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Patent Searching and Data


Title:
DIALYSIS DEVICE WITH CONNECTION UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/083767
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical treatment device with a housing (17), with a connection unit (2) for producing a fluid connection between the hydraulics of the treatment device and a connector (31) connected to a disposable that conducts fluid in use. This connection is used to convey dialysate into the extracorporeal blood circuit. The connection unit and the connector are designed such that particularly hygienic conditions prevail during connection and disconnection of the disposable.

Inventors:
HÄCKER JÜRGEN (DE)
BOND OLIVER (DE)
KÖHLER MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/081041
Publication Date:
May 19, 2023
Filing Date:
November 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/34; A61M1/36; A61M39/10
Foreign References:
US20170100530A12017-04-13
US20150021255A12015-01-22
DE102010032181A12012-01-26
DE10042067A12002-03-14
Attorney, Agent or Firm:
SCHÖN, Andrea (DE)
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Claims:
Patentansprüche Medizinische Behandlungsvorrichtung mit einem Gehäuse und einer durch eine Wandung des Gehäuses hindurchragende Konnektionseinheit zum Herstellen einer Fluidverbindung zwischen wenigstens einer dem Inneren einer Behandlungsvorrichtung zugeordneten ersten Fluidleitung und einem Konnektor verbunden mit einer zweiten Fluidleitung; wobei die Konnektionseinheit ein Außenrohr und ein im Lumen des Außenrohrs angeordnetes Innenrohr aufweist, das Außenrohr eine erste Außenrohröffnung an dem zum Äußeren der Behandlungsvorrichtung gewendeten Ende aufweist und zumindest eine zweite und dritte Außenrohröffnung an dem zum Inneren der Behandlungsvorrichtung gewendeten Ende aufweist, das Innenrohr eine erste Innenrohröffnung an dem zum Äußeren der Behandlungsvorrichtung gewendeten Ende aufweist und zumindest eine zweite Innenrohröffnung an dem zum Inneren einer Behandlungsvorrichtung gewendeten Ende aufweist dadurch gekennzeichnet, dass das Außenrohr dauerhaft aus dem Gehäuse nach außen herausragt. Medizinische Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Abstand zwischen der Wandung des Gehäuses und der ersten Außenrohröffnung der Konnektionseinheit mindestens 10 mm beträgt. Medizinische Behandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei sich das Lumen zwischen Außen- und Innenrohr konisch in Richtung des Inneren der Behandlungsvorrichtung verjüngt. Medizinische Behandlungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Konnektionseinheit, insbesondere das Außenrohr, mit einem Befestigungsmittel axial federnd an dem Gehäuse der Maschine befestigt ist. Medizinische Behandlungseinrichtung nach Anspruch 4, wobei das Befestigungsmittel eine Spiralfeder ist. Medizinische Behandlungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an der Innenoberfläche des zum Äußeren der Behandlungsvorrichtung gerichteten Endes des Außenrohrs ein elastisches Dichtungselement angebracht ist, vorzugsweise fest eingepresst in das Außenrohr. Medizinische Behandlungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in der Konnektionseinheit im Lumen zwischen Außen- und Innenrohr ein Leckagesensor, insbesondere ein Leitfähigkeitssensor, angeordnet ist. Medizinische Behandlungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Behandlungseinrichtung ein Verschlusselement zum Verschließen des zum Maschinenäußeren gerichteten Ende des Außenrohres aufweist. Medizinische Behandlungseinrichtung nach Anspruch 8, wobei es sich bei dem Verschlusselement um ein zylindrisches Element, vorzugsweise aus Edelstahl, handelt, welches im Verschlusszustand in das Außenrohr der Konnektionseinheit ragt und dort eine radiale Formschlussdichtung bildet. Medizinische Behandlungseinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Verschlusselement in einem Aufnahmeabschnitt eines Schwenkhebels vorgesehen ist, der zum Öffnen bzw. Verschließen der Konnektionseinheit entlang einer Schwenkachse, vorzugsweise senkrecht zur Gehäuseoberfläche angeordnet, translatorisch verschiebbar ist, und wobei die Behandlungsvorrichtung eine -18-

Dämpfungsvorrichtung zur Verlangsamung dieser translatorischen Bewegung aufweist. Disposable, welches eine Fluidleitung und einen Konnektor mit einem Konnektorlumen zum fluidischen Verbinden der Fluidleitung mit dem Innenrohr einer Konnektionseinheit und medizinischen Behandlungsvorrichtung nach einer der Ansprüche 1 bis 10 aufweist und der Konnektor eine Berührschutzhülle mit einer freien Verbindungsöffnung und einer Wandung aufweist und das Konnektorlumen umgeben von der Wandung in einer Öffnung mündet, die gegenüber der freien Verbindungsöffnung der Berührschutzhülle zurückgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenoberfläche der Berührschutzhülle ein radial nach außen gerichtetes Dichtungsmittel aufweist. Disposable nach Anspruch 11, wobei die Berührschutzhülle an der Außenoberfläche Mittel zur Herstellung eines Gewindeverschlusses, z.B. Nocken, aufweist. System mit einer medizinischen Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 sowie mit einem Disposable nach einem der Ansprüche 11 bis 12. System nach Anspruch 13, wobei das Außenrohr der Konnektionseinheit in das Lumen der Berührschutzhülle und das Konnektorlumen des Disposables in das Lumen des Innenrohres der Konnektionseinheit eingeführt ist. System nach Anspruch 13 oder 14, wobei die Verbindung von Disposable und Anschlussstelle durch Gewindemittel an der Außenoberfläche der Berührschutzhülle und dem Gehäuse der Behandlungsvorrichtung gesichert wird.

Description:
Dialysegerät mit Konnektionseinheit

Technisches Gebiet

Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur extrakorporalen Blutbehandlung mit einer Konnektionseinheit, die zur Zuführung von Dialysat in den extrakorporalen Blutkreislauf verwendet werden kann.

Hintergrund

Bei extrakorporalen Blutbehandlungen, wie z.B. der chronischen Hämodialyse, kann eine Zugabe der Behandlungslösung, insbesondere der Dialyselösung, zu dem zu behandelnden Blut während der Behandlung vorteilhaft sein. Dazu werden an den Behandlungsvorrichtungen eine oder mehrere Konnektionseinheiten zur Verfügung gestellt, an die Leitungen angeschlossen werden, um Flüssigkeiten aus der dialysatführenden Hydraulik der Dialysemaschine herauszuleiten und dem extrakorporalen Blutkreislauf zuzugeben. Handelt es sich um Einwegleitungen, spricht man von Disposables. Die Verbindung des Blutschlauchsystems mit dieser Konnektionseinheit wird bei den meisten Systemen vom Bediener hergestellt. Die Konnektionseinheit befindet sich zusammen mit dem Blutschlauchsystem an der Gerätefront. Durch diese Konnektionseinheit der Behandlungsmaschine wird eine direkte Verbindung des Maschineninneren mit dem Disposable und insbesondere auch mit dem Blutkreislauf des Patienten hergestellt, ohne dass ein Filter zwischen Blutkreislauf und Maschinenhydraulik angeordnet ist. Diese Konnektionseinheit muss hohen hygienetechnischen Anforderungen genügen, um das Risiko des Eindringens von Keimen von außen in diese Schnittstelle zu minimieren.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung einer medizinischen Behandlungseinrichtung mit einer geeigneten Konnektionseinheit, eines geeigneten Disposablekonnektors und eines Systems bestehend aus einer medizinischen Behandlungsvorrichtung und einem Konnektor.

Zusammenfassung der Erfindung

Nach der Lehre der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine medizinische Behandlungseinrichtung nach Anspruch 1 , ein Disposable nach Anspruch 11 und ein System nach Anspruch 13.

Besondere Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die Erfindung betrifft eine medizinische Behandlungsvorrichtung mit einem Gehäuse und einer durch eine Wandung des Gehäuses hindurchragende Konnektionseinheit zum Herstellen einer Fluidverbindung zwischen wenigstens einer dem Inneren einer Behandlungsvorrichtung zugeordneten ersten Fluidleitung und einem Konnektor, verbunden mit einer zweiten Fluidleitung, z.B. eine Fluidleitung eines im Gebrauch fluidführenden Disposables. Die zweite Fluidleitung zählt nicht zur Behandlungsvorrichtung, sondern ist dem Äußeren der Behandlungsvorrichtung zugeordnet. Unter Fluid ist dabei insbesondere eine Flüssigkeit, z.B. eine Dialysebehandlungslösung zu verstehen. Die Fluidleitung des Disposables kann beispielweise ein Schlauchsatz oder ein Teil hiervon, eine Substituatleitung oder dergleichen sein.

Das Gehäuse weist dabei Wandungen auf, die das Innere der Behandlungsmaschine umschließen.

Die Konnektionseinheit weist ein Außenrohr und ein im Lumen des Außenrohrs angeordnetes Innenrohr auf. Ein Lumen im Sinne der Erfindung stellt einen inneren Hohlraum eines Hohlkörpers dar, hier des Außenrohrs der Konnektionseinheit. Das Innenrohr kann konzentrisch im Lumen des Außenrohrs angeordnet sein. Das Innenrohr kann in Richtung vom Äußeren zum Inneren der Behandlungsvorrichtung konisch zulaufendes Innenlumen aufweisen.

Das Außenrohr weist eine erste Außenrohröffnung an dem zum Äußeren der Behandlungsvorrichtung gewendeten Ende auf und zumindest eine zweite und eine dritte Außen roh röffnung an dem zum Inneren der Behandlungsvorrichtung gewendeten Ende.

Das Innenrohr weist eine erste Innenrohröffnung an dem zum Äußeren der Behandlungsvorrichtung gewendeten Ende auf und zumindest eine zweite an dem zum Inneren der Behandlungsvorrichtung gewendeten Ende.

Das Außenrohr ragt dabei dauerhaft aus dem Gehäuse der Behandlungsvorrichtung heraus, so dass die erste Außenrohröffnung in einer Ebene vor dem Gehäuse liegt.

Dauerhaft bedeutet hier, dass das Außenrohr, insbesondere bei Konnektions- und Dekonnektionsvorgängen, gegenüber der Wandung entlang der Längsachse um 0,1- 1 ,5 mm, z.B. zum Ausgleich von Dimensionstoleranzen des Disposables, verschoben werden kann. Die zum Maschinenäußeren gerichtete Öffnung des Außenrohrs liegt aber zu keinem Zeitpunkt auf einer Ebene oder hinter der Wandung des Gehäuses.

Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten Merkmale in jeder technisch möglichen Kombination aufweisen. Wann immer hierin räumliche Bezüge wie „oben“, „unten“, „oberen“ oder „unteren“ genannt werden, so versteht der Fachmann diese im Zweifel als eine räumliche Angabe mit Bezug auf die Ausrichtung in den hier beigefügten Figuren und/oder die Anordnung des erfindungsgemäßen Ports in seinem bestimmungsgemäßen Gebrauch.

Bei dem Konnektor kann es sich um einen Disposablekonnektor handeln, der Konnektor kann aber auch mehrfach verwendet werden.

In einer Ausführungsform kann das Außenrohr durch eine Wandung des Gehäuses hindurchragen.

Der Abstand entlang der Längsachse der Konnektionseinheit zwischen der ersten Außenrohröffnung und der Wandung des Gehäuses kann mindestens 10 mm betragen.

Die Innenrohröffnung kann gegenüber der Außenrohröffnung in Richtung des Maschineninneren zurückgesetzt sein. So kann der Abstand entlang der Längsachse der Konnektionseinheit zwischen Innenrohröffnung und Außen roh röffnung mindestens 5 mm, bevorzugt 6 mm betragen. So kann bei einer Außen roh röffnung mit einem Durchmesser von 11 mm der unbeabsichtigte Kontakt mit nicht sterilen Oberflächen bei Konnektions- und Dekonnektionsvorgängen verhindert werden.

Das Außenrohr kann von der Wandung beabstandet angeordnet sein, so dass eine Wandung des Konnektors in den dadurch entstehenden Zwischenraum aufgenommen werden kann. Vorzugsweise kann sich ein abdichtendes Aufnehmen durch Anordnung von Dichtelementen in der Wandung oder dem Außenrohr ergeben.

Die Konnektionseinheit kann derart in der Behandlungsmaschine angeordnet sein, dass die Längsachse der Konnektionseinheit im Wesentlichen senkrecht, was bedeutet z.B. 80-100° zu der Wandung des Gehäuses angeordnet ist. Dabei kann die Konnektionseinheit, insbesondere das Außenrohr der Konnektionseinheit mit einem Befestigungsmittel axial federnd an dem Gehäuse oder der Wandung befestigt sein. Dabei kann das Befestigungsmittel eine Federkraft von 20-40N aufweisen. Das Befestigungsmittel kann eine Spiralfeder sein. Durch dieses federnde Befestigungsmittel kann sichergestellt werden, dass auch bei gewissen Toleranzen der Dimensionen von Disposable oder Konnektionseinheit eine sichere, dichte Verbindung zwischen den beiden Komponenten hergestellt wird und Leckagen, welche ein Hygienerisiko darstellen, verhindert werden.

Zur sicheren Konnektion des Disposables können auch Gewindemittel in der Wandung vorgesehen sein, die zusammen mit am Disposable vorgesehen sind.

Die Konnektionseinheit kann im Lumen zwischen Außen- und Innenrohr einen Leckagesensor, insbesondere einen Leitfähigkeitssensor, aufweisen.

Der Leckagesensor ragt vorzugsweise in das zweite Lumen hinein, d.h. er hebt sich von einer Seitenwand ab und endet frei. Der Leckagesensor ist vorzugsweise ein Pin, Stift oder Ring oder weist einen Pin, Stift oder Ring auf.

In einigen Ausführungsformen trägt oder umfasst der Leckagesensor eine Isolierschicht oder galvanische Trennung. Sie kann, insbesondere wenn sie über eine Wandung, mit welcher der Leckagesensor verbunden ist, hervorsteht, Fehlmessungen wegen Restfeuchte verhindern.

Der Leckagesensor kann eventuelle Undichtigkeiten zwischen dem Innenrohr der Konnektionseinheit und dem Konnektor des Disposables detektieren und ein Signal ausgeben. Eine durch die Undichtigkeit potentiell auftretende Kontamination der Konnektionseinheit kann dann durch das Initiieren einer Desinfektion der Maschinenhydraulik behoben werden.

In dem Zustand, in dem die Konnektionseinheit nicht mit dem Disposable verbunden ist, kann sie an dem zum Maschinenäußeren gerichteten Ende des Außenrohres durch ein Verschlusselement verschlossen werden.

Das Verschlusselement kann ein zylindrisches Element, vorzugsweise aus Edelstahl, aufweisen, welches im Verschlusszustand in das Außenrohr der Konnektionseinheit ragt. An der Innenoberfläche des zum Äußeren der Behandlungsvorrichtung gerichteten Endes des Außenrohrs kann ein elastisches Dichtungselement angebracht sein, vorzugsweise fest eingepresst, welches mit dem zylindrischen Element des Verschlusselementes eine radiale Formschlussdichtung bildet.

Das Verschlusselement kann in einem Aufnahmeabschnitt eines Schwenkhebels vorgesehen sein, der zum Öffnen bzw. Verschließen der Konnektionseinheit entlang einer Schwenkachse, vorzugsweise senkrecht zur Wandung angeordnet, translatorisch verschiebbar ist, und wobei die Behandlungsvorrichtung eine Dämpfungsvorrichtung zur Verlangsamung dieser translatorischen Bewegung aufweist.

Der Schwenkhebel kann an der zur Gehäusefront gerichteten Seite eine um laufende Formdichtung aufweisen, die ein Eindringen von Flüssigkeiten oder Partikeln in den Aufnahmeabschnitt des Schwenkhebels verhindert.

Vor bzw. zwischen den Dialysebehandlungen wird die Hydraulik der Behandlungsmaschine desinfiziert und/oder gespült. Vor der Öffnung des Verschlusselementes zur Verbindung mit dem Disposable wird die Spüllösung aus der Konnektionseinheit abgepumpt und durch Luft ersetzt. Zur Vermeidung einer Keimverschleppung ist eine möglichst komplette Entfernung der Flüssigkeit angestrebt. Aus diesem Grund kann das Lumen zwischen Außen- und Innenrohr in Richtung des Maschineninneren sich verjüngend, bevorzugt konisch verjüngend, zulaufen. So wird bei Entleerung des Ports eine verbesserte Entfernung der Flüssigkeit erreicht.

Die Befestigung der Konnektionsstelle kann so erfolgen, dass die Längsachse der Konnektionsstelle um 5° oder mehr zu einer Aufstellfläche der medizinischen Behandlungsvorrichtung geneigt ist, derart dass zumindest eine der zum Maschineninneren gerichteten Außenrohröffnungen tiefer liegen als die zum Maschinenäußeren gerichtete Außenrohröffnung. Auch dadurch wird die vollständige Entfernung der Spüllösung verbessert. Die Behandlungseinrichtung kann weiterhin einen Sensor zur Detektion des Verbindungszustandes der Konnektionseinheit mit dem Konnektor des Disposables aufweisen.

Bei der Behandlungseinrichtung kann es sich um eine Vorrichtung zur extrakorporalen Blutbehandlung handeln.

Die Erfindung umfasst auch ein Disposable mit einer Fluidleitung und mit einem Konnektor mit einem Konnektorlumen zur Herstellung einer fluidischen Verbindung der Fluidleitung mit dem Innenrohr einer Konnektionseinheit einer medizinischen Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

Der Konnektor weist eine Berührschutzhülle mit einer freien Verbindungsöffnung und einer Wandung auf. Das Konnektorlumen mündet umgeben von der Wandung in einer Öffnung, die gegenüber der freien Verbindungsöffnung der Berührschutzhülle zurückgesetzt ist. Durch diese Ausgestaltung kann das Risiko einer Verschleppung von Keimen, welche eventuell durch Kollision mit nicht sterilen Oberflächen oder durch Berührung berührbarer Oberflächen in das Leitungssystem der Behandlungsmaschine während des Konnektierens bzw. Dekonnektierens des Disposables gelangen könnten, vermindert werden. Die Wandung der Berührschutzhülle weist ein radial nach Außen gerichtetes Dichtungsmittel auf. So kann das Eindringen von an dem Äußeren des Gehäuses befindlichen Flüssigkeiten in das Gehäuseinnere verhindert oder reduziert werden.

Weiterhin kann die Wandung Mittel zur Herstellung eines Gewindeverschlusses, z.B. Nocken aufweisen, so dass während der Behandlung keine unbeabsichtigte Lösung des Disposables stattfinden kann. Die Verriegelung an der Gehäuseoberfläche erspart Verriegelungsmittel in der Konnektionseinheit, so dass eine bessere bzw. einfachere Reinigung möglich ist.

Zum bequemeren Konnektieren des Konnektors kann der Konnektor einen zylindrischen Teil zur Verbindung mit der Konnektionsstelle und einen vierkantförmigen Griffteil aufweisen. Die Erfindung umfasst ein System aus einer medizinischen Behandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 sowie einem Disposable nach einem der Ansprüche 11 bis 12.

Dabei kann das System derart ausgestaltet sein, dass das Außenrohr der Konnektionseinheit in das Lumen der Berührschutzhülle und das Konnektorlumen des Disposables in das Lumen des Innenrohres der Konnektionseinheit eingeführt ist. Durch die konische Verjüngung des Innenrohrquerschnitts wird eine dichte Fluidleitung hergestellt.

Weiterhin kann die Verbindung zwischen Konnektionseinheit und Konnektor durch Gewindemittel an der Außenoberfläche und dem Gehäuse bzw. der Wandung der medizinischen Behandlungsvorrichtung gesichert sein.

Durch die federnde Befestigung der Konnektionseinheit wird für das Disposable eine Steckkraft zwischen 20-40 N eingestellt, wodurch eine einfache Dekonnektion durch den Bediener gewährleistet wird.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen

Figur 1 : Schematische Darstellung der medizinischen Behandlungseinrichtung

Figur 2: Schematische Darstellung des maschinenseitigen Endes der Konnektionseinheit mit den Schnittebenen A und B

Figur 3: Schematische Darstellung des Längsschnitts durch eine Ebene A der Konnektionseinheit mit Verschlusselement

Figur 4: Schematische Darstellung des Längsschnitts durch eine Ebene B der erfindungsgemäßen Konnektionseinheit mit gestecktem Konnektor

Figur 5: Schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Leckagesensors

Figur 6: Schematische Darstellung des Schwenkhebels mit Dämpfer

Figur 7: Längsschnitt durch Konnektor Figur 8: Draufsicht auf Konnektor

Detaillierte Beschreibung eines Ausführungsbeispiels

Figur 1 zeigt als Beispiel für eine medizinische Behandlungseinrichtung eine extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung 1 in stark vereinfachter schematischer Darstellung.

Bei der extrakorporalen Blutbehandlungsvorrichtung 1 handelt es sich um eine Hämo(dia)filtrationsvomchtung, die mit einem Hämofilter 10 verbunden ist. Der Hämofilter 10 ist durch eine semipermeable Membran 49 in eine Blutkammer 51 und eine von Dialysierflüssigkeit durchflossene Dialysierflüssigkeitskammer 50 unterteilt. Die Blutkammer 51 ist ein Teil eines extrakorporalen Blutkreislaufs, während die Dialysierflüssigkeitskammer 50 mit dem Dialysierflüssigkeitssystem der Blutbehandlungsvorrichtung verbunden ist.

Der extrakorporale Blutkreislauf umfasst eine arterielle Blutleitung 11 , die zu der Blutkammer 51 führt und eine venöse Blutleitung 12, die von der Blutkammer 51 des Blutfilters abgeht.

Die frische Dialysierflüssigkeit wird in einer Dialysierflüssigkeitsquelle 13 bereitgestellt. Von der Dialysierflüssigkeitsquelle 13 führt eine Dialysierflüssigkeitszuführleitung 3 zu einem ersten Sterilfilter 5, dessen Retentat direkt zur Dialysatabführleitung 4 geführt wird. Das Permeat des Sterilfilters 5 wird zu einem zweiten Sterilfilter 6 geführt. Das Retentat dieses zweiten Sterilfilters wird über die Dialysierflüssigkeitszuführleitung 3 zu der Frischdialysatkopplung 8 und von dort in die Dialysierflüssigkeitskammer 50 des Hämofilters 10 geführt. Nach Durchfließen des Hemofilters wird die Ableitung des Hämofilters über die Ablaufdialysatkopplung 9 in die Dialysatablaufleitung 4 der Maschinenhydraulik dem Dialysatabfluss 14 zugeführt.

Das Permeat des Sterilfilters 6 wird zur Konnektionseinheit 2, und kann von dort über eine Disposableleitung mit Konnektor (nicht gezeigt) direkt in den extrakorporalen Blutkreislauf gefördert werden. Die Konnektionseinheit 2 wird solange sie nicht mit dem Disposable konnektiert ist von einem Schwenkhebel 28 mit Verschlussmittel 17 (hier nicht gezeigt) verschlossen. Die Blutbehandlungsvorrichtung weist einen Sensor 15 auf. Dieser kann die korrekte Verbindung, oder die Position des Schwenkhebels, in Verschlusszustand der Konnektionseinheit oder geöffnete Konnektionseinheit detektieren und an eine Steuereinheit melden.

Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht des maschinenseitigen Endes der Konnektionseinheit 2, 2', mit dem Außenrohr 18 und der zweiten und dritten Außenrohröffnung, dem Innenrohr 19 und der zweiten Innenrohröffnung 24, sowie den Befestigungsmitteln 52 zur Fixierung der Konnektionseinheit 2, 2' in dem Maschinengehäuse, in der die Schnittebenen A und B dargestellt sind.

Figur 3 zeigt einen Längsschnitt A einer Ausführungsform der Konnektionseinheit 2, 2'verschlossen mit dem im Hebelgriff des Schwenkhebel 28 befestigten Verschlussmittel 27, welches zylindrisch ausgeführt ist und aus Edelstahl besteht. Das Verschlussmittel ist in den Hebelgriff eingeschraubt und kann im Servicefall leicht ausgetauscht werden. Der Schwenkhebel 28 weist an der zur äußeren Gehäusefront 17a gerichteten Seite eine umlaufende Formdichtung 29 auf. Das Verschlussmittel 27 ragt in das Innere des Außenrohrs 18 der Konnektionseinheit. An der Innenoberfläche des zum Äußeren der Behandlungsvorrichtung gerichtete Ende des Außenrohrs 18 ist ein elastisches Dichtungselement 29 angebracht, fest eingepresst, welches mit dem zylindrischen Element des Verschlusselementes eine radiale Formschlussdichtung bildet. Die Konnektionseinheit 2, 2'wird gebildet durch das Außenrohr 18 und das konzentrisch im Lumen des Außenrohrs 18 angeordneten Innenrohr 19. Außenrohr 18 und Innenrohr 19 ragen durch eine Wandung des Gehäuses 17 der Behandlungsmaschine, in welchem an der äußeren Gerätefront 17a Gewindemittel 26 zur Befestigung des hier nicht gezeigten Disposables vorgesehen sind. Das Außenrohr 18 ragt durch die Wandung aus dem Gehäuse 17 der Behandlungsmaschine hervor, so dass die erste Außenrohröffnung 20 nicht auf einer Ebene mit der äußeren Gehäusefront 17a und außerhalb der Behandlungsmaschine angeordnet ist. Die zweite und die dritte Außen roh röffnung 21 , 22 sind im Inneren der Behandlungsmaschine angeordnet. Ebenso ist die erste Innenrohröffnung 23 außerhalb der Behandlungsmaschine und die zweite Innenrohröffnung 24 im Inneren der Behandlungsmaschine angeordnet. Die erste Innenrohröffnung 23 ist gegenüber der ersten Außenrohröffnung 20, wenn diese einen Öffnungsdurchmesser von 1 mm aufweist, um 6 mm in Richtung des Maschineninneren zurückgesetzt, so dass Kontakte bei Steckvorgängen vermieden werden können. In der hier dargestellten Anordnung befindet sich die Konnektionseinheit 2, 2' in der sogenannten Kurzschlussstellung, in der die Konnektionseinheit 2, 2'gespült und desinfiziert werden kann. Dazu wird dann Spül- bzw. Desinfektionslösung über die zweite Innenrohröffnung in das Innenrohr und von dort in das Außenrohr gefördert. Durch die dritte Außenrohröffnung kann sie in den Dialysatablauf abgeleitet werden. Vor der Verbindung der Konnektionseinheit 2, 2' mit einem Disposable soll die Konnektionseinheit 2, 2' von Flüssigkeit entleert werden. Die Leerung erfolgt durch Abpumpen der Flüssigkeit an der unteren, dritten Außenrohröffnung 22. Gleichzeitig wird sterile Luft durch die zweite Außenrohröffnung 21 in das Lumen 30 gefördert, um den entstehenden Unterdrück auszugleichen. Bei dieser Leerung kommt es auf die korrekte Geschwindigkeit an. Um ein Abreißen der Wassersäule im Port zu vermeiden, sollte die Flussrate weniger als 50 ml/min betragen. Um diesen Vorgang weiterhin zu optimieren ist die zweite Außenrohröffnung 21 räumlich über der dritten Außenrohröffnung 22 angeordnet. Das Lumen 30 zwischen Außenrohr 18 und Innenrohr 19 verjüngt sich in Richtung des Inneren der Behandlungsmaschine, um den Ringspalt im hinteren Bereich zu verringern, zusammen mit einer geringen Schrägstellung der gesamten Komponente. Diese Geometrie ermöglicht ein optimiertes Leeren aber auch noch ein vollständiges Befüllen der Kavitäten im Konnektor.

Figur 4 zeigt einen Längsschnitt B einer Ausführungsform der Konnektionseinheit 2, 2' verbunden mit gestecktem Konnektor 31 .

Die gesamte Konnektionseinheit 2, 2' ist mittels der Spiralfedern 37 axial federnd in dem Gehäuse befestigt. Dies dient zum Toleranzausgleich der Konussteckverbindung des Konnektors 31 im Innenrohr 19 der Konnektionseinheit 2, 2'. Somit ist sichergestellt, dass leichte Maßunterschiede am Einmalartikel oder an den Maschinenkomponenten zu keinen Undichtigkeiten der Schnittstelle bei Konnektion führen.

Nach der Verbindung des Konnektors 31 mit der Konnektionseinheit 2, 2' verbleibt die Berührschutzhülle komplett außerhalb des Außenrohrs 18 der Konnektionseinheit mit dem Dichtungselement 25. Dies hat den Vorteil, dass Partikel oder Keime in Bereichen, die der Desinfektion nicht zugänglich sind, nicht vom Disposable in das Innere des Ports verschleppt werden. Das Innenrohr 33 des Disposables wird in das Innenrohr 19 der Konnektionseinheit 2, 2' in dichtender Weise eingeführt. Die Sicherung der Verbindung des Konnektors erfolgt über einen Bajonettverschluss, der zwischen den Gewindemitteln 26 in dem Gehäuse 17 und Nocken an der Berührschutzhülle ausgebildet wird. Der Konnektor wird auf die Konnektionseinheit geschraubt. Es genügt eine ergonomisch vorteilhafte Drehbewegung von nur ca. 30°. Die Steckkraft des Konus ist allein durch die Federkraft der axialen Federung 37 definiert, welche zwischen 20-40N beträgt. Dies verhindert eine zu feste Verbindung, die beim Abrüsten des Disposables ungünstig sein könnte.

Auf der Außenoberfläche der Berührschutzhülle 36 ist ein Dichtungsmittel 33 angeordnet, das als umlaufend angeordnete Lamellenwand, leicht winklig am Berührschutzrohr angespritzt ist. Es ist denkbar, dass Flüssigkeit während einer Behandlung, also bei gerüstetem Disposableadapter, an der Gehäusefront herunterläuft. Durch die Lamelle wird auch eine Verschmutzung und Verkrustung durch Eindringen von Flüssigkeit in das Gewinde 26 der Konnektionseinheit verhindert.

Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung des Leckagesensors. Zur Detektion von Undichtigkeiten an der Konusverbindung zwischen Konnektionseinheit 2, 2' und dem Konnektor 31 (nicht gezeigt) ist in dem Lumen 30 zwischen Innenrohr 19 und Außenrohr 18 der Konnektionseinheit 2, 2' ein Leitfähigkeitssensor 38 angeordnet. Hierzu ist zwischen Innenrohr 19 und Außenrohr 18 eine galvanische Trennung 39 angeordnet. Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung des Schwenkhebels 28. Der Schwenkhebel ist aufgebaut aus einem Hebelgriff, der außerhalb des Maschinengehäuses angeordnet ist, und einer Hebelachse.

Zum Öffnen der Konnektionseinheit 2, 2' wird der Schwenkhebel 28 am Hebelgriff bis zu einem axialen Anschlag gezogen. Über eine Kulisse (nicht gezeigt) an der Hebelachse wird am Anschlag eine Drehbewegung mechanisch freigegeben. Der Hebelgriff kann nur in dieser Position zur Seite geschwenkt werden. Die Position ist so bemessen, dass der Hebelgriff mit genügend Abstand über die erste Außenrohröffnung 20 hinweggeschwenkt werden kann. Die axiale Bewegung ist im Schwenkbereich mechanisch verhindert. Nur an den Anschlägen wird diese Blockierung aufgehoben. Erreicht der Hebelgriff die Anschlagposition, ist die axiale Bewegung wieder freigegeben und der Hebelgriff wird über die Feder 41 gegen die äußere Gehäusefront 17a gezogen. Ebenso erfolgt das Schließen der Konnektionseinheit 2, 2'. Die Axialbewegung wird durch einen

Dämpfungsmechanismus 40 verlangsamt. Dies dient dazu, dass sich eventuell am Verschlussmittel befindliche Flüssigkeitsreste bzw. Partikel nicht lösen und eine Kontamination des Inneren der Konnektionseinheit 2, 2' bewirken.

Figur 7 zeigt einen Längsschnitt durch den Konnektor 31 . Der Konnektor verfügt über ein konisches Innenrohr 33, in dem die sterile Infusionslösung über die Fluidleitung in das extrakorporale Schlauchsystem geführt wird. Es wird von einer konzentrisch angeordneten Berührschutzhülle 36 umschlossen. Das sterile Innenrohr 33 ist gegenüber der Berührschutzhülle 36 um 8 mm zurückgesetzt, so dass es vor zufälliger Berührung und Kollision mit Maschinenoberflächen geschützt wird. An der Außenfläche der Berührschutzhülle sind zwei angeschrägte Nocken 35 angespritzt. Sie dienen als Gewindemittel für eine Verbindung mit den Gewindemitteln 26 (nicht gezeigt) der Maschine. Eine umlaufend angeordnete Lamellenwand 34, welche leicht winklig am Berührschutzrohr angespritzt ist, dient als Abdichtung des Konnektors 31 zu der Maschinenfront.

Figur 8 zeigt eine Draufsicht auf den Konnektor 31 , bei der auch die Nocken 35 dargestellt sind. Referenzzeichenliste