FLAD AXEL (DE)
DZIADOSZ THOMAS (DE)
SCHWAB MANUEL (DE)
WO2009026734A1 | 2009-03-05 | |||
WO2009043187A1 | 2009-04-09 |
P a t e n t a n s p r ü c h e : 1. Streckwerk für eine Strickmaschine zur Herstellung eines Faserverbandes aus einem Vorgarn mit über Riemchenwalzen (16) geführten Doppelriemchen und einem Ausgangswalzenpaar (17), wobei die Riemchenwalzen (16) und das Ausgangswalzenpaar (17) jeweils eine Druckwalze (16.2, 17.2) und eine elektromotorisch gesteuerte Antriebswalze (16.1, 17.1) aufweisen und die Walzen (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) und die Elektromotoren (13, 14) auf der Vorderseite (12) einer Grundplatte (11) angeordnet sind, während die Motorwellen (13.1, 14.1) durch die Grundplatte (11) hindurchgeführt sind und über Antriebseinrichtungen (21, 22) mit den in der Grundplatte (11) gelagerten Achsen (16.3, 17.3) der Antriebswalzen ( 16.1, 17.1) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Rückseite (18) der Grundplatte (11) eine Spanneinrichtung (25) vorgesehen ist, mit der die Druckwalzen (16.2, 17.2) des Riemchenwalzenpaares ( 16) und des Ausgangswalzenpaares (17) gegen die Antriebswalzen ( 16.1, 17.1) anpressbar sind. 2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (16.4, 17.4) der Druckwalzen ( 16.2, 17.2) mit Spiel durch Öffnungen (36) in der Grundplatte ( 11) geführt und von der Spanneinrichtung (25) in den Öffnungen (36) auf und ab bewegbar sind. 3. Streckwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (16.4, 17.4) der Druckwalzen (16.2, 17.2) auf der Rückseite (18) der Grundplatte (11) in Schiebern (33, 34, 35) drehbar gelagert sind, wobei die Schieber (33, 34, 35) von der Spanneinrichtung (25) mit einer Federkraft beaufschlagbar sind. 4. Streckwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Schieber (33, 34, 35) eine Feder (27, 28, 29) zugeordnet ist. 5. Streckwerk nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (25) eine sich über die Schieber (33, 34, 35) erstreckende, verschiebbar an der Grundplatte (11) angeordnete Leiste (30) aufweist, mit der die Anpresskraft erzeugbar ist. 6. Streckwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (30) längs verschiebbar an der Grundplatte (11) angeordnet und mit Nocken (32) versehen ist, wobei die Nocken (32) der Leiste (30) auf die mit den Schiebern (33, 34, 35) zusammenwirkende Federn (27, 28, 29) einwirken. 7. Streckwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (27, 28, 29) Schenkelfedern sind. 8. Streckwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (27, 28, 29) in einem verstellbaren Federblock (26) angeordnet sind. 9. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (25) von einem manuell betätigbaren Spannhebel (31) aktivierbar ist. 10. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Grundplatte (11) außerdem ein Eingangsdruckwalzenpaar (15) angeordnet ist, dessen Druckwalze (15.2) ebenfalls von der Spanneinrichtung (25) beaufschlagbar ist. 11. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoren (13, 14) von einer abnehmbaren Abdeckung gegen Faserflug geschützt sind. 12. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Ausgangswalzenpaar (17) eine Absaugung angeordnet ist. 13. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite (18) der Grundplatte (11) durch einen abnehmbaren Gehäusedeckel vor Faserflug geschützt ist. 14. Strickmaschine mit mindestens einem Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13. |
B e s c h r e i b u n g :
Die Erfindung betrifft ein Streckwerk für eine Strickmaschine zur
Herstellung eines Faserverbandes aus einem Vorgarn mit über
Riemchenwalzen geführten Doppelriemchen und einem
Ausgangswalzenpaar, wobei die Riemchenwalzen und das
Ausgangswalzenpaar jeweils eine Druckwalze und eine elektromotorisch gesteuerte Antriebswalze aufweisen und die Walzen und die
Elektromotoren auf der Vorderseite einer Grundplatte angeordnet sind, während die Motorwellen durch die Grundplatte hindurchgeführt sind und über Antriebseinrichtungen mit den in der Grundplatte gelagerten Achsen der Antriebswalzen verbunden sind. Derartige Streckwerke sind in der WO 2009/026734 AI bereits
beschrieben. Sie dienen dazu, aus einem Vorgarn einen verzogenen Faserverband herzustellen und diesen den Nadeln der Strickmaschine direkt zuzuführen. Die aus dem Faserverband, der im Wesentlichen parallel ausgerichtete Fasern aufweist, hergestellten Gestrickstücke fühlen sich deutlich weicher an als aus einem fertig versponnenen Garn
hergestellte Gestrickstücke. Werden Strickmaschinen mit solchen
Streckwerken ausgerüstet, so kann auf den Prozess des Garnspinnens verzichtet werden. Die Maschenware wird direkt aus dem Vorgarn gefertigt.
