungskante 17.2 an dem Führungsblech 16.2 lässt sich dadurch verhindern. Das Führungsblech 16.2 wird nun aus der Parkposition in Richtung der Übernahmeposition bewegt, so dass am Ende des Führungsschaftes 20 eine endgültige Freigabe des Fadens 1 erfolgt. Die ein- gestellte Länge des Führungsschaftes 20 des Stiftfadenführers 19 bestimmt dabei den Zeitpunkt, wann der Faden freigelassen wird und in die Changiereinrichtung 3 zurückgelangt. Damit lässt sich insbesondere die Zeitspanne, in welcher der Faden als eine Fadenreserve gewickelt wird, beeinflussen.

Bei dem in Fig. 6 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Vor- gänge zum Fangen des Fadens und zum Anwickeln des Fadens an einer Spulspindel identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel, so dass hierzu keine weiteren Erläuterungen an dieser Stelle gegeben werden.

Bezugszeichenliste

Faden

Kopffadenführer

Changiereinrichtung

Changierantrieb

, 5.2 Rotor

, 6.2 Changierflügel

Leitlineal

Andrückwalze

Achse

Spulspindel

Spulhülse

Fadenfangeinrichtung

Spindelmotor

Lager

Hilf seinrichtung

, 16.1, 16.2 Führungsblech

, l /.l, 17.2 Führungskante

Führungsnut

Stiftfadenführer

Führungsschaft

Rastkörper

Rasthalter

Stellmittel

Rastelement

Nut

Handinjektor

Gleitkante