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Title:
DISCHARGING OF PRINTING INK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/007050
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a printing press, preferably a sheet-fed offset printing press, which has, in each printing unit, an inking unit with ink applicator rolls and with a plate cylinder which carries at least one printing plate, wherein the inking unit transfers printing ink which is metered by means of the ink applicator rolls onto the printing plate which is positioned on the plate cylinder. The printing ink is transferred from the respective printing plate onto printed sheets which are moved through between a printing-blanket cylinder and an impression cylinder relative to the plate cylinder. The ink applicator rolls can be thrown on and off relative to the plate cylinder, wherein at least the throwing off of the ink applicator rolls and the throwing off of the printing-blanket cylinder or forme cylinder relative to the impression cylinder can be carried out in such a way that, in the thrown-on position, printed sheets can be printed when the ink supply is thrown off, with a residual inked image by means of residual ink which is present on the plate cylinder or printing-blanket cylinder. The process control is carried out as a function of prepress stage measured data or inline measured data.

Inventors:
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
KUEHLMEYER LOTHAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/005413
Publication Date:
January 15, 2009
Filing Date:
July 03, 2008
Export Citation:
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Assignee:
MANROLAND AG (DE)
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
KUEHLMEYER LOTHAR (DE)
International Classes:
B41F7/40; B41F7/06; B41F23/08; B41F33/10; B41F33/14; B41F33/16
Domestic Patent References:
WO2007073834A22007-07-05
Foreign References:
JPH11105255A1999-04-20
EP1033248A12000-09-06
EP0983852A12000-03-08
DE4312229A11994-10-20
DE102004039536A12006-02-23
Attorney, Agent or Firm:
MANROLAND AG (DietmarIntellectual Property Bogen, Postfach 10 12 64 Offenbach, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Druckmaschine, vorzugsweise Bogenoffsetdruckmaschine, mit einem oder mehreren Druckwerken, die jeweils wenigstens ein Farbwerk mit Farbauftrag- walzen und einen mindestens eine Druckplatte tragenden Plattenzylinder aufweisen, wobei jedes Farbwerk über die Farbauftragwalzen dosierte Druckfarbe auf die Druckplatte überträgt, und in denen weiterhin wenigstens ein eine Feuchtauftragwalze enthaltendes Feuchtwerk dem Plattenzylinder zugeordnet sein kann, wobei die Druckfarbe jeweils von der Druckplatte auf zwischen dem Plattenzylinder und einem Gegendruckzylinder hindurch bewegte Druckbogen direkt oder über einen Drucktuchzylinder überträgt, und wobei die Färb- und Feuchtauftragwalzen relativ zum Plattenzylinder an- und abstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerungseinrichtung zum Abstellen der Feucht- und/oder Farbauf- tragwalzen relativ zum Plattenzylinder und zum Abstellen des Drucktuchzylinders relativ zum Gegendruckzylinder vorgesehen ist, derart dass Druckbogen als Entfärbungsbogen in einer Druckanstellung der beteiligten Druckwerke für eine aus Daten des Druckauftrages vorherbestimmbare Anzahl von Bogen ohne Farbzufuhr vom Farbwerk mit einem Farbbild bedruckbar sind.

2. Druckmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Lackierwerke mit je einer von einem Lackformzylinder abstellbaren Lackauftragwalze den Druckwerken vor- und/oder zwischen- und/oder nachgeordnet vorgesehen sind und die Druckbogen zwischen dem

Lackformzylinder und einem Gegendruckzylinder zum Auftragen einer Be- schichtung durchführbar sind, und dass das Abstellen der Färb- und/oder Feucht- und/oder Lackauftragwalzen und das Abstellen des Drucktuch- und/oder des Lackformzylinders relativ zum Gegendruckzylinder derart durchführbar ist, dass Entfärbungsbogen in einer Druckanstellung für eine vorwählbare Anzahl von Bogen ohne Farbzufuhr mittels der Farbwalzen mit einem Farbbild bedruckbar sind, wobei ein Lackauftrag weiterhin erfolgt.

3. Druckmaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Feucht- und/oder Farbauftragwalzen bei Druckanstellung zwischen Platten-, Drucktuch- und Gegendruckzylinder vom Plattenzylinder abstellbar sind und der Drucktuchzylinder von Plattenzylinder und Gegendruckzylinder nach Durchlauf einer Anzahl von Druckbogen abstellbar ist.

4. Druckmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Feucht- und/oder Farbauftragwalzen bei Druckanstellung zwischen

Platten-, Drucktuch- und Gegendruckzylinder vom Plattenzylinder abstellbar sind und anschließend der Drucktuchzylinder vom Plattenzylinder und dem Gegendruckzylinder oder zuerst vom Plattenzylinder und dann vom Gegendruckzylinder abstellbar ist und dass anschließend die Lackauftragwalze vom Lackformzylinder und gleichzeitig oder verzögert dazu der Lackformzylinder vom Gegendruckzylinder abstellbar ist.

5. Druckmaschine nach Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung ausgebildet ist, um eine Anzahl von vor einer Druckabstellung der Druckwerke mit einem Restfarbbild zu bedruckenden Entfärbungsbogen festzulegen.

6. Druckmaschine nach Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung ausgebildet ist, um eine Anzahl von vor einer Druckabstellung von Lackierwerken mit einem Restlackschicht zu beschichtenden Ablackierungsbogen festzulegen.

7. Druckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass hierbei die Anzahl der Entfärbungsbogen derart bestimmbar ist, dass nach dem Einnehmen der Druckabstellung das Drucktuch des Drucktuchzylinders und jede auf einem Plattenzylinder positionierte Druckplatte eine definier-

te, vorzugsweise minimale, Farbrestschichtdicke aufweisen.

8. Druckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Ablackierungsbogen derart bestimmbar ist, dass nach der

Druckabstellung die auf dem Lackformzylinder positionierte Lackplatte eine definierte vorzugsweise minimale Lackrestschichtdicke aufweist.

9. Druckmaschine nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung vor einer Druckabstellung und/oder während einer Druckabstellung eine Produktionsgeschwindigkeit automatisch reduziert.

10. Druckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung ausgebildet ist, um eine Zahl von Entfär- bungsbogen festzulegen, die vor einer Druckabstellung die Druckwerke ohne Farbzufuhr vom Farbwerk und stetig abnehmendem Farbauftrag durchlaufen und/oder dass die Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet ist, um eine Anzahl von Ablackierungsbogen festzulegen, die vor einer Druckabstellung die Lackierwerke mit keinerlei Lackzufuhr und stetig abnehmendem Lackauftrag durchlaufen.

11. Druckmaschine nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung mit einer Einrichtung zur Ermittlung der Anzahl von Druckbogen, die vor einer Druckabstellung das Druckwerk ohne Farbzufuhr aus dem Farbwerk und stetig abnehmendem Farbauftrag durchlaufen, verbunden ist, die eine Datenverbindung zu einer Einrichtung zur Ver- arbeitung von Vorstufendaten aufweist, wobei die Vorstufendaten zur Voreinstellung der Druckmaschine hinsichtlich der Dosiereinstellung der Farbwerke verwendet werden.