Bei den bekannten Streckwerken befinden sich alle Teile, bis auf den Zahnriemenantrieb für die Unterwalzen, auf der Vorderseite der
Grundplatte des Streckwerks. Dadurch sind diese Streckwerkteile jedoch auch dem unvermeidlich beim Durchführen des Faserverbandes durch das Streckwerk auftretenden Faserflug ausgesetzt und verschmutzen daher rasch. Durch die Vielzahl von auf der Vorderseite der Grundplatte angebrachten Bauteilen gestaltet sich das Reinigen des Streckwerks jedoch sehr mühsam.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Streckwerk für eine Strickmaschine vorzuschlagen, bei dem eine geringere Belastung der Bauteile durch Faserflug auftritt und das leichter zu reinigen ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Streckwerk für eine Strickmaschine zur Herstellung eines Faserverbandes aus einem Vorgarn mit über
Riemchenwalzen geführten Doppelriemchen und einem
Ausgangswalzenpaar, wobei die Riemchenwalzen und das
Ausgangswalzenpaar jeweils eine Druckwalze und eine elektromotorisch gesteuerte Antriebswalze aufweisen und die Walzen und die Elektromotoren auf der Vorderseite einer Grundplatte angeordnet sind, während die Motorwellen durch die Grundplatte hindurchgeführt sind und über Antriebseinrichtungen mit den in der Grundplatte gelagerten Achsen der Antriebswalzen verbunden sind, das dadurch gekennzeichnet ist, dass auf der Rückseite der Grundplatte eine Spanneinrichtung vorgesehen ist, mit der die Druckwalzen des Riemchenwalzenpaares und des
Ausgangswalzenpaares gegen die Antriebswalzen anpressbar sind.
Die Spannvorrichtung, mit der die Druckwalzen gegen die angetriebenen Walzen anpressbar sind, um das Verstrecken des Faserverbandes zu ermöglichen, ist bei den bekannten Streckwerken ebenfalls auf der
Vorderseite oberhalb der Druck walzen angeordnet. Da jede der
Druckwalzen von der Spanneinrichtung beaufschlagt werden muss, weist diese relativ viele Bauteile auf, die bei Anordnung auf der Vorderseite des Streckwerks, d. h. auf der Seite, auf der der Faserverband durchläuft, Faserflug ausgesetzt sind und damit verschmutzen. Sie müssen
regelmäßig gereinigt werden und erschweren außerdem die Reinigung der Walzenpaare und Riemchen, da sie einen freien Zugang zu diesen von der Oberseite her behindern.
Beim erfindungsgemäßen Streckwerk sind alle Bauteile der
Spanneinrichtung auf der Streckwerkrückseite angeordnet, wo sie nicht durch Faserflug verschmutzen können und den freien Zugang zu den Walzenpaaren und Riemchen auf der Vorderseite nicht blockieren.
Dadurch ist das erfindungsgemäße Streckwerk deutlich
wartungsfreundlicher als die bekannten Streckwerke. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Streckwerks sind die Achsen der Druckwalzen mit Spiel durch Öffnungen in der Grundplatte geführt und von der Spanneinrichtung in den Öffnungen auf und ab bewegbar. Wird die Spanneinrichtung entspannt, können die Walzen von Hand im Rahmen des durch die Öffnungen erlaubten Spiels bewegt werden, um
beispielsweise ein Riemchen oder eine der Walzen austauschen und/oder reinigen zu können.
Dabei ist es von Vorteil, wenn die Achsen der Druckwalzen auf der
Rückseite der Grundplatte in Schiebern drehbar gelagert sind, wobei die Schieber von der Spanneinrichtung mit einer Federkraft beaufschlagbar sind. Die Schieber, die in Führungen gelagert sein können, erlauben ein präzises Bewegen der Druckwalzenachsen durch die von der
Spanneinrichtung erzeugte Federkraft, wobei diese durch jedem der Schieber zugeordnete Federn erzeugt werden kann.
Bei dieser Ausgestaltung der Spanneinrichtung ist es weiter vorteilhaft, wenn die Spanneinrichtung eine sich über die Schieber erstreckende, verschiebbar an der Grundplatte angeordnete Leiste aufweist, mit der die Anpresskraft erzeugbar ist. Durch einfaches Verschieben dieser Leiste lassen sich dadurch die Druckwalzen gegen die Antriebswalzen anpressen oder entlasten. Die Leiste kann dazu längs verschiebbar an der
Grundplatte angeordnet und mit Nocken versehen sein, wobei die Nocken der Leiste auf die mit den Schiebern zusammenwirkende Federn
einwirken. Als Federn lassen sich vorzugsweise Schenkelfedem einsetzen. Diese können in einem verstellbaren Federblock angeordnet sein, sodass durch Verschieben des Federblocks die durch die Federn erzeugte
Federkraft eingestellt werden kann. Das erfindungsgemäße Streckwerk kann jedoch anstelle einer
mechanischen Spanneinrichtung auch eine pneumatische, hydraulische oder elektrische Spanneinrichtung aufweisen.
Die Spanneinrichtung kann dabei in an sich bekannter Weise durch einen mit der Spanneinrichtung verbundenen Schwenkhebel aktiviert und deaktiviert werden. Der Schwenkhebel lässt sich dabei leicht zugänglich außerhalb des Gehäuses der Platte anordnen.
Je nach zu verarbeitendem Vorgarn kann das Streckwerk unterschiedlich ausgestaltet sein. Relativ häufig werden sogenannte 3-Walzen- Streckwerke eingesetzt, d. h. das Streckwerk kann zusätzlich zu den Riemchenwalzen und dem Ausgangswalzenpaar ein Eingangswalzenpaar aufweisen, dessen Druckwalze ebenfalls von der Spanneinrichtung beaufschlagbar ist.
Als weitere Maßnahme zur Reduzierung der Verschmutzung des
Streckwerks durch Faserflug können die Motoren von einer abnehmbaren Abdeckung gegen Faserflug geschützt sein. Außerdem kann am
Ausgangswalzenpaar eine Absaugung angeordnet sein, mit deren Hilfe Fasern und Staub abgesaugt werden können, bevor sie sich auf
Streckwerkteilen absetzen.
Auch wenn die Streckwerkrückseite nicht direkt mit dem Faserverband in Berührung kommt, ist es weiter zweckmäßig auch die Rückseite der Grundplatte durch einen abnehmbaren Gehäusedeckel zu schützen.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Strickmaschine, vorzugsweise eine Rundstrickmaschine, die mit mindestens einem erfindungsgemäßen Streckwerk ausgerüstet ist. Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Streckwerks mit Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.
Im Einzelnen zeigen :
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf die Vorderseite eines
Streckwerks;
Fig. 2 eine Ansicht der Rückseite des Streckwerks aus Fig. 1;
Fig. 3 eine Detailansicht der Rückseite des Streckwerks aus Fig. 1 mit aktiver Spannvorrichtung;
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht mit inaktiver
Spannvorrichtung;
Fig. 5 eine vergrößerte Detailansicht der Rückseite des Streckwerks aus Fig. 1;
Fig. 6 eine vergrößerte Detailansicht der Achsdurchführungen durch die Grundplatte des Streckwerks aus Fig. 1.
Das Streckwerk 10 aus Fig. 1 weist eine Grundplatte 11 auf, auf dessen Vorderseite 12 zwei Motoren 13, 14, ein Eingangswalzenpaar 15, ein Riemchenwalzenpaar 16 sowie ein Ausgangswalzenpaar 17 angeordnet sind. Jedes der Walzenpaare 15, 16, 17 besteht aus einer unteren angetriebenen Walze 15.1, 16.1, 17.1 und einer oberen
Druckwalze 15.2, 16.2, 17.2. Der hier nicht näher dargestellte, durch das Streckwerk 10 zu verziehende Faserverband wird jeweils zwischen den oberen und unteren Antriebswaizen 15.2, 16.2, 17.2 und 15.1, 16.1, 17.1 hindurchgeführt. Durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Walzenpaare kommt es zu der gewünschten Streckung des
Faserverbandes.
Die Motoren 13, 14 sind von einer in Fig. l weggelassenen Abdeckung vor Faserflug geschützt. Am Ausgangswalzenpaar 17 ist außerdem eine
Absaugung vorgesehen, die aus Übersichtlichkeitsgründen aber ebenfalls in der Figur weggelassen wurde.
Fig. 2 zeigt die Rückseite 18 der Grundplatte 11, auf der ein elektronischer Steuerteil 19 sowie ein mechanischer Teil 20 des Streckwerks 10
angeordnet sind. Der genauere Aufbau des mechanischen Teils 20 ist in den Fig. 3 bis 6 dargestellt. Sowohl der elektronische Teil 19 als auch der mechanische Teil 20 sind durch einen Gehäusedeckel nach außen
abgedeckt, die hier jedoch nicht gezeigt sind, um den Blick auf die
Bauteile des Streckwerks 10 freizugeben.
Aus Fig. 3 ist zu erkennen, dass Wellen 13.1, 14. 1 der Motoren 13, 14 durch die Grundplatte 11 hindurch auf die Rückseite 18 geführt sind. Dort wird über die Welle 13.1 mit Hilfe eines Zahnriemens 21 die ebenfalls durch die Grundplatte 11 hindurch geführte Achse 17.3 der
Ausgangsantriebswalze 17.1 angetrieben. Die Welle 14.1 treibt dagegen über einen Zahnriemen 22 und mehrere Ritzel Achsen 16.3, 15.3 der Riemchenantriebswalze 16.1 und der Eingangsantriebswalze 15.1 an.
Weiter ist auf der Rückseite 18 der Grundplatte 11 eine
Spanneinrichtung 25 für die oberen Druckwalzen 15.2, 16.2, 17.2 angeordnet. Sie weist einen Federblock 26 auf, in dem drei
Schenkelfedern 27, 28, 29 gelagert sind. Außerdem ist im Federblock 26 eine Leiste 30, die mit einem Spannhebel 31 verbunden ist, verschiebbar gelagert.
In Fig. 3 wurde die Leiste 30 in Richtung des Pfeils durch Schließen des Spannhebels 31 nach innen verschoben. Dadurch drücken an der Leiste vorgesehenen Nocken 32 (Fig. 4) auf die Schenkelfedern 27, 28, 29, deren zweiter Schenkel wiederum jeweils einen Schieber 33, 34, 35 (Fig. 4) beaufschlagt. Die Schieber 33, 34, 35 werden dadurch nach unten gedrückt.
In Fig. 4 wurde dagegen der Spannhebel 31 geöffnet, wodurch die
Leiste 30 in Richtung des Pfeils nach außen bewegt wurde. Die Nocken 32 sind dadurch nicht mehr in Kontakt mit den Schenkeifedern 27, 28, 29. Die Schieber 33, 34, 35 werden nicht weiter nach unten gepresst.
Wie Fig. 5 und Fig. 6 verdeutlichen, sind in den Schiebern 33, 34, 35 jeweils Achsen 15.4, 16.4, 17.4 der Druckwalzen 15.2, 16.2, 17.2 gelagert. Diese Achsen 15.4, 16.4 und 17.4 sind dabei durch
Öffnungen 36 in der Grundplatte 19 mit Spiel hindurchgeführt. Werden die Schieber 33, 34, 35 durch die Spanneinrichtung 25 nach unten gedrückt, so bewegen sich auch die oberen Druckwalzen 15.2, 16.2, 17.2 nach unten und erzeugen somit den erforderlichen Anpressdruck des
Faserverbandes gegen die Antriebswalzen 15.1, 16.1, 17.1.
Ist die Spanneinrichtung 25 dagegen inaktiv (Fig. 4), so können die oberen Druckwalzen 15.2, 16.2, 17.2 von Hand nach oben bewegt werden, soweit es das Spiel zwischen den Achsen 15.4, 16.4, 17.4 und den Öffnungen 36 erlaubt.