12. Druckmaschine nach Anspruch 8 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung mit einer Einrichtung zur Ermittlung der Anzahl von Entfärbungsbogen, die vor einer Druckabstellung das Druckwerk mit keinerlei Farbzufuhr und stetig abnehmendem Farbauftrag durchlaufen, verbunden ist, die eine Datenverbindung zu einer Messeinrichtung, vorzugsweise einer Inline-Dichte- oder -farbmesseinrichtung oder einer Inline- Inspektionseinrichtung mit einer Sensorik zur Farbdichtemessung, zur Erfassung von Farbdichtewerten auf den Entfärbungsbogen aufweist, wobei die Anzahl der Entfärbungsbogen bestimmt und/oder gemeldet wird, wenn die

Messein richtung das Signal einer festgelegten minimalen Farbdichte ermittelt.

13. Druckmaschine nach Anspruch 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung mit einer Einrichtung zur Ermittlung der Anzahl von Ablackierungsbogen, die vor einer Druckabstellung das Lackierwerk mit keinerlei Lackzufuhr und stetig abnehmendem Lackauftrag durchlaufen, verbunden ist, die eine Datenverbindung zu einer Messeinrichtung zur Erfassung von Lackschichtdickenwerten auf den Ablackierungsbogen aufweist, wo- bei die Anzahl der Ablackierungsbogen bestimmt und/oder gemeldet wird, wenn die Messeinrichtung das Signal einer festgelegten minimalen Lackschichtdicke ermittelt.

14. Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine mit einem oder mehreren Druckwerken, die wenigstens Farbwerke oder Farbwerke und Feuchtwerke enthalten, wobei Druckfarbe über Farbauftragwalzen auf eine an einem Plattenzylinder gehaltene Druckplatte und von dieser über einen ein Drucktuch aufweisenden Drucktuchzylinder auf Druckbogen übertragen wird, wobei weiterhin wahlweise Feuchtmittel über wenigstens eine Feuchtauftragwalze auf eine am Plattenzylinder gehaltene Druckplatte übertragen wird, und wobei weiterhin die Farbauftragwalzen und die Feuchtauftragwalzen relativ zum Plattenzylinder an- und abstellbar sind, dadurch gekennzeichnet,

dass eine Anzahl von Entfärbungsbogen aus Druckauftragsdaten festgelegt wird, dass ein Abstellen der Farbauftragwalzen vom Plattenzylinder und ein Abstellen des Drucktuchzylinders relativ zum Gegendruckzylinder derart durchgeführt wird, dass die Entfärbungsbogen in einer Druckanstellung des Gummituchzylinders bei abgestellten Farbauftragwalzen mit einer Restmenge von auf dem Drucktuch und der Druckplatte verbliebener Restdruckfarbe bedruckt werden.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der vor der Druckabstellung jeweils mit einem Restfarbbild zu bedruckenden Entfärbungsbogen derart festgelegt wird, dass nach Druckabstellung eine oder jede auf einem Plattenzylinder positionierte Druckplatte eine minimale vorzugsweise gegen Null tendierende Restfarbschicht aufweisen.

16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von Entfärbungsbogen festgelegt wird, die zwischen zwei Druckanstellungen und einer dazwischen geschobenen Druckabstellung das Druckwerk mit keinerlei Farbzufuhr vom Farbwerk durchlaufen.

17. Verfahren nach Anspruch 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Druckmaschine mit Druckwerken und wenigstens einem Lackierwerk eine Anzahl von Entfärbungs- und/oder AbIa- ckierungsbogen festgelegt wird, die vor einer Druckabstellung das oder die Druckwerke und das oder die Lackierwerke ohne Farbzufuhr vom Farbwerk und/oder ohne Lackzufuhr vom Lackierwerk durchlaufen.

18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von Ablackierungsbogen festgelegt wird, die zwischen zwei Druckanstellungen und einer dazwischen ge- schobenen Druckabstellung das / die Lackierwerke ohne Lackzufuhr vom Lackierwerk durchlaufen.

19. Verfahren nach Anspruch 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl von Entfärbungs- und/oder Ablackierungsbogen festgelegt wird, indem aus Auftragsdaten die Verschmutzung wenigstens der Druckplatte eines der Druckwerke oder wenigstens der Lackplatte eines der Lackierwerke ermittelt wird.

20. Verfahren nach Anspruch 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein Feuchtwerk eines zu reinigenden Druckwerkes während eines Entfärbungsvorganges für die Anzahl von Entfärbungsbogen anstellbar oder abstellbar ist.

21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Feuchtwerk eines zu reinigenden Druckwerkes während eines Entfärbungsvorganges für die Dauer des Durchlaufens der bestimmten Anzahl von Entfärbungsbogen durch das Druckwerk angestellt wird.

22. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Feuchtwerk eines zu reinigenden Druckwerkes während eines Entfärbungsvorganges für die Dauer des Durchlaufens der bestimmten Anzahl von Entfärbungsbogen durch das Druckwerk abgestellt wird.

23. Verfahren nach Anspruch 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Feuchtwerke eines oder aller zu reinigenden Druckwerke während eines Entfärbungsvorganges für die Dauer des Durchlaufens der be- stimmten Anzahl von Entfärbungsbogen durch das oder die Druckwerke nicht abstellbar ist bzw. sind.

Description:

Abfördern von Druckfarbe

Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit einem oder mehreren Druckwerken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.

Beim Drucken wird ein Bedruckstoff durch mehrere Druckwerke bewegt, wobei in jedem Druckwerk ein Teildruckbild von einer Druckplatte, ggf. über ein Drucktuch eines Drucktuchzylinders, auf den Bedruckstoff aufgetragen wird. Im Falle des farbigen Zusammendrucks wird der Bedruckstoff üblicherweise durch mindestens vier Druckwerke bewegt, um Teildruckbilder in den Skalenfarben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb auf den Bedruckstoff aufzutragen. In weiteren Druckwerken können Teildruckbilder in Sonderfarben auf den Bedruckstoff aufgetragen werden. Schließlich können auf dergestalt erzeugte Druckbilder noch eine oder mehrere Beschichtungen zur Erzeugung von Schutzwirkungen, zur Erzeugung von Strukturen oder zur Erzeugung von Glanz- oder Mattglanzeffekten aufgebracht werden.

Als Farbwerke können im Offsetdruckverfahren konventionelle Heberfarbwerke, Filmfarbwerke oder Aniloxfarbwerke verwendet werden. Weiterhin können auch Kombinationen von solchen Farbwerken innerhalb der Druckmaschine eingesetzt werden. In Offsetdruckwerken können weiterhin auch Feuchtwerke eingesetzt sein, die zur Zufuhr von Feuchtmittel auf an Plattenzylindern aufgespannten Flachdruckplatten dienen und dafür sorgen, dass auf der Flachdruckplatte nur die Bildbereiche mit Druckfarbe benetzt werden können. Feuchtwerke entfallen im so genannten Trockenoffsetdruck, der mit speziellen Druckplatten durchgeführt wird.

An derartigen Druckmaschinen ist eine Funktionalität zum so genannten Entfärben bekannt. Das Entfärben wird dann benutzt, wenn eine der Druckplatten von Druckfarbe befreit werden soll, ohne diese zu waschen, d.h. aufwändig reinigen zu müssen. Im Fall eines Waschvorganges müsste ansonsten das gesamte, der jeweiligen Druckplatte zugeordnete Farbwerk mit gewaschen werden. Beim Entfärben

werden aber lediglich eine gewisse Anzahl von Druckbogen ohne Zufuhr von Druckfarbe zur Druckplatte durch die Druckwerke transportiert, wobei Druckwerke in Druckanstellung verlagert sind und damit die gerade dann durchlaufenden Druckbogen die noch auf der Druckplatte und dem Drucktuch vorhanden Restfar- be weitgehend abnehmen. Die Druckplatte ist auch im Fall des Entfärbevorganges so sauber, dass sie - ohne weitere Verschmutzung von Maschinenbauteilen oder Bedienpersonal zu verursachen - ausgebaut bzw. aus dem jeweiligen Druckwerk entnommen werden kann. Die Anzahl von zum Entfärben zu verwendenden Druckbogen kann dabei an einem Leitstand der Druckmaschine vom Bediener nach Erfahrungswerten eingestellt werden, wobei die Lage der zu reinigenden Druckplatte innerhalb der Druckmaschine berücksichtigt werden kann. Gleiches gilt für eine dem Entfärben vergleichbare Funktionalität des so genannten Ablackierens. In diesem Fall wird ein Lackformzylinder einer Lackiermaschine oder eines in eine Druckmaschine integrierten Lackierwerkes von überflüssigem Lack durch nach dem eigentlichen Druck- bzw. Beschichtungsprozess die Druckmaschine durchlaufende Bogen befreit. Auch hierbei ist die Anzahl der zu verwendenden Druckbogen vorwählbar. Die Reinigung des Lackformzylinders ist dann wesentlich weniger aufwändig.

Hierzu ist aus der EP 0 983 852 B1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung der Schichtdicke eines Farbfilms für eine Mehrfarben-Druckmaschine bekannt. Diese Veröffentlichung berücksichtigt, dass in Druckwerken Plattenzylinder vorgesehen sind, die eine das Druckbild tragende Druckplatte halten, wobei derartige Druckplatten ausgewechselt werden müssen. Dabei sind die Druckplatten in unterschiedlicher Weise mit Druckfarbe zu versorgen. In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, in den Druckwerken, wo eine Druckplatte ausgewechselt werden soll, eine vorwählbare Anzahl von Druckbogen bei abgeschalteter Farbzufuhr am Farbwerk zu verdrucken. Damit ergibt sich eine Reduzierung der Farbschichtdicke auf den Farbwalzen des Farbwerkes, so dass die Umstellung auf ein neues Farbprofil erleichtert wird. Die entsprechenden Druckplatten werden dabei aber nur bedingt gereinigt, da diesen - wenn auch in abnehmender Menge - von den Farbwerken weiterhin Druckfarbe zugeführt wird. Für den Plattenwechsel steht also in diesem Fall auch weiterhin lediglich eine verschmutzte Druckplatte

zur Verfügung, insbesondere auch deshalb weil in gebräuchlichen Farbwerken beispielsweise von Offsetdruckmaschinen eine relative große Farbmenge auf eine Vielzahl von Farbwalzen gespeichert ist.

Zur Minimierung einer Lackrestschichtdicke auf einer Lackwalze sowie auf einer oder jeder auf einem Formzylinder positionierten Lackform nach der Durchführung einer Druckabstellung in Druckwerken, ist es aus der DE 33 12 128 A1 bereits bekannt, über eine Steuerungseinrichtung eine Anzahl von Druckbogen festzulegen, die vor Druckabstellung einem entsprechenden Lackierwerk noch zugeführt wer- • den sollen. Hierbei wird offen gelassen, wie die Lackwalze und der Formzylinder verstellt werden. Daher kann bei dem offenbarten Lackierwerk die Situation auftreten, dass bei einem so genannten Vorlackieren bei Umstellung des Lackierwerks von einer Druck-Ab-Stellung in eine Druck-An-Stellung und beim so genannten Ablackieren bei Umstellung des Lackierwerks von der Druck-An-Stellung in die Druck-Ab-Stellung Druckbogen nur teilweise mit einem Lackbild gedruckt werden. Druckbogen, die lediglich teilweise mit einem Lackbild versehen werden, sind unbrauchbar und müssen als Makulaturbogen ausgeschleust werden.

Grundsätzlich ist also nach jedem Auftragwechsel zu entscheiden, wie Druckplat- ten für Wiederholaufträge deponiert werden sollen. Hierzu können Druckplatten vor der Entnahme über das Farbwerk gereinigt oder aber farbbedeckt durch den Plattenwechsler entfernt werden, um sie außerhalb manuell zu reinigen. Hierbei verschmutzen die Plattenwechselelemente vorzeitig.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben von Druck-, Lack- und Farbwerken in Druckmaschinen zu schaffen.

Diese Aufgabe wird mittels einer Druckmaschine nach Anspruch 1 und in einer Druckmaschine mittels eines Verfahrens gemäß Anspruch 14 gelöst.

Erfindungsgemäß werden aus Einstelldaten, die in einem System oder einer Vorrichtung für die Vorstufenbearbeitung zu einem Druckauftrag, unter anderem zur

Herstellung von benötigten Druckplatten, zur Verfügung stehen, Prozesse für das Entfärben oder Ablackieren abgeleitet. Aus Vorstufendaten verfügbare Daten hinsichtlich einer Flächendeckung, einer Papiersorte und eingesetzter Druckfarben und aus einer bekannten Anzahl bedruckter Bogen wird von einem Steuerungs- rechner der Druckmaschine oder innerhalb der Druckmaschine die optimale Anzahl von Druckbogen zum Entfärben der Druckplatte bzw. Druckplatten berechnet. Erfindungsgemäß bestimmt dasjenige Druckwerk der Druckmaschine, das den größten Verschmutzungsgrad aufweist, die Gesamtanzahl der notwendigen Ent- färbungsbogen. Diese werden als Makulatur markiert. Dazu sind folgende Maßnahmen geeignet:

- Markierung im Stapel mittels Streifeneinschussgerätes.

- Detektierbare Einzelmarkierungen mittels Druckvorrichtung.

- Ausschleusen der Entfärbungsbogen in Bogenweiche / Doppelstapelausleger.

Erfindungsgemäß kann mit Einrichtungen zur Inline-Farbdichtemessung während des Entfärbens das Unterschreiten einer bestimmten Farbdichte am Druckbogen gemessen und die Papierzufuhr am Anleger gestoppt werden. Ein Regelkreis zur Messung der Farbdichte auf dem Druckbogen liefert Steuersignale, mittels derer die Anzahl der notwendigen Entfärbungsbogen festgelegt wird. Dasjenige Druck- werk, das den größten Verschmutzungsgrad an den Druckplatten der Plattenzylinder und an den Drucktüchern der Drucktuchzylindern aufweist, kann auf diese Weise selbsttätig ausgewählt werden, so dass bei Beendigung des Auftrags infolge einer Steuerung mit Bezug zu einem Auflagenzähler entsprechend der Anzahl von gedruckten Gutbogen das Entfärben selbsttätig ablaufen kann. Gleichfalls kann das Entfärben oder Ablackieren auch vor Erreichen einer angewählten Auflagenhöhe erfolgen. Dann wird der jeweilige Vorgang durch eine gezielte Unterbrechung des laufenden Druckprozesses vom Leitstand der Druckmaschine aus eingeleitet. Danach kann der Druckprozess mit gereinigten Druckplatten und Drucktüchern neu begonnen oder fortgesetzt werden.

Die gleichen zuvor beschrieben Maßnahmen können beim Ablackieren vorgenommen werden. Die Anzahl der Ablackierungsbogen ist durch die Daten in Bezug auf ein Näpfchenvolumen der Rasterwalze, die Art des verwendeten Lackes

und der Lackform (je nach dem ob vollflächig oder für Spotlackierung geeignet) und der Anzahl der lackierten Bogen bestimmbar. Die Rasterwalze und deren spezifische Daten können hierbei auch über Logistikdaten oder integrierte RFID- Systeme identifiziert werden. Alternativ kann die Anzahl von Ablackierungsbogen mittels Inline-Lackschicht- dickenmessung bestimmt werden, so dass bei Unterschreitung einer minimalen Lackschichtdicke die Papierzufuhr am Anleger gestoppt wird. In Maschinen mit Inlinelackierung sind die beiden Verfahren in einem Arbeitsgang durchführbar. Dasjenige Druck- oder Lackmodul, für das die höchste Anzahl Nach- laufbogen berechnet wird, bestimmt die Ist-Anzahl dieser Bogen.

Gemäß dem gewählten Arbeitsprinzip werden die Vorgänge Papierzufuhr zur Druckmaschine, Abstellen der mit dem Formzylinder / der Druckplatte zusammenwirkenden Auftragwalzen vom Formzylinder oder Trennung des Formzylin- ders relativ zum Gegendruckzylinder so miteinander verknüpft, dass eine auf dem Formzylinder aufgespannte Druckplatte am Ende eines Druckauftrages und des dort abgearbeiteten Druckprozesses selbst weitgehend gereinigt ist. Die Zufuhr von Druckfarbe zur Druckplatte wird hierbei durch das Abstellen der Farbauftragwalzen unterbrochen, so dass in Druckanstellung des Druckwerkes nur noch Rest- färbe von der Druckplatte bzw. dem Drucktuchzylinder verdruckbar ist. So wird auf einer Anzahl von Makulaturbogen jeweils ein Farbbild mit ständig sich verminderndem Farbauftrag gedruckt, wobei diese kurz vor der Druckabstellung erzeugten Makulaturbogen aus dem Produktionsprozess ausgeschleust werden können.

Nach dem Verfahren mit Voreinstellung aus Vorstufendaten oder einer Inline-

Messung wird keine überflüssige Makulatur mehr erzeugt. Die Restverschmutzung der Platte bzw. der Lackform wird minimiert. Die Vorwahl der Anzahl von Entfär- bungsbogen bzw. Ablackierungsbogen entfällt. Damit werden Bedienungsfehler vermieden und die Rüstzeit wird verkürzt. Vorteilhaft an diesem Verfahren ist, dass die noch vorhandene Farbschicht auf der Oberfläche der Druckplatte durch das Zusammenwirken von Formzylinder und Drucktuchzylinder sehr schnell durch Ableitung auf den am Drucktuchzylinder be-

druckten Bedruckstoff abgebaut werden kann. Die Farbschicht wird durch die jeweils hälftige Spaltung der Restschicht auf sehr geringe Schichtdicken reduziert.

Viele zusätzliche Arbeiten können bei weiteren Handhabungsvorteilen entfallen: 1. Der Drucktuchzylinder ist weitgehend farbfrei und muss nicht mehr mit großem Zeitaufwand mittels einer Waschvorrichtung gereinigt werden.

2. Die Druckplatten sind fast farbfrei und können problemlos mittels Plattenwechselautomaten ausgetauscht werden, ohne diese zu verschmutzen.

3. Anders als bei der Reinigung über Farbwerke setzen sich keine Waschmit- telpartikel in Plattenkapillaren fest.

Bei fliegendem Plattenwechsel in Druckmaschinen mit Einzelantrieben ist das Entfärben über ablaufende Bogen in ausgewählten Druckwerken separat möglich.

Vorgesehen ist also ein Farbabtrag von der Druckplatte nach Beendigung eines Produktionsauftrages, um Druckplatten ohne Einfügung eines Waschvorganges abfördern zu können und dabei ggf. eingesetzte Plattenwechselautomaten nicht zu verschmutzen.

Bei angestelltem Drucktuchzylinder werden die Färb- und Feuchtauftragwalzen zu einem vorberechneten oder messtechnisch bestimmten Zeitpunkt einer bestimmten Anzahl von Bogen vor der endgültigen Druckabstellung vom Plattenzylinder abgestellt. Vorzugsweise ist erfindungsgemäß ein gleichzeitiges Abstellen von Färb- und Feuchtauftragwalzen vorgesehen, da beim Abstellen der Farbauftrag- walzen allein, eine geringere Farbabnahme und damit eine schlechtere Reinigungswirkung festgestellt wurde. Die verzögerte oder separate Abstellung der Feuchtauftragwalzen kann als Verfahrensweise für spezielle Sujets, Bedruckstoffe oder Druckfarben trotzdem sinnvoll sein.

Weiterhin kann an einer Druckmaschine, die ein oder mehrere Lackierwerke zur zusätzlichen Beschichtung der Druckbogen aufweist, die Abstellung der Lackierwerke wenigstens versetzt zur Abstellung der Färb- bzw. Feuchtauftragwalzen im Rahmen des Entfärbens erfolgen. Hierbei kann auch ein Ablackieren vorgesehen

sein. Dies soll aber erst erfolgen, wenn die auf dem Plattenzylinder und dem Drucktuchzylinder noch vorhandene Farbmenge minimiert ist, so dass in dem bzw. den Lackierwerken eine Rückspaltung von Druckfarbe von den Druckbogen auf Lackformen oder Drucktücher in den Lackierwerken sicher vermieden wird.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, näher erläutert.

Eine Druckmaschine weist einen Bogenanleger und im Bereich von Druckwerken jeweils wenigstens ein Farbwerk und den Druckwerken nachgeschaltet einen Bo- genausleger auf. üblicherweise sind mehrere Druckwerke nacheinander geschaltet. Zu bedruckende Druckbogen werden über mehrere Bogenführungszylinder durch die Druckmaschine bewegt, wobei einige Bogenführungszylinder als Trans- ferzylinder und andere als Gegendruckzylinder ausgebildet sind. Im Bereich der Farbwerke rollt auf dem Gegendruckzylinder ein übertragungszylinder bzw. Drucktuchzylinder ab. Mit dem Drucktuchzylinder wirkt wiederum ein mindestens eine Druckplatte tragender Formzylinder bzw. Plattenzylinder zusammen. über ein Farbwerk mit Farbauftragwalzen sowie gegebenenfalls ein Feuchtwerk mit Feuchtauftragwalzen wird auf die oder jede auf dem Plattenzylinder positionierte Druckplatte Druckfarbe sowie gegebenenfalls zuvor Feuchtmittel aufgetragen. Die Farbauftragwalzen und Feuchtauftragwalzen sind hierfür gegenüber dem Plattenzylinder in eine an die Druckplatte angestellte oder von dieser abgestellte Position an- und abstellbar. Die Druckfarbe wird in jedem Druckwerk als einfarbiges TeN- druckbild über den Drucktuchzylinder auf die am Gegendruckzylinder gehaltenen Druckbogen aufgetragen.

Die in den Druckwerken mit einem vollständigen Druckbild bedruckten und ggf. in einem Lackierwerk mit einer farbigen oder klaren Oberflächenschicht veredelten Druckbogen werden über ein Fördersystem aus der Druckmaschine gefördert und auf einem Auslegerstapel im Bogenausleger aufeinander abgelegt.

Die Plattenzylinder weisen jeweils Spanneinrichtungen für Druckplatten auf, die an dem Plattenzylinder zu positionieren ist. Den Plattenzylindern ist vorzugsweise je-

weils ein Plattenwechselautomat zugeordnet, mittels dessen die Zu- und Abführung von frischen oder benutzten Druckplatten am Plattenzylinder ermöglicht wird.

Nach einem Grundgedanken im Rahmen der vorliegenden Erfindung erfolgt das Abstellen wenigstens der Farbauftragwalzen vom Plattenzylinder bei Produktionsende stets vor der Beendigung des Bogenlaufes bzw. Transportes von Druckbogen während eines Druckauftrages. Plattenzylinder, Drucktuchzylinder und Gegendruckzylinder bleiben dann aber noch miteinander in Berührung. Damit wird erreicht, dass bei Beendigung eines Druckauftrages noch die Druck- maschine durchlaufende Druckbogen Druckfarbe über den Drucktuchzylinder vom Plattenzylinder abnehmen, ohne dass Druckfarbe vom Farbwerk an die Druckplatte zugeführt wird. So wird eine Restfarbschicht schnell vom Drucktuch- und Plattenzylinder, respektive der Druckplatte, entfernt. Die derart weitgehend saubere Druckplatte kann ohne Gefahr über Plattenwechselautomaten entnommen und ei- ne neue Druckplatte kann zugeführt werden.

Das An- und Abstellen von Farbauftragwalzen sowie der Platten- bzw. Drucktuchzylinder wird über die Stellglieder durchgeführt, die von einer Steuerungseinrichtung in Bezug auf die Arbeitsposition der Druckmaschine ansteuerbar sind. Gege- benenfalls werden je nach Maschinengeschwindigkeit entsprechende Vorhaltezeiten bzw. -winkel vorgesehen, damit die Stellglieder rechtzeitig reagieren.

Der Prozess der Entfärbung kann sowohl bei von den Druckplatten abgestellten Feuchtwerken oder bei angestellten Feuchtwerken ausgeführt werden. Die Be- triebsart ist wählbar und abhängig von den eingesetzten Bedruckstoffen, der eingesetzten Druckfarbe, der Art der Druckplatten oder der Flächendeckung des Sujets auf den jeweiligen Druckplatten. Daher ist auch vorgesehen, dass eine unterschiedliche Behandlung von Druckplatten in unterschiedlichen Druckwerken der Druckmaschine ermöglicht wird. Als Einstellmöglichkeit kann weiterhin gegeben sein, dass bei Feuchtwerk für die Zeit während des Durchlaufes der Entfärbungsbogen mit Produktionsdrehzahl angestellt bleibt. Danach kann es abgestellt werden. Einzelnen Feuchtwerke können aber weiterhin abgestellt werden.

Weiterhin kann eine so genannte Permanentfeuchtung angewählt werden, so dass jedes der Feuchtwerke nicht mehr abgestellt werden kann, wenn der Entfärbungsvorgang abläuft, also die Entfärbung in allen benutzten Druckwerken mit angestelltem Feuchtwerk ablaufen muss.

über die Steuerungseinrichtung kann eine Anzahl von Druckbogen festlegbar sein, die nach Abstellung der Farbauftragwalzen jeweils noch mit einem unvollständigen Farbbild mittels der auf dem Drucktuchzylinder und der Druckplatte noch vorhandenen Restfarbe bedruckt werden. Die Anzahl der Druckbogen ist so bestimmbar, dass nach der endgültigen Druck-Ab-Stellung jede auf dem Plattenzylinder positionierte Druckform eine definierte Restfarbschichtdicke aufweist und damit faktisch gereinigt ist. Bei diesem als Entfärben bezeichneten Vorgang werden Farbbilder mit vermindertem Farbauftrag gedruckt, wobei dies durch die abnehmenden Farbschichtdicke bedingt ist, da die Farbzufuhr zu Druckplatte und Drucktuchzylinder vom Farbwerk her abgeschnitten ist. So werden die Oberflächen von Drucktuch und Druckplatte weitgehend gereinigt und die Gefahr des An- trocknens von Druckfarbe wird dort sicher vermieden.

Es sind auch Bogendruckmaschinen bekannt, in denen Plattenzylinder mit separa- ten von den weiteren Antrieben der Druckmaschine mechanisch getrennten, so genannten Einzelantrieben versehen sind. In einer solchen Druckmaschine ist ein so genannter fliegender Plattenwechsel möglich, bei dem mit Hilfe der Einzelantriebe auch der Austausch von Druckplatten an einzelnen ausgewählten Plattenzylindern möglich ist. Hierbei verbleiben die weiteren Druckplatten auf den entspre- chenden Plattenzylindern, so dass nur ein Teilbild des gesamten Druckbildes ausgetauscht wird. Eine solche Verfahrensweise kann sinnvoll sein, wenn Teilbildinhalte, z.B. Erläuterungen in ständig wechselnden Sprachen, in ein ansonsten statisches Farbbild einzudrucken sind. Der bei fliegendem Plattenwechsel ablaufende Plattenwechselvorgang entspricht einem üblichen Plattenwechsel, wobei der Aus- tausch einer bestimmten Druckplatte und die nachfolgende Verwendung dieses Druckwerks mit neuer Druckplatte zum nachfolgenden Weiterdrucken erfolgen.

Die Verfahrensweise ist für den fliegenden Plattenwechsel leicht verändert, da eine Verzögerung des Druckvorganges sinnvoll ist, um das betreffende Druckwerk wieder in Betrieb nehmen zu können. Die Vorteile des Verfahrens gelten aber auch für das Einzeldruckwerk mit Einzelantrieben. Natürlich sind auch bei dieser Funktion die Farbauftragwalzen vorher abgestellt und die auf Drucktuch- und Plattenzylinder verbliebene überschüssige Druckfarbe wird schon beim Abbremsen der Druckmaschine vor dem fliegenden Plattenwechsel ohne Eingabe von zusätzlichen Makulaturdruckbogen aus dem angewählten Druckwerk entfernt. Da aber beim Abbremsen der Druckmaschine normalerweise " schon Makulatur entsteht, kann diese direkt für das Entfärben genutzt werden.

Zur Reinigung von aus dem Druckwerk zu fördernden Druckplatten wird über Makulaturbögen der größte Teil der noch vorhandenen Restfarbmenge abgetragen. Dazu werden bei angestelltem Drucktuchzylinder die Färb- und Feuchtauftragwal- zen zum Zeitpunkt einer vorwählbaren Anzahl von Bogen vor der endgültigen Druckabstellung vom Plattenzylinder abgestellt. Vorzugsweise wird bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise ein gleichzeitiges Abstellen von Färb- und Feuchtauftragwalzen umgesetzt. In der Praxis wurde festgestellt, dass sich bei einem Abstellen der Farbauftragwalzen während die Feuchtauftragwalzen noch an- gestellt sind, eine geringere Farbabnahme durch die Druckbogen vom Drucktuchzylinder und auch zwischen Plattenzylinder und Drucktuchzylinder ergab. Damit war eine schlechtere Reinigungswirkung für die Druckplatten feststellbar.

Die verzögerte oder separate Abstellung der Feuchtauftragwalzen kann als Ver- fahrensweise für spezielle Sujets, Bedruckstoffe oder Druckfarben sinnvoll sein. Die verlängerte Einfeuchtung der Druckplatte kann vorteilhaft sein, wenn noch eine Reinigungswirkung auf die Druckplatte gegenüber Verschmutzungen anderer Art als von Druckfarbe herrührend erwünscht ist. Dies ist für Sujets mit geringer Farbbelegung bzw. Deckung oder für staubende Bedruckstoffe denkbar. Weiterhin können bestimmte Druckfarben zu Rückspaltungen neigen, die durch ein verlängertes Einfeuchten der Druckplatte vermeidbar sein können.

Das Verfahren des Entfärbens ist anpassbar, wenn es an einer Druckmaschine ausgeführt wird, die mit einem oder mehreren Lackierwerken zur Beschichtung der Druckbogen ausgerüstet ist. Dann kann das Verfahren des Entfärbens allein ausgeführt oder mit einem Verfahren des Ablackierens kombiniert werden. Vorzugsweise wird die Abstellung der Lackierwerke wenigstens versetzt zur Abstellung der Färb- bzw. Feuchtauftragwalzen erfolgen. Damit wird erreicht, dass die Makulaturbogen während des Entfärbens noch ausreichend mit Lack oder Be- schichtungsmedium abgedeckt werden. So wird vermieden, dass auf den Makulaturbogen vorliegende feuchte Druckfarbe sich auf eine an einem Lackformzylinder des Lackierwerkes montierte Lackplatte oder ein entsprechend angebrachtes

Drucktuch zurück spalten und dieses in unerwünschter Weise verschmutzen kann. In einer vereinfachten Ausführungsform kann im Lackierwerk eine Lackauftragwalze vom Lackformzylinder abgestellt werden. Damit wird eine deutlich schnellere Reaktion erreicht, als wenn die Lackzufuhr abgestellt würde. So wird eine Rück- Spaltung von Druckfarbe auf Elemente des Lackierwerks sicher vermieden und eine exakt steuerbare Entfernung des Restlacks aus dem Lackierwerk ermöglicht.

Das Ablackieren soll also erst erfolgen, wenn die auf dem Plattenzylinder und dem Drucktuchzylinder noch vorhandene Farbmenge minimiert worden ist. Daher lau- fen hier eine vorbestimmte Anzahl von Druckbogen zur Entfernung von Druckfarbe bei abgestellten Färb- und ggf. Feuchtauftragwalzen bei an den Platten- und den Gegendruckzylinder angestelltem Drucktuchzylinder durch die Druckmaschine, während das bzw. die Lackierwerke noch in Funktion sind und eine Rückspaltung von Druckfarbe von den Druckbogen auf Lackformen oder Drucktücher in den La- ckierwerken sicher vermieden wird. Erst danach wird eine ggf. vorbestimmte Anzahl weiterer Druckbogen zur Entfernung des noch vorhandenen Restlackes bzw. restlichen Beschichtungsmediums in den Lackierwerken durch die Druckmaschine und die Lackierwerke gefördert.

Die Verfahrensschritte in einem bekannten Druckwerk mit Färb- und Feuchtwerk sind wie folgt zu definieren:

- Bereitstellung einer bestimmten Anzahl von Makulaturbogen im Anleger

- Vorwahl einer Anzahl von Makulaturbogen an der Druckmaschine

- Ggf. auftragsbezogenes Speichern der Parameter

- Abstellen der Auftragwalzen entsprechend Vorwahl von Makulaturbogen

- Entfernen von Druckfarbe vom Drucktuch über die durch die Druckmaschi- ne vorgewählt geförderte Makulaturbogen

- Entfernen von Druckfarbe von der Druckplatte mit dem Drucktuchzylinder über durch die Druckmaschine geförderte Makulaturbogen

- Abstellen der Lackzufuhr in Lackierwerken verzögert, um Rückspaltungen von Druckfarbe von Makulaturbogen in Lackierwerke zu vermeiden, wobei ggf. die Lackauftragwalze im Lackwerk abgestellt wird.

- Ggf. entfernen von Restlack von Lackplatte / Drucktuch im Lackierwerk ü- ber die durch die Druckmaschine geförderten Makulaturbogen

- Entfernen von Druckplatten ohne weitere Reinigung aus den Druckwerken

- Ggf. entfernen der zu wechselnden Lackplatten ohne weitere Reinigung

Erfindungsgemäß werden nunmehr weiterhin aus Einstelldaten, die in einer Vor- stufeneinrichtung zum einem Druckauftrag und.hierbei insbesondere als auf das Druckbild bezogene Daten - wie zur Herstellung einer Druckplatte - zur Verfügung stehen, Prozessdaten für das Entfärben oder Ablackieren gewonnen. Diese Daten können in einer Arbeitsvorbereitungsstation oder einem Leitstand einer Druckmaschine hinterlegt und auswertbar sein.

Aus den vorher genannten Vorstufendaten werden für die Voreinstellung von Druckmaschinen bislang Daten zum Auftragen der Druckbilder bzw. Teildruckbil- der gewonnen, die sich auf Parameter hinsichtlich einer Flächendeckung, einer Papiersorte und eingesetzter Druckfarben beziehen. Da also bereits bekannt ist, wie die Druckplatten einzufärben sind (hinsichtlich Flächendeckung der Bildanteile, Farbannahmeverhalten der Papiersorte, Deckungsverhalten der Druckfarbe) kann aus diesen Daten und aus einer weiterhin bekannten Anzahl von im Druck- auftrag vorher bedruckten Bogen auf die prozessbezogenen Reinigungsparameter für die zu entfärbenden Druckplatten und / oder für die von Lack zur reinigenden Lackplatten geschlossen werden.

Hierzu wird von einem Steuerungsrechner, der der Druckmaschine zugeordnet ist oder innerhalb der Druckmaschine selbst vorhanden ist, die optimale Anzahl von Druckbogen zum Entfärben der Druckplatte bzw. Druckplatten berechnet.

Erfindungsgemäß bestimmt dasjenige Druckwerk der Druckmaschine, das den größten Verschmutzungsgrad aufweist, die Gesamtanzahl der notwendigen Ent- färbungsbogen. Diese Druckbogen sind wegen der durch die Abstellung der Farbzufuhr sich schnell einstellenden Unterfärbung als Makulaturbogen ausgeprägt und müssen in oder nach der Bogenauslage von den Gutbogen getrennt werden.

Dazu sind folgende Maßnahmen geeignet:

- Damit die Entfärbungsbogen im Stapel leicht identifiziert werden können, werden sie mittels eines so genannten Streifeneinschussgerätes innerhalb des Auslegerstapels gekennzeichnet. - Entfärbungsbogen können einzeln mit Markierungen, z. B. mittels einer Ink¬

Jet-Druckvorrichtung (Markierung) versehen werden. Dadurch können die Entfärbungsbogen bei einer Weiterverarbeitung mittels geeigneter Detektoren aufgefunden und ausgeschleust werden.

- Zum Ausschleusen der Entfärbungsbogen kann eine so genannte Bogen- weiche verwendet werden, die dazu dient, einzelne Druckbogen auf ihrem

Transportweg zum Bogenausleger aus dem Bogenstrom zu entnehmen.

- Die Separierung der Entfärbungsbogen kann weiterhin in einem Doppelstapelausleger auf einem separaten Ablagestapel erfolgen.

Eine erfindungsgemäße Weiterbildung des zuvor beschriebenen Verfahrens kann darin bestehen, dass mittels einer Einrichtung zur Inline-Farbdichtemessung oder mittels Inline-Bogeninspektionssystemen, ggf. inklusive einer Bildanalyse, an den zum Entfärben benutzten Druck- respektive Makulaturbogen die Anzahl der benötigten Entfärbungsbogen bestimmt wird. Hierbei wird die für die am Ende eines Druckauftrages als Verschmutzung zu bewertenden Färb- oder Lackbelegung der Arbeitseinheiten aus dem Druckprozess anhand spezifischer Daten ermittelt und zur Festlegung des Entfärbungs- oder Ablackierprozesses verwendet.

Dabei wird so vorgegangen, dass dann, wenn während des Vorganges des Entfärbens ein bestimmter Farbdichtewert auf den Entfärbungsbogen unterschritten wird, die Papierzufuhr am Anleger gestoppt wird. Dann ist nämlich die Reinigung der Druckplatte als ausreichend anzusehen. Dazu ist vom Bedienungspersonal lediglich die Funktion zum Entfärben anzuwählen und die Steuerung der Druckmaschine generiert die Prozessschritte des Entfärbens mit Auswahl der erforderlichen Entfärbungsbogen und die jeweils erforderliche Schaltung der Druckwerke beim Entfärben eigenständig. Hierzu wird ein Regelkreis aufgebaut. Durch Messung der auf den Entfärbungsbo- gen vorhandenen Farbdichte werden Steuerungssignale generiert, die die Anzahl der notwendigen Entfärbungsbogen festlegen bzw. die weitere Zufuhr von Druckbogen als Entfärbungsbogen ermöglichen. Hierbei wird selbsttätig die Druckfarbe bzw. das Druckwerk mit dem größten Verschmutzungsgrad an Platten- und Drucktuchzylinder ausgewählt. Dies kann wiederum anhand der Vorstufendaten oder anhand der Einstellung der Farbdosierung erfolgen, wobei große Farbzufuhr auch große Verschmutzung im Druckwerk bzw. an der Druckplatte bedeutet.

Bei Beendigung des Druckauftrages kann anhand der Daten eines Auflagenzählers der jeweils gedruckten Gutbogen der Vorgang des Entfärbens voll automati- siert innerhalb einer definierten Auftragsstruktur angestoßen werden und ablaufen.

Die gleichen zuvor beschrieben Maßnahmen können bei dem Ablackieren zum Befreien bzw. Reinigen einer Lackform von überschüssigem Lack durch nach dem Druckprozess oder gesteuert während Unterbrechungen eines Druckprozesses die Druckmaschine durchlaufende Druckbogen vorgenommen werden. Dabei wird die Anzahl der Ablackierungsbogen durch die vom Näpfchenvolumen der Rasterwalze abhängige Lackmenge, die Art des Lackes und die Art der Lackform, die vollflächig oder für eine Spotlackierung ausgebildet sein kann, sowie der Anzahl der während des Druckauftrages lackierten Druckbogen berechnet. Die hier ange- sprochenen Betriebsdaten sind gleichfalls - wie im Zusammenhang mit den Druckwerken beschrieben - ein Bestandteil der Auftragsdaten, die in einer Arbeitsvorbereitungsstation oder einem Leitstand einer Druckmaschine hinterlegt sind.

Die Daten der verwendeten Rasterwalze können alternativ auch über Logistikdaten oder über RFID-System identifiziert werden.

Alternativ zum zuvor beschriebenen Verfahren kann die Anzahl von Ablackie- rungsbogen über eine Inline-Lackschichtdickenmessung bestimmt werden. Demgemäß kann dann, wenn eine bestimmte minimale Lackschichtdicke unterschritten wird, die Papierzufuhr am Anleger gestoppt werden.

Gleichfalls kann das Entfärben oder Ablackieren auch vor Erreichen einer ange- wählten Auflagenhöhe erfolgen. Dann wird der jeweilige Vorgang durch eine gezielte Unterbrechung des laufenden Druckprozesses vom Leitstand der Druckmaschine aus eingeleitet. Danach kann der Druckprozess mit gereinigten Druckplatten und Drucktüchern neu begonnen oder fortgesetzt werden. Die Druckunterbrechung kann dann hinsichtlich der Ansteuerung so mit der Maschinensteuerung verbunden, dass automatisch oder manuell vorgewählt die Entfärbung der Druckplatten oder das Ablackieren des/der Lackmodule erfolgt. Hierzu kann auch ein Vorwahlmodus vorgesehen sein, mittels dessen festlegbar ist, ob die Druckmaschine mit oder ohne Entfärbe- oder Ablackierprozess heruntergefahren wird. Gleichfalls kann die Einstellung automatisch erfolgen, wenn bestimmte Bedingun- gen wie starker Farbauftrag, zur Verschmutzung neigendes Papier oder empfindliche Druckfarben vorliegen. Wiederum kann dies auch in Verbindung mit Messeinrichtungen (vorzugsweise inline angeordnet) zur Erfassung von Farbdichten oder zur Bogeninspektion erfolgen.

Beide Verfahren können in Maschinen mit Inlinelackierung in einem Arbeitsgang durchgeführt werden. Dasjenige Druck- oder Lackmodul, für das die höchste Anzahl Nachlaufbogen berechnet wird, bestimmt die Ist-Anzahl der Entfärbungs- und Ablackierungsbogen. Die Kombination von Entfärben und Ablackieren erfolgt in Bezug auf die Vermeidung von Farbrückspaltungen ins Lackierwerk wie weiter oben beschrieben. Ebenso wird die Kombination des Abstellens von Färb- und Feuchtauftragwalzen prozessgemäß wie weiter oben beschrieben vorgenommen.

Die Zeichnungen geben in Figur 1 und 2 zur Durchführung der Erfindung geeignete Bogenoffsetdruckmaschinen wieder.

Als erfindungsgemäße Vorrichtung sind jeweils eine Druckmaschine 1A und 1 B mit mehreren Druckwerken 3, wenigstens einem Lackierwerk 4 und ggf. weiteren Weiterverarbeitungseinheiten in Form von Stanz-, Schneid- oder Prägewerken 5, und Nummerier- oder Kalandrierwerken 6 vorgesehen. Weiterhin kann ein Kaltfo- lienaggregat 23 zum Transfer einer metallischen Folienschicht auf einen Bedruckstoff innerhalb von zwei Druckwerke 3 vorgesehen sein.

Zur Versorgung der Druckmaschinen 1A 1 1 B mit Bedruckstoff ist ein Stapelförderer 12 in Verbindung mit einem Anleger 14 und einem Stapeltransportsystem 13 mit automatischer Stapelzuführung zur Druckmaschine 1A vorgesehen. Für die Abförderung von Druckgut von jeder der Druckmaschinen 1A, 1 B ist ein Stapelför- derer 2 in Verbindung mit einem Ausleger 22 sowie ein entsprechendes Stapeltransportsystem 7 vorgesehen.

Die Bogenzufuhr kann unterschuppt von einem. Rolle-Bogen-Anleger zum Anleger 14 mittels einer Rollenabwicklung 16 und einen Querschneider 15 erfolgen.

Die Druckwerke 3 sind als Offsetdruckwerke zum automatisierten Betrieb ausgebildet. Dazu sind Einrichtungen vorgesehen, mittels derer alle Einstellungen und die Versorgung mit Betriebsstoffen ohne manuelle Eingriffe erfolgen können.

Die Druckwerken 3 der Druckmaschinen 1A, 1 B weisen jeweils automatisierte Farbwerke 30 und Feuchtwerke 31 auf. Diese sind mit Einrichtungen zur fernsteu- er- und regelbaren Einstellung für Hebertakte, Verreibungseinsätze und -hübe, wählbaren Walzentrenn- und -abstellpositionen, Variationen der Duktordrehzahl etc. ausgestattet sind.

Optional sind in den Druckwerken 3 jeweils die Plattenzylinder (Formzylinder-) der Druckmaschinen 1A, 1 B mit jeweils einem vom Hauptantrieb unabhängigen Direktantrieb versehen. Bei Einsatz einer solchen Antriebskonfiguration können mittels entsprechender Steuerungen ein simultanen Plattenwechsel und/oder simul-

tane Waschfunktionen und/oder simultane Farbvorlaufprogramme und/oder fliegender Auftragswechsel durchgeführt werden.

Weiterhin sind in der Druckmaschine 1A, 1B ein oder mehrere Lackierwerke 4 den Druckwerken 3 vor-, zwischen- oder nachgeschaltet. Die Bauform kann als Lackmodule oder Inlinelackierwerk am Druckwerk ausgeführt sein. In Lackwerken ist weiterhin eine automatische Lackversorgung inklusive Temperierung des Lacks und/oder Viskositätsregelsystem für den Lack vorgesehen.

Weiterhin sind in den Druckwerken 3 und ggf. in den Lackierwerken 4 der Druckmaschinen 1A 1 1 B automatisierte Druckplattenwechselvorrichtungen für die Platten- und Formzylinder vorgesehen. Mittels dieser Vorrichtungen können Druckplatten beim Auftragswechsel einfach ausgetauscht werden.

Weiterhin sind in den Druckwerken 3 und Lackierwerken 4 der Druckmaschinen 1A 1 1B automatisierte Waschvorrichtungen 32 für die Gummitücher, Farbwerke, Feuchtwerke, Druckzylinder, Formzylinder und..den Lackkreislauf vorgesehen.

Der Bogentransport durch die Druckmaschine 1A, 1 B erfolgt in den Druckwerken mittels automatisierter Lüfterbahnen 18, Transfertrommeln 19 und Bogenfüh- rungssysteme und im Ausleger mittels Bogenführungsbahnen 21. In der Druckmaschine 1A ist eine so genannte Wendeeinrichtung 20 vorgesehen.

Zum Entsorgen von Makulatur oder zur verteilten Auslage sind eine Bogenweiche 8 oder ein Doppelausleger 9 vorgesehen. Für die sichere und abschmierfreie Auslage sind eine Puderbestäubung 11, die auf das Drucksujet oder das Bogenformat bezogen ist, und Endtrockner 10 und Zwischentrockner vorgesehen.

Die Qualitätsüberwachung erfolgt mittels Inline-Inspektionssystemen 9 in einer Druckmaschine 1 B und/oder Inline-Densitometrie-Einrichtungen 8. Diese können optional als linline-Farbdichte-Mess- und Regeleinrichtung oder als Inspektionssystem vor und nach einer Bogenwendeeinrichtung angeordnet sein, um beide Bedruckstoffseiten erfassen und auswerten zu können.

Schließlich ist der Maschinenleitstand mit Speicherfunktionen für alle druckma- schinen- und auftragsbezogenen Einstell- und Messwerte ausgerüstet, so dass diese für Wiederholaufträge oder aktuelle Auswertungen aufrufbar sind. Der Maschinenleitstand und die Maschinensteuerung kennzeichnen sich weiterhin durch eine Integration in ein Druckereinetzwerk mit der Vorstufe, Logistik, Materialversorgung, weiteren Druckmaschinen und der Vor- und Weiterverarbeitung. Zur überwachung des Druckprozesses und der Druckauftragsdaten werden ein Gutbogenzähler und ein Makulaturbogenzähler verwendet. Auch die Verbrauchsdatenerfassung für alle im Druckprozess benötigten Stoffe (z.B. -Druckfarbe, Feuchtmittel, Lack) ist vorgesehen. Dadurch werden ständig druckprozessrelevante und auftragsrelevante Daten gewonnen, die auch Störungen und Einstellungskorrekturen beinhalten.

Zur Qualitätsüberwachung während der Druckproduktion werden automatisierte Abläufe verwendet, indem Inline, d.h. während des Drückens innerhalb der Druckmaschine 1A, 1 B die Farbdichte gemessen und ggf. gleichzeitig die Bogen einer Fehlerinspektion unterzogen werden. Im Zusammenhang mit der Farbmessung und -regelung wird die automatisierte Feuchtung durch Nachführung der Feuchtmittelzufuhr in Abhängigkeit von der Färbung und dem jeweiligen Betriebszustand der Druckmaschine sowie von äußeren Parametern durchgeführt.

Schließlich erfolgt weiterhin eine Kontrolle hinsichtlich der Beschichtung mit Lack. Bei einer Inline-Lackierung wird dazu eine Lackschichtdickenmessung verwendet

Für Druckmaschinen 1A mit Wendeeinrichtung 20, in denen Bedruckstoff vor- und rückseitig bedruckt wird, erfolgt vorzugsweise eine Farbabstimmung für die Vorder- und Rückseite der Druckbogen durch ein doppeltes Inline-Mess- und Regelsystem 8. Hierbei wird vor der Bogenwendung 20 die Bogenvorderseite ausge- messen und nach Beendigung des Rückseitendrucks das Bild der Rückseite ausgewertet. Dazu ist ein doppeltes Inline-Inspektionssystem vorgesehen, das mit der Regeleinrichtung der Druckmaschine 1A für den Fall des Wendebetriebes automatisch gekoppelt wird.

Für die Performance der Druckmaschine 1A, 1 B ist es wichtig, in den Druckwerken 3 automatisierte Waschvorgänge für Farbwerk, Gummituch, Druckzylinder und Formzylinder vorzusehen. Diese Vorgänge können erfindungsgemäß insbe- sondere beim Entfärben oder Ablackieren durch Qualitätsüberwachung der Druckproduktion ausgelöst werden. Zum Reinigen mindestens eines Zylinders und/oder mindestens einer Walze einer Druckmaschine 1A, 1 B, wird der Auflagendruck unterbrochen oder beendet. Dann wird ein Reinigungsprogramm gestartet und nach Beendigung der Reinigung bei unterbrochenem Auflagendruck derselbe fortge- setzt oder bei beendetem Auflagendruck ein Rüsten ausgeführt. Vorgänge zur Vorbereitung des Reinigens können bei laufendem Auflagendruck durchgeführt, wobei erst nach Beendigung oder Unterbrechung des Drückens das eigentliche Reinigungsprogramm ausgeführt wird. Unmittelbar nach Beendigung des Reinigens kann der Auflagendruck fortgesetzt oder das Rüsten ausgeführt werden.

Auch hierbei ist die Integration von Selbstlernprozessen vorgesehen. Diese wirken sich aus für Waschzyklen, simultanes Waschen bevorzugt z.B. in Verbindung mit Stapelwechselvorgängen und messbaren Zuständen der Verunreinigung der Druckmaschine. Hierzu werden die Inline-Dichtemessvorrichtungen 8 und die InIi- ne-lnspektionsvorrichtung 9 in Verbindung mit den automatisierten Farbwerken 30, Feuchtwerken 31 und Waschvorrichtungen 32 verwendet